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{"created":"2022-01-31T13:17:37.090605+00:00","id":"lit17599","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ritter, Ernst","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 34: 430-460","fulltext":[{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die Methoden, die zur Abscheidung der Cholesterine aus den Fetten und zu ihrer quantitativen Bestimmung verwendbar\nsind.\n;> V\u00f9l.\nK. Hlttor.\n- Au- .l'u, ri/ri.-ultjir. !,\u25a0 mi-O'iOi Imim ,|, < IN.]vt.. Knikun,s in Zuri. |, :\t:\n/UU.-MIii.UMl ;mi 11*. D.-Z- mli.T llllll.'l\nEinleitung.\nBekanntlich treten die Cholesterine im Thiork\u00f6rpor nnc im IMIniizpuk\u00f6rper in grosser Verbreitung auf. Isf auch ihre Oiiantit\u00e4l in (hu*\tnur eine geringe.- so deutet doch ilu\nreoelm\u00e4ssijres Krsebeinen an den betreffenden Orten darau hin, \u00ablass >io im Kebensproeess von Bedeutmig sind, wann Iroilieh auch die Bolle. die sie hier spielen, noch nicht aid* geklart ist. Ks nvuss daher Von Werth sein, \u00abmto Alethodoi /u ihrer Trennung von den andern Uestandlhcileii des Thier-und rtlanzcnkrupers und zu ihrer quantitativen Bestimmung\nZU besitzen.\nhl iieiieslei Xeit liai Inan sich auch viel M\u00fche gojjobon, die tili* diese Zwecke verwendbaren Methoden zu vervollkommnen. Oie dazu gemachten Vorschl\u00e4ge sind zum grossen I heil von \\orlreiern. der Xahrungsmiltolcheniie ausgogangou. Ks liejit auch auf der Hand, dass Bestimmungen des Cholesteringehaltes, sowie di,* t nlersuchung der specilischen Kigefisehafton des vorhandenen ( .holesferins hei I ntersucluin^ der Nahrnngs-mittel von \\\\ ichtigkeit sein k\u00f6nnen. So k\u00f6nnte zum Beispiel \u00ab\u2022ine Oholoslerinhestimmunsf zum Xaehweis der Verf\u00e4lschung irgend eines helles durch ein anderes dienen, falls das erstere einen \u00abranz andern Cholesteringehalt. besitzt, als das zur Verf\u00e4lschung benutzte: ebenso kann eine Verf\u00e4lschung eines","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Hei h \u00e0 go z*ir Kenntnis^ der t'.liolostorin\u00bb*.\nm\nthifiischen l'cllfs durch ein j.llunzliehos a\u00efs naclijrewipsen botraohtot worden, wenn man ans dot\u00bb vei-f\u00f4lsobton Material ein Cliniesterin abzuscboiden vermag das nicht dip Ki\u00bb<'ns. lial'ten dor flnerischon Cholesterin\u00ab\u00ab besitzt mid (labor zu don I'hyJn-sterinon zu rechnen ist.1)\n\u2022 \u2022\nIch stellte mir <iit* Aufgabe. ijie I)<\u2018ini*rk(*n>\\v\u00ab*i tlu^U\u2018fV(h\u00bb,-in letzter Zt*it zur Abseheidung \u00abIci- Cholesterine und zu (fUantilativen Hest\u00fcmmmg vorgcschlagenen Methoden in der Weise einer J\u00bbi\u00fclnncr zu unterwerfen, dass ich diese Methoden auf das gleiche Material anwendete und dann die dabei erhaltenen Hesultatc unter einander verglich. Als Material verwendete ich das an Cholesterin relaliv reiche Fett, welches sieh aus Weizenkeiinen durch extraction mit .Aether gewinnen l\u00e4sst. Das Cholesterin, um das es sieh hier handelt, geh\u00f6rt also zu der Cntergruppc, die man nach deinVorgang von O. 11 es sc - ) als IMiyf osterine zu \u25a0bezeichnen pflegt*\nDaneben stellte ich mir noch eine zweite Aufgabe. jn den letzten Jahrzehnten ist eine grosse Anzahl von Phyto-st(*r,nen besehrieben worden, die sich nach den dar\u00fcber \u00abnaelihm Angaben haupts\u00e4chlich im Schmelzpunkt und im \u2022speeitix\u2019hen Drehungsvermogen unterscheiden und oft auch in dieser Hinsicht keine \u00abfl\u00f6ssen Differenzen zeigen. Ks kann nun fur fraglich erkl\u00e4rt werden, ob diese ans verschiedenen Materialien dargestellten IMiytosW\u2018rine s\u00fciniiiflieh chemische Individuell waren und ob nicht vielleicht mendie von denselben nur deshalb nicht genau die gleichen Kigenschallen zeigten, weil die untersuehten Pr\u00e4parate noch Verunreinigungen enthielten, was um so leichter m\u00f6glich ist. als manche 'von\"ihnen nur in recht kleiner Quantit\u00e4t erhalten wurden. So ist es z. 1*. denkbar, dass manche von den untersuchten Phytoslermpr\u00e4puraton Ccm en ge zweier verschiedener Phyloslerine waren, und nur deshalb verschiedene Kigenschalten zeigten, weil sie die Cemelig-theiie in ungleichen Quantit\u00e4ten \u25a0enthielten.. Jiei dieser Sach-\nJ \\ \u2022\u2022rgl\u00ab i< lie H. ili<- Angaben von A. H\u00f6mor -\"/tsHu-. f: Inh-rsmli. Nal\u00fciings- ii. (leiiussiniltcln. Js\u00fcn. >. 21 n. st \u2019\n- Ann. d. ('hem. |H7S. S. 17;V-\u2014 17i>.","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"\\:v>\nK. Hitter.\nla\u00a3o nm<s es f\u00fcr wiinsehenswerth erkl\u00e4rt werden, die verschiedenen Phytosterine und ihre Derivate einer m\u00f6glichst genauen rnlersuehunjr zu unterwerfen und dabei auch die Krage. ob sie Dement'o sind oder nicht. zu ber\u00fccksichtigen. Kine solche I ntersuchunjr l\u00e4sst sieb freilich nicht ausf\u00fchren, lulls man von dem bei rollenden K\u00f6rper niebt eine jmn\u00fcjrcnde BiianJil\u00e4l zur Verlujrung bat. Die Weizenkeime sind ein Material, aus welchen man leicht eine-sehrbedeutende Ouantit\u00e4t von Phytosterin gewinnen kann, leb habe mir daher eine \u2022rr\u00f6-sere Menge dieses Phytosterins dargeslelit und dasselbe einer n\u00e4hern (\u2019iilcestudiimg unterworfen. Allerdings ist der gleiche K\u00f6rper schon von K. Durian untersucht un i mit dem Namen Si toste rin belebt worden.11 Dennoch erschien es mir nicht unzweekm\u00e4ssig. die rnfersiiohung noch nach andern Seiten hin zu erweitern. Aueh war es von Interesse, zu pr\u00fcfen, ob ich bei I ntersuehun;j dieses Phytosterins zu den gleichen De.-ullaleu kommen konnte, wie Durian, der aus Wei/enkeiiuen anderer Herkunft sieh diesen K\u00f6rper dar-\ngestellt halle.\nIm Polgendon mache ich zun\u00e4chst einige Bemerkungen \u00fcber das von mir verwendete Ausgangsmalerial. Dann lasse ich die Beschreibung der zur Pr\u00fcfung der verschiedenen Abseheidunes- und Bc.4inmmngsmethodcn niisgef\u00fchrlen Versuche folgen. Hierauf besehreibe ich ein von mir selbst ausgearbeitetes \\ ertabren. Die Krgebnisse, die*, ich bei Inters uchuug des aus Weizenkeimen dargestellten Phvtosterins iSitosterin) erhielt, sind in der zweiten Abhandlung: mitgelheilt.\nDas Ausgangsmaterial.\nDie Weizenkeime. die ich als Ausgangsmaterial verwendete. erhielt ich aus hiesiger Stadtm\u00fchle i Besitzer: Herr Maggi i. Sie waren von guter Dualit\u00e4t und nur insofern verunreinigt. als den einzelnen Keimen meistens kleine St\u00fccke des hndosperms anhafteten. Keime ohne dieses Kudosperm k\u00f6nnte man nur gewinnen durch m\u00fchseliges Ausstichen mit\n1\tUr I. (.lient., IM. In. s. .*>.') 1\u2014.\u2018\u00bb7 k Wien.","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis der Cholesterine.\nm\nder Lupe und Pincette.1 2) Dieselben wurden zuerst, ohne sie vorher zu zerkleinern, in einem kupfernen Extractio'nsapparat mit A( ther behandelt, dann gemahlen und nun noch einmal mit Aether extrahirt. Die zweite Aethercxtraetion lieferte abei so wenig Fett, dass ich sie bei sp\u00e4tem Extnictionen unterlassen babe. Nach dem Abdestilliren des Aethers erhielt ich das Fett als braungelbes Oel. Es enthielt noch kleine Mengen von Aether: zur Entfernung derselben wurde es in Porzellanschalen eine Zeit lang auf dem Sandbad erhitzt.\nHir die meisten meiner Versuche diente ein in dieser Weise gewonnenes gr\u00f6sseres Ouantum Oel: f\u00fcr einige wenige Versuche benutzte ich 2 zwar in der gleichen Weise, aber aus andern Mustern von Weizenkeimen hergestellte diele Ich habe im Folgenden diese Fettsorten mit a, b und c bezeichnet.\nI. Versuche zur Pr\u00fcfung der Methoden, die zur Trennung der Cholesterine von den Fetten und zur Bestimmung ihrer Quantit\u00e4t\nbis jetzt vorgeschlagen sind.\nDie von mir auf ihre Brauchbarkeit gepr\u00fcften Methoden haben das Gemeinsame, dass man bei Ausf\u00fchrung derselben die Fette verseift und sodann die Cholesterine von den Seifen durch Extraction mit Aether trennt. Die in der einen oder andern Weise gereinigte \u00e4therische L\u00f6sung hinterl\u00e4sst -beim Eindunsten das Cholesterin, allerdings nicht in reinem Zustande. Doch gehen die* Vorschriften, die f\u00fcr die von mir gepr\u00fcften Methoden gegeben sind, meistens nur dabin, dass man den ganzen Verdampfungsr\u00fcckstand zu w \u00e4gen hat, ohne die Trennung des Cholesterins von den Verunreinigungen zu versuchen. Auch ich musste selbstverst\u00e4ndlich zun\u00e4chst in der gleichen Weise verfahren und bezeichne deshalb im Folgenden den zu w\u00e4genden Verdampfungsr\u00fcckstand immer als Cholesterin bczw\\ Phytosterin.\na\t%\t.\nV\nVerfahren von A. B\u00f6rner-\nB\u00f6rner ist von der Salko w s k i sehen Methode,3) die bis\nG Man vergleiche hinsichtlich dieses Materials die T-fitvrsijchung von Frankfurt in den Landw. Versuchsstationen. Bd 47. S. 4IU\n2} ^ts\u2018\u2018hr. f. Untersuch, v. Xahrunjrs-u. (l<*nussinittetn. ,18\u2018ih. s 21.\n3I Ztschr. f. analyt. Cheiri. 1KS7. S. 557 Hoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXIV.\t20","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"4.-U\nF.. I\u00ee i 11 \u00e8 r.\ndahin fast ausschliesslich angewendet worden ist, ausgegangen. Diese bestellt bekanntlich darin, dass man die w\u00e4sserigen Seifenl\u00f6suugen. die aus den Fetten hergesteltt worden sind, durch Aussch\u00fctteln mit Aether von den Cholesterinen befreit. Komet hat die von diesem Autor vorgeschlagene Arbeitsweise namentlich dadurch verbessert, dass er das Verh\u00e4ltniss zwischen Fett; Kaliumhydroxyd, Alkohol und Aether feststellte, bei dessen limehaltung die l\u00e4stigen Aetheremulsionen, die vorher fast stets auftraten, so gut,wie ganz vermieden werden k\u00f6nnen. Dieses Verh\u00e4lt niss ist : 100 g Fett, 10 ccm. Alkohol (05 -96\u00b0 Tr.) und dazu C :\u00bb der angewendeten Fettmenge an Kaliumhydroxyd und an Wasser ica. 33 g KOH in 33 ccm. H.,0 gel\u00f6st). H\u00f6nier verwendet zu einer liestimmung 50 g Fett. Er verseift auf kochendem Wasserbad am K\u00fcckilussk\u00fchler, wobei man Anfangs h\u00e4utig und kr\u00e4ftig umsch\u00fcttelt, bis der Kolbeninhalt beim Schiit lein klar geworden ist, und erw\u00e4rmt dann nnri, > Stunde unter zeitweiligem Umsch\u00fctteln auf dem Y\\ \u00e0j\u00ees\u00e9f bade. Darauf gibt inan die Seitenl\u00f6sung noch wann in einen Seh\u00fcttcltrichter von etwa l\u201411 > Liter Inhalt und spiill die im Kolben verbliebenen Seifenreste mit 200 ccm. Wasser in den Sch\u00fclteltrichter. Nachdem die Seifenl\u00f6sung hinl\u00e4nglich abgek\u00fchlt ist. setzt man 500 ccm. Aether hinzu und sch\u00fcttelt den Inhalt etwa Minute durch. Nachdem sich die Aetherl\u00f6sung vollkommen klar abgesetzt hat, trennt man sie in bekannter Weise von der Seifenl\u00f6sung. Sodann extmhirt man letztere noch 2\u20143 Mal mit je 200\u2014250 ccm. Aether. Die vereinigten \u00e4therischen Fl\u00fcssigkeiten werdender Destillation unterworten. Den Destillalionsr\u00fcckstand erhitzt man zur Entfernunggeringer Alkoholteste im Wasserbad unter Einblasen von ladt. Dann kocht man zur Umwandlung etwa noch vorhandener Fett reste nochmals w\u00e4hrend 5\u201410 Minuten mit lo Ccm. obiger Kalilauge. Die Fl\u00fcssigkeit wird dann w\u00e4hrend einer Minute mit so\u2014 lOo ccm. Aether behandelt und die von der Seifenl\u00fcsung getrennte \u00e4therische Cholesterinl\u00f6sung 3 Mal mit o 10 ccm. Wasser gesch\u00fcttelt und dann die filtrirte Massigkeit durch Abdunsten vom Aether befreit. Das so erhaltene Produkt gelangt zur W\u00e4gung.","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"Bei Ira go zur Konntniss dor Cholesterin\u00ab*.\n435\nNach Bonier s Vorschrift wurden von mir zun\u00e4chst 2 Bestimmungen ausgef\u00fchrt, deren Resultate die folgenden sind :\ntes Oel ( a >\t- 49.\t725\nPhytosterin\t= 1.\t\nEntspricht\t\u2014 2,\t, 7:t\ntes Oet < a \u00bb\t-- tu\t.'.\u00bb70\nPhytosterin\t- 1.\t,2H.*)0\nEntspricht\t\u2014 2\t.57\nHierzu folgende Bemerkungen: Die Actherschieht schied sieh in beiden Bestimmungen nach dem \u00bbSch\u00fctteln mit der Seifenl\u00f6sung schnell ab. Wie man sieht, ist bei Nr. 1 eine gr\u00f6ssere Ausbeute erzielt worden als bei 2> Das r\u00fchrt davon her, dass bei 1, entgegen der Vorschrift, zuerst 2 Mal mit je 500 ccm. und dann noch 3 Mal mit je 25o ccm. ausgesch\u00fcttelt wurde. Bei 2 verfuhr ich genau nach der Vorschrift. Das Resultat deutet nun daraut hin, dass man bei genauer inne-haltung der Angaben nicht alles Phytosterin aus der Seifen l\u00f6sung herausbekommt. Nach dem zweiten Verseifen wurde in beiden Beispielen .gleichm\u00e4\u00dfig 3 Mal mit je 100 ccm. Aether extrahirt. Man konnte bei der Ausf\u00fchrung der Operation sofort erkennen, dass ein einmaliges Aussch\u00fctteln, wie es die \\ ot schrift verlangt, nicht gen\u00fcgte, um das Phytosterin ziemlich vollst\u00e4ndig zu isoliren. Da man nun am Schl\u00fcsse eine bedeutend gr\u00f6ssere Aethermenge erhielt, als sie in der Vorschrift vorgesehen ist, so musste auch mit mehr Wasser gewaschen werden. Ich verwendete 3 Mal je 100 ccm. Wasser.\nKritik der Methode: Abgesehen davon, dass es kaum m\u00f6glich ist, das Cholesterin nach dieser Methode vollst\u00e4ndig zu gewinnen, haften derselben auch einige Unbequemlichkeiten an. Ls ist unangenehm, mit so grossen Aethermengeu zu arbeiten. Auch k\u00f6nnen die Lmulsionsbildungen nicht immer vermieden werden. Die f iltration von \u00e4therischen Cholesterin l\u00f6s ungen ist eine etwas l\u00e4stige Operation. Ls entstehen am Filterrand immer Ausbl\u00fchungen\u00bb von Cholesterinkrystallenr die durch das rasche Verdunsten des Aethers veranlasst werden. Dieser Umstand kann, wenn nicht mit gr\u00f6sster Sorgfalt gearbeitet wird, Anlass zu \\ erlusten geben. Dadurch, dass man 2 Mal\n2\u00ab*","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\nK. Hit tor.\nverseifen muss, wird viel Zeit und Arbeit gefordert. Die Vorschrift, nach dein Abdestilliren des Aethers nach der ersten Verseifung die letzten Spuren des Alkohols durch Lu ft einblasen in das auf dem kochenden Wasserbad stehende (ief\u00e4ss zu entfernen, scheint mir \u00fcberfl\u00fcssig zu sein, da man ja sp\u00e4ter bei der zweiten Verseifung wieder Alkohol verwenden muss.\nVerfahren von C. Virchow \u00ab\nDieses Verfahren lehnt sich in der Hauptsache an das soeben besprochene von A. R\u00f6mer an. Zu einer Restimmung nimmt man auch oO g Kelt. Diese werden mittels 20 g Kaliumhydroxyd, bOeem. absolutem Alkohol und 30 ccm. Wasser durch 10 Minuten langes Erw\u00e4rmen auf 00\u201470* auf dem Wasserbad verseift. Das Verseifungsprodukt wird dann, nachdem man das (iefiiss, in dem die Umwandlung vorgenommen worden ist, noch mit 300 ccm. Wasser nachgesp\u00fclt hat, in einem Scheidetrichter 2 Mal mit je \u00f6OO ccm. Aether ausgesch\u00fcttelt. Der beim Abdestilliren des Aethers verbleibende R\u00fcckstand wird nochmals unter Zusatz von O.b g Aetzkali erhitzt (diese Angabe habe ich so verstanden, dass von der urspr\u00fcnglich verwendeten alkoholischen Kalilauge so viel genommen worden soll, dass darin 0,5 g KOII enthalten sind) und dann wieder 2 Mal mit je 100 ccm. Aether extrahirt. Den Destillat ionsr\u00fcokstand behandelt man behufs Entfernung noch vorhandener kleiner Menge Seife'mit absolutem Aether; die fillrirte L\u00f6sung wird wieder eingedunstet, der R\u00fcckstand getrocknet und gewogen. Virchow hat diese Arbeitsmethode selber nach der quantitativen Seite hin gepr\u00fcft und gefunden, dass sie zu diesem Zwecke nicht wohl zu brauchen sei.\nh\u00fc* habe mit Fett a 3 Versuche ausgefj\u00fchrt, deren Resultate die folgenden sind:\n1. Angewendetcs (k*J = 50.230 g Erhaltenes Phytosterin \u2014 2.3210 *\nEntspricht ==\t1.02\t\u00b0,o Phvtostcrin.\n1 Ztschr. f. Lntcrsuch; v Nahrungs- u. Gcnussmitteln. 1800. S. 562.","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Konntniss d\u00ab*r Cholesterine.\n43;\n2.\tAngewendeles Oel\t~\t00.2155\t\"\nErhaltenes Phytosterin\t\u2014 2,(4115\t\u00bb\nEntspricht\t\u00bb 4.0(5\t0Phytosterin.\nd.\tAugcweiuletes Oel\t--\t50,500\tg\nErhaltenes Phytosterin\t=\t2.517(5\t>\nEntspricht \u2014 5.01\t\u00b0;<i Phytosterin.\nZn bemerken ist, dass in diesem dritten Versuch, abweichend von den 2 vorhergehenden, nach der ersten Verseifung noch ein drittes Mal mit f)(H) ccm.,Aether ausgesch\u00fcttelt worden ist.\nDie folgenden 2 Probey wurden mit dein Fett b aus-getiihrt und die\u00bb Resultate k\u00f6nnen deshalb, weil der Phytosteringehalt des Weizenkeimen\u00f6les schwankt, nur unter sich selbst verglichen werden.\n\u00bb. Anj'ewcmtetes Oel\t-10.500 g\t;-,\nErhaltenes riiytostcrin \u2014 1.315(5 k;\nEntspricht = 2.155\t0 '<> Phytosterin.\n5. Ange wendete\u00bb Oel\t= 50.525 g\nErhaltenes Phytosterin.\u00bb 1,251.8 \u00bb\t' -\nEntspricht \u00bb 2,48 u o Phytosterin.\nAus den ersten drei Versuchen erhellt Folgendes : Durch bloss zweimaliges Aussch\u00fctteln der Seifenl\u00f6sung ist cs unm\u00f6glich. s\u00e4mintliches Phytosterin auszuziehen. Im dritten Fall, wo ein drittes Mal mit der gleichen Aethermenge extrahirt wurde, ist wesentlich mehr erhalten worden. Aus dem gleichen Grund ist auch die Ausbeute bei Nr. 4 und o ungen\u00fcgend, wenn auch hier die Betr\u00e4ge unterionander ziemlich \u00fcbereinst Immen. Ich . kann also G. Virchow s Lrtheil unterst\u00fctzen, wenn er dieses Verfahren als nicht quantitativ bezeichnet. Dieses Resultat erkl\u00e4rt sich aus nachstehenden Gr\u00fcnden. Vorausschicken m\u00f6chte ich die Frage, ob es nicht bequemer w\u00e4re, auf kochendem Wasserbad zu verseifen, als die Temperatur bloss auf 60\u201470* zu steigern. Auch w\u00fcrde ich der Sicherheit halber die Zeitdauer der Verseifung etwas verl\u00e4ngern. Wenn n\u00e4mlich schon die ganze Masse klar geworden ist, so kann das noch nicht als sicherer Beweis daf\u00fcr gelten, dass nun die Umwandlung vollst\u00e4ndig ist. Die st\u00f6renden Aetheremulsionen sind auch bei\n1","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"m\nF1\u2019. Kitter.\ngenauer Innehaltung der Vorschrift nicht immer zu vermeiden. Die Xachtheile einer zweimaligen Verseifung und der noth-wcndigen grossen Aethermengen sind schon bei H\u00f6rner s Verfahren hervorgehoben worden. Ich habe genau nach Vorschrift den ersten Aetherriiekstand im Dampfbad durch ein-str\u00f6mendo wasserfreie Luft vollkommen trocknen wollen. Ich musste diese umst\u00e4ndliche Operation aber Tage lang wiederholen, bis ich zu oinigermassen constuntem Gewicht gelangte Zwei Beispiele m\u00f6gen das hier darthun. In beiden F\u00e4llen wurde das Phytosterin nach der zweiten Verseifung ausge-\u00e4thort, der -Aether abdestillirt, der R\u00fcckstand mit wasserfreiem Aetlter aufgenommon und das klare Filtrat in einem kleinen gewogenen Krlen me y er\u2018sehen K\u00f6lbchen abdestillirt und nun der R\u00fcckstand, wie oben beschrieben, unter best\u00e4ndigem Fin-blascn von trockener Luft auf dem siedenden Wasserbade belassen. Nach bestimmten Intervallen, die eine Stunde und mehr betrugen, wurde das K\u00f6lbchen, das vorher in einem hxsiocator \u00fcber coneentrirter Schwefels\u00e4ure gestanden halte; gewogen. Die Resultate dieser W\u00e4gungen sind folgende:\nI. 'Beispiel.\n1.\tW\u00e4gung.\n2.\n3.\t' >\t; ;\n4.\n5.\t\u00bb\n-\n\u25a0. 7.\t; -. \u25a0\nDer letztgefundene eingef\u00fchrt, da jetzt das nahezu constant blieb.\nII. Keispiel, 1. W\u00e4gung.\n2\n\u2022 t,\t^\n6.\t* ti.\nK\u00f6lbchen -j_ Phyl.\n\u2022> -L\n. i\n!\n*r\n= 37.3234 <: = 37.311 fi * = 37.3056 > S 37.21)55 > i\u00df, 37.2821) \u00bb 37.271)8 = 37.2797 -\nWerth wurde nun in die Berechnung Gewicht in den beiden letzten F\u00e4llen\nK\u00f6lbchen -f Phyt. = 37.4835 g\n4-\n-i-\n+\n\u201ch\n= 37.4742 \u00bb - 37,4453 , = 37.4411 > = 37.4:441) \u00bb = 37.4341) \u00bb\nge\nDer letztgefundene VVertli wurde in die Berechnung ein-\nzige Erscheinung erkl\u00e4rt sich daraus, dass eben in dei","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine.\n439\nSubstanz noch eine ziemliche Menge Glycerin vorhanden ist, die bei der Extraction des verseiften Fettes in den Aether \u00fcbergegangen war. Nun ist Glycerin bekanntlich sehr hygroskopisch. Heim Stehen an der Luft nimmt das trockene Glycerin bis zu 50\u00b0/o Wasser auf. Nach vorgenonimenen Versuchen k\u00f6nnte Glycerin allerdings bei sehr lange fortgesetztem Erhitzen auf dem Wasserbade vollst\u00e4ndig verfl\u00fcchtigt werden. Solche Erhitzungsdauern, wie sie da gefordert w\u00fcrden, sind nun aber praktisch nicht anwendbar, sondern w\u00fcrden wahrscheinlich auch die Phytosterin\u00ab selbst substantiell, ver\u00e4ndern. Den Extractionsr\u00fcckstand, den man nach der zweiten Verseifung erh\u00e4lt, will Virchow durch Anwendung von absolutem Aether von noch vorhandener Seift* trennen. Diese Reinigung erscheint mir aber als ungen\u00fcgend. Denn, bekanntlich sind die Alkalisalze der hier in Betracht kommenden Fetts\u00e4uren, namentlich der \u00d6els\u00e4ure, in Aether nicht unl\u00f6slich. Ferner kann auf diese Weise auch das Glycerin nicht vollst\u00e4ndig entfernt werden. Diese beiden rebelst\u00fcnde werden noch verv gr\u00f6sser!, indem man nicht gut verhindern kann, dass der Aether w\u00e4hrend der Filtration wieder Feuchtigkeit aufnimint. Namentlich in Folge der nicht zu vermeidenden Verdunstung und der dadurch bewirkten Abk\u00fchlung schl\u00e4gt sich sehr bald aus der Luft ein Tau nieder. Die grosse Fl\u00fcchtigkeit des Aethers bringt noch einen andern Uebelstand mit sich. Heim Lmgiessen von \u00e4therischen Cholesterinl\u00f6sungen, welche Operation hier wiederholt vorgenommen werden muss., bleibt im entleerten Gef\u00e4ss auf der ganzen Fl\u00e4che, welche von der L\u00f6sung benetzt war, eine feine\u00bb Schicht ausgeschiedenen Cholesterins zur\u00fcck, die sich bei der Ausguss\u00f6lfnung stets noch etwas auf die Aussenfl\u00e4che fortsetzt. Man muss nun mit der gr\u00f6ssten Sorgfalt und unter Aufwendung einer gewissen Gewandtheit \u00fcberall mit frischem Aether nachspiilen,wenn man Verluste vermeiden will. Nat\u00fcrlich stellen sich hier auch die schon anl\u00e4sslich der Besprechung des H\u00f6rner sehen Verfahrens erw\u00e4hnten \u00ab Ausbl\u00fchungen \u00bb von Cholesterinkrystallen an den Filterr\u00e4ndern ein.\nDie schliesslich erhaltenen Produkte, die zur W\u00e4gung","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"kamen, waren ziemlich stark braungelb gef\u00e4rbt und gaben einen nicht unangenehmen, eigenthiinilichen Geruch von sich.\nVerfahren von H. Kreis und 0. Wolf. 11\nI)i(* Verfasser verseifen das Fett mit alkoholischer Natronlaugt* und verwandeln tlie erhaltene Natronseife durch Ausf\u00e4llen mit t .hlorcalcium in Kalkseife, welch letztere getrocknet und pulverisiit durch Auskochen mit 950/oigem Alkohol und Filtriren der erkalteten Masse von Cholesterin befreit werden soll. Das Filtrat wird noch einmal verseift, zur Trockene ver-darnplt und der Verdampl\u00fcngsr\u00fcckstand gepulvert. Aus dem erhaltenen Pulver wird durch Sch\u00fctteln mit Aether, Filtriren und Abdunsten des L\u00f6sungsmittels das Cholesterin erhalten, das noch einmal aus m\u00f6glichst wenig heissem Alkohol um-krystallisjrt wird.\nNa\u00e7h dieser Methode wurden zwei Versuche mit dem Fett b ausgel\u00fchrt. Fine Bestimmung der Ausbeute, die nach der ersten-Ver.se if\u00fcng erhalten worden war, zeigte aber, dass diese hier kaum */s derjenigen betrug, welche aus dem gleichen Fett nach H\u00f6rner s Verfahren erzielt wurde. Daher habe ich bei Zuendcliihrung des Versuches nur noch auf die Qualit\u00e4t des zu erhaltenden Produktes mein Augenmerk gerichtet. Die \u00e4usserst geringe Ausbeute wird durch verschiedene Gr\u00fcnde veranlasst. Einmal kann schon beim Auspressen der Calcium-seile im Filtertuch nicht gut vermieden werden, dass hier Seife durch die Maschen des Tuches durchgeht und so Verluste bringt. Der Hauptgrund ist aber folgender: Bekanntlich l\u00f6sen sich die Cholesterine in heissem Alkohol sehr leicht, in der K\u00e4lte dagegen recht schwierig. Wenn nun die Verfasser die Calciumseife mit Alkohol auskochen, so mag alles Cholesterin in L\u00f6sung gehen. Da aber vor dem Filtriren wieder abgek\u00fchlt wird, so kann sich ein bedeutender Theil des vorher gel\u00f6sten Cholesterins wieder ausscheiden. Um hier mehr Cholesterin aus der Seife herauszubringen, m\u00fcsste die gleiche Operation sehr vielmal wiederholt werden. Es stellt sich aber\n*) r.lieniiker-rZeitung. 1808. S. 805.","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"Hei tr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine.\n441\nnoch ein weiterer grosser Uebelstaud ein: der n\u00e4mlich, dass heim Kochen der Calciumseife mit Alkohol diese zu einer schleimigen, kaum zu (iltrirenden Masse zusaminensintert. Die Aethermenge, die zur Kxtraction nach der zweiten Verseilung verwendet werden soll, erscheint auch als ganz ungen\u00fcgend. W as nun <lic' Reinheit des schliesslich erhaltenen Produktes unbetrifTt. so ist zu bemerket!, dass es allerdings nur ganz wenig gelb gef\u00e4rbt war. Doch liess die z\u00e4he, stark an die mit Alkohol gekochte Calciumseite erinnernde Consistent auf die Anwesenheit von nicht unbetr\u00e4chtlichen Mengen dieses K\u00f6rpers schliessen. So wie die Methode' hier vorliegt, ist sie also tin* quantitative Versuche nicht brauchbar.\nBemerkt sei hier noch, dass auch Otto Foerst er1) nach diesem Verfahren nur (\u2018ine sehr geringe Ausbeute erzielte.\nVerfahren von H. Kreis und E. Rudin\n11. Kreis beschreibt mit dem neuen Mitarbeiter. K. Und in eine Modiiication der soeben besprochenen Methode, die er mit O. Wolf ausgearbeitet hatte. Die Autoren geben hier den grossen Verlust an Cholesterin zu, den man bei Innehaltung der tr\u00fcberen Vorschrift erleidet, und wollen denselben durch einige Ver\u00e4nderungen vermeiden. Die in ungef\u00e4hr gleicher Weise hergestellte Calciumseile wird zur Extraction nicht mehr mit Alkohol gekocht, sondern mit einem Gemisch gleich'\u201d* Theile Alkohol und Aether w\u00e4hrend einer Stunde unter \u00f6fterem rmsch\u00fctteln stehen gelassen. Der Filterr\u00fcckstand wird mit dem gleichen L\u00f6sungsgemisch ausgewaschen. Es wird auch wieder ein zweites Mal mit Natronlauge verseift, aber nun die erhaltene Seife mit etwas Quarzsand vermischt\u00bb \u00abm sie im Sox hlet scben Apparat leichter mit Aether ext rah i re n zu k\u00f6nnen. Der beim Abdestilliren der \u00e4therischen L\u00f6sung verbleibende R\u00fcckstand wird gewogen. Ich habe im Ganzen drei Versuche ausgef\u00fchrt.\nI. Versuch. Angewemleles Oel ibj . . .\t\u2014 50,510 g\nErhaltenes Phytosterin . . '.\t0.fi95;l *\nEntspricht . ..== J.38\u00bb;o Phvt.\nL Chem. Centralblatt. 1899. Bd. I. S. 794.\n2) Chemiker-Zeitung. 1899. S. 980.","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"M2\nF. Ritter.\nHier sieht man. dass die Ausbeute allerdings bedeutend gr\u00f6sser ist als die, welche man erh\u00e4lt, wenn man nach der fr\u00fchem Methode arbeitet. Immerhin ist sie doch nur etwa halb so gross, wie die mit der B\u00f6rner sehen Methode erzielte. Ks verursacht hier, wie schon bei der fr\u00fcheren Methode, ziemlich viel M\u00fche, um die Calciumseife als trockenes Pulver zu erhalten. Kerner ist zu bemerken, dass, nachdem die Seife mit Aolhoralkohol gemischt gestanden hat, die Filtration an der S\u00e4ugpumpe \u00e4usserst schlecht geht. Nicht nur geht die Sache \u00abehr langsam vor sich, sondern man bringt es auch kaum fertig, die Fl\u00fcssigkeit ohne Tr\u00fcbung durch fl iessen zu lassen. Die hxtraction im Soxhletschen Apparat w\u00e4hrend einer Stunde iwie die Vorschrift es fordert) gen\u00fcgt nicht. Der ab-fliessonde Aether war auch nach Ablauf dieser /eit immer noch .gef\u00e4rbt, ..ein Beweis, dass der Kxtractionsprocess noch nicht beendet war. Ich extrahirte daher w\u00e4hrend 3 Stunden und erhielt aber auch so nur die schon angegebene geringe Ausbeute. Der gewogene B\u00fcckstand der \u00e4therischen Extractions-ll\u00fcssigkeit war schwach gelb gef\u00e4rbt.\nBei den nun folgenden zwei weitern Versuchen nach dieser Methode wurde Fett c verwendet, wie denn von nun an f\u00fcr alle noch folgenden Fntersuchungen ausschliesslich noch dieses Fett c in Anwendung gekommen ist.\n2. Versuch. Arig\u00e9wcn.detcs Del . . .\nErhaltenes Phytosterin Entspricht\n. == *\n. % t.7:rw \u25a0.\n.= 3,48\u00ae/* Flivt.\nKs machten sich hier wieder die gleichen Febelst\u00e4nde wie bei 1. bemerkbar. Was nun die Ausbeute anbelangt, so war dieselbe in sp\u00e4ter mit dem gleichen Oel, aber nach andern Methoden vorgenommenen Versuchen ann\u00e4hernd doppelt so gross wie hier.\nIm folgenden dritten Versuch wurde ein von der Vorschrift in einem Punkt abweichendes Verfahren angewendet.\n3. Versuch. Angevveridetes Oel .....\t4H.710 \"\n. Erhaltenes Phytosterin . . .^ 0.8776\nEntspricht . . = 1,76 \" Phyt.","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"\nBeitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine.\t\u00ce4.T a\n* '\t.\tc\nHier wurde entgegen der Vorschrift das erste und zweite Mal im Soxhlet sehen Apparat extrahirt, was, wie man sieht, die Ausbeute herabgemindert hat.\nAus den gemachten Versuchen erhellt, dass die neue Methode von Kreis und Rudin allerdings nur schwach gef\u00e4rbte Produkte liefert, dass sie aber recht umst\u00e4ndlich und zeitraubend ist. F\u00fcr quantitative Restimmungen kann sie nicht in Betracht fallen.\t* .\n%\n\u00ab .\nVerfahren von Forster und Riecheimann, ii\n\u00f6O g Fett werden 2 Mal mit je 75 ccm. #5\u2014 \u00ceM5ft \u00bbigem Alkohol am R\u00fccktlussk\u00fchler unter starkem Sch\u00fctteln ca. 5 Minuten lang ausgekocht : das Fett wird durch gute\u00ab Abk\u00fchlen zum Erstarren gebracht und der Alkohol durch ein Filter gegossen. Die Filtrate werden dann durch Kochen. mit NaOH verseift und die getrocknete Seife mit Aether ausgeseh\u00fcttelt. Nachdem dann zur Trockene abdestillirt worden, wird, um noch vorhandene Seife zu entfernen, mit wenig Aether aufgenommen und in (\u2018in gewogenes Glas filtrirt. Nach dem Trocknen wird gewogen.\nMit dieser Methode habe ich nur folgenden Versuch aus-gefiihrt.\nAngewondetes Fett m ) . . . . .\t50.0HH g \u2022\nErhaltenes Phytosterin........=\t\u00bb *\nEntsprirht . . . =\tl.aa0,, Phyt.\nDas Auskochen mit Alkohol und Trennen der alkoholischen L\u00f6sung, wie es vorgeschrieben ist, mag bei starren Fetten angelten: bei fl\u00fcssigen dagegen ist dieses Verfahren umst\u00e4ndlich. Man muss hier durch Abhebern die alkoholische L\u00f6sung vom R\u00fcckstand zu trennen suchen. Bei meinem Material hat sich der Alkohol \u00fcber denn ungel\u00f6sten Fett nach 24 st\u00e4ndigem Stehen noch nicht ganz gekl\u00e4rt. Da man nach dem Kochen erkalten lassen muss, so kann nach fr\u00fcher Gesagtem wieder viel von denn vorher im Alkohol gel\u00f6st gewesenen Cholesterin ins Fett zur\u00fcckgehen. Wenn man also nur\nl) Ehern, Centralbl. lh\u00ab7. ltd. I. S. 5HH. Ztg. f. ofTentl. Ch. Bd. H, S, 10\u201412.","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"2 Mal \u00e2uskocht, so kann unbedingt nur ein Theil des gesaminten im Fett Befindlichen (Cholesterins gewonnen werden. W\u00fcrde man aber dieses Auskoehen gen\u00fcgend oft wiederholen, so w\u00fcrde man auch schliesslich den gr\u00f6ssten Theil des Fettes in L\u00f6sung bringen, und es liegt auf der Hand, dass es dann viel einlaeber w\u00e4re, gerade von Anfang an s\u00e4mmtliches Fett zu verseilen. Das erhaltene Produkt war verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig stark gell) gef\u00e4rbt, was auf ziemliche Fnreinheit hinweist.\nVerfahren von Raumer, b\nVerfasser schl\u00e4gt vor, 5o g Fett mit H K) ccm. Me issl \u2018scher Kalilauge* zu verseifen, die erhaltene Seife zu trocknen und zu pulverisiren und dann im Soxhlet\u2019sehen Extractionsapparat mit 50- 75 ccm. Aether zu extrahiren. Nach dem Verjagen dos Aethers wird der R\u00fcckstand aufs Neue* mit 10 ccm. K\u00fcttsdorfer scher Lauge verseift und die getrocknete mit reinem Sand vermischte Seife wieder im Soxhlet\u2019schen Apparat w\u00e4hrend zwei Stunden extrahirt.\nDie hier angegebene Methode, die getrocknete Seife im Soxhlot sehen Apparate mit Aether auszuziehen, ist schon fr\u00fcher von Juckenack und Hilger in ihrer Arbeit \u00abDie durch das R\u00f6sten hervorgorufonen Ver\u00e4nderungen der Kaflee-samen 21 bereits ausf\u00fchrlich beschrieben. Da einerseits diese Extractionsm(\u2018thod(\u2018 in sp\u00e4tem von mir gemachten Versuchen eingehend gepr\u00fcft wurde, andererseits gegen die Anwendung des Ra inner\u2018sehen Verfahrens zu Quantit\u00e4tsbestimmungen zum vorneherein Redenken erhoben werden k\u00f6nnen, so wurde dasselbe hier keiner n\u00e4hern Pr\u00fcfung unterzogen.\nVerfahren von K. Oberm\u00fcller.\nDie vorliegenden Untersuchungen haben ergeben, dass, um zu einer m\u00f6glichst brauchbaren Cholesterinbestimmung f\u00fcr Fette zu gelangen, man unbedingt die ganze Fettmenge in Seifen \u00fcberf\u00fchren muss. Erst aus dieser soll dann der unver-\nb (\u2019hem. \u00c7ontralbl. 1898. Bd. II. S. 367. Ztschr. f. angew. Ch. 1898.\ns. r\u00bb\u00f65.\nr) Forsch. Her. \u00fcb. Lebensmittel u. ihre Beziehg. z. Hyg. Bd. 4, S. 119.","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine:\nUf>\nseifbare Anteil des Fettes gewonnen werden. Bei allen von mir besprochenen Vorschriften wird eine zweimalige Verseifung gefordert. Dadurch werden die Verfahren aber nicht nur eomplicirter, sondern die Gelegenheit zum Eintreten von Verlusten wird auch vorgr\u00f6ssert. Es wurde nun von A. Kos sei und K. 0herm\u00fcller1)eine neue Vorseifungsmetiiode angegeben, \u00fcber die dann sp\u00e4ter von A. Rossel und M. Kr\u00fcger-) noch weitere Mittheilungen ver\u00f6ffentlicht wurden. Diese Methode besteht darin, dass man das in Aether oder Alkohol gel\u00f6ste Fett einer Behandlung mit alkoholischer L\u00f6sung von Natrium-alkoholat (CJLONa) unterwirft. Nach den von den Autoren gemachten Angaben wird das Fett durch die Al kohol ateifi Wirkung schon in einer ersten Operation ({uantliativ in Seile \u00fcbergef\u00fchrt. Man kann 2 Wege einsehlagen, nain)ich entweder das Fett in Aether l\u00f6sen, zu dieser L\u00f6sung die Alkoholatfl\u00fcssiff-keit in der K\u00e4lte zugiessen und die dabei sich ausscheidende Seife durch Filtration entfernen, oder man kann auch f\u00fcr das Fett Alkohol als L\u00f6sungsmittel in Anwendung bringen und schliesslich dann die ganze Operation dadurch beschleunigen, dass man den Alkohol, der Fett und Alkoholat enth\u00e4lt; verdunstet und den B\u00fcckst and kurze Zeit auf dein Wasserbad erhitzt.\nMit Anwendung dieser neuen Verseilungsmethode fiat nun K. Oberm\u00fcller:li ein Verfahren zur quantitativen Bestimmung von Cholesterinen ausgearbeitet, deren Hauptpunkte die Folgenden sind:\nDas Fett wird in Aether gel\u00f6st und zu dieser L\u00f6sung Natriumalkoholat (hergestellt durch Aufl\u00f6sen von Na in OW/oigem Alkohol) gegeben. Zur L\u00f6sung des im I \u00dcberschuss anzuwendenden Natriums soll m\u00f6glichst wenig Alkohol Verwendet werden. Die zugesetzte Menge Aether muss so gross gew\u00e4hlt werden, dass die ausgeschiedene Seife beim Lmschwenken des Kolbens, in welchem man den Process vornimmt, einen nicht zu dicken Brei bildet : es k\u00f6nnten sonst an den Wandungen\nl| Zeitsehr.\tf.\tphysiol,\tf\u2018.hern.\t1890.\tS.\t590.\t, \u2022\n-) Zeitsehr.\tf.\tphysiol.\tChem.\t1891.\tS.\tH21!\n3) Zeitsehr.\tf.\tphysiol.\tChem.\t1892.\tS.\t11H.","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"446\nE. Kitter.\nnoch Seifenreste mit eingeschlossenem Fett haften bleiben. Nach \u00f6fterem IJmschwenken l\u00e4sst man w\u00e4hrend 3 Stunden stehen und bringt dann die Seife auf ein Filter, saugt schwach ab und w\u00e4scht, unter vorsichtigem Durchr\u00fchren mit einem (dasstab mit Aether geh\u00f6rig aus. Scheidet sich im Filtrat sp\u00e4ter noch etwas Seife aus. so muss diese durch Filtration entfernt werden. Das Filtrat, f\u00e4ngt man in einem Kolben auf, destilljrt den Aether ab, entfernt die noch zur\u00fcckbleibende Menge Alkohol durch Aussaugen der Luft aus dem Kolben unter hintauchen desselben in ein siedendes Wasserbad und trocknet schliesslich (len Inhalt bei 100\u2014120\u00b0. Nun wird dieser R\u00fcckstand mit m\u00f6glichst wenig absolutem Aether \u00fcbergossen, einige Stunden stehen gelassen und dann, wenn ein sichtbarer liest ungel\u00f6st stehen geblieben ist, von diesem durch Filtration getrennt. Das Filtrat liefert nach dem Abdunsten und kurzen Kibilzen auf 120\u00b0 das Cholesterin in w\u00e4gbarem Zustande.\nIch f\u00fchrte 2 Versuche nach diesen Angaben aus. wobei zu bemerken ist, dass dieses Fett nicht als sehr g\u00fcnstiges Object zu betrachten ist; denn Oberin filler gibt an, dass sein Verfahren f\u00fcr fl\u00fcssige Fette sich nicht so gut verwenden lasse wie f\u00fcr teste Fette. Ich komme darauf weiter unten noch zur\u00fcck.\n1.\tVersuch: Angcwvmleles OH (c) = 20.210 g\nErhaltenes; llrytnstcrin \u2014 I.2HG8 \u00bb\nEntspricht \u25a0-= . 1.\u00ceM)\t0 \u00bb Phytosterin.\nKs wurden 5 g Na in KM) ccm. 9(.tft,oigem Alkohol gelost und von dieser L\u00f6sung HO ccm. zur Verseifung verwendet. Zur L\u00f6sung des Fettes nahm ich 400 ccm. Aether. Das Gemisch wurde \u00fcber Nacht stehen gelassen. Nachdem dann die \u00e4therische L\u00f6sung mit H\u00fclle einer Nutsche bei ganz schwacher Luftverd\u00fcnnung abfiltrirt war, verwandte ich zum Naehwuschen noch 11 i ~ 2 Liter Aether. Nachtr\u00e4glich schied sich im Filtrat noch etwas Seife aus, die abfiltrirt wurde.\n2.\tVersuch: Angewemletrs Oel yc; \u2014 2A.1H0 g\nErhaltenes Phytosterin =\t1,0W>0 *\nrieht 4,HG 0A> Phytosterin.","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis* iit*r Cholesterine.\n4P\nHier wurde der gleiche Weg (ungeschlagen wie bei 1. Wie man sieht, stimmen die Resultate nicht gut miteinander \u00fcberein. Sowohl bei 1. als auch bei 2. habe ich nun die mit Aether ausgewaschene Seife getrocknet, zerrieben und dann im Soxhlefsehen Extractionsapparat neuerdings einer Aether-behandlung unterworfen, um zu erfahren, ob sie frei sei von Cholesterin oder nicht. In beiden F\u00e4llen wurden wirklich noch kleine Mengen Phytosterin extrahirt, Ks ist aber wahrscheinlich, dass bei Anwendung von noch mehr \u2022 Aether zum Auswaschen auf dem Filter auch diese kleinen Mengen noch ins urspr\u00fcngliche Filtrat gelangt w\u00e4ren, Oberm\u00fcller pr\u00fcft die Seife nach dem Auswaschen mit Aether in der Weise auf Cholesterine, dass er die Seife in Wasser l\u00f6st. L\u00f6st sie sich klar, so nimmt Cr an, dass kein Cholesterin mehr vorhanden ist; l\u00f6st sie sich tr\u00fcb, so nimmt er sie als\u2019cholesterinhaltig an. Ich halte aber diese Probe f\u00fcr unsicher. . Denn bekanntlich k\u00f6nnen beim L\u00f6sen von Seife in viel Wasser saure fett-saure Alkaliverbindungen ausgeschieden werden; beim L\u00f6sen in wenig Wasser kommt aber der Umstand; in Betracht, dass Cholesterin in der Seifenl\u00f6sung in nicht zu vernachl\u00e4ssigender Menge sich aull\u00f6sen kann.\nOberm\u00fcller hat zur Pr\u00fcfung dieser seiner Methode allerdings nur je 1 g Fett verwendet, dein er aber durchschnittlich etwa 10\u00b0/o Cholesterin zuf\u00fcgte und dieses dann wieder zu gewinnen suchte. Bei solchen Verh\u00e4ltnissen stellen sich allerdings die l ebelst\u00e4nde, welche durch die. not inwendigen grossen Aethermengen bedingt werden, nur in geringem Muasse ein. Fs ist aber zu beachten, dass wir es in der Praxis wohl selten mit K\u00f6rpern zu tliun haben, die einen so grossen Procentsatz an Cholesterin aufweisen. Uebrigens konnte Oberm\u00fcller, wie schon fr\u00fcher bemerkt worden ist, nur bei testen Fetten zufriedenstellende Result a te erreichen. Hie ungen\u00fcgenden Resultate bei fl\u00fcssigen Fetten glaubt er der Anwesenheit von betr\u00e4chtlichen Mengen von \u00f6lsaurem Natron zuschreiben zu m\u00fcssen. Diese Annahme scheint richtig zu sein. Der Umstand, dass Aether namentlich \u00f6lsaure Alkalien aufzul\u00f6sen vermag, wird hier den misslichen Einfluss aus\u00fcben. Doch liegt","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"m\nK. Kitter.\ndie M\u00f6glichkeit vor, die \u00e4therische Cholesterinl\u00f6sung durch Sch\u00fctteln mit Wasser von den darin enthaltenen Seifen zu befreien; ( Dieses Verfahren ist in hiesigem Laboratorium schon seit langer Zeit angewendet worden.)\nNach meiner Meinung besitzt das Verfahren von Oberm\u00fcller gegen\u00fcber den fr\u00fcher besprochenen Verfahren durch die Art der Verseifung einen Vorzug und erm\u00f6glicht wohl auch .eine vollst\u00e4ndige Gewinnung des Cholesterins, aber nur unter Anwendung sehr grosser Aethermengen zum Auswaschen der Seile auf der Nutsehe. Es ist aber auch noch daraufaufmorksam zu t\u00fcnchen, dass der nach Oberm\u00fcller s Vorschrift gewonnene R\u00fcckstand der \u00e4therischen L\u00f6sung, welcher als Cholesterin in Rechnung gestellt wird>, vermuthlicli nicht frei von Glycerin ist und dass es auch zweifelhaft erscheint, ob man dasselbe durch das vorgeschriebene Aull\u00f6sen in wenig wasserfreiem Aether von etwa vorhandener Seife vollst\u00e4ndig trennen kann.\nII. Eigene Versuche zur Auffindung eines f\u00fcr die Abscheiduhg und quantitative Bestimmung der Cholesterine geeigneten Verfahrens.\nNachstehend Iheile ich die Resultate einiger von mir mit dein Lett c ausgof\u00fchrten Versuchsreihen mit, deren Zweck es war, die vorhandenen Verfahren so umzugestalten, dass es m\u00f6glich ist, die Cholesterine unter Aufwendung einer nicht zu grossen Aethermenge von den Letten zu trennen und in m\u00f6glichst reiner f\u00fcr die W\u00e4gung- geeigneter Beschaffenheit zu gewinnen.\nRei allen \u00abfiesen Versuchen wurde das Lett in einer Lorzellanschale auf dem W asserbad in Alkohol gel\u00f6st, hierauf die Natrinmalkoholat Massigkeit zugegeben, die erhaltene Seife zu trockenem Pulver verarbeitet, welches dann im Extractionsapparat von Soxhlet mit Aether ausgezogen wurde. Der bei \u00ab1er Destillation der \u00e4therischen L\u00f6sung verbleibende R\u00fcckstand wurde dann theils direkt gewogen, theils vorher noch weitern Reinigungsprocessen unterworfen. Zu allen diesen Verseifungen wurde ein Leberschuss von Natriumalkoholat verwendet, n\u00e4mlich auf ca. \u00f6o g Lett 8 g Na in lbO ccm. Alkohol gel\u00f6st. .Die'Unterschiede, die. bei den einzelnen Versuchen hinsichtlich","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Heitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine.\n449\nder Versuehsanordnung stattfanden, ergeben sich aus den nachfolgenden Mittheilungen.\t'\nV ersuch 1. Das Fett wurde in 1 < K ) ccm. Alkohol gel\u00f6st. Nacli Zusatz der Alkoholatl\u00f6sung wurde auf dem VVasserhad erhitzt, bis der Alkoholgeruch vollst\u00e4ndig verschwunden war. Alsdann wurde die Masse wieder in etwas Wasser gel\u00f6st und mit Kochsalz gemischt und aut dem \\\\ asserbad wieder zur Trockene verdampft. Das getrocknete und pulverisirle Produkt wurde im Soxhlet-Apparat w\u00e4hrend .\u20181 Stunden mil Aether extrahirt. Der Zusatz von Kochsalz sollte nicht nur den Zweck haben, eine f\u00fcr die Kxlraction vortheilhafte gr\u00f6ssere Porosit\u00e4t zu erzeugen, sondern auch bewirken, da ss im So.xhlet-Apparat ein Fehergang von Seife in die Fl\u00fcssigkeit auf ein Minimum reducirt w\u00fcrde. N\u00e4heres \u00fcber diesen Punkt und weitere Vortheile, welche die Anwendung des Kochsalzes mit sich bringt, siehe weiter unten. Die Ausbeute\twar\nin diesem Versuch ausserordentlich gross. Das hat seinen Grund in Folgendem: Die Wandungen des Gelasses, iii welchem der R\u00fcckstand der \u00e4therischen L\u00f6sung gewogen wurde, war von einer farblosen, klebrig feuchten Substanz bedeckt. Auch bei wiederholtem langem Erw\u00e4rmern im Trockenselir\u00e4nk hei ca. 120\u00b0 war von einem Verschwinden dieses K\u00f6rpers nichts zu bemerken. Das Gericht nahm wohl nach jedem Erhitzern um einen kleinen Retrag ab. Gewogen w\u00fcrde dann, nachdem schliesslich die Gewichtsdifferenz-;von ejri\u00e9.r W\u00e4gung zur andern nur noch ganz gering war. Dieser dem Phytosterin beigemengte K\u00f6rper konnte nichts anderes als Glycerin sein, das ja bei der Verseifung ries Fettes in reichlicher Menge entsteht. Es konnte constatirt werden nicht nur durch die sieh hier zeigende bekannte Hygroskopizit\u00e4t, sondern auch \u00ablurch den charakteristischen s\u00fcssen Geschmack. Aether ist f\u00fcr Glveerin allerdings nur ein schlechtes L\u00f6sungsmittel. 1 \u00bbei der langen Einwirkungsdauer wird aber schliesslich doch eine betr\u00e4chtliche Menge gel\u00f6st. Wir sehen also, dass hei dieser Bestimmung das Resultat zu hoch ausfaHeh musste. Das Produkt selber ist ziemlich dunkelbraun gef\u00e4rbt. Das deutet darauf bin. dass noch andere verunreinigende Substanzen anwesend sind.\nHoppc-Scykr .-! Zeitschrift\tChcniiv. XXXIV.\t-\t,\t.*{\u00ab)","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"450\nE. Ritter.\nVersuch 2. Das Fett wurde ebenfalls in 100 ccm. Alkohol gel\u00f6st, \u00abiio Seifenl\u00f6sung mit Kochsalz versetzt und w\u00e4hrend 3 Stunden oxtrahirt. Den Aetherextract l\u00f6ste ich in ganz wenig heissein Alkohol und f\u00fcgte dann nach nnd nach eine gr\u00f6ssere Wassermengt; hinzu, sodass das Phytosterin vollst\u00e4ndig aus der L\u00f6sung ausgef\u00e4llt wurde. Nun hltrirte ich. Dadurch wurde das Glycerin und eventuell noch vorhandene Seife vom Phytosterin getrennt. Das so erhaltene Produkt wurde in einem K r 1 e n m e y e r-K\u00f6l 1 \u00bbchen getrocknet und gewogen. Es war bedeutend reiner als das bei Versuch 1 erhaltene. Nachdem Erw\u00e4rmen im Trockenschrank wurde bald Gewichtseonstanz erzielt. Din dunkelbraune F\u00e4rbung bei l hat einer ganz hellgelben Platz gemacht. Das so erhaltene Phytosterin (5,55\u00b0/\u00bb des Fettes) war das reinste von allen bis jetzt erhaltenen Produkten.\nVersuch 3. Hier wurde trotz der doppelten Menge Fett auch in nur 100 ccm. Alkohol gel\u00f6st. Es erwies sich, dass diese Menge vollst\u00e4ndig gen\u00fcgt. Die Seife wurde auch hier wie nun bei allen folgenden Versuchen, mit Ausnahme von Nr. 0, mit Kochsalz vermischt. Die Extractionsdauer betrug 3 Stunden. Fm das Phytosterin zu reinigen, wurde die \u00e4therische L\u00f6sung dieses Mal im Scheidetrichter 3 Mal mit Wasser ausgesoh\u00fcftelt. Der Aethemickstand schien etwas weniger rein zu sein als bei 2. Immerhin war er auch ziemlich hell get\u00e4rbt. Die Ausbeute (5,30%) ist um einen kleinen Betrag geringer.\n\\ ersuch 4. Die zur L\u00f6sung des Fettes verwendete Menge Alkohol betrug auch hier, wie in den \u00fcbrigen noch folgenden Versuchen dieser Keihe 100 ccm. Die Extractionsdauer war auf 5 Stunden erh\u00f6ht. Der Aetherextract wurde wieder im Seheidetrichter durch Aussch\u00fctteln mit Wasser gereinigt. Das Produkt (i),25\u00b0;o) ist etwas dunkler gef\u00e4rbt als das vorhergehende.\t\u2022\nVersuch 5. Extraetionsdauer 5 Stunden. Fm wom\u00f6glich gr\u00f6ssere Reinheit zu erzielen, wurde hier der Aether-extract 7 Mal im Seheidetrichter mit Wasser ausgesch\u00fcttelt. Im Aussehen war das schliesslich erhaltene Produkt wenig","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine.\n451\nverschieden von Ob die geringere Ausbeute (5,12\u00b0/o) durch das sehr gesteigerte Aussch\u00fctteln mit Wasser bedingt sei, konnte vorl\u00e4ufig nicht entschieden werden.\nVersuch 6. Die \u00e4therische Losung wurde 5 Mal im Scheidetrichter mit \\\\ asser ausgescb\u00fcttelt. Im Uebrigen war das Verfahren ganz gleich wie bei Nr. 5. Nur war.die verwendete Salzmenge nicht die gleiche. Das Produkt ist heller gef\u00e4rbt als das vorhergehende.\nVersuch 7. Extractionsdauer 5 Stunden. Zur Entfernung von Glycerin und Seife wurde der R\u00fcckstand der \u00e4therischen Extractionsfl\u00fcssigkeit in ganz wenig, lie iss em Alkohol gel\u00f6st und dann das Phytosterin wieder ausgef\u00fcllt durch Hinzuf\u00fcgen von ca. *l\\ Liter Wasser. Das schliesslich erhaltene Produkt, das zur W\u00e4gung kam, wurde an Reinheit bis jetzt noch von keinem andern erreicht. Der K\u00f6rper war fast ganz weiss.\nVersuch 8. Wurde genau so verfahren wie bei Nr. 7, nur etwas weniger Kochsalz verwendet. Das Produkt bei 7. schien etwas reiner zu sein, indem die F\u00e4rbung etwas heller war.\nVersuch 9. Hier wurde zur Seife gar kein Kochsalz zugef\u00fcgt. Die Extractionsdauer betrug 7 Stunden. Es scheint aber, dass auch die verl\u00e4ngerte Extractionsdauer nicht gen\u00fcgt hat. Nachdem n\u00e4mlich 7 Stunden vorbei waren, wurde \u00fcber Nacht stehen gelassen, und zwar so, dass die die Seife enthaltende Papierh\u00fclse im Soxhlet-Apparat fast ganz unter Aether stand. Am n\u00e4chsten Morgen war dieser wieder schwach gelblich gef\u00e4rbt, ein Beweis, dass noch weitere Losung statt-gefunden hat. Die Extraction setzte ich aber nicht mehr weiter fort. Nach dem Abdestilliren des Aethers erstarrte die zur\u00fcck-gebliebene Menge nicht sofort auf dem heissen Wasserbad, wie es bei den vorhergehenden Versuchen der Fall war. Erstarrung trat erst ein nach l\u00e4ngerem Erw\u00e4rmen auf stark kochendem Wasserbad. Allerdings wenn man erkalten liess, trat in beiden F\u00e4llen Erstarrung ein. Bis jetzt, das heisst in allen F\u00e4llen, wo Kochsalz verwendet wurde, konnte man die zum Kxtrahiren bestimmte Seife sehr leicht aus der Schale, in welcher die Umwandlung stattgefunden, entfernen. \u2022 Um keine Verluste zu erleiden, soll das auch m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nK. Hitter.\ngeschehen. Im Vorsuch 9 aber gestaltete sich das Abl\u00f6sen der letzten ..Seifenreste von den Schalenwandungen viel schwieriger. Das ziemlich hell gef\u00e4rbte Produkt wurde in . gleicher Werse,, .wie schon fr\u00fcher angegeben, durch Ausf\u00e4llen mit Wasser gereinigt. Das Filtrat erschien von Weitem milch-artig, fast weiss. Die gleiche Erscheinung, aber in wesentlich geringerem Grade wurde immer beobachtet, wenn durch Aus-' f\u00e4llen mit Wasser gereinigt wurde. Man konnte aber mit blossem Auge keine Spur eines Niederschlages bemerken. Fm zu constatiron, ob sich darin Phytosterin befinde, wurde dieses hiltrat wiederholt mit Aether ausgesehiittelt. Es konnte aber keine bemerkbare Menge Phytosterin erhalten werden. Dieses eigenartige Aussehen schien von der grossen Menge der anwesenden Seite horzur\u00fchren. Diese wird durch Einwirkung der grossen Wassermonge in saure fettsaure Alkalien \u00fcbergegangen sein, und zwar in so feiner Vertheilung, dass ein Niederschlag nieht bemerkt werden konnte. Diese Ansicht wird dadurch unterst\u00fctzt, dass eine Fl\u00fcssigkeit, hergestellt durch Aufl\u00f6sen von etwas Seife und Glycerin in Wasser, unserm Filtrat t\u00e4uschend \u00e4hnlich war. Gemerkt sei noch, dass der Aether im SoxhleFschen Apparat hier mindestens eben so gut und schnell durch die pulverisirte Seifenschicht hindurchsickerte, wie in den F\u00e4llen, wo Kochsalz verwendet worden ist. Die Ausbeute 1,8S\u00b0'.\u00bb) ist trotzdem ausserordentlich niedre?\np *\nVersuch 10. Hier wurden ca. tif) g Kochsalz ver-w(\u2018ndet. Fm (\u2018ine innig(\u2018 Mischung zu erzielen, wurde das Salz vorher in \\\\ asser gel\u00f6st und dann der Seifenfl\u00fcssigkeit zugel ijgt. Extract ionsdauer / Stunden. Der Aether, der \u00fcber Nacht den Geh\u00e4lter anf\u00fcllte, welcher die w\u00e4hrend 7 Stunden exlrahirte Seife enthielt, war am n\u00e4chsten Morgen noch ganz farblos und hinterlioss beim Verdunsten keinen G\u00fcckstand. ein Gewiss, dass die Extraction vollst\u00e4ndig war. W\u00e4hrend der Extraction wurde (fie Fl\u00fcssigkeit im Erlonmcyer\u2019schen K\u00f6lbchen unten etwas tr\u00fcbe. Nach einigem Stehen trat aber wieder vollst\u00e4ndige Kl\u00e4rung ein, indem das Glycerin, welches die Tr\u00fcbung bewirkt hatte, sich vollst\u00e4ndig, meist in Form von I T\u00f6pfen an den Gef\u00e4sswandungen niedergeschlagen hatte.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntnis* der Cliolesterine.\nDie Reinigrung wurde vorgenommen durch Aufl\u00f6sen in wenig heissein Alkohol und Ausf\u00e4llen mit etwa V* 1 W\u00e4sser. Die Ausbeute (\u00fc,dt)ft/o) ist sehr gross.\nIn lolgender labeile sind nun die Resultate der Versuchsreihe zusammengestellt.\nAngewendet\t\u2018\tKrlialten\t\nFett\t\tPli y t os te l\t\u2022 i tt\n1. 20,210 g\t\t1,0855 g\t0.07u \u2022\u00bb\n2. 25,100 V;\t\ti.aoa o\t5.55 >\nH. 50,25a \u00bb\t\u00ab\t2,ooho \u00bb\t5.H0 \u00bb _\n1. 19.974 \u00bb\t\ta.1215\t-\t0.25 \u00bb\n5. 50.105 -\u25a0\t\t2.71 Hl \u00bb\t5,12 \u00bb\n(5. 50.1.15 \u00bb\t\t2.5522 \u00bb\t5.00 \u00bb\n7. 50.015 v\t\t2.0H98 \u00bb\t5.27 *\n8. 50,012 \u00bb\t. < \u00bb \u25a0\t2.5005\t5,0t ) \u00bb\no. 5o,oo; \u00bb\t\t0.1429 \u00bb\t1,88 \u00bb\n10. 50,020 \u00ab\t\tH.18H1 \u00bb\tO HO \u00bb\nKassen wir nun die Hauptresultate, welche die Versuchsreihe zu Tage f\u00f6rderte, zusammen, so ist in erster Linie auf die grosse Wichtigkeit der Anwendung von Kochsalz als Zusatz zu der mil Aether zu extrahirenden Seife hinzuweisen. Aus Versuch 9 folgt, dass ohne Kochsalz, selbst bei langer Kx-tractionsdauer, nur ein vollst\u00e4ndig ungen\u00fcgendes Resultat erzielt, werden kann. Der gleiche Versuch und hoch einige sp\u00e4ter ausgel\u00fchrte thun auch dar, dass das Kochsalz nicht etwa dadurch in erster Linie vorteilhaft wirkt, dass es der zu extrahirenden Masse eine gr\u00f6ssere Lockerheit gibt und somit durch beliebige andere Materialien, z. R. Sand, fein verteiltes Papier u. s. w. ersetzt werden k\u00f6nnte. '.Hei--'Abwesenheit von Kochsalz wird das trockene Seifenpulver vom Aether ebenso gut durchsickert, wie bei Anwesenheit dieses Materiales Man sieht auch, dass die Menge des angewendeten Kochsalzes eine Rolle spielt, indem in genau derselben Weise ausgef\u00fchrte Versuche verschiedene Resultate ergaben, wenn die Salzquantit\u00e4ten verschieden waren. Die Befreiung des Aethorextrades von (\u00dcycerin und Seife scheint besser vor sich zu gehen durch Ausf\u00e4llen seiner heissen, concentrirten alkoholischen L\u00f6sung","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"ir>i\nK. Hitter.\nmit Wasser, als durch Sch\u00fctteln der \u00e4therischen L\u00f6sung mit der gleichen Fl\u00fcssigkeit. Es ist ausserdem wahrscheinlich, dass durch \u00f6fters wiederholte Behandlung einer \u00e4therischen Phytosterinl\u00f6sung mit Wasser Verluste entstehen k\u00f6nnen, ganz abgesehen von den auch liier noch zuweilen durch Emulsionsbildung eintretenden St\u00f6rungen, welche das Arbeiten sehr erschweren. Bekanntlich L\u00f6st ja Wasser etwa tOft \u00f6 Aether auf. Enter diesen Verh\u00e4ltnissen kann jedenfalls auch Phytosterin in gel\u00f6stem Zustand in das mit Aether ges\u00e4ttigte Waschwasser \u00fcbergeben, t\u00f6n sicher zu sein, dass die Extraction der Seife mit Aether vollst\u00e4ndig ist. wird man die Zeitdauer von 7 Stunden noch \u00fcberschreiten m\u00fcssen.\nDie vier nachstehenden Versuche sollen uns noch \u00fcber folgende zwei Punkte Aufkl\u00e4rung verschaffen:\n1.\tSoll ermittelt werden, wie gross die zur Sidle hinzuzuf\u00fcgende Salz menge sein muss, um das g\u00fcnstigste Resultat zu erhalten.\n2.\tSoll die Extrnctionsdauer ermittelt werden, bei deren hinehaltung mit (lewisshejt s\u00e4nimtliches Phvtosterin aus der Seife ausgezogen wird.\nAngewendet wurden je ca. 50 g Oel <ei. gel\u00f6st in 100 ccm. Alkohol: verseift wurde dann mit einer L\u00f6sung von 8 g Na in Rio eeni. Alkohol. Die Fl\u00fcssigkeit wurde nachher auf dem Wasserbad verdampft, der R\u00fcckstand im Luftbad bei ca. 80\u00b0 vollst\u00e4ndig getrocknet. Die Masse wurde dann direkt in der Schale pulverisirt und in den Soxhlet sehen Apparat gebracht. Da wo ich Kochsalz zuf\u00fcgte, wurde nach dem Verseifen auf dem Wasserbade solange erw\u00e4rmt, bis der Alkohol sich ver-ll\u00fcchtigt hatte, und nachher so viel Wasser zugef\u00fcgt, dass sich Seife und Kochsalz zusammen aufl\u00f6sten. Dadurch sollte eine innige Mischling entstehen. Nun erst wurde vollst\u00e4ndig zur Trockne gebracht. Extractionsdauer in allen F\u00e4llen 9 Stunden. In allen \\ Versuchen wurde der Aetherextract dadurch gereinigt, dass er in ganz wenig heissem Alkohol gel\u00f6st und dann mit je ca 1 Wasser gef\u00e4llt wurde.","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine.\nDie Resultate dieser Versuche sind f\u00fchrende :\nAngewendet\nErhalten\nFett\tNaCl\tPhytosterin\t\nl. 50,015 y\t0y\t1,4088 g\t2.82 \u00abV\n2. 50,040 \u00bb\t50 \u00bb\t8.8588 \u00bb '\t0,71 \u00bb \u2018\n8. 50,831 \u00bb\t80 >\t8.4124 \u00bb\t<;,78 >\n4. 51.008 \u00bb\t1(H) \u00bb\t8.487J) \u00bb\t0,74 \u00bb\nZu diesen Versuchen ist Rohrendes zu bemerken:\nHei 1. schied sich im Extract ionsgef\u00fcss des Sox hl et\u2018scheu Apparates unten nach und nach eint* ziemliche Ouanlil\u00fct eines festen, weisslichen K\u00f6rpers aus. der sich sp\u00e4ter als Seife erwies. Er l\u00f6ste sich leicht im Wasser auf und gab beim Sch\u00fctteln (hm charakteristischen Seifenschaum. Diese Erscheinung thut. wie schon einmal ein fr\u00fcherer Versuch, wieder die Wichtigkeit des Vermischens der zu ex trahirendetv Seife mit Kochsalz dar. Die Farbe des zu w\u00e4genden Produktes war ziemlich stark gelblich braun. Ausbeute ganz ungen\u00fcgend.\nHei 2. ist das Produkt ganz hellgelb gef\u00e4rbt.- Ausbeute sehr gross. Das gleiche ist von 8, und 4. zu sagen. In den letzten beiden F\u00e4llen sieht das Produkt fasi noch etwas reiner aus. indem sich die Farbe noch mehr dem Weissen gen\u00e4hert hat.\n. Aus dieser Versuchsreihe folgt nun, dass man zum besten Resultat gelangt, wenn mau zur Seife das Va. 1 V'nlache des angewendeten Fettes an Kochsalz zugibt. Fm nun zu erfahren, wie es sich mit der Vollst\u00e4ndigkeit der Extraction verhalte, wurde die in den Versuchen 2., 8. und 4. schon exlrahirte Seife noch einmal l\u00e4ngere Zeit mit frischem. Aether im gleichen Soxhlet'sehen Apparat behandelt. Ich konnte aber keine Spur von Phytosterin mehr erhalten, was zur Annahme berechtigt, dass eine Extractionsdauer von 9 Stunden s\u00fcmmtliehes in der Seife enthaltene Phytosterin gewinnen l\u00e4sst. Dass man aber nicht viel unter diese Zeitdauer gehen darf, beweist der Versuch Nr. 10 der vorletzten Versuchsserie (Seite 458), Dieser Versuch wurde ungef\u00e4hr so ausgef\u00fchrt wie die 8 letzten der jetzt besprochenen Versuche. Die Seife wurde aber nur w\u00e4hrend 7 Stunden extrahirt und deshalb wurde auch eine etwas geringere Ausbeute, n\u00e4mlich nur 0,86 \u00b0,o, erhalten.","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"15 \u00f6\nK. Kitter.\nAuf Grund der Resultate, dit* ich in den im Vorigen beschriebenen Versuchsreihen erhielt, kann ich nun f\u00fcr mein Verfahren zur quantitativen Abseheidung der Cholesterine aus Ketten folgende Vorschrift geben.\nhtwa ou g Fett werden abgewogen in eine ca. I1/? I fassende Porzellanschale gebracht und hier mit 100 ccm. Al-' ktthol auf dem \\\\ asserhad gekocht. Zu dt\u2018r L\u00f6sung gibt man nun eine Natriunudkoholatfl\u00fcssigkeit. die man so herstellt, dass man Sg Xa1) in H>0 ecm. lH)\u00b0/oigem Alkohol, ohne zu k\u00fchlen, aull\u00f6st. Iliest* Alkoholatl\u00f6sung giesst man unter best\u00e4ndigem Kmr\u00fchrcn noch warm in die alkoholische* Fettl\u00f6sung. Man erw\u00e4rmt .dann .noch einige -Zeit auf dem Wasserbad. bis der Alkohol entwichen ist. Hierauf f\u00fcgt man das ca. 11 Jache Gewicht des verwendeten Fettes an Kochsalz und so viel Wasser.zu. \u00ablass der Inhalt der Schale sich ganz oder zum gr\u00f6\u00dften I heil auf l\u00f6st. Dies ist w\u00fcnschenswert h, um eine innige Mischung der Seife .mit dem Salz zu erzielen. (Das Salz muss nat\u00fcrlich so gereinigt sein, dass der Aether keine Stoffe aus demselben extrahiren kann.) Es wird nun unter h\u00e4ufigem I mr\u00fchren zur Trockne verdampft. Das kann im Anfang direkt \u00fcber einer kleinen (iasllamme geschehen. Sobald ein Brei sich zu bilden beginnt, muss die Verdampfung auf dem Wasser bad fortgesetzt werden. Km die Masse ganz trocken zu erhalten, erw\u00e4rmt man schliesslich noch im Trockenschrank bei ca. 80\u00b0 Man beginnt dann mit dem Pulverisiren direkt in der Schale, sobald der Tr\u00f6ekenhoitszustand es erlaubt. Nachher wird die Masse* noch weiter im Trockenschrank belassen und schliesslich zu feinem Pulver verarbeite!, das dann noch warm einige Zeit in einem Exsiccator \u00fcber concentrirte Schwefels\u00e4ure gestellt wird. Alsdann schreitet man zur Extraction in einem ger\u00e4umigen Soxhlet sehen Extractionsapparat. Mit Vortheil verwendet man die k\u00e4uflichen, schon entfetteten Papierh\u00fclsen aus dichtem Filtrirpapier. Das in die H\u00fclse gebrachte Seifen-puker bedeckt man mit einem entfetteten Wattebausch, um\n11 Ihr organischen beste, welche demselben anhaften und vom 1 etroleum herr\u00fchren, m\u00fcssen abgeschabt werden.","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine\n457\ndas Hill\u00fcbertreten von Hielten des feinen Pulvers in die Fl\u00fcssigkeit zu verbinden). Die Extraction, welche mif gew\u00f6hnlichem Aether vorgenommen werden kann, soll ca. 9 Stunden dauern. Unten im Gef\u00e4ss tr\u00fcbt sich der Aether anfangs gew\u00f6hnlich ein\nwenig. Das r\u00fchrt davon her, dass sich Glvccrin in lein ver-\n' , \u2022 *\ntheiltem Zustand ausscheidet, ln kurzer Zeit schl\u00e4gt sich aber dieses Glycerin am Hoden und au den Wandungen des D\u00e9fasses nieder, sodass die L\u00f6sung klar wird. Zur Khtfermmg noch vorhandener Spuren von Seife und Glycerin giesst man den \u00e4therischen Extract in einen :J/i bis 11 haltenden. E r le finie y cr-Kolben und w\u00e4scht mit frischem Aether einige Mal nach Durch dieses Umgiesscn hat man das in das Extractionsk\u00fclbchen \u00fcbergegangene Glycerin zuin ullcrgr\u00f6ssten l\u2019heile entfernt. indem es an den Wandungen des ersten Gelasses fest' liaflen bleibt. Der Aether wird dann abdestillirt und der |)estillations-r\u00fcckstand auf dem Wasserbad in ganz wenig Alkohol gel\u00f6st. Alsdann giesst man unter Umschwenken nach und nach so viel Wasser zu, bis der Erleiimeyer-Kolb\u00f6n ann\u00e4hernd gef\u00fcllt ist. Man bringt die gef\u00e4llte Substanz auf ein Papierlilter und w\u00e4scht mit reinem Wasser etwas nach. Nun wird der so gereinigte K\u00f6rper im Filter getrocknet, indem man dasselbe im Trichter in einen Trockenschrank bringt und hier bei ca. 60\u00b0 bel\u00e4sst. Mit einem kleinen Spatel wird nun sorgf\u00e4ltig so viel als m\u00f6glich von dem getrockneten Produkt in ein gej wogenes Erlenmeyer-K\u00f6lbchen .gebracht. Die-, letzten Beste des Cholesterins auf dem Filter sp\u00fclt man mit Aether in das gewogene Gef\u00e4ss. Der Aether wird dann wieder abdestillirt oder direkt verdunstet und der K\u00fcckstand im Trockenschrank bei 100\u2014120\u00b0 vollst\u00e4ndig getrocknet und.dann gewogen.\nZum Vergleich mit meinem Verfahren habe ich nun noch B\u00f6rner s Verfahren, das mir als die beste der bisher beschriebenen Methoden erschien,1] auf das gleiche <)bject {Fett o angewendet und dabei folgendes Hesultat erhalten:\nc Allerdings li\u00e2t Ohevm \u00fc tier\u2019s Methode 7 in Bezug auf die Art der Verseifung einen Vorzug vor dem H\u00f6rn e r\u2019sehen Verfahren, doch ist es ais ein Mangel desselben zu bezeichnen, dass das\u2019 gewonnene Phytosterin kaum frei ist von Glvcerin und Seife.","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nE. Kitter.\nAngew. Oel \u2014 50,020 g Erhalt. Phytost. = 2.0573 g\nLntspr.'\u2014-5.31 \u00b0,V Phytost.\nM io man sif\u2018ht, habe ich nach Borner s Methode mehr ahs .1% Phytosterin weniger erhalten. Auch war das so gewonnen\u00ab I\u2019roilnkl dunkler gef\u00e4rbt als dasjenige, welches ich muh meinem 'Verfahren- erhielt.\nSchlussbemerkungen. Auf Grund der im Vorigen gemachten Mittheilungen glaube ich behaupten zu d\u00fcrfen, dass bei Anwendung meines Verfahrens mehrere der Hauptm\u00e4ngel, welche mit der H\u00f6rner selten Methode1) verbunden sind, umgangen werden k\u00f6nnen. So erf\u00fcllt hier statt der zweimaligen Verseifung eine .einmalige den Zweck vollst\u00e4ndig Die hei H\u00f6rner erforderlichen grossen Aetherinengen, welche, wie wir gesehen haben, dort noch vergr\u00f6ssert werden sollten, um eine bessere 'Ausbeute zu erhalten, konnte auf eine ganz kleine Quantit\u00e4t redueirl werden. Ferner konnten das l\u00e4stige Umgiessen aus grossen (ief\u00fcssen und ebenfalls das sehr unbequeme Fil-triren- von \u00e4therischen (bolesterinl\u00f6sungeu vermieden werden. Fine \\ erwendung von absolutem -Aether, der zwar auch bei H\u00f6rners Verfahren deshalb den Zweck nicht v\u00f6llig erf\u00fcllt, weil bekanntlich palmitin- und stearinsaures Alkali nicht ganz unl\u00f6slich sind, \u00f6lsaures Alkali aber sich in ziemlich betr\u00e4chtlicher Menge in Aether l\u00f6st, ist nicht erforderlich. Als llaupt-\\ortheil meines Verfahrens m\u00f6chte ich den mit der Anwendung von Kochsalz verbundenen bezeichnen. Von (1er Frw\u00e4gung ausgehend, dass in einer w\u00e4sserigen Kochsalzl\u00f6sung gewisser Uonconlration die Seifen unl\u00f6slich sind, habe ich dio Seife vor der Extraction mit Kochsalz innig gemischt, um m\u00f6glichst zu verh\u00fcten, dass w\u00e4hrend der Kxtraction Seife in den Aether, der selbstverst\u00e4ndlich nicht wasserfrei ist. \u00fcbergeht.2) Aus den\n1 > Die \u00fcbrigen Methoden ziehe ich nicht noch einmal zum Vergleich heran Das hat seinen (\u00bbrund darin, dass dieselben, wie aus den ir\u00fch. r von mir gemachten Darlegungen hervorgeht, in der Brauchbarkeit gegen\u00fcber Burner's Methode zur\u00fcckstehen.\n-i Da die Seife nicht absolut trocken ist. so w\u00fcrde selbst bei Anwendung von absolutem Aether derselbe-im Laufe der Operation wieder W asser aufnehmen.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine.\t459\nvon mir gemachten Beobachtungen geht hervor, dass dieser Zweck sich auch erreichen liess. Der Zusatz von Kochsalz kann selbstverst\u00e4ndlich auch dadurch g\u00fcnstig wirken, dass er der mit Aether zu extrahirenden Masse eine gr\u00f6ssere Lockerheit gibt. Doch kann man das Kochsalz nicht ohne Nachtheil durch beliebige andere Lockerungsmittel, z. B. Sand oder Papier ersetzen;1) denn es scheint, dass das Kochsalz durch eine von ihm ausge\u00fcbte specitische Wirkung den Uebergang des Cholesterins in den Aether bef\u00f6rdert. Wie dies zu eiv kl\u00e4ren ist, vermag ich freilich nicht mit Sicherheit zu sagen. Ich erinnere hier an die Wirkung, welche Sch\u00fctteln mit Koch-salzkrystallen auf die in einer \u00e4therischen Lecithinl\u00f6sung entstandene Emulsion aus\u00fcbt,2)\nMan k\u00f6nnte einwenden, dass es gleichg\u00fcltig w\u00e4re, wenn auch mehr Seife in das Extract gelangen w\u00fcrde, da man sie nachher durch Auswaschen mit Wasser wieder entfernen kann. Dabei ist aber zu beachten, dass durch die auf diese Weise\ngebildete Seifenl\u00f6sung Verluste verursacht werden k\u00f6nnen, da\n> \u2022\u2022\nja Cholesterin bekanntlich in nicht ziC verd\u00fcnnten Seifen-l\u00f6sungen nicht unl\u00f6slich ist. Zu den Vorz\u00fcgen meines Verfahrens rechne ich auch die Art und Weise, wie ich die Cholesterine durch Ausf\u00e4llen mit Wasser aus alkoholischer L\u00f6sung von Beimengungen befreie, die bei Behandlung der Seife mit Aether in den letzteren \u00fcbergegangen sein k\u00f6nnen.\nDas nach meinem Verfahren gewonnene Produkt kann, wenn es auch reiner ist als die nach den bisher beschriebenen Methoden erhaltenen Produkte, doch nicht f\u00fcr absolut reines. Phytosterin erkl\u00e4rt werden: denn es ist ja m\u00f6glich, dass in manchen Untersuchungsobjecten das Phytosterin von Substanzen begleitet wird, die durch die angewendeten Operationen nicht von letzterem getrennt werden k\u00f6nnen. Nun dr\u00e4ngt sich der Gedanke auf, dass man auf die nach meinem Verfahren ge-\nV) Die gepulverte Seife wird auch, wenn man kein Kochsalz zusetzt, ohne Schwierigkeit vom Aether durchdrungen: trotzdem ist die Extraction ohne Kochsalz keine vollst\u00e4ndige.\n2) Vergl. E. Schulze und A. Likiernik, 1\u2019chcr das Lecithin der Pflanzensamen (Zeitsehr. f. physiol. Chemie, lHtfl, 405).","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"m\nK. Ritter, Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Cholesterine.\nvyonnonen Produkte die Methoden anwenden kann, die von K. Obernniller1) und von Lewkowitsch2) zur quantitativen 'Bestimmung. von Cholesterin vorgeschlagen worden sind. Die Methode von Oberm\u00fcller gr\u00fcndet sich auf die F\u00e4higkeit der Cholesterine.3\u00bb 2 Atome Brom zu addiren. Lewkowitsch hat 2 Methoden vorgeschlagen :\n1.\tCholesterin wird mit Acetanhydrid vollst\u00e4ndig acetylirt, dann durch Bestimmung der K\u00f6ttsdorfer'schen Verseifungszahl die Quantit\u00e4t ries Cholesterins ermittelt.\n2,\tCholesterin wird nach der B\u00fcbischen Methode vollst\u00e4ndig jodirt und daun die B\u00fcbische .lodzahl bestimmt.\nInwieweit die Resultate, die bei Anwendung dieser Methoden auf das von mir gewonnene Produkt sich erhalten lassen, auf Genauigkeit Anspruch machen k\u00f6nnen, weiss ich freilich nicht zu sagen, da ich Versuche dar\u00fcber nicht angestellt habe.\nV Zeitsclir. f. physiol. Chemie, Bd. XVI. S. UH.\n-) I). ehern, des. Ber. 25. <55.\nTrifft bei Koprosterin nicht zu.","page":460}],"identifier":"lit17599","issued":"1901-02","language":"de","pages":"430-460","startpages":"430","title":"Ueber die Methoden, die zur Abscheidung der Cholesterine aus den Fetten und zu ihrer quantitativen Bestimmung verwendbar sind","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:17:37.090610+00:00"}