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{"created":"2022-01-31T15:08:03.553120+00:00","id":"lit17524","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schulz, Fr.","role":"author"},{"name":"Fr. Ditthorn","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 32: 425-427","fulltext":[{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"Notiz \u00fcber den aus Cerebrin abspaltbaren Zucker.\nVon\nFr. N. Schulz und Fr, Dittliorii.\n'Ah* \u00bbhem. AMheilunp des physiolttgisvhen Instituts zu Jena.) Der Redaktion zugegangen atn t\u00bb. April ittoi.)\nAus Cerebrin l\u00e4sst sich durch Kochen mit S\u00e4ure* ein kryslallisirbarer Zucker gewinnen. Thierfelder11 fiat den->eiben dargestellt und aul (\u00bbrund seiner physikalischen don't anten (Schmelzpunkt, Drehungsverm\u00f6gen), .der elementaren Zusammensetzung, der Bildung von Galaetosazon mit Phenylhydrazin, sowie der Ueberf\u00fchrbarkeit in Schleims\u00e4ure als identisch mit der gew\u00f6hnlichen Galactose angesprochen. In der That berechtigen die gefundenen Wertlie zu dieser Ans n\u00e4hme. Da die neueren Untersuchungen ergeben haben, dass durchweg die in die Organisation des thierisolien K\u00f6rpers mitgenommenen Kohlehydrate, im Gegensatz zu dem als Re-servestoir lunctionirenden Glycogen bezw, Traubenziicker, durch S\u00e4uren als amidirte Zucker abgespalten werden (z. B. Glveosamin aus Chitin, Chondrin, Mucin, Albumin), So lag die Vermuthung nahe, dass auch die Galactose des Cerebrins \u00bb in arnidirter Zucker, ein Galactosanrin sei.\nDie Bildung von Galaetosazon konnte nicht als Beweis dir Thiorfelder\u2019s Annahme gelten, da ja auch das Gly-,,,samin mit Phenylhydrazin gew\u00f6hnliches Glucosazon liefert.\nAuffallend ist allerdings die gute Uebereinstirnmung des Nhmelzpunktes sowie des optischen Verhaltens des isolirten Zuckers mit den f\u00fcr Galactose gefundenen Werthen. Wenn\nh Zeitschr. f. physiol. Chem.. Pd. XIV, tSHil. S. 208.\nHoppe-Seylers Zeitschrift r. physiol. Chemie. XXXII. '\t2H\n\u2018 'S \u2022","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"man aber bodonkt, dass einmal das Glvcosamin und di** Glucose nur geringe Differenzen in den erw\u00e4hnten Wertheu bieten i noch dazu ohne dass sich eine Identit\u00e4t zwischen dem Kohlehydrat, welches dein Glvcosamin zu Grunde liegt, und der gew\u00f6hnlichen Glyeose feststellen liesse), dass ferner Thierfelder bei den ausserordentlichen Schwierigkeiten in der Materialgewinnung sicher nur geringe Mengen des Gehirnzuckers in reiner Form zur Verf\u00fcgung hatte, so wird man unsere Bedenken f\u00fcr gerechtfertigt halten.\nDa die G- und H-Bestimmung nur durch mehrere Analysen und bei v\u00f6llig reinem Material eine Entscheidung dar\u00fcber, ob es sich um einen Zucker 0\u00e7Hl2Ofi oder G6H13NO- handelt, herbeif\u00fchren kann (Thierfelder hat anscheinend nur so viel Material unter H\u00e4nden gehabt, dass er eine C- und 11-Be-stiiumimg ausf\u00fchren konnte), so hielten wir es f\u00fcr zweckm\u00e4ssig, den angedeuteten Zweifel durch das einfache Mittel einer Stickstoffbestimmung zu beheben.\nWir st(dlten uns reines Cerebrin aus Kinderhirn dar durch Verseifen von Protagon mit methvlalkoholischer Barvt-l\u00f6sung nach der Methode von Kos sei und Freitag.1) Das reine Cerebrin wurde im Einschlussrohr durch 5st\u00e4ndiges Erw\u00e4rmen mit der 10fachen Menge 2\".>iger Schwefels\u00e4ure auf 12;V\u2019 gespalten, wobei die reducirende Substanz in die w\u00e4sserig** L\u00f6sung \u00fcbergeht. Die abfiltrirte w\u00e4sserige L\u00f6sung wurde mit Baryt genau ausgelallt, durch Kochen mit Thierkohle v\u00f6llig entf\u00e4rbt, dann zur Syrupeonsistenz auf dem Wasserbade eingeengt. Durch Zusatz von Alkohol und etwas Aether wurde die Abscheidung harter makroskopischer Krystalle von weisscr Farbe und s\u00fcssem Geschmack erzielt, die identisch sind mit den von Thier fei der als Galactose angesprochenen.2)\nDie Stickstoffbestimmung, nach Kjeldahl an 2 verschiedenen Pr\u00e4paraten ausgef\u00fchrt, ergab nun, dass die Krystal F\n1. Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. XVII. 1802. S. 4M\n-! Als wir die Gehirnmasse direkt mit Baryt verseiften und dann durch heissen Alkohol O.erebrin oxtrahirten. erhielten wir ein unreines Cerebrin, welches hei der S\u00e4urespaltung schlecht krystallisirenden Zuck* i-lieferte der mit einer stickstoffreichen Substanz verunreinigt war.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"frei von Stickstoff waren. Es handelt sich also thats\u00e4ehlich ' um Galactose, wie Thierfelder von vornherein annahm.\nWir haben somit anscheinend eine Ausnahme von der ,-onst g\u00fcltigen Regel vor uns, dass die Derivate des thierischen Organismus hei der S\u00e4urespaltung amidirte Kohlehydrate liefern.\nXu bedenken ist jedoch, dass das Cerebrin nicht die native : Verbindung darstellt, sondern erst durch Kochen mit Baryt aus dem Protagon entstanden ist.\nEssei noch bemerkt, dass die bei der Spaltung ange- ' wandte Schwefels\u00e4ure nicht etwa die Amidogruppe erst nachtr\u00e4glich abgespalten hat, wie man aus dem Verhalten des Isoglycosamins etwa entnehmen k\u00f6nnte. Um dies festzustellen, -wurde die Spaltungsfl\u00fcssigkeit mit Natronlauge alkallsirt und durch Destillation in eine vorgelegte ^ ro-Normals\u00e4ure auf fl\u00fcchtiges Alkali gepr\u00fcft. Hierbei ging kein Ammoniak \u00fcber","page":427}],"identifier":"lit17524","issued":"1901","language":"de","pages":"425-427","startpages":"425","title":"Notiz \u00fcber den aus Cerebrin abspaltbaren Zucker","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:08:03.553126+00:00"}