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{"created":"2022-01-31T15:59:24.786153+00:00","id":"lit17596","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Grutterink, Alide","role":"author"},{"name":"Cornelia J. de Graaff","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 34: 393-407","fulltext":[{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die Darstellung einer krystallinischen Harnalbumose.\nVon\nAlide Orutterink und Cornelia 4. de Uriiaff,\nKrankenhausapnthckor\tAjjoth\u00e8ker.\nMit einer Tafel.\n(Mitthoilunir aus \u00ablern ehern. Laboratorium des st\u00e4dtischen Krankenhauses zu Hott, Ham i\n.Der Iteiiaction zugegaiigen am 2\u00ab. December limt.i\n* * 1 ;\nKnfle April wurde im st\u00e4dtischen Krankenhaus ein Patient aulgenommen, dessen Harn grosse Mengen eines Ki weissk\u00f6rpers enthielt. Dr. Sikemeijer, der behandelnde Assistenzarzt, be-merkte ein merkw\u00fcrdiges Verhalten des Harns den von ihm benutzten Kivveissreagentien gegen\u00fcber. W\u00e4hrend Esbachs Keagens und Salpeters\u00e4ure besonders st\u00e4rkte Heaetionen gaben, erhielt er mit Ferrocyankalium und Kssigsiiure nur allm\u00e4hlich einen Niederschlag.\nFine genauere Untersuchung wurde von uns angcstelll : die Kochprobe, wobei das zuerst gebildete Goagidat sich beim Sieden fast ganz l\u00f6ste und beim Erkalten- wieder erschien, bewies uns, dass wir hier mit einem Fall von Hence-.loues-scher Albumosurie zu thun hatten.\nDamals hatte der Patient noch keine \u00e4usserlichen Merkmale einer Knochenerkrankung ; diese stellten sich erst in den letzten Monaten seines Lebens ein. Hei der Section sind keine Tumoren gefunden worden ; die histologische Untersuchung der Knochen ist noch nicht beendet. Dr. Hijmans van den Bergh, Oberarzt an dieser Krankenanstalt, wird sp\u00e4ter an anderem Ort ausf\u00fchrlich \u00fcber den klinischen Fall berichten.\nDer fast immer dunkel gef\u00e4rbte Harn hatte ein ziemlich hohes specifisehes Gewicht : Anfangs l,D2o, sp\u00e4ter l,0;t0- t,(Hi.","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"\nAlide Grutterink und Cornelia J. de Graaff.\nMit steigender Concentration sank die Harnmenge von mehr als 1 Liter auf 300\u2014liK) e\u00f6m. Oft setzte sieh nach einigem Stehen ein starkes Uratsedimenl ab: Urobilin, Indiean und /ueker wurden nicht gefunden. Der Harnstoflgehalt wurde nach Morndr-Sj\u00f6qvist bestimmt und ca. 1,5\u20141,9\u00ab,0 gefunden. Dru mikroskopischer l Untersuchung fanden sich immer merkw\u00fcrdig viele 0>:;ilatkrystalle nebst Leucocyten, Epithelien und sp\u00e4r-lichen(.ylindern. Dlobulitenartige Ausscheidungendes Eiweiss-k\u00fcrpers wurden niemals beobachtet. Ebenso wenig zeigte der Harn die von Ma gnus-Levy erw\u00e4hnte geringe Neigung zur E\u00fculniss. Anfangs enthielt er I\u201d/\u00bb Eiweiss, sp\u00e4ter (November) / .bestimmt durch W\u00e4gung des Alkoholniederschlags unter Abzug der Asche, Die abgeschiedene Tagesmenge wechselte von Hi\u201430 g.\nIn den letzten Jahren sind mehrere F\u00e4lle von Benee-Jone> scher Albumosurie bekannt und mehr oder weniger aus-fiihrlirh beschrieben worden.1) Ausser Noel Paton, der seinen Ei weissk\u00f6rper in millimeterlangen Nadeln im Harn auskrystallisirt fand, ist Magnus-Levy der einzige, der einen dem menschlichen Organismus entstammenden pathologischen Ei weissk\u00f6rper zur Kryst\u00e4llisation gebracht hat. Seine Versuche, Krystalle zu erhalten nach Hofmeister\u2019\u00bb Methode durch freiwillige Verdunstung der ammonsulfathaltigen L\u00f6sung, schlugen fehl. Erst als eine L\u00f6sung des K\u00f6rpers, die etwas weniger als io Volumproccnte ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung enthielt, in verschlossener Flasche bei Zimmertemperatur fort-gestellt wurde, zeigten sich nach Ablauf von vier Monaten millimetergrosse Krystalle in Drusen an den W7\u00e4nden der Flasche ausgeschieden. Diese Krystalle Hessen sich in gew\u00f6hnlicher Art durch Auflosen in Wasser und Versetzen mit ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00fcsung bis zur beginnenden Tr\u00fcbung umkrystalli-siren. Magnus-Levy schreibt: * trotz Wiederholung der Versuche unter gleichen \u00e4usseren Bedingungen, trotz Impfung mit don vorhandenen Krystal len, trotz aller erdenklichen Variationen,\nG Ausf\u00fchrliche I.itterahuangaben siehe Magnus-Levy. Geber Uen in-me-Jon es sehen Kiweissk\u00f6rper H.-S Zeitsehr. f. phvsiol Ghem\nim xxx. >.","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung einer kristallinischen Harnalbuinose.\n805\ndie ein ganzes Jahr hindurch fortgef\u00fchrt wurden, gelang es nicht, weitere Krystalle zu gewinnen-\u00bb Seine Ausbeute War gering, ca. 1 g, und entstammte einer einzigen Flasche.\nAngeregt durch das einmalige Gelingen der Krystallisations-versuche Magnus-Levy sthaten wir unser M\u00f6glichstes, unseren Eiweissk\u00f6rper zur Krystallisation zu bringen; Dit Harn wurde in gew\u00f6hnlicher W eise mit dem doppelten Volumen ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung versetzt, der entstandene Niederschlag mit verd\u00fcnnter Salzl\u00f6sung ausgewaschen, in Wasser gel\u00f6st, durch oft wiederholtes Ausf\u00e4llen und L\u00f6sen so weit wie m\u00f6glich gereinigt und als Niederschlag aufbewahrt;. Ein brauner Faib-stoll konnte in dieser Weise nicht ganz entfernt werden, ein Theil blieb auf dem Filter zur\u00fcck, wenn eine zur L\u00f6sung des Niederschlags nicht v\u00f6llig gen\u00fcgende Menge Wasser benutzt wurde. Nur einmal gelang es in der Art, .die Fl\u00fcssigkeit ganz zu entf\u00e4rben. Sie wurde darum gesondert weiterbehandelt und nach der von Magnus-Levy erw\u00e4hnten Methode Zu Krystallisationsversuchen verwendet. Die eine H\u00e4lfte (die Reaction war last neutral, h\u00f6chstens etwas sauer gegen Lackmus) wurde in verschlossener Flasche bei \u2018Zimmertemperatur der Krystallisation \u00fcberlassen. Hier so wie bei allen sp\u00e4teren Versuchen wurde ein kleines St\u00fcck Thymol zugesetzt zur Verhinderung der h\u00e4ulniss. In dieser Flasche hat sich bis jetzt, nach ca. 8 Monaten, noch kein einziger Krystall gebildet.\nDie zweite H\u00e4lfte, etwa 8(H) ccm., erhielt einem Tropfen verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure: in dieser Fl\u00fcssigkeit fanden sich nach etwa 4 Monaten bei mikroskopischer Untersuchung des geringen an den Boden angehefteten Niederschlags Globuliten und dazwischen einzelne winzige N\u00e4delchen, deren EiWejssnatur noch nicht festzustellen wrar. Die Flasche w\u2019urde wieder verschlossen fortgestellt. Nach weiteren 2 Monaten hatte sich der Bodensatz vermehrt ; er bestand aus kleinen in Drusen an die W\u00e4nde angehefteten Krystallen, bei 200 father Ver-gr\u00f6sserung deutliche St\u00e4bchen. An diesen wurden (lie von Wichmann1) f\u00fcr Albuminkrystalle angegebenen Reactionen und F\u00e4rbungsversuche angestellt.\nh Diese Zeitschrift. Bd XXVII. S. 575.","page":395},{"file":"p0396.txt","language":"de","ocr_de":"\nAl id e Grutterink und Cornelia J. de Graaff.\nZu einem Tropfen des Hodensatzes wurde auf dem Objectais ein kleiner Permanganatkrystall gef\u00fcgt ; die in der N\u00e4he liegender\u00bb Krystalle ziehen das Permanganat an 'sich* indem sie sieh hell bis dunkelbraun f\u00e4rben unter Beibehaltung ihrer tiestalt. Nach einigen Minuten hat sich die Mutterlauge v\u00f6llig entf\u00e4rbt, die Krvstalle lassen sich auswaschen, trocknen und in danadabalsam aufbewahren.\nAudt organische\u00bb Farbstoffe werden von den Krystallen begierig angezogen ; S\u00e4urefuchsin, Saffranin, Methylenblau u. s. w., in kleinen Portionen zugesetzt, f\u00e4rben lebhaft, indem die Mutterlauge, wie oben, v\u00f6llig entf\u00e4rbt wird.\nS\u00e4uren, wie Pikrins\u00e4ure und Chroms\u00e4ure, f\u00e4rben gelb, (ioldcblorid f\u00e4rbt intensiv gelb, Jodjodkalium braun, die Krystall-tormen bleiben unver\u00e4ndert. Milions Reagens f\u00e4rbt schon in der K\u00e4lte nach einiger Zeit sch\u00f6n roth, aber die Krvstalle b\u00fcssen dabei ihre Form etwas ein, indem sie sich kr\u00fcmmen.\nHei einem Versuch, die Krystalle nach mikrochemischer Art durch Abziehen der Mutterlauge und Auswaschen mit Wasser auf dem Objectglast' zu reinigen, sh Ute es sich heraus, dass die Krystalle sich sehr schwer in Wasser l\u00f6sen, w\u00e4hrend Hie amorphen Theile beim Auswaschen leicht gel\u00f6st werden. Wurde jetzt das Wasser allm\u00e4hlich durch Alkohol ersetzt, so behielten die Krystalle ihre Form: sie lassen sich also durch Alkohol fixiren.\nDie Krystalle sind doppelbrechend, aber so schwach, dass\ndie Doppelbrechung nur unter Anwendung der Gvpsplatte zu beobachten ist.\nDa wir jetzt wussten, dass unsere Substanz krvstallisiren konnte, die Ausbeute bei dieser Behandlung aber sehr gering war und sehr lange Zeit in Anspruch nahm, haben wir uns bem\u00fcht, ein besseres und schnelleres Krvstallisationsverfahren zu suchen. Von einem Theil der fr\u00fcher erw\u00e4hnten, als Niederschlag aufbewahrten Substanz wurde eine ges\u00e4ttigte, w\u00e4sserige Losung gemacht und mit dieser L\u00f6sung viele Krystallisations-versuche angestellt. Ihre Farbe war dunkelbraun ; das specitische Gewicht 1,1, F\u00fcnf ccm. dieser L\u00f6sung wurden verd\u00fcnnt mit \u2022> \u00ab cm. destillirten Wassers und zu den verschiedenen Proben","page":396},{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung einer kryslallinisrlien Hamallniniosc.\t597\n1, 2, bis l\u00fc Tropfen 11/4 Schwefels\u00e4ure zugesetzl. Die Proben mit 7, 8, 9 und 10 Tropfen S\u00e4ure hatten nach 24 Stunden amorphe Niederschl\u00e4ge mit mehr oder' weniger sch\u00f6n, aus-gebildeten Ki y stallen ausgeseliiedon. Die anderen Prot>en waren klar geblieben oder hatten nur amorphe Niederschl\u00e4ge, die auch nach mehreren Wochen keine Andeutung von Krystallisation zeigten, sie k\u00f6nnten aber innerhalb 2 Tage zur Krystallisation gebt acht werden durch Versetzen mit der berechneten Tropfenzahl der S\u00e4ure. Alle diese t liissigkeiten waren satter gegen Lackmus, reagirten aber nicht auf Congo. Die Krystall formen wechselten von dicken Linsen zu \u00e4usserst zarten Nadeln.\nF\u00fcr die Bereitung gr\u00f6sserer Quantit\u00e4ten der krystallisirten Substanz w\u00e4re es bequemer, mit kleineren Volumina zu arbeiten, darum wurde versucht, f\u00fcr die unverd\u00fcnnte L\u00f6sung die entsprechende Menge Schwefels\u00e4ure zu linden. Bei diesen Versuchen wurden nur amorphe Niederschl\u00e4ge erhalten, auch nach mehreren Wochen fanden sich in diesen Proben keine Krystalle. Ls gelang aber, innerhalb 2 mal 24 Stunden diese Niederschl\u00e4ge in Krystalle umzusetzen durch Verd\u00fcnnen mh dem gleichen Volumen Wasser und Versetzen mit soviel Schwefels\u00e4ure, bis die Proben 7, 8, 9 und 10 Tropfen S\u00e4ure in 10 ccm. Fl\u00fcssigkeit enthielten.\nOben wurde schon erw\u00e4hnt, dass nicht immer dieselben Krystall formen entstanden. Mit wenig S\u00e4ure (7 und 8 Tropfen; bildeten sich globulitenartige Ausscheidungen, die sich oft nach mehreren Tagen in dickere prismatische Krystalle um-^vandelten, mit inehr S\u00e4ure bildeten sich dickere, auch d\u00fcnnere Linsen, d\u00fcnne Prismen, endlich \u00e4usserst zarte Nadeln, die eine\nL\u00e4nge von 0,7 mm. erreichten, also makroskopisch sichtbar waren.\nNun wurden Proben der zu verschiedenen Zeiten gesammelten Substanz auf ihre Krystallisirbarkeit untersucht, und es stellte sich heraus, dass alle krystallisirbar waren, dass aber dabei der Wasserzusatz ebenso grossen Einfluss aus\u00fcbt, als der S\u00e4uregrad.\nDie dazu ben\u00f6lhigte Menge S\u00e4ure war 1^-5,6 ccm n 4 Schwefels\u00e4ure auf 100 ccm. L\u00f6sung; meistens wurde 5,6 ccm.","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":":m\nAlnli* Grutterink und Cornelia J. de Graaff.\nbenutzt. Krieger bemerkt in seiner Dissertation1): -Die Krystallisation von Serumalbumin gelingt nur rasch und sicher unter Einhaltung der folgenden Bedingungen: es wird zum globulinfreien Serum soviel n 5 Schwefels\u00e4ure zugesetzt, bis eine leielito Tr\u00fcbung lOpaleseenz) eintritt. Es stellte sich heraus, dass hierbei immer nahezu die gleiche Menge noth-wendig war, n\u00e4mlich auf je 100 ccm. der albuminhaltigen Mutterlauge 0,8 7,5 ccm. u/j\u00bb Schwefels\u00e4ure. Wurde weniger als diese Menge zugef\u00fchrt und dann ges\u00e4ttigte Ammonsulfatl\u00f6sung bis zur Tr\u00fcbung, so misslingt \u00f6fter die Krystallisation.\u00bb Die von Krieger f\u00fcr krystallisirtes Serunialbumin gefundenen /ahlen 6,8 n r\u00bb, bezw. 0,4\u20146 ccm. tsfi Schwefels\u00e4ure entsprechen also ziemlich genau der von uns f\u00fcr Bence-.lones'scfie Albumose gefundenen Menge, 5,6 ccm.\n(ianz anders aber verh\u00e4lt es sich mit dem Ammonsulfatgehalt. Dieser wurde bestimmt nach der von Wildenstein (Fresenius, Quantitative Analyse) angegebenen Methode : Versetzen mit einer (Uilorbaryuml\u00f6sung und Riicktitriren mit Kaliumchromat: die getundene Menge Schwefels\u00e4ure wurde auf Ammonsulfat umgerechnet. Es stellte sich heraus, dass die Fl\u00fcssigkeiten, bereitet durch L\u00f6sen des mit Ammonsulfatl\u00f6sung erhaltenen Niederschlags in einer m\u00f6glichst geringen Menge Wasser, ungef\u00e4hr dieselin* Menge Ammonsulfat enthielten: in UH) c<m. |,091 -1.128 g, Unsere ges\u00e4ttigte neutralisirte Ammonsulfatl\u00f6sung enthielt in 100 ccm. 54 g Ammonsulfat. Aus diesen Zahlen l\u00e4sst sich also berechnen, dass die verd\u00fcnnten, zur Krystallisation benutzten L\u00f6sungen 10,10\u201410,45 Volumprocent ges\u00e4ttigte Ammonsulfatl\u00f6sung enthalten. Die Albumine krystallisiren bekanntlich durch Verdunsten 40volum-proccnl iger Ammonsull\u00e4tl\u00f6sungen.\n\u2022lejzt wurde in entgegengesetzter Weise ein Versuch angestellt. Solch eine ammonsulfathaltige Albumosel\u00f6sung wurde durch vierzehnt\u00e4giges Dialysiren von Ammonsulfat befreit (im Exlialysat war nach 2X 21 Stunden mit Nessler s Reagens\n1 Geber die Darstellung kristallinischer thierischer Eiweissstoffe. Strassburg IX\u00ceIH.","page":398},{"file":"p0398s0001tableiii.txt","language":"de","ocr_de":"Tafel III\n/ iifitr /\nhour 2\n/ igur 3\n/n -Sry/i i 's Ztitxhnjt fur />//\u00bb\u2022'/<'/< \u00ab/V/<r C/irmir, Html XXXIW\nJiruttrrink-tlr (irutifj, l\u2019rhrr tlir lhir>trllung einer krystullinisrhen Harnti/humosr\u201c.\nl'tri\u00e2t; \u00bbW/ Kurl J. Iri\u00efbnn, Strnsshurg","page":0},{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung einer krystalliiiischen Harnalbumose:\t\u00dcW)\nAmmoniak eolorimetrisch nicht mehr nachweisbar >. Zu Do dieser dialysirten L\u00f6sung wurden Kl ccm. ges\u00e4ttigte neu-trahsirte Ammonsulfatl\u00f6sung zugesetzt; Proben dieser Fl\u00fcssigkeit wurden wieder mil steigenden Mengen S\u00e4ure versetzt \u2022 innerhalb 24 Stunden hatten sieh sch\u00f6ne weisse Krystalle\ngebildet iGlobuliten, Prismen und Nadeln).\nIn der oben beschriebenen Weise ist es. uns immer .gelungen, auch grosse Quantit\u00e4ten unseres Kiweissk\u00fcrpers zu krystallisiren: 1250 ccm, der L\u00f6sung wurden verd\u00fcnnt mit 1250 ccm. Wasser und versetzt mit 35 ecm; Nonnn.IsehwefoP saure. Nach 24 Stunden konnte die braungel\u00e4rbte Mutterlauge xmn den sehr wenig gef\u00e4rbten Krystalle,. getrennt werden Die Krystalle wurden gereinigt durch wiederholtes Decantiren mit Wasser; sie waren fast farblos. Die Mutterlauge enthielt nur wenig Fiweiss; sie tr\u00fcbte sich noch sehr schwach nach dem Versetzen mit mehr Ammonsulfat und mehr Saure\nUnsere Albumose krystullisirt also aus L\u00f6sungen die etwa 10 Volumprocent Ammonsnlfal enthalten, nur nach Zusatz von Schwefels\u00e4ure. Magnus-Levy hingegen krystallisirle seinen Liweissk\u00f6rper ohne S\u00e4ure aus L\u00f6sungen, die etwas wemger als 10 Volumproeent Ammonsulfat enthalten. Seine Krystalle hatten die Form sch\u00f6ner Rhomboeder: diese Krvstall-lorm haben wir bis jetzt noch nicht beobachtet.\nEigenschaften der Krystalle.\nOben wurde schon erw\u00e4hnt, dass wir bei unseren Versuchen sehr verschiedene Krystallformen erhielten. In krvstallo-graplnscher Umsicht sind die langen Nadeln von geringerer Bedeulung, als die kleineren, aber viel sch\u00f6ner ausgebildeten Prismen und die dicken Linsen. An den letzteren l\u00e4sst sich die Doppelbrechung deutlich beobachten ohne Gypsplatte: die o arisationsfarben wechseln von dunkelgrau bis hellgrau Sie bischen gerade aus und behalten diese Ausl\u00f6schung bei der Drehung um ihre Achse auf der Halbkugel. >) Ein Achsenbild\nKrystan^::^ \"\" KOlt' ***** T\nHoppe-Seyler's Zeitschrift r. physio). Chemie. XXXIV\n27","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"ioO\nAliiif (\u00eerutterink und .Gomel ia J. de Graaff.\nkonnte nicht beobachtet worden: mit der Gypsplatte wurde mit grosser Wahrscheinliehkeit ausgemacht, dass die Krystalle optisch jMisitiv siud.\nDio prismatisch ausgebildeten Krystalle sind dem Anschein nach sechsseitige Prismen mit aufgesetzten Pyramiden; der hemimorphe Habitus ist an vielen Individuen zu beobachten, aber nicht an allen. Es war schwer, die Krystalle aufrecht zu stellen: am besten war es, sie vorsichtig zu verreiben in einem I roplen verll\u00fcssigter ( ilycoringelatine. Der bequemeren Deobaehlung halber wurden sie vorher gef\u00e4rbt mit S\u00e4urefuchsin. Einige erschienen dann als Sechsecke. Der Supplementswinkel wurde so genau, als das m\u00f6glich war, gemessen und bestimmtauf ungef\u00e4hr Go\u00b0. |)ie Winkel des Sechsecks sind also 120\u00b0 und die Krystalle geh\u00f6ren demnach mit grosser Wahrscheinlichkeit dem hexagonalen System an.\nW\u00e4hl end die Nadeln einige Male makroskopisch sichtbar waren d>,7 tnm.i. erreichten die prismatischen Krystalle (Eig. 1t nur eine L\u00e4nge von 0.147 mm. und eine Droite von 0,01 mm., w\u00e4hr\u00ab ad die der Eig. 2 eine L\u00e4nge von 0,058 mm. und eine Droite von 0,02 mm. erreichten.\nVersuche, diese Substanz durch Umkrystallisiren weiter zu reinigen, schlugen fehl wegen der Schwerl\u00f6slichkeit der Krysjtalle in Wasser. Durch wiederholtes Decantiren mit Wasser war es aber leicht, die amorphen Deimengungen zu entfernen. Eig. d zeigt ein so behandeltes Pr\u00e4parat: ps ist ganz frei von\namorphen Substanzen und es ist einheitlich krvstallisirt.\n*\nDiese Krystalle wurden mit Alkohol und Aether ausgewaschen, und an der Luft getrocknet. Dei l\u00e4ngerem Stehen \u00fcber Schwefels\u00e4ure \u00e4ndert sich ihr Gewicht nicht. Dei HK)0 getrocknet, verlieren sie 7,5\" v an Gewicht: Trocknen bei 110\u00b0 \u00e4ndert \u00ablas Gewicht nicht mehr. Der Aschegehalt der \u00fcber Schwefels\u00e4urt* getrockneten Substanz war 0,1\tDiese Asche wurde\nmikrochemisch untersucht. Der gr\u00f6sste Theil l\u00f6ste sich in kochendem Wasser und krystallisirte beim Erkalten des Tropfens am Rande aus in der bekannten Eorm der Gypsnadeln und Zwillinge. Geringe Spuren Eisen blieben nach dem Auskochen der A sehe mit \\\\ asser zur\u00fcck. Phosphor war nicht nach-","page":400},{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung einer kri stallinischen llarnallmmose.\tiOi\n-\t\"...\t' i\" . \u25a0 '\nwetsbar, Kine \u00e4ndert* Probe wurde verbrannt mit NaN03 und Na2(.03: auch diese Asche enthielt keinen Phosphor. Unsere Substanz ist also phosphorfrei. Selbst nach sehr oft wiederholtem Auswaschen enthalten die Krvstalle noch Spuren \u00c4mmon-sultat. Die Schwefels\u00e4ure kann man hier am besten naoh-weisen mit Benzidinchlorhydrat: das schwerl\u00f6sliche Denzidin-sulfat scheidet sich als stark polarisirendo Bl\u00e4ttchen ab. Bei Beobachtung zwischen gekreuzten Nicols unterscheidet inan sie sogleich zwischen den nicht polarisirenden Kiweisski*ystallen.\nDurch tortgesetztes Auswaschen, wobei der gr\u00f6sste Theil der Krvstalle sich allm\u00e4hlich l\u00f6ste, gelang es, einen kleinen Best vollkommen rein, d. h. Schwefels\u00e4ure- und ammonfrei zu erhalten. Die farblosen Krvstalle l\u00f6sen sich in Wasser zu einer gegen empfindliches Lackmuspapier sehr .schwach sauren L\u00f6sung. Anfangs glaubten wir als Erkl\u00e4rung f\u00fcr die Schwerl\u00f6slichkeit der Krvstalle annehmen zu m\u00fcssen, dass wir zu thim hatten mit Schwefels\u00e4uresalzen, die Abwesenheit der S\u00e4ure beweist aber die Unrichtigkeit dieser Annahme.\nDie Krvstalle l\u00f6sen sich sehr schwer in kaltem Wasser, etwas besser in 2\u00ab>igen HarnstofTl\u00f6sungen, weniger gut in Kochsalz; sie l\u00f6sen sieh aber v\u00f6llig in kochendem W\u00e4sser und bleiben beim Abk\u00fchlen gel\u00f6st. Diese L\u00f6sung verh\u00e4lt sieb nur iu einer Hinsicht anders als die salzfrei dialvsirte L\u00f6sung. Sie gibt nach dem Erkalten mit geringen Mengen anorganischer balze, wie Amnionsulfat, Chlorammon, Kochsalz u. s. w., Niederschl\u00e4ge. Die Substanz bat sich also bei der Erhitzung\nge\u00e4ndert: es war nicht m\u00f6glich, ihre F\u00e4llungsgrenze nach Pick zu bestimmen.\nQualitative Reactionen der kaltges\u00e4ttigten w\u00e4sserigen L\u00f6sung der\nKrystalle.\nIm I eberschuss Niederschlag, beim Erhitzen Klocken.\nt. Alkohol \u00ceM\u00ee\u00b0 \u00abi.\n2. Salpeters\u00e4ure in der K\u00e4lte.\nH. Gleiches Volumen \u00ab oncentrirte Kochsalzl\u00f6sung zu der mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uerten \u00bb'\u00eekeit.\nTr\u00fcbung, welche in derHitze verschwindet. in der K\u00e4lte wieder erscheint.\nStarke Tr\u00fcbung\u00bb die beim Erhitzen nicht verschwindet.","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"Alide Grutterink und Cornelia J.\nde Graaff.\nL Aiissalzen der L\u00f6sung mit Kochsalz.\n\u00f6. Aussalzen mit Essigs\u00e4ure und Kochsalz.\n\u00d6. V erd\u00fcnnte Kupfersulf\u00e4tl\u00f6sung.\n\u00bb. Rssigs\u00e4ure' und Eerrocvan-kalium\nH. Pikrins\u00e4ure.\n!t. Metaphosphors\u00e4ine.\n10. Tricldoressigs\u00e4ure.\n11 Gerbs\u00e4ure.\n12. Joihpiecksilberjodkalium.\nI'V Millonsche R\u00e9action.\n11 Xanthoproteinprobe.\nI \u00e0. A d a m k i e vy i e z'sche Reaction.\nlti. Molise l\u00f6sche Zuckerprobe.\n17. Itiuntprobe mit Knpfersulfat. IN.\t* Nickelsulfat.\nIH. Kochen mit Alkali und Bleiacetat.\nNiederschlag.\nVollst\u00e4ndige* Ausf\u00e4llung. Niederschlag.\nNiederschlag, in der Hitze l\u00f6slich.\np\nballend.\nNiederschlag,\n*\t\u25a0\u00bb zusammen-\nin der Hitze l\u00f6slich.\nOie Niederschl\u00e4ge in 7.. 1\u00bb. und 10. erschienen wieder beim Krkalten. Niederschlag, in der Hitze zusammenballend.\nIn saurer L\u00f6sung Tr\u00fcbung.\nPositiv.\nln der K\u00e4lte gelb.\nDeutlich violett.\nPositiv Roth\\ iolett.\nGelb, beim Erw\u00e4rmen dunkler. Braunschwarz.\nReactionen des Eiweissk\u00f6rpers im Harn und Vergleich mit den\nAngaben anderer Antoren.\nWir konnten im Harn unseres Patienten nur einen Eiweissk\u00f6rper naehweisen ; wurde der Harn mit dem doppelten Volumen Alkohol von UH\u00b0;o versetzt, so entstand ein schwerer Niederschlag, der sieh heim Kochen v\u00f6llig l\u00f6ste. Der Eiweissk\u00f6rper dieses Harns liel aus bei einem Ammonsulfatgehalt von 40\u201460\u00b0/o, Globulin beginnt zu fallen bei 33\u00ab,\u00ab, gew\u00f6hnliches Albumin bei (WA/o. Heim S\u00e4ttigen niit Magnesiumsulfat, beim Durchleiten von Kohlens\u00e4ure durch den verd\u00fcnnten Harn, sowie bei der Dialyse werden keine Niederschl\u00e4ge erzeugt. Albumin und Globulin sind folglich abwesend. Wurde der Harn mit\nAlkohol kalt gef\u00e4llt, der Niederschlag unter Zusatz von Natriumcarbonat in heissem Wasser gel\u00f6st, so wurde beim Neutralismen keine F\u00e4llung von Nucleoalbumin beobachtet (Ellinger). Die","page":402},{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung\neiner kristallinischen Harnalbumose.. K)8\nAbwesenheit von Histon wurde bewiesen durch das Ausbleiben\nder Tr\u00fcbung beim Zusatz von Ammoniak zu schwach sauren L\u00f6sungen.\n\\\\ ir haben die Reaetionen des Liweissk\u00f6rpers im liant tabellarisch zusammengefasst in der Reihenfolge, benutzt von\nMagnus-Levy, da sie sich so am leichtesten unter einander vergleichen lassen.\n1. Erw\u00e4rmen.\n2. Salpeters\u00e4ure.\nH. Salzs\u00e4ure. 4. Essigs\u00e4ure.\n4a. Schwefels\u00e4ure. 4b. Milchs\u00e4ure.\n4c. Phosphors\u00e4ure. 5. Kohlens\u00e4ure.\nOpalescenz bei \u00f6l\u00bb\u00ab. Ausf\u00fcllung bei bl (w>\u00b0, \u00fcber 7o\u00ab Bitdung von Klumpen, die sich bei Mo\u00ab fast panz gel\u00f6st haben.\nAusf\u00e4llung in der K\u00e4lte ; in der Siede Ritze theilweise l\u00f6slich. Heim Abk\u00fchlen Verst\u00e4rkung des Niederschlags.\nWie Salpeters\u00e4ure.\t,\nAnfangs kein Niederschlag: naeh einiger Zeit war die ganze Masse gelatin\u00f6s (das Proberohr kann umgekehrt gehalten werden), beim Erw\u00e4rmen ll\u00f6ssig.\nAusf\u00e4llung in der K\u00e4lte.\n\u00bb nach l\u00e4ngerem Stehen in der K\u00e4lte.\nKeine .Ausf\u00fcllung.\nBeim Einleiten in den aufs Mache verd\u00fcnnten Harn kein Nieder-\n(i. Neutralisation mit NH., oder NaOH.\n7. Neutralisation nach reichlichem Zusatz von NaOH\noder Essigs\u00e4ure.\nH. Millon sehe Reaction.\nH. Biuret reaction.\n10.\tKalilauge und Bleiacetat.\n11.\tAlkohol.\nKeine F\u00e4llung.\n\u25a0e\nReichliches Neutralis\u00e2tionspr\u00e4erpitat.\n* . \u2022 \u2022\nSch\u00f6ne Bothf\u00e4rhung der Flocken in der Hitze.\nRothviolett f\u00e4rbung.\nBeim Kochen starke Braunl\u00e4rhung.\nV\u00f6llige Ausf\u00e4llung durch 2 Volurn-theile 5IH0/oigen Alkohols. Der Nie derschlag l\u00f6st sich v\u00f6llig bei un-mittelbarer Erhitzung nach der Ausf\u00e4llung, wird aber nach l\u00e4ngerer Zeit unl\u00f6slich. \u2022\t\u2022","page":403},{"file":"p0404.txt","language":"de","ocr_de":"Alide Grutterink\n12. Tannin und Essigs\u00e4ure.\nI-l. Pikrins\u00e4ure.\n14. Essigs\u00e4ure und Fermevan-kalium.\n15. Kochsalz.\nI\u00df. Essigs\u00e4ure und coneentrirte Kochsalzl\u00f6sung.\n17. Ammonsulfat.\n18. Dialyse.\n1W. S ul fosa I i c vls\u00e4u re.\nund Cornelia .1. de Graaff.\nStarker Niederschlag, hei 100\u00ab unl\u00f6sl.\n\u00bb IM\u201d *\nAnfangs geringer Niederschlag, beim Stehen st\u00e4rker werdend. Die F\u00e4llung ist aber viel st\u00e4rker in verd\u00fcnntem I rin. Der Niederschlag l\u00f6st sich fast ganz beim Kochen und erscheint wieder beim Erkalten.\nZusatz von 2 Theilen ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung : keine Tr\u00fcbung. S\u00e4ttigung mit Steinsalz: keine l r\u00fcbung, auch nicht im Brutschrank bei H7\u00b0.\nVollst\u00e4ndige Ausf\u00e4llung.\nVollst\u00e4ndige Ausf\u00fcllung bei Zusatz von 2 Volumina ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung. Die unteren und oberen F\u00e4llungsgrenzen, bestimmt nach der von Pick angegebenen Methode, lagen f\u00fcr unseren K\u00f6rper im Harn bei 4,4 bezw. f>,(>. F\u00fcr einedurehDialysiren fast vollst\u00e4ndig von Ammonsulfat befreite Eiweissl\u00f6sung fanden wir 4.4 bezw. 5,8. also ann\u00e4hernd dieselben Zahlen. Der K\u00f6rper dialysirt, wenn auch in Spuren durch thierische Membran, viel schneller durch k\u00fcnstliches Pergament (Sehleirh'scho Dialysir-li\u00fclsen). Auch bei tagelangem Dialysiren scheidet sich nichts aus. Starke F\u00e4llung, l\u00f6slich beim Erhitzen, wieder erscheinend beim Erkalten.\nEin genauer Vergleich mit den bis jetzt beschriebenen F\u00e4llen von Hence-.lones'scher Albumosurie ist nur f\u00fcr die wichtigsten Keactionen m\u00f6glich.\nI. Coagulationstemperatur. ln unserem Fall nie Opaleseenz unter \u00f6ti0, meist h\u00f6her, 57\u2014G0\u00b0. Hibbink1) fand\ni) Een geval van Albumosurie. Dissertation Amsterdam. 18112.","page":404},{"file":"p0405.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung einer krystallinischen Harnalbuntose. 405\n57\u201458\u00b0, K\u00fchne 13\u201450\u00b0. Matthes, Ellinger, Magnus-Levy oO\u2014;>8\u00b0, Jochmann und Schumann1) 53\u00b0.\nMagnus-Lovy verd\u00fcnnte 10 ccm. Harn'mit 10coin. Wasser im langhalsigen Kje Ida hl-Kolben und erw\u00e4rmte langsam im Wasserbad: nun schied sich der gesammte Eiweiss-k\u00f6rper als Niederschlag an den W\u00e4nden ab und ging beim Erhitzen \u00fcber freier Flamme auch nicht in Spuren in L\u00f6sung. Bei der Wiederholung dieses Versuchs ist es uns nicht ge-lungen, unsere Eiweisssubstanz unl\u00f6slich zu machen, wohl war es m\u00f6glich, durch vorsichtiges Erw\u00e4rmen und sehr langsames Abk\u00fchlen in einem Wasserbad die Tr\u00fcbung beim Abk\u00fchlen zu verhindern.\n2. Vollst\u00e4ndige L\u00f6slichkeit bei HMD'. Im Anfang l\u00f6ste sich unser K\u00f6rper bei schwach saurer Reaction fast ganz beim Kochen ; war die Reaction zu schwach sauer, so gen\u00fcgte es, den Harn mit einigen Tropfen verd\u00fcnnter Saure zu versetzen, um vollst\u00e4ndige L\u00f6sung zu erzielen. Auch Rib-bitik, K\u00fchne, Mattlies und El linger erhielten bei 100\u00b0 klare L\u00f6sungen. Bei Huppert, Rosin-S\u00fcssinann lind Matthes wurde der Harn nicht v\u00f6llig klar.\nBei Magnus-Lev y blieben nicht unerhebliche Mengen des K\u00f6rpers in groben, z\u00e4hen Massen ausgeschieden, Jachmann und Schumann berichten, dass die Flocken sich bei 100\u00b0 nicht merklich l\u00f6sten.\nDie durch Dialyse fast v\u00f6llig von Salzen befreite L\u00f6sung unseres K\u00f6rpers tr\u00fcbt sich bei saurer Reaction nicht beim Kochen. Sie that es erst nach Versetzen mit kleinen Mengen Salz. Dasselbe Verhalten fanden K\u00fchne, Ribbink, Matthes, und Ellinger. Magnus-Levy hingegen erzielte ohne solchen Zusatz immer eine Ausf\u00fcllung beim Erw\u00e4rmen, ln unseren Versuchen blieb nach etwa St\u00fcgigem Dialysiren gegen fliessen-des Wasser die Tr\u00fcbung beim Erhitzen aus: das Dialvsiren\nwurde so lange fortgesetzt, bis nach 2 X 21 st\u00e4ndigem Drulysiren im Exhalysat mit Nessler s Reagens kein Ammoniak mehr nachweisbar war. in den meisten F\u00e4llen dauerte das noch\nM\u00fcnch. Medicin. Wochenschr. Jahrg. 4s. Nr. M.","page":405},{"file":"p0406.txt","language":"de","ocr_de":",(- Alide Gru titer ink und Cornelia J. de Graaff.\neine Woche. Die Schwefels\u00e4urereaction war auclt dann noch\nS\u00e4ttigung mit Steinsalz. Weder Ribhink noch wir erhielten im Urin bei gew\u00f6hnlicher Temperatur oder bei 37\u00b0 eme F\u00e4llung mit Steinsalz, hingegen entstanden schon bei gew\u00f6hnlicher Temperatur Niederschl\u00e4ge in das Dialysat und in die kalt bereitete L\u00f6sung der Krvstalle. Versetzen mit 2\u00bb o Harnstoff verhinderte die F\u00e4llung nicht. Magnus-Levy land gerade das Kntgegengesetzte ; bei 37\u00b0 Coagulation im Marti, aber in reiner L\u00f6sung keine F\u00e4llung.\nt. Kssigs\u00e4ure. Mei Magnus-Levy gab der Harn beim \\ ersetzen mit einer gen\u00fcgenden Menge Kssigs\u00e4ure weder bei gew\u00f6hnlicher Temperatur noch beim Erw\u00e4rmen Niederschl\u00e4ge. Ribbink studirte eingehend die Wirkung verschiedener S\u00e4uren in steigender Concentration. In seinem Fall erstarrte der Harn gelatin\u00f6s beim Versetzen mit einer gen\u00fcgenden Menge Essigs\u00e4ure, am sch\u00f6nsten und schnellsten innerhalb 4 und 5 Minuten; wenn Io ccm. Harn mit 4 ccm. 50\u00b0/,>iger Essigs\u00e4ure versetzt wurden. Unsere Versuche gaben vollst\u00e4ndige Ueber-einstimmung mit den Ergebnissen Ribbink's.\nn. Albumosatbildung. Diese wurde in allen F\u00e4llen beobachtet ausser von Ribbink: nach Magnus-Levy lag das vielleicht daran, dass Ribbink nicht genug S\u00e4ure oder Alkali zum Harn zugesetzt hat. Auch unsere Substanz bildet Albumosat, unterscheidet sich also in dieser Hinsicht von den Verdauungs-albumosen. Unser K\u00f6rper hat also die meiste Aehnlichkeit mit dem von Ribbink, unterscheidet sich aber von diesem durch die Albumosatbildung.\nFeber die b rage, welcher Klasse der Eiweissk\u00f6rper unsere Substanz angeh\u00f6rt, wagen wir noch nicht, uns mit Bestimmtheit auszusprechen. EineHeteroalbumo.se ist sie gewiss nicht, denn niemals wurde sie als Niederschlag erhalten bei der Dialyse.1) ln ihren Eigenschaften stimmt sie am meisten mit der\n1 Aus IV|\u00bbt<*n Witte wurde nach Hast am (diese Zeitschr., Md. XXXll. * ,H 'lie Heten \u00bbal hi in lose abges\u00bb hieden. Krystatlisafionsversuche, in \u00ab-hen anuc^ehcner Weise unbestellt, hatten his jetzt noch keinen F.rfoD.","page":406},{"file":"p0407.txt","language":"de","ocr_de":"Darstellung einei kristallinischen Harnalbunmse. 407\nProtalbumose \u00fcberein, unterscheidet sieh aber von dieser in den F\u00e4llungsgrenzen gegen Ammonsulfat. Mit Hem der Nahrung entstammenden Kiweiss steht sie jedenfalls nicht in direkter Verbindung, denn an den Tagen, wo der Patient eiwcissarmc Nahrung erhielt, wurde eben so viel, ja einige Male'mehr Eiweisssubstanz ausgeschieden, als an den Tagen, wo er eiweiss-reiche Nahrung bekam.\nHoffentlich werden die Resultate der Verdauungsversuche und der Abbauprodukte nach der von Kossel angegebenen Methode, die wir anstellen und \u00fcber welche wir sp\u00e4ter berichten werden, die Beantwortung der oben gestellten Krage gestatten.\nNachtrag.\nW\u00e4hrend die obenstehende Abhandlung zum Druck ging, haben wir uns bem\u00fcht, Krystalle zn erhalten durch Versetzen der nahezu salzfrei dialvsirten L\u00f6sung mit anderen Salzen und S\u00e4uren.\nDie Versuche sind gelungen mit:\n1.\tAmmonsull\u00fct und Salzs\u00e4ure,\n2.\tZinksulfat und Schwefels\u00e4ure,\nd. Magnesiumsulfat und Schwefels\u00e4ure,\nL Chlorammon und Salzs\u00e4ure,\n5. Chlornatrium \u00bb\nDie Krystalle sind dem Anschein nach denen aus schwefelsauren Ammonsulfatl\u00f6suugen vollkommen gleich.\nMit anderen Combinat ionen sind wir noch besch\u00e4ftigt; die Resultate dieser Versuche und die Concent rationell der verschiedenen L\u00f6sungen hoffen wir sp\u00e4ter mitzutheilen.","page":407}],"identifier":"lit17596","issued":"1901-02","language":"de","pages":"393-407","startpages":"393","title":"Ueber die Darstellung einer krystallinischen Harnalbumose","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:59:24.786158+00:00"}