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{"created":"2022-01-31T14:55:50.624157+00:00","id":"lit17562","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Henze, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 33: 417-425","fulltext":[{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Kupfergehalt der Cephalopodenleber.\nVon\nM. IIc*n/o.\nMi::!,. ii,m- aus \u00ablern |.hysiol.ogisch-i-hemisohou Lal.oratoriu.n der zooh.trischeli Station\n/u Neapel, i\nDor lu iiaotion /tigepanff.M am 10. August ltiniV)\n\u2018 . \u2022\nLine grosse Anzahl von Untersuchungen haben den n.nstanten und im Vergleich zu anderen Organen h\u00f6hen Eisen-(ior Wirbelthierleber lest gestellt. Im Verein mit rein physiologischen und pathologischen Erfahrungen, es sei nur iUI \u2018be Schwankungen des Eisengehaltes hei pemiei\u00f6ser An\u00e4mie ' limieit, f\u00fchrte diese Ihatsaehe zu dem Schluss, dass man in \u2022In Leher den Ort f\u00fcr den Zerfall des Blutfarbstoffes resp. ein l)ch,t f\u00fcr das zur Bildung desselben nothwendige Eisen zu h Ih m habe. Besonders scheinen nueleinartige K\u00f6rper, welche \u2022l;i> Eisen ausserordentlich festgebundeu halten, die Mutter-.Substanzen daf\u00fcr zu sein. Ich erw\u00e4hne z. B. das H\u00e4matogen b'inge's und das Hepa tin Zaleski's.\nAuch (*ine \u00e4ndert? wichtige Erscheinung st\u00fctzt diese \\ * imuthung. W ir wissen, dass die Leber die Bildungsst\u00e4tte iUJv i>(\u2018\u2018\u2019bischen (iallenfarhstotle ist. Die Abstammung dieser !\u25a0 igmento vom H\u00e4matin ist auf rein chemischem Wege zweifellos Mgesellt worden und wird immer klarer werden, je weiter lins(,i,<\u2018 ,vcnnDnsse \u00fcber die chemische Constitution des H\u00e4matins lojlx-hroiten, wozu in letzter Zeit wieder die sch\u00f6nen Arbeiten Vu|' Kil>lcr und von M. Nencki beigetragen haben.\n\\on diesen Voraussetzungen ausgehend, suchte ich der na^(\u2018r m D\u2019eten. oh auch hei Thieren, deren Blut kein, lainogfohin, also kein Eisen enth\u00e4lt, ein \u00e4hnlicher Zusammen-11mg zwischen Leber und Blut zu linden sei.\nAm gf eigne traten schienen hierzu die Cephalppoden\nM\"-seyl.-r s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXIII.\n27","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"M. Henze.\n(Octopus, Eledone, Sepia). Ihr Blut ist absolut eisenfrei und enth\u00e4lt als einzigen Eiweissk\u00f6rper das kupferhaltige H\u00e4mocyanin.\nDie grosse Mitteldarmdr\u00fcse der Mollusken wird gew\u00f6hnlich als Leber bezeichnet, obwohl sie nicht schlechtweg der Leber h\u00f6herer Tliiere an the Seite zu stellen ist. W ir kennen sie z. JL als den Tr\u00e4ger verschiedener Enzyme, was ihre Function als Verdauungsdr\u00fcse kennzeichnet und seinen Ausdruck in dem Namen \u00abHepatopankreas\u00bb gefunden hat. Griffiths1) sagt sogar von Octopus : \u00ab the liver is a true pancreas. > Aus verschiedenen Gr\u00fcnden, es sei z. B. nur auf eine neuere Arbeit von Biedermann und Moritz: lieber die Function der sogenannten < Leber* der Mollusken2) hingewiesen, kann man diesem radiealen Vorgehen wohl nicht ganz beistimmen.\nLinen gewichtigen Grund gegen die Auflassung als Leber glaubt man in dem Fehlen der echten Gallenpigmente in der Molluskenleber zu sehen. Die gebr\u00e4uchlichen Reagentien auf Bilirubin oder Biliverdin versagen. Mir scheint diese Thatsache g\u00e4r nicht so wunderbar, d\u00e4 man den chemischen Zusammenhang zwischen H\u00e4matin und Gallenpigment kennt. W ir k\u00f6nnen nicht erwarten, dass z. B. aus H\u00e4mecvanin Pigmente 'hervor-gehen, die genau die gleichen chemischen Heactionen geben, wie die ans dem H\u00e4moglobin entstehenden echten Gallenf\u00e4rbsh \u00bb tie. Ehe ich meine eigenen Beobachtungen anf\u00fchre, ist noch\neine Arbeit von Hast re und Floresco3) zu erw\u00e4hnen, die bereits einiges Licht \u00fcber die oben gestellte Frage verbreitet hat. Freilich kann ich mich der Meinung dieser Autoren nicht ohne Weiteres anscbliessem\nGenannte Forscher haben in der Leber verschiedener Kvcrtebraten, speciell auch von Cephalopoden, einen constaut.cn Eisengehalt festgestellt. Das Ergebniss ihrer Untersuchung begr\u00fcndet die Annahme einer sogenannten \u2022 fonction martiale du loie \u00bbj (1, h. sie glauben, dass der Eisengehalt der Leber wenigstens zum Theil dazu bestimmt sei, .die Oxvdatmn.<*\n1 l'idi rct. Il Soc. Edinburgh.;. 13. 120.\n- Pf l\u00fcger\u2018s An luv. Cd. 75. S. 1. 1800.\n\u25a0 o3; Dastrevt Klorcsco. Fonction martiale du foie chez tous animaux. Arch. d. l'hysiol. ltd. 10. S. 170. 18\u00d98.\nes","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"Leber den Kupfergehalt der Cephalopodenleber. 419\nVorg\u00e4nge in diesem Organe zu bewirken. Nach ihrer Hypothese i-l es unrichtig, die alleinige \u00abfonction hematolique\u00bb, also die Beziehung, zwischen Leber und Blutfarbstoff- aufrecht zu \u00ebtv hallen und zu sagen: \u00abLe fer est dans le foie par le sang et l'i.iir le sang.\u00bb Die Hauptst\u00fctze erf\u00e4hrt ihre Theorie dadurch, da- es ihnen nicht gelang, Kupfer in der Leber der Everte-l'ialen nachzuweisen, was sie zu dem Schluss f\u00fchrt: Ce\u00fce toiK-tion n est pas relative \u00e4 riicmatolyse, Le m\u00e9tal du foie esl ind\u00e9pendant du pigment m\u00e9tallique du sang. >\nWenn man nun zweifellos Eisen in der Leber der Everte-hialen findet und darauf die ebengenannte; Theorie gr\u00fcnden kann, so ist es jedenfalls unrichtig, zu behaupten, derMetall-geha1t der Leber sei unabh\u00e4ngig vom Hlut f\u00e4rbst off.\nNachdem ich mich durch mehrere rein qualitative Ver-sii. ho \u00fcberzeugt hatte, dass der Kupfergehalt der Leber von \u25a0\u2022\u25a0Octopus, Eledone, Sepia ganz unverkennbar ist, habe ich auch einige quantitative Hestimmungen gemacht. Das Verfahren war tilgendes: Die Thiere wurden verblutet. Das Blut diente zu speciellen Untersuchungen. Zweimal wurde auch vor Entfernung .1er Leber das ganze Blutgef\u00e4sssystem durch Seewasser ausgesp\u00fclt. Die Leber wurde sauber heraus pr\u00e4parirt, der Tintenbeutel entfernt, und hierauf bei 110\u00b0 bis zur Gewichts-constunz getrocknet. Nach vorsichtiger Veraschung miter mehrfacher Befeuchtung der Asche mit concentrirter HNO ging der K\u00fcckstand durch Salzs\u00e4ure v\u00f6llig in Losung. Durch Abdampten auf dem Wasserbad wurde die \u00fcbersch\u00fcssige Salzs\u00e4ure entfernt und nun in die noch saure L\u00f6sung S\u00e7hwefel-wnssersb \u00bbfl eingeleitet. Das gef\u00e4llte Kupfersulfid w\u00fcrde schliess-li(h gegl\u00fcht und als CuO resp. als Cu\u00e4S -f- OuO gewogen. /au Kontrolle l\u00f6ste ich auch, wenn die Menge hinreichend war. nochmals in Salzs\u00e4ure und bestimmte das Kupfer als Lut) nach vorangegangener F\u00e4llung mit reiner Natronlauge\nBesultat e:\n1. Leber von Octopus t t ischjfcwicbt 112 ji. t rock'cngcwirlit HU <*.\nfo Mjnden t.uO -\to.:}{4:{ jr. entsprerbend .0.2742 g Cu.\nAul Truck enge nicht bezogener Kupfergebult. 0.70211 ,. '","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420\nM. Henze.\n2. Leber von Octopus. ;\u25a0\nFrisohgewicht 27.fi g.\t.\nTrockengewicht 7.f> g.\nbefunden Ouf) ~ 0,0504 g. entsprechend 0.0450 g Cu ; Auf Trockengewicht bezogener Kupfergehalt 0.500>.\nd. Leber von Eledone.\nFrischgewicht 55.2 g.\nTrockengewicht 12,7 g.\n(Jefunden CuO = O.OdOO g. entsprechend 0,0240 g Cu.\n^ Auf Trockengewicht bezogener Kupfergehalt 0.10\u00b0 .,.\n4. Leber von Sepia officinalis.\nFrischgewiclit Von .\u20181 Lehern V .fehlt)\nTrockengewicht H.M2K g.\nbefunden LuO = O.Od57 g. entsprechend 0.02N5 g Cu.\nAuf Trockengewicht bezcigener Kupfergehalt 0.02 \"\nZur . Bestimmung des Ewens, was durch Titration m Permanganat geschah, wurde das Filtrat vom KuptVrsnllic hiedevschlag oinManifift und die Salzs\u00e4ure durch Schwofe s\u00e4ure vertrieben. Zur R\u00e9duction des Fi sens zu Oxydulsal diente eisenfreies Zink. loh (and einmal 0,0320 o, das ander Mal 0,070\u00b0 o. Diese Zahlen stimmen mit der von Da st r und Floresco angegebenen Durchschnittszahl 0.002 \u00b0 \u00bb. gi \u00fcberein.\nDer Kuplcrgchalt der Ophalopodonleber ist deimiae rund zehnmal so gross wieder Eisengehalt.\nDie weitere Frage war nun : .Woran ist das Kupti\ngchunden und in welcher Form ist es vorhanden? Wenn di folgenden Miltheihmgcn auch mehr den Charakter voit Ym Studien an sich tragen, da ici\u00bb die.<oll>eii einstweilen abbre. lie musste, so hisst sich doch schon Finiges mit Sicherheit saget\nDurch die Arbeiten Das t re's Und Flores cos1) kenn, wir zwei verschiedene Feberpigmente von Octopus : -) Ki\n0 F'ghients hepati<|ues chez les invert\u00e9br\u00e9s. Arch, de i\u2019liv> 1\" .280./; tsos. .//V.\tv\\/v\t.,'/.- \u2022\n;\t; -I Oie folgenden Beobachtungen beziehen sich s\u00e4inmtlich .ur u -\nLeber voll ( let opus vulgaris.","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"Feber den Kupfergehalt der Cephalopodenleber.\n421\nwasserl\u00f6sliches eisenhaltiges Pigment, > pigment aqueux, ferrugineux, ferrine,* und ein wasserunl\u00f6sliches, wohl aber in Chloroform und anderen organischen Solventien l\u00f6sliches Pigment, < pigment ehlorolormjque oder pigment chlort \u25baphylloide ou xanthophylloide* genannt. Das letztere liefert ein Absorptions-^ spectrum, das erste dagegen nicht. Mittheilungen \u00fcber das pigment xanthophytloide, namentlich in optischer Hinsicht, sind auch schon fr\u00fcher von anderen Autoren, ich erw\u00e4hne nur Mae Munn. gemacht worden.\nIch suchte nun zun\u00e4chst testzustellen, ob nicht doch eines dei* Pigmente kupferhaltig sei, gleichzeitig aber suchte ich nach kupferf\u00fchrenden Eiweissk\u00f6rpern. Es schien mir nicht unrh\u00fc\u00ab-licit, sich kupferhaltige Nucleiiproteide unter den Kiw'eiss-kiirpern der Leber finden Hessen. Bei den Versuchen diese Kiwcisskorper zu isoliren, bin ich auf Schwierigkeiten gestossen, <\u00fcc \u00fcberdies durch die hohe Sommertemperatur in Neapel vergr\u00f6ssert wurden. Auch ist das Organ so stark fetthaltig, \u00ablass es mir einstweilen nicht gegl\u00fcckt ist, die Proteide in reinem nativen Zustande zu erhalten. Ich \u00fcbergehe deshalb liier die diesbez\u00fcglichen Versuche und Beobachtungen \u00bb\nl m der obengenannten Frage n\u00e4her zu kommen, habe ich mich schliesslich begn\u00fcgt, einstweilen wie folgt zu verfahren:\nDie sofort nach dem lode des Thieres herausgenommene Leber wurde mit dem M\u00f6rserpistill zerquetscht, der Brei in Leinwand eingeschlagen und unter Wasser oder bei anderen Versuchen unter ledger Kochsalzl\u00f6sung geknetet. Die neu-tiali*, br\u00e4unliche, tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit filtrirte selbst durch mehr--i\u00e4clic Lagen Filtrirpapier ohne Kl\u00e4rung aber ohne nennens-werthon B\u00fcekstand. Die gen\u00fcgend verd\u00fcnnte Fl\u00fcssigkeit wurde liieraut erhitzt, um die Eiweissk\u00f6rper zu coag\u00fcliren. Nach dem Erkalten und Abfiltriren erh\u00e4lt man ein klares schw\u00e4rzlich-gr\u00fcnes Filtrat. Das Eiweisscoagulum wurde gut mit Wasser gewaschen, zu dem Zwecke mehrfach vom Filter genommen u,lfl in Wasser suspendirt, um schliesslich mit Alkohol und Aether nachgewaschen zu werden. Die letzteren L\u00f6sungsmittel f\u00e4rben >ich sofort br\u00e4unlichgelb durch das pigment ehloro-*. welches mitsammt dem Fett durch die cougulirendeu","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"422\nM. Henze.\nEiweissk\u00f6rper niedergerissen wird. Zuletzt wurde im Soxletli-apparat ersch\u00f6pfend mit Aether extrahirt.\n^ Die qualitative Untersuchung lelirte, dass das so gemmae hiweiss stark phosphorhaltig, aber auch eisen- und besonders kupferhaltig war. Um einen ungef\u00e4hren Anhalt \u00fcber die vorhandene Kupfermenge zu haben, wurden zwei quantitative Analysen gemacht. Auf das bei 110\u00b0 getrocknete Eiwei\u00df bezogen, erhielt ich einmal 0,42 \u00b0/o Cu, das andere Mal 0,48\u00b0 o Cu Der Eisengehalt betrug 0,\u201812(>/o. Ich verschweige nicht, dass das Eiweisseoagulum m\u00f6glicher Mreise Unvollkommen vom sogenannten w\u00e4sserigen Pigment befreit sein konnte. Der h\u00f6be Kupfergehalt, der sogar noch etwas h\u00f6her als der des H\u00e4mo-cyanins \u00bb) ist, l\u00e4sst sich jedoch nicht lediglich auf eine Verunreinigung zur\u00fcckf\u00fchren, sodass ich sicher bin, es werden sich m>hl charakterisirte kupferhaltige Proteide, nach dein hohen Phosphorgehalt zu urtheilen, vielleicht Nueleoproteidc, in der Leber auflinden lassen.\nIch wandte meine Aufmerksamkeit nunmehr den beiden Pigmenten zu. Das chlorolorml\u00f6sliche Pigment (pigment xantln.-phylloide) befand sich der Hauptmenge nach in den alkoholischen \u00e4therischen Ext rachat des gef\u00e4llten Eiweissos. Die L\u00f6sungen wurden auf dem Wasserbad langsam eingetrocknet und di r R\u00fcckstand mit Aether extrahirt. Nachdem die Aetherl\u00f6sung mit gegl\u00fchtem Natriumsulfat getrocknet worden war, wurde \u2022 sie, die nat\u00fcrlich ausser dem Pigment noch Fett und andere \u00e4therl\u00f6sliche K\u00f6rper enthielt, verdampft und der R\u00fcckstand verascht. Es liess sich in der Asche nicht die geringste Menge von Kupfer oder Eisen aufliuden.\n. Anders das wasserl\u00f6sliche Pigment. Nach Dastre und Horesco enth\u00e4lt dasselbe Eisen. Sie wiesen es dadurch nach, dass sie den w\u00e4sserigen Auszug der getrockneten Leber oder auch den bei der Verdauung des Organs mit Pepsin in L\u00f6sung gehenden Antheil ohne Weiteres auf Eisen pr\u00fcften. Ist diese Methode aber v\u00f6llig einwandfreiV Ist das um h-gewiesene Eisen auch wirklich dem Pigment, welches sich\n11 ( h M. Henze. Zur Kenntniss des H\u00e4iaocyanins, diese Ze.\nsehr.","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Kupfergehalt der Cephalopodenleber.\n423\nallerdings mit in der L\u00f6sung befand, eigent\u00fcmlich? Die Eis\u00e8n-ivaetion kann doch ebensogut von gleichzeitig darin befind-lit lien Eisensalzen, die eventuell erst see\u00fcnd\u00e4r entstanden sind, herr\u00fchren.\nIch verfuhr folgendermassen : Das obengenannte, von dem Kiweisscoagulum herr\u00fchrende Filtrat wurde schwach mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert. In den meisten F\u00e4llen entstand dabei ein, wenn auch sehr geringer, Niederschlag. Derselbe l\u00f6ste sich leicht in schwach alkalischem Wasser und wurde durch Ans\u00e4uern aufs Neue gef\u00e4llt. Diese Operation wurde mehrfach zur Reinigung wiederholt. Da zur quantitativen Analyse die Menge nicht ausreichte, musste ich mich vor der Hand damit begn\u00fcgen, den Phosphor- und Eisengehalt qualitativ nachzuweisen. Alles deutet auf das Vorliegen eines Nucleoproteids oder Nueleoalbumins. Hammarsten1) hat z. B. auch aus dem Leberex tract von Helix pomatia nach dem Aufkochen und dei- Coagulation des Eiweisses heim Ans\u00e4uern ein Nueleo-proteid dargestellt.\nDie von dem durch Essigs\u00e4ure gef\u00e4llten Niederschlage befreite Fl\u00fcssigkeit wurde nunmehr auf dem Wasserbad eingeengt. Es schieden sich dabei meist noch geringe [lockige\nPartikel ah. Die hinreichend concentrirte und dabei fast\n... * \u25a0\nschwarz gef\u00e4rbte L\u00f6sung wurde nunmehr mit absolutem Alkohol versetzt (etwas mehr als dem gleichen Volumen). Es senkte sich dabei ein schwarzgrauer Niederschlag zu Boden, dessen Absitzen durch Centrifugiren erreicht wurde. Die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit wurde nahezu farblos. Durch. Wasser wurde der Bodensatz wieder in L\u00f6sung gebracht, von Neuem durch Alkohol gef\u00e4llt und dieses Verfahren vielmals wiederholt. Aut diese Weise musste das Pigment zum gr\u00f6ssten Theil von anorganischen wasserl\u00f6slichen Salzen befreit sein. Die\u2018letzten alkoholisch-w\u00e4sserigen Waschfl\u00fcssigkeiten gaben z. B. keine nennenswerthe Reaction mit Silbernitrat. Zum Schluss wurde das Pigment mit Alkohol und Aether ausgewaschen. Cetrocknet l\"st sich das Pigment nur schwierig und unvollkommen in\nlf Pfl\u00fcgers Arch.. 8(5. 873(1885!","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"M. Henzo.\n\\V asser. Leichter gelingt dies durch verd\u00fcnnten Ammoniak. Im Exsiccator trocknet die Pigmentl\u00f6sung langsam ein, ohne r endcnz zur Krystallisation zu verrathon.\nDie Pigmentl\u00f6sung zeigte keine Eiweissreaction, Verd\u00fcnnte Sauren oder Alkalien gaben keine sichtbaren Ver\u00e4nderungen. Concentrirte Salpeters\u00e4ure entf\u00e4rbte die schwarze L\u00f6sung\u201d)* zu ei neue schwachen Gelb. Wurde einige Zeit damit gekocht; so gab die Fl\u00fcssigkeit starke Phosphors\u00e4urereaetion. Schwei-mctallsalze erzeugten s\u00e4mmtlieh Niederschl\u00e4ge, wobei die Fl\u00fcssigkeit entf\u00e4rbt wurde.\nInteressant ist nun, dass das Pigment nach dem Vor aschen starke Reaction auf Kupfer und auf Phosphors\u00e4ure gab. Eisen liess sieh ebenfalls, wenn auch nur in untergeordneter\nMenge, nachweisen. Ich bin weit entfernt, zu behaupten, dass\nieli das Pigment durch die obengenannte Operation in reinem Zustande erhalten habe. Es scheiterte dies an seiner Wasserl\u00f6slichkeit, gelingt aber vielleicht durch die Darstellung geeigneter Sake. Es ist auch fraglich, ob man es mit einem constant\nzusammengesetzten K\u00f6rper zu thun hat. Nach den folgenden analytischen Resultaten m\u00f6chte man fast daran zweifeln.\n. .ledes der analvsirten Pr\u00e4parate stammte von der Leber eines anderen Tlvieres und ist auf die obengenannte Weise dargestellt. Sie wurden bei KKP getrocknet.\nPigment I.\ng- gaben CuO = 0.0190 g oder Cu = 0.0152 g.\n:: . Demnach Kupfergehalt 3.55\u00c4>..'\nPigment II.\n0.-W05 g gaben CuO == 0.017a g oder Cu 0.0:i78 g.\nDemnach Kupfergehalt 7.77 \u00b0(o.\t*\nPigment III.\nD.1.V2\u00cf g gaben CuO =\u25a0 0.0111 g oder Cu \u2014 0.0089 g.\nDemnach Kupfergchalt 0,71 S.\nPigment IV.\n0.2012 g gaben CuO = 0.0033 g oder Cu 0.0020 g.\nDemnach Kupfergehalt 1.29\" o.\n'! m oino ungef\u00e4hre Anschauung \u00fcber den Eisen- imd I lio.^phorgehalt der Pigmente zu haben, lasse ich die betreuenden","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"Feber den Kupfergehalt der Cephalopodenleber.\t425\nAnalysen, zu denen das Filtrat der CuS-F\u00e4llung von Pigment ft benutzt wurde, folgen:\nDas Filtrat wurde zun\u00e4chst unter Schwefels\u00e4urezusatz eingedampft, um die bei der Eisentitration st\u00f6rende Salzs\u00e4ure zu entfernen. Die Phosphors\u00e4ure wurde zuerst, durch molybd\u00e4nsaures Ammon abgeschieden, der Niederschlag in Ammoniak gel\u00f6st und mit Magnesiamischung gef\u00e4llt. Gewogen wurde er als Mg^Pi\nZur Titration von Fe verbraucht: 0,05 ccm. Permanganat (Titer 0,1 Ke \u2014 18.47 ccm.) d. i. 0.0045 g Fe.\nFolglich Eisengehalt von Pigment II: 0.72 \u00b0;o..\nMef: Mgjy )- = 0.0821 g. entsprechend 0.0220 g P.\nFolglich Phosphorgehalt von Pigment II: 4,09u o.","page":425}],"identifier":"lit17562","issued":"1901","language":"de","pages":"417-425","startpages":"417","title":"Ueber den Kupfergehalt der Cephalopodenleber","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:55:50.624162+00:00"}