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{"created":"2022-01-31T13:14:50.572877+00:00","id":"lit17561","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fischer, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 33: 412-416","fulltext":[{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"IQ\nlieber die Entstehung von a-Pyrrolidmcarbons\u00e4ure und Phenyl-\u201c1 bei der Hydrolyse des Eieralbumins.\nVon ;\nKm il Fischer.\nAu- \u00abl.-m IclM iiiis. lK-n Institut .|. r Uhiversiliit f\u00eeojrlin.i JuHlavtion zii^r'\u00efr\u00efiiiir. n am k. Anirusl mol.)\nITu1 ilon Versuch diente .las k\u00e4ulliehe Pr\u00e4parat aus K.-w<-i>s von llr. Cr \u00fcbler in Dresden mul .lie Pntcr.sucliim^-methode war genau dieselbe wie beim Casein. ')\n250 g Albumin wurden mit 750 ccm. Salzs\u00e4ure (spie. <>ew. 1.1(1. bei gew\u00f6hnlicher Temperatur \u00fcbergossen und wiederholt umgeseh\u00fcUell. Nach einer Stunde war dasselbe zum l lieil mit stark violetlrothe'r Karbe gel\u00f6st, zum andern Tlieil gallertig milgequollen. Als dann um R\u00fcckflussk\u00fchler zum Sii-Icn erhitzt wurde. nahm Anfangs die violette F\u00e4rbung nueli zu, schlug sp\u00e4ter aber in braunschwarz um. Nach sechsst\u00fcndigem Kochen wurde die Operation unterbrochen und dm\nFl\u00fcssigkeit nach l\u00e4ngerem Stehen von einer dunklen schmierig !. Ausscheidung durch Filtration getrennt. Wie es scheint, r\u00fchreu \u00abiiese dunklen Zerselzungspro.lukle, die beim Casein nur in miz geringer Menge enlstehen, von den im Albumin vorlmn-denen Kohlehydraten her. Das Filtrat wurde unter vermindertem Druck stark eingeengt und der. R\u00fcckstand mit Alkohol und\n1 Duso Zeitschrift Bd. XXXIH. S. 151. d<H)l.v","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"a-Pyrrolidinea rbons\u00e4ure und Phenylalanin.\t413\nMixture verestert. Die Destillation des Estergemisches {tab ki 25 mm. Druck1) folgende Fractionen :\nI.\t50\u00ae\u2014 75\u00ae -H5\u2014 00\u00b0 i S.,S g,\nII.\t75\u00b0\u2014 90\u00b0 (<;0\u2014 75\u00b0) 10.8 g.\nIII.\t90\u00ae\u2014110\u00b0 (75\u2014 95\u00b0) 19 5- g,\nIV.\t110\u00b0\u2014145\u00b0 <\u2018\u00bb5\u2014180\u00b0; 21.0 |f, \u2022\nV.\t145\u00b0\u2014t(\u00bb5\u00b0 \\ 180\u2014150\u00b0) 0,5 g.\nW,1 gv\n/um Vergleich sind in der Tabelle eingeklammert die Siedepunkte angef\u00fchrt, welche die gleichen Fractionen hei ln mm. zeigen w\u00fcrden ; selbstverst\u00e4ndlich haben diese.Zahlen mir ( ine ann\u00e4hernde G\u00fcltigkeit.\nDa es mir zun\u00e4chst nur auf den Nachweis voll Pyrro-lidinearbons\u00e4ure und Phenylalanin ankam, so habe ich die riitcrsuchiing auf die Fractionen III und V beschr\u00e4nkt.\nDie Verarbeitung der ersteren war genau dieselbe wie heim Gasein. Die Menge der activen Pyrrol id inca rbohs\u00e4nre, welche mit H\u00fclle des in Alkohol l\u00f6slichen Kupfersalzes isolirt war, betrug 1,15 g und das Pr\u00e4parat zeigte den Schmelzpunkt 2o5T sowie alle anderem Eigenschaften der activen S\u00e4ure.\nZur sicheren Identificirung wurde es noch mit Phenvl-i><\" yanat combin\u00e2 t und aus dieser Verbindung durch Erhitzen mit Salzs\u00e4ure das Anhydrid dargestellt. Letzteres zeigte, aus W assi t* umkrystallisirt, die charakteristischen Hachen Nadeln vom Schmelzpunkt 142\u00b0.\t,\nDie Menge der racemisehen u-Pyrrolidincarbons\u00e4ure war geringer, denn von dem Kupfersalz wurden nur 0,4 g gewonnen. Hei der Analyse desselben wurde allerdings etwas zu wenig Krystallwasser gefunden:\n\u00bb\u00bb,2808 g lnfttr\u00f6ekne Substanz verloren bei 110\u00b0 0.0280 -g; IpO\n<\u00bb.2188 g wasserfreies Sa!/, gaben 0.05H1 g Cut).\n(;..,Hw04NV;u + 2 11,0 Per.: 10,99\u00b0 > 11,0, gef. 0,70\u00b0 , 11,0. v\n,:.,h,,o4x,(:u\t\u00bb\t21,Hl \" , Cu, G 21,75\u00b0 . tin\nDa aber das Sulz sonst ganz die Eigenschaften des\nl\u00bba die \\ ersuche iin hohen Sommer ausgel\u00fchrt wurden. ,so war ; ' T r ^ asse.rstralilpumpe kein niedrigerer Druck-zu erreichen.","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"HI\nil Fischer.\nr-pyrrohdinearbonsam*en Kupfers, z. B. die L\u00f6slichkeit, <|m Funn der Krystalle und den starken Geruch nach Pyrroli<im heim Erhitzen oder heim Eind\u00e4mpfen der w\u00e4sserigen Losung zeigte, so kann \u00fcber die Identit\u00e4t kein Zweifel herrschen. ;\nhie Fraction V der Ester wurde zun\u00e4chst wie heim Casmn mit der 7 fachen Menge Wasser durcligesch\u00fcttelt und der unl\u00f6sliche Theil f\u00fcr sich mit Barytwasser hei U)0U verseilt. |>(, die Identilieirung des racemischen Phenylalanins sehr viel leichter ist. so habe ich auf die Isolirung der activen Arnim. s\u00e4ure verzichtet lind die tiltrirte Barytl\u00f6sung sofort durch 21 st\u00e4ndiges Erhitzen im Autoclaven auf lt>0\u00b0 rac<\u00bbmisirt. In, Isolirung des Phenylalanins aus der baryumhaltigen L\u00f6sung geschah in bekannter Weise, ihre Menge betrug 2,5 g\nhas Produkt gab stark die charakteristische Verwandlung d(\u2018s Phenylalanins in Phenylacetaldehyd heim Kochen mit Schwefels\u00e4ure und Kaliumbichromat. Zur weiteren Ideeh-licinmg wurde es einmal aus heissem Wasser umkrystalli-iii und daun mit Phenylisoeyanat gekupp(*lt. Nach dem Fm krystallisirc\u00f9 aus Alkohol zeigte dieses Produkt nicht alb in den Zersetzungspunkt (gefunden 178% sondern auch die Zusammensetzung des Phenyleyanat-Phenylalanins :\n0.1%:\u2019, \u00ab Stuhstanz jnil>,*n O.isa.*\u00bb\tund (KlOtO g Ha0.\n(\tt\u00eecnelmvt :\t(>7.G0\u00b0 .j C. o.fitt \u00b0\n11.\n(iefunden: (17,180.\u00bb \u00bb\t5,72 % >\nhie gleiche Febereinstimmung im Schmelzpunkt rgefniuleu 170 -171' ) ergab sich bei dem Anhydrid der vorigen Vets bindung.\nAehnliehe Resultate haben einige Versuche des Herrn hr. Levene mit der Gelatine ergehen, hie Bildung der a-Pyrm-Hdincarbons\u00e4ure wurde ganz sicher nachgewiesen und dir-jeuige des Phenylalanins sehr wahrscheinlich gemacht. : Ausf\u00fchrliche Mittheilung dar\u00fcber wird bald folgen.\nSch\u00fctzenberger1) hat hei seiner ausgedehnten Arbeit \u00fcber die Zersetzung des Albumins durch Barvtwasser ein Produkt, isolirt, welches er Tyroleucin nannte und als eine\nim. phvs. ob,'16. s. aid. (1S70.","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"a-PyrroliJincarbonsliu re und Pheiiv\u00eealanin.\n415\nVerbindung von Aminovalerians\u00e4ure mit einem K\u00f6rper G^UyjNO glaubte befrachten zu k\u00f6nnen.\nK. Schulze und Barbi\u00e9ri,1) welche zuernt das Pheityl-alimin unter den Zersetzungsprodukten der Kiweissslolfe- mit Siciierheit erkannten, haben bereits darauf hingewiesen, dass iiai li dem I\u00bbefiinde von Sch\u00fctzenberger hei der Zersetzung d<*' Albumins mit Barytwasser wahrscheinlich Bhonyla'ldnin \u00ab iit,tch(\u2018. Aber der sichere Beweis daf\u00fcr w\u00fcrde ohne die K-trrmcfhnde wohl noch lange nicht geliefert worden sein; d.tm gerade die .Versuche von Schulze2) zeigen, welclr ausser-\u00ab\u25a0\u2022rdeutljche Sehwierigkciten die sichere f>kennung des Phenylalanins unter den Spaltungsprodukten der Protei ns lotie nach den \u00e4lteren Methoden darbietet.\nWas (li\u00e9 IVrrolidinoarboiis\u00e4ure betrifft, so habe feh schon in 'Ini' i'i'-lcii Miltlieilung horvorgehoben, dass sin wohl zu imtws.cliciden ist von don schlecht eharaklerisirloii Produkten, welche S.-h \u00e4tzen berger aus Proteinstnllen durch Baryt er-, hi. H und l.ciiceiuc genannt hat. Dass die von ihm aufgcstclltc allgemeine Formel C.II^Nt\u00c7 auf die PyiTolidinearbons\u00e4iii'e zutiilll. ist nur ein Zufall, denn das einfachste l.eueein soll\n.... ^\u2018 liiilzenherger die Formel G.II.XO, haben und kann\ndcinnach keine Carbons\u00e4ure dos Pyrrolidins sein.\nI\u00bb h glaube hei dieser Gelegenheit nicht mit meinem Fr-Ih'il liber die Arbeiten Seliiitzenhorger'-s ziiriiekhalten zu sollen. Fr hat zweifellos das Verdienst, gezeigt zu haben, 'lass \u00ablie Zahl der aus den Proteinstoffeh entstehenden Aminos\u00e4uren viel grosser ist, als man fr\u00fcher annalun. Aber hei aller Anerkennung der grossen M\u00fche, welche ei- der Jsolirtmg \u2018h i I lodukte gewidmet hat, kann mau sich der Feberzcugung \"\" hi ver.-ehliessen, dass die von ihm verwandte Twuuungs-inethode sehr unvollkommen gewesen ist. Kr hat sieh auf Iract'onirte Kryslallisation der Aminos\u00e4uren aus Wasser und Alkohol beschr\u00e4nkt, dass aber dadurch keine v\u00f6llige Scheidung welche in hohem Grade zur Bildung von\n1 Per. d. deutsch, ehern. Ges., 14, S. 1785. 1T88I.1\n2\u2018 these Zeitschrift. Pel. IX. S. (\u00bb;i. (1885.)","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022>l(i Einil Fischer. a-Pyrrolidincarbons\u00e4ure und Phenylalanin.\nkryslallen bef\u00e4higt sind, zu erreichen ist, wird jeder auf di,...,,, Gebiete bewanderte Beobachter zugehen. In Folge dessen si,\u201e| di(' meisten von Seh\u00fctzenberger aualysirlen Pr\u00e4parate i;,..\nmische gewesen, und seine Angaben \u00fcber die Entstehung ,|,.r\nverschiedenen Aminos\u00e4uren aus den Proteinstoireii bed\u00fcrfen i,, iedetii Kiuzcllullr der Pr\u00fcfung.\nA-iich hei diesen- Versuchen habe ich mich der Hi\u00ef|;'a des Herrn Dr. 0. Wolfes erfreut, wof\u00fcr ich ihm beste,,\nsage.","page":416}],"identifier":"lit17561","issued":"1901","language":"de","pages":"412-416","startpages":"412","title":"Ueber die Entstehung von a-Pyrrolidincarbons\u00e4ure und Phenylalanin bei der Hydrolyse des Eieralbumins","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:14:50.572883+00:00"}