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{"created":"2022-01-31T14:49:56.195887+00:00","id":"lit17532","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Mayer, Paul","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 32: 518-530","fulltext":[{"file":"p0518.txt","language":"de","ocr_de":"Heber eine bisher unbekannte reducirende Substanz des Blutes.\nC,'r \u00ff\tVon\n*)r. mod. Paul Mayer (Berlin-Karlsbad).\n\u2022 (Aus chemischen Laboratorium des pathologischen Instituts zu Berlin.)\n(Der Redaction zugegangen am 1.1 Mai 1901.)\nDurch die Arbeiten von Magendie, Claude Bernard und anderen Forschern ist es festgestellt, dass das Blut eine reducirende, mit Hefe verf\u00fchrbare Substanz enth\u00e4lt, welche die Ebene des polarisirten Lichtes nach rechts dreht: und seit Langem ist man gew\u00f6hnt, diesen K\u00f6rper als Traubenzucker anzusprechen. Die fortschreitende Entwicklung der Kohlenhydratchemie hat uns jedoch gelehrt, dass die erw\u00e4hnten Eigenschaften f\u00fcr die Identiticirung eines K\u00f6rpers als Traubenzucker nicht gen\u00fcgen, und so ist der exacte Beweis, dass die Glucose ein normaler Bestandteil des Blutes ist, eigentlich erst durch Pick a rdtJ) erbracht worden, der aus dem Blute das Phenylosazon des Traubenzuckers dargestellt hat.\nIn Ber\u00fccksichtigung des Umstandes, dass durch die titri-metrische Bestimmung des Blutzuckers regelm\u00e4ssig h\u00f6here Wert he als durch die Polarisation gefunden werden, haben einzelne Autoren die Vermuthung ausgesprochen, dass das Blut\nausser dem Traubenzucker noch andere reducirende Substanzen enthalten m\u00fcsse, die von einigen als Kreatinin, von anderen als Harns\u00e4ure aufgefasst worden sind. Die bei weitem be-merkenswerthesten Untersuchungen \u00fcber diese Frage hat Otto-ausgef\u00fchrt, der durch genaue quantitative Bestimmungen fest-\nJ) M. Pickault, Zeitschr. f. physiol, Chemie.; Bd. XVII, 1892: s \u00e4i\nMjura. Zeitsrhr. f. Biol.. 32, 1K95.\n-j Otto, PflftgerV Archiv,. Bd. .35, 1885.","page":518},{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"gestellt hat, dass im Blute ausser der g\u00e4hrungsfahigen Dextrose noch eine g\u00e4hrungsunf\u00e4hige reducirende Substanz vork\u00f6mmt, \u00fcber deren chemische Natur der Autor, wie er selbst hervorhebt, nichts Sicheres auszusagen wagt.\nMerkw\u00fcrdiger Weise haben die Ergebnisse Otto s keinen ? nonnenswerthen Einfluss auf die Lehre von dein Zuckergehalt des Blutes gehabt, wohl haupts\u00e4chlich deshalb, weil seit der Entdeckung des Jecorins durch D rech sei1) und dem Auffinden dieses K\u00f6rpers im Blute durch Baldi2) alle Autoren, die sich mit den reducirenden Stoffen des Blutes besch\u00e4ftigt haben, ihr Interesse fast lediglich dem Jeeorin zugewendet haben.\nGest\u00fctzt auf die Thatsache, dass das Jeeorin eine redu-cirende und in Aether l\u00f6sliche Substanz ist, hat zuerst Jacob sen3) die g\u00e4hrungsunf\u00e4hige reducirende Substanz des Blutes f\u00fcr Jeeorin erkl\u00e4rt, weil dieselbe in den Aetherextract des Blutes \u00fcbergeht; und die weiteren Forschungen dieses Autors gehen von der Voraussetzung aus, dass alle \u00e4therl\u00f6slichen reducirenden Substanzen des Blutes Jeeorin sein m\u00fcssen.\nObwohl nun die chemische Constitution des . Jecorins noch keineswegs v\u00f6llig aufgekl\u00e4rt ist, obwohl die Identit\u00e4t des Blutjecorins mit dem Drechsel schen Leberjecorin durchaus noch nicht sicher feststeht, und wir nicht einmal \u00fcber die Natur des aus den verschiedenen jecorinartigen Substanzen abzuspaltenden Kohlehydrates gen\u00fcgend orientirt sind, haben doch alle folgenden Untersucher Henriqucs, Bing, Koiisch . und Steyskal \u2018) die Voraussetzung Jacobsen s als Thatsache hingenommen, ohne mit der M\u00f6glichkeit zu rechnen, dass im Blute noch andere reducirende Substanzen vorhanden sein k\u00f6nnen, die gleichfalls in Aether l\u00f6slich, aber nicht mit dem Jeeorin identisch sind. Enth\u00e4lt aber das Blut solche K\u00fcrp\u00e8r,\nx) Drechsel, Ber. d. s\u00e4rhs. Ges. d. Wissensch., 18H\u00df, S. 44.\n2) Baldi, Du Bois-Reymond's Archiv, physiol. AbtK, 1887; Suppl\ns. too.\t/\n3J Jacobsen, Centralbl f. Physiol, 1892, Heft 18.\n4) V. Henriques, Zeitsehr. f. physiol. Chemie, Bd. XXIII, 1895 \u2014 Hing, Centralbl. f. Physiol, 1898, Heft 12. - K\u00f6lisch u. Steyskal. Wiener klin. Wochenschr., 1897, S. 1101-1108, und Wiener klin. Woehen-schiift. 1898. S. 195.","page":519},{"file":"p0520.txt","language":"de","ocr_de":"so mussten sich nothwendiger Weise Thatsachen ergeben, die mit der erw\u00e4hnten Annahme der Autoren schwer vereinbar waren ; und so finden wir denn in den verschiedenen Blut-jecorinarbeiten eine Reihe von Befunden, deren Deutung auf Schwierigkeiten st\u00f6sst, welche zum Theil nur durch die Formu-lirung recht unsicher begr\u00fcndeter Hypothesen umgangen werden.\nDie wichtigsten Schl\u00fcsse, welche die genannten Autoren aus ihren Untersuchungen ziehen, sind die, dass das Jecorin des Blutes eine Verbindung von Lecithin und Glucose ist, und dass der Traubenzucker nur zum kleinsten Theil pr\u00e4formirt, vielmehr zum \u00fcberwiegenden Antheil an Lecithin gebunden, oben als Jecorin, im Blute kreist.\nUm zu zeigen, auf wie unsicheren Ergebnissen diese Schlussfolgerungen aufgebaut sind, m\u00f6chte ich nur auf die letzte Arbeit von Bing1) aus dem Jahre 1899 hinweisen. Bing ist es gelungen, durch Zusammenbringen von Glycose und Lecithin Lecithinglycose, also nach der Vorstellung der Autoren Jecorin darzustellen. Da nun beim Eintrocknen einer alkoholischen L\u00f6sung von Zucker, die gleichzeitig Lecithin enth\u00e4lt, Lecithinzucker entsteht, so muss Bing selbst zugeben, dass bei der Verarbeitung eines alkoholischen Blutextraetes die M\u00f6glichkeit einer Lecithinzuckerbildung gegeben ist, dass es daher gar nicht entschieden ist, ob das Jecorin wirklich im Blute pr\u00e4formirt ist oder nicht einfach ein Laboratoriumsprodukt darstellt.\nF\u00fcr diese letztere M\u00f6glichkeit sprechen jedenfalls Dialysir-versuehe, die Bing selbst angestellt li\u00e2t, und die, sowie \u00fcbrigens bereits fr\u00fchere Versuche von Ar thus,2) gezeigt haben, dass der Zucker aus. dem Blut bis zum Gleichgewicht zwischen Innen- und Aussenfl\u00fcssigkeit dilTundiren kann. Schon fr\u00fcher war dieser von Ar thus erhobene Befund gegen die von Schenk3) aufgestellte, sp\u00e4ter aber von ihm selbst widerrufene Anschauung, dass der Zucker nicht frei gel\u00f6st, sondern an Ei woiss gebunden im Blute circulirt, ins Feld gef\u00fchrt worden.\nJ) Hin)'. Skandin. Archiv f. Physiologie, 1899. Nr. 9.\n-\u25a0 Art hus, nach Mal y's Jahresbericht 1*90. a Schenk. Pli tiger's Archiv 40, 007.","page":520},{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"Bing selbst betont nun zwar, dass das Ergebniss seiner Dialysirversuche nicht gut mit der Annahme einer Bindung des Zuckers vereinbar ist, hilft sich aber mit der Hypothese, dass bei diesem DifTusionsprocess m\u00f6glicher Weise der Lecithinzucker in seine Componenten zerlegt wird.\nKolisch undSteyskal gehen in ihren Schlussfolgerungen noch weiter, indem sie gleichsam eine doppelte Bindung des Traubenzuckers im Blute annehmen. Da n\u00e4mlich diese Forscher gefunden haben, dass dem Blute zugesetztes Jecorin nach defn Trocknen \u00fcber Schwefels\u00e4ure durch Aether leicht extrahirbar ist, w\u00e4hrend das im Blute circulirende Jecorin nur dann vom\nAether aufgenommen wird, wenn vorher die Eiweissk\u00f6rper durch Alkohol gef\u00e4llt werden, so folgern sie, dass das Jecorin nicht frei, sondern an Eiweiss gebunden im Blute kreist, und dass diese Eiweissverbindung erst durch die Wirkung des Alkohols gespalten wird. Diese Anschauung scheint mir schon\nirn Hinblick auf die erw\u00e4hnten Dialysirversuche nicht haltbar\nzu sein, ganz abgesehen davon, dass eine spaltende Wirkung des Alkohols auf Eiweissverbindungen bisher nicht als sicher erwiesen gilt. Allerdings hat Hoppe-Sevler seiner Zeit die M\u00f6glichkeit offen gelassen, dass das Vitellin des Eidotters eine\n'j\ndurch Alkohol spaltbare Lecithinverbindung sei. Auch Pekel-haring1) nimmt eine spaltende Wirkung des Alkohols auf das von ihm dargestellte Pepsin an, und in neuester Zeit haben sich Nencki und Sieber2) ebenfalls dahin ausgiv sprechen, dass das Waschen mit Alkohol zersetzend auf complicirte Eiweissverbindungen, wie das von ihnen erhaltene Pepsin, einwirkt.\nSo sehen wir denn, wie schwankend der B\u00f6den ist, auf dem sich unsere Vorstellungen \u00fcber die Bolle des Jecorins im Blute bewegen, und ohne die Existenz des Jecorins im Blut irgendwie bezweifeln zu wollen, glaube ich doch, dass die bisherigen Untersuchungen nicht ausreichen, um sichere Schl\u00fcsse aus denselben ziehen zu k\u00f6nnen oder gar neue\nZeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. XXII. S. 2HH. 2; Zeitschr. f. physiol. Chemie, Bd. XXXII, S. \u00e0 17.","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"Theorien \u00fcber den Entstehungsmodus der pathologischen Glyoo surien zu construire!!.1)\nBevor ich auf meine eigenen Untersuchungen eingehe, muss ich noch einer in j\u00fcngster Zeit erschienenen Arbeit von P a v y und S i a u 2) Erw\u00e4hnung thun. Aus der \u00fcbrigens schon von Anderen festgestellten Thatsache, dass nach der Einwirkung einer Minerals\u00e4ure das Reductionsverm\u00f6gen des Blutes zunimmt, seid lessen Pavv und Siau auf die Anwesenheit eines zweiten Kohlehydrates im Blut. Sie fanden nun bei der Osazondar-steliung ausser dem typischen Glucosazon stets noch eine andere, erst beim Erkalten ausfallende Verbindung, die den Schmelzpunkt von 157\u20141580 zeigte, und die sie deshalb als das Osazon der Isomaltose ansprechen. Lediglich auf Grund dieser Schmelzpunktsbestimmung halten die Autoren es f\u00fcr erwiesen, dass die Isomaltose ein normaler Bestandteil des Blutes ist. Mir erscheint der Beweis hierf\u00fcr keineswegs in sicherer Weise erbracht zu sein. Denn vor Allem geht es nicht an, allein aus der Schmelzpunktsbestimmung einer durch Trennung von einem anderen Osazon gewonnenen Phenylhydrazinverbindung bindende Schl\u00fcsse auf die Natur eines Kohlehydrates zu ziehen. Wer nur einige Erfahrungen auf diesem Gebiete besitzt, wird zugegen, dass man in der Deutung derartiger aus complicirten Gemischen erhaltenen Phenylhydrazinverbindungen ungemein vorsichtig sein muss ; und dies gilt ganz besonders f\u00fcr eine Substanz wie die Isomaltose, deren nat\u00fcrliches Vorkommen \u00fcberhaupt noch gar nicht so leststeht, wie vielfach angenommen wird. Zudem zeigt der Schmelzpunkt von lo7\u2014158\u00b0 eine fast vollkommene Heber-' etnstimmung mit dem Schmelzpunkt der Pentosazone, und ich konnte in einer fr\u00fcheren Arbeit nachweisen,3) dass auch die Glucurons\u00e4ure eine Phenylhydrazinverbindung liefern kann, deren Schmelzpunkt bei 159-164\u00b0 liegt. Aus diesen Gr\u00fcnden bed\u00fcrfen auch die Angaben \u00fcber das Vorkommen der Isomal\ntose nn Blut einer erneuten Pr\u00fcfung.\n1 Kolisch, Yerhandl. dos Congr. f. inn. Med.. 1900. $. 570.\n-\u25a0 Tav y u. Si au. The journal of Physiologie, XXVI, H u. k 1001\n51 \u2022 v Mayer. Zeitsehr. f. physiol. Chemie. IM. XXIX. 1000. Heft 1","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"P a v y und Si au erachten allerdings nach ihren Unter* Buchungen das Vorkommen der Isomaltose im Blut f\u00fcr sicher\nbewiesen, weil sie auch aus dem Harne Phcnylbydrazinverbin-<langen vom Schmelzpunkt 157\u00f6 erhalten haben. Sehr bemerkenswert erscheint die Angabe der Autoren, dass sie dieses Osazon am h\u00e4ufigsten aus diabetischen Itarnen isoliren konnten, die nur noch Spuren von Zucker, daf\u00fcr aber grosse Mengen von \u00ab Isomaltose -> enthielten. Da ich in derartigen diabetischen Harnen wiederholt eine gesteigerte Gluciirons\u00e4ureauS-scheidung constatirt habe,1\u00bb und da eine Phenvlhvdrazinverbin-dang der Glucurons\u00e4ure vom Schmelzpunkt 159\u2014104\u00b0 existirt, su ist die M\u00f6glichkeit nicht von der Hand zu weisen, dass der K\u00f6rper, den Pavy und Si au als Isomaltose angesprochen haben, Glucurons\u00e4ure ist, zumal sie in unbewusster Best\u00e4tigung meiner eigenen Angaben mittheilen, dass diese diabetischen Harne nach dem Verg\u00e4hren des Zuckers eine ausgesprochene Linksdrehung zeigen und eine deutliche R\u00e9duction, die liach dem Kochen mit S\u00e4ure zunimmt. Es ist also sehr wohl m\u00f6glich, dass auch das von Pavy und Siau aus dem Blute gewonnene Osazon eine Phenylhydrazinverbindung der Glucurons\u00e4ure gewesen ist.\t:\t\u2022\nWas nun endlich meine eigenen Untersuchungen anlangt, so kn\u00fcpfen dieselben an die erw\u00e4hnten Befunde von Otto an. Ich habe zun\u00e4chst acht Versuche mit Kaninchen- und Kinder-blut angestellt und in einem Falle auch menschliches, durch Aderlass gewonnenes Blut verarbeitet. Es wurden stets 100 bis 2<)0 ccm. des frischen Blutes nach der Abeies sehen\nMethode enteiweisst, und die v\u00f6llig ei weissfreien zuckerhaltigen L\u00f6sungen im Brutschrank bei 84\u00b0 vergohren ln sechs Ver-\nh ichen liess ich die Verg\u00e4hrung 12\u201415 Stunden an dauern, nach welcher Zeit der Zucker, wie ich mich durch eine nochmalige G\u00e4hrungsprobe \u00fcberzeugt habe, stets vollkommen ver-\nmehren war, w\u00e4hrend ich in zwei F\u00e4llen die Verg\u00e4hrung auf Stunden ausdehnte. In den ersten sechs Versuchen konnte u h nun ausnahmslos nach dem Verg\u00e4hren. des Zuckers ebenso\nb P- Mayer\u00bb Deutsche medic. Wochenschr,. Nr. 10 u. 17. 1001","page":523},{"file":"p0524.txt","language":"de","ocr_de":"wie Otto eine deutliche Reduction nachweisen. Die L\u00f6sungen gaben aber ausserdem regelm\u00e4ssig die Phloroglucinprobe und, zum Thcil allerdings erst nach gen\u00fcgender Concentration) eine mehr oder minder starke Orcinreaction. Da nun bekanntlich die Hefepartikel aus vergohrenen Fl\u00fcssigkeiten sich nur schwer bis auf die letzten Spuren entfernen lassen, so war es denkbar, dass diese Reactionen durch Kohlenhydratbestandtheile der Hefe veranlasst waren, obwohl ich diese Fehlerquelle durch wiederholtes Filtriren und Absetzenlassen der L\u00f6sungen unter Ben\u00fctzung des besten Filtrirpapiers von vornherein auszu-schliessen bem\u00fcht war. Ich \u00fcberzeugte mich jedoch durch in derselben Weise ausgef\u00fchrte Kontrollversuche an vergohrenen Traubenzuckerl\u00f6sungen, dass dieselben weder die Phloroglucin- noch die Orcinreaction geben, so dass der positive Ausfall dieser Proben auf im Blute selbst vorhandene Substanzen bezogen werden musste. Da die Phloroglucin- und Orcinprobe vor Allem den Pentosen und der Glucurons\u00e4ure zukommen,*) so war es sehr wahrscheinlich, dass die nach dem Verg\u00e4hren des Zuckers noch vorhandene Reduction des Blutes durch Pentosen oder Glucurons\u00e4ure hervorgerufen wird\nDie polarimetrische Untersuchung der vergohrenen, sicherlich eiweissfreien L\u00f6sung ergab nun jedesmal eine deutliche Linksdrehung, die in einem Falle sogar 0,4\u00b0/o, auf Traubenzucker berechnet, betrug. In der Annahme, dass diese Linksdrehung durch eine gepaarte Glucurons\u00e4ure veranlasst war, erhitzte ich die Fl\u00fcssigkeiten w\u00e4hrend einer Stunde im Autoelaven mit so viel eoneontrirter Schwefels\u00e4ure, dass die L\u00f6sung einer l\u00b0/oigen H2S04 L\u00f6sung entsprach. Der Erfolg dieser Operation war der. dass in allen sechs F\u00e4llen die Linksdrehung verschwand, w\u00e4hrend ich allerdings nur in einem Versuch eine schwache, aber unverkennbare Rechtsdrehung eonstatiren konnte. Der Umstand, das> es mir unter sechs Versuchen nur einmal gelang, durch die\ni) Vor Kurzem hat Neuberg (Zeitschr. f. physiol. Chem., Bd. XXXI. Heft, 5 u. 6, IfKJti) festgestellt, dass auch andere Substanzen aus der Heike der Kohlehydrate diese Proben geben (Glycerose, Glycerinaldehy l. Korinose, Aldehydscldeims\u00e4ure etc.). Diese k\u00f6nnen jedoch hier kaum in Betracht kommen.","page":524},{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"525\nSpaltung mit S\u00e4ure eine Rechtsdrehung hervorzurulen, konnte keineswegs gegen das Vorhandensein einer gepaarten Glucurons\u00e4ure sprechen; denn bekanntlich wird die Glucurons\u00e4ure in dem Maass, wie sie abgespalten, zum Theil wieder durch die S\u00e4ure unter Furfurolbildung zersetzt, so dass es bei sehr geringen Mengen, um die es sich hier nur handeln konnte, lediglich von zuf\u00e4lligen Momenten abh\u00e4ngt, ob nach der Spaltung eine Rechtsdrehung auftritt, da man es eben nicht in der Hand hat, ein Optimum in der spaltenden Wirkung der Schwefels\u00e4ure zu erzielen.\nIm Gegensatz zu den Resultaten dieser Versuche habe ich in den zwei F\u00e4llen, in welchen ich die Verg\u00e4hrung 2f Stunden andauern liess, keinen der soeben besprochenen Befunde constatiren k\u00f6nnen. Heide Male erhielt ich nach der 21 st\u00e4ndigen Verg\u00e4hrung L\u00f6sungen, die optisch inaetiv waren, Fehling*sehe L\u00f6sung nicht reducirten und\u2019 weder die Phloro-gluein, noch die Orcinprobe gaben. Fs musste, also die fragliche Substanz mit dem Zucker mitvergohren sein ; und dieser Refund l\u00e4sst es sehr wahrscheinlich erscheinen, dass auch in den fr\u00fcheren positiven Versuchen ein Theil der redu\u00e7irenden Substanz bei der Verg\u00e4hrung zerst\u00f6rt worden ist, eine That-sache, die \u00fcbrigens nicht vereinzelt dasteht, da nach den Fntersuchungen von K\u00fclz und Vogel1) und nach den Kr-lahrungen von Salkowski2) auch die Pentosen aus glucose-halttigern Harn bei der Verg\u00e4hrung des Traubenzuckers zum Theil mitverg\u00e4hren.\nDa es mir durch die Krgebnisse aller dieser Versuche \u2022\nsehr wahrscheinlich erschien, dass die Glucurons\u00e4ure in irgend einer gepaarten Form im normalen Blute circulirt, ging ich daran, aus gr\u00f6sseren Mengen Blut eine Glucurons\u00e4ureverbindung\ndarzustellen. Durch die Arbeiten der letzten .l\u00e4hre ist die\nAufmerksamkeit darauf gelenkt worden, dass bei allen Kohlenhydratuntersuchungen in sorgf\u00e4ltigerer Weise, als dies fr\u00fcher\n1)\tK\u00fclz und Vogel, Zeitschr. f. Riol., Rd. H2, S. 188.\n2)\tE. Salkowski, Zeitschr. f. physiol. C.hemie, Rd. XXVII, S. 525 und Rerl. klin. Wochensehr.. 1890. Nr. 17.","page":525},{"file":"p0526.txt","language":"de","ocr_de":"geschehen war, eine Reihe von Vorsichtsma\u00dfregeln ber\u00fccksichtigt werden m\u00fcssen, deren Ausserachtlassung zweifellos eine theilweise Zersetzung der Kohlenhydrate zur Folge hat, oder zu irrth\u00fcmlichen Deutungen der gewonnenen Resultate f\u00fchren kann. Der sch\u00e4digende Einlluss einer auch nur vor\u00fcbergehenden alkalischen Reaction auf Zuckerl\u00f6sungen ist besonders von Bickel1 2 *) \u00fcberzeugend nachgewiesen worden; und die bedeutsamen Forschungen Lobry de Bruyns.-) haben gezeigt, dass durch die Einwirkung von minimalen Alkalimengen unter gewissen Bedingungen die Glucose, Mannose und Fructose in einander \u00fcbergehen k\u00f6nnen, durch welche Thal sache beispielsweise so mancher Befund von L\u00e4vulose seine Erkl\u00e4rung linden d\u00fcrfte, die wiederholt in Ascitesll\u00fcssig-keit aufgefunden worden ist,\u00e4) wie jedoch aus einer Dissert\u00e2t ionsnrhcit . von \u00dfaer4) hervorgeht, wahrscheinlich nicht pr\u00e4formirt vorhanden war, sondern lediglich ein Laboratoriums-. produkt darstellt.\nEbenso wie die Wirkung der Alkalien wird auch der sch\u00e4digende Einlluss von S\u00e4uren bei allen Blutuntersuchungen in Betracht gezogen werden m\u00fcssen, besonders wenn es sich um den Nachweis von Glucurons\u00e4ure handelt, die zumal bei gleichzeitiger Einwirkung hoher Temperaturen gegen S\u00e4uren ausserordentlich empfindlich ist.\nIn Ber\u00fccksichtigung dieser Umst\u00e4nde habe ich streng darauf geachtet, stets bei schwachsaurer Reaction zu arbeiten, und habe alle Einengungen im Vacuumapparat bei einer Temperatur, die 50\u00b0 niemals \u00fcberschritt, vorgenommen. Um diese Massregeln einhalten zu k\u00f6nnen, war besonders die Wahl der Enteiweissungsmethode von .Bedeutung. Ich bediente mich f\u00fcr meine Zwecke des Abeies sehen Verfahrens, welches meines Erachtens f\u00fcr Kohlenhydratuntersuchungen im Blut sehr empfehlenswert!! ist, weil es den grossen Vorzug hat, dass die\n1)\tBickel, Pfl\u00fcger's Archiv, Bd. 75, S. 2 iS.\n2)\tLobry de Bruyn und A. van Ekenstein, Recueil des travaux chimiques des Pays-Bas, Bd. 14, S. 103, 150 u. 208.\n3! Piekardt, Berl. klin. Wo\u00e7henschr., Nr. 80, 1897.\nU Baer, Dissertation (Strassburg), 1899.","page":526},{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 527\nwichtigsten Operationen in der K\u00e4lte ausgef\u00fchrt werden. Ich nahm 2 Liter Ochsenblut in Angriff, die ich direkt auf dem Schlachthof w\u00e4hrend des Schlachtens des Thieres in die\u2019 vorbereitete Zinkacetatalkoholl\u00f6sung Messen liess, und die dann weiter genau nach der Vorschrift von Abeies1) verarbeitet wurden. Durch die wiederholte Behandlung der R\u00fcckst\u00e4nde, mit Alkohol wuchs schliesslich die Fl\u00fcssigkeit bis auf \u00f6 Liter an, die successive im Vacuumapparat bei 40-^-50() abdestillirt und nach der Vertreibung des Alkohols weiter im Vacuum bis auf 1100 ccm. eingeengt wurden. Die so erhaltene wasserklare L\u00f6sung, erwies sich als v\u00f6llig eiweissfrei, reducirte Fehling'sehe L\u00f6sung sehr intensiv, war aber optisch v\u00f6llig inactiv, zeigte keine Giihrung und gab weder die Phl\u00f6roglucin-, noch die Orcinprobe. Die quantitative Bestimmung der R\u00e9duction durch W\u00e4gung des gebildeten Kupferoxyduls ergab auf Traubenzucker bezogen einen Zuckergehalt von 2,17 g, so dass der Procentgehalt der verarbeiteten 2 Liter Blut 0,11 betrug, eine Zahl, die mit den gew\u00f6hnlichen Angaben-\u00fcbereinstimmt. Bei der sehr starken Verd\u00fcnnung der L\u00f6sung war der negative Ausfall der G\u00e4hrung und der Drehung nicht besonders auffallend ; aber immerhin h\u00e4tte man bei einer L\u00f6sung von 1100 ccm., die wirklich 2,17 g, also fast 0,2\u00b0/<> Zucker enth\u00e4lt, eine geringe Rechtsdrehung erwarten m\u00fcssen. Fs wies also auch dieser Befund darauf hin, dass die Reduction ausser durch Traubenzucker noch durch andere reducirende Substanzen veranlasst sein musste. Nach weiterer Gon~ centration der Fl\u00fcssigkeit im Vacuum bis auf 500 ccm. zeigte die L\u00f6sung deutliche G\u00e4hrung und eine Rechtsdrehung von\n0.\tH\u00b0/o, die einem Gesammtzuekergehalt (in 2 Liter Blut) von 1.5 g i. e. 0,075\u00b0/o entspricht. Dieser Werth bleibt nicht unerheblich hinter dem durch Reduction bestimmten von 2,17 g\n1.\te. 0,11 o/o zur\u00fcck.\nDa ich nun wegen der fr\u00fcher gemachten Erfahrung, dass ein Theil der gesuchten Substanz bei dem Verg\u00e4llten des Zuckers mitverg\u00e4hrt, die supponirte Glucurons\u00e4ure nachzu-\n11 ! Ab\u00f6les. Zoitschr. f. physiol. C.herrm*. l.d XV, \u00a3. 495.\nlCppe-Seyler's Zeit-schrift f. physiol. Chemie. XXXII.\t35","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"weisen beabsichtigte, ohne vorher den Zucker zu verg\u00e4hren ich aber andererseits auch liier die nach dem Verg\u00e4hren auf-tretende Linksdrehung constatiren wollte, habe ich von den f>00 ccm. meiner L\u00f6sung 100 ccm. zum Verg\u00e4hren angesetzt : diese zeigten in der That nach dem Verg\u00e4hren eine sichere Linksdrehung von 0,1\u20140,2 \u00b0/o. Durch die Spaltung mit S\u00e4ure wurde die L\u00f6sung inactiv; eine Rechtsdrehung trat nicht ein. Die Hauptmenge der aus dem Blut gewonnenen L\u00f6sung wurde nun zun\u00e4chst mit Bleiessig und Ammoniak gelallt, um alle st\u00f6renden K\u00f6rper m\u00f6glichst zu entfernen. Der in II20 suspen-dirtc Niederschlag, in den der gr\u00f6sste Theil des Zuckers und di(\u2018 gesuchte Glucurons\u00e4ureverbindung\u00fcbergegangen sein mussten,\nwurde mit 112S zersetzt, und nach Trennung vom ausgeschiedenen Bleisulfid und Befreiung von gel\u00f6stem Schwefelwasserstoff durch Einleiten von Luft, restirten 300 ccm. einer Fl\u00fcssigkeit, die im Vacuum bis auf 150 ccm. eingeengt wurden. Die resultirende L\u00f6sung reducirte intensiv, zeigte deutliche G\u00e4hrung und eine Rechtsdrehung von 0,5\u00b0/<>, und gab in\nexijiiisiter Weise die Phloroglucinprobe und die st\u00e4rkste Orcin-\nDa f\u00fcr die Darstellung eines Giucurons\u00e4iirederivats\nnur die Ne u be rg sehe ii-Bromplienylhydrazinverbindung1 ) in Betracht kommen konnte, musste es gelingen, wenn Glucuron-s\u00e4ure in der zuckerhaltigen L\u00f6sung vorhanden war, dieselbe zu isoliren, ohne den Zucker vorher aus der Fl\u00fcssigkeit durch Verg\u00e4hrung zu entfernen.\nDenn Neuberg2) hat festgestellt, dass, w\u00e4hrend die p-11 rompheny 111ydrazinverbindungen s\u00e4mmtlicher Hexosen und Pen tosen in absolutem Alkohol l\u00f6slich sind, allein das glucuronsaure p-Bromphenylhydrazin in absolutem Alkohol vol I-kommen unl\u00f6slich ist. Durch Behandlung mit absolutem Alkohol musste also die\u00bb Bromphenylhydrazinverbindung der Glucuron-s\u00e4ure von gleichzeitig gebildeten anderen Verbindungen getrennt werden k\u00f6nnen.\nNachdem ich also die 150 ccm. betragende L\u00f6sung in der gew\u00f6hnlichen Weise im Autoclaven unter Zusatz von\n0 0. Neu borg. Ber. d. ehern. Ges., Bd. 32. S. 2395\u2014 2< C. -Xe \u00fcber\u00bb. Ber. d. ehern. Ges., Bd. 33, S. 3323.","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 529 \u2014\n1,5 ccm. concentrirter H2S04 der Spaltung unterworfen hatte, um die Glucurons\u00e4ure aus ihrer gepaarten Verbindung in Freiheit zu setzen, wurde dieselbe ohne R\u00fccksicht auf noch vorhandene Zuckermengen nach genauer Neutralisation mit Natriumcarbonat mit 3 g })-Bromphenylhydrazinacetat -behandelt. Es bildete sich unter Einhaltung der notliwendigen Vorsichtsmassregelnl) eine reichliche Menge von gelben Kry-stallen, die an der S\u00e4ugpumpe abgesaugt und mit absolutem Alkohol so lange gewaschen wurden, bis der letztere v\u00f6llig farblos abfloss. Bei der Alkoholbehandlung ging ein nicht unbetr\u00e4chtlicher Theil in L\u00f6sung; es blieb aber eine prachtvoll lichtgelbgefiirbte Verbindung zur\u00fcck, die \u00fcber H2S\u00d64 getrocknet und gewogen wurde. Ich erhielt so 0,1369 g einer p-Bromphenylhydrazinverbindung, deren Schmelzpunkt bei 227\u00b0 bis 229\u00b0lag, sich also auf Grund der Schmelzpunktsbestimmung 2) und der Unl\u00f6slichkeit in absolutem Alkohol als glucuronsaures p-Bromphenylhydrazin charakterisirte. Der exacte Beweis hierf\u00fcr wurde durch die N-Analyse erbracht, die folgendes Resultat ergab :\n0,0842 g Substanz: 5,5 ccm. N (13\u00b0, 759 min.)/ r.|SU,707N,Br : Berechnet : N \u2014 7,35 w; \u00bb,\n.Befunden: N \u2014 7,720...\nDa es somit unzweifelhaft festgestellt war, dass die aus dein Blute von mir gewonnene p-Bromphenylhydrazinverbindung thats\u00e4chlich glucuronsaures p-Bromphenylhydrazin war, - so ist es sicher erwiesen, dass die Glucurons\u00e4ure in gepaarter Form ein normaler Bestandteil des Rinderblutes ists\nMan wird diesen Befund wohl ohne Weiteres auf das Menschenblut \u00fcbertragen k\u00f6nnen, besonders da ich das charakteristische Verhalten des Blutes nach der Verg\u00e4hrung des Zuckers \u2014 Linksdrehung, Reduction, Uhlorogluein- und Orcinprobe \u2014 auch im menschlichen Bl\u00fcte constatirt habe, und meine fr\u00fcheren Untersuchungen es bereits sehr wahr-\nD Bez\u00fcglich dieser s. Mayer und Neuberg, Diese Zeitsehr., Bd. XXIX, Heft 3, 1900, S. 204, Anm. 2.\n2) Das absolut reine glucurons\u00e4ure p-Bromphenylhydrazin schmilzt nach Neu ber g bei 230\u00b0, w\u00e4hrend der Schmelzpunkt aller anderen von Neuberg untersuchten Bromphenylhydrazinverbind\u00fcngen unter 210\u00b0 liegt.\n35*","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"- 530 \u2014\nscheinlieh erscheinen Hessen, dass die Glueurons\u00e4ure im normalen Blut cireulirt. ln welcher Bindung die Glueurons\u00e4ure irn Blute vorhanden ist, dar\u00fcber m\u00fcssen erst weitere Untersuchungen Aufschluss geben. Ebenso wenig bin ich heute im Stande, irgend etwas Sicheres \u00fcber die quantitativen Verh\u00e4ltnisse auszusagen, zumal selbstverst\u00e4ndlich die M\u00f6glichkeit vorliegt, dass das Blut ausser der Glueurons\u00e4ure noch andere nicht g\u00e4hrende reducirende Substanzen \u2014\u25a0 Jecorin etc. \u2014 enth\u00e4lt. \u2014 Und eine der wichtigsten Aufgaben weiterer Forschungen wild es gerade sein, die Beziehungen der Glueurons\u00e4ure zu dem sogenannten Jecorin des Blutes klarzustellen. Das eine scheint mir bereits jetzt ausser Zweitel zu stehen, dass ein Theil der von den betreffenden Autoren als Jecorin angesprochenen Substanz Glueurons\u00e4ure gewesen ist. Denn da die Gepaarten Glucurons\u00e4uren \u00bb in Aether l\u00f6slich sind, so muss auch die im Blute vorhandene Glucurons\u00e4ureverbindung in den Aetherextract des Blutes \u00fcbergehen; und wenn Jacobsen1) findet, dass der in Aether l\u00f6sliche reducirende Stoff nach dem Kochen mit S\u00e4ure nicht mehr \u00e4therl\u00f6slich ist, so erscheint dies jetzt v\u00f6llig verst\u00e4ndlich ; denn durch die Wirkung der Schwefels\u00e4ure wird eben die Glueurons\u00e4ure von ihrem Paarling abgespalten, und die freie Glueurons\u00e4ure ist in Aether unl\u00f6slich. Jedenfalls wird der Befund, dass die Glueurons\u00e4ure ein normaler Bestandtheil des Blutes ist, inZukunft bei allen Blutzuckerbestimmungen entsprechend gew\u00fcrdigt werden m\u00fcssen, zumal es mir nach meinen eigenen Untersuchungen \u00fcber die Ausscheidungsverh\u00fcltnisse der Glueurons\u00e4ure zweifellos erscheint, dass in gewissen F\u00e4llen, in denen bisher eine Vermehrung des Blutzuckers angenommen worden ist, lediglich der Glucurons\u00e4uregehalt des Blutes erh\u00f6ht sein d\u00fcrfte ; und dies um so mehr, als bereits Otto2) durch quantitative Bestimmung der Reduction vor und nach der G\u00e4hrung die That-sache constatirt hat, dass in einzelnen F\u00e4llen nicht der eigentliche Zuckergehalt, sondern nur die nicht g\u00e4hrende reducirende Substanz vermehrt ist.\t!\nO Jaeobsen. Skamlin. Arch. f. Physiol. 181*5.\n2i Otto. le.\t\u2019","page":530}],"identifier":"lit17532","issued":"1901","language":"de","pages":"518-530","startpages":"518","title":"Ueber eine bisher unbekannte reducirende Substanz des Blutes","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:49:56.195893+00:00"}