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{"created":"2022-01-31T13:20:48.927010+00:00","id":"lit17533","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hedin, S. G.","role":"author"},{"name":"S. Rowland","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 32: 531-540","fulltext":[{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber das Vorkommen von proteolytischen\nEnzymen im Thierk\u00f6rper.\nVon\n8. G. Hedin und 8. Rowland.\n(Der Redaction zugegangen am H. Mai 1901.)\nVor kurzer Zeit haben wir \u00fcber ein proteolytisches Enzym in der Milz berichtet, das sich dadurch auszeichnet, dass seine Einwirkung auf Eiweissstoffe in saurer L\u00f6sung sehr stark ist, w\u00e4hrend dieselbe in neutraler und besonders in alkalischer L\u00f6sung schwach ist oder sich sogar mit der angewandten Methode nicht nachweisen l\u00e4sst.l 2) Seitdem haben wir Gelegenheit gefunden, unsere Untersuchungen auch auf andere Organe auszudehnen. Die Untersuchungen wurden wie bei den Milzversuchen mit Presssaft von den Organen oder Geweben ausgef\u00fchrt. Im Folgenden wird f\u00fcr jeden Versuch zun\u00e4chst die Anzahl Cubik-centimeter Vio n-S\u00e4ure angegeben, welche <Jer ganzen Stickstoffmenge von 5 ccm. Saft entspricht;*) in der Tabelle wird dann der durch Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbare Antheil dieser Stickstoff-menge vor und nach der Digestion \u2014 auch in Cubikcenti-inetern 1/io n-S\u00e4ure ausgedr\u00fcckt \u2014 aufgenommen.3) Wie bei den Milzversuchen wurde die Untersuchung vorgenommen:\n1)\tin mit Essigs\u00e4ure (zuO,25\u00b0/o) oder einer anderen S\u00e4ure versetztem Saft,\n2)\tin dem Presssaft ohne irgend eine Zugabe (schwach saurer L\u00f6sung),\n8) in neutraler und\n4) alkalischer L\u00f6sung.\nDie Digestion wurde bei K\u00f6rpertemperatur vorgenommen, in Gegenwart von Toluol, zur Verhinderung von Bakterienwirkung.\nBei den ersten Versuchen wurde mit Natriumcarbonat neutralist und alkalisch gemacht. Da es sich aber heraus-\n1)\tDiese Zeitschrift, Bd. XXXII, S. 841.\n\u25a0\tv-\t-\tn\n2)\tDie Bestimmung wurde nach Kjeldahl ausgef\u00fchrt.\n3)\tBekanntlich f\u00e4llt die Gerbs\u00e4ure, wenn in Ueberschuss vorhanden,\nweder Pepton noch die Endprodukte der Eiweissverdaiiung (Hexonbasen und Monamidos\u00e4urenj.\tV","page":531},{"file":"p0532.txt","language":"de","ocr_de":"st(\u2018llto, (lass m gewissen F\u00e4llen, Z. B. bei dem Muskelsaft, die Reaction des Saftes w\u00e4hrend der Digestion sich \u00e4nderte, so dass die neutralisirte oder sogar die alkalisirte L\u00f6sung in l\u00f6 Stunden schwach sauer wurde, haben wir bei allen sp\u00e4teren Versuchen f\u00fcr die Herstellung der neutralen und alkalischen Reaction einen Uebersehuss von Calciumcarbonat resp. Magnesiumoxyd gebraucht. Dabei fragt es sich aber, ob das Alkalisiren mit Magnesia auf die Digestion den gleichen Einfluss aus\u00fcbt, wie das Alkalisiren mit Natriumcarbonat. Dass kein wesentlicher Unterschied vorhanden ist, haben wir an Milzsaft sowie an Pankreassaft nachweisen k\u00f6nnen. In dem Milzsaft wird (lie Digestion des Eiweisses durch die Gegenwart sowohl von Magnesiumoxyd, wie von Natriumcarbonat in hohem Grade\nerschwert, w\u00e4hrend beide die Digestion des Pankreassafts ef leichtern. Da die Einwirkung des Natriumcarbonats in diesen F\u00e4llen hinreichend bewiesen wird durch unsere letzte Mit-\ntheilung, brauchen wir hier nur Beweise T\u00fcr die Einwirkung von Magnesia darzulegen. Bei der Untersuchung eines Milz-saftcs vom Rind fanden wir f\u00fcr die durch Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbare Stickstoffmenge folgende Zahlen (in Gubikeentimetern\nlM n-S\u00e4ure ausgedr\u00fcckt) :\n\tNach Hi Stunden\tNach 60 Stunden\nMit Kssigs\u00e4ure (0,20\u00b0..) . . . . . . ... .\t12,.3\t12,H\nMit MgO. ,\tv\";.:';,:.'v '>\u25a0 \u2022\tm\t\u00bb,\u00df\u2018\nPankreaspresssaft vom Rind erg (icsainnitstickstoff 51\trab f olgende Resultate : \u25a04- \u2022\t\n\tNaoh\tNach\n\t16 Stunden\t40 Stunden\nMit Kssigs\u00e4ure .;\ty\t\t17.1\n< Hint* Zugabe . . .... ....... .\t114\t10\nMit ( .\u00abl(\t: . , .\t. \u2022 . \u00bb . . . \u00bb. , ,\t12.6\t50\nMit MgO . . . ... . ... . . . .\t.\tlo.d\t52\nj","page":532},{"file":"p0533.txt","language":"de","ocr_de":"- 533 -\nWir gehen jetzt zu den eigentlichen Versuchen, \u00fcber.\nln unserer letzten Mittheilung haben wir \u00fcber Versuche mit Milz von Rind, Pferd, Schwein und Schaf berichtet. Dazu k\u00f6nnen wir jetzt einen Versuch mit Hundemilz f\u00fcgen. Obwohl uns drei Hundemilzen zur Verf\u00fcgung standen, konnten wir nicht mehr als 20 ccm. Milzsaft darstellen: f\u00fcr den Versuch wurde diese Menge mit dem gleichen Volumen W asser verd\u00fcnnt. Reaction sauer. Gesammtstickstolf 24,1.\n\u25a0 j .1\tV or dor Digestion\tSach : f .1; 4o Stunden\n.Mit Essigs\u00e4ure (0,25\u00b0..). . \t\t\t . Mit MgO\t\t\t\u00d4.8\tit),6 , <i,7 ; ' . > :\n11 ccm. Saft wurden mit 2 g feuchtem Fibrin und Essigs\u00e4ure (zu 0,25\u00b0/o) versetzt. Nach 12 Stunden war das Fibrin aufgel\u00f6st\nund das Volumen der ganzen L\u00f6sung 13 ccm. Nach40 Stunden wurde analysirt. Die durch Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbare Stickstolf-\nmenge, f\u00fcr das urspr\u00fcngliche Saftvolumen umgerechnet, entsprach 25,6 ccm. S\u00e4ure. Die Kontrollprobe ohne Fibrin ergab * HM) (siehe die Tabelle). Die Hundemilz verh\u00e4lt sich folglich wie die Milz der \u00fcbrigen untersuchten Thierarten.\nLymphdr\u00fcsen.\nF\u00fcr die Versuche mit Lymphdr\u00fcsen haben wir nur Mesenterialdr\u00fcsen von K\u00e4lbern gebraucht.*\nVersuch 1. ResammtstirkstofT M.\n\tVor der\tNach\tNach\tNach\n\tDigestion\t12 Stunden HO Stunden\t\u00dfO Stunden\nMit Essigs\u00e4ure (0,250 <>) . . .\t\u00ab\t!: 21 i 27\t27,r\u00bb :\n\u2018\u00bbline Zusatz ........\t\u2014\t\t\u2014\n\u2022Mit MgQ\t\t\t\u2014\t\u00ab\t7.2*\t___","page":533},{"file":"p0534.txt","language":"de","ocr_de":"Eine gekochte und mit Essigs\u00e4ure 36 Stunden digetirtc I'rohe ergab die Zahl 7,2. 2 g feuchtes Fibrin wurde van 10 ccm. des essigsuuren Safts in 12 Stunden aufgel\u00f6st. Nach 36 Stunden wurde der durch Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbare, f\u00fcr das urspr\u00fcngliche Volumen umgerechnete, Stickstoff 38 ccm. S\u00e4ure entsprechend, gefunden. Kontrollprobe ohne Fibrin ergab 27 (siebe Tabelle).\nVersuch 2.\t^\nGexammtstiekstoff 2K.\u2019>\u00f6.\n\t\t\t\t\n\tVorder\tNaeh\tNach\tNach\n\u2022\u2022\t;.. . v . < :\t* - . :* \u2022 \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022.\t\u2022. - '\tDigestion\t12 Stunden\t36 Stunden\t\u00ab1 Stunden\nMil Kssigs\u00e4u re (0,2o \u00ae; *) . .\t4.H\t21.4\t22,7\t24.4\nMit Milchs\u00e4ure (0,2\u00eey\u00b0 d) . . ;\t\u2014. \u25a0\t14.\u00d4\t17.4\t\u00bb\t\nMit HCl (0,1\u201c;.\u00bb) . ... . . .\t\u2014\t12,1\t1\u00d4.\u00d4\t.\ti\nMB ' .aCO,\t\t' \t\"\t7,2\t0.8\t\nMit Na/\u00ab0;J (0,2\u00b0,o) ......\ts-' ;\to.{f\tH.7\t\u2019 . ..\nMit Fibrin und Essigs nach K4 Stunden, f\u00fcr das\t\u00e4ure wie urspr\u00fcngl\tim vorige iche Volu\tn Versuche wurde men umgerechnet.\t\ndie Zitier 'Mi erhalten. Kon\ttrollprobe\tohne Fil\t>rin 24,4.\tIn eine\nProbe mit MgO eingebrach\tt, wurde\tdas Fibrin nicht aufgel\u00f6st,\t\t\nsondern bildete mit dem '\tSaft eine\tziemlich\tfeste Masse, die\t\nnicht analysirt werden koi\tinte.\t\t\t\nIn diesem Versuch wurden zwei Proben mit Phosphor-\t\t\t\t\nw<Hlramsiiure gelaltt und\tder Stick\tstoffgehal\tt des Filtrats er-\t\nmi t teil . Vor der Digeslior\ti wurde\tdie Zahl\t1,6 erhalten und\t\nnaeh 84 Stunden mit Essi,\tgsaure di\te Zitier 1\t3. /\t\n\tNieren.\t\t\t\nVersue -\t-vv\"'\".;;/Gesam\th 1 (Kalbsnieren), mlstleksioff\t\t\t\n\tv , i \u00bbOrder i Digestion\tNach 1 \u2022 -\t' '\ti 12 Stunden\tNach ,1 36 Stunden\tNach 60 Stunden","page":534},{"file":"p0535.txt","language":"de","ocr_de":"535 -\nVersuch 2 (Kalbsnieren).' Gesammtstickstoff H7.4.\n1 Vor der i Digestion \u25a0 l. '\t\tNach 12 Stunden.\tNach M Stunden\tNach <H) Stunden\nMit Essigs\u00e4ure (0.25\u00b0r>) . . .\t6.4\t20.\u00ab\t29.8\t88,4\nMit Milchs\u00e4ure (0,25 \u00b0/o) . . .\t\u2014\t21.9\t\u2022 \t\t; \t\nMit MgO\t\t\u2014\t8.0\t8,8 ' . '\t9,9 \u2022\nKino gekochte Probe ergab, sofort untersucht, die Ziffer 7, und mit Essigs\u00e4ure 30 Stunden digerirt, 7,7. Eine mit Essigs\u00e4ure und Fibrin (10 ccm. Presssaft -f 2 g feuchtes Fibrin) 0n Stunden lang digerirte Probe ergab die Ziffer 57,0 und die Kontrollprobe ohne Fibrin 33,4 (siebe Tabelle). Mit Magnesia und Fibrin wurde die Zahl 9,4 erhalten (Kontrollprobe ohne Fibrin 9,3).\nIn diesem Versuch wurde auch mit Phosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt. Der Stickstoffgehalt des Filtrats entsprach vor der Digestion 5,1 ccm. S\u00e4ure und nach 84 Stunden mit Essigs\u00e4ure 22,2 ccm.\nVersuch 8 (Pferdeniere).' Gesammtstickstoff 52.\ni\tVor der j Digestion\tNach 40. Stunden\tNach \u2022 \u00abTagen\nMit Essigs\u00e4ure\t\t .\t8\tHl ,5\t89,4\nOhne Zusatz \t\t \u2014\t10.2\t11.8\nMit CaC03\t \u2014\t\u25a0' 9\t;, Kt,8 '\nMit MgO konnte in diesem Falle keine Bestimmung ausgef\u00fchrt werden, weil das Ganze durch ausgef\u00e4lltes Eiweiss in einen dicken Brei verwandelt worden . war) Dasselbe war. wenn auch nicht in dem gleichen Grade, der Fall mit den Proben < ohne Zusatz\u00bb und mit CaC03.\nVersuch 4 (Hundsnieren).\nVon fi Nieren wurden nur 70 ccm. Presssaft erhalten, \u2022wesshalb \u2022;\u2019U ccm. Wasser zugegeben wurde.","page":535},{"file":"p0536.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 536 \u2014\n(iesamratstickstof\u00ee des verd\u00fcnnten Safts 17.\n!\tVor drr.-; Digestion\t\t\tNach 20 Stunden\tNach \u26660 Stunden\nMit Essigs\u00e4\tlire . . .\t, , i\t5.4\t14,5\t15\nOhne Zu gal Mit CaOO,\t!0 / . \u25a0 .. . \u2019\t' v:; \u2022\t\t7.3\t7.H\n\u2022i Mit MgO v\t\tV- ' (\t\u2022 \u2022\t\u2022 :\t5.4 \u25a0\t(>.() 5.(5\nFine\tgekochte und 10 1\tStunden r\tnit Essigs\u00e4u\tre digerirle\nProbe (krg\tah 6,8. Das Aufkt\tjehen sch\teint hier, sowie in den\t\nmeisten F\talien, einen geringe\tin Theil des Eiweisse\t\ts in durch\n(ierbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbare Form \u00fcbergef\u00fchrt zu haben.\nI>er Saft wurde auch mit Fibrin und Essigs\u00e4ure digeriO Salt + 2 g feuchtes Fibrin). Nach 12 Stunden war von dem Fibrin nichts mehr zu sehen, und nach 40 Stunden wurde f\u00fcr den nicht f\u00e4llbaren Stickstoff die Zahl 16,8 erhalten. Da die Kontrollprobe ohne Fibrin die Ziffer 15 ergab (s. Tabelle), ist ersichtlich, dass das Fibrin wohl schnell aulgel\u00f6st wurde, aber dass nicht sehr viel davon in -Endprodukte \u00bb verwandelt worden war, wahrscheinlich in Folge der Verd\u00fcnnung des Presssalles.\nDer Presssaft von Lymphdr\u00fcsen und von Nieren vermag nacli den angef\u00fchrten Versuchen in saurer L\u00f6sung sowohl sein eigenes Eiweiss, wie auch zugesetztes Fibrin zu verdauen : di(\u2018 Einwirkung ist schw\u00e4cher oder fehlt ganz in neutraler und alkalischer L\u00f6sung. Da die Einwirkung nach Aufkochen ausbleibt, k\u00f6nnen wir folgern, dass die Lymphdr\u00fcsen und die Nieren, wie die Milz, eiweissverdauende Enzvme enthalten, die am st\u00e4rksten in saurer L\u00f6sung wirken.\nIlekannllich hat Salkowski1) zuerst in der Leber ein proteolytisches Enzym aufgefunden, das von Schwiening,-) Diondi,:{) sowie neuerdings von Jacoby \u2018i des N\u00e4heren studiit\n0 Zcitschr, f. klin. Modie., Suppl.\t,\n2) Virchow s Archiv, Bd. 136, S. 414,\n;!l Virchow's Archiv. Hd. Hi. S. 373.\n0 Diese Zcitschr., Bd. XXX. S. 143.","page":536},{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"worden ist. Aus den Versuchen von Schwiening geht hervor, dass die Gegenwart von Natriumcarbonat die Wirkung des Leberenzyms schw\u00e4cht. Da wir sonst keine Angaben \u00fcber die bedeutung der Reaction f\u00fcr die Wirksamkeit des Enzytns haben linden k\u00f6nnen, haben wir hier\u00fcber folgende Versuche ausgef\u00fchrt :\nVersuch 1 i Rinderleber).\nGesammtstickstolT (\u00bb1.5.\t>\nVor der\nNach \u2019\nNach.\n\tDigestion\t16 Stunden\t10 Stunden \u2019\t14 Tagen\nMit Essigs\u00e4ure . . . ... .\t/.\u00ab\t22,8\t. \u2019 HO,8 j\t41.2\nohne Zusatz ........\t\u25a0\tu; \u25a0 \u2022\t21,2 . j\t___\nMit MgO ..........\t\u2014\t8.K \u25a0 . \u25a0\t9.9 [ \u2022 \u25a0\u2022\t\u2022\u2022\t\u2019\t\u201di\t. \u2014\nj\t\"\tu \u00abuiuy\ta 1 r X ilgtll Ult\n/.nhl 53,7 erhalten. Kontrollprobe ohne Fibrin 41 ,*2 (siehe Tabelle). In dem Lebersatt \u00abohne Zusatz\u00bb, sowie in den alkalischen wurde das Fibrin nicht merkbar aufgel\u00f6st une las Ganze bildete eine dicke Masse, die nicht analvsirt werder\nkonnte\nVersuch 2 (Hundsleher). (iesammtstickstoff 02.5.\n\tVor der Digestion\tNach 20 Stunden\tNach 4 Tag<;n\nMit Essigs\u00e4ure. ...... .\t8.8\t' .25,4\tHt Mi\n( Mine Zusatz\t\t\t20\t25,8\nMit CaC03 \t\t\t\u2014\t14.H\t19.2\nM'l MgO\t\t; .\t9.5\tq ,y\ng\u00fcnstigste Reaction den von uns gefundenen Enzymen v< analog.\nSkelettmuskeln.\nIn den Skelettmuskeln ist von Salkowski und Schwi ning ein Enzym nachgewiesen worden, das zwar sein* schwa aber w\u00e4hrend sehr lang dauernder Einwirkung das Eiwei","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"bis zur Bildung von Leucin und Tyrosin spaltet.1) Um /u pr\u00fcfen, ob die Reaction auf die Wirksamkeit dieses Enzyms irgend einen Einfluss aus\u00fcbt, haben wir Muskelsaft derselben Pr\u00fcfung wie andere Organe unterzogen.\nVersuch 1 (Pferdemuskel]. Gesammtstickstoff 23,1.\n\t\t\t\t\n\tVor der Digestion\tNach 2 Tagen\tNach \u00fc Tagen\tNach 12 Tagen\nMit Essigs\u00e4ure . . . . . . .\t8,5\t8,8\t9,0\t\u2018Mi\nOhne Zusatz . . ; V;. . f .\t\u2014\t9,5\t10.2\t114\nMit C.aOO., y . \u2022\u25a0v'.: y y\t\u2022\t\u2014\t9,4\t10\t11.2\nMit MgO . . ...\t. . . , ; .\t\u25a0 \u2014 \u25a0\t8.8\t94\t9.9\nVersuch 2 (Pferdemuskel). Gesammtstickstoff 50,3.\n\tVor der Digestion\tNach 2 Tagen\t. Nach 5 Tagen \u2022\tNach 1 Monat\nMit Essigs\u00e4ure : ^ . h . . *\t17.8\t30.0\t33,8\t45\nOhne Zusatz . . . ... . .\tyy\u201e**-v v.,-\t334\t30.5\t514\nMit CaCO:J . .... . . . .\t\u2014 '\t31.2\t37.1\t534\nMit MgO .; .y\t- \u2014 '\t33.2\t39.0\t49.8\nVersuch H (Hundemuskel), Gesammtstickstoff 44.1.\n\tVor der Digestion\tNach 4 Tagen\tNach 12 Tagen\tNach 2ti Tagen\nMit Essigs\u00e4ure . . > .V : . ^\t14.7\t; 48 :\t19,5\t214\nOhne Zusatz , \u00bb . * v c . .\t\t10.9\t21\t22.9\nMit CaC03 .........\t\u2014\t10\t17,8\t184\nMit MgO .\t... .. y y.; \u25a0v;v3y:9\"'::VV\t\t15,3\t15.3\t10.0\nEine Probe, die gekocht* und ohne irgend eine Zugabe* 12 Tage lang digerirt wurde, ergab die Zahl 15,7.\nG Zeitsehr. f. kl in. Medio.. Bd. 17. Suppl., und Virchow\u2019s Archiv. Bd. 130.J?. 40.","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"Das Muskelenzym erreicht somit nicht die St\u00e4rke der schon von uns abgehandelten Enzyme. Ein bestimmter Unterschied zwischen seiner Wirkung in saurer und alkalischer L\u00f6sung l\u00e4sst sich nicht nach weisen.\nHerzmuskel.\n\u00bb\nDa der Herzmuskel histologisch von den Skelettmuskeln verschieden ist, k\u00f6nnte ein in ihm m\u00f6glicher Weise vorhandenes Enzym von dem der Skelettmuskeln verschieden sein. Folgende Versuche deuten auf ein Enzym hin, das in saurer L\u00f6sung etwas st\u00e4rker wirkt, als in neutraler oder\u201c alkalischer. In dieser Beziehung scheint demnach das.Herz-enzym mit den \u00fcbrigen von, uns nachgewiesenen Enzymen \u00fcbereinzustimmen.\nVersuch 1 (Rinderherz). Gesammtstickstoft 35,9.\n\u2022\tVor der Digestion\tNach Hi Stunden\tNach 3 Tagen.\t. \u201e\t\u2022*\t'i \u25a0 Nach j. Nach f> Tagen j 15 Tagen\t\nMit -Essigs\u00e4ure . .\t9.6\t13\t17.9\tI9.i\t>. \u2022 \u2022 \u2022 22,6\nOhne Zugabe . . .\t\t10,5\t13.2\t15\t17,1\nMit CaGO;j ....\t\u2014\t10.3\t11,8\t11,7\t13.9\nMit MgO\t\t\u2014\t10.2\t10,2 \u2022\t11\t12,1\nVersuch 2 (Hundeherz). Gesammtstickstoft' 37,6.\n. \u2022 .\tVor der Digestion \u25a0\u25a0\u25a0\tV V Nach 2 Tagen\t. Nach \\ Tagen\nMit Essigs\u00e4ure\t\t\u25a0 10.8\t16,2\t19.4\noltnf Zugabe \t\t\t\u2014\t\u2022 \t\tIhn\nMit M'M) \u25a0 \u00abK\t\u2022\t\u2022\t\u00bb\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t#\t,\t\tV . *\t12\nEine gekochte und i- Tage mit Essigs\u00e4ure digerirte iTobe ergab die Zahl 10.\nAusser den schon erw\u00e4hnten Organen haben wir noch andere Gewebe der Pr\u00fcfung unterworfen, z. B. Milchdr\u00fcsen","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 540\nund Speicheldr\u00fcsen vorn Rind. In den meisten F\u00e4llen haben wir eine unbedeutende Zunahme des durch Gerbs\u00e4ure nicht f\u00e4llbaren Stickstoffe beobachtet, und zwar war diese Zunahme am deutlichsten in mit Essigs\u00e4ure versetzter L\u00f6sung.\nSchliesslich sei noch erw\u00e4hnt, dass wir auch versie ht haben, zu eruiren, ob das Blut m\u00f6glicher Weise ein proteolytisches Enzym enthalte. Im Blutplasma von Pferd und Bind haben wir mit der angewandten Methode keine Spur von einem derartigen Enzym finden k\u00f6nnen, aber im Presssaft, bereitet von gequetschten Blutk\u00f6rperchen, findet sich m\u00f6glicher Weise ein sehr schwaches Enzym. Ob dieses von den weisson \u00b0d(,r von den rothen Blutk\u00f6rperchen herr\u00fchrt, steht noch dahin.\nDie bis jetzt von uns gewonnenen Resultate k\u00f6nnen\nfotgendermassen zusammengefasst werden :\nBei allen von uns untersuchten Thierarten ent-halten die Milz, die Lyinphdr\u00fcsen, die Nieren und die Leber proteolytische Enzyme, welche ihre st\u00e4rkste Wirkung in saurer L\u00f6sung entfalten.\nDie Skelettmuskeln besitzen auch ein proteolytisches Enzym, das indessen relativ schwach ist\nund keinen deutlichen Unterschied in Bezug auf die Wirkung in saurer, neutraler oder alkalischer L\u00f6sung darbietet. Ein im Herzmuskel gefundenes Enzym n\u00e4hert sich in Bezug auf seine Wirkung den eben abgehandelten Organenzymen.\nWeitere Entersuchungen \u00fcber die von uns gefundenen Enzyme sind schon in Angriff genommen.\nLondon, Jenner Institute of preventive Medicine, den 7. Mai 1901.","page":540}],"identifier":"lit17533","issued":"1901","language":"de","pages":"531-540","startpages":"531","title":"Untersuchungen \u00fcber das Vorkommen von proteolytischen Enzymen im Thierk\u00f6rper","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:20:48.927015+00:00"}