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{"created":"2022-01-31T13:29:45.100937+00:00","id":"lit17500","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Embden, Gustav","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 32: 94-103","fulltext":[{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"Usber den Nachweis von Cystin uni) Cystein unter den Spaltungsprodukten der Eiweissk\u00f6rper.\ni:\\vpilf*in- Assistenten am irhvsi\nVon\nfiustav Kiubdeii.\nxisction Institut der l\u2019niversit\u00e4t Z\u00fcrict.\n1 Aus drin |*liysi<\u00bbIovjriscti-fhemisctn>n Institut zu Strasburg. Neue Folire Nr. t:v. i |)it K<'>l;irtioii\tam 25, Dmnmitor liiiitt.)\nDass Cystin als Spaltungsprodukt von Kivveissk\u00f6rponi autii it t, war schon durch altere gelegentliche Befunde von B. Kiil/J) und Emmerling2) nahe gelegt worden, doch waren \u2018lie Bem\u00fchungen. es durch Darstellung und Analyse sichet naehzmveisen, vergeblich gewesen, bis es vor etwas mehr als ^Jahresfrist K. A. H. M\u00f6rner:!) in einer wichtigen Untersuchung gelang, die n iehlieho Bildung von Cystin bei Hydrolyse von Keratin ausser Krage zu stellen.\nt Hute Kenntniss von dieser Untersuchung zu haben m--langte ich kurze Zeit mu-h deren Erscheinen auf wesentlieli abweichendem Wege zum gleichen Resultat und. bei Fortl\u00fcli-rnng der Versucht* zit einigen, wie mir schien, beachtenswert heu Befunden. g:':.\nIn einem Vortrag auf dem diesj\u00e4hrigen internationale!: Congress in Paris hat M\u00f6rner seine fr\u00fcheren Angaben vervollst\u00e4ndigt und dabei eine Reihe werthvoller neuer That sachen mitgetheilt.\nRader Vortrag wenig bekannt geworden ist, hat mir Herr Professor M\u00f6rner gestattet, den wesentlichen Inhalt desselben, soweit er auf vorliegende Arbeit Bezug hat. aut Crund einer freundlichen brieflichen Mittheilung hier in Kurze anzuf\u00fchren:\n! Zeitsetiiift f\u00fcr liiologi**. Bit. 27. S. 115.\n- nicmikerxeitung 1S91. S. J Vlit.\nZeitschrift f\u00fcr physiol. Chemie, Bd. XXVIII. S. 50A.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 95\nM\u00fcrner verbesserte und vereinfachte seih Verfahren der \u25a0Cystindarstellung dadurch, dass er nach dein Zerlegen mit Salzs\u00e4ure und nach Abdestilliren der Hauptmenge der S\u00e4ure den R\u00fcckstand in schwachem Weingeist l\u00fcste, mit Natronlauge oder Ammoniak (statt wie fr\u00fcher mit Bleioxyd) neutrali-sirte und den Niederschlag auf Cystin verarbeitete. Biese Darstellungsmethode benutzte er weiter zur approximativen liestimmimg des Cystins und neben gleichzeitiger Krmittelung des Cesammtschwefels und des bleischwarzenden Schwefels zum Studium der Bindungsweise des Schwefels in den Keratin-substanzen.\t.\nKr vermochte auf dem eingeschlagenen Wege reichlich Cystin ausser aus Horn auch aus der Sohaalenhaut des H\u00fchnereies und aus Menschenhaaren rein zu gewinnen. Kr beobachtete dabei, dass die Bildung von Cystin nicht noth wendig mit jener von Cystein einhergeht, und ist jetzt mehr noch, als aus seiner ersten Publication hervorging, geneigt, dje Entstehung von Cystein als einen secund\u00e4ren Vorgang anzusehen.\nDie approximativen Bestimmungeil des Cystins, deren Krgelmiss M\u00fcrner als eher zu niedrig, denn zu hoch ansiehf, ergaben liir Hornsubstanz H,8n/\", f\u00fcr die Schaalenhaut dies Kies 6,0 f\u00fcr die Substanz aus Menschenhaaren 12,6\u00b0/V Gvstin.\n\u00ab .\nM\u00fcrner vermochte ferner auch aus echten Kiweissstoll'en By st in zu gewinnen. Aus dem Serumalbumiu erhielt er etwas mehr als 1% eines in sechsseitigen T\u00e4felchen krvslallisirten Pr\u00e4parates, dessen Identit\u00e4t mit Cystin \u00ablurch die Bestimmung des Schwetelgehalts ausser Zweifel gestellt wurde.1)\nMeine einschl\u00e4gigen, ohne Kenntniss dieser Befunde M\u00fcrner s gesammelten hifahrungon haben \u25a0\u25a0\u2022ihnen gegen\u00fcber.\n1 Wie ieh \u00ab1er hrietlichen Mittluvilung von Heim Prof. M\u00fcrner entnehme, gelang cs ihm seit dem auch, die Angabe von. K\u00fclz \u00fcber Bildung von Cystin hei tryptisrher Verdauung unter Verwendung k\u00e2ufli\u00e7\u00eeiern Uluteiweiss zu hesl\u00e4tig\u00ab*n. Zum gleichen Resultat ist \u00fcbrigens auch Herr Dr. K. I'etry im hiesigen Institute gelangt, hei Versuchen, welch\u00ab* das Schicksal der schwefelreichen (lrupp\u00ab> des -Kiweissmolekwls im \\ erlauf der tryptischen Spaltung klarstelhn softh-n.","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"zmn nur ,Jo,i V\\ erth einer Best\u00e4tigung. Trotzdem deren Mittheihmg, zumal die von mir angewandte Method*, mehrfach von jener Monier s ahwieh, nicht ohne Nutzen mm,,.\nDarstellung von Cystin aus Hornspanen.\nZur raschen und bequemen Gewinnung von gr\u00f6sseren\nMmigen Cystin aus Hornsp\u00e4nen hat sieh in zum Theil vor, nur allein, zumi Theil gemeinsam mit Herrn Dr. V. Duecosehi ausgeliihrton Versuchen ein Verlahren I je w\u00e4hrt, (lessen wesoni-liche Operationen waren : Zersetzen der Hornsp\u00e4ne durch mehrst\u00fcndiges Kochen mit eoncentrirter Salzs\u00e4ure, Neutralism n der Zersctzimgsfl\u00fcssigkeil mit Natronlauge, 21 st\u00fcndiges Steheu-hisseu, danii Ahfiltriren des abgeschiedenen < Melaninniedei-sehl\u00e4gs , Hntlarhung des schwach mit Salzs\u00e4ure unges\u00e4uerten Kiltrats mit Thierkohle, Kineng\u00e9n zur Krystallisatiou Ah-Irenmmg der sieh ausscheidenden Krvstallmassen, Hefreiung des; darin enlhaltenen Cystins von -Kochsalz und Leucin mit Wasser, endlich Trennung vom Tyrosin mit H\u00fclfe sehr stark verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure.\nWie man sieht, weicht dieses Vorgehen von Murner.'^ urspr\u00fcnglichem Verfahren (einw\u00f6chentliehes oder l\u00e4ngeres Krhitzen mit Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbad, Trennung de< Cystins vom Tyrosin durch fractionirte Krystallisatkm eie.; in wesentlichen hinkten ab. Dem j\u00fcngst mitgctheilten modilicirten Verlahren M\u00f6rner\u2018s stellt es jedenfalls n\u00e4her, ist mit ihm aljer, soweit sieh heiirtheilen l\u00e4sst, sicher nicht identisch. Als wesentliche Vereinfachung d\u00fcrfen die Abk\u00fcrzung der Zersetzungszeit und das Lmgehen der Salzs\u00e4uredcslillation an-gesehen werden. U iehtig f\u00fcr die rasche Cevvinnung reiner Produkte ist auch die Ahschcidimg der Melanine., welche anscheinend in der hei der Neutralisation enIstehenden concen-Irirten Salzl\u00f6sung unl\u00f6slich werden.\nie Trennung des Cystins vom Tvrosin mit\nver-\nd\u00fcnntet Salpeters\u00e4ure, worin sich ersteros sehr schwer, letztere sehr bucht l\u00f6st, f\u00fchrt ungleich rascher zum Ziele, als die von Md i ncr benutzte Iractionirtc Kr y s t all isa t ion au s ammoniak-alt igem Wasser.","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"97\nAus der nach dem Kochen mit Thierkohle erhaltenen, wenig ge-f\u00e4rbten L\u00f6sung fiel, wie nebenbei bemerkt sei, neben Cystin, auch das Tyrosin und beim weiteren Kinengen das Leucin nahezu farblos aus. Das Cystin schied sich nur selten direkt aus der Mutterlauge in den bekannten sechsseitigen Tafeln ab, Hindern bildete zun\u00e4chst meist Kugeln, wie dies schon von M \u00fcrner beschrieben wurde.\nL\u00f6ste man das in Kugeln ausgeschiedene Cystin in verd\u00fcnntem Ammoniak, so schied es sich bei der spontanen Verdunstung des Ammoniaks oder beim vorsichtigen Ans\u00e4uern\nmit Kssigsiiure in den charakteristischen sechsseitig(*n T\u00e4felchen ali. ln Nadeln krystallisirtes Cystin, wie es von M\u00f6rner be-schrieben ist, habe ich ans Horn bisher nicht erhalten: (lies i>t vielleicht auf die kurze Dauer der S\u00e4urespaltung zur\u00fcck-\nzuf\u00fchren.\nlieber die Kinzelheiten des Vorgehens mag nachstehender Auszug aus den Protokollen Aufschluss geben:\n.'>00 J\u00ce k\u00e4uflicher Hornsp\u00e4ne wurden mit. 1500 corn., 'feiner con-< \u2022 utrirtiT Salzs\u00e4ure in einem mit Steigrohr versehenem Kothen circa 5\u2014l> Stunden auf dem Sandbade Ins zu kr\u00e4ftigem Sieden erhitzt. Die .-\u2022wonnene. tief schwarzbraune. nur geringe Mengen ungchVster Substanz enthaltende Fl\u00fcssigkeit wurde nach dem Abk\u00fchlen mit .concent ritte r Natronlauge unter Vermeidung von st\u00e4rkerem Erw\u00e4rmen bis zur (1 eut lieh amphoteren Reaction versetzt. Nach 2fstiindigoni Stehen wurde Von dem entstandenen schwarzbraunen Niederschlag1) abtilfiirt. und das Filtrat nach schwachem Ans\u00e4uern mit Salzs\u00e4ure durch Kochen mit Thierkohle entf\u00e4rbt. Das so gewonnene schwachsaure Filtrat war v\u00f6llig Uar und von hellgelber F\u00e4rbung. Nach 2i st\u00e4ndigem Stehen in der K\u00e4lte atte sich stets ein reichlicher krystallinischer Niederschlag ausgeschieden, der in der Hauptmasse aus Tyrosin bestand, doch oft auch nicht ge-tinge Mengen Cystin enthielt. Nach Abtrennung dieses Niederschlages vmde di\u00ab* Fl\u00fcssigkeit auf den. Wasserbade ein wenig eingeengt und ii o h dem Abk\u00fchlen von dein neu enstandenen Niederschlage abliltrirt. Ideses Verfahren wurde einige Male wiederholt, bis \u00ablie Fl\u00fcssigkeit auf enige 100 ccm. eingeengt war (Diese letzte Mutterlauge enthielt noch miner viel ahspaltharen-Schwefel. Die letzten Kristallisationen sind Ihstveist\u00e4ndlich immer ausserordentlich kochsalzreich )\n1 L\u00e4sst man die* mit Natronlauge versetzte Fl\u00fcssigkeit zu lange C'-hen. so enth\u00e4lt der Niederschlag unter Fmstanden recht erhebliche Mengen Tyrosin und auch Cystin.\t;\n\u2022U ij'i'e-Si vier - Z<it~ hrilt f. |. h y - i <. 1. < . h \u00bb \u25a0 11 > i * . XXXII.\t\u2022*","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98 \u2014\nhi*> \\ crarbeitung der einzelnen Krystaliisationsfractionen aufCyslm\ngeschah folgendermassen.,. Sie w\u00fcrden mit wenig kaltem Wasser *v,,-\nsefzl. woboi Kochsalz und .\u25a0\u25a0eventuell- Leucin in LiVs\u00fcng gingen : d\u00ab*i ah-fdtrirN* R\u00fcckstand l\u00f6ste sich Ins auf eine meist geringf\u00fcgige Menge an organisclier\tin Wenig verd\u00fcnntem Ammoniak: nach der^spom\nlanen Verdunstung des Ammoniaks oder auf Essigs\u00e4urezusatz seined siel, <in Orrnenge aus. das fast ausschliesslich aus Tyrosin und Cystin Instand mihI Mime erhebliche Verluste mit ganz kaltem Wasser gewaschen werden konnte.\nt,\tVoilheilunu de\u00bb Cystins des Tvi (\u00abins auf die einzeln,,,\nrractinnen war \u00fcbrigens anlRHig verschieden. Schied sieh auch \u00bb... \"(dinhch die Hauptmasse des Cystins nach der llauptiiiassn des Tyrosin,: aus. so kam doch auch das I mgekehrte vor. i\n^ Ras (iernenge von Cystin und Tyrosin wurde mit einer nicht zu geringen Menge kalten Wassers (etwa auf g Substanz 100\u20142(H) ccm ?. versetzt und, nun tropfenweise unter stetem Umr\u00fchren verd\u00fcnnte Salpeters\u00e4ure hinziigol'\u00fcgt. Kat man. was h\u00e4ufig der Kall ist. ein Gemeivm von sechsseitigen (lystintafeln mit Tyrosin nadeln. so kann man du \u00c7osung des I yiosms mikroskopisch verfolgen und so einen unfl\u00f6thigen I \u00ab\u2018be,schuss von Salpetei\u00e4ure tl.unliehst vermeiden. Ras im R\u00fcckstau I verbleibende Cystin wird durch Waschen mit kaltem Wasser von de. >alpc(.\thefivit und nun mchrfarh aus Ammoniak in der bekannten\nWeis.: umkryslallisirl. Schon nach einmaligem l\u2019utkryslallisiren zeigte das Cystin keine Spur Mi Mon\u2019scher Reaction, und andererseits war tL 1 ynrsin. das durch vorsichtiges Neutral is iren der salpetersauren U\u00fcsung ausgel\u00e4lh wurde, frei von abspalt harem Schwefel.\n,r.' Rm so gewonnenen Cystinpr\u00e4parate sind in der Hegel sehr wem. gef\u00e4rbt. Hehufs weiterer Reinigung wird das Cystin nochmals in salz saurer l.\u00f6sung mit Tierkohle behandelt.\n.\tAusbouto au Cystin ist bei diesem Verfuhren zwar\noteht m) gross, win Monier angibt : bei dem geringen Werth tips Aiisirimjfsmatm-iiils wntl ahor dieser Xuelitheil rimrli ,|j,. M\"^li, |ikcil. gfos.-c Menget) in kurzer Zeit /M verurlieiten. mein\nals ausgeglichen.\nhir (len Nachweis von'Cystin erwies sieh zweiter \\\\ eg als gangbar\nem\n, \u2022\tA\"! ,ii' \"Va'-\t\u00c4'tvtsl m der Zen-etzuntjaiawisk. i\nV\"\taul\tUnd auch licit- Dr. Pctrv schhi\ndiesen U,., um de, Kaclmc\u00ab v,m CyM.u hei l\u2019aiikreasverdamn,:\nZU\nen.","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"Bei Verarbeitung der Kochsalz. Leucin und andere Aminos\u00e4uren enthaltenden Mutterlaugen wurde gelegentlich ein Theil behufs Bildung \\on Leucinkupier mit alkalifreiem ('.uprihydroxyd versetzt und vorsichtig ;iut drin Wasserbade unter stetem Fmt\u00fclireh erw\u00e4rmt. Schon in der W\u00e4rme schied sich aus der tiefblauen Fl\u00fcssigkeit ein illauer, deutlich von dem \u00fcbersch\u00fcssigen Hydroxyd unterscheidbarer Niederschlag ab. Nach dem Erkalten, wurde dieser Niederschlag ab\u00fcltrirt und ausgewaschen, l s lirl auf. dass er nicht die sch\u00f6n sattblaue F\u00e4rbung des erwarteten l.riii inkujdrrs halte, sondern graublau gef\u00e4rbt war. Mikroskopisch bestand er aus stark licbtbrecliendcn, blassblau gef\u00e4rbten Kugeln. Eine Probe des Niederschlags war in kaltem Wasser unl\u00f6slich, in viel Salz->\u00e4ui l\u00f6ste sie sieb.\nDir Hauptmenge des Niederschlages wurde in Wasser susprndiil und nach Zusatz riniger Tropfen Salzs\u00e4ure durch Schwefelwasserston m der W\u00e4rme zerlegt, der Schwefelwasserstoff durch Kochen verjagt. Dahn lirl Cystin in Form von sch\u00f6n durchsichtigen, sechsseitigen Tafeln au>.\t.\t\u2022\nFs konnte sich sonach nur tun das noch nicht beschriebene Knpl\u2019ersalz des Cystins gehandelt haben.1 * *) \u00efn der Thal erhall man heim Kochen von Cystin in w\u00e4sseriger Suspension oder L\u00f6sung mil (^uprihydroxyd sehr leicht die heHgraubl\u00e4ue Kuplervei Bindung. Dieselbe krystallisirt in verschiedenen Formen : ich beobachtete einmal sechsseitige T\u00e4Telehen, die, von \u2022 lei blauen Farbe abgesehen, denen des Cystins v\u00f6llig glichen, ein anderes Mal langt4, sch\u00f6n ausgebildet,e Nadeln.,\nNachweis von Cystein und Cystin unter den Spaltungs-\nprodukten des Eieralbumins.\nMeine Versuche, aus echten Fivveiss.slolten .\u2018Cystin dar-znslellen. erstreckten sich auf Serumeiweiss und -Fiereiweiss, von denen namentlich das erstere durch seinen grossen (jehalt an ahspaltharem Schwefel\u201c) von vornherein als besonders geeignet zu imsern Versuchen erschien,.-. Fin vor l\u00e4ufige r Ver-'\u2022i< h wurde ferner mit krystallisirtern Fdeslin aus. Hanfsamen angestellt.\t: : d\n1 Hu r muss M\u00f6rners Angabe erw\u00e4hnt werden, dass eine \u00bbUm h\nK1 >< !i\u00ab\u2022 !i mit Wasser bereitete flystinl\u00f6sung mit- Kupferaref\u00e4t eine gel inge\nI .\u00d6lung gab.\t.\t\u2022\t.\n- siele- Fi. X. Schulz. Diese Zeitschrift, Bd XXV. S. HO.","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"Zun\u00e4chst wandte ich dieselbe Methode wie vorher hei lief llornsuhstanz an. Die durch 5st\u00e4ndiges Sieden de-Kiweissk\u00f6rpers (Sermnalbumin) mit concentrirter Salzs\u00e4ure erhaltene Zersetzungsfl\u00fcssigkeit wurde in der oben beschriebenen Weise neutralisirt, bei schwach salzsaurer Reaction mit I hierkohle entf\u00e4rbt und auf dem Wasserbade eingeengt. Keine\nder bei salzsanrer Reaction erhaltenen Krvstallisationsfractionen\nenthielt nach dem Answaschen mit kaltem Wasser erhebliche Meng.-n abspallbaren Schwefels. Der letztere war vielmehr immer mir in den Mutterlaugen nachweisbar.\nKs liess sich also kein Cystin durch fraetionirte Kry staMisation gewinnen und die Untersuchung richtete sich nun mehr auf das Vorhandensein von Cyslein.\ny F\u00fcr die (icwinmmg von Cvstein ist eine Reihe von F\u00e4fhingsmrlhoden angegeben worden. lirenzinger') fand, dass das salzsauro Cystein mit Oiiecksilberelilorid in w\u00e4sseriger L\u00f6sung eine last ganz unl\u00f6sliche Verbitulmig gibt. Rorissow-redueirle durc h Rehandeln mit Zink und Salzs\u00e4ure das l\u00ab i Cystimirie im llmn vorhandene Cystin zu Cystein und f\u00e4llte diesen K\u00f6rper ebenfalls durch Sublimat unter Zusatz von Natriumaeetati. Suter1 * 3) versuchte vergeblich, aus von llorn-substanz stammenden Tyrosinnmlterlaugen unter Verwendung <lcr l'\u00e4llnng mit .Sublimat Cyslein resp. Cvstin zu gewinnen. Derscdbe Autor'\u00bb stellte durch Sch\u00fctteln mit Renzylchlnrid und Natronlauge eine in kaltem Wasser wenig l\u00f6sliche Benzyl-verbindung des Cysteins her. Hin Versuch, durch Rcnzvlhen Cyslein aus einer Tyrosiuinutterlaugc zu gewinnen, misslang. ' Morner\u201c. verwandle in seiner \u00f6fters erw\u00e4hnten ersten Arbeit wiederum Sublimat sowie Mcrouriacctat zur Ausf\u00fcllung des Cysteins. wobei er zur Abstumpfung der sauren Reaction Natronlauge hinzuf\u00fcgte. Ks gelang ihm, auf diese Weise die\n1 \u2019\tZeitschrift. IM. XVI. S. 007.\n-\tDiese\tZeitschrift.\tIM.\tXIX.\tS.\t*>| l.\n3\tDiese\tZeitschrift.\tDel.\tXX,\tS.\t56t.\n*\tDu st*\t/eitschrift.\tIM.\tXX\tS.\t5f>2.\n\u25a0\u2019\tDiese\t/citsclirift.\tIM.\tXX.\tS.\t.\u2018)7h.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"loi\n!>ieis< liw\u00fcrzonde Substanz nahezu vollst\u00e4ndig in den \u00dcneek-silberniedersclilag zu bringen. Kineu Tlieil des Gysteins konnte er auch durch Kupferaeotat unter Verineiduiig eines Ueber--cbusscs ausf\u00fcllen.\nBei der vorliegenden Untersuchung wurde* auf zweierlei Weise versucht, das Vorhandensein von Cystein unter den Spaltungsprodukten von genuinen Kiweisssuhstanzen \\zu erweisen.\nErstens bem\u00fcht\u00ab* ich mich, das ( ly sie in in der Mutterlauge durch Zusatz von Oxydationsmitteln (Eisenelilorid in verschiedenen Mengen und Wasserstoffsuperoxyd) zu Cystin zu nxydiren. um das letztere durch fraetionirte Krystallisation zu gewinnen. Zweitens benutzte auch ich die von Brenz in-ger herr\u00fchrende und von Suter, Borissow und Monier *) angewandte Ouecksilhermethode. Ich wandte vorwiegend Sublimat, in vereinzelten Rillen auch Mercuriacetat an.\nDie zahlreichen Versuche, die zu keinem endg\u00fcltigen Besultat f\u00fchrten, sollen einstweilen ausser Acht gelassen werden: es sei zun\u00e4chst kurz \u00fcber den Versuch berichtet, der schliesslich zum Ziele f\u00fchrte:\n.*>00 g k\u00e4ufliches Kioreiweiss werden mit tf>00 ccm. reiner Salz->.:imv vom specilischen (.Jewicht 1.121 .durch H\u2014S'/* Stunden auf dein sanlhaile zum Sieden erhitzt, nach dem Abk\u00fchlen mit Natronlauge unter Vermeiden von st\u00e4rkerem Krw\u00e4rmen versetzt, mehrere Tage stellen gelassen und vom entstandenen Niederschlage, abtiltrirt: zum amphoter leagirenden Filtrat werden ohne vorhergehende Entf\u00e4rbung mit Thier-koble ca. .*><m) g (Quecksilberchlorid in warmer, w\u00e4sseriger L\u00f6sung idoch unter Vermeidung von st\u00e4rkerem Erw\u00e4rmen der Mutterlauge\u00bb hinzugef\u00fcgt; es tritt auch nach einigen Stunden nur eine massig starke Tr\u00fcbung auf ; auf Zusatz einer nicht unerheblichen Menge Natronlauge (bis zur deutlich alkalischen Beaetion) tritt ein reichlicher, flockiger, braungef\u00e4rbter Niederschlag auf, der sien ziemlich rasch zu Boden setzt. Am n\u00e4chsten Tage wird dieser Niederschlag abgetrennt, zu wiederholten Malen mit \u25a0 reichlichen Mengen kalten Wassers decantirt, auf einem B\u00fcchnerschen filter gut abgesaugt, in etwa *50\u00ab\u00bb ccm. Wasser ohne S\u00e4urezusatz suspt'udirt und mit Schwefelwasserstoff in der K\u00e4lte zersetzt. Die vorn Miltidniedersehlag abiiltrirte. deutlich sauer reagirende. gelbe Fl\u00fcssigkeit\n1) 1. c.. S. 011.","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"wird narb Zusatz einiger Tropfen. cnnrenlriitir Salzs\u00e4ure da., I, < ,\n; 'Tucfelwasserstolf b. freil. Si,- gibt jetzt folgende Kea,-lumen I- Mit \\alrntdaiigi. und Ul, ia.. allm\u00e4hlich ................ .. st,Vfc,.\n,\t-\u2022 M,\" I'is,-n,t.l,,ri,l -muhdem die Kl\u00fcssigknt zur miighrhst,.,,\nSl'' y\"\"\" ' ' r\tn tiilbf\u00e4rbung stark mit Wasser verd\u00fcnn' \u201e ,\nrasrl, v<-rs< Invimlcnilo Indiyohlaufiiihuriir.\ni! \u25a0 ! Ml! X;\u2018fr,,,l,a,,\"e ltntl ^\u2018\u00bbroprussidnalriuni |>urpimMlt,*. b;\u00abId rll\nlilHTycliHHlr f\u00e4rbunj.'.\t1\n,\tMl1 K\"|\u00bbf\u00ab isiihfat inlcnsivt*, viofcti,., sof.,,1 v.al.lass.-n.l,* I-a,|,mi\n\u00abUnn JtiMimjr graublauen Xirdersclilags.\nl!-i vorsr,-|,tig>-ni Zusatz von Ammoniak ein,- vint, llmth,- K-iil.\u201e\u201e. d,/\tKeaetn\u201ei ist von Andreas,-!,!, f\u00fcr FvsIrinl.iMmgeu I,,',\n\u201eItenwart um las, \u00ab a,me\u00ab,.Iren worden. Die F\u00e4rbung verschwinde,\n; Wenn nnn, die Fl\u00fcssigkeit: r\u201e|,i\u00ab i\u201e, lD-agcnsgbrsc stehen l\u00e4sst. ,\nl'em, Sch\u00fctteln mit ,Luft wiedcrzukehron und ala rmais zu vers, bwmden. Durch Wied,-rindun\u00ab des S,-H\u00fcll,.i\u201es kann \u201eum\nsie dann u\u201ecl, \u201eder mehre,-,. Male in allm\u00e4ldi, I, s.-hw\u00e4,-.......werdende,\n'-rade l,cru,rrufen. Aelmliches gibt Andreas. !, an..\n(_l\u00bbm Hu-si\u00abkei. wurde jetzt amuiouiakahseh gemacht. u.il,r. \u201e |\n\u25a0 \u2022 -I \u2022 tun,len etil langsamer Ulllstrom l,indui(-|,\u00abel,-ii,.|. Die l is,,,,, e ; \u201er\u201el- und die Kupfersull\u00e4treaetiou sind .selbstverst\u00e4ndlich \u201ea, I, v\u201er-.\ti-, \u201e\u2022i\u201ele\u201ei Neutral,siren der Fl\u00fcssigkeit sei,,,,, kurzer Zeit m'fl.l\n\"! r. '''\u2022\"f'11' 'W^orzurnfem Die Xitroprussidieactiou ist na. I, einigen \u2022 tmden sehr viel S' lm-aelier als vorher, nach 21 .stunden vers,-I,wunden.\ns-io\t, '\"Tr 1 ,ln Fl\u00fcssigkeit wird \u00fcber eon.-enlrirle Sehwefe!-\nS. u e \u201e, den Vaeuumexsuealor sei,rai l,t. lieber Xaoht hd eine kleine \u25a0 n , vo\u201e zumeist lvr,.s\u201e,\u00e4hnlichen Kristallen ausgefallen. die 1eiel,l\nin Ammoniak sehr sel.Wer -in kaltem Wasser l\u00f6sli.-h sind, \u201eher kein,-Millnii srlio Ijeartion j\u00a3cbf*n.\nl|.o,.\u201e|KS,\"ir'1\tt!r sanze noeh vorhandene Fl\u00fcssigkeit -der\n1 f' W^^i^n Cystindarstellnngsversuchen aufgehra\u00fccht worden! her salzsaurer Reaction eniigliehsl ras,-I, auf dem Wasserha.i he\nilllff\t\u00dfpr ziemlieh diekll\u00fcssige und dnnkel-\nden f F T J\"'f \",mZ 5H'W1U h ^moni\u00e0kalis\u00e9h \u00abemaeh,. ludJusessii. bis .\u201er,.lien: sauren Reaktion versetzt und auf acht\nlag, \u201e den \\ae\u201e\u201em,.\\s\u201e-,gebracht. Es bildete sich bald eine Tni-uum, ann nn Xiedersehlag. der w\u00e4hrend der \u201e\u00e4ehslen Tage^\n\u201c.ei, rS' ' S,an'' \" aUS Und,WhSi( hti^n Kugeln, neben\n, Xa\u2018,h i1\"11' Ta\u00efwt wurde er abfiltriri. mehrfach mit kaltem Wasser ausgewaschen. dann in einer geringen Menge verd\u00fcnnten Ammoniaks\nltd li''lssal<S-;lalr1\"'?'1\" \u00e4b'r ,li,\u2018 \u2018\u2018\"t'lseliritle der ...................\n1 \u2022 l;*\u2019 *',x>\u00bb Aninerktm<'.","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":". durch Vorsichtiges Ans\u00e4uern mit Kssigs\u00e4ure wieder ausgef\u00e4llt mul neuerdings so lange gewaschen, bis das ablaufende Waschwasse r keine llcactioii mit Nesslers Heagens trab. .\t\u2018\nDer so gewonnene K\u00f6rper war noch etwas gef\u00e4rbt: er erwies sielt mikroskopisch als durchweg krystallinisch. Die Krvstalle hatten in der Hauptmasse die f\u00fcr das (lyst in bekannte |\\>rm von sechsseitigen Tafeln, daneben fanden sich auch in geringer Menge rhombische Kryst alle vor, Die Substanz enthielt reichlich abspaltbaren Schwefel. Kitte StickstofTbcstim-inimg nach Dumas1) ergab folgendes Resultat:\n0.000(5 g der Substanz lieferten bei 2H\u00b0 und'einem auf Trockenheit 'cducirb-n Hammeterstand von 7 50 nun 0.7 cetnl N O.OlO.VO g N \u2022 -1 |.(*S\"N statt dm\u2019 f\u00fcr Cystin berechneten 11.00\".. Nu\nNach allem diesen kann es keinem Zweifel unterliegen, dass die vorliegende Substanz Cystin war, und dass die Zer-setzungsll\u00fcssigkeit des Ouecksilberniederschlages Cystein enthielt. dass also das Cystein ein Spaltungsprodukt des Eieralbumins ist.\nWie beim Eieralbumin gelang es auch beim Serumalbumin und Kdestin, nach Zersetzung mit Salzs\u00e4ure und Ouecksilbor-t\u00e4llung (lysteinreactionen zu erhalten.; Heim Serumalbumin gelangte ich in einem Versuche* auch zu krystaHinisehem Cystin.\nH\u00e4lt man daneben die* oben angef\u00fchrten Hefundi? M\u00f6r tiers, so. gewinnt es den Anschein, dass jene* Kiweissstolfe, welche Ifdclit abspaltbaren Schwefel aufweisen, regelm\u00e4ssig in ihrem Molek\u00fcl die Cysteingruppe enthalten. Wenn Monier f\u00fcr die Keratinsubstanzen der Meinung zuneigt, dass sie bereits die Dithioverbindung des Cyst ei ns, das Cystin, enthalten, so, kann i< h ihm in Hinblick auf die Leichtigkeit, mit der sie bei Spaltung fertiges Cystin liefern, nur beipllicbten. Hei den schwefel-firmen Eiweissstoffen scheint sich die Sache anders zu verhalten, da hier, wie oben erw\u00e4hnt, bei kurzdauernder Spaltung nur Cvstein auftritt.\n11 K\u00fci* die liebensw\u00fcrdige Ausf\u00fchrung dieser itestiiiirnung sjirecdie bb auch an dieser Stelle Herrn Hass 1er, Hiilfsarbeiter am chemischen Maatslaboratorium in Hamburg, meinen verbindlichsten Dank aus.","page":103}],"identifier":"lit17500","issued":"1901","language":"de","pages":"94-103","startpages":"94","title":"Ueber den Nachweis von Cystin und Cystein unter den Spaltungsprodukten der Eiweissk\u00f6rper","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:29:45.100943+00:00"}