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{"created":"2022-01-31T13:29:00.492150+00:00","id":"lit17526","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hammarsten, Olof","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 32: 435-466","fulltext":[{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"^ \u2022\nUntersuchungen \u00fcber die Gallen einiger Polarthiere.\nVon\t.\nOlof llummarsten.\n(L)er Redaction zupepangen am 12. April 1901.;\nI. Ueber die Galle des Eisb\u00e4ren.\nI. Abschnitt.\nDurch die beiden schwedischen Expeditionen mit \u00abAntarctic\u00bb in den Jahren 1898 und 1899, wie auch durch die zwei Expeditionen nach Gr\u00f6nland im Jahre 1900 \u2014 die schwedische unter Kolthoff und die d\u00e4nische unter Amdrup \u2014 habe ich Gallen von Eisb\u00e4ren, Moschusochsen, Wallross und \u00ab in paar Arten von Seehunden zur Untersuchung erhalten. Ich* benutze diese Gelegenheit, um dem Herrn Professor G. Nat-horst in Stockholm, den Herren Conservator Kolthoff und Docent Nordenski\u00f6ld in Upsala und dem Herrn Gand. Mag. N. Hartz in Kopenhagen meinen verbindlichsten Dank f\u00fcr \u00ablas Aufsammeln des Untersuchungsmateriales \u00f6ffentlich auszusprechen.\nWie zu erwarten, bin ich bei dieser Arbeit mehrmals auf i echt auff\u00e4llige und eigent\u00fcmliche Abweichungen von dem Verhalten der bisher untersuchten Gallen gestossen, die yer-^Seichende Untersuchungen auch anderer Gallen von neuen\nGesichtspunkten aus sehr w\u00fcnschenswert machten; Aus diesem \u2019\u2022runde habe ich auch die Rinder- und Menschengalle in den Kreis meiner Untersuchungen hineinziehen m\u00fcssen, und hier-\u00abhuch ist die ganze Arbeit eine mehr umfassende geworden, ;'l> ich urspr\u00fcnglich gedacht hatte. Ich hoffe indessen, im Kuui'e von einigen Jahren in einer Reihe von Aufs\u00e4tzen meine","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"S\u00f6\nBe\u00ab>ba\u00abhtungen \u00fcber die Gallen der obengenannten Polartinen Ver\u00f6tlentliehen zu k\u00f6nnen und ich will mit der Galle des EU-baren den Anfang machen.\nGe vor ich zu meinen Untersuchungen \u00fcber diese Galle \u00fcbergehe, will ich jedoch erst einige allgemeine Bemerkungen \u00fcber \u00ablas Aufsammeln (1er Gallen, welches bei allen obengenannten Polarthieren in derselben Weise geschah, vorausschicken. Die Galle wurde immer, so bald als m\u00f6glich nach dem T\u00f6dten des Thieres, direkt aus der Blase in ei ne grosse, mit Alkohol von Hb'Vo beschickte Glasflasche hineingegossen Die Menge des Alkohols in der Flasche war so gross, dass nach \u00ablern vollst\u00e4ndigen Ausf\u00e4llen der letzteren mit Galle von einer bestimmten Thierart auf je 1 Volumen Galle 4\u2014f> Volumina Alkuin >1 kommen w\u00fcrden. Da aber in den allermeisten Fallen \u00ablie Flaschen nicht mit Galle gef\u00fcllt werden konnten, kamen meistens auf je 1 Volumen Galle bedeutend gr\u00f6ssere Mengen Alkohol. Durch den Alkohol konnte \u00ablie F\u00e4ulniss der Gallen vollst\u00e4ndig verhindert werden, lind sie waren also f\u00fcr die qualitative Untersuchung v\u00f6llig brauchbar. In Folge \u00abl\u00ab i Ausf\u00fcllung \u00ables sogenannten Gallenschleimes und auch eines Tiielles der MineralstotVe k\u00f6nnte dagegen eine vollst\u00e4ndige quantitativ\u00ab1 Analyse nicht ausgef\u00fchrt werden. Dagegen war di<\u2018 quantitative Analyse \u00abhu* alkoholl\u00f6slichen Stolle noch m\u00f6glich. Ich erhielt die Gallen zur Verarbeitung meistens nach etwa 2\u2014H Monate langem Aufbewahren in Alkohol.\nDas Gemenge von Eisb\u00e4rengalle und Alkohol stellte ein\u00bb* sehr dunkelbraun gef\u00e4rbte L\u00f6sung tint einem reichlichen Bodensatz \u00abtar. Der letztere wurde abtiltrirt und mit Alkohol ausgewaschen. Von \u00ablein mit dem Waschalkohol gemischten alkoholischen Filtrate!) wurde ein kleiner The il zur . Untersuchung der Farbstoffe reservirt und der Rest aut dein Wasser-\ni ) Ks handelt sieh liier um die Hauptmenge der zur Untersuchung erhalU'uen \u00c9isbarengall\u00e8 N at h\u00f6rst -Expedition 1S99>. Die in den Jahn-:\n180S und 1900 erhaltenen Mengen waren so klein, dass sie eigentle ! nur f\u00fcr eini'ie Hontr.\u00bb11 versuche hinreichend waren.","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Unie aut etwa die Hallte des urspr\u00fcnglichen Volumens con-, entrirt. Es wurden nun etwa 500 ccm. der alkoholischen L\u00f6sung, behufs etwaiger Kontrolluntersuchungen und quantitativer Bestimmungen, in einer gut verkorkten Flasche aut-be wahrt, w\u00e4hrend der Rest der L\u00f6sung (etwas mehr als 2,5 1.) im Wasserbade bis zur Trockne verdunstet wurde. Die hierbei zur\u00fcckbleibende Masse, die erst, nachdem.sie einige Zeit im Exsiccator gestanden hatte, pulverisirbar war und die an Mer Luft rasch unter Wasseraufnahme wieder z\u00e4he wurde, loste ich in Alkohol, filtrirte von dem Ungel\u00f6sten ab und verdunstete wiederum zur Trockne, lieber die weitere Verarbeitung dieser Masse siehe unten.\nIn dem urspr\u00fcnglichen, nicht auf dem Wasserbade convent rirten alkoholischen Filtrate konnten drei Farbstoffe direkt nacligewiesen werden. 1. Bilirubin, welches indessen nur in\nsehr geringer Menge vorhanden war. 2. Urobilin oder Stereobilin, welches mit Ammoniak und Chlorzink eine gr\u00fcn \u00fcuorescirende L\u00f6sung und den charakteristischen Streifen des. Stercobilins iiab. Die Menge des Bilirubins war so klein, dass die Ver\u00e4nderung dieses Farbstoffes durch Ammoniak und Chlorzink \u2022len direkten Nachweis des Stercobilins in der L\u00f6sung nicht im Geringsten hinderte. 3. Ein braungelber Farbstoff, den ich auch in Gallensteinen vom Eisb\u00e4ren gefunden habe. Dieser Farbstoff gibt nicht die Gmelin sche Reaction. Er zeigt keinen Absorptionsstreifen im Spectrum, sei es bei direkter I ntersuchung oder nach Zusatz von Ammoniak und Chlorzink, wodurch ebenfalls keine Fluorescenz hervorgeriifcn wird. Diesem 1 arbsioffe gegen\u00fcber, welcher den haupts\u00e4chlichsten F\u00e4rbst\u00ab \u00bbff der Gallenl\u00f6sung darstellte, kamen sowohl das Rilirubin wie \u00ablas Stereobilin in nur geringen Mengen vor. Dies gilt sowohl v\u00ab\u00bbn den im Jahre 18(J8, wie von den in (len Jahren 18\u00ceM1 und erhaltenen Eisb\u00e4rengallen.\nOb dieser Farbstoff schon in der frisch gelassenen Galle H,h vorfindet oder erst w\u00e4hrend der Aufbewahrung in der alkoholischen L\u00f6sung aus einem anderen Farbstoffe entstanden l-1' lasse ich dahingestellt sein. Der Umstand, dass ich den-M\u2018H,(\u2018n l arhstoff auch in den Gallensteinen von zwei Eisb\u00e4ren","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"gefunden habe, widerspricht der letzterw\u00e4hnten M\u00f6glichkeit nicht, l\u00e4sst sich aber ebenso wenig als Wahrscheinlichkeitsbeweis f\u00fcr dieselbe verwertlien. Da ich den Farbstoff nicht ohne Aufopferung einer gr\u00f6sseren Menge des seltenen Materiales h\u00e4tte n\u00e4her studiren k\u00f6nnen, und da es zudem fraglieh war. ob hier ein pr\u00e4formirtes Pigment vorlag, habe ich von i!\u00abt weiteren Untersuchung desselben Abstand genommen.\nWie oben bemerkt, hatte ich die Hauptmasse der Cuilb-zweimal im Wasserbade zur Trockne gebracht, was ich, aut (i rund der an anderen Gallen bisher gemacht en Erfahrungen. glaubte ungestraft machen zu k\u00f6nnen. Zu meinem Bedauern\nfand ich indessen im Laufe der Arbeit, aber leider etwas zu sp\u00e4t, dass das Eintrocknen im Wasserbade f\u00fcr die Eisb\u00e4rengalle (und wie es scheint auch f\u00fcr andere Gallen, wie die Menschengalle i kaum ganz zul\u00e4ssig sein d\u00fcrfte. Aus dem Grunde wurde die Hauptmenge der Galle haupts\u00e4chlich zu dem Studium der gallensauren Salze und deren Spaltungsprodukte verwendet. Feber die Resultate dieser Untersuchungen soll in dem zweiten Abschnitte dieser Abhandlung berichtet werden, hi diesem Abschnitte werde ich einige mehr orientirende systematische Untersuchungen mittheilen, zu welchen haupts\u00e4chlich die obengenannte, nur bis auf die H\u00e4lfte concentr\u00e2t!* L\u00f6sung (\u00f6OO ccm.) benutzt wurde. Gl\u00fccklicher Weise konnte ich auch die Richtigkeit einiger an der grossen Hauptmasse gemachten Beobachtungen durch die im Jahre 1900 durch die Amdrup sche Expedition erhaltene Galle constatiren. Diese Galle wurde n\u00e4mlich immer bei einer Temperatur, die nie mehr als 10\u201415\u00b0 C. betrug, concentrirt: und sie wurde darauf in\nVacuo bei Zimmertemperatur getrocknet.\nln dein obengenannten, bis auf etwa die H\u00e4lfte c<*n-centrirten, f\u00fcr Kontrolluntersuchungen reservirten Filtrate (etwa \u00f6ot) ccm.) wurde in kleineren Proben von 5 bezw. 10 ccm. der Gehalt an festen Stoffen genau bestimmt. Er betrug 3,370 * Bei dem Eintrocknen eines Theiles dieser L\u00f6sung, erst auf dem Wasserbade und dann im Exsiccator, blieb beim Behandeln des R\u00fcckstandes mit absolutem Alkohol ein braun*\ngef\u00e4rbter Rest zur\u00fcck, der, nach sehr genauem Auswaschen","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 439 \u2014\nmit absolutem Alkohol, in Wasser gel\u00f6st wurde. Kr l\u00f6ste sielt hierbei ganz klar und vollst\u00e4ndig zu einer gelbgef\u00e4rbten L\u00f6sung auf. Nach dem Eintrocknen der letzteren und Kin\u00e4sehern des R\u00fcckstandes schien mir die Reaction auf Schwefels\u00e4ure in der Asche auffallend stark zu sein.\nDies veranlasste mich, einen quantitativen Versuch zu machen: und da dieser Versuch gleichzeitig auch zu anderen Zwecken dienen sollte, wurden von der obengenannten alkoholischen Gallenl\u00f6sung (mit 3,37 <\\ n festen Stoffen) 2 Portionen aut je 7o ccm. (e) und f>0 ccm. (b) in Platinschalen vorsichtig < oncentrirt und eingetrocknet. Der in jeder Portion erlialtene R\u00fcckstand wurde gesondert mit absolutem Alkohol behandelt und das Ungel\u00f6ste, nach sorgf\u00e4ltigem Auswaschen mit absolutem Alkohol, in Wasser gel\u00f6st. Die filtrirte L\u00f6sung wurde eingetrocknet und der R\u00fcckstand gewogen. Er wog in (/. 0,0925 und in h 0,0615 g. Auf die Trockensubstanz (in a 2,5275 und in h 1,6*5 g) umgerechnet, betrug er' also 3,66 bezw. e.h:)0,o. Es wurde nun \u00fcber der Spiritusflamme einge\u00e4schert und die Aschen gewogen. Die Gesammtasche der beiden Proben betrug 0,040 g und der in Alkohol unl\u00f6sliche R\u00fcckend bestand also aus rund 75 \u00b0.G\u00bb organischer und 250/<> an-o! gallischer Substanz. Von den Aschebestandtheilen waren (>,0305 g in Wasser l\u00f6slich und 0,0095 g in Wasser un-b\u00bblieh. Die unl\u00f6slichen enthielten Kalk, Phosphors\u00e4ure und Eisen. In den l\u00f6slichen wurden nur das Chlor (durch Titration\n\"ht lo AgNOj-L\u00f6sung) und die Schwefels\u00e4ure (als Rarvumsulfat)\nhestumnt. Berechnet man das Chlor und die Schwefels\u00e4ure als Natriumverbindungen, so wurden erhalten : 0,00117 g NaCl und 0,02073 g Na2S04. Die \u00fcbrigen l\u00f6slichen Salze kamen wahrscheinlich als Phosphate und Carbonate vor. Die Asche oagirte alkalisch.\nDie Asche enthielt also nur verschwindend kleine Mengen Chloralkalien und der Hauptbestandtheil war jedenfalls Sulfat. Als Nat riumsalz berechnet,, betrug die Menge des Sulfates 51,82\u00b0 \u00bb 'on der Gesammtasche und 67,96\u00b0;o der l\u00f6slichen Salze. Da \u2022s hier um eine alkoholische Gallenl\u00f6suug sich handelte, die","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"von dein sogenannten Schleime und den \u00e4usgef\u00fcllten Salzen getrennt worden war, nnd da ferner die (lalle, den gang und g\u00e4ben Vorstellungen gem\u00e4ss, sein1 arm an Sulfaten sein soll, muss ich als eine aulfalllende Eigenschaft der Eisb\u00e4rengalle den unerwartet hohen Gehalt der in absolutem Alkohol unl\u00f6slichen Stolfe an Schwefel bezeichnen.\nMan k\u00f6nnte vielleicht meinen, es r\u00fchre dies daher, da>> die Eisb\u00e4rengalle, abweichend von anderen Gallen, verh\u00e4ltniss-m\u00e4ssig n\u00e4ch an Sulfaten sei ; durch eine solche Annahme kann aber die obige Beobachtung nicht erkl\u00e4rt werden. Wild das von dem in absolutem Alkohol Ungel\u00f6sten getrennte Filtrat wiederum eingetrocknet, so erh\u00e4lt man einen neuen ungel\u00f6sten R\u00fcckstand, der ebenfalls reich an Schwefel ist, und wenn man das Eintrocknen Und Wiederaufl\u00f6sen in Alkohol mehrmals wiederholt, erh\u00e4lt man jedesmal einen ungel\u00f6sten schwefelhaltigen Rest. *) Da die Sulfate in absolutem Alkohol unl\u00f6slich sind, ist also die obige Annahme unhaltbar. Es handelt sich, was auch sp\u00e4ter bewiesen werden soll, unzweifelhaft um eine organische, schwefelhaltige Substanz. Aehnliehe Erfahrungen hatte ich \u00fcbrigens schon fr\u00fcher bei meinen Untersuchungen \u00fcber die Menschengalle gemacht. Auch hier erhielt ich bei wiederholtem Eintrocknen der alkoholischen Gallen-l\u00f6sung auf (hin Wasserbade und Wiederaufl\u00f6sen in Alkohol unl\u00f6sliche R\u00fcckst\u00e4nde, die indessen nicht auf einen Gehalt an Schwefel gepr\u00fcft wurden. Rei einer neulich ausgef\u00fchrten Untersuchung der Blasengalle eines Hingerichteten habe ich dieselbe Verhalten wiederum gefunden. Die Asche der in absolutem Alkohol unl\u00f6slichen organischen Substanz bestand in diesem Falle zum allergr\u00f6ssten Tlieil aus Sulfat.\nEs schien mir von Interesse zu sein, die Eigenschaften der unbekannten, schwefelhaltigen Substanz der Eisb\u00e4rengalle noch weiter zu erforschen. Zuerst versuchte ich aber, wenn m\u00f6glich. Aufschluss \u00fcber die ungef\u00e4hre Menge derselben zu gewinnen.\n\u00f6 Im Wiederholungen zu vermeiden, bemerke ich, hier ein ic alle Mal. dass bei der Pr\u00fcfung auf Schwefel wie auch bei der quant tat wen liest immung desselben nicht die (ias-, sondern die Spintusflain\u00fc' benutzt wurde.","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"Zu dom Ende \u00abteilte ich einen neuen Versuch mit 50 com er obenerw\u00e4hnten alkoholischen Gallenl\u00f6sung finit H,37 <\u2022 \u00d4 ( \u00ablen . tollen) an. Die abgemessene Menge wurde in einer l.mreiehend ger\u00e4umigen Platinsehale auf dem Wasserbade sehr versieht,g verdunstet und dann auf dem siedenden Wasser-b.(de mehrere Stunden getrocknet. Nach 24 stiindigom Stehen\n\"\"\t\u2018\"l? w\"r,1,\u2018 absolutem Alkohol gel\u00f6st, wobei ein\nungel\u00f6ster liest zur\u00fcckblieb. Dieser liest wurde nach ein\nhiar Tagen von der Losung getrennt, auf einem sehr kleinen \" ru\"1 gesammelt und mit viel absolutem Alkohol genau ausgewaschen. Darauf wurde er in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung i inl, in einer Platinschale bis zu eonstantein Gewicht (was\n\" '' eicit aul dem Wasserbade gelang) eingetrockliet und\ngewogen. Das alkoholische Filtrat, summt dem Waschalkohol wurde von Neuem wie oben eingetrocknet und der R\u00fcckstand aut absolutem Alkohol behandelt. Der hierbei ungel\u00f6st zur\u00fcck-bleibende Rest wurde nach dem Auswaschen mit Alkohol und Au\u00fcosen ,n Wasser in dieselbe Platinsehale, wie der vorige best ubergeluhrt, getrocknet und gewogen: In dieser Weise wtiraen sammthehe von einer Anzahl Eintrocknungen her-\"'lirende R\u00fcckst\u00e4nde in derselben Schale eingetrocknet gezogen und zuletzt, behufs der .Schwefels\u00e4urebestimmim\u00bb ein-^\u2022\u00e4schert.\t.\n,, tli<\"t',ri Vcrsud'e wurde in dieser Weise insgesatnmt\n-i eingetrocknet und wieder in Alkohol gel\u00fcst, ohne dass\ni | trotzdem zu Ende gekommen bin. Der Versuch nahm\nmehrere Monate in Anspruch, und da er, damit keine Ver-\nm-te Stal H\u00e4nden, mit peinlicher Genauigkeit ausgef\u00fchrt werden\n'misste, habe ich nur diesen einzigen quantitativen Versuch imsgetiihrl.\tv\nDer Versuch zerfallt in 4 Perioden, und in jtder der drei \"Men kamen je 7, in der vierten dagegen nur 6 Eintrocknungen 1\t\\\\ lederauflosungen vor.\nDie Gesammtmenge der festen Stolle in den angewendeten \" ccm. Gallenl\u00f6sung war 1,685 g. Nach dem'ersten Ein-\n. \" k\"en\t^ Gewicht des in Alkohol unl\u00f6slichen R\u00fcck,\n\"ues 0,0605 g, nach dem zweiten betrug es 0,0065 g und\nHoppe-Heylcr s Zeitschrift f. physiol Chemie. XXXII.\t^","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"dann schwankte es in den f\u00fcnf \u00fcbrigen zwischen 0.005 und 0,(K);} g. lni (ianz(\u2018n wurden in der ersten Periode 0,089 g in Alk\u00ab\u00bbhol unl\u00f6slichen R\u00fcckstandes erhalten.\nHei dein Ein\u00e4schern lieferten diese 0,089 g genau 0,020 g Asche, und die Menge der organischen Substanz war also 0.009 g. Der R\u00fcckstand enthielt also 77,5.\u00e7\u00ab organische Substanz und 22..V' \u25a0> Asche. Die letztere lieferte 0,017 g HaSn.. was (M>10)17 g N\u00e4c.SOj entspricht. Von der Asche bestanden also \u00f6l,80\u00b0 <> aus XaS04. wenn inan auch liier den Schwele! in dieser Eonn bereelmet.\nIn der zweiten Periode winden nach siebenmaligem Ein-trocknen und Aufl\u00f6sen insgesammt 0,0135 g in Alkohol unb\u00bb-1 it*lien R\u00fcckstandes erhalten. Dieser R\u00fcckstand war nach dem Trcieknen, wie In (1er corigeh Periode, tiefbraun. Das Ein-\u00e4schern lieferte 0,011 g Asche, aus der 0,009 g BaSO, 0,0O\u00f6 19 Na2S01 erhalten wurden. Der Gehalt. der Asche an Na.,S( war als\u00ab) rund 50\u00b0 .> t genauer 19,9\u00b0 o)-\nSchon aus \u00ablein nun Mitgetheilten d\u00fcrfte man wohl ohne Weiteres \u00abhui Schluss ziehen k\u00f6nnen, dass der Schwelelgelialt des in Alkohol unl\u00f6slichen R\u00fcckstandes nicht von pr\u00e4formirten Sulfaten herr\u00fchren kann. Viel n\u00e4her liegt die Annahme, dass es hier um die Zersetzung einer schwefelhaltigen Substanz, cl wa '.'einer Aethersehwofels\u00e4ure. sich handele: eine solche Annahme reicht jedoch nicht zur Erkl\u00e4rung aus. Ich habe niim-. lieh die Eish\u00e4rengalle in derselben Weise wie fr\u00fcher die llai-iisehgalle und die Menschengalle durch andauerndes Erhitz\u00abc. mit Salzs\u00e4ure auf Aetherschwcfels\u00fcure gepr\u00fcft. Die Mengen d\u00ab*r hierbei erhaltenen Schwefels\u00e4ure waren aber so .klein, dass sie nicht genau bestimmt werden konnten.\nDurch die Gegenwart einer Aethorschwefels\u00e4ure lassen sicli also die obigen Beobachtungen jedenfalls nicht erkl\u00e4ren Dagegen k\u00f6nnte man vielleicht sich vorstellen, dass bei dem Eintroeknen eine Zersetzung einer Tauroehols\u00e4ure, unter Abspaltung von dem in Alkohol unl\u00f6slichen Taurin, stattgefunden h\u00e4tte, und dass der Seliwetelgehalt des alkoholunl\u00f6slichen Riu k-Standes in dmser Weise zu erkl\u00e4ren sei. Zur Pr\u00fcfung dieser M\u00f6gliehkeil diente die dritte Periode desselben Versuches, In","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"443\ndieser Periode wurde 7 Mal eingetroeknet und in Alkohol wieder gel\u00fcst.\nDas Gesammtgewicht der unl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nde betr\u00fcg diesmal 0,055 g. Die R\u00fcckst\u00e4nde wurden nicht einge\u00e4schert, sondern ich l\u00f6ste sie in Wasser und f\u00e4llte (auf Grund anderer mittlerweile gemachten Beobachtungen) die L\u00f6sung mit Salz-s\u00e4ure. Hierbei erhielt ich einen lockeren, flockigen, dunkel-gef\u00e4rbten Niederschlag, der auf einem Filtrum gesammelt und mit salzs\u00e4urclmltigem Wasser genau ausgewaschen wurde. Der Niederschlag war in Alkohol l\u00f6slich. Dieser Niederschlag, der nach dem Auswaschen weder Taurin noch Schwefels\u00e4ure enthalten konnte, liess sich nicht gut von dem Filtrum trennen. Kr wurde deshalb in Alkohol gel\u00f6st: die alkoholische L\u00f6sung wurde filtrirt und eingetrocknet. Der R\u00fcckstand, mit reinem K01I und KNOj \u00fcber der Spiritusflamme verbrannt, lieferte eine Schmelze, die eine sch\u00f6ne Schwefels\u00e4urereaction gab.\nHierdurch scheint also der Beweis geliefert zu sein, dass der in Alkohol unl\u00f6sliche R\u00fcckstand weder Sulfat, noch Taurin enth\u00e4lt. Dagegen enthielt er die in Wasser l\u00f6sliche Alkaliverbindung einer mit S\u00e4ure f\u00e4llbaren, schwefelhaltigen Substanz..\nAuf Grund anderer Beobachtungen, die ich im Laufe meiner Untersuchungen gemacht hatte,- fand ich es noth wendig, den alkoholunl\u00f6slichen R\u00fcckstand auch auf einen Gehalt an I ho>phor zu pr\u00fcfen. Zu dem Lude machte ich. in der vierten \\ ersuchsperi(\u00bbde noch drei abwechselnde Eintrocknungen und Aufl\u00f6sungen in Alkohol. Das Gesammtgewicht der R\u00fcckst\u00e4nde betrug 0,011 g. In diesem R\u00fcckst\u00e4nde konnte in der Schmelze sowohl Schwefel als Phosphor leicht nachgewiesen werden. Da die nunmehr beim Eintrocknen erhaltenen Substanzmengen sehr klein waren, fand ich es nicht nothwendig, den Versuch tortzusetzen.\nIn dem nun mitgetheilten Versuche waren urspr\u00fcnglich \u2022>0 ccm. alkoholischer Gallenl\u00f6sung mit 1,085 g festen Stoffen m Arbeit genommen worden. Die Gesammtmenge der ge* w onuenen, in Alkohol unl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nde nach 24 maligem Aufl\u00f6sen und Eintrocknen war 0,1775 g.. Unter der Voraus^ \u2022Atzung, dass w\u00e4hrend des Versuches keine Verluste .statt-\n2\u00ce)*","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"gefunden h\u00e4tten, w\u00fcrden also 10,5\". 0 der urspr\u00fcnglich alkohol-l\u00f6slichcn Stoffe unl\u00f6slich geworden sein. Da die zuletzt untersuchten R\u00fcckst\u00e4nde gleichzeitig Schwefel und Phosphor enthielten, musste es vorl\u00e4ufig unentschieden bleiben, ob es hier um eine gleichzeitig schwefel- und phospliorhaltige Substanz oder nur um ein Gemenge von einer schwefelhaltigen Substanz mit Lecithin sich handelte.\nDie nun erw\u00e4hnten Hochachtungen, denen zufolge die in Alkohol unl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nde eine in Wasser l\u00f6sliche Alkaliverbindung einer schwefelhaltigen, durch Salzs\u00e4ure f\u00e4llbaren Substanz enthalten, forderten zu einer weiteren Pr\u00fcfung auf. Zu dem Ende versuchte ich, aus der obengenannten Hauptmenge der Galle, die ich schon zweimal im Wasserbade eins getrocknet hatte, eine etwas gr\u00f6ssere Menge der Substanz zu gewinnen. Durch dreimaliges Eintrocknen und Aufl\u00f6sen in Alkohol konnte ich auch eine anscheinend nicht unbedeutende Menge Rohsubstanz darstellen. Das Rohprodukt war aber fast ganz schwarz. Alle Versuche, dasselbe durch Thierkohle von dem Farbstoffe zu befreien, waren indessen erfolglos, denn es wurde hierbei die Hauptmenge der Substanz mit dem Farb-stofle von den Kohlen zur\u00fcckgehalten. Auch andere Reinigungs-versuche waren ohne Erfolg, und ich musste also, nachdem ich durch vergebliche Reinigungsversuche die gr\u00f6sste Menge der Substanz verloren hatte, die zuletzt erhaltene, noch br\u00e4un-liehgclb gef\u00e4rbte L\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure f\u00e4llen. Der mit salz-s\u00e4urefudtigem Wasser sorgf\u00e4ltig ausgewaschene Niederschlag wurde in Alkohol gel\u00f6st, die L\u00f6sung durch Filtration von einem schwarzgef\u00e4rbten, ungel\u00f6sten Rest getrennt und ein-getrocknet. Die Substanz, die nach dem Eintrocknen wieder schwarzbraun gef\u00e4rbt war, wurde zu einer Schwefelbestimmung verwendet.\n0.171 g lieferten nach dem Schmelze n mit KGM und KNO, 0.022 ; BaS04 = (MKW021 g Schwefel = L7\u00ab\u00b0'o S.1)\nDie Substanz enthielt also 1,78 \"/o Schwele). Da sie aber\nJ) Da es mir nicht m\u00f6glich gewesen ist. absolut schwefelfrei\u00ab* Reagentien zu erhalten, habe ich \u00fcberall (lie entsprechende Correction f\u00fcr die angewandten Reagcntien gemacht.","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"allein Anscheine nach von ver\u00e4ndertem Gallen Farbstoff stark \\ernnreinigt war. kann die Schwefelbe.stimmimg nur zur Be sf\u00e4tigung der obigen Beobachtungen \u00fcber das Vorkommen H,le,\u2018im Salz*\u00e4ure f\u00e4llbaren, schwefelhaltigen Substanz dienen, bei der Ausf\u00fchrung dieser Bestimmung war mir das Vorkommen von Phosphor in der f\u00e4llbaren Substanz noch nicht bekannt, und aus dem Grunde wurde leider keine Phosphor bestimmung ausgef\u00fchrt.\nDie schwefelhaltige Substanz glaubte ich anf\u00e4nglich als das Zerselzungsprodukt eines anderen schwefelhaltigen Stoffes betrachten zu k\u00f6nnen, finde dies aber nunmehr, wenigstens f\u00fcr ^auPfmasse derselben, weniger wahrscheinlich. Ich habe n\u00e4mlich sp\u00e4ter gefunden, dass man dieselbe Substanz auch in amlerer Weise ohne wiederholtes Aufl\u00f6sen und Kintrocknen gewinnen kann. \\\\ enn man n\u00e4mlich die filtri\u2019rte, v\u00f6llig klare labsung der alkoholl\u00f6slichen Stoffe in Alkohol von \u201e mit giossen Mengen Alkohol verd\u00fcnnt, so tr\u00fcbt sich das Gemenge und es scheidet sich allm\u00e4hlich ein flockiger Niederschlag aus,, der in ganz derselben Weise wie der d\u00fcrch Kintrocknen er-1 ad teile R\u00fcckstand sich verh\u00e4lt.\nln dieser Weise habe ich auch aus der Hauptmasse' der \u2022 .aii. uliisuns. nach f\u00fcnfmaligem .Kintrocknen, aus dem letzten Alkoholnitrate durch Verd\u00fcnnung mit mehreren Litern Alkohol '\"\" h \u00abine Menge der fraglichen Substanz gewinnen k\u00f6nnen Ne war diesmal weniger gef\u00e4rbt, br\u00e4unlichgrau, lieferte aber /'Hetzt wiederum eine gelbbraun gef\u00e4rbte L\u00f6sung, aus der sie wie oben mit Salzs\u00e4ure gef\u00e4llt wurde. Die zuletzt erhaltene -\u25a0 h... knete, braune Substanz wurde zur Bestimmung sowohl K-s Schwefels wie des Phosphors nach dem Verbrennen mit bOH und KNOj verwendet.\nDa. in diesem f alle dieselbe Substanzmenge zur Bestimmung der\nStoffe benutzt werden musste, verfuhr ich in folgende. Weise.\n- arh dem Abfiltriren des Barvumsulfates wurde das \u00fcborsrh\u00fcsske Baryum N^e,elsiiure aus Filtrat.; entfernt. Dos neue Filtrat wurde tm H /Usatz von S< bwefelsliure einige Male, zur Entfernung der Salz-S lU,V- l,,n?ftr\u00b0rknet und darauf die Phosphors\u00e4ure erst mit Molybd\u00e4n-'^nii und dann zuletzt als Ammonmagnesiumphosphat'gef\u00e4llt Die Sub-' Ul\" Wu,d,\u2018 hier\u2018 immer f\u00fcr die Schwefel, und Phosphorl\u00e6stim-' yn^-n. nach meinem Verfahren mit Kalihydrat und Salpeter verbrannt","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 m \u2014\n0.2HO g Substanz lieferten 0.032 g BaSO* \u2014 0.00139H g Schweb 1 - l..r>7 \" \" S. ;\nSie lieferten ferner 0,012 g MgsPs07 - 0.00HH5 g Phosphor \u2014 Ui\u00bb0.. P.\t\u2022 '\t\u2019\nDie analysirte Substanz enthielt also 1,57 S mul 1,111\u00b0/\u00bb\u00bb P. I nter der Annahme, dass der Phosphor nicht der Substanz selbst angeh\u00f6rt, sondern von einer Verunreinigung mit Lecithin herr\u00fchrt, w\u00fcrde also, wenn man den mittleren Gehalt der Ke<*ithine an Phosphor zu 3,91\u00b0 o P berechnet, die analvsirte Substanz etwa 10,78(>;o Leeithin enthalten haben.\nDa die zu der Analyse verwendete Substanz diesmal aus dem alkoholischen Filtrate der f\u00fcnfmal im Wasserbade ein-gctroekneten (lalle stammte, kann selbstverst\u00e4ndlich die M\u00f6glich-keit nicht ausgeschlossen werden, dass es auch in diesem Falle um ein Zersetzungsprodukt sieh handelte. Gegen bine solche Annahme spricht indessen, dass ich eine Substanz mil denselben Eigenschaften auch aus der zuletzt erhaltenen Eisb\u00e4rengalle (von der A m dr up expedi tion 1900) einfach durch starkes Verd\u00fcnnen der alkoholischen L\u00f6sung mit viel Alkohol habe darstellen k\u00f6nnen. Diese Galle ist n\u00e4mlich nie bei h\u00f6llerer Temperatur als 45\u00b0 C. verdunstet worden.\nMit der aus dieser neuen Galle isolirten Substanz habe ich meine fr\u00fcheren Deobachtungen kontrollirt und ein wenig vervollst\u00e4ndigt.1) Dass ich auch diesmal die Substanz nicht rein erhielt, kann ich nicht bezweifeln: in der letzten Zeit glaube ich aber die Substanz in gr\u00f6sserer Reinheit erhalten zU haben. Es ist mir n\u00e4mlich gelungen, eine schwefel- und phosphorludtige Substanz von den obengenannten Eigenschaften aus den in Alkohol\u00e4ther l\u00f6slichen Stoffen der Eisb\u00e4rengalle darzustellen.\nDei Verarbeitung der zuletzt erhaltenen Galle (von der Amdrupoxpeditioni habe ich, nach der Ausf\u00fcllung der gallensauren Salze mit Aether aus der alkoholischen L\u00f6sung. d;i>\ni Zu (\u2018iner quantitativen Bestimmung von Schwefel und Ph\u00ab>*ph< \u2019 reicht\u00ab1 die Substanz in diesem Falle nicht ans. denn es ging wiedeninj l\u00ab\u00ab i der Peinigung der grinste Theil verloren, hagegen konnte <i*-:' qualitative Nachweis d\u00bb*i' beiden Elemente leicht und sicher gef\u00fchrt werden","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"A1 koliol\u00e4 t her fi 1 trat erst der freiwilligen Verdunstung bei Zimmertemperatur \u00fcberlassen und dann bei '40\u201445\u00b0 C. eingetrocknet.\nI n*r in m\u00f6glichst wenig absolutem Alkohol gel\u00f6ste R\u00fcckstand wurde durch Zusatz von \u00fcbersch\u00fcssigem Aceton wieder gef\u00e4llt und die acetonl\u00f6slichen Stoffe durch Filtration entfernt. Der in Aceton unl\u00f6sliche R\u00fcckstand wurde wieder in Alkohol gel\u00f6st und die iiltrirte L\u00f6sung mit viel Alkohol verd\u00fcnnt. Hierbei \u2022< a llied sich ein schwach gelblichweisser, flockiger Niederschlag uns, der abtiltrirt und mit Alkohol genau ausgewaschen wurde. Durch Aufl\u00f6sen in m\u00f6glichst wenig Wasser und neue Ausf\u00fcllung mit Alkohol wurde die Substanz gereinigt. Nach der Ausf\u00fchrung einiger qualitativen Reactionen, durch welche die Identit\u00e4t mit der fr\u00fcher erhaltenen Substanz bewiesen wurde, waren im Ganzen nur Vf, 107 g Substanz zu der Schwefel- und l'liosphorbestimmung (vergl. unten) \u00fcbrig.\nDie Eigenschaften der in dem Vorigen besprochenen unbekannten Substanz sind folgende.\nDie Substanz kommt in der Galle als eine in Wasser klar l\u00f6sliche Alkali Verbindung vor. Diese Alkaliverbindung ist l\u00f6slich in Alkohol, selbst in absolutem,, kann aber durch Verd\u00fcnnung der L\u00f6sung mit viel Alkohol zum Theil ausgef\u00e4llt werden. L\u00e4sst man die Verbindung einige Zeit unter Alkohol aiisgefalll stehen, so l\u00f6st sie sich nicht klar und bisweilen nicht wieder vollst\u00e4ndig in Wasser auf- Ebenso tost sie sich nach der Ausf\u00e4llung mit Alkohol nie vollst\u00e4ndig wieder in starkem Alkohol auf. Nach dem Eintrocknen der alkoholischen L\u00f6sung bleibt , wie aus dem Obigen hervorgeht, jedesmal ein Theil als in Alkohol unl\u00f6slich zur\u00fcck. Die concentrate L\u00f6sung der Alkaliverbindung in Wasser kann mit Alkohol gef\u00e4llt Werden: die Ausf\u00fcllung ist aber sehr unvollst\u00e4ndig und mit grossen Verlusten verkn\u00fcpft. Die L\u00f6sung in Wasser wird Truer von einigen Metailsalzen, wie Kupfersull\u00e4t, neutralem Idoiacetaf und Zinkchlorid gef\u00e4llt. Die L\u00f6sung der Alkali Verbindung in Alkohol wird nicht von Platinchlorid, wohl aber von Cadmiumchlorid gef\u00e4llt. Der (\u2019.adnuumnioderschtag enth\u00e4lt sowohl Schwefel als Phosphor.\nDie freie Substanz erh\u00e4lt man als einen amorphen","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 US\nflockigen Niederschlag \u00bblurch F\u00e4llen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung der Alkali verbi ndung mit einer S\u00e4ure. Der durch Salzs\u00e4uiv erzeugte Niedcrxdilag ist kurze Zeit nach der Ausladung Kis-\u2018lich in \\\\ asser, aber schwer l\u00f6slich in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure Uisst man den Niederschlag einige Zeit (etwa 21 Stunden 1,1 der sauren Fl\u00fcssigkeit verbleiben, so wird er selnvaa--l\u00f6slieherund nur unvollst\u00e4ndig l\u00f6slich in Wasser. Aehnlichcs gilt auch von der L\u00f6slichkeit der freien Substanz in Alkohol bald nach (lern Ausf\u00e4llen ist. er leichtl\u00f6slich, wird aber allm\u00e4h-hch schwerl\u00f6slicher und zum Theil in Alkohol, wenigstens in kaltem, unl\u00f6slich, ln Aether ist die Substanz immer schwer-: l\u00f6slicher a ls in Alkohol. In Chloroform oder Benzol ist si -leicht und vollst\u00e4ndig l\u00f6slich\nDie Substanz redueirt Kupferoxyd in alkalischer L\u00f6sung. B<\u2018i Verwendung von unreiner Substanz ist die Ausscheidung : von Kupferoxydul geringf\u00fcgig und schwer zu beobachten, w\u00e4h-v rend man in der L\u00f6sung die Gegenwart von reichlichen Meng(\u2018n Kupleroxydul b\u00fccht nachweisen kann. Bei Pr\u00fcfung der reinen Substanz 'findet dagegen eine\u2019 sch\u00f6ne Ausscheidung von Kupleroxydul statt. Die Substanz gibt nicht die Pett en kofi\u00bbr sehe ( iallons\u00e4urereaction.\nDie Analyse des zuletzt erhaltenen, gelblichweissen und icinstmi Pr\u00e4parates gab folgende Besultate:\n(Uo7 g Substanz (hui 102\" C. getrocknet) lieferten 0.011 g BjvSO,\n-- tt.UUl\u00f6lln g Schwefel > - l.tl \" , s. '\nIb i \u00bbIn Plmsplinrbestimmunj\u00ee wurden erhalten O.OOj jj. Mjr |\u00bbj i.\nO.U(UI7 g Phosphor\t}>\nDie Substanz enthielt also 1,410 ,V Sund l ,04 v > P. Der Geball an Phosphor legt die Vermuthung nahe, dass es hier entweder tim eine mit Lecithin verunreinigte, schwefelhaltige Substanz oder um einen der .lecorin- oder Protagongruppe ungeh\u00f6rigen Stolf sich handelt.\n\u2022n Anbetracht der F\u00e4lligkeit des Lecithins, die L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse anderer Stolle wesentlich zu ver\u00e4ndern,1 k\u00f6nnte man vielleicht sich vorstellen, dass die fragliche Substanz ein a I kohol l\u00f6sliches Gemenge von Lecithin und Alkali-\n1 Wt \u00f6 H .t Unvg. skand An li. f. Physiol. ltd. XI s t\u00f6li","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"' \u2018,:at Abgeselwn von anderen Verh\u00e4ltnissen sprechen.\n'\u2022\u2022'(schieden gegen eine solche Annahme: I. der Schwefol-^\u2022!,all der mit S\u00e4ure gef\u00e4llten. genau ausgewaschenen frei. ,, Substanz und 1 der Sehwelelgehalt der Cadmiumverbindung ,,as-' ,lle Nll,sl;mz illlen Sehwelelgehalt nicht einer lieiinemmn* T;\"lrln z\" 'erdanken hat. folgt ebenfalls aus dem Schwefd-gchalte der mit Saure gef\u00e4llten, ausgewaschenen Substanz .angesehen davon, dass die zuletzt ge\u00fcbte Darstellmmsmelhode\neines Tauroeholates ausseldiesst. Hass der\n>\tImelelgehalt endlich nicht durch lieimengung von lauroi hol--H\"cm Salz zu erkl\u00e4ren sei. gebt daraus bevor, dass die Alkaliverbmdung durch Waschen mit Alkohol leicht -frei von g ! Heilsamen Salzen erhalten wird und dass sie die Petten-k.oler sehe Reaction nicht gibt. Selbst eine verschwindend l en,,., absichtliche Verunreinigung mit Callensalz gibt siel,\n'l:v|' l|\"' \u2022\u2019f'lenkoler sehe Keaction und durch den bitter, n\n\"...''mack deutlich kund. Die M\u00f6glichkeit, dass hier ein\n'\" iMciigc von Lecithin mit einer unbekannten, reducirenden.\n\u25a0- iwclelJialligen Substanz oder von Lecithin. Zucker und einem\n>\tliwelelhaltigen K\u00f6rper vorliegt, kann ich dagegen selbst-\nverst\u00e4ndlich nicht zuiiickwoisen.\t*\nl'ic Reductionst\u00e4liigkeit der Substanz wie auch ihr N-liwefel- und Phosphorgehalt lassen sieh jedoch sehr <mt mit\n\"7' Am,ah\"\"\u2018 v\"n'inl,;,lv'1- dass '1er fragliche Stolf den Jecoriit 1 ''i- den Protagonsubstaiizen verwandt sei. Das .lee\u00f6rin soll \u25a0 'Idugs nach liing ein Lecithinzucker sein, was indessen 't den von Dreehsel gefundenen Schwefelgehalt desselbent , :l11' Do1' \u2022'ehwcfelgchalt der (iallensnbsfanz steht auch der umahme von einer Verwandtschalt derselben zu den Piota-\u2022.T \"c\" nicht im Wege, denn es haben Kossei und Kreytag'i \u2022 1 dem Protagon regelm\u00e4ssig einen (iehalt an Schwefel .7-\"idcn. Ins\u00e9r\u00e9 Kenntniss von dem .leeorin und den Prota-\" '''t \u00fcbrigens noch so mangelhaft, dass ef schwierig ist.\n' crgleich zwischen ihnen und anderen Substanzen zu\n\u2019 Ul. h,.|l.\t. \u2022","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"Wegen Mangels an Material ist es mir bisher leider nicht m\u00f6glich gewesen, die Frage nach der Natur des oben besprochenen, schwefelhaltigen Bestandteiles der Galle des Urbaren zum Abschluss zu bringen. Ich bin aber der Ansicht, dass die fragliche Substanz entweder dem .leeorin (bezw. den Pr<\u00bbtagoiien ) verwandt sei, oder aus einem Gemenge von Lecithin mit einem unbekannten, schwefelhaltigen Stolle bestelle.\nDas Wesentlichste ist jedenfalls, dass in der Eisb\u00e4rengalle ausser den Gallens\u00e4uren eine andere, schwefelhaltige Substanz vorkommt, und ich kann nicht umhin, auf die Wichtigkeit dieses Verhaltens hier die Aufmerksamkeit zu lenken Man hat bisher allgemein den Gehalt der verschiedenen ( lallen an Glykochol- und Taurochols\u00e4ure aus dem Schwefelgehalte berechnet. Dass dies nicht richtig ist, habe ich schon durch meine Untersuchungen \u00fcber die Haifischgalle gezeigt, indem n\u00e4mlich diese, sehr schwefelreiche Galle \u00fcberhaupt keine Tam e, (\u2022hols\u00e4ure, sondern nur Aetherschwefels\u00e4uren enth\u00e4lt. Audi in der Menschengalle k\u00f6nnen, wie ich gezeigt habe. Aetlur-schwefels\u00e4uren vorhanden sein. In der Rindergalle bin ich ebenfalls auf eine unbekannte, wie es scheint, Schwefel- und phosphorhaltige Substanz gestossen, und es fordert dies dringend zu einer mehr eingehenden Pr\u00fcfung der schwefelhaltigen und gewiss auch der phosphorhaltigen Bestandtheile der Galle aut.\nIch gehe nun zu einem anderen, auffallenden Verhalten der Eisb\u00e4rengalle, n\u00e4mlich zu dem relativen Mengenverh\u00e4ltnisse der durch Aether f\u00e4llbaren und nicht f\u00e4llbaren Stoffe \u00fcber;\nZur Bestimmung der durch Aether f\u00e4llbaren gallensameti Salze und Seifen dienten die oben tS. 439) genannten Filtrat*' ;i und b von dem alkoholunl\u00f6slichen R\u00fcckst\u00e4nde, .ledes Filtrat wurde gesondert bis auf ein kleines Volumen concentr\u00e2t uni mit \u00fcbersch\u00fcssigem Aether gef\u00e4llt. Der Niederschlag, welcher bei raschem Zusatz des Aethers, unter Umschwenken, feink\u00f6rnig und nicht harzig erhalten werden kann, wurde aut einem Filtrum gesammelt und mit Aether gewaschen. Daran;\nwurde er in absolutem Alkohol gel\u00f6st, das Filtrum mit Alk\u00abdi< i vollst\u00e4ndig ausgekocht, der (iltrirte alkoholische Auszug under L\u00f6sung vereinigt, in einem Kolben eingetroeknet, wich i","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 451\nui Alkohol gel\u00f6st, mit Aether gef\u00fcllt und damit auf dem Fi 1-\u00ee ! um ausgewaschen (gallensaure Alkalien 1). S\u00e4mmtJiche al-kohol-\u00e4therhaltige Filtrate wurden vereinigt, durch Stehen an \u20221er hilft in einer hinreichend grossen Porcellanschale von dem Aether m\u00f6glichst befreit, dann auf dem Wasserbade vorsichtig.\n( omentrirt, in einen Glaskolben \u00fcbergef\u00fchrt und zur Trockne verdunstet. Der R\u00fcckstand, in m\u00f6glichst wenig absolutem Alkohol gel\u00f6st, wurde mit Aether versetzt: aber selbst nach Zusatz von 20 Volumina absolutem Aether trat nur eine1 unbedeutende F\u00e4llung auf (gallensaure Alkalien 2), die abfittrirf und nach dem Nachwaschen mit Aether in Alkohol gel\u00f6st wurde. Diese L\u00f6sung wurde mit der alkoholischen L\u00f6sung der gallensauren Alkalien 1 vereinigt, und diese neue L\u00f6sung simmt dem zum Auskochen der Filter benutzten Alkohol con-eentrirt, in eine Platinschale ohne Verluste \u00fcbergef\u00fchrt und sehr vorsichtig im Wasserbade eingetrocknet. Nach Weiterem Trocknen im Exsiccator zu constantem Gewicht, was ohne Schwierigkeit gelang, wurde gewogen.\nDie \u00e4theralkoholische L\u00f6sung wurde, wie oben, von dem Aether befreit, nach dem Verdunsten des Aethers sehr vorsichtig im Wasserbade concentr\u00e2t, dann in eine Platinschale \u00fchergef\u00fchrl, im Wasserbade zur Trockne gebracht, im Exsiccator zu constantem Gewicht getrocknet1) und gewogen alkohol-\u00fctherl\u00f6sliche Stoffe).\t\u2022\nBei der Verarbeitung der Probe b ging leider bei der \\ erdunstung der L\u00f6sung der alkohol-\u00e4therl\u00f6slichen Stoffe durch \u2666 inen Unfall ein Theil der L\u00f6sung verloren. In dieser Probe -itid also nur die gallensauren Alkalien direkt bestimmt worden, und (lie Menge der alkohol-\u00e4therl\u00f6slichen Stoffe wurde als Bifferenz zwischen der Gesammtmenge der in Arbeit genommenen alkoholl\u00f6slichen Stoffe und der gallensauren Alkalien und Seifen) berechnet. In der Probe a dagegen wurden sowohl die alkohol-\u00e4therl\u00f6slichen Stoffe wie die gallensauren Alka-J1, n direkt bestimmt. Die Versuehsergebt)issC waren folgende :\nl) has trocknen war sehr schwer ausf\u00fchrbar. Die Substanz, musste wiederholt abwechselnd auf dein Wasserbade getrocknet und im F.\\-O\" ator \u00fcber Clilorealcium und Schwefels\u00e4ure aufbewahrt werden","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"\na Oesanimtmenge der alkoholl\u00f6slichen Stoffe\t==\t2.445\t-,\nMit Aether f\u00e4llbar (gallens. Alkal. Und Seifen)\t=\tUm\t!\n\u00bb nicht fallbare Stoffe\t\u2014\tj 122\nbi Iiosainmttnenge der alkoholl\u00f6slh hen Stoffe\t' \u00c4 1.H2H\u00d6 .\nMit Aetber f\u00e4llbar (gallons. Alkal. und Seifen)\t'==\t0,854\t\u201e\n* nicht f\u00e4llbar (Differenz berechnet)\t\u2014\t0,7005\t.\nKs waren also in Proeent von den festen Stollen\nAether faltbar Durch Aether nicht faillir\n: CMX47,40^,,\t/\nIch habe einen \u00e4hnlichen Versuch mit der im vorigen f\u00ae \"lmvh die Amdru|ie.\\|ieditinni erhaltenen Eisb\u00e4rengalle ausgeliihrt. Das Versuc-hsergebniss war folgendes :\nliesaimnlmc-nge iler alkoholl\u00f6sliohi.\u00bb Stolle Ai-Mi;g.\nMi! Aether f\u00e4llbar .aallens. Alkal. und Seifeiu <>.\u00ab<\u00bb .\n*\t> nicht f\u00e4llbar\t0.174 *\nln diesem Falle waren also 71,68 \u00b0/\u00ab> durch Aether f\u00fcll har und 28,87\u00b0;.) nicht f\u00e4llbar. Es zeigt dies also, dass das relative Magenverh\u00e4ltniss der durch Aether f\u00e4llbaren und nicht f\u00e4llbaren Stoffe in der Eish\u00e4rengalle, wie in den Gallen andern Tliiere, recht bedeutend wechseln kann. Auffallend ist es jedoch, dass in den Versuchen a und h die Menge der nicht f\u00e4llbaren Stoffe so gross war. Die zu diesen Versuchen benutzte Galle war n\u00e4mlich die Mischgalle von einer grosseren Anzahl von Individuen, und diese Zahlen k\u00f6nnen daher als ein Ausdruck liir die mit!lere Zusammensetzung der Eisb\u00e4rengalle betrachtet werden. Unter solchen Umst\u00e4nden muss ich es als etwas recht Auffallendes bezeichnen, dass die Menge der durch Aether f\u00e4llbaren gallensauren Alkalien (und Seilen) nur ein wenig mein als die H\u00e4lfte der alkoholl\u00f6slichen Stoffe betrug.\nVergleicht man hiermit die Analvsen von Gallen anderer\n. * \u25a0\nI there, so findet man, dass das relative Mengenverh\u00e4ltniss der\ngallensaureu Alkalien und der alkohol\u00e4therl\u00f6sliehen Stolle.\ninsofern als mau diese Gelation aus den Analvsen berechnen\n* \u2022\nkann,1) ein sehr wechselndes ist, aber nur selten demjenigen\n11 hie Berechnung ist nur eine ungef\u00e4hre, denn in mellreren A11 a -I y sen l\u00e4sst sich die Relation nicht exact berechnen.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":",kr Eisb\u00e4rengalle' sich n\u00e4hert. So linde ich ze ll, f\u00fcr die llimdegalle. in den Analysen Hoppe-Seylcrs') in einem Falle T\u00ab-\u00ab\".\u00bb durch Aether f\u00e4llbare und 28,4\u00bb;, nicht f\u00e4llbare Stoffe m einem anderen dagegen bezw. \u00bb1,7 und 8,3\u00bb/\u00bb. In der (lalle des Moselmsoehsen fand ich in der einzigen, bisher aii-geluhrlen Analyse \u00bb8,12\u00ab/.. \u00e4therf\u00e4llbare und 6,88 \u00bbj\u00bb nicht l\u00e0llbare Stoffe, Hir die Menschengalle lassen sieh sehr wechselnde Zahlen berechnen. In den Analysen von v. Gorup-Besanez-'t ' laidel man f\u00fcr die Blasengallen 64,<i\u2014(\u00bb\u00bb,5\u201c/o f\u00e4llbare und .\u202210,5\u201435,4\u00bb;\u00bb durch Aether nicht f\u00e4llbare Stolle. Die von (i. Jacobs en :l) untersuchte Menschengalle enthielt -111,2\u00b0 \u00bb \u00e4therf\u00e4llbare Substanzen, und in den von mir*) untersuchten Lebergallen war die Menge derselben 80\u2014 \u00dc2 0/o. In der letzten /eil habe ich Gelegenheit gehabt, die Blasengalle eines Hingerichteten zu untersuchen, in der ich 56,44\u00bb/\u00ab \u00e4therf\u00e4llbare und 43,56\u00bb \u00bb in Alkohol\u00e4ther l\u00f6sliche Stoffe fand. Dies ist der einzige mir bekannte Fall, in welchem die \u00abelation zwischen f\u00e4llbaren und nicht f\u00e4llbaren Stoffen last dieselbe uio in der Eisb\u00e4rengalle war.\nFs kann also unter Umst\u00e4nden auch in der Menselien-gidle last die H\u00e4lfte der alkoholl\u00f6slichen Stoffe in Alkohol\u00e4ther l\u00f6slich sein, ein Verhalten, welches in Anbetracht der an die Fisb\u00e4rengalle gemachten, sp\u00e4ter zu erw\u00e4hnenden Beobachtungen -ehr zu weiteren Untersuchungen aulfordert. Die durch Aether uc hl f\u00e4llbaren Stoffe der Eisb\u00e4rengalle stellten nach dem Ein-froeknen und l\u00e4ngerem Stehen \u00fcber Schwefels\u00e4ure im Exsiccator \"\"\" harz\u00e4hnliche, spr\u00f6de Masse dar, die indessen an der Luft l.ild wieder weich, etwas klebrig und z\u00e4he wurde. Diese ..Masse l\u00f6ste sich leicht und vollst\u00e4ndig in Alkohol, Aether, Chloroform und Benzol auf, und allem Anscheine nach k\u00f6nnte\nalso keine gallensauren Salze enthalten. Dass diese \\ oraussetzung trotzdem eine unrichtige war Und dass unter\nin Ae\u2018her oder Chloroform l\u00f6slichen Stoffen gallensaure\nb Physiologische Chemie, Tbeil 2, S . H02\n2)\tLehrbuch d. physiol. Chem., 4. Aull., S. \u00e4lU\n3)\tBer- \u00e4. deutsch, ehern. Gesellsch., Bd. C>.\n4! Hammarsten, Nova Acta Reg. Soc. Scient. l\u2019psai (H), Tome 1(>","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"Alkalien wirklich sich vorlinden, wird aus den sp\u00e4ter mitzii-111eiIen\u00ab 1 en Beobaelrtungeft hervorgehen.\nHei der Verarbeitung von etwas gr\u00f6sseren Mengen d\u00ab-i alkohol\u00e4therl\u00f6slichen Stoffe war es, selbst nach last einj\u00e4hrigem Stehen der Masse im Exsiccator, unm\u00f6glich, durch AhweUdung von alkohol- und wasserfreiem Aether dieselbe in einen \u00e4tlmi-l\u00f6slichen und \u00e4therunl\u00f6slichen Theil zu trennen. Bei V\u00bbi-wendung von kleineren Mengen Substanz gelang dies dagegen, ici\u00bb konnte unter diesen Verh\u00e4ltnissen einen in absolutem Aether l\u00f6slichen Theil von einem in Aether unl\u00f6slichen Best\u00ab-, welcher gallensaure Salze enthielt, trennen. Um eine Kcnm-niss von dem Sehwefelgehalte s\u00e4mmtlieher gallensaurer Salz zu gewinnen, entfernte ich also, in der oben S. 452 erw\u00e4hnten I >ri)be a aus den in Alkohol\u00e4ther l\u00f6slichen Stollen den in absolutem Aether l\u00f6slichen Theil und vereinigte den \u00e4tlnn-unl\u00f6slichen Rest mit den durch Aetherzusatz ausgef\u00fcllto\u00fc gallensauren Alkalien aus dieser Probe zur Untersuchung.--.\nDer Schwefel wurde wie gew\u00f6hnlich nach meinem Verfall m; b-stimmt. Die l'nt\u00ab,rsUf hung auf Aetherscliwefel.siiurc geschah nach W-; a \u00ab \u00bbn mir hei der l \u2019nlersuchung der Haifischgalle benutzten Metho.i-Dte S1 ir kstoflfbestimmungen wurden nach Kjeldahl-Willfaht t \u00e4uge f\u00fchrt. Die gallensauren Salze waren bis 1050 (1. getrocknet worth :; a 0.027 g lieferten 0,171 g HaS04 = 0.0*235 g Schwefel = 3.T1S\t>\nln 0.8025 g zur Bestimmung der Aetherschwefels\u00e4uren liehrt -n k* in\u00ab- genaue bestimmbare Menge Haryumsulfat.\n\u00ab t 0.:U15 g zur Stickshtffhestimmung erforderten 0,5 ccm. n 1 Sc hwefels\u00e4ure : 2.05\" \u00bb X.\ndi 0,3n*.l g zur Stickstoff best iinm\u00fcng erforderten 0.1 ccm. i; 1\" Schwefels\u00e4ure = 2.75 \" \u2022 X. ..\nAls Mittel f\u00fcr. den Stickstoff berechnet sich also 2.7 \" - X.\nEs wurden also gefunden 3,7,5 \u00b0/o Schwefel und 2,70 Stickstoll. Das (iemenge von gallensauren Salzen war als-unerwartet arm an - Schwefel in Anbetracht dessen, dass \u00ab-hier tun die ( lalle eines Fleischfressers sich handelte. Da-der niedrige Schwefelgehalt nicht daher r\u00fchren kann, dass di\u00ab gallensauren Alkalien mit einer reichlicheren Menge von Seifer oder stickstofffreier Substanz \u00fcberhaupt gemengt waren, geh\" aus der Relation zwischen Schwefel und Stickstoff hervor. Bas gew\u00f6hnliche Natriumtaurocholat enth\u00e4lt 5,9t)0.\u00ab\u00bb S uiW","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"2.71 \"\u00bb N und die Relation S:N ist also gleich 1(H): R). ln dem analysirten Gemenge waraberdie RelationN:S\u2014700:72. Ras Tanne ln dal i selbst wenn es um andere Tauroeholat'e als die gew\u00fchnliclien sich handeln w\u00fcrde, was in der That zum 'i heil der Fall ist i musste also allem Anscheine nach mit einer anderen, schwefelfreien, aber stickstollhaltigeii Substanz gemengt\nmMH. Als solche Substanz musste in erster Linie das Given-\n\u2022 % \u25a0\n< liolat in Betracht kommen. In der That stimmen auch die erhaltenen Zahlen sehr gut zu einem Gemenge von Theilen Taurocholat und 37 Theilen Glycocholat \u2014 vorausgesetzt,, dass die Eisb\u00e4rengalle nur die gew\u00f6hnliche Gliolals\u00e4ure enthielte. Dies Irillt nun allerdings, wie oben angedeutet, nicht zu, indem n\u00e4mlich die Eisb\u00e4rengalle, wie ich in dein zweiten Ab-schnitte dieses Aufsatzes zeigen werde, mehrere verschiedene ( holals\u00e4uren enth\u00e4lt. F\u00fcr die obige, ungef\u00e4hre Berechnung d\u00fcrfte dies indessen von keinem wesentlichen Belange sein. Geht man also von der Zusammensetzung der gew\u00f6hnlichen, gepaarten Gallens\u00e4uren, und folglich von dem Werthe 2,88 fl/<, N tiir das Natriumglycocholat, aus, so findet inan bei einem Vergleiche der f\u00fcr ein solches Gemenge berechneten Zahlen mit \u2022ten thats\u00e4chlich gefundenen Folgendes:\nBerechnet Schwefel U.7\u2019) \u2022 Stickstoff 2.7S \" ,\nGefunden a.7\u00f6 0!i 2.70\u2018C..\nDie rebereinstimmung kann kaum eine bessere sein,, und i b glaubte in der That auch zuerst, ein Gemenge von Tanro-\u2022 liolat und Glycocholat vor mir zu haben. Diese Annahme erwies sich indessen als unrichtig; und das Folgende wird zeigen, zu welchen falschen Schl\u00fcssen inan kommen kann, wenn man den Gehalt der gallensauren Alkalien einer Galle an Taurocholat und Glycocholat aus dem Schwefel- und Stick-stolfgehalte zu berechnen versucht.\nDie Annahme, dass es liier um ein Gemenge v\u00f6n Tauro-' holat und Glycocholat sieh handelte, suchte ich durch eine besondere Untersuchung auf Glycocoll des N\u00e4heren zu pr\u00fcfen. Wese Pr\u00fcfung gab aber nur negative Resultate; ich k\u00f6nnte 2ar kein Glvcocoll nach weisen.","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"Oct Nachweis dieses Stoffes wurde im Zusammenh\u00e4nge init der Verarbeitung der Galle auf Cholals\u00e4ure versuch;, und zn dem Endo wurde das, von den mit Salzs\u00e4ure au>-gcf\u00e4llten Rohcholals\u00e4uren getrennte Filtrat, welches Taurin und elwa vorhandenes Glycocoll enthalten musste, zur Trockne verdunstet. Zur Trennung des Taurins und Glycoeolls verf\u00fchr\nich aber nicht in der von einigen Forschern1) vorgeschriebencii Weise, welche darin besteht, dass man den eingetrocknetn,\nR\u00fcckstand, in \\\\\treichem man Tain\t\u2022in und salzsaures Glvcocotl\nzu suchen hat, lr\tnt Alkohol beh\u00e4nd\u00ab\tdt. Das salzsaure Glycocoll.\nwdefies mehrere\tn Angaben 2) zufo\t>lge in Alkohol leicht l\u00f6slich\nsein soll, ist nac\th meiner Erfahrne\tig schwer l\u00f6slich in Alkohol\nimd man l\u00e4uft also die Gefahr, dass dasselbe bei der Alkohol behandlung des R\u00fcckstandes zum gr\u00f6ssten Theil neben dem Taurin ungel\u00f6st zuruckbleibt Dagegen kann man sehr leide mit Alkohol das Taurin von dem salzsauren Glycocoll trennen wenn man das Gemenge in Salzs\u00e4ure von 5 % HCl l\u00f6st mol mit dem 10fachen Volumen Alkohol von 95 Vol. Proc. versetzt Fs scheidet sich hierbei die Hauptmasse des Taurins, zwischen 80 und 90ft/o desselben aus, selbst Wenn man von einer verd\u00fcnnten Taurinl\u00f6sung ausgeht, w\u00e4hrend eine 7\u20149\u00b0/<*ige L\u00f6sung von Glycocoll in 5\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure von dem 10 fachen Volumen Alkohol selbst nach mehreren Tagen nicht im geringsten\ngef\u00e4llt wird. L\u00f6st man das ausgef\u00e4llte Taurin noch einmal in\nSalzs\u00e4ure und f\u00e4llt mit Alkohol, so kann man jedenfalls ganz sic her sein, alles Glycocoll in dem alkoholischen Filtrate zu haben. Na(\u2018h dem Entfernen der Hauptmasse des Taurins ver-\n. '\t0 Hoppe-Seylcr, Physiologisch, und patholog. ehern. Analyse;\n<*. Aull.. S. t:M>. H. N eu meiste r, Lehrbuch d. physiol. Chemie, 2. Anff. 8 2^). H a mm a r st e n . Lehrbuch der physiol. Chemie, 4 Aull. S. ZV. Um in diesen Lehrb\u00fcchern angegebene Methode ist nicht zu empfehlen.\n-\u2019) Die Angaben \u00fcber die L\u00f6slichkeit des salzsauren Glycoeolls in Alkohol divergiren etwas. Nach den a obengenannten Verfassern ist die\nVerbindung leicht l\u00f6slich jn Alkohol; nach Gamgee, Die physiol. Chemn1 der Verdauung {von Asher und Beyer), ist sie darin wenig l\u00f6slich, und dieselbe Angabe findet man bei Beilstein, Handb. d. org. Chemie. 2. Auf! Ilierrtiit stimmen meine neueren Erfahrungen. Das von mir benutz! Glycocoll stammte von E. Merck her.","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"dunstete.'ich die alkoholischen Filtrate zur Trockne, l\u00f6ste in Wasser, entfernte unl\u00f6sliche amorphe braune Stoffe durch Filtration und verwendete das Filtrat zur Benzoylirung und zum Nachweis der Hippurs\u00e4ure nach G\u00f6nner mann.*) Ich er-l,i( lt keine Spur von Hippurs\u00e4ure und \u00fcberhaupt keinen in \u00dc.nzol schwerl\u00f6slichen R\u00fcckstand. Ich erhielt nur in Benzol l\u00f6s lichte Benzoes\u00e4ure. Zu diesen Untersuchungen wurden benutzt das eine Mal etwa 50 g eingetrocknete Rohgalle, entsprechend .\u00eewa 26 g gallensauren Salzen und das andere Mal 20 g lufttrockene gallensaure Salze.\nIch werde unten noch einen anderen Beweis daf\u00fcr liefern,\n\u2022 lass die untersuchte Eisb\u00e4rengalle keine Glyeoehols\u00fcure ent-l'Hlt: und die gefundene Relation zwischen Schwefel und Stickstoff konnte also jedenfalls nicht durch die Annahme eines Umenges von Glyeochol- und Taurochols\u00e4ure erkl\u00e4rt werden.\nWie diese Relation zu erkl\u00e4ren sei, blieb mir l\u00e4nge unklar, und es hat keinen Sinn, die zahlreichen fruchtlosen Verwiche, durch fractionirte F\u00e4llung die Frage zu l\u00f6sen, hier mit-zutheilen. Ich gehe deshalb sogleich zu den mehr entscheidenden Versuchen \u00fcber.\nBei der qualitativen Untersuchung der Galle hatte ich sie Beobachtung gemacht, dass eine ziemlich concentrirte alkoholische L\u00f6sung der Eisb\u00e4rengalle bei passendem Zusatz von Wasser sich tr\u00fcbte und etwas emulsions\u00e4hnlich wurde. I\u00ab h habe rlieses etwas befremdende Verhalten nach verschie-ienen Richtungen verfolgt und ich fand es dabei aus mehreren \u00f6l linden immer mehr Wahrscheinlich, dass die Eisb\u00e4rengalle K'ieh an Lecithin oder einer lecithin\u00e4hnlichen Substanz sei. !( h fand es aus diesem Grunde nothwendig. Bestimmungen \u2022es Phosphorgehaltes zu machen.\nDa mir nunmehr nur recht kleine Mengen an Eisb\u00e4rengalle, (!a nicht schon f\u00fcr andere Zwecke in Arbeit genommen '\u2022arcn, zur Verf\u00fcgung standen, war ich einige Male g\u00f6nnt ,llf\u2018 Bestimmung des Schwefels und des Phosphors in derse Nation zu machen. Ich verf\u00fchr hierbei, wie schon \u2018 *\u2022)) angegeben worden ist.\n: \u00fc-Pfl\u00fcger's Archiv, Bd. \u00f6l).\n*1 i pe-Scylor s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXII.\n:;u","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"hh theile hier einige solche Bestimmungen mit.\nA.\tDi*- uni Aether gef\u00e4llten gallensaureu Salze.\n: \u00d6,7\u2018M> g lieferten 0,2885 - g. BaS04 --- 0.09!M>5 g Schwefel .1,99\u201c* S,\nSie lieferten ferner 0.015 g MgdVh \u2014 0.00fl9 g Phosphor . 0.f)20\" .. 0. ;\tV;\nB.\tiMe m Aikohol\u00e4ther l\u00f6slichen Stoffe.\n0.088 g lieferten 0.100 g BhS04 - _ 0.01157 g Schwefel ;\t2.12 > S.\t.\nSie lieferten ferner 0,015 g MgxP.407 \u2014 0.01250 g Phosphor 1.5.1\u00ae,\u00bb p.\t; \u2018 * *\nt Die Anuly.se ergab also die folgenden Zahlen f\u00fcr 8 und]*\n-\u25a0 Schwefel\tPhosphor..\ntiallensaurc Alkalien\t1,900\u2022\u00bb\t0.020 \" '\nA Ik \u00ab i 1 i ol ; i 111 e r l\u00f6s 1 i < 111 < * Stoffe\t2.12 ' -\t1.5H 0....\nDur Gehalt an Phosphor ist also sein* hoch, namentlich in don alkohol\u00fctherl\u00f6slichen Stoffen. Lader der, allerdings nicht berechtigten Annahme, dass aller Phosphor als Lecithin in der (lalle enthalten sei, w\u00fcrden die obigen Zahlen f\u00fcr ein I \u2019\u00abeinen go der 3 Lecithine, welches ( leinenge 3,94\u00b0/\u00bb Phosphor ent h\u00e4lt, zu folgenden Krgelmissen f\u00fchren. Dit; analysii\u00efeii galleiisarireii Alkalien w\u00fcrden 0,104 g und die in Aetheralkoli\"! tos liehen 0,319 g Lecithin enthalteil haben. Jene enthielten also 13,0(1 und diese\t\" Lecithin. Berechnet man die.\nLeeiihininenge uuf ein Gemenge der durch Aether f\u00e4llbaren und ilieht f\u00e4llbaren Stolle, deren Relation in diesem Kalle o3,.LfrOn \u00e4therf\u00e4llbare und 40,81\u201c ,\u00bb nioht \u00e4tlierf\u00e4llhan* war. so W\u00fcrden also die alkoholl\u00f6sliehen Bestand theile dieser K.i-b\u00e4rengalle eine Menge von 28.90 (\\\\> Lecithin enthalten hahen.\nZit einem Kontrollversuchc verwandte ich eine andere Portion Kisbiirengalle, die ich im Jahre 1898 erhalten hath*. Diese (\u00aballe war dreimal eingetrocknet und in Alkohol gehet worden.\u2019 Die \u00e4therf\u00e4ljbaren und die (lurch Aether nicht f\u00e4llbaren Stolle wurden nicht gesondert analvsirt. Die Analvsc\n- \u25a0 \u2022 \u00bb . *\nbetraf also das zu eonstantem Gewicht getrocknete Gemenge s\u00e4mmtlioher, naoh dreimaligem Kintroeknen und Aull\u00fcsen in Alkuin>1, noch in Alkolio! l\u00f6slichen Stolle.\na< 0,891 g lieferten 0.255 <g BaSO. \u2014 0.09005 <_f Schwefel","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"!*) 1.070 a lieferten 0.0H8 g Mgal\\(): = O.nitjiila g Phosphor \u2014 o.'.mi.V , p.\nc 0.\u00d4S2 g zur X-Reslimmung nach Kjebtalil-Wilifarth er, forderten 0.88 ccm. n /,\u201e Schwefels\u00e4ure \u2014 2,:t8 0X.\ndi 0.071 g zur N-Restimmung nach Kjeldah l-Willfart h er torderten V*.7.-> ccm. n 1(J Schwefels\u00e4ure \u2022 2.M9 0X.\nMittel f\u00fcr den Stickstoff also 2.080 \u00b0>.\nDio alkoholl\u00f6slichen Stoffe dieser Galle enthielten also .\u25a0>.9.v\\o S, 0,991.3 \u00b0,o P und 2,385 ft,o N. Bechnet man aueli hier den Phosphor als ein Gemenge der drei Lecithine um, so erh\u00e4lt man f\u00fcr di(\u2018se Galle die Zahl 23,5ft:.) Lecithin.\nZu einer dritten Bestimmung verwendide ich endlich die im Jahre 1900 erhaltene Galle (von der Anidrupexpedition). In diesem Falle wurden ebenfalls nicht die gallensauren Salze und die durch Aether nicht f\u00e4llbaren Stolle gesondert analysirt. Ks wurden die alkoholl\u00f6slichen Stolfe als Ganzes zu den Bestimmungen verwendet.\no.uu g lieferten 0,178 g BaSO, - 0.02417 g SchwiTel 1 u .\u00bb S.\nSic lieferten ferner 0.020 g MgJ\u2018,0. - O.OO\u00d4\u00d4Ht; g Phosphor\n0.01 '\nDie alkoholl\u00f6slichen Bestaridtheile dieser Galle enthielten ;il>o ,),98\u00b0ro S und 0,91 \u00b0;o P. Nach den oben angef\u00fchrten Gr\u00fcnden l\u00e4sst sich also hier ein Gehalt von 23,10 o Lecithin berechnen.\nAus den mm mitgethoilten Analysen ergibt sich also als eine Weitere auffallende Eigenschaft\u2018der Eisb\u00e4rengalle der grosse Behalt derselben an organisch g(khirnd\u00e9nenr Phosphor;\nIn dem Obigen habe ich, einem allgemein befolgten Prin-' i|M\u2018 gem\u00e4ss, den Phosphor in Lecithin iimgerechnet. Dies G\u00fcHto allerdings kaum berechtigt sein; durch ein solches Ver-<;dnen wird aber ein Vergleich zwischen, der Kisbarengalle und anderen Gallen erm\u00f6glicht, denn bisher hat man allgemein \u2022bui .Lecithingehalt aus dem Phosphorgehalte berechnet. Bei <\u2018inem solchen Vergleiche habe ich gefunden, dass in den (ver-b\u00e4ltnissm\u00e4ssig wenigem F\u00e4llen, in welchen eine Lecithin-bes tim mung ausgefuhrt wurde, die Menge des Lecithins sowohl 1,1 Menschen- wie in der Hundegalle im Allgemeinen nur wenige Prooente 1\u20146\u20147\u00ab;.* der alkoholl\u00f6slichen Stolle betr\u00e4gt.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"Nur in einer von Hoppe-Soyfer1! ausgofuhrten Analyse der Hundcgallo habe ich einen ziemlich hohen Werth f\u00fcr das Leei-tliin gefunden, n\u00e4mlich 12,7f)\u2018%. Man k\u00f6nnte also meinen, dass die Eisb\u00e4rengalle bez\u00fcglich des Phosphorgehaltes eine Ausnahmestellung unter den (lallen einnimmt : auf Grund meine-r neueren Erfahrungen an der Menscliengalle finde ich jedoch eine solche Annahme etwas zu gewagt.\n. Hei der fortgesetzten Untersuchung der oben S. 455 1 <*-spHK-henen Menschengalle fand ich n\u00e4mlich zu meinem Erstaunen in ihr einen ebenso hohen Gehalt an Phosphor, wie in der Eisb\u00e4rengalle. Pie alkoholl\u00f6slichen Stoffe enthielten n\u00e4mlich einen Gehalt von 1,047 \u00b0fo P, was einem Gehalte von 29,70\u00b0.\u00bb Lecithin entspricht. Die mit Aether gef\u00e4llten gallensauren Alkalien enthielten 0,664\u00b0/o P, entsprechend 16,850 V Lecithin, und die in Alkohol\u00e4ther l\u00f6slichen Stoffe 1,76\u00b0 o P 44,6 \"o Lecithin. Diese Menschengalle zeigte auch in anderer Hinsicht eine recht grosse Aehnlichkeit mit der Eisb\u00e4reii-galle. Ich werde zu diesen Verh\u00e4ltnissen zur\u00fcckkommen.\nDer grosse Gehalt der Eisb\u00e4rengalle und in einzelnen Fallen auch der Menschengalle an Phosphor macht eine weitere Erforschung der phosphorhaltigen G\u00e4llenbestandtheile sein erw\u00fcnscht. Dass Untersuchungen in dieser Richtung an einem so schwer zug\u00e4nglichen Materiale, wie Galle von Eisb\u00e4ren oder von ganz gesunden Menschen, zu entscheidenden Resultaten fuhren w\u00fcrden, ist wohl kaum zu erwarten. Dagegen d\u00fcrfte allein Anscheine nach die Hundegalle ein hierzu geeignetes Mat (krial \u25a0 sein.2)\nWenn man annimmt, dass aller Phosphor in der 'Eisb\u00e4rengalle als Lecithin vorhanden sei, so wird sowohl der, trotz der Abwesenheit von Glycochols\u00e4ure, verh\u00e4ltnissm\u00fcssig niedrige Schwefel geh alt, wie der gefundene S ticks toffgehnlt\nl Physiol. <\u2019lieinio. S.\n-V In diesem Zusammenh\u00e4nge will ich bemerken, dass ich all\u00ab -dings die schon begonnenen Untersuchungen \u00fcber die Gallen der Polar-thiere weiter tortzuf\u00fchren gedenke, dass ich aber die fortgesetzte Untersuchung der Schwefel- lind phosphor haltigen G\u00e4llenbestandtheile r: ir nicht Vorbehalte.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"erkl\u00e4rlich. In dein S. 459 erw\u00e4hnten Falle, wo in derselben (iallc sowohl der Schwefel- und der Phosphor-- wie der Stick--follgehalt bestimmt wurden, fand ich 3,93\u00b0, o S, 0,9913% p mid 2,83\u00ab/o N. Wird der Gehalt an Phosphor als Lecithin umgeiethnet, so erh\u00e4lt man 2.4,o\u00b0 n Lecithin. Oer Gehalt.der (ialle an gallensauren Alkalien l\u00e4sst sich aus dem Schwefelnd mite nicht genau berechnen, weil die Eisb\u00e4rengalle ein Ge-menge von Taurochols\u00e4uren enth\u00e4lt, dessen Schwefelgehalt na ht genau b(*kannt ist. In dem bisher am reinsten erhaltenen beinenge dieser Gallensalze habe ich aber 5,57\u00b0 VS, 0,1702P und 2.72 ' <> N gefunden. Will man in diesem Falle den Phos-phor als von Lecithin herr\u00fchrend betrachten, so w\u00fcrden die Gallen.-alze mit f,3'V.> Lecithin verunreinigt gewesen sein, und \u00ab1er Gehalt \u00abIm- gallensauren Salze an Schwefel w\u00fcrde also ,),S\u201c \" Imtiagen. Geht man von dieser Zahl ans und nimmt man ein Gemenge von f>8\u00b0/o gallensauren Alkalien, 2:4.5 \u2022>/., Lecithin und 8,5\u00ab \u201e anderen Stoffen an, so l\u00e4sst sich f\u00fcr ein solches Gemenge 3,93\u00ab5, S und 2,23\u00abVN, gegen\u00fcber den gefundenen .4,9.4% und 2,38\u00ab;o berechnen.\nHiermit will ich selbstverst\u00e4ndlich nicht behauptet haben, dass in der Eisb\u00e4rengalle der Phosphor ausschliesslich als Lecithin enthalten sei, selbst wenn man die oben erw\u00e4hnte jo' orin\u00fchnliehe Substanz als ein Gemenge voir Lecithin mit einem schwefelhaltigen Stoffe betrachten wollte. Es. gibt im Gegeilt heil einige Verh\u00e4ltnisse, welche mit der Annahme von Lecithin als dem einzigen, phosphorhaltigen Restandtheile der Galle schwer zu vereinbaren sind und die ich bisher nicht lli,,,e klarlegen k\u00f6nnen. Meine Untersuchungen \u00fcber die alkohol-. atherloslichen Stolle der Eisb\u00e4rengalle sind noch nicht abgeschlossen und ich beabsichtige, bei Hesprechung dieser Stoffe 1,1 'k*\u00abn zweiten Abschnitte, auch Weiteres \u00fcber die ph\u00f6sphor-haltigen Gallenbestandtheile mitzutheilen.\nDas \\ orhandensein gr\u00f6sserer Mengen phosphorhaltiger Nolle \u2014 vielleicht haupts\u00e4chlich Lecithin \u2014 erkl\u00e4rt meine \u25a0bedenken gegen das Eindampfen der Eisb\u00e4rengalle und auch anderer Gallen auf dem siedenden Wasserbade. Es erkl\u00e4rt ;m< h. ausser dem niedrigen Schwefelgehalte und der Relation","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"zwischen Schwefel und Stickstoff. die unerwartet kleinen Monden \u00bblurch Anther f\u00e4llbarer. gallensaurer Salze.\nBez\u00fcglich dieser letzteren sind indessen die Verh\u00e4ltnisse ein wenig complioirt. Die in Alkohol und Aether l\u00f6slichen, durch Aether nicht f\u00e4llbaren Stof\u00eee stellen nach vorsichtigem Eintroeknen. erst auf dem Wasserhade und dann im Exsiccator, eine amorphe, br\u00e4unliche, spr\u00f6de Masse dar, die indessen an der Luft sehr leicht wieder z\u00e4he uiid klebrig wird. Diese Masse l\u00f6st sich leicht und vollst\u00e4ndig in Aether oder Benzol, besonders leicht aber in Chloroform auf. In Aceton ist de nur zum Theil l\u00f6slich. Infolge der L\u00f6slichkeit in Aether, Chloroform und Benzol hat man keine gallensauren Alkalien hier zu erwarten, aber trotzdem ist die Masse ziemlich reich an Schwefel. So fand ich z. B. in einem Falle 2.12\u201c n S ( vergl. S. 1\u00d48) und in der zuletzt untersuchten Calle (aus HKHit konnte ich qualitativ reichliche Mengen Schwefel in den \u00e4therl\u00f6slichen Stoffen nach Weisen. Hierzu kommt noch, dass die obengenannte Masse einen bitteren, gallen\u00e4hnlichen Geschmack hat und die Bettenk<der sehe Beadiou gibt. Ich konnte mir dies nicht in einfacherer Weise erkl\u00e4ren, als durch die Annahme von gallonsauren Salzen auch unter den in Chloroform und Benzol l\u00f6slichen Stollen. Man w\u00e4re sonst zu der Annahme einer besonderen schwefelhaltigen Substanz gen\u00fcthigt, wof\u00fcr jedoch keine dringenden Gr\u00fcnde Vorlagen.\nIch ging also zu der Fntersuchung der \u00e4therl\u00f6slichen Stoffe auf einen Gehalt an gallensauren Alkalien \u00fcber, eine Aufgabe, die nach einigen verfehlten, vorl\u00e4ufigen En fers Heilungen in der nachfolgenden Weise leicht gelang.\nIch l\u00f6ste die \u00e4therl\u00f6slichen Stoffe in Alkohol, vermischte mit dem doppelten Volumen Aether, und setzte dann das mehrfache Volumen Wasser hinzu. Es entsteht hierbei eine* Emulsion. die, wenn man nicht zu stark umsch\u00fcttelt, allm\u00e4hlich in eine obere, \u00e4therische, und eine untere, w\u00e4sserige Schick! sich theilt. Hierzu sind allerdings im Allgemeinen ein oder zwei Tage erforderlich und bisweilen trennen sich die beiden Schichten im Laufe von mehreren Tagen nicht gut.( In solchen F\u00e4llen kam ich gut zum Ziele durch Zusatz von einer Neutral-","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":".-alzlosnng und ich w\u00e4hlte hierzu das Natriumsidfat. weil es leicht durch Alkohol von den gallensauren Salzen getrennt werden kann. Nach dem Ablaufen der unteren, alkoholhaltigen \\\\ asserscliiclit wird die im Seheidetrichter zur\u00fcckgebliebene klare Aetherschieht mit Alkohol und etwasmehr Aether versetzt und mit Wasser von Neuem verd\u00fcnnt. In dieser Weise kann man die iitherl\u00fcslichen Stolle beliebig oft mit Wasser waschen.\nHie Waschwasser wurden gesondert je f\u00fcr sich ein-getrocknet und der R\u00fcckstand mit Alkohol extrahirt. S\u00e4inmt-li' lic Alkoholextraete wurden zuletzt vereinigt und untersucht. S hon aus dein Geschmacke der Waschwasser ging cs deutlich hervor, dass sie gallensaure Alkalien enthielten. Namentlich *dt dies von dem ersten und den zwei folgenden Waschwassern. Diese hatten den bitters\u00fcssen Geschmack d*r Kis-h\u00e4i engalle. Die tolgenden 12 Waschwasser .(es wurde im tiaiizcn Io Mal gewaschen; hatten einen mehr bitteren, weniger wissen Geschmack, der von einem anderen taurocliolat her-*Glirt. Die letzten Waschwasser enthielten \u00fcbrigens verschwindend kleine Mengen gel\u00f6ster Substanz,\nAus den Alkoholextracten der eingetrockneten Waschwasser konnten nunmehr sehr leicht mit Aether die gallen-wturen Alkalien ausgel\u00fcllt werden. Nach zweimaligein L\u00f6sen Alkohol und Ausf\u00e4llen mit Aether wurden sie anal y si rt. l ine Portion wurde zum Nachweis von Taurin mit Salzs\u00e4ure gekocht. Das Taurin konnte sehr leicht intypischen Kry-r-fallen gewonnen werden, die ausserdem auf einen .Gehalt an Schwefel gepr\u00fcft wurden.\tw'.' w\nDie r\u00fcckst\u00e4ndigen Mengen der gallensauren Salze wurden /i\u00fc\u2018 Restimmung des Schwefels und des Phosphors verwendet.\na o.ut\u00f4 g lieferten 0.107 u \u00dcaS04 0.027077 <r S\u00ab tfvvefel = U0\u00d6, S.\t.\t\"\t.\n11\t^ lieferten 0.042 g.Mg.l\u2018,0-\t0.0\u00cf17H ^ 1 W|.hor w\n1.117 - \u00bb \\\\\nDie gallensaiiren Alkalien enthielten also. Lfo- \u201e S und ^dl< \" I. Der Gehalt an Phosphor ist aiiltallend hoch, was Iso..zeigt, dass bei dem Waschen mit Wasser.auch phosphor-haitige Stufte in das W asrhwasscr \u00fclmgegangen sind.'","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"iet^ gingen bei dein Ausf\u00e4llen der Gallensalze mil Aether phosphorhaltige Stoffe in den Niederschlag \u00fcber. Fs ist mir \u00fcbrigens bisher in keinen! einzigen Falle gelungert, die G allen-salze vollst\u00e4ndig frei von Phosphor zu erhalten.\nHemerkenswertb ist es, dass die aus den Waschwassern gewonnenen Salze der Gallens\u00e4uren mit Aether leicht f\u00e4llbar w aren, w\u00e4hrend sie aus dem Gemenge der \u00e4therl\u00f6slichen Stoffe hiebt mit Aether gef\u00e4llt werden konnten. Fs sind also in tier Fisb\u00e4rengalle Stoffe vorhanden, welche die Ausf\u00e4llung der Gallensalze _ mit Aether aus deren alkoholischen Losung vor hindern k\u00f6nnen. Hierdurch erwies sich die allgemein ge\u00fcbte Methode zur quantitativen Bestimmung der gallensauren Alkalien als f\u00fcr die Fisb\u00e4rengalle ganz unbrauchbar, und ich f\u00fcrchte; dass Ach n liebes wenigstens bisweilen auch f\u00fcr andere Gallen gilt. Jch gedenke liier zun\u00e4chst der in diesem Aufsatze wiedei-holl erw\u00e4hnten Mensehengalle, die nur 56,44\u00b0/o durch Aether f\u00e4llbare gallensaure Alkalien und 4\u2018l,56\u00b0;o in Alkohol\u00e4ther l\u00f6>-Iiciie Stolle enthielt. Ih\u2018i der Analvse der \u00e4therl\u00f6slichen Stolle dieser Galle fand ich in ihnen 0,5572\u00b0 \u00bb> Schwefel. Dieser Schwefel muss entweder von nicht gef\u00e4lltem Tauroeholat (in diesem Falle 9,&V\\ \u00ab der \u00e4therl\u00f6slichen) oder von irgend einer anderen schwefelhaltigen Substanz herr\u00fchren. \u00dcieUntersuchuig hier\u00fcber ist noch nicht abgeschlossen.\nW\u00e4scht man die \u00e4therl\u00f6slichen Stoffe der Fisb\u00e4rengalle wiederholt mit Wasser aus, so gehen, wie oben erw\u00e4hnt, neben den gallensauren Alkalien auch phosphorhaltige Stolle in die Waschw asser \u00fcber. Die Menge der letztgenannten Stoffe wird in diesem Falle, im Verl\u00fciltniss zu den nicht besonders reichlichen gallensauren Alkalien, ziemlich bedeutend. Anders verh\u00e4lt es sich aber, wenn inan die mit etwas Aether vermischt'* alkoholische L\u00f6sung s\u00e4mmtlieher Gallenbestandtheile mit Wasser verd\u00fcnnt. In diesem Falle kann man die gallensauren Salze der Fisb\u00e4rengalle verh\u00e4ttnissm\u00e4ssig rein und arm an Phosphor erhalten, und hierauf habe ich eine Methode zur Untersuchung \u2018sec Galle basirt.\nI de urspr\u00fcngliche alkoholisclie L\u00f6sung der Rohgalle w ird i 10\u20141A\u2019 G. stark concentrirt und darauf mit Aether zur","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"beginnenden F\u00e4llung versetzt. Durch Zusatz von einer passenden Menge Wasser und vorsichtiges Sch\u00fctteln kann man ziemlich leicht nach einigem Stehen zwei Flussigkeitsschichten erhalten. Die obere Aethersehicht ist dunkel gef\u00e4rbt und enth\u00e4lt ausser den Farbstoffen die in Alkohol\u00e4ther l\u00f6slichen Stolle. Die untere, last ungef\u00e4rbte oder h\u00f6chstens blassgelb gef\u00e4rbte alkoholhaltige, w\u00e4sserige Schicht enth\u00e4lt die gallensauren Alkalien liehen anderen wasserl\u00f6slichen Stoffen. Die beiden Fl\u00fcssigkeilen k\u00f6nnen in einem Scheidetrichter sehr. leicht getrennt \u2022werden. \\\\ ichtig ist es ahm*, dass man die passende Delation zwischen Alkohol. Aether und Wasser lindet, was nach einiger Febung und vorausgegangenem Heruinprobiren an kleineren Drohen ziemlich leicht gelingt.\nDie Aetherschicht wird erst durch freiwillige Verdunstung an der Luft und dann bei ca. 10\u00b0 von dein Aether befreit. Der R\u00fcckstand, in Alkohol gel\u00f6st, wird \u2014 zur Entfernung noch r\u00fcckst\u00e4ndiger gallensaurer Alkalien \u2014 wiederum mit Aether gemischt und durch Mischen mit Wasser gewaschen, eine ! .Wodur, die n\u00f6thigenfalls noch zum drit ten Male wiederholt werden kann.\nS\u00e4mmtliehe Waschwasser werden vereinigt und auf gallen-saui*(\u2018 Alkalien verarbeitet, Nach dem Eintrocknen Wird der R\u00fcckstand mit Alkohol extrahirt und die L\u00f6sung durch Filtration von den Salzen getrennt. Das Eintrocknen und Aufl\u00f6sen in Alkohol wird einige Male wiederholt, bis keine ungel\u00f6sten Salze Zur\u00fcckbleiben, und darauf werden die gallen-s\u00e4iiren Alkalien mit Aether gef\u00e4llt. Sie sind in diesem Falle direkt Irei von Gallenfarbstoffen.\nRisher habe ich nur einmal Gelegenheit gehabt, diese Methode zu verwenden: sie gab aber sehr gute Resultate. Die gallensauren Alkalien konnten sehr leicht im Exsiccator zu constantem Gewicht getrocknet werden, und sie blieben mich w\u00e4hrend mehrst\u00fcndigen Erhitzern auf 105\u00b0 G., ohne Gewichtsverlust zu erleiden, ganz unver\u00e4ndert. Die Analyse der-''\u2018Ihen gab folgendes Resultat :\na\u2018 n,\u2018)S4 g lieferten O.IW\u00ce) g BaS04 ==; O.O\u00f4lHHtl g Schwefel\nS ; sic lieferten ferner 0.000^ .0,001075 \u00ab Phosphor \u2014 0.1702\u00b0 \u00bb P.","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"I\u00bb O.li\u00f4\u00f4 <: zur X-Hcstimmunii nach Kjcldahl-Willfartli forderten Kg ccm. n /o Schwefels\u00e4ure \u2014 2.71 '' \u25a0> N.\net 0.v\u00dc7 ^ zur N-Hestiiimmng nach Kjeldahl-Willfarth erforderten 0;U7 cCjiV. n \u00abo Schwefels\u00e4ure =\u2022 2dtiD \u00ab X. Mitte! f\u00fcr den Stickst\u00ab\u00bbff als\u00ab\u00bb -- 2.720\nPie analysirtcn gallensauren Alkalien enthielten also fi.;V7\u2018\\\u00ab S, B,17B2'V<. P und 2,72\" o X. Dieser Sehwefelgehalf war \u00ab1er h\u00f6chste von mir in verschiedenen Krad innen der feisb\u00e4rengalle bisher Iteohaelitete, und die Verunreinigung mit Phosphor war verh\u00e4ltnissm\u00fcssig sehr gering: Da gew\u00f6hnliches Taurocholat\tS enthalt, geht aus dieser Analyst* hervor,\ndass die analysirlen gallensauren Alkalien wenigstens zum un-verh\u00e4ltnissmiissig gr\u00f6ssten Theile aus Taurocholat bestanden haben. Der (ielialt an Sehwetel entspricht n\u00e4mlich o; gew\u00f6hnlichein Taurocholat. Will inan den Phosphor in Lecithin uni rechnen, so w\u00fcrde die Menge des letzteren\tbetragen,\nund es blieben also nur 2- \u00d6\",\u2022\u00bb< f\u00fcr Seifen und andere Stolle \u00fcbrig, feine solda* Berechnung ist allerdings von geringen Wert la\u00bb, da Mie Eishnrengalle mehrere Tauroeholate enth\u00e4lt , sic d\u00fcrfte alx*r jedenfalls einen weiteren Beweis gegen das Vorkommen von (llycoeholat, wenigstens in nennenswerthen Mengen, in der Elsb\u00e4rehgalte liefern k\u00f6nnen.\nBemerkenswerth ist die Verunreinigung mit phosphorhalt ig(\u00bbr Substanz, eine Verunreinigung, die ich bisher in keiner Weise habe g\u00e4nzlich vermeiden k\u00f6nnen. Welcher Art dieser phosphorhaltige Stolf ist, kann ich nicht sicher sagen: ich glaube\u00bb aber, dass es eher um die .leeorinsubstanz als um das Lecithin sich handelt. Ks ist \u00fcbrigens wohl m\u00f6glich, dass die (lalle mehrere phosphorhaltige Stolle enth\u00e4lt, und gerade die Erfahrungen an der Eisb\u00e4rengalle machen ein mehr eingehendes Studium der phosphor- mal schwefelhaltigen Bestand-theile d(\u00bbr (ialle sehr erw\u00fcnscht.\nDie alkohol\u00e4therl\u00fcslichen Stoffe\u00bb kann man zweckm\u00e4ssig mit Aceton in zwei verschiedene Kraotionon trennen, Fehet die bei Entersuehimg dieser Fraetjonen gewonnenen Besultah\u00bb, wie auch \u00fcber die verschiedenen Gliolals\u00e4uren der Eisb\u00e4ren-galle holle ich in dem zweiten Abschnitte -.berichten zu k\u00f6nnen.","page":466}],"identifier":"lit17526","issued":"1901","language":"de","pages":"435-466","startpages":"435","title":"Untersuchungen \u00fcber die Gallen einiger Polarthiere. I. Ueber die Galle des Eisb\u00e4ren. Erster Abschnitt","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:29:00.492156+00:00"}