The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Zur Erwiderung an Herrn Kutscher

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T13:15:06.953961+00:00","id":"lit17559","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hahn, M.","role":"author"},{"name":"L. Geret","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 33: 385-389","fulltext":[{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Erwiderung an Herrn Kutscher. ')\nVon\nM. Halm und L, ({pr\u00eat,\nI)\u00abt Itoilartion zugefranjren am :\u00ab>. Juli i\u00abhu.\\\nMt:\nIn seiner ersten Mitlheilung \u00fcber die Selbslvehlauung liefe 20. Juni 1000) bat Herr Kutscher .bis l itlieil ? !nlll: Die Arbeiten von Salkowski und Halm buben \u00fcber lie Natur des proteolytischen Knzyms in der liefe und den U'liau. den die Eiweissk\u00f6rper durch denselben erfahren, nichts wesentlich Neues ergeben. Dieses Irlheil des Herr\u00bb K nt scher lidlc uns zu einer Erwiderung nicbl veranlassen k\u00f6nnen: l\"iin es gibt ja ausschliesslich Herrn Kutscher s Ansicht \"'der, .lie er nicht weiter begr\u00fcndet, und die zweite, aus-luln liehe Dublicatum \u00fcber den gleichen Gegenstand enth\u00e4lt 'lie-e vernichtende Kritik schon nicht mehr. ' Eine Erwiderung salkowski s hat allerdings Kutscher veranlasst, sein erstes I Hlieil noch dreimal zu wiederholen. Aber selbst dieses Vorgehen ,hii,tl\u2018 \u00bb\u2022\u2022<*>\u2022* bewegen k\u00f6nnen, uns zu \u00fcussern, Sondern vir w\u00fcrden auch diesmal die Kritik des Herrn Kutscher gefasst getragen haben, wenn sich nicht neuerdings wieder fei ausgestellt h\u00e4tte, dass Kutscher I. unsere ansljihrliche f'ahhealion \u00fcber den Gegenstand gar nicht kennt, trotzdem <\u2018in\tgedruckt vorliegt (Zeitschr. f. Ifiologie,\nbl .0. S. 117\tI72i;\t2. er den Zweck unserer l\u2019nter-\n-aehnngen gar nicht richtig gew\u00fcrdigt bat: II. er auch in der 1 ''.ge des proteolytischen Enzyms der Tuberkelbacille\u00bb uns fio liUerstellung macht.\n\u2018*(i 1. In .seinen s\u00fcnimtliehen INiblicationen bezieht sich K itx-her nur aul unsere Mittheihmgen in den Ilerichhm der ' it', lM\u2018n chemischen Gesellschaft, deren Publications^cbra\n1 V\u201dl. J. Sitzungsberichte d. (iesellscli. z. iVfiudmrng der g, n Naturwissenschaften zu Marburg. Nr. 5, 1900 und Nr. (i. V.H) Xf*itschr.. FW. XXXII, S. 09\u20147\u00ab und S. 419\u2014424.\nl! i.' *Spyl\u00abT's Zeitschrift f. |\u00bbhys*io|. Chemie. XXXIII.\n2a","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"M. Hahn und L. G er et.\nbekanntlich ausl\u00fcliiliclicrc Darstellungen ausscliliesst. \\\\l; liabcn tais hier wesentlich mit der Ver\u00f6ffentlichung analyti* Daten begn\u00fcgt.\nad 2. Die Publication in der Zeitschrift f\u00fcr Biologie* l\u00e4.^t aber klar und deutlich erkennen, was eigentlich der Zweck unserer Untersuchungen war und dass dieser von den dm. i, Kutscher verfolgten Zielen wesentlich abwich. Eine Kuzvm-wirkung kann man nur mit Sicherheit const atiren, wenn \u00bbIns Enzym sieh von der Zelle abtrennen l\u00e4sst, d. h wenn als...\u00fc,. Spaltungs- und Hydratationsvorg\u00e4nge mit H\u00fclfe einer zollfreien L\u00f6sung hervorgerufen werden k\u00f6nnen. Sind noch Zellen zugegen, so wird immer wieder der Einwand auftauehen k\u00f6nnen, dass die Vorg\u00e4nge mit dem Leben oder reberieben der Zell,*\nverkn\u00fcpft seien. Die von E. Buchner und Hahn ausgearluit.h-1 Messmethode erm\u00f6glichte nun aber die Herstellung einer zeil-livieu Enzyml\u00f6stmg und setzte uns in den Stand, auch m. Eigenschaften des Enzyms n\u00e4her zu studiren. Sind noch Zellen vorhanden, ist das Knzym nicht vollst\u00e4ndig in der Fliissigk\u00ab i! gel\u00f6st, so werden die Studien \u00fcber das Temperaturoptiminn. di(? zur Wirkung erforderliche Reaction nie v\u00f6llig >ortv. m Resultate ergeben, k\u00f6nnen und es wird Niemand cinfallen. dir Eigenschaften des Pepsins in einer Fl\u00fcssigkeit, die neben Ki\\\\ < und Salzs\u00e4ure kleine St\u00fcckt* eines Schweinemagens enth\u00e4lt, zu studiren, wenn ihm isolirtes und l\u00f6sliches Pepsin zur Vn-iiigung stellt. Ks ist daher auch nicht wunderbar, dass uu.-'nr Resultate, die mit zellfreien Enzyml\u00f6sungen gewonnen sind, in manchen Punkten etwas ab weichen von denjenigen, dir Kutscher durch Digestion abgot\u00f6dteter oder \u00fcberlebend.! Zellen erhalten bat. Nach unseren Versuchen tritt die Bim el reaction nur ganz vor\u00fcbergebend, nur ganz schwach auf. S ist durch das Vorhandensein sehr geringer Mengen von Albu-mo*en bedingt. Denn nach Ausf\u00e4llung derselben mit \u00c4imimt! sulfat fehlt die Reaction. Die Albumosen sind nur iranz vor\u00fcbergehend nachzuweisen, Pepton, im Sinne Kiilnm\\ nie. Kutscher fand nach seiner ersten Mittheilung zumidhsi;\n< lebhafte Biuretreaction\u00bb. Kutscher' bat ferner die Bildimg you Ammoniak nachweisen k\u00f6nnen, w\u00e4hrend neuerdings vm\u00fc","page":386},{"file":"p0387.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Erwiderung an Herrn Kutscher.\nM\nn\u2019i> unbestellte Versuche mit Hefepresssaft keine Vermehrung dt i anf\u00e4nglich vorhandenen, sehr geringen Ammoniaknvengen w\u00e4hrend der Digestion erkennen Hessen (Destillation mit BaC\u00d6. ). Kutscher fand ferner, dass die Spaltungsvorg\u00e4nge nicht heein-iiu^t wurden, wenn er die llefesuspension mit Natriumearbonat st hwach alkalisch machte, und er empfiehlt sogar, Hefe und Hefe-l'icsssaft /um Ersatz des tryptischen Enzyms bei Erkrankungen .i. ^ Pancreas zu verordnen. Unsere Versuche zeigen, dass ein Zu.sitz \\on o.5\u00b0 o Soda gen\u00fcgt, um die Wirkung des Enzyms um eirca \u00d40\u00ab;,\u00bb herabzusetzen. Es ist also nicht von der Hand zu weiten, dass sich diese zellfreien Knzyml\u00f6suiigen anders verhalten, wie die Suspension enzymhaltiger Zellen, und jeden-l;ills m\u00fcssen sie f\u00fcr das Studium der Eigenschaften des Enzyms, namentlich auch seines Verhaltens gegen physikalische und chemische \u00c4gentien, geeigneter erscheinen. Dass die Hefe-aiil'scliwemmurigen\" zur Untersuchung der SpaKimgsprodukte brauchbar sind, dar\u00fcber bestellt kein Zweifel und wir haben c< im Interesse der wissenschaftlichen Forschung nur dankbar brgriis.-f. dass Kutscher mit den von Kos sei ausgearbeiteten .Mcihoden an die Untersuchung dieser Frage, heranging. Wir Uimen es aber nicht billigen, wenn er ausschliesslich die Spaltungsprodukte als massgebend f\u00fcr die Klassifieirung der Enzyme ansieht und sich das Recht vindicirt, das proteolytische llclccnzyin jetzt einfach als Hefetrypsin zu benennen. Die \u25a0Reaction, welche die Enzyme zur Wirkung ben\u00f6thjgen, ist s< hliesslich auch von nicht zu untersch\u00e4tzender Bedeutung f\u00fcr \u00ablie Klassifieirung und das proteolytische Enzym der Hefe unter-scheidet sich eben ganz wesentlich dadurch vom Pancreas-trvfisin, dass es seine kr\u00e4ftigste Wirkung bei saurer Reaction c-ntfaltet. Um in der Bezeichnung einen Unterschied zum Ausdruck zu bringen, haben wir es vorgezogen, schon vor Kut.sCh(i das Lnz\\m als \u00abHeleendotrypsin> zu bezeichnen. ^ ir sehen uns umsomehr veranlasst, an dieser differenzirenden Eczeiclmung festzuhalten, als neuere Untersuchungen (Jacoby, Df Zeitsehr., Bd. XXX, S. 119) dargethan haben, dass \u20221!, b bei der autolytischen Spaltung, wie sie unter dem Ein-proteolytischer Fermente in thierischen Organen vor\ng;>* .\nIl i 1","page":387},{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"M. Hahn und L. G\u00f6ret.\nHch geht, der zeitliche Ablauf der Spaltung uns die Menue der Endprodukte eine v\u00f6llige Identificirung mit der Trypsin-Wirkung nicht zulassen. Darnach scheinen die \u00abKndoenzymr der thierisehen Zellen ganz \u00e4hnliche Eigenschaften zu besitzen, wie das Kndotrypsin der Hefe. Dass \u00fcbrigens \\Vroblew.\u2022*ki schon Glutamins\u00e4ure und Asparagins\u00fcure unter den Spaltung.-Produkten nachgewiesen hatte, scheint Kutscher ganz ent. gangen zu sein.\n\u2022L In einer neueren Publication1) besch\u00e4ftigt sich Kutscher nun auch mit \u00abloin proteolytischen Enzym der Tuberkelbacillen In seiner ersten Ver\u00f6ffentlichung hatte der eine von uns (11.) dar\u00fcber Folgendes gesagt : < Sodann konnten wir auch aus Tuberkel- und Typhusbacillen mittelst der Fressmethode eiweisshaltige Fl\u00fcssigkeiten erhalten, welche gleichfalls Sdhst-verdauung zeigten, wenn auch in viel geringerem Muasse als der Presssaft aus llctczetlen. > In einer weiteren Ver\u00f6ffentlichung wurden einfach die analytischen Daten \u00fcber die Selbst ycr-dammg des Tuherculoplasmins publicirt. Herr Ku tscher behandelt Tuherkc'lbacillen, \u00fcber deren Alter nichts gesagt winI \u2014 der Ausdruck < frisch l\u00e4sst der Phantasie grossen Spielraum ; If l\u00e4ge laug hei Hl \u201438\u00b0 mit Ghloroformwasser und sagt daim Folgendes: \u00abWar nun in Wirklichkeit, wie die ArDeihn von Ha h n yermuthen (lessen, ein st\u00e4rkeres protcol vlisoh\u00e7s' Enzym in den Tuberkelbacillen enthalten, so mussten sh )i unter der Einwirkung desselben die Eiweissk\u00f6rper, welche sieb in der Leibessubstanz der Tuberkelbacillen befinden, l\u00f6sen und ihre Abbauprodukte in die Verdauungsfl\u00fcssigkeit dilVundimi Herr Kutscher findet denn auch, dass von dem Eiwei\u00df, welches die Tuberkelbacillen enthalten, circa 10\u00b0, < (lurch dir Digestion in L\u00f6sung gehen, er findet geringe Mengen vn Alloxurhascn und eine dem Leucin \u00e4hnliche krystallisirCii'lo Substanz. Aber es gelang Herrn Kutseher leider ni\u00bb ht. andere Spaltungsprodukte des Eiweiss aufzufinden, und man kann sic h d\u00e8s Eindruckes nicht erwehren, dass das him m-\n1 ) Sit zungsberielite d. Gesellsrh. ?.. Bef\u00f6rderung der gesamia'HV Naturwissenschaften.- Marburg l\u00eeMM. Nr. (\u00bb.","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Erwiderung an Herrn Kutscher.\n3K9\nMglose Fahnden nach Hexonbasen und Ainidos\u00e4uren Herrn Kutsclicr zu dem sicher falschen Urtheil verleitet hat, dass in den Tuberkelbacillen weder schw\u00e4chere, noch st\u00e4rkere proteolytische Knzyme vorhanden seien. Woher soll denn die Zunahme des im Chloroformwasser gel\u00f6sten Stickstolfanthoils schliesslich kommen? Unsere Analysen des Uresssaftes aus Tuhci kelhacillen zeigen ganz klar und einwandfrei, dass; sich das Coagulai durch mehrw\u00f6chentliche Digestion in demselben erheblich vermindert (bis 50\u00b0;n), dass der Filtralstickstofl' zu niininl. Von einem st\u00e4rkeren Knzym haben wir trotzdem nie gesprochen' und h\u00f6chstens unsere Analysen, nicht unsere Kr-ortenmgon k\u00f6nnen Kutscher zu der seiner Ansicht\u2019 nach \u25a0erfolglosen Untersuchung verleitet haben, die uns \u00fcbrigens eine werthvolle Dest\u00e4tigung unserer Defunde gebracht hat und nur wieder beweist, dass f\u00fcr den Nachweis eines Knzyms die >ii,-|M\u2018HHoncn von Zellen in Fl\u00fcssigkeiten viel weniger geeignet Hixl. als die zellfreien Ulasmine. Dei den in Suspension be-liiuilichcn Tuberkelbacillen d\u00fcrfte die wachsartige -M\u00fclle in h\"hem Crade f\u00fcr die Diffusion der Spaltungsprodukte, die sich im Innern der Bact\u00e9rien durch Knzymwirkung gebildet haben, liifiderlich sein. Zweifellos w\u00fcrde es auch bei Verarbeitung / gr\u00f6sserer Mengen von selbstverdautem Tuborculoplasmin m\u00f6g-li' li sein, die Spaltungsprodukte nachzuweisen, aber KK) g luherkelliaeillen sind dazu ganz unzureichend. Sind erst die Spaltungsprodukte gefunden, namentlich die basischen, dann ' wird-auch wohl Kutscherzugehen, dass ein Knzym vorhanden id und ob es als st\u00e4rker oder schw\u00e4cher zu bezeichnen ist, \u2022 das wird vom Alter der Kulturen etc. abh\u00e4ngen, und dar\u00fcber Awulen wir mit Niemand streiten, um so weniger, als wir nie v\"\" finem st\u00e4rkeren Knzym gesprochen haben.\tm\nKutschers Arbeiten haben wirklich etwas Neues gebracht. Gerade aber deshalb h\u00e4tte er es\"auch garniclit imtliig gehabt, die Fortschritte, die in den fr\u00fcher erschienenen Arbeiten anderer Autoren enthalten sind, zu negiren-,.","page":389}],"identifier":"lit17559","issued":"1901","language":"de","pages":"385-389","startpages":"385","title":"Zur Erwiderung an Herrn Kutscher","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:15:06.953967+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit17559
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo