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{"created":"2022-01-31T15:06:44.665674+00:00","id":"lit17581","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Reich-Herzberge, Friedrich","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 34: 119-121","fulltext":[{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"I\nUeber die Einwirkung von Trypsin auf Leim.\nVon\nDr. lnnlmli\n. Ans p < |wmfsch(n AMIn ilu,,-\tInstituts /\u201e IVrlin:,\n'Der Kclartion zntregaiuro\u00bb am 2H, <Vtnl,c*r toot.,\nIn einer \u00e4lteren Abhandlung, die sieh mil ,1er Verdauungs-uirkung des Irypsins lwsch\u00e4flijrt, macht K\u00fchne'i die Angabe 'lass (ielaline unter der Kinwirkung des Trypsins weder lia,ein nneh (ilyeoeoll liefert. Weitere Untersuchungen iiher diesen\n|,|,nkl ....... nicht .'Bemacht zu sein, wenigstens linde! sich\nin \u2018inr Litteratur keine Angabe. Die Lehrb\u00fccher von \\eu-meisler und llammnrsten haben den Uel\u00fcnd K\u00fchnes aiilgemnmnen. doch l\u00e4sst der Wortlaut einen gewissen Zweifel an seiner Richtigkeit erkennen. Und in der That muss es aullallend erscheinen, dass das Glutin, welches .lurch S\u00e4uren, Alkalien. Mikroorganismen ebenso wie das Kiwciss unter Hildnng von Aminos\u00e4uren gespalten wird, sich dem Trvpsin gegen\u00fcber, abweichend vom Kiwciss, so widerstandsf\u00e4hig er-\nweisen soll.\t\u2022\nAuf Anregung von Herrn IVof. Thierfelder habe ich\nunternommen, diese Frage einer erneuten Pr\u00fcfung zu unter-ziehen.\nAls Material diente die reinste Gelatine des Handels Sc ''\"'de entweder direkt benutzt oder nachdem sie mehrere \u25a0'ge mit Wasser ausgezogen war. Das Trypsin war ein Pr\u00fc-j\"\"\"1 von Merck, welches Kiwciss mit Leichtigkeit bis zur dang kryslulhmseher Produkte zersetzte. Zur Verhinderung ,M jm M,ss vvnr<le r(\u2018ich lieh Chlomform\tK-i\u00eer jWk*\u00bb\n\u2022v 1 |K77, ai,dI*<U^ naturhisl- uml ^ ,n\u201c'ns zu IkitlelbfMg: N.\u2019k. Ikiid I ,l'\"!,I,'\u201c>\u2018,yDr \u00ab Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXIV.\t\u2022 9","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nDr. Friedrich Reich-Herz ber ge.\nVersuch nahm ich mindestens 50 g Gelatine. Die Versuchsbedingungen wurden vielfach gewechselt : es kamen 10\u00b0/.\u00bb-, fc' 2\u00b0;oige (icdatinel\u00f6sungen mit Zus\u00e4tzen von Natriumcarbonat, die zwischen 0,2 und l'V\u00bb schwankten, zur Verwendung. Manche Versuche erhielten keinen Sodazusatz. In einigen F\u00e4llen wurde Borax resp. Galle, Mittel, denen (\u2018ine Verst\u00e4rkung der Trypsinwirkung zugeschrieben wird, zugef\u00fcgt. Die Temperatur betrug R7'\\ Die Versuchsdauer schwankte zwischen 10 Tagen und ;{ Monaten.\nDie Entorsuchung der verdauten Fl\u00fcssigkeiten auf Aminos\u00e4uren geschah in der bekannten Weise. Die klare, von einem geringen Bodens\u00e4tze anorganischer Bestandtheile abgegossene L\u00f6sung wurde mit Schwefels\u00e4ure bis zu 5\u00b0/o versetzt, mit IMiosphorwolframs\u00e4ure ausgef\u00e4llt, das Filtrat mit Baryt alkalisch gemacht, die fillrirte Fl\u00fcssigkeit mit Schwefels\u00e4ure neutralisai und mich abermaliger Filtration bis zum beginnenden Syrup eingedampft. Beim Erkalten schied sich in allen F\u00e4llen eine; Krystallhaut aus, die ebenso wie der sich bildende Bodensatz aus mikroskopischen Kugeln bestand. Durch Fmkrystallisireii aus Wasser und ammoniakalischein Alkohol Hessen sie sich einigermasson isoliren. Die Menge war aber so gering, dass zur Reinigung und genaueren Pr\u00fcfung die Krystallisationen aus mehreren Portionen vereinigt werden mussten.\nDas reine Pr\u00e4parat zeigte die Higenschaften des Leucins. Es krystallisirte aus Wasser in d\u00fcnnen Bl\u00e4ttchen, sublimirte in weissen, wolligen Flocken unter Entwickelung des charakteristischen 'Geruchs und schmolz im zugeschmolzenen R\u00f6hrchen hei 2Hf>\u00b0 unter Zersetzung. Die Kupferverbindung schied sich aus Wasser in blassblauen, zusammengesehobenen Tafeln ah und entsprach\tGeh l(),80\u00b0/oGii, her.\n10,0 ift \u201eCu. ;\nEin augenf\u00e4lliger Einfluss von Seilen des Alkalescenz-grades, der Verd\u00fcnnung, der Versuclisdauer, der Anwesenheit von Galle oder Borax auf die Menge des gebildeten Leucins Hess sich nicht mit Sicherheit constatiren: allerdings war, wie gesagt, die absolute Menge stets eine sehr geringe, in keinem Fall d\u00fcrften mehr als einige Zehntelgramm gebildet sein. Enter","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Uebcr die Einwirkung von Trypsin auf Leim.\n121\ndiesen Verh\u00e4ltnissen wurde davon abgesehen, noch auf andere Amino- und Diaininos\u00e4uren zu pr\u00fcfen, die jedenfalls auch, aber ebenfalls in sehr geringer Menge, entstanden sein werden.\nUm dem Kinwand, dass das Leucin aus dem Trypsinpr\u00e4parat stamme, oder unter dem Kinlluss. der Soda allein aus Gelatine gebildet sein k\u00f6nnt1, zu begegnen, wurden gleichzeitig mit den erw\u00e4hnten Versuchen solche angestellt, in denen einerseits Trypsin und andererseits Gelatine mit verschieden starken Sodal\u00f6sungen k\u00fcrzere und l\u00e4ngere Zeit der lirut-temperatur ausgesetzt wurden. In keinem Fall liess sich Leucin isoliren. Gegen den Einwand, dass das Leucin aus der Gelatine beigemengtem Kiweiss herr\u00e4hrte, spricht die Thatsuche, dass es niemals gelang, Tyrosin nachzuweisen.\nAus dieser Untersuchung ergibt sich also, dass die Angabe K\u00fcline's sieh insofern best\u00e4tigt, als eine umlVing-i eiche tryptische Spaltung des Leims nicht .stattfindet. Sie bedarl aber insoweit einer Einschr\u00e4nkung, als eine geringe Leucinbildung stets nachweisbar ist.","page":121}],"identifier":"lit17581","issued":"1901-02","language":"de","pages":"119-121","startpages":"119","title":"Ueber die Einwirkung von Trypsin auf Leim","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:06:44.665680+00:00"}