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{"created":"2022-01-31T13:17:21.544462+00:00","id":"lit17593","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hoyer, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 34: 347-352","fulltext":[{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der Anhydride der aliphatischen a-Amidocarbon-\ns\u00e4uren.\nVon\nK. Hojer.\nDer IU*>laction zujrojrangen am 17. Oeofmlx-r I.Wil.i\nDurch die letzten Arbeiten von Cohn,1) Salaskin2) und von E. Fischer3) \u00fcber Spaltung von Eiweissk\u00f6rpern ist die Frage \u00fcber Vorhandensein des Leucinimids im Eiweissmolek\u00fcl besonders interessant geworden. W\u00e4hrend E. Fischer bei seiner Aufspaltung des Caseins nur Amid\u00f6s\u00e4uren verschiedener Art isolirt und demzufolge es f\u00fcr wahrscheinlich h\u00e4lt, dass das Leucinimid ein erst sekund\u00e4r aus einer Amidocaprons\u00e4ure entstandener K\u00f6rper ist, h\u00e4lt Cohn dasselbe f\u00fcr ein direktes Spaltungsprodukt des Caseins: und Salaskin gelingt es, dieser Anschauung von Cohn eine neue St\u00fctze dadurch zu geben, dass er das Leucinimid unter den Produkten der peptischen und tryptischen Verdauung des Oxyh\u00e4moglobins resp. des Globins findet.\nEs scheinen sich hierbei zwei isomere K\u00f6rper zu bilden von verschiedenen Schmelzpunkten, sonst aber gleichen Eigenschaften, welche sich offenbar mit den zwei Leucinimiden decken, welche Cohn einmal bei direkter Spaltung des Caseins, ein zweites Mal synthetisch aus Leucin nach* der Vorschrift\n(1900).\n1) Diese Zeitschrift. IM. XXII, S. 170 . 1897) und IUI. XXIX, S. 28ii\n2, Diese Zeitschrift. Iht. XXXII. S. f>92 dOOl).\n\u20220 Diese Zeitschrift, lid. XXXIII. S. tut (1901>","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":";i ta\nK Hover.\nv.)h Kollier1; durch VVassereutziehung mittelst Salzs\u00e4uren b\u00ab darstellte.\t\u00b0\nl in naehzuweisen, dass es sich hier um zwei isomere K\u00f6rjier handle, verwandelte Cohn dieselben durch Reduktion m die entsprechenden Piperazinbasen:\nNH\nCJI, \u2022 CH CO\n! :\nCO\n\\\n\u00c7H \u2022 <:JC\nNH\nLounnimid oder\n-\u2022 \u2022 >. Hihutyldiaeipiperaziti\nNH\n/ \\\nc4h9 * t:n ch,\n\u25a0 r \u25a0\u25a0 i\nCH C4Htt NH fl\nDibutylpiper-\nazin.\n2. 5\n11 ...... uzin.\nAnalyse der l-latindoppelsalze unter einandei iitenti\u00dfeirte. Es ist min sehr wahrscheinlich, dass Colin di\u00ab gesuchten l'iperazinlmson hierbei in den H\u00e4nden hatte, und 'lass nur die ausserordentlich geringen Ausbeuten an Reduk-tionsprodukl ihn gehindert haben, einen ersch\u00f6pfenden Beweis t\u00fcr seine Rclmuptunjr zu liefern.\nHie nachfolgende kleine Arbeit m\u00f6ge nun dazu dienen den -hierf\u00fcr rehlenden, wenn auch indirekten. Beweis der Richtigkeit zu erbringen, sowie den Gegenstand von einem etwas anderen Standpunkte zu beleuchten.\nHie Beduktionsversuehe von Cohn, welche er an seinen l.euemnniden vorgenommen, und die hierbei erhaltenen Basen haben aus folgendem Grunde ein besonderes - chemisches -\nfresse :\nHie Anhydride der aliphatischen ct-Amidoearbons\u00e4uren, also (ilykokollanhydrid*.),\u25a0 Sarkosinanhydrid3). Lactimid4), sowie\nC Ann., Bd. IM. \u00a3 HUT (1SH5).\n-) Vergi. Curtius u. H Schulz. Ber Bd. 2H, S. M041 il890i.\n\u2022 A erj\u00efl. M yliuk. Her. Bd. 17, S. 2SH | 1884)\n,\t!\u2019reu'\tBd M S. m C1H65) u. G. M. Richardson\nai a \\ wo II Adams Amor. Cheui. Journ.. Bd. 20. S. 120.","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"Anhydride der aliphatischen a-Ainidoearlmns\u00e4ureri.\nHiH\ndas erw\u00e4hnte I^eucinimid ') werden als ringf\u00f6rmige Dop|>el-s\u00e4ureamide vom Typus KH\n/ \\\nIV\u2014(.H\tCO 'Wobei H - II oder Alkv 1 bedeuteti\nI\t*\t*'\nm\tCH\u2014R\n/\t\\\t/\t: .\t'\u25a0 h\nNH\t, X\nals Diacipiperazine angesehen: abgesehen von kryoskopischen Bestimmungen ist jedoch ein scharfer Beweis hierf\u00fcr noch nicht erbracht. Die Reduktion solcher K\u00f6rper k\u00f6nnte zu den entsprechenden ringf\u00f6rmigen Basen f\u00fchren, welche sich bekanntlich vom Piperazin ableiten\nNH\n/ \\\nCH\nCH\nCH* CH,\n\\ / V X'/X\nNH\nund charakteristische Keactionen haben, \u25a0 an denen sie leicht als* solche zu erkennen sind.\nAus dem Leueinimid ( 11 hat demnach Colin wahrscheinlich ein Dibutylpiperazin (II > hergestellt :\nNil\tX NH\n/ \\\t'\u25a0 7 \\ . ' \u25a0\ni c4h,;-ch\nco\nCH.\nII C4n\u201e CH\n1 ! |\nCO C.H \u2022C4Hs,\tCH* CH -C4H9\n\\\t/\t; X /\nNH\tNH\nDie geringen Ausbeuten bei der Reduction des schon an und f\u00fcr sich kostbaren und mit grosser M\u00fche erlangten Materials erm\u00f6glichten Cholin jedoch nur die Darstellung und Analysen von Platindoppelsalzen und salzsa\u00fcreri Salzen der Base, welche auf Dibutylpiperazin schliessen Hessen .Die Darstellung dieser K\u00f6rper k\u00f6nnte die erw\u00e4hnte Frage jedoch noch insofern nicht v\u00f6llig kl\u00e4ren, als gerade ein Dibutylpiperazin, mit welchem das Cohn sehe Pr\u00e4parat h\u00e4tte verglichen werden k\u00f6nnen, anderweitig noch nicht bekannt ist.\nYeti! Cohn 1. c","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"\n1*1. li n y f* r.\nHrst \u00ablie Darstellung eines bekannten, auch auf anderem Wege erh\u00e4ltlichen Piperazins, musste die v\u00f6llige L\u00f6sung der Pr\u00e4ge bringen. Hierzu schien das leicht zug\u00e4ngliche Alanin, \u00ablie u-Amidopropions\u00e4ure 'CII3\u2014CH('NH2) \u2014 COOH, am meisten geeignet. Die Reduction seines Anhydrides, des Lactimids (I) musste zum wohlbekannten, von verschiedenen Seiten bereits untersuchten 2. 5. Dimethvlpiperazin (II)1) f\u00fchren:\nNH\tNil\n/ m \\\t/ \\\nOH, CH CO\tII CH,- CH\nI\nCH\u00ab\ndH* CH \u2022 CH3 \\\n/\nNH\n2. 5. Dinrethyl-piperazin,\nCO CH \u2022 CH,\n\u25a0 \\ /\nNH\n2. HiiiMMliyldiacipipcrazin ' oder bactimid.\nDas Laetimid wurde anfangs nach der Methode von Preu il. c.i durch Ueberleiten von trockenem Salzs\u00e4uregas \u00fcber \u00ablas auf. 180\u2014200\u00b0 im Oelbade erhitzte Alanin gewonnen. Line bei weitem bessere Ausbeute gibt die Methode von h. bischer-), der das Laetimid durch brhitzen des freien Alanin\u00e4thvlesters im Hohr auf 180\u00b0 darstellt.\nReduction.\n/u \u00abli\u00ab\u2018sern Zweck wurden 2 g Laetimid in ca. 40 g Alkohol absol. gel\u00f6st und nach und nach unter Umsch\u00fctteln 1 g Natrium eingetragen. Nachdem das Natrium verschwunden ist, wird der Alkohol nach dem Verd\u00fcnnen mit etwa dem gleichen Volumen Wasser abdestillirt und die sich \u00fcber der stark eingeengten Fl\u00fcssigkeit ansammelnde gelbbraune Base mit \u00fcberhitztem Wasserdampf abgetrieben. Die w\u00e4sserigen alkalischen Destillat\u00ab* neutralisirt man mit Salzs\u00e4ure und dampft sie nach dem Kntf\u00e4rben mit Blutkohle ein. Aus dem \u00ablick-fl\u00fcssigen gelben R\u00fcckstand, welcher das salzsaure Salz der gesuchten Base vorstellt, wird durch festes Alkali die Base in Freiheit gesetzt und mit Chloroform aufg<*nommen. Nach\n0 Vergl. Strdir. Journ. f. pr. Cli., IUI. 47. S. {HO u. IUI. f>.\\ S. 49. und Ihiiribergor u. Linliorn. Hcr., IUI. HO, S. 224 0*07 .\n- Hcr.. IUI. H4. S. 4{2 <1901). '","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"Anhydride der aliphatischen a-Amidm arhons\u00e4urcn\t35'I\ndem Verjagen des Chloroforms aus der durch Stellen \u00fcber testem Kaliumhydroxyd entw\u00e4sserten L\u00f6sung wird das zur\u00fcck-bleibende dicke gelbe Oel fractionirt destillirt. Zwischen 150\u00b0 und 175\u00b0 geht die Hase in wasserhol len \u2022 Tropfen \u00fcber, welche in der Vorlage sofort zu durchsichtigen weissen Nadeln erstarren (0,2 g).\nDie aus Ligroin in weissen geruchlosen Bl\u00e4ttchen krystalli-sirende Substanz schmilzt zwischen 105\u00b0 und 11o\u00b0, ist in Alkohol und Wasser sehr leicht l\u00f6slich; die w\u00e4sserige L\u00f6sung reagirt stark alkalisch. Das salzsaure Salz der Base gibt mit Jodwismuthkaliuml\u00f6sung den charakteristischen granatrot hen kristallinischen Niederschlag, mit Pikrins\u00e4urel\u00f6sung einen gelben, mit Platinchlorid einen orangegelben (T\u00e4felchen). Das Benzoylprodukt, nach der S ch o 11 e n - B a u m ah n sehen Methode durch Sch\u00fctteln der w\u00e4sserigen L\u00f6sung der Base mit verd\u00fcnnter Natronlauge und BenzoyIchlorid dargestellt, krystalli-sirt aus Alkohol in weissen Nadeln vom Schmelzpunkt 227\u2014228\u00b0. Das Nitrosoprodukt der Base wurde gewonnen durch Versetzen der sauren L\u00f6sung des salzsauren Salzes mit der berechneten Menge Natriumnitrit. Es erscheint aus WTasscr in gelblichen Nadeln vom Schmelzpunkt 172\u00b0.\nDie vorliegende Base ist somit durch ihre aufgez\u00e4hlten Eigenschaften und die Eigenschaften ihrer Derivate mit dem aus Dimethylpyrazin\nN\nIl II CH I C CIL\nV/\nN\ndurch Deduction von St\u00f6hr, Bamberger und Einhorn il.c.) dargestellten 2. 5. Dimethylpiperazin identisch, und es ist dadurch der Nachweis gef\u00fchrt, dass das Lactimid und daher auch alle Imide der aliphatischen ot-Amidocarbons\u00e4uren aus zwei Molek\u00fclen der S\u00e4ure unter WTasseraustritt und Bingbildung zu Stande kommen, wie es die bei den einzelnen K\u00f6rpern unbestellten Molekulargewichtsbestimmungen voraussagten.\nHoppe-Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXIV.\t2i","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"Il* I\n1.. H o y er. Anhydride der aliphatischen u-Amid\u00f6carbons\u00e4uren.\nAus vorliegender Untersuchung ist fernerhin zu folgern, dass die Basen, welche Cohn (1. c.> aus seinen Leucinimiden durch Reduction erhalten hatte, thats\u00e4ehlich auch Dibutvl-piperazin sind.\nOh hierdurch die Hypothese Cohn\u2019s, dass die aus den (zyklischen Anhydriden der Ainidos\u00e4uren durch Reduction entstehenden Piperazine die Bildung analoger Basen im thierisehen < Irganismus erkl\u00e4ren k\u00f6nnten, eine neue St\u00fctze erh\u00e4lt, bleibt\n\u2022abzuwarten, und sicheren Nachwei\nist in erster Linie s der Piperazinbasen im\nabh\u00e4ngig von dem Thierk\u00f6rper.\ni","page":352}],"identifier":"lit17593","issued":"1901-02","language":"de","pages":"347-352","startpages":"347","title":"Zur Kenntniss der Anhydride der aliphatischen a-Amidocarbons\u00e4uren","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:17:21.544467+00:00"}