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{"created":"2022-01-31T14:50:31.643037+00:00","id":"lit17570","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Panzer, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 33: 595-608","fulltext":[{"file":"p0595.txt","language":"de","ocr_de":"Ein geschwefeltes und gechlortes Derivat des Caseins.\nVon\t-\t.\nDf. Theodor Panzer* Assistent.\t*\n\u2022\t's\nAus \u00ablern I iiivorsit\u00e4tsial,oratoriuni f\u00fcr niodi.iuisi lu\u00bb \u00c7h.-nii** in Wi. n (Dor licdai tioii zugogan?en am IC.\tlimi.)\nder sich mit dem Nachweise von Motnllgiltcn in Leiclientheilen besch\u00e4ftigt hat, diirftc\u2018 die hilgende Erscheinung aufgehdlen sein: Wenn die zerkleinerten Organe mit Salzs\u00e4ure 11,1,1 ehlorsaurem Kalium behandelt, die Fl\u00fcssigkeit durch Kil-tration -r<\u2018kliil'l und zur Vertreibung des ubersc|i\u00fcssig(\u00bbnChlors erw\u00e4rmt worden war und hieraul mit Sohwefclwassorstoir ges\u00e4ttigt wird, so entsteht immer, auch wenn keine giftige Metallverbindung in den Leichenthoilen vorhanden ist, ein hellbrauner Niederschlag, der sich in Ammoniak und in Schwefel-ammonium leicht l\u00f6st.\t],*::\u25a0\nT)i(\u2018 folgenden Zeilen m\u00f6gen nun \u00fcber Versuche berichten, welche ich angestellt habe, um die chemische Natur dieses Niederschlages wenigstens ann\u00e4hernd kennen zu lernen.\nNachdem einige Vorversuche mit menschlichen .Lebern es wahrscheinlich gemacht hatten, dass die Substanz ein Abk\u00f6mmling von Eiweissk\u00f6rpern sei, wurde eine gr\u00f6ssere Menge Casein, welches nach\u00bb dem Verfahren von Hammarsten dargestellt und sorgf\u00e4ltig gereinigt worden war, zur Erzeugung eines solchen Niederschlages verwendet.\n1 k\" Dasein wurde mit dem vierfachen Gewichte an 20\u00b0 o igor Salzs\u00e4ure zun\u00e4chst in einer Schale, \u00fcber Nacht que llen gelassen. Am folgenden Tage* wurden 450 g chlor-","page":595},{"file":"p0596.txt","language":"de","ocr_de":"Theodor Panzer.\nsaures Kalium unter best\u00e4ndigem Umf\u00fchren eingetragen. Die Masse erw\u00e4rmte sieh stark unter Chlorentwickelung. Nachdem die Reaction vor\u00fcber und die Masse erkaltet war, wurde aut' ungef\u00e4hr 20 Liter verd\u00fcnnt und von dom Ungel\u00f6sten \u00e4bliltrirl. Das noch schwach opalisirende Filtrat kl\u00e4rte sich nach mehrt\u00e4gigem Stehen durch Absetzen eines geringen Dodensatzes. Die dar\u00fcber stehende klare Fl\u00fcssigkeit wurde abgezogen und durch Erw\u00e4rmen in offenen Schalen die geringe noch darin enthaltene Menge von freiem (\u2019.hier entfernt. Nach dem .'Erkalten' wurde die Fl\u00fcssigkeit mit Schwefelwasscrstoll ges\u00e4ttigt, wodurch ein blassbr\u00e4unlicher Niederschlag entstand, welcher, nachdem er sich abgesetzt hatte, auf ein Filter gebracht und mit destillirtem Wasser so lange gewaschen wurde; bis das Waschwasser chlorfrei durchging.\nDer Niederschlag wurde nun zwischen Filtrirpapier abgepresst - und dann, vor Eaboratoriumsluft und Staub gesch\u00fctzt, trocknen gelassen. Nach mehrmonatlicliem Liegen liess sich die Substanz sehr leicht zu einem \u00e4usserst feinen Pulver zerreiben. welches durch ein feinmaschiges Seidengewebe gesiebt und dadurch von etwa anhaftenden Kitter l\u00e4se r n befreit wurde. Das Pulver wurde sodann in einem Soxhlel'sehen Extr\u00e4ctions-apparate mit Schwefelkohlenstoff haupts\u00e4chlich zur Ent forming von beigemengtem Schwefel andauernd extrahirt, bis auch nach mehrt\u00e4giger Extraction der Schwefelkohlensh>!f nichts mehr aufnahm, wozu \u00fcber einen Monat erforderlich war. Endlich wurde der anhaftende Schwefelkohlenstoff im Vacuum entfernt.\t\u2018\t\u2022\nDas so dargestellte Pr\u00e4parat wog l\u00f6 g, es repr\u00e4sentirt ein chamoisfarbiges Pulver von etwas an vulcanisirten Kautschuk erinnerndem (leruehe, welches unter dem Mikroskopie keine Andeutung einer krystalliniselien Structur erkennen l\u00e4sst. Es ist unl\u00f6slich dr kaltem Wasser, verd\u00fcnnter Kochsalzl\u00f6sung, Verd\u00fcnnter Salmiakl\u00f6sung, verd\u00fcnnten S\u00e4uren, unl\u00f6slich in Alkohol. Aether, Petroleum\u00e4ther, Chloroform, Amylalkohol und Honzol. Dagegen l\u00f6st es sich leicht in verd\u00fcnnter Lauge zu einer hellbraunen Fl\u00fcssigkeit, die allm\u00e4hlich dunkler wird, ebenso l\u00f6st es sich in verd\u00fcnnten L\u00f6sungen von kohlensaurem","page":596},{"file":"p0597.txt","language":"de","ocr_de":"Km geschwefeltes und gechlortes Derivat des (Wins. f>D7\nNatrium und von kohlensaurcm Ammonium Wird zum Aufl\u00f6sen nur wenig Lauge verwendet, so gelingt es leicht, ejiie sauer reagi rende L\u00f6sung zu erhalten, woraus hervorgeht, dass die Substanz eine mehrbasische S\u00e4ure ist.\nIn solchen L\u00f6sungen rufen S\u00e4uren Niederschl\u00e4ge horvbr, welche, im Uebersehusse von Salzs\u00e4ure- und Schwefels\u00e4ure nicht, l\u00f6slich sind, sieh aber in \u00fcbersch\u00fcssiger Kssigs\u00e4ure oder Salpeters\u00e4ure auf l\u00f6sen.\nIn Lisessig, sowie in Alkohol, der mit etwas Kssigs\u00e4ure versetzt ist, l\u00f6st sie sieh leicht auf. Heim Verd\u00fcnnen mit Wasser tr\u00fcben sich solche L\u00f6sungen unter Ausscheidung eines lloekigen Niederschlages.\n( .oneentrirte Schwefels\u00e4ure l\u00f6st das Pr\u00e4parat zu einer schwach gelblichen Rissigkeit, welche erst heim Erw\u00e4rmen braun wird.\nLeim Kochen mit Wasser zerlhesst. es zu \u00f6ligen\u25a0 braunen lroplen. welche auf dem Wasser schwimmen und nach dem Erkalten zu einer harzartigen Masse erstarren.' Trocken erhitzt schmilzt es aueh bei 2()0\u00b0C. noch, nicht.\nD(ir in Kode stehende Lascinabk\u00f6mmling gibt keine f\u00fcr Eiweissk\u00f6rper charakteristische Karbenreaetion mehr (Millon-sehc. Piuret-, Xauthopr\u00f6teins\u00e4ure-, Adamkiewicz sehe und Liebormann sehe lleaction), mit u-Naplitol und concent riiler Schwefels\u00e4ure entsteht keine F\u00e4rbung, dagegen wird (\u2018int* mit H\u00fcH- von etwas Natronlauge bereitete neutrale L\u00f6sung durch Neiitialsalzc gef\u00e4llt. So gibt sie mit dom gleichen Volumen ges\u00e4ttigter Amnionsulfatl\u00f6sung einen Niederschlag, ebenso beim S\u00e4ttigen mit Chlornatrimn oder Magnesiumsull\u00e4t. ,\nW eder eine alkalische oder neutrale, noch eine saure L\u00f6sung wird durch Alkohol gef\u00e4llt, aueh. dann nicht, wenn reichlich essigsamos Natrium hinzugef\u00fcgt wird. Erst auf Aelhorzusatz tr\u00fcbt sich di(t Fl\u00fcssigkeit.\nEssigsauros Kupfer bringt in einer L\u00f6sung des K\u00f6rpers einen schmutzig-gr\u00fcnen Niederschlag hervor: durch salpeter-saures oder essigsaures Silber entsteht nur in einer sauer leugnenden L\u00f6sung ein Niederschlag, \u00bb1er in Ammoniak l\u00f6slich i>b Sublim\u00e2t, Kaliuimjiiccksilhcrjodid und dodjodkaliunr tr\u00fcben","page":597},{"file":"p0598.txt","language":"de","ocr_de":"Theodor Panzer.\ndie L\u00f6sung nicht. Pepsi nsalzs\u00e4ure mit einem Gehalt von 0,4 \u201c o Chlorwasserstoff l\u00f6ste das Pr\u00e4parat auch nach H t\u00e4gigem Stellen im Brutofen nicht.\nDurch die qualitative Elementaranalyse wurden in dieser Substanz neben Kohlenstoff und Wasserstoff, Stickstoff reichliche Mengen von Schwefel, Chlor und Phosphor als Bestandteile nachgewiesen, dagegen war die Substanz frei von Asche.\nZur quantitativen Bestimmung der Elemente wurden abgewogene Portionen im Vaccum \u00fcber concentrirtcr Schwefels\u00e4ure bis zuin constanten Gewichte getrocknet, da die Substanz bei 10o\u00b0 C. sich schon theilweise zersetzt.\nDie einzelnen Bestiitimiirtgen gaben folgende Resultate : Kohlenstoff und Wasse rs to ff durch Verbrennung im Rohre mit vorgelegtem chromsauren Blei, Silber, Kupfer und Kupferoxyd:\n1 0,2;f\u00e2<; ^ Substanz. (),l(l\u2018)2 ^iy ), 0.;i71ig (:()2.0.01215 g lh O;lOl;\u00ab) <i C. II. 0.2102 g Substanz, ()O050gU4O, 0.3330 g C0r 0,01058 g H 0,00031 g C\nS tie kst off: nach Dum as - Lu dw ig.\nIll 0.2SI1 g Substanz. ,2)1,7 ccm. N bei 3,0\u00b0 0 und 752.0 nun. 10.13'\u00bb \u00bb N. IV. 0.2:177 g Substanz, 20.0 ccm. X bei 11.2\" C und 750,0 mm. 10.02 \u00b0/o N.\nChlor: nach Carius. .)\u25a0\n\\. 0,14-7 g Substanz. 0.03(\u00ee0 g AgLI, 0.00UU g A g. zusammen 0.01107 g (il.\nVI.\t0.1032 g Su bstanz, 0,0317 g AgCl, 0,0101 g Ag. zus\u00eeimmen 001115 g 01.\nP h o s phor : durch Veraschen der Substanz mit kolilen-saurem und salpelersaurem Natrium.\nVII.\t(1.2237 g Substanz. 0.(K)37 g Mg8iy);. 0.00103 g IV\nVIII.\t0.2X7\u00bb g Substanz, 0.0030 g Mg2iy>7, 0,00100 g I \u00bb.\nSchwefel: Die Bestimmung des Schwefelgehaltes machte Schwi<\u00bbrigkeiten. Zun\u00e4chst wurde die Methode von \\Vei de 1 und Sauer1) (Verbrennen im Sauerstoffstrome mit vorgelegtem Platinashesl) versucht : dah(\u00bbi konnten trotz aller Sorgfalt iiber-eiiistimmende Werlhe nicht erhalten werden, ohne dass die Pr.mche dieser Differenzen aufzufinden war.\nDurch die Methode von Car ins, welche bekanntlich f\u00fcr\n1 Sitzungsber. d. k ai seil. Akad, d. Wissensch. 1S73 u. Zeilsehr. analvt. Chem.. Ud, 12. S. 32.","page":598},{"file":"p0599.txt","language":"de","ocr_de":"Fin geschwefeltes und gechlortes Derivat des Caseins. 51)9\nSchwefel immer etwas zu hohe Wert he gibt, wurden folgende Resultate erhalten :\na > 0,1900 g Substanz. 0.141)5 g BaS()4, O.O2O50 g S\t103) '...\nhi 0.2070 g Substanz, 0.2131 g BaS04. 0.0293 t g S\t10.00 .\nEndlich wurde noch ein von Ru ns en angegebenes Verfahren ben\u00fctzt. Die Substanz Wurde n\u00e4mlich in reiner Natronlauge gel\u00f6st und in diese L\u00f6sung Chlorgas bis zur S\u00e4ttigung eingeleitet. Die H\u00fcssigkeit, welche sieh zun\u00e4chst braun f\u00e4rbte, nahm bald die Farbe des Chlorwassers an, unter Absoheidung einiger farbloser Flocken, welcla\u00bb jedoch beim St obenlassen \u00fcber Nacht vollst\u00e4ndig in L\u00f6sung gingen. Nachdem hierauf mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert und auf dem Wasserbade zur Trockne eingedampft worden war, wurde der R\u00fcckstand in Wasser und einigen Tropfen Salzs\u00e4ure gel\u00f6st und mit Chlorbaryum gef\u00e4llt. Es gaben:\nIX.\t0.2022 g Substanz. 0.1311 g BaS04. O.0fK07 g S.\nX.\t0,2742 g Substanz, 0.1750 g BaSO,, 0.02107 g S.\nRei Verwendung der beiden letztgenannten, gut stimmenden Werthe ergibt sieb folgende Zusammenstellung in lYoeenton :\nX. . .\ns. . . p. . . CI\n1.\tII.\tIII.\tIV.\tV. ' ! ! : \u25a0!\tvi vu \u00ce\n13.03 13.2 t \u2014\t\u2014\t_4_\t\u25a0\t_\n| 5.10\t5.03\t\u2014 . \u2014\t-\t\u25a0 J\ni \u2014\t\u2014\t10.13' 10,02\t\u2014 1\t'\ti\t;\t\n\u2018\tJ \u25a0 .\t. { \u2014 t\t\u2014 '\t! \u2014 J. \u2014\t\u2014\t. \u25a0 J ' * - \"i'l\n1 1 1 T. wC 4*\u00bb\t8.37 i - !\n' I\n- -j 8.93 s,7s\nloi Mittel: 13.11\u00b0 , C, 5.10\" , II. 10,0s*, N. S,S0 , S, 0.12 \" \u25a0\u00bb P .\nS.30 CI. 21,0P\u00bb , 0.\t.\nDas Verbal Iniss des Slickslotls zum Kohlenstoff in dieser \u25a0Substanz betr\u00e4gt 1:1,28 gegen 1 : 9,.\u2018\u00bb8 im Casein, was zum ! Iieil darin seine Erkl\u00e4rung lindot, dass bei der Chlorirung des ( Ltscins Amidogrtippen durch Chlor ersetzt werden. Dem ent-","page":599},{"file":"p0600.txt","language":"de","ocr_de":"Theodor Ranzer\n*preebend ist auch das Verh\u00e4ltnis de? Wasserstotl's zum KohlcnstolV kleiner als im Casein.\nI\u2019nter der uiclil bewiesenen Voraussetzung, dass das geschwefelte ( .aseiiuhM\u00dcvat ein einheitlicher K\u00f6rper sei, wurden, um einen Leherbliek \u00fcber \u00ablessen Molekulargr\u00f6sse zu be-knmmen, folgende Versnobe angesiellt;\n0.2171 g im Vacuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknete Substanz Wurde in einer gemessenen Menge n 10 Kalilauge gel\u00f6st \u25a0.\u25a0Mind mit n jo Schwefels\u00e4ure unter Anwendung von ein-pliudli\u00abh\u00abMn Luckmuspapier bis zur neutralen Reaction zur\u00fcck-lit rirl. I)ie Dilfemiz der verbrauchten Mengen der beiden Xormalll\u00fcssigkeiten betrug 7,1 ccm.\nLilie muitral r\u00e9agi mule L\u00f6sung \u00ables .\u25a0'K\u00f6rpers in Verd\u00fcnnter Natronlauge wurde mit essigsaurem Kupfer versetzt, der Niederschlag abgesaugt und ausgewaschen, bis das Waschwasser, kupier!rej war. 0,211 io g des im Vacuum getrockneten Niederschlages gaben 0.05*28 g Kupferoxyd, entsprechend 11,31\u00b0 \u201e\n\u00bb1er.\t;\u25a0 ^/: \u25a0 '\t. \u00f6 v : \u00f6e\n/ Auf \u00e4hniiehe Weise wurde ans einer sauer reagirenden L\u00f6sung durch essigsaures Silber ein Niederschlag erhalten, von w\u00abdehem (l,H7So g 0,2118 g Silber, ents|\u00bbrechend 50,0;)- ent-h je H en.\nMit einem Aequivalenlgewicht der belrellen<len Metalle verbinden sich-demnachv.\nZu drr Kaliuioverhinilung mit <Uil; (iewichtstheilen organischer Substanz.\n. KujiS\u00ab*rv\u00ab*ii>iinrmig\t100\t4 \u25a0 \u25a0 ',\n. Siltihrverhiiutung ;\u25a0 H17 ; \"\t,\t;\nMiese Zahlen .stehen n\u00e4herungsweise in dem.Verh\u00e4ltnisse von 2 : 1 : L so dass \u00ablie Kuplerverbinthing als normales, \u00ablie 1 \u00bbeitlen aralert'U Verbm\u00bblung\u00abMl als saure Salze zu bezeichnen w\u00e4r\u00abMi.\n1 las geschwefelte Lascinderivat ist demnach noch ein K\u00f6rper bezw. ein < ieinenge von K\u00f6rpern mit eomplieirter Zusammensetzung ; aus \u00ablen angef\u00fchrten Versuchen w\u00fcrde sieh ein M\u00abtl\u00ab*kulaigewielit v\u00ab\u00bbn mindestens 700 id. i. \\ )><( lOOl be-leehmui. \u00ablern 27 Atome KohtenstolT'..entsprechen..\nInteressant ist. \u00ablass bei \u00ab1er angeuommemni Molekular-","page":600},{"file":"p0601.txt","language":"de","ocr_de":"Km geschwrtVltvs und gechlortes Derivat des Caseins.\ngrosse aitif 2 Atome Chlor ziemlich {return g Atome Schwefel kommen.\nDer Phosphorgehalt w\u00fcrde dann ri<C Atomgewicht helragen. was daf\u00fcr spricht, dass derselbe nur van einer fremden Reimengung herr\u00fchrt.\nI m Liniges \u00fcber die Art der Cruppirung -der einzelnen Elemente zu erfahren, wurde (\u2018ine Reihe von Spattungsversuehen angestellt, \u00fcber die noch in K\u00fcrzt; berichtet werden soll.\nKin 1 heil des Schwefels kann durch Kochen mit Lauge als Schwefelalkali abgespalten werden, weiches durch Nilro-prussidnatrium einerseits, durch ein Rleisalz andererseits naele-gewiesen wurde.\n/ur quantitativen Restimmung dieses Sehvvefelanl heiles wurde mu h mehreren vergeblichen Versuchen folgendes Verfahren eingeschlagen*.\ng Substanz wurden mit einer L\u00f6sung von Kleihydroxyd in reiner Natronlauge ie natrio), zur Abhaltung der Laboraloriumslull in einem Rohr ei ngesohiosson, durch to Stunden im \\\\ \u00abtssei bade erhitzt. Nach dem Lr\u00f6lVneu der H\u00f6hre vvurite der Inhalt derselben in ein Kecherglas gesp\u00fclt, mit Kssigs\u00e4ure anges\u00e4uert, worauf sieh das Schwefelbloi gut abselzte, und wiederholt durch Decantation zuerst mit Wasser, dann mit neidiinnter Natronlauge gewaschen. Nachdem der gereinigte? Niederschlag in verd\u00fcnnter Nal ronlauge aufgesehwemmt Worden war. wurde Chlorgas bis zur S\u00e4ttigung in die Fl\u00fcssigkeit em-gel(\u2018itet. wodurch das Sehwefelbl<\u2018i oxydirf wurde* und bald in L\u00f6sung ging. Nach dem Ans\u00e4uren mit Salzs\u00e4ure wurde auf dem Wasserbade zur Trockne eingedampft und der R\u00fcckstand mit verd\u00fcnnter Natronlauge aufgenommen, worin er sich vollst\u00e4ndig loste, die Losung mit Chlorbaryum versetzt und mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uert. Der entstandene Niederschlag, bestehend aus bleilreiem Schwefels\u00e4uren Raryuni, \\yog nach dein Ab-hltriren. Waschen und Gl\u00fchen O.OONg g, entsprechend Schwefel. Auch Vorversuche hatten gelehrt; dass, wenn ehie 'cid\u00fcnnte alkalische Losung von sehwefelsaiirem Klei mit der gen\u00fcgenden Menge Chlorbaryum versetzt und m{l: Salzs\u00e4ure \u00abuige.-\u00e4uert wird, nur reines, bh*ifreies schwefelsaures Karvum","page":601},{"file":"p0602.txt","language":"de","ocr_de":"(H>2\nT lu* o (I or Panzer,\nhcrausf\u00e4llt und damit die Schwefels\u00e4ure quantitativ ausge-\nAls bleischw\u00e4rzender Schwefel kann also nur ein Bruch-theil des ( iesammtsehwefels betrachtet werden, ein anderer Tlieil (hide! sieh in der Form d\u00e9s sogenannten oxvdirten Sehwefels, wie der folgende Versuch beweist:\n0,2150 g Substanz wurden mit 2oobiger Salzs\u00e4ure in ein Hohr ein<resehlosscn und dieses einen Tag lang im Wasserbade erhitzt. Der Inhalt des 1 {obres wurde dann in ein lleeherglas gesp\u00fclt, mit Wasser verd\u00fcnnt, durch Filtration gekl\u00e4rt und mit (\u00e4ilorbaryum versetzt, worauf ein weisser Niederschlag von schwefelsaurem Haryum entstand, dessen Gewicht O.on'\u00efl g betrug, entsprechend 0.17\u00b0 o Schwefel.\nl\u2018as Filtrat von dem Haryumsulf\u00e4t schw\u00e4rzte beim Kochen nlkalisehe Hleil\u00f6snng. I\u2019m dieses schwefelhaltigen Spaltungs-\u2022 Produktes habhaft zu werden, wurde eine auf \u00e4hnliche Weise aus 1 g Substanz gewonnene Fl\u00fcssigkeit zun\u00e4chst nach dem M\u00f6mer sehen M Verfahren auf Cystin verarbeitet,ohne dass jedoch solches erhalten werden konnte.\nAuch in der Form der Hliodangruppe konnte Sehwetel nicht nachgewiesen werden, indem eine Probe der Substanz, mit Lauge l\u00e4ngen* Zeit gekocht, aut Zusatz von Kisenclilorid keine F\u00e4rbung gab.\nHei zweist\u00fcndigem Kochen mit 2\u00b0 '\u00bb iger Sehwetcls\u00e4ure >palteU> das geschwefelte Produkt Chlorwasserstoff ab. Der gr\u00f6sste Tlieil der allgewendeten Substanz blieb hierbei ungehist, auf \u00ab1er Oberfl\u00e4che der liei^sen Fl\u00fcssigkeit als braum* \u00f6lige Schiebt schwimmend und beim Frkalten zu Hoden sinkend, indem sie zu einer harzigen Masse erstarrte, welche nunmehr phnsphorfrei war. jedoch im Wesentlichen dieselben .Heactionen zeigte \\vle dii\u2018 Urspr\u00fcngliche Substanz und sich von dieser ,, nur dadurch unterschied, dass sie in warmem Alkohol loslieh war, und dass sieh die mit 'Eisessig bereitete Losung aut Zusatz von Wassernicht tr\u00fcbte,\njpH \u00fcln*r diesem Harze stehende gelbliche. klare L\u00f6sung\nZ, :t<i'1ir. f.\ti \u2019.hrnti\u00ab*. IM. XX\\ III. > \u2022","page":602},{"file":"p0603.txt","language":"de","ocr_de":"1 m (lest Invofctlcs und gechlortes Derivat dos Casoins\u2019 lill.'l\nfiitlticll uadi Entfernung der SchweMs\u00e4nro \u201eo< !\u25a0 S\u00e8hwelei und Phosphor in organischer Bindung. Xanthinbasen, kolilefiydraP \u00e4bnlicbe K\u00f6rper. Albumosen, Peptone oder Amidos\u00e4uren landen Heb nicht darin vor.\n.Mehr Aufschl\u00fcsse als der eben angef\u00fchrte \u25a0\u25a0\u25a0Versuch gab <ii<* Spaltung; mit concentrirtor Salzs\u00e4ure.\nln einem K\u00f6lbchen, in .lessen Hals ein t\u00fciekllusskiihler eingesehlill'en war, welch' letzterer an seinem oberen linde imgeschmolzen einen mit Wasser beschickten Kugelappurlil. \u00e4hnlich dem Pell got sehen, trug, wurde I g Substanz mit L'Oeem. 2<>:> oiger Salzs\u00e4ure durch II Stunden gekocht.\nIhe Fl\u00fcssigkeit in dem Kngelapparate,. welche bestimmt war. die gasf\u00f6rmigen Spaltungsprodukte aulzul\u00e4ngen, und welche: durch ein vorgelegles Fl\u00fcssigkeilsventil vor l.uflzutritl ge-ch\u00fclzl wurde, war mich beendeter Spaltung schwach opalisiictid und schied .auf Zusatz von Bleizucker einen braunen Niederschlag \\on Schwelelblei ab. Damit war Sehweielwasscrstnlf als Spaltungsprodukt naebgewiesen. Mie voit dem Sebwelelblei abtihrirte Fl\u00fcssigkeit entf\u00e4rbte nach dem Ans\u00e4uern mit Schwefel-' s\u00e4ure a ml, stark'verd\u00fcnnte < .ham\u00fcleonl\u00f6sung nicht.\nHie in dem Kolben befindliche Fl\u00fcssigkeit war nui schwach br\u00e4unlich gef\u00e4rbt und wenig getr\u00fcbt. Fine kleine liltrirlc Probe davon gab nach dem Verd\u00fcnnen mit Chlorhai yinn einen weissen Niederschlag sehwelelsaures Baryum \u2022, eine andere.mit alkalischer Illeil\u00f6sung gekocht, schied Sebwelelblei aus. Die Haupl-menge der Fl\u00fcssigkeil wurde durch zwei Tage hindurch im -U assei daniplslrome destillirt, nachdem die f\u00e4llt aus dein ganzen Apparate durch Kohlens\u00e4ure aiisgotriebcn worden war Pas Iftibe Destillat wurde mil reinem Aether ausge.mh\u00fcllelt. wobei es si(\u2018h vollst\u00e4ndig kl\u00e4rte.\nf >i(\u00bb al\u00bb<>(.trennte \u00e4therische Srliiehtliin\u00fcn lies.s iiaclniem lh*i-\nUill'-en Verdunsten des Aethers einen in sch\u00f6nen, langen;<rHh-li< h jrel\u00e4i hten Nadeln krystallisirlen Kr\u00bbrpf*r, welcher bei ll;{\"\n< hmolz. hei st\u00e4rkerem hrliitzen ohne Verkohlung unter Ivnj.w.ieke-Unf von S( ,'^Helflioxvf| verbrannte, in Alkohol unj\u00f6sliei, war lin' fjUss*'j?ne seh(\u2018 Stiek.stolfprobe nicht;irai\u00bb. Diese Suh-SfiU1Z ,nuss (hUvv als elementarer Schwefel betrachtet weiden.","page":603},{"file":"p0604.txt","language":"de","ocr_de":"T ln; \u00f6d or Panzer\nDu mir nicht bekannt ist, dass Schwefel mit Wassei-\u00abliitnpDii fl\u00fcchtig sei. hm bleibt mir f\u00fcr das Auftreten des Schweleis im I testillate nur die Erkl\u00e4rung, dass derselbe dadurch entstanden sei. dass zwei fl\u00fcchtige K\u00f6rper aus dem Spaltuugs-gemisehe auf einander einwirkten. Vielleicht ist der eine davon der bereits naehgewiesene Schwefelwasserstoff, f\u00fcr den zweiten fehlt mir jeder Anhaltspunkt.\nDer Deslillationsriirkstand wurde wiederholt mit Aether ausgeseJiiittelL. Nachdem die \u00e4therischen Schichten im Scheidetrichter abgehoben und der Aether derselben an der Luft verdunstet war, hinterblieb ein nur zum geringen Theile kryslal-linis( her. gelber R\u00fcckstand, der leicht in Alkohol, dagegen nur t heil weise in warmem Wasser l\u00f6slich war. Ein mit warmem Wasser daraus bereiteter Auszug schied beim Erkalten eine \u00ab\u2022lige, braune Substanz von oigonth\u00fcmlichem, an Alkylsullide erinnerndem Ger\u00fcche ab. Dieselbe ist leicht l\u00f6slich in Natronlauge und Ammoniak, stickstofffrei, schwefelhaltig und schw\u00e4rzt alkalische lUeil\u00f6sung schon bei gelinder W\u00e4rme. Nach diesen Eigenschaften stehe ich nicht an, unter dieser Substanz ein organisches llydrosullid. Sullid oder eine Thios\u00e4ure zu ver-niuthcu lein Disultid. wie das Cystin, w\u00fcrde aus alkalischer lUeil\u00f6sung nicht so rasch Schwefelblei abscladden, die anderen organischen Sch we h d vor bi 11 du ngen mit leicht abspaltbarem Schwefel sind in saurer L\u00f6sung nicht denkbari, und zwar einer h\u00f6faaen l\u00ee(dhe angeh\u00f6reud, da der K\u00f6rper mit Wasser-d;ini|den nicht fl\u00fcchtig ist. Zu eingehenderer Pr\u00fcfung reichte die geringe Menge, nicht aus.\nDer in warmem Wasser unl\u00f6sliche Anthoil ist nur gering, er ist schWefel- und stickstol\u00ef\u00efrei.\nDer Rest des Spallungsgomisches, d i. die mit Aether ausgesrhiitlell(\u2018 Fl\u00fcssigkeit, enthielt keinen bleisehw\u00e4rzendcn Schwefel mehr. Dieselbe wurde nach den \u00fcblichen Methoden auf Amidos\u00fcuren verarbeitet, von welchen sieh wohl reichlich Leucin, jedoch weder Glutamins\u00e4ure, noch Tyrosin naeh-we'iM u lies sen.\nLndlieh wurde noch zur Gewimnmg von Spaltungspro-dukt(ai, welche keine Amidogruppe mehr enthalten, t g des ge-","page":604},{"file":"p0605.txt","language":"de","ocr_de":"Fin geschwefeltes und gechlort\u00ab* Derivat des Caseins. 605\nschwefelten Gaseinderivates mit Aetzkali solange geschmolzem his kein Ammoniak mehr entwich. Dabei trat kein an Indol erinnernder Geruch auf. Aus der w\u00e4sserigen L\u00f6sung der Schmelze* nahm Aether nichts Nennenswerthes auf. Die FJ\u00fcssig-keil wurde mit Schwefels\u00e4ure unges\u00e4uert und destillirt. Das sc hwefelfreie* Destillat redueirte beim Kochen Silherl\u00f6sung und e nthielt h\u00f6here fl\u00fcchtige Fetts\u00e4uren, von denen, nachdem das Destillat in \u00fcblicher Weise* concentr\u00e2t worden war, namentlich Hutters\u00e4ure deutlich zu riechen war.\n11er nunmehr sauer reagii ende Des!dial ionsr\u00fccksland wurde* wiederholt mit Aether ansgeseh\u00fcttelt, die \u00e4therischen Ausz\u00fcge vereinigt und abdunsten gelassen. Der lliiekstand \"'\u201c\u2018de abermals mit wenig Aether aiifgenommeij, wobei eine nennenswerthe Menge einer krystallinischen Substanz nngei\u00f6sl bli\u00ab*b. Fine w\u00e4sserige L\u00f6sung dieser letztgenannten -Substanz reagirt sauer, gild mit Kisenchlorid einen volumin\u00f6sen, hellbraunen Niederschlag, der in Salzs\u00e4ure leicht l\u00f6slich ist, mit iunmoniakalischem Chlorcalcium und etwas Alkohol einen weissen, krystallinischen Niederschlag, mit Bleizucker einen weissen, flockigen Niederschlag, der sowohl im I eberschusse. vem Bleizucker, als auch in Salpeters\u00e4ure l\u00f6slich ist. Ftwas von der trockenen Substanz, im Spitzr\u00f6hrchen erhitzt, ver-kohlt. riecht wie verbrannte* stickstotthaltige K\u00f6rper, setzt jedoch an den k\u00e4lteren Theilen des H\u00f6hrchens ein kryslal-linisches Sublimat ab. Alle diese lleaetionon passen auf Hern-steinsiiure, welche aber vielleicht noch durch eine sticks toil-hallige Heimengung verunreinigt ist.\nD(*r auf die oben erw\u00e4hnte Weise erhaltene \u00e4therische Auszug wurde abermals verdunsten gelassen und der Huck-Find mit \\\\ a.-sei behandelt, worin er sich nur zum geringen I heile Inste. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung reagirte sauer und hinler-hess einen Hauch eines farblosen, dickfl\u00fcssigen Hiickslandes,\n(,(\u2018*son L\u00f6sung eine sehr verd\u00fcnnte Kisiuiehlo'ridl\u00f6smig deutlich gelb hirbte. i Milchs\u00e4ureV)\nHer mit Wasser extrahirte R\u00fcckstand war nach dem 1 mkrystallisiren aus Aether farblos, krystalliuis. fi. .sticksMl-\"\"'I schwefelfrei, in verd\u00fcnnter Sodatosun\u00bb l\u00e8icfit und voll-","page":605},{"file":"p0606.txt","language":"de","ocr_de":"\nTheodor Panzer.\n.-t\u00e4ndijr l\u00f6slich, Eine solche L\u00f6sung gab beim Sch\u00fctteln einen ziemlich best\u00e4ndigen Schaum, tr\u00fcbte sich auf Zusatz von verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure und kl\u00e4rte sich beim Sch\u00fctteln mit Aether wieder. Eine L\u00f6sung dieser Substanz in verd\u00fcnntem Ammoniak gab nach dein Vertreiben des \u00fcbersch\u00fcssigen Ammoniaks mit L\u00f6sungen von Calcium-, Baryum- und Magnesiumsalzen weisse, flockige* Niederschl\u00e4ge. Durch diese Reactionen erscheint die Anwesenheit auch h\u00f6herer Fetts\u00e4uren nach-gewiesen.\t: :\nDie mit Aether ausgcschiittelte w\u00e4sserige Fl\u00fcssigkeit endlich wurde, um die* verkohlende Wirkung der freien Schwefels\u00e4ure hint anzuhalten, mit Kochsalz versetzt, zur Trockne eingedampft. der R\u00fcckstand zur Entfernung der Hauptmasse der anorganischen Salze mit Alkohol ausgezogen. Der Abdampf-r\u00fcckstand der alkoholischen L\u00f6sung, mit Wasser aufgenommen, gab deutliche Millon\u2019sche Reaction; auf Zusatz von Eisenchlorid entstand eine kirschrothe F\u00e4rbung, welche durch Salzs\u00e4ure aufgehoben wurde: Bromwasser rief einen reichlichen gelben Niederschlag hervor. Die zuletzt angef\u00fchrten Reactionen sind die einzigen, welche die Anwesenheit eines aromatischen SpaltiingsProduktes von Ehenolnatur vermuthon lassen und auf das Vorhandensein eines KohlcnsloHringes in dem geschwefelten ( aseinabk\u00f6nnnling hindeuten w\u00fcrden.\nDies w\u00e4re in K\u00fcrze die Beschreibung der von mir an-gesfe\u00fcten Versuche. Wenn man nun bei einer chemischen Arbeit zu solchen Resultaten gelangt ist, so pflegt man sich gew\u00f6hnlich eine gr\u00f6ssere Menge von Entersuchungsmateriaf darzustellen und, die bereits angestellten Versuche zur Richtschnur nehmend, von Neuem an die Arbeit zu gehen, ln dem vorliegenden Falle soll aber, zumal da die Darstellung der Substanz langwierig und die Ausbeute sehr gering ist (ca. 11 /2\u00b0/\u00ab> d(is Ausgangsmaterials t. ohne (lass die Einheitlichkeit der Substanz verb\u00fcrgt w\u00e4re, davon Eingang genommen werden, und zwar aus zweierlei (Iriinden. Das Thema hat n\u00e4mlich auch zwei Seiten.\nZun\u00e4chst hat der Toxicologe oder (ieriehtsehemiker ein Interesse, zu wissen, was eine Substanz ungef\u00e4hr sei, welche ihm bei seinen Entersuchuhgen immer wieder unter die H\u00e4nde","page":606},{"file":"p0607.txt","language":"de","ocr_de":"Kin geschwefeltes und gechlortes Derivat des Caseins.\n007\nS\n\u00bbS\nkommt, wenn er dieselbe auch mir als .unn\u00fctzen [lallast al-\\ eriinrcinigung betrachten muss. Diese praktische Seite ,|\u201e Ihemas scheint durch die angef\u00fchrten Versuche f\u00fcr den er-walmten Zweck gen\u00fcgend erledigt zu sein. Die Antwort auf die Umgangs gestellte Frage lautet demnach:\nW ird in eine Fl\u00fcssigkeit, welche durch Zcrst\u00f6run\u00ab voit Leichentheilen mit Salzs\u00e4ure umi chlo, saurem Kalium erhalten wurde, Schweleiwasserston' eingeleitet, so entsteht ein Niederschlag. der abgesehen davon, dass er Sehwelelmelalle und\ndutch Oxydation des Schwefelwasserstoffs abgeschiedenen Shwe c! enthalten kann, aus gechlorten und geschwefelten Derivaten von Uiweisskorpern besteht, von ausgesprochen saurer Natur welche die bereits beschriebenen Itcactionen zeigen. 1 ezuglich der Loshehkeilsverh\u00e4ltnisse mag vielleicht noch die eine oder die andere Angabe, z. 11. die l.\u00fcslichkeil in Kisessi-\n-\"'er m essigs\u00e4urehattigem Alkohol, mitunter praktische Vor ucrtliiim; linden k\u00f6nnen.\nAnders steht es aber um das Thema, insofern' dasselbe l,l.\u00b0 ' \"Mn,e 1-iwi'isskdrper einschl\u00e4gt. Von diesem Standpunkte aus kann die Untersuchung nicht als abgeschlos.cn\n\"\u25a0'T1'\"'1\tWenn man aber bedenkt, wie wenig \u00fcber\nI\" '\u2022'Tllt,l'lon ,lCT Ki'vcissk\u00f6rper bekannt ist, dass wir ferner 1 ,l\"\" ^klorirungsprocess der Kiweissk\u00f6rper nur ..erhem Kenntnisse besitzen, dass von den llalogensubstituti\u00f6nsp^ -l'.klcn der h\u00f6heren Fetts\u00e4uren, welche zweifellos hieV eine\nm,r ci\u00bb'\u00abe \"eilige dargestellt sind, dass endlich a s prim\u00e4re Spaltungsprodukte vielleicht solche scliwefellmllmo \\or|KT aullrelen, welche sehr unbest\u00e4ndig sind, weshalb man\n?. \u2018!r rh\u00b0\" 'VCIt?,'l,on,] ver\u00e4nderte Substanzen unter den\n\u2018al; *\u2019 wW eitlsche'i), dass ein Weiterarbeiten ec- .|' !' lll\"'l 'Ul ,ll''n \u2022Snl'stanz vorl\u00e4ufig ziemlich aussichtslos 1\t, -a eine verl\u00e4ssliche Deutung der.gefundenen Thal-\n\u2022\u2018-achen derzeit unm\u00f6glich ist.\nverlieren ^ ' 'm' T\t\"odl c!ni\u00ab,f \"'.Ute dar\u00fcber zu\nsud I \"de Vorstellungen ich mir auf (irund meiner Ver-\n,\t\" \"'r l !,S ^\"'hnidekominen dieser schwefel- und ehlor-\nhaltigou Derivate gebildet habe.\t\u25a0","page":607},{"file":"p0608.txt","language":"de","ocr_de":"* Tin-odor Panzer, tiesrluv,-folles und j-erhlortes Derivat, etc,\nDurcit dio Behandlung der Eiweissk\u00f6rper mit Salzs\u00e4ure und chlorsaurom Kalium wird das Kiweissmolck\u00fcl zun\u00e4chst dwell die Wirkung der Siiure gespalten, dann werden in den ^Spaltungsprodukten einzelne Atome oder Alomgruppen durch Cldor ersetzt. Nebenher diirtte vielleicht auch eine Oxydation erfolgen. So entsteht eine Keilte von gechlorten Kiweiss-ahkommhngon ungef\u00e4hr im Hange der Albumosen und L\u2019ep-lone. Kin Theil derselben, vielleicht die h\u00f6heren, sind in V\\ asset- unloslieh. Die in Wasser l\u00f6slichen werden nun durch heil in die L\u00f6sung eingeleiteteu Schwel'elwasserstoll' derart ver\u00e4ndert, dass einzelne Ohioratome der gechlorten Alhumosen o<ter Peptone mit dem Sehwel'elwasserstoll' in Keaction treten, wodurch unl\u00f6sliche Produkte entstehen. Es w\u00e4ren da z. Id lol^eiulc Proccsso donklmr:\n- h\\\\< y - sn uci\t^\n-\tCI\n\u00ab:1 l'vtS - s -I- 2\n-\tm:[ -r U,S =\u00bb - COSH + HCl\n~r H.S -r II/) -\t\u2014 COSfl r ;i JIC1\nii. s. w.\nP\u00f6r das Auftreten einer Atomgruppe, welche hei der\n-vj'., .1\ti*.\\. \u00cf \u2019L V i,\u2019_ - : 1* .' ' !\u2022' '\t\u2022\u2022 i\u00bb V \u25a0*:.\t^ .\tL .\nmir riucli (*iii(\u2018 praeise\n\u25a0P\u00ab\nr\\ ;\n'-w\tir\u00bb in\u00bb\nXvm \u00ab","page":608}],"identifier":"lit17570","issued":"1901","language":"de","pages":"595-608","startpages":"595","title":"Ein geschwefeltes und gechlortes Derivat des Caseins","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:50:31.643042+00:00"}