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{"created":"2022-01-31T13:20:16.881265+00:00","id":"lit17471","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ransom, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 31: 282-304","fulltext":[{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"Die Injection von Tetanustoxin bezw. Antitoxin in den subarachnoidalen Raum.1)\nVon\nDr. F. Ransom.\nA'\u00ab> \u2022l'*r Ahthnhmg f\u00fcr txperimenioilo Therapie des Hygienischen Instituts\n\u20221er Universit\u00e4t. Marburg.\n(Der Redaction zugegange\u00bb am :{<>. Octoher l'.KMU\nin zwei fr\u00fcheren Arbeiten\u00ab; habe ich \u00fcber die Verkeilung des Telanustuxins bezw. des Antitoxins im Thier-k\u00f6rper nach subcutaner und nach intraven\u00f6ser Injection berichtet/ .letzt m\u00f6chte ich weitere Versuche mittheilen, welche in analoger \\\\eise die Ergebnisse nach Injection in den subarachnoidalen Kaum mittelst Gehirnstich resp. Lum-hdlpuuctiou \u00ablarstellen sollten. Der Bericht kann auch ;ds (*in Beitrag zur Frage der Behandlung von Tetanus mittelst siibararhnoidaler Injection von Antitoxin betrachtet worden.\nM et ho di k. Bei der intracerebralen Injection habe ich in bekannter Weise-'*) mit einem feinen Bohrer ein Loch ins Sch\u00e4deldach etwas rechts oder links von der Mittellinie gemacht, dann die Xadol der Spritze ungef\u00e4hr \u00f6,\u00f6 cm.\nr Vuriiiulio tnitgetheiU in den Sitzungsl)ericliten der Gesellschalt zm 1 (\u00bbnh-rnng der gosaioiinten X\u00e4turwissidischa f ten in Marburg. Juni liMtO. . 2> Dies\u00ab Zeitschrift lh*ft 4/5 und Heft fi ltd. XXIX.\n. \u2019). Deux it Dor re. I. Ann. Pasteur 1HUH. avril.","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"Meerschweinchen (bei gr\u00f6sseren Thieren entprechend tiefer; eingestochen und 0,2 ccm. Fl\u00fcssigkeit injicirt.\nOie Lumbalpunetion wurde mit einer schr\u00e4g abge schliffenen Kan\u00fcle ausgef\u00fchrt1) \u2014 hei entsprechend kleinen Kan\u00fclen machte die Operation auch bei Meerschweinchen und jungen Kaninchen keine Schwierigkeiten.\t\u25a0 v\nDie Injection mittelst Lumbalpunetion isp bekanntlich2) als eine subarachnoidale anzusehen und dasselbe gilt, wie ich mich bei Meerschweinchen und Kaninchen \u00fcberzeugt habe, f\u00fcr die sogenannte intracerebrale Einspritzung.\nt iirbt man z. H. die Injectionstl\u00fcssigkeit mit Lithion-k\u00e4rmin und spritzt rechts oder links durch den Sch\u00e4del in das Cerebrum ein, so lindet man nach wenigen Minuten den Farbstoll schon bis zur eauda equina hingedrungen.\nZun\u00e4chst wollte ich ermitteln, ob das in den subarachnoidalen Baum eingebrachte Toxin oder Antitoxin daraus entweiche oder aber, ob es vielleicht in die Nervensubstanz eindringe und dort zur\u00fcckbehalten werde, Zu diesem Zweck spritzte ich je nachdem mittelst Gehirnstich oder Lumbalpunktion ein und pr\u00fclte dann nach so und so viel Minuten oder Stunden das Blut und das auspr\u00e4parirte Gehirn und L\u00fcckenmark aut toxin resp. Antitoxin. Bei dem Auspr\u00e4parireu wurde die Gerebrospinaltl\u00fcssigkeit entfernt oder weglaufen gelassen. F\u00fcr die Pr\u00fcfungen wurde Cerebrum mit Cerebellum und B\u00fcckenmark mit Medulla oblongata einzeln verarbeitet.. In den meisten F\u00e4llen bei kleinen Thieren wurde das Gehirn (grosses und kleines) von vorne nach hinten in zwei H\u00e4lften gotheilt und die rechte mit der linken Seite verglichen. Das abgewogene Organ wurde mit dem zweifachen Gewicht t GS.V V. iger Kochsalzl\u00f6sung zu einer m\u00f6glichst feinen Emulsion verrieben :\n\u25a0 \u00b0n dieser Emulsion wurde den M\u00e4usen, .welche dem physiologischen Nachweis des Gilles dienten, 0,H bis 0.5 ccm. subkutan eingespritzt. Bei der Pr\u00fcfung auf Antitoxin wurde dit*\nP Quincke, Berlin. Klm. Wochenschrift 1805. NY 1t.\n) Ke^ und Retzius, Studien m der Anatonut1 des Nervensystems. Stockholm 1875\u2014187\u00ab.","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"\u00d6rgimomulsion mit bestimmton Mengen einer bekannten Gift-tbsung gut gemischt und ohne Verzug den Mausen injicirt. Mei der Pr\u00fcfung des Blutes kam allein das Serum zur Anwendung. \u25a0\t-\t;\nA hk \u00fcrzungen, Die Berechnung des Gift- bezw. Antitoxinwcrthes * rt\u00ab11gt in -p Ms. und \u2014 Ms. 1 Ms. bedeutet 1 g Lebendmausgewicht. 1 4- Ms. M die Giftmenge. welche 1 Ms. nach 8 bis \\ Tagen an Tetanus tddtet: danach t \u00f6d ten z. B. 10 -{- Ms. eine Maus von 10 g nach 8 bis i Tagen, oder eine Fl\u00fcssigkeit, wovon o,f) ccm. eine Maus von 15 g tiacli 8 bis \u00ee Tagen an Tetanus todtet. enthalt in 1 ccm. 80 -f Ms. 1 \u2014 Ms. ist die Antiloxinmenge. welche 1 -j- Ms. eines Pestgiftes unter 1 \u00bbestinimten Umst\u00e4nden unschiidliet\u00bb macht.\nO keine Symptome, UU ; leichter localer Tetanus.\n\u2022 schwerer *\t\u00bb\nausgebreiteter Tetanus, t Tod an Tetanus. -,\n\u25a0'\u25a0\u2018.j.V.\tVersuch I.\nIntrac\u00e9r\u00e9brale Injection von Tetanustoxin bei Meerschweinchen.\nM Nr. SI8: 8|O g\n0.2 ccm.\nProtokoll 1.\n12. Mai UH Kt.\nTet.--(i. Nr. 5, IT. IV.\n10 '\nMit Lithionkarmin gef\u00e4rbt ; intracerebral links.\n; 120000 Ms.\nUM* -j- Ms. pro l g S e c t ions b e fun d : 1 ter Farbstoff reicht bis zur P.auda equina.\nNach 8 Std.\nI\nf f an cerebralem ! Tetanus.\nM. Ni. S88: 2o0g\nProtokoll 2. I \u00bb, Mai UM Mt.\nr, il\n\u25a0) i i\nStd.\n0,2 ccm.\nTet.-G. Nr. 5. I. IV. UtOO |f an cerebralem\n10\tTetanus.\nMit Lithionkarmin gef\u00e4rbt intracerebral links.\n- 120(KM) -f Ms.\n- ISO --- Ms. pro 1 g Se c t i o n s be fun d : Der Farbstoff zur Gauda equina erkennbar.","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"M. Nr. 873: 215 g\n0,2 ccm\nProtokoll 3.\n30. Mai 1000.\tj Nach 1 * * Std.\nTet.-G. Nr. o, 11. V. 1900 f- an cerebralem\n10\nTetanus.\nMit Litliionkarmin gef\u00e4rbt intracerebral links.\n\u25a0\t120000 4- Ms:\n--T00 4- Ms. pro l g Sec t ions be I' u ml : Der F\u00e4rbst oil 1 j bis zur Cauda equina erkennbar, j\nDie Section wurde jedesmal gleich nach dem . Tode gemacht und dabei das Hint zur Pr\u00fcfung aus dem Herzen entnommen. Die Ergebnisse der Pr\u00fcfungen sind in der Tafel 1 dargestellt.\nTafel 1.\nlllu t scrum\tGr. u. kl. Hirn\tH.-Mark mit Med. obl.\t\n'Huer ^\t.\t\t\u2022.\t\t\t\nPruning !\tPr\u00fcfung auf i\tPr\u00fcfung auf\t\nauf 1 ccm. Verlauf\t1 rem. Kniul-| Verlauf\t1 ccm. Km ul-\tVerlaut\nenth\u00e4lt i\tsion enth\u00e4lt j\tsion enth\u00e4lt\t\n813\t35 -f Ms. t 30 st. 10\nin I\nMs.\nIo '\u2022 j- Ms. ; t f 5t/a Tu?**\nu-.w i Al 4 OT I rechts 30 4-Ms. 1\t4\t\u25a0\t'\t4\nS\"S\tMs!+2^ I ,iaks +Ms.| .\t\u00bb + JK 4 \"* V\nS73\t50 -f Ms.J t 3*4Tage: 15 4. Ms. | 4=. ! 15 -f Ms. ! f 0\u2018n Taffe\nAugenscheinlieh langte das Tetanusgift nach intraeere-hraler Injection schnell in der Blutbahn an. Die Meer-schweiuehen sind 3 resp. V a und 5 Stunden nach der Injection an typischem cerebralen Tetanus gestorben und das aus den Herzen entnommene Blut enthielt jedesinal eine so betr\u00e4chtliche Menge (litt, dass die damit eingepritzten M\u00e4use all(\u2018 an Tetanus gestorben sind.\nAndererseits liess sich, ziemlich viel Gift im Gehirn und im B\u00fccken mark naehweisen, jedenfalls mehr als allein aus dem Blutgehalt dieser Organe zu erkl\u00e4ren w\u00e4re. So z. B. bei M. Nr. 873 waren in 1 ccm. Blutserum ca. 50 -j- Ms. und in 1 ccm. R\u00fcckenmarkemulsion ca. 25 -f* Ms., die","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"Orgunsuhstaiiz macht aber nur */5 der Emulsion aus und das darin enthaltene Serum nat\u00fcrlich noch weniger. - Demnach enthielt das Centralnervensystem, etwa 5 Stunden nach der intracerebralen Injection, mehr Gift, als a uf dessen Bliitgehal t zur\u00fcckzu f\u00fchren ware. Dieses\nl\u2018lus an Gift kann nicht der Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit zugeschrieben\nwerden, denn dieselbe geht w\u00e4hrend des Auspr\u00e4parirens bei solchen kleinen Thieren verloren.\nWeiter beachtenswerth ist das Verschwinden einer grosseren Portion Gift in der Zeit zwischen dem Kinpritzen und dem Tode. Injicirt wurde bei M. Nr. 87H ca. 490 -(- Ms. pro 1 g K\u00f6rpergewicht, wiedergefunden ca. 50 -f Ms. in 1 < \u00ab n\u00ab. Serum und ca. 75 -j- Ms. in 1 g Nervensubstanz. hinen \u00e4hnlichen Verlust an Gift nach intraven\u00f6ser bezw. subkutaner Injection sah zuerst Knorr.1) Dass viel Gift in der ( :er<d)rbspinalll\u00fcssigkcit zur\u00fcckgeblieben war, wird durch den Versuch an Hund Nr. 20 unwahrscheinlich gemacht.\nAus den Ergebnissen der Pr\u00fcfungen des Blutes geht deutlich hervor, dass das Tetanus gift aus dem subarachnoidalen Baum zum Theil in die Blutbahn \u00fcbergeht.\nDi(\u2018 Pr\u00fcfungen des Centralnervensystems, in Zusammenhang mit den i int en i nitgeil ten Beobachtungen, deuten vielleicht auf eine sich allm\u00e4hlich vollziehende Verbindung zwischen der Nervensubstanz und dem Gift und w\u00e4ren demnach in Einklang mit meinen fr\u00fcheren Beobachtungen an Tauben.2)\n,n \u00abfieser Beziehung ist folgende Versuchsreihe von Interesse. Ich injicirte i Meerschweinchen subcutan, jedem etwa die zehnfache t\u00f6dtliche Minimaldoxis und untersuchte IMut und Ccntralnerveusystem auf Gift, bei Nr. 1 20 Stunden, bei Nr. 2 2V Stunden, bei Nr. 8 Hi Stunden nach der Injection. Das Gift war in jedem Falle im Blut, aber nicht im CentrahaTvensystehi iiachweisbar. Demnach war es nach subcutaner Injection nicht gelungen, das Gift im Gehirn oder im lUickeumark nachzuweisen, wohl aber nach intracerebraler Einspritzung.\t\u25a0\tV'1 ' \u25a0 \u25a0\nG A Knorr, Habilitationsschrift. Marburg 1894, S. 24.\n-) He bring und R a n s o in, Deutsch, mod. Wochenschrift 1898 Nr. 12","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch II.\nIntracerebrale Injection von Tetanusgilt bei Kaninchen.\nProtokoll 1.\nK. Nr 1\t1010 g\t5. Juli 1000.\tI 5 Min. nach der\n0 2 enn\t^ P V- 1000 i Injection 'schwere\n2.o\t| Kr\u00e4mpfe,\nintracerebral\t{ f nach 0 Stiin-\n\u2014 1SOOOO Ms.\t(den.\n= ISO Ms. pro\t1 g.\t|\nNach (> Stunden Blut entn\u00e4hme^\n\"0\tvom !\ntodten Hund.\t1\nK. Nr. 2: l(HH)<f\n-0.2 ccm.\nProtokoll \u00db.\nJuli 100O.\t0. .luli um.\nTet,-(i. Nr. 5\u00bb IJ. V. 10(H) 2 Phr. Nachm.\nIo\t;\tschwereKr\u00e4inpfc.\nintracerebral.\t.\t7\tPhr Abends\tv.\n= HO (NM\u00bb -4-' Ms. \u25a0\t; . |/V - ;\n\u2014\tSO -f Ms. pro\tI\tg\t\u2022\t!\nNach\t0 Stunden Blutentnahme\t,!\n\u25a0\t0\u00bb/*\n21\nK. Nr. \u2022>: 1 t\u00f4t)\n, Bald nach der Injection schwere Kr\u00e4mpfe, f nach 7\u2018/* Stunden,\nK. Nr. IIS; l\u00f4\u00f4O g\nProtokoll 0. i:i. Juli. 1000.\n0.2 TelNr. 5. 0, VII. 1000 intracerebral 1 200000 Ms. ca. 1000 -[\u2022- Ms. pro J g j-Nach \u2018,2 Stunde Blutent n\u00e4hme\t|\n2 Stunden\tj\n\u25a0 5 \u25a0 \u25a0 . !\u25a0 ,\nProtokoll 7.\nJO. Mai 19<N\u00bb.\tj Bis zum Tod\u00ab'\nTet.-G. Nr. f>. 11. V. IO(tO. : keine Symptome.\n0.2 ccm.\n10\nintracerebral links 120(HK) -i. Ms.\n\u2022\t.\t*\ti\n\u2022 -- ca. 70 -f- Ms. pro l g. | Nach (i Stunden mit Chloroform ge- j t\u00f6dtet,GehirnundB\u00fcckenrnarkausT | \u2022' . pr\u00e4parirt und Blut aus dem Herzen entnommen.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"Die Ergebnisse der Pr\u00fcfungen sind in Tafeln 2 und 3 wiedergegeben.\nTafel 2.\nThicr-Nr.\tH l ii t s e t um\t\t\nHin! (tift<r*sis pro 1 j* K\u00f6rpor-gcwicht\tPr\u00fcfung auf 1 ccm. . enth\u00e4lt\t\tVerlauf\n\t\\ Nach (5 Stunden 2S -f- Ms.\t\tO\nIv. A1. 4 so -f Ms. K. Nr I |\tIV- -V . il*,* ;\t* \u25a0\t28 -i\t- Ms.\to\n\t{\t2t\t30 4- Ms. te:-!Se: 30 -f Ms.\t\t0\nISO f Ms. \\ K Nr. 3\t| 1000 | Ms. |\t:4\u2018 :;U'\t32\tMs. |:\t\u2018 \u00ef Stunde 38 -j- Ms* !\t^\tStunden\t37\t-j-\tMs. h\t3t\t-f-\tMs. \u25a0\t\tf 3 */* Tage\nTafel 3.\nThivr\tHint serum !\t\t(ilosses u. kleines Hirn\t11.-Mark mit Med. ohl.\t\n1111 < 1\tPr\u00fcfung .m\u00eet- auf 1 ccm. \u2022\u25a04^ enth\u00e4lt i\t: ' \u2022 1 \u2022 \u2022 J \u2022' \u2022 i Verlauf] - vj\tPr\u00fcfung auf ! 1 ccm. Emut-' Verlauf sinn enth\u00e4lt '\tPr\u00fcfung auf 1 ccm. Emulsion enth\u00e4lt\tVerlauf\nv\\- K 1 \u00bbS i2\tMs. fMv\t. Ms. pro: 1 g.\t\trechts 234-Ms. , ! links 20-|-Ms. -j- 8\u2019/* Tage :\u2022 \u2022 '\u2022\u2022 1. ' \u2022' \u2018 ;\u2022 V :\tl-v ' 30 4-Ms. !\tj 5*/s Tage\n\nDiese Besultate sind in voller Uebereinslimmung mil den Ergebnissen der Versuebe an Meerschweinchen, indem nach int raeerebrater Injection von gr\u00f6sseren Dosen bei Kaninchen das Gift schnell in der Blutbaiin er-\nschein!. War\nGiftdosis (\u2018ine kleinere etwa die\nH\u00e4lfte der t\u00f6dtlichen Minimaldosis, wie bei K. Nr. 2 und K. Nr. 1 IS, so konnte ich nach 0 Stunden kein Gift im Blute\nnachweisen, fand es aber bei K. Nr. 148 deutlich noch im\nt '.en tralnervensYstem.\nNach einer gr\u00f6sseren Giftdosis \u2014 etwa","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"289\n<ler sechsfachen t\u00f6dt lichen Minimaldosis bei K. Nr. \u00e4 \u2014 war .der Giftgehalt des Blutes von.1/* Stunde bis 5 Stunden nach der Injection im Steigen begriffen, Bei K. Nr. 1 dagegen, welches circa die dreifache t\u00f6dtliche Minimaldosis erhalten hatte, hatte der Giftwerth des Blutes schon in (i Stunden das Maximum erreicht und war nach 9 Stunden wieder gesunken, ln keinem f alle jedoch war das ganze injicirte Gift in die Btutbahn \u00fcbergegangen, denn obschon, wie Behring1) gezeigt hat, die direkte Pr\u00fcfung des Kaninchenblutes an Mausen zu niedrige Wer the ergibt, so fehlt immerhin noch eine betr\u00e4chtliche Menge Gift. Ein kleinerer Theil des fehlenden Toxins befand sich (K. Nr. US) im Centralnervensystem und etwas war wolil, wie im n\u00e4chsten Versuch an Hund Nr. 20, in der Gerebrospinalll\u00fcssigkeit zur\u00fcckgeblieben, damit w\u00e4re aber das Deficit nicht gedeckt. Betrachten wir diese Thatsaehen im Zusammenhang mit dem Befund bei K. Nr. US, welches (\u00bbStunden nach der Injection Gift im Centralnervensystem, \u2022d\u00bbci nicht im Blute hatte, so scheint die Vermuthong nicht ungerechtfertigt, dass das verschwundene Gift, wenigstens zum Theil, vom Centralnervensystem in Anspruch genommen worden\nwar.\nHund Ni. 2o. 1700 -i\nV er sud) 111\t\u2022\t.\nIntracerebrale Injection von Tetanusgift bei einem Hunde\nProtokoll K.\t;\nl\u00e0. Juni 1000.\tPf Juni\n0 5 C(lr| letdi. Ni. .), 11. V. 10(10. J Get\u00f6dtet.\n;\t\" '\u2022\t.mo V :,:.i ' :\nintracerebral\n; .\tMO (KM) 4- Ms \u25a0\t\u25a0\t,\nI\t\u2014 ~ -f Ms. pro lg. . .\t]\n| Nach 0 Stunden Hint probe aus der ! j\ta,\u2018t. fern, und Lymphe, aus dem i\n]\tductus tliurac. entnommen. (1\u00e8re- |\nbrospinaltl\u00fcssigkeil mittelst Lum- j balpunction gewonnen.\t;\nL Ht luing. Allgem. Therapie d. Infectionskranklieiten. S. l(K\u2018t, Wien 1000.","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290 \u2014\nstellt <lie Ergebnisse der Pr\u00fcfungen dar.\nBlutserum\tIlalslynr\tiphe . ' \u25a0\u25a0\t( \u2019erebrosp i nalfl\u00fcssi gkei t\t\nt\u00eecpr\u00fcft auf ,\ti, .,i Verlauf 1 (Tin, ent liait\tGepr\u00fcft auf t ccm enth\u00e4lt\tVerlauf \u25a0 \u2022 . ;\tGepr\u00fcft auf 1 ccm. enth\u00e4lt V :\t. ' '\t\u25a0 .\tVerlauf\nJ\t\t. ; \u2022 \u2022\tai \u00bb;- Ms.\t.. \u2014f- HG Stunden\n' :tt\tM* \u2019 v- %\t:W) -1- Ms.\t\t500 -f Ms.\tfi Y8 tage\n1: ' ...\t, -V';\u2019\t\t\u25a0 \u25a0\u25a0\u25a0\u25a0'\u25a0 \u2022 ;\t5000 -U Ms.\t\nDomiiaeh war nach r> Stunden ein The i l des intra-cerebral eingespritzten (iiftes in eins Hint und die Lymphe \u00fcbergegangen, ein anderer The il befand sich noch i ni su har ach n nid a len H an in. die Ha uptin e n ge a he r war versehwunden. Wir k\u00f6nnen die Berechnung folgender-maasstn anstellen :\nInjicirt im (ianzen ttO.'OOO Ms.\n|in 1 ccm. Blutserum ca. In -f- Ms. Wiedergefunden: !\t1 Lymphe ca. 5 -\\- Ms.\n\\ t Cerebroppinallliissigkeitca. i0O-|-*Ms. Nehmen wir ferner an :\nBlutserum \u2014 ca. Vis des K\u00f6rpergewichts,\nLymphe *\t\u2018,12\t\u25a0\t:1\t\\\n( ierebrospinalll\u00fcssigkeil - 10 ccm., so haben wir\nim Blute und in der Lymphe zusammen 7< K Kl Ms. in 10 ccm. Lerebrospinalll\u00fcssigkeit iOOO -[- Ms.\nw ooo+ms.\nuachweisen k\u00f6nnen \u2014 lOOOO -j- Ms. sind verloren gegangen. Zwar wird dieser Verlust, wie Behring1) f\u00fcr Kaninchen gezeigt hat, nicht so gross sein, als er beim ersten Blick erscheint, al\u00bber ein betr\u00e4chtlicher Verlust ist jedenfalls zu constatiren.\nWenn nun ein Theil des (iiftes weder in das Blut noch in die Lymphe \u00fcbergegangen und doch aus der Cerebrospinal-","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"fl\u00fcssigkeit verschwunden war, so lio<rt* die Vermuthung nahe, das? (las fehlende Toxin im C>nlFahiervensystein gebimtien wurde.\nDiosn Versuche an Meerschweinchen, Kaninchen und <\u2018inom Hunde beweisen in erster Unie, dass das Tetannsgift narli intracerebralor InjeeMon zum Tlieil in die Hliitbajui iiher-?<\u2018ht. In zweiter Linie unterst\u00fctzen sie die schon ziemlich allgemein accoptirte Ansicht, \u00bb) dass das Tetanusgift im Oentral-nervensystem gebunden wird. Ferner deuten die Ergebnisse l.ci den Meerschweinchen und Kaninebendarauf bin, dass dies(\u2018s Fixiren des Giften nicht schnell vollendet, sondern mir allm\u00e4hlich zu Stande gebracht wird. . '\nW ir wend(*n uns jetzt zu der Betrachtung der Ergebnisse nach inlraeerobraler Injection von Antitoxin. Hie Versuche sind nur an Meerschweinchen ausgef\u00fchrt.\nVersuch IV.\nIntracerebrale Injection von Tetanusantitoxin.\nZun\u00e4chst f\u00fchre ich einige Versuche vor, welche als Kontrolle dienen, indem sie die giflneutr\u00e4lisirende Kraft des Meci h Iiw einchen - Ner vensystems unter anderen Bedingungen als nach intraccrehralcr Injection des Antitoxins darstellen. l\u00fccsc sind die ersten drei Thiere in Tafel 5- n\u00e4mlich:\nM. Nr. s:h). Gehirn und R\u00fcckenmark eines frischen unbehandelten Meerschweinchens.\nM. Nr. Sd7. Gehirn und R\u00fcckenmark eines Meer-x hwcinchcns. welches iS Stunden vorher eine kleinere Anti-l\u00ab\u00bbxiudosis siihculanerhallen hatte.\nM. Nr. 7f>2. Gehirn und R\u00fcckenmark eines Meerschweinchens, welches 2d Stunden vorher eine gr\u00f6ssere Auli-loxindosis suheutan erhalten hatte,\t;\nL\" folgen dann ui der laid hin! Thiere, welche vor der I ntersuclmng des Gontralnervensystenis auf Antitoxin ein\u00ab Antiloxindosis intracerebral erhalten haltern\n11 Khrlicli. Du- Wcctlihcmcssun^ des niplithcricheilsiuums. Klm \u2022lahrhiu li Hd. VI. 1 S\u00ee*7.\t\u2019\nUi'P|H'.Sey 1erZeitschrift f. |\u00bb!i\\>i.,|. Cli. niic, XXXI.\ntu","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 292 \u2014\n; \u25a0 \u25a0. x \u25a0 tc \u2022' & \u25a0\t.\tX 4\u00bb , \u00ab\t2 *\u2022\t\u2022 ' | \u2022 !\u2022 * . x\tM j* S\tX y: Nj\tX P . .VP\u00bb-.\tSr/S \u00c0\u2019\n\t': / / . :\t\t\t\t\t\t\t\u2022i\n\u2022 \u2022 \u2014\t\t\t\t\u25a0\t\t\t\t\nu\tIw\t\t\t\t\t. \u25a0 \u2022 \" \u2018\t\u2014 '\t_\t.\u2014 \t\t\n^ \u25a0. \u25a0 \u2022 . H' \u2022: W \" W'.\tX . p\u00bb X\t1*\tte w\tte c C;\u00bb\t: \u2018.5- \u00a7\taa \u2022. X\t\tfs *!\tO\n1\t\u2022 .1 '\t\tl\t,:-r \u2022 \u2022 [ -\t1\ti\t\tp- *c ^\nSS x - \u25a0\t\u2022>\tV\u00bb.-. \u201c*\tV\u00bb \u201c\t7.\tl ; Vf\tSS\t\t-*\u25a0 \u00bb t;\n\u2014:\u2014iu \u2014...\t. :\u25a0 \t\t.\t\t\t75\t*\t\t\n3 > .r* \u2022n . \u2022* 'P \u2022\t. *\"P\u00bb ' \u25a0 r^- . \u2022\"I ~P\t.. .-sT ' Jt ' \u2014 ^\t3* . . - *1\t3* \u20227\tx \u2022\t\t\t15\n\u2022 2-^ \" \u2022 \u201c *i \u25a0 \u2022 \u25a0 '&T\t\u2022 ft 7. \u00bbV;\t7. * I\t3 5/ 7TA \u25a0 * O n EL \u2019 . \u2018 'r . .\t= i \u2022\u2022 \u00ab \u00bb; \u2022-i\t. \u25a0 r. 3 3 3\t\t\t/\t95 j: ^ < er fi 3\n\t\t\u25a0 4*\t\t\t\t\tr\t- - - - -\t\t----- \t\nw ...\trt\t.sc \u00ab*\ty*...\t.c\tte -w5.\ty*.-. X\t\t\u2022 - \u25a0 \u00bb\nv.\t\tV\t\u25a0 7. ..\t7\ty - \u2019r.\t..\t7\t1\t\u00ef- C: \u00c7-\n\t\u25a0 \u25a0\u25a0 .\t\t\t.\t*\t'\t\t\u00bb\n\t\t\t\t\t\t'\t\t\nP\u00ab ..\tp\u00bb \u2014\u2022\t\u00c7vv\t\t\tIC \u00ee4\t;\t\t\u25a0 \u2022 1\nP .Ci\u00bb \u00ef\u2019x...'\t-C P-.y \u25a0 z z \u00ee : \u25a0\ty ff\t\u00a7 |\t\u00dc\tX X \u25a0\t\u2022 w\t\t- \u00c73 | 3 . ~= :]\n\u25a0.'\u2022;} i . w \u2014\u00bb \u2022*\u00bb.\t: ;-i; .-!\u25a0 \u25a0 > \u00bb> \u2022>\t! - S2..SS\t. i ./ '*-'\u25a0> /\u25a0\t\u2022 V* V .\til\t.r \u2022i\t1\t\u2019i\t3\t1 3\tj \u25a0 \u201c\t3\ti\n\tV. 7: 7.\ttfi \u2022 ' \u2022\u2022\t'7; ;7. '\u2022\t75 7^\t7\u00ce 7;\tT 71\t\t\n\t\t.v; \u2022' '\t~v :/1:.,:l/\t\t\t\t\t\u2022 - . . ' ' ; 1;\n\t\t4_+\t\t\t\t\t\tJ\n\t\t*\u00b1 v\t. +\t\u2022\t+\t\t\t<\n' \u25a0 y ^ '\t. i c:\ti\u00ab *; HH K' P*\t\u25a0\u25a0\u25a0' 7. \u25a0\tw C\tte \u00c4 7-\t\u25a0 ..\t1\tn. g - j\n\t\t15 15\t\t\t\t\t\t\n\t\t\"C * \u25a0\t\u25a0 ' \u25a0 '/\t\t\t\t\u2022 \u2022\ti i\n\u2014 . \u201c* 3;:\t\u2022 7? \u2022 sr - : 7. . . \u2022\t.. TT\t& \u25a0 \u25a0 /.\t-T- 7/\t\u25a0 \u2022 \u2022 '\t- ... \u2014\t2 \u2022 ' > \u2018 '5-...' 7\tx .\t\u2022 7 \u2022 \u25a0 2T 7. - '\t\u2022. !\u25a0\u2022\u2022\u2022!\u2022 X\tx.\t\u2022n \u2018\u25a0\u2018\u20227.\u2019.\t5r . 7.\t. ,f.V;/Vj\nO y* 'P\t.\t\u25a0 P-\tp*\u00bb\tV;. 7 x \u00ef\t' - ^\t^ V .\t\t\t\u00e7 -\t\u25a0\u25a0EL *\u2019\t\u201c* r * \u2022\t_\u00abT \u00ab\u00e0> \u2022 W\nLi r ;\tj \u2022 \u2022\u2022 | | |\t1\t. \u2022\u2022 \u25a0\t-'U -r\t1 J\t1 I F\t\u2022 i 1 \u25a0\u25a0\u25a0\u2019\u25a0'\t! !\tr c\n\t\t\ti.\t\u2022 i.\t\u2022 \u2022\t\\ 1\t1\t\u25a0 i\t\t\u2022 | J\t\nyyvy /\u00c4 -. 7^ 7. (/. . \u2018\tv \u2022> \u2022> \u2022> y~T~ \u2022\t\u25a0 \u25a0 j\t*> >\t\u25a0'ss^a'\u00e0\t\u25a0**\t^-1\u00dcSS\ty v\u00bb\t\u25a0 *\u2022>>?\t2 \u2022.\n\t\t\tJ\u00bb, 7 7. X\t3*\tx a y. 7.\t?f. 7:\tf\u00ae ;X\t\u2022 . \u2022 . .1 1\n\t\t+\tf- -f\t+\tf-f-t-f\t\u25a0f\t-f\t\n\t\u25a0\u25a0\u25a0\t\txi ;xiv\t'-i\tu te u te\t\t\t< .\n.Cj.w i O.\teie . :\u25a0 :\t\"H\t\" i '. H' ; H :\t;\t7- ^ X \u201e rn r* H-\t: -J\t\u00ab ! . \u2022H\t2 ' \u25a0 2F. \u25a0\u25a0 1\n\t\tp\tP\tP\t\t-\t3\t\u2022 ; . 05\t\t\u2022W\n\t\tn \u00bb. \u25a0 \u2022\t15\t15\t*5\t\u2019S\t\u00bb \u25a0 \u2022\t15 \u00bb \u25a0'\t\n\t\t\t\t\t\t'\t'\t^\ti\n: ! ! ' \u2022 \u00bb \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u25a0'\u2022>.V: tT 3* \u25a0\tc c \u25a0 5.5 V . .\u2022\u2022{ . i . \u2022 \u25a0 \u25a0\t* il -\u00ee r\tX X'.\t-, \u2022 p;-\u00efr.:\t\u25a0 g-\u00ab*-.. \u25a0 \u25a0 r- j \u2022/. t\t\tP \u2022* \u2022 '5 X.' ; r r .\tC \u25a0. m4 \u25a0 \u25a0 \"i 3 -2\t| 3\t3-1 ? P \u00a3 j ft\u00e0\u00ee 3 \u25a0 r*\n\t. S2SS \u25a0 y -7. \u25a0\t\u25a0 vy >j 7. 7.'\t.\u2022 v. M\u00ab 7, -7.\tw ' \u2022 75 ' 7.\tSS SS .\t\u00ef \u00bb.\t2 ^ 7. 7.\tVJ VJ x y\t3\t3 7\" =\n\t\t\t\t\t\t-, ; *\t\t- O.\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t- \u25a0. ; \u2022\t\ti i. \u25a0\t\t\tV \u2022\u2022\u2022 -..\t3\n: V-f ly/-.;;\t\tl'* \u25a0;\t\" \u25a0fl\t*f-f '\t\u25a0f *f\t\t++\tff\u201c\t\n1 M\t\t\trc v\t.w-x\t\u2022f f*\tte r.\t\t<\n\t\t\u00ee -\t- H \u25a0\t\u00ab It '\t. y* 'W \u2022 \u25a0\tU ;\t\u2022c iw\t\u00bb\u2022 , \u25a0\n-j *\u2019\til\t7.^ \u25a0 ^ JT \u25a0\t\u201c515 r - *\t! -HH ! pp\t. W\u00ab - W* :/.-7.\tH H pp :\tP P\tF !\n\t\t\t9* \u25a0 >\u2022 \u2022 \u2022...\u00bb ;\ti--n 1 \u00bb \u00bb\ti .\tt; *4 \u00c4 \u00bb\ti : \u00bb \u00bb\t1\nBlutserum\t(\u00abehirn (gross und klein)\tK.-Mark mit Med. ohl.","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"Aus deni Protokoll t\u00fcr M. Nr. 880 ersehen wir, dass 1 ccm. der Emulsion .(= 0,83 g Ncrvens\u00fcbstanz) des Gehirns von dem unbehandelten Meerschweinchen beinahe 1000 Ms. meines Giftes neutralisirte und ferner, dass die entgiftende; Kraft des K\u00fcckenmarks betr\u00e4chtlich kleiner war als die des Gehirns.1) Diese Ihatsache, dass das Gift ausserhalb des I hierk\u00f6rpers weniger stark vom K\u00fcckenmark als vom Gehirn neutralisirt wird, gewinnt an Wichtigkeit, wenn wir sie neben \u00ablen Versuchen 1 und II betrachten, welche ergeben hatten, dass das K\u00fcckenmark nach intracerebraler Injection mehr Gift enth\u00e4lt als dasselbe Gewicht Gehirn. Wenn der letzte Befund nicht auf Zufall beruht \u2014 eine Annahme, welche' bei der Gleichm\u00fcssigkeit der Versuchsergebnisse kaum zul\u00e4ssig ist \u2014, so darf man ihn gelegentlich einer Besprechung der Wirkungsweise des Tetanustoxins nicht ausser Acht lassen. Es wird im Allgemeinen angenommen, dass sich der Hauptangrillspunkt \u00ables Giftes im K\u00fcckenmark befinde, man sollte aber die Erscheinungen nicht vergessen, welche auf eine weitere Aus-\u00ablehnung der Giftemptindlichkeit hindeuten. Kaninchen zeigen n\u00e4mlich nach gr\u00f6sseren Dosen eigenth\u00fcmliche allgemeine L\u00e4hmungserscheinungen, welche sogar den Tod bewirken k\u00f6nnen. \u2014 Warme Fr\u00f6sche, specie! R. temporaria, fallen oft, nach subcutaner \u00aboder intraven\u00f6ser Injection von hohen Dosen des Giftes, in einen eurarisirlen Zustand, welcher tagelang an-h\u00fclt- H\u00fchner bekommen vor dem Einsetzen des Starrkrampfes merkw\u00fcrdige Symptome, welche auf eine mehr ausgedehnte Wirkung des Giftes schliessen lassen. Wenn also die Erregung der Reflexe und der Starrkrampf die deutlichsten Merkmale des felanus sind, so schliesst dies nicht aus, dass das Gift auch andere weniger in die Augen fallendeWirkungen haben kann.\nlim nun zur Tafel 5 zur\u00fcckzukehren. Ein Vergleich zwischen M. Nr. 885 und M. Nr. 887 lehrt uns, dass nach subcutaner Injection von Antitoxin in mittleren Dosen die gi I tneutral is i rende Kraft des Centralnervensystem s nicht erh\u00f6ht wird.\nL Wie auch Wassermann gezeigt hat. Berlin, klin. Wochenschrift ISttH. Nr. I.\t\u2022\t,","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":": Hoi M. Nr. 762 ist wohl die anscheinend im Centralnervensystem enthaltene kleinere Menge Antitoxin aut' das mit eingesehlossene Blut zor\u00fcckzuf\u00fchren.\nD io Tafel b ewe is t zu r Gen\u00fcge, da s s d a s An t i toxin i vac h in t rat er e bral e r 1 njee t i on z u m gr \u00f6sste n T h ei 1 schnell in die Hl ul ha Im \u00fcbergeht.11\nMine Kr hob un g der normalen entgiftenden Kraft des Gent raln erv en system s na eh intra e er eh r a le r In je c -lion von ziemlich grossen Antitoxinmengen (M. Nr. 788, Nr. Kli und Nr. 8 Ith konnte nicht nachgewiesen werden, und wenn naeh sehr grossen Antitoxindosen (M. Nr. 815 und Nr. 82U ! eine scheinbare Zunahme statt fand, so war dies auch der Fall nach snbentaner Verabreichung iM. Nr. 762) \u00e4hnlicher Dosen.\nW ir haben also einen auffallenden und interessanten Gegensalz zwischen Toxin und Antitoxin gefunden. \u2014 Das Toxin nach intracorebr\u00e4ler Injection geht nur zum Tlicil in die Hlutbahu \u00fcber, eine betr\u00e4chtliche Menge bleibt im Geniral-nervensystem h\u00e4ngen und kann eine Zeit lang da nachgewiesen werden, aber ein grosser Theil des eingespritzten Giftes entzieht sieh jedem Naehweis.\nI)as Antitoxin dagegen tritt fast vollst\u00e4ndig aus dem subarachnoidalen Kaum in die Hlutbalm \u00fcber, und zwar so, dass etwa 21 Stunden naeh der Injection ann\u00e4hernd das ganze eingespritzle Antitoxin sich im Hlutsorum befindet,\n;-C Das Verhallen des Giftes unterst\u00fctzt kr\u00e4ftig die Vermut hung, dass das Tetanustoxin im lebenden Thier vom Cen-Iralnervensystem gebunden wird. Andererseits ist der schnelle lebergjuig lies Antitoxins aus dem subarachnoidalen Ha um in das Hint eine Thatsache, welche J>ei der Hetrachlung der Frage von der Uchandlung des Tetanus mittelst Injection des Antitoxins in die Gerebrospinalfl\u00fcssigkeit nicht ausser Acht gelassen werden kann.\nUbsehon, wie ich oben gesagt habe, die* Injection durch G< \u2018hinist ici i und fiiejei\u00fcge mittelst Lumbalpunktion in so for n\n1 : Aic h 1*1 \u00fciu\u00e7ntlial land Antitoxin im Blute nach intrarerobralei* Oer Tetanus. v. Leyden l|nd lUu m e nt h a V. Wien 1900.","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"als gleichbedeutend zu betrachten sind, als die eingespritzte Fl\u00fcssigkeit in beiden F\u00e4llen in den subarachnoidalen Kaum kommt, scheint es mir doch zweckm\u00e4ssig, \u00fcb\u00e9r die Verabreichung von Gilt bezw. Antitoxin mittelst Lumbalpunktion einzeln zu berichten.\n* n\nVers ueh V,\nInjection von Tetanusgift mittelst Lumbalpunktion bei einem Hunde.\nHund Nr. 21 erhielt 8oO -j- Ms. pro 1 g K\u00f6rpergewicht mittelst Lumbalpunktion injicirt. Das Blut wurde 24 Stunden und 18 Stunden nach der Injection auf Giftgehalt gepr\u00fcft. Die Ergebnisse der Pr\u00fcfungen sind in Tafel 1} dargestellt\nTafel \u00ab.\nHl ul serum Hund Xr. 21.\nZeit dor Kntnuhmc\nPr\u00fcfung auf 1 ccm. enth\u00e4lt\nVerlauf\n,) \u00bb .|\t| i o(J0 \u2014Ms.\n21 Stunden f\t1\n1 2(KK) r Ms.\n18 Stunden\nKM)\n500\nMs\nMs.\nt 2'/* Tage, f *7* Tage f 2't Tage f 5'* Tage.\nVersuch VI.\nInjection von Tetanusantitoxin mittelst.Lumbalpunktion bei einem Hunde.\nHund Nr. 20 erhielt KxiOOO \u2014 Ms. pro 1 g K\u00f6rpergewicht mittelst Lumpalpunktion injicirt.\nTafel 7.\nBlutserum Hund Nr. 20\nZeit der\tPr\u00fcfung\t-\nKntnahnie\tauf 1 ccm.\t\u2022 Verlauf\n\u25a0\tenth\u00e4lt\t\n|\t500000 \u2014 Ms.\to\n7 Stunden [ 800000 \u2014 Ms. | f i1/* Tage ( 1000000\u2014 Ms, j 13\u00ab Stunden\n500000 \u2014 Ms.\t!\tO\n800000 \u2014 Ms\t{\tO\n1000000 \u2014 Ms. | f 7\u2019\u00ab;, Tage\n21 Stunden","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"wurde 7 Stunden und 21 Stunden nach der Injection auf Anlitoxingehalt gepr\u00fcft. Die Ergebnisse der Pr\u00fcfungen sind in Tafel 7 dargestellt.\nEs ergibt sieh ohne Weiteres aus den zwei Tafeln, dass nach Injection mittelst Lumbalpunktion sowohl das Tetanus toxin wie das Antitoxin in bedeutender Menge und mit be-Ir\u00fcehtlielier Sebnelligkeit, in der Blutbaiin erscheint. Was die Menge bet rillt, so war thats\u00e4chlich nach 21 Stunden fast das ganze injieirte Antitoxin in die Blutbahn \u00fcbergegangen. \\\\ ir d\u00fcrfen also voraussetzen, dass etwaiges im Hinte kreisendes (litt durch Injection von Antitoxin mittelst f ieliirnslicli oder Lumbalpunktion in \u00e4hnlicher Weise neutrali-sirt sein w\u00fcrde, als nach subeutaner oder intraven\u00f6ser Ver-\nrreic\nDa nun die oben mitgetheilten Versuche gezeigt hatten, dass das Tetanustoxin bezw. das Antitoxin aus dem subarachnoidalen Raum aus!ritt, so seinen es mir interessant, zu ermitteln, ob eine Dewegung in der umgekehrten Richtung stalMinden kann. Zu diesem Zweck untersuchte ich die f \u00abcrebrospinalfl\u00fcssigkeit nach intraven\u00f6ser und nach subeutaner ijeclion von Tetanustoxin bezw.. Antitoxin.\nVersuch V11.\n*a ven\u00f6se injection von Tetanus toxin, tint er-ucli ung der ( ! e r e b r o s p i u a I f I \u00fc s s i g k e i t.\n\u2022 ::c s--;Protokoll 8.\nIS. Vt. P.MH). 9 I hr Morgens <U> ccm. Tot.-ti. Nr. f>. I t. V. p: intraven\u00f6s v= vWMMMHN) -f Ms.\nca. 500 -j- Ms. pro 1 g Nach (I Stunden Lumbalpunktion 21 '\nund l\u00eelntentnahme.\nHund Nr. 2U :)S00 ir :\nlh./V!. Moi gens O Abends\ni 20./VI. f gefunden\nDie Ergebnisse der Pr\u00fcfungen des Blutes und der Cerebro-pinalll\u00fcssigkeit sind in Tafel 8 zusammengestellt.","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"Tafel 8.\nGerebrospinalfl\u00fcssi gkei t\nr\nHint serum\nZnt J\tPr\u00fcfung\tj\tZeit\tPr\u00fcfung\n\u00bb1er ! auf 1 ccm. | Verlauf der auf I ccni. Entnahme'\tenth\u00e4lt\tEntnahme\tenth\u00e4lt\nVerlauf\nc> st.\n21 st.\nf\tHO\t-f\tMs.\t!\n1\tHO\t+\tMs.\t!\nf\tHO\t-{-\tMs.\n( H5\nMs.\nSpur V\no\no\nSpur ?\n21 St.\nj 00 -f- Ms. f HO St. j 200 -}- Ms. | f 2\u2018/2 Tage\n400 \u00e0- Ms.\nt 4 Tage\n\u25a0\u25a0 . \u2022 \u2022.\t...\nIn die (Zerebrospinalfl\u00fcssigkeit war bei der Entnahme (,ino Spur Hint hineingerathon. Die zwei Mause, welche bei \u00abloi* IMihing der (Zerebrospinalfl\u00fcssigkeit einen kaum wahrnehmbaren Anflug von Tetanus zeigten, k\u00f6nnen wohl den-s(\u2018lben von deni beigemiscliten Dlut bekommen habend\nKs ergibt sich unzweideutig aus der Tafel, dass das I et anusgilt nur in verschwindend kleinen Mengen, wenn \u00fcberhaupt, aus dem Mute in die (Zerebrospinalfl\u00fcssigkeit \u00dcbertritt.1) (Wie ich li\u00fclter gezeigt habe, ]>e-sitzl die ( .erebrospinallliissigkeit keine oder nur eine minimale F\u00e4lligkeit, (bis Tetanusgift zu neutralisiren;)\nNach diesem Refund wird es sieb wohl kaum lohnen, in der Cerebrospinalll\u00fcssigkeit von tetanuskranken Mensehen nach letanusgilt zu suchen. Wir k\u00f6nnen nicht annehmen, dass das Di ft den Weg durch die (Zerebrospinalfl\u00fcssigkeit 'd. h. die im subarachnoidalen Kaum befindliche Fl\u00fcssigkeit) nimmt, um an die /eilen des (Zentralnervensystems zu gelangen. Von der grossen, etwa 6000 + Ms. in 1 ccm, betragenden (liftmenge, welche in das Dlut eingespritzt wurde, war nach 2\u00bb Stunden nur noch der 15. Tlieil im Dlute nachweisbar: ubschon indessen so viel Gilt aus der Dlutbuhn verschwunden\nwar. konnte ich in der (Zerebrospinalfl\u00fcssigkeit kaum eine Spur davon finden.\nlj s,intzing IT, Grenzgebiete d. Med. u. Cbir. Bd. 111. lieft H/l. 1h.4S, li\u00e2t einmal Gift in der (lerebrospinalfliissigkeit gefunden.\nBlumonthal und Jacob, Berlin, klin. Wochenschrift 1808 Nr. 40 haben das Gift bei Ziegen nicht gefunden. . *","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch V ill.\nIntraven\u00f6se bezw. subcutane Injection von Tetanusantitoxin.\nIImul Nr. 11) erhielt IHMiOO \u2014 Ms. pro 1 g Korpergewichl intraven\u00f6s.\nund (1\tliepr\u00fclt aut crebrospina\tArititox (l\u00fcssigkei\tin geh alt wurden t. Die Ergebnisse Tafel 9.\t\tBlut, Ihtlslymphe stehen in Tafel 1).\t\nZeit nach\t< lerehrnspina\tll\u00fcssigkeit\tBlutserum\t\t11 als! y mp he\t\nder\tPr\u00fcfung.\t. .. -\tPr\u00fcfung\t\tPr\u00fcfung\t\nhi jec-\tauf 1 ec in.\tVerlauf\tauf 1 ccm.\tVerlauf\tauf 1 Ccm.\tVerlauf\ntion.\tenth\u00e4lt\t\u25a0--v: %\tenth\u00e4lt\t\tenth\u00e4lt\t\u2018 ... :\n' \u2022 . . \u25a0 \u2022\t: : v; T O 1\t' \u25a0 \u2022\u2022 \u25a0 \u2022' f 7;>ono -Ms.\t\u2022 *. % w\u00bb St.\t\u2022 100000 Ms.\t0\t200000\u2014Ms.\to\n1*200 000- Ms.\t\t-f H\u00e4 St,\t(\u00dcKMMM)\u2014Ms. -O.\t0\t{(HM 100\u2014Ms.\t0\nI 1 000\u2014Ms. s\u00bb \u2019\t\tt- 2*/* T\u00e0ire\t10000\u2014Ms.\t0\t\t\n\tlO (MM)\u2014Ms.\t\u25a0:$ n st.\tlOOtMM)\u2014Ms.\t0\t\t\n,.y*f\t&\t\t4t2.V* Tii?o\t1000\u2014Ms.\t\t\t\n; 1\tinnou\u2014Ms.\t2t St. \u25a0 .1\t10<MM)~ Ms.\t\u00e4\u20182VaTirf\t\u25a0 V;.- K\" '\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0\u25a0\t\nNr. 2i) erhielt subeutan 800000 Ms. pro 1 g K\u00f6rpergewiehl. 2.1 Stunden sp\u00e4ter wurden Blut und Cerebro-spinallliissigkeit aut' Antitoxingehall untersucht. Die Ergebnisse der Pr\u00fcfungen stehen in Tafel 10.\nTafel 10.\nZeit\t1 lerehrospinal\tll\u00fcssigkeit\tBlutserum\nnach\t\t\t\nder\tPr\u00fcfung\t\tPr\u00fcfung\nInjec-\tauf 1 ccm.\tVerlauf\tauf 1 ccm:\tVerlauf\ntion\tenth\u00e4lt\t\tenth\u00e4lt\n\tKMHV-Ms. i\t\tr \u2022\t\u2022\t1\t'\t\u2018\t\u2022\t' i fOOOOOO-\u2014Ms. |\tO\n2d St\t1. \u25a0 \u2022 ...... - )\u25a0\t\t\n\t| KUH Hl\u2014Ms.\t\t; 8000000\u2014Ms. f H1/\u00bb Tage\nEine kleine Beimischung vom Blute fand w\u00e4hrend der\nEntnahme der Cei","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 299 \u2014\nbei beiden Hunden statt und macht sich wohl in den Pr\u00fcfungen bemerkbar.\nWir entnehmen aus den beiden Tatein, dass das Tetanus-antitoxin nach intraven\u00f6ser sowie nach .sifbculauer Injection nur spurenweise in der Cerebrospinal-! Bissigkeit nachweisbar war, obschon das gleichzeitig entnommene Hint stark antitoxisch wirkte.\nEine Erweiterung dieser Ergebnisse stellt der folgende Hel und dar: Von einem isopathisch immunisirten Pferd entnahm ich eine Blutprobe und gleichzeitig etwas Cerebrospinal-ll\u00fcssigkeil und stellte vergleichende Pr\u00fcfungen an. Die Cerebrospinaltliissigkeit war wasserklar und frei von jeder Verunreinigung mit Blut. Die Resultate der Pr\u00fcfungen sind in Tatet 1t wiedergegeben.\nTafel 11. Pferd Nr. 1\nUorebipspinaltl\u00fcssigkeit\nserum\nPr\u00fcfung auf 1 ccm. enth\u00e4lt\nVerlauf i Pr\u00fcfung aul, t. cm. yorlauf 1\tenthalt \u25a0 i.\nHOOOOO\u2014Ms. 11)00000\u2014Ms.\nO\t2< H)000000\u2014\\is\n\u00bb ' .\nHtt St. f 2-10.00000\u00d4\u2014-Ms-.\nO\nt i1/*\nDemnach enthielt das Pferdeserum ca. ?> Antitoxin-eiulieiten in 1 ccm., die Cerebrospinatfl\u00fcssigkeit dagegen nur ca. \u00bb \u00f6o A. E. :\nden 125o T\nEs ist also bewiesen, dass bei der Anwesenheit \\on viel Antitoxin im Blute auch die Cerebrospinal-Massigkeit antitoxische Eigenschaft besitzt, wenn auch in viel kleinerem Maasse als das Blut.\nEs wird ferner in Tafel 9 sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, wie wenig Gemeinschaftliches die Lymphe mit\u201c der Cerebrospinalll\u00fcssigkeit hat, denn der Antitoxingehalt der letzteren steht weit unter dem der ersteren.","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"Die Beobachtungen \u00fcber die Vertheilung des Tetanusgiftes nach Injection in den subarachnoidalen Kaum gaben nun Veranlassung zu der Frage: Wie entsteht denn der cerebrale Tetanus? Bekanntlich haben Koux und Borrel1) einen besonderen sogenannten cerebralen Tetanus beschrieben, welcher muh intracerebraler Injection bei Kaninchen und Meerschweinchen aultritt und durch heftige epileptische Kr\u00e4mpfe, motorische St\u00f6rungen u. s. w. charaktorisirt wird. Da nun das intracerebral eingespfiMe (rift in den subarachnoidalen Bauin kommt, so tr\u00e4gt es sich : W as f\u00fcr eine Art Tetanus selten wir, wenn wir das (iift statt durch den Sch\u00e4del per Lumbalpunktion in diesen Baum bringen?\nVersuch IX.\nInjection von Tetanusgift mittelst Lumbalpunktion.\nMund Nr 21. <;uoo g\nProtokoll 0.\n2.). Juni 1*100, 9 V\u00bb U h rMorgens.\n1 cf tu. Tet.-(\u00ee. Xr. n. u. v. tiioo: Mittelst L ui 11 ba 1} tu nkti\u00ab >n Ci i lgosj \u00bb ritz t ca. 850 ~j- Ms, pro I g.\nS e r t i o n s h o r i c h t : Kinstirhstelle i m R\u00fcckenmark tient lieh vornohm-\n2*5. Juni 1900 Morgens O Abends O 27. Juni Morgens die Hinterbeine etwas\nMittags alle \\ Peine\n! steil'. Kopf zur\u00fcck\n| _ ,\ngezogen. Die leiseste\nPeriihrung ruft schwere Streck-1 kr\u00e4rnpfe hervor.\nPis 5 Uhr Abends keine Kr\u00e4mpfe noch\nProtokoll 10.\nMeerschwein-, 25. Juni 1900, 9 Uhr Morgens, eben Nr. 95U 0.2 Tet.-C\u00ef. Nr 5, H. V. 1900.\n, Mittelst Lumbalpunktion eingesprit/.t Starre, sp\u00e4ter ent-ca. 2(100 Ms. pro I g. i Section : Kinstichstelle im R\u00fccken-! mark deutlich wahrnehmbar.\nCf\nwickelte sich eine allgemeine Starre. Um 8 Uhr Abends | war das Thier ganz steif und um 10 Uhr todt.\n!) Roux et Rdrrel. Annales Pasteur 1898. Nr. 1.","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"Protokoll 11.\nKaninchen 2\u00f4. Juni 1900. 10 Uhr Morgens. Bis Abends 0 L\u2019ln Ni l.)7.1070? 0.2 Tet.-(i. Nr. 5, 11. \\. 1900. j kein<\\ Kr\u00e4mpfe; am Mittelst Lumbalpunktion eingespritzt ! n\u00e4chsten Morgen ca. 1100 Ms. pro lg. - mit allgemeinem Section: Einstichstelle im B\u00fccken- I Tetanus gefunden, mark deutlich wahrnehmbar.\tAbends todt.\nergibt sieh hieraus die auffallende Thatsache, dass di(> Injection von Tetanusgift in den subarachnoidalen Baum mittelst Lumbalpunktion nicht cerebralen, sondern gew\u00f6hnlichen I elaniis mit Starrkrampf und ohne epileptische krseheitumgoii hervorruft.\nKin<\u2018 Erkl\u00e4rung fin* diese lieobachtung suchend, \u00e4nderte ich die Versuchsanordmmg insofern, dass ich gleich vor odoi gleich nach der Injection des (dites 0,2 coin, einen* \u00b0-s.)\u00b0 oigen Kochsalzl\u00f6sung inlraeerehral einsprjlzle.\n.\t.\t: \u25a0 , '\t-lv\nProtokoll 1*2.\nKaninchen- j LI. Juli 1900. 9*/\u00bb Uhr Morgens. .(logon *2 Uhr aus-Nr. 1*200 g:- (U ccm. Tet.-fi. Nr. 5. (J. VIJ. 19<H\u00bb. gesprtichene heftige Mittelst Lumbalpunktion oingespritzl epileptische\nca- 2U00 * po\u00bb l g\tKr\u00e4mpfe, wolcho\nCdcich darauf 0.2 ccm. Kochsalz- sich, zun\u00e4chst in\nl\u00f6sung intracerebral.\nden Xackenniuskeln\nSection: Die Linstichstelle.ini fie- zeigten. Die hirn und im Biickenrnaik deutlich Kr\u00e4mpfe wurden wahrnehmbar.\tallm\u00e4hlich heftiger.\n!\t, so dass das Thier\n!\t; oft u in geworfen\n!\t,\t|\twurde,\ni\tw\tLegen (> Uhr Abends\ni.m Krampfe todt.\nIn diesem Versuch, wurde also die Gehirnsubstanz durch den hinstich und die Injection von Kochsalzl\u00f6sung verletzt und nun sah ich nach Gift injection mittelst Lumbalpunktion charakteristischen cerebralen Tetanus auflreten\nZuletzt wollte ich ermitteln, weiches die\u00bb Folgen einer Verletzung des Gehirns bei intraven\u00f6ser Injection des Gifles sein w\u00fcrden.\t.","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"Protokoll JH.\nKaninchen\tit). .Juli 1900, 9 Uhr Morgens.\tHis Abends 7 Uhr\nNr \u00bb,(>80 g I com. I et,-fl, Nr 5. 15. VII. 1900. j keine Kr\u00e4mpfe.\ni\tintraven\u00f6s.\tf20. Juli Allgemeiner\nV\t. ea. *>900 -f- Ms. pro 1 g. j Tetanus. Abends\n\u2019 f) Minuten sp\u00e4ter\tj\ttodt.\n0.2 ccm. O.S.V\u2019,'jiger Kochsalzl\u00f6sung ; intracerebral.\t_\nProtokoll U.\nMeerschwein-\t9 Juli 1900, 9 I hr Morgens.\t8\u2018 u Uhr Abends f\n\u00ab heu Nr. 992 I ccm. let.-t\u00ab. Nr. 5. 0. VII. 1900, an allgemeinem\nintraven\u00f6s\tTetanus, ohne\n-- ca. 12000 4- Ms. pro 1 g, Kr\u00e4mpfe gehabt zu \u00f4 Minuten sp\u00e4ter\ti\thaben.\n;\t0.2 ccm. O^H\u00f6^iger Kochsalzl\u00f6sung I \u2022\n;\tintracerebral.\ti\n*ti;> g\nEs scheint hiernach nicht m\u00f6glich zu sein, cerebralen Tetanus durch intraven\u00f6se Gift injection hervorzurufen, auch \u00abl\u00e4rm nicht, wenn mau kolossale Giftmengen gibt und das Gehirn mittelst Nadelstich verletzt.\nNoch diesen Ergebnissen d\u00fcrfen wir wohl den Schluss ziehen: Zur Einstellung des Symptoinencomplexes. w eiche n U o u x un d Gor re 1 c ereb r a 1 en T eta nu s nannten, sind (\u2018ine Verletzung des Gehirns und die di rekte Application des Giftes erforderlich.\nIn Gezug auf das Vorhergehende wird cs auch von Interesse sein, einen anderen Punkt in Erw\u00e4gung zu ziehen. \\Y entI man n\u00e4mlich gr\u00f6ssere ( Iiftdosen intracerebral injicirt. so wird die Incub\u00e2tionszeit \u00ables cerebralen Tetanus betr\u00e4chtlich gek\u00fcrzt. So habe ich bei Meerschweinchen nach intracerebraler Injection von 0,2 ccm. einer l\u00b0/oigcn w\u00e4sserigen Tv uinus-giftl\u00f6sung die Symptome innerhalb 40 Minuten auftroten, den lod schon in i\u2014\u00f6 Stunden erfolgen sehen. Gei Meerschweinchen Nr. S1H (Protokoll Ti fingen die Kr\u00e4mpfe eine knappe Stunde nach der .Injection an. Gei Kaninchen Nr. 1 und Nr. d (Protokolle i und 6) war die Incubaiionszeit nach Minuten zu berechnen: bei Kaninchen Nr. 2 i Protokoll 5) dagegen, nach Einspritzung einer d\u00fcnneren L\u00f6sung, dauerte","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 -m \u2014\ncs ungef\u00e4hr 30 Stunden, ehe die Krankheit einsetzte. Andererseits l\u00e4sst sich eine solche Abk\u00fcrzung der Incubationszeit nach intraven\u00f6ser oder subcutaner Injection nicht erreichen, sogar nicht nach Injection mittelst Lumbalpunktion, wenn nicht das (ieliirn verletzt wird. Ich habe kolossale (Ijftdoseti ange wendet, z. I). bei Meerschweinchen Ni\\ IM 12 (Protokoll \\\\) etwa das .\u2018UiOOOtaehe Multiplem der t\u00f6dlichen Minimaidosis, ohne eine Incubationszeit von weniger als \u00fc\u20148 Stunden erzielen zu k\u00f6nnen. Kurz gesagt, je unmittelbarer und con-\u00ab <*ntrirl(*r mau das (litt an die Nervzellen bringt,' desto k\u00fcrzer wird die Incubationszeit.\t\u2022\nIn letzter Zeit hat mau die Behandlung von Tetanus durch siibdurale iLumbalpunktion) Kinf\u00fchrung des Antitoxins beliirworlet.1) Die Resultate, soweit sie mir bekannt sind, k\u00f6nnen nicht als \u00fcberwiegend g\u00fcnstig bezeichnet werden und ich glaube, dass bei weiterer Besprechung dieser Frage zwei Thatsachen nicht ausser Acht gelassen werden sollten, n\u00e4mlich :\n1.\tIn der CerebrospinallHissigkeil ist kein .oder fast kein l iif t zu linden :\n2.\tdas subdural eingeliihrto Antitoxin geht schnell und last vollst\u00e4ndig aus d(*m subarachnoidalen Baum in die: Blut-bahu \u00fcber.\n\u2022Meine Versuche sind zwar nur an Meerschweinchen. Kaninchen und Hunden gemacht und demnach nicht ohne Weiteres zu Schl\u00fcssen f\u00fcr die Behandlung von .Menschen \u25a0brauchbar, sie k\u00f6nnen .aber als Wegweiser f\u00fcr weitere Inter-si lehmigen dienen.\nDie Krgcbnisse der ganzen Arbeit lassen sich folgende r-maassen kurz zusammenfassen:\nSul \u00bbarachnoidal (\u2018ingespritztes Tetanustoxin bezw. Antitoxin f\u00e4ngt bald nach der Injection an in die Blut bahn \u00fcberzugehen. und zwar folgt last das ganze injipirle Antitoxin (liesem Wege.\n!> I\u00efIiiineiit hat umt Jacob. Urikklin YVochenscInx. IKOK. Nr Cd. Mi a nt. Comp. rond. \u00abI. t. Soci\u00e9t\u00e9 de \u2022.Biologie, lS\u00ceIK. S, 1058. r","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"\nKim* Krh\u00f6huug der normalen giftneutralisirenden bezw.\n\u2022rittbirnloud\u00ab\u2018ii Kraft der Substanz des Centralnervensvstems\n\u2022 *\nl\u00e4sst sich nach subarachnoidaler Injection von Antitoxin in vitro nicht nach weisen; nach (lift injection dagegen zeigt sich die Nervsubstanz giftiger, als mit R\u00fccksicht auf das miteingeschlossene Blut zu erwarten w\u00e4re.\nDie Versuche unterst\u00fctzen in kr\u00e4ftiger Weise die Annahme. dass das Tetanustoxin im Centralnervensystem gebunden wird, sie deuten ferner darauf hin, dass sich diese Bindung etwas allm\u00e4hlich vollzieht.\nNach subarachnoidaler Injection gelingt es nicht, das ganze (lift wieder aufzutinden: ein Theil ist in der Cerebro-spinaltl\u00fcssigkeit. ein anderer Theil ist in das Blut und in die Lymphe \u00fcbergi^angen und ein Theil l\u00e4sst sich im Centralnervensystem nachweisen, aber eine betr\u00e4chtliche Menge ist verloren gegangen. I)ie Ergebnisse der Versuche stellen die Vermuthung nahe, dass dieses merkw\u00fcrdige Verschwinden, welches auch nach intraven\u00f6ser Injection beobachtet worden ist. wenigstens zum Theil auf (\u2018in Festmachen des Giftes von Seiten des (lent i al nerven systems zur\u00fcckzuf\u00fchren ist.\nNach intraven\u00f6ser bezw. subcutaner Injection tritt kein oiler beinahe kein Gift in der Corebrospinallliissigkoit auf ( Bund i. auch dann nicht, wenn die Giftmenge ein gr\u00f6sseres Multipluiu der t\u00f6dt liehen Minimaldosis war.\nWenn das Blut einen sehr hohen Antitoxinwerth hat, so wirkt auch die (1 e r< \u2018 b r< >sj \u00bb i n a 111 \u00fcss igke i t antitoxisch, aber in viel kleinerem Maasse als das Blut.\nVom physiologischen Standpunkt aus ist es interessant, dass das Tetanusgift wie das Telanusantitoxin nur in sehr kleinem Maasse aus der Blutbahn in die Cerebrospinalfl\u00fcssig-keit \u00dcbertritt.obschon beide schnell und in bedeutender Menge aus dein Blute in die Lymphe \u00fcbergehen. In umgekehrter Richtung, aus dem subarachnoidalen Raum in das Blut bezw. in die Lymphe, ist der Strom ein lebhafter f\u00fcr beide Stoffe.\ni.","page":304}],"identifier":"lit17471","issued":"1900-01","language":"de","pages":"282-304","startpages":"282","title":"Die Injection von Tetanustoxin bezw. Antitoxin in den subarachnoidalen Raum","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:20:16.881271+00:00"}