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{"created":"2022-01-31T13:32:21.288087+00:00","id":"lit17601","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bondi, S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 34: 481-499","fulltext":[{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Seidenleim.\nVon\nS. Bondi.\nAus \u00ablern I'nivcrsif\u00fcts-Insfitutc f\u00fcr mvdicinische Chemie in Wien.)\n(Der Deduction zupegamren um 2t!. December l'.mi.y\nDer Faden des Seideneocons besteht, wie bekannt, aus dem Fibroin und dessen H\u00fclle, dem Seidenleim oder Sericin.\nDie chemischen Arbeiten \u00fcber die Seide befassten sich meistens nui mit dem Fibroin, wahrend dem Seidenleim keine oder nur eine recht stiefm\u00fctterliche Beachtung zu theil wurde.\nDaher sind die bisherigen Kenntnisse \u00fcber den Seidenleim nur geringe.\nBoard zieht als erster in einer Abhandlung \u00fcber die Uiemie der Seide im Jahre 1808 auch den Seidenleim in den Kreis seiner Untersuchungen. Man findet .dann \u2014 nach langem Stillschweigen \u00fcber diesen Gegenstand \u2014 erst in Mulder\u2019s Abhandlung1) vom Jahre 188/ wieder ein genaueres Kingehen auf die chemischen Eigenschaften des Seidenleims. Die Behauptungen Mulder\u2019s nimmt Gramer zum Ausgangspunkte einer gr\u00fcndlichen, mit neuen Methoden ausgef\u00fchrten Bearbeitung.2) Auch Bol ley bringt in seiner \u00ab Untersuchung, der Jama-may Seide* Einzelnes \u00fcber den Seidenleim. V\nJeder der Forscher bedient sich einer eigenen Methode, um aus der Sericinl\u00f6sung, welche durch Auskochen der Boh-seide in Wasser bereitet wurde, den reinen Seidenleim zu gewinnen.\nMulder dampft die L\u00f6sung auf dem Wasserbade bis\nzur Trockene ein, extrahirt den R\u00fcckstand mit . Alkohol und\n____ ___ \u00ab\n1)\tAnnalen der Physik und Chemie Poggendorf, Bd. 87.\n2)\tJournal f. prakt. Chernie. Md. 90. Litteraturangaben\n3)\tJournal f. prakt. Chemie. Bd. 108.\nI.loppe-Scylcr \u00bb Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXIV.\t;{*>","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"i82\nS. Bondi.\nAf*lhor und erh\u00e4lt durch dessen Behandlung mit heissem Wasser eine reine Leiml\u00f6sung.\nCramer f\u00e4llt nach Artder < Wurtz sehen \u00bb Eiweissdarstellung den Heidenleim mit Bleiessig, zersetzt den ausgewaschenen Niederschlag mit Schwefelwasserstoff und bringt im eingeengten Filtrate durch Alkohol den reinen Leim zur Ahscheidung.\nBo l l ey gewinnt den reinen Seidenleim, indem er zur Leiml\u00f6sung zuerst wenig Alkohol zusetzt, von den hierdurch mit einigen Sericinflocken gef\u00e4llten Verunreinigungen liltrirt und im Filtrate durch viel Alkohol den Leim ausf\u00e4llt.\nHie wenigen Autoren, welche seither zu verschiedenerlei Zwecken sich Seidenleim bereiteten, w\u00e4hlten Cramer s Darstellungsweise; diese ist aber nicht zu empfehlen und zwar aus denselben Gr\u00fcnden, welche bei anderen Eiweissstoffen die fr\u00fcher ge\u00fcbte Darstellung nach Wurtzs Methode so v\u00f6llig ausser Gebrauch brachten. Man erh\u00e4lt gew\u00f6hnlich ein durch S\u00e4urewirkung ver\u00e4ndertes Eiweiss, oft haftet auch diesem das\nSchwcfelhlei so fest an, dass es gar nicht oder nur sehr schwer zu entfernen ist.\nG. \\\\ etzel1) berichtet, dass bei einer nach Gramer vorgenommenen Seidenleimdarstellung das Endprodukt den Erwartungen nicht entsprach, und glaubt in irgend einem Felder bei der Darstellung die Schuld suchen zu sollen. Ich habe mehrmals nach Gramer Leim darzustellen versucht, jedesmal die Methode durch schnellere Ausf\u00fchrung mehr abk\u00fcrzend, ein wirklich reines und gut gelatinirendes Produkt konnte ich nie erhalten. Deshalb grill ich vorerst auf die alte Methode Mulder s zur\u00fcck, f\u00fcgte jedoch Einiges hinzu, wodurch ein reineres Produkt zu erwarten war.\nAls Material f\u00fcr die Darstellung dienten mir stets nur Gocons : sie sind der von allen fr\u00fcheren Autoren verwendeten Rohseide vorzuziehen. Vor dem Abspulen und noch w\u00e4hrend dessella'!! werden die Gocons mit kochend heissem Wasser\n!> Biese -Zeitschrift, Bd. XXVI. Hin Beitrag zur Kenntniss der in der fceidc enthaltenen eiweissartigen K\u00f6rper.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Seidenleini.\nm\nbehandelt, mn die Abwickelung des Rohseidefadens zu erleichtern. Hierdurch erfolgt wohl kein allzu geringer Verlust an Seidenleini. Einige B\u00fcndel Seide, die mir als Rohseide gelie fert wurden, waren f\u00fcr meine Zwecke auch aus anderen Gr\u00fcnden wenig brauchbar. Es waren chemische, das F\u00e4rben vorbereitende Bearbeitungen an ihnen bereits vorgenommen worden, obwohl sie noch nicht degominirt waren.\nNach einigen Vorversuchen erwies sich das folgende Verfahren als brauchbar.\nDie Seideneoeons werden mit der Scheere ge\u00f6ffnet und von den Puppen befreit: hierauf sehr sorgf\u00e4ltig von noch anhaftenden Verunreinigungen \u2014 Puppenrosien \u2014 ges\u00e4ubert. Cocons, welche nicht vollkommen davon zu befreien sind, werden nicht verwendet. Die leeren Cocons werden > Tage mit gew\u00f6hnlichem Wasser abgespiilt, dann in I ige Salz-siiureb\u00e4der gebracht, in welchen sie 2i Stunden liegen hloiben. Nach dem Abgiessen der Fl\u00fcssigkeit werden die Cocons; so lange noch saure Reaction nachweisbar ist, in fliessendem Leitungswasser, nach dem Verschwinden der sauren Reaction mit Oft zu wechselndem destilljrten Wasser chlorfrei gewaschen. Nun wird durch Kochen der Cocons mit Wasser - am besteh in einem Glaskolben mit R\u00fcckllussk\u00fchler das Sericin in L\u00f6sung gebracht. Bei gleichzeitiger Verarbeitung gr\u00f6sserer Mengen kann auch int emaillirten oder verzinnten .Metallkessel gekocht werden. Nur ist darauf zu achten, dass durc h \u00f6fters zugef\u00fchrtes Wasser das Fliissigkeitsniveau sich stets auf der gleic hen H\u00f6he halte, da sonst an den kesselwand Ober der Fl\u00fcssigkeit schwer l\u00f6sliches Sericin entsteht.\nDieselbe Coconsmenge wird zwei- oder dreimal, aber immer nur eine Stunde lang gekocht. Durch l\u00e4ngeres Kochen k\u00e4me namentlich die Golatinirl\u00e4higkeit des Sericins beeintr\u00e4chtigt werden. Beim ersten Kochen w;ird 20 oder 30 Mal soviel Wasser verwendet, als das Gewicht der trockenen Cocons betr\u00e4gt. Auch ein viertes Mal die Cocons zn kochen, ist wcrlh-los. Die dabei entstehenden L\u00f6sungen enthalten nur nieder !- -2\",oo Soricin.\nDie heisse- Sericinl\u00f6sung wird von den Cocons abgegossen","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"4H'|\nS. Bondi.\nund rasch durch ein W\u00e4rmefilter filtrirt, da beim Erkalten leicht fein vertheilte Ausscheidungen entstehen, welche das Kilter verlegen. Das tr\u00fcbe, gef\u00e4rbte Filtrat wird in Porcollan-schalen auf dem Wasserbade zur Trockene verdampft. Der R\u00fcckstand haftet der Schale in Form von spr\u00f6den, gelbbraunen Lamellen fest an und l\u00e4sst sich am besten mit einem Metall-spatel herunternehmen. Er wird nun in der Reibschale zerrieben und stellt dann ein gef\u00e4rbtes, gr\u00f6bliches Pulver dar, welches sich zur weiteren Reinigung besser eignet, als gr\u00f6ssere Lamellenst\u00fccke, indem es den Reinigungsfliissigkeiten eine viel ausgiebigere Einwirkung gestaltet. Je .\u201810-50 g des gepulverten Seidenleims werden in einem Recherglase mit einem Liter destillirteu Wassers \u00fcbergossen und mit demselben unter h\u00e4ufigem Fmr\u00fchren einen Tag lang in Rer\u00fchrung gelassen: nach dem Abgiessen der Fl\u00fcssigkeit wird derselbe Vorgang unter Verwendung neuer Wasserportionen 2\u20142 Mal wiederholt: in \u00e4hnlicher Weise wird der so gewaschene Leim dann mit\n1\t\u00b0/o.tiger Kalilauge durch 2 Tage behandelt, worauf Waschen mit des! iltinlem Wasser, einmalige kurzdauernde Rehandlung mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure behufs Neutralisation des Alkalis und schliesslich mehrmaliges Waschen mit dostillirtem \\\\ assor folgt. Der Seiden leim quillt bei dieser Reinigung sehr stark:\n2\t2 Tage langes Stehenlassen unter t\u00e4glich gewechseltem Alkohol bringt das Pulver wieder auf das urspr\u00fcngliche Volumen. Hierbei geht, schon ein Theil des Farbstoffes in den Alkohol \u00fcber. Di\u00ab' v\u00f6llige Befreiung von f\u00e4rbenden Bestand\u00ab thoilen gelingt durch eiustiindiges Auskochen mit 70\u201480\u00b0/<>igem Alkohol. Fm die geringe Menge anhaftenden Fettes, sowie den Alkohol v\u00f6llig zu beseitigen, wild das Pulver noch mehren? Tage mit wasserfreiem Aether extrahirt. Nach dem Abdunsten-lassen des Aethers erh\u00e4lt man das reine Sericin in Form eines nicht oder nur sehr wenig gef\u00e4rbten Pulvers. Dieses Produkt ist jedoch ein R\u00f6misch der in Wasser leicht l\u00f6slichen Sericin-modilieation und \u00ab1er schwer l\u00f6slichen Modification, welche durch das Eindampfen entstanden ist. Zur Isolirung des leicht l\u00f6slichen Sericins wird eine kleinere Menge des Pulvers in einem Glask\u00f6lbchen mit Steigrohr mit 20 t\u00e2cher Menge Wasser","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"\nStudien \u00fcber den Seidonleim.\n485\nau! dem Wasserbade 2 Stunden lang erhitzt. Oie Fl\u00fcssigkeit wird noch heiss abfiltrirt und nach dem Erkalten mit einer mehrfachen Menge Alkohol gef\u00e4llt. Nach 24 Stunden l\u00e4sst sieh die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit gr\u00f6sst en theils vom Niedersehlage abgiessen, tint ist es, den Niederschlag noch weitere 24 Stunden mit absolutem Alkohol stehen zu lassen und erst dann zu filtriren. Man w\u00e4scht mit wasserfreiem Aether nach und bringt den nach Abtropfen der Fl\u00fcssigkeit consistenter gewordenen Niederschlag in ein Sch\u00e4lchen, digerirt mit wasserfreiem Aether, giesst diesen ab und bringt nun das Sch\u00e4lchen zum Ein trocknen in eine Glasglocke \u00fcber Chlorcalciutn. Nach Verlauf einer Woche lassen sich die durch starkes Schrumpfen entstandenen harten, weissen Schollen zerreiben.\nDer Seidenleim wird so in Form eines ungef\u00e4rbten Pulvers\nerhallen, welches in heissem Wasser vollst\u00e4ndig l\u00f6slich ist.\nDiese L\u00f6sung gibt alle React innen des Seidenleims und bildet\nnach dem Erkalten bei gen\u00fcgender Concentration eine feste\nGallerte,\t. .\n- \u2022\nDass die zur Reindarstellung des Sericins angewandte Same oder das Alkali \u00e4ndere Einfl\u00fcsse auf den Seidenieim \u00abhisserton \u00abils die bezweckten, liess sich nicht' nachweisen. L,0 ..igcr Salzs\u00e4ure bat Rolle y sich bereits bedient, um den mineralischen Staub, der in grosser Menge den Cocons auf-gelagert ist, wegzuschaffen. Wenn ich nur 1 ft.vige S\u00e4ure verwende, so glaubte ich hierdurch jeden sch\u00e4digenden Einfluss der S\u00e4ure zu vermeiden. Dass ein solcher \u00abauch bei gering concentrirten S\u00e4uren entstehen kann, indem diese speciell die L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse des Sericins verschlechtern k\u00f6nnen, ist in einem weiteren Abschnitte dieser Arbeit ersichtlich.\n\u25a0 ei hie i \u2022n organischer Natur, namentlich eiweissartiger Natur zu befreien, leistete das Alkali die gleich vortrefflichen Dienste, wie sie Morner1) bei seiner Peinigung des Glutins so hoch sch\u00e4tzt. Aber auch hier war eine starke Herabminderung sowohl d(T Zeitdauer der Anwendung wie der Concentration der Aetzkalil\u00f6sung nothwendig.\nDiese Zeitschrift, ltd. XXVIII. Zur Chemie des Chitins.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"AHiS\n'S. Bondi.\nMorn'or setzt das (\u00ablutin mehrere Wochen der Wirkung einer Lauge von 1 \u2014 f> \u00b0/oo ans; das Sericin Hess ich, wie schon erw\u00e4hnt, nur einige Tage (maximal .Ti in der alkalischen Fl\u00fcssigkeit von 1 \u00b0,\u00bb\u00bb igem Aetzkaligehalt. Die leichte L\u00f6slichkeit des Seidenleims in Alkali, wie die hei sorgf\u00e4ltiger Auswahl der C.oeons ungemein gering\u00ab1 Menge der organischen Verunreinigung\u00ab^ .'begr\u00fcnden diese Kinschr\u00e4nkung zur Gen\u00fcge.\nK\u00fcr die Analvse wurde eine Substanz verwendet, welche nach -der beschriebenen Reinigung noch durch einige Wochen mit t\u00e4glich gewechseltem, destillirtem Wasser extrahirt worden war. Der Ascliegehali blieb' trotzdem noch ziemlich betr\u00e4chtlich. Ganz ungereinigtes Sericin enth\u00e4lt 5\u00b0, o und mehr an Asche. Der Aschegehalt verschiedener Proben, welche nur der beschriebenen Peinigung unterworfen worden waren, schwankte zwischen 2,8\u2014i,2\u00b0, <\u00bb.\nDie f\u00fcr die Analyse verwandte Substanz enthielt nach der langen FxtraCtion mit Wasser immer noch 2,3\u00b0;\u00bb Asche.\nDie Substanz war durch dreimbhatliches Stehen \u00fcber conccntrirter Schwefels\u00e4ure getrocknet.\nI U.(OK7> g lieferten. im IMatinliegel verbrannt. 0,0108 g Asche 2.)t \u2019 -.\t.\nDie As\u00ab lie ont h\u00e4lt an Metallen Ca, Mg, Xa, Ke (letzteres in Spuren\u00bb.\nII. 0.2018 g (I.2\u00bb(i0 g. aselu'freie Substanz \u00abirgeb\u00abm 0.14)58^ ('.()\u201e 0.1)170 g 11*0. was entspricht: B.tlt\u00b0.> C. 0.21 \u00b0/o 11.\nttl. 0.1800 g -0,1701 g aschefreie Substanz ergeben 0,20 Ki g COs, 0.1017) y 11*0, was entspricht : -17>.07\u00b0/.> 0. 0.30 ' > II,\nIV.\t0.170t g - 0.172)1 g aschefreie Substanz ergeben mach Duinas-ioidwigi bei 11.8\u00b0 C. und 77>0 nun. Druck 2\u00e4.\u00e4 ccm. X. \u00abI. ist 2)1,7m \u00ab <111. X bei 0\u00b0 C. und 7(50 mm. Druck, was entspricht ; 17,17\u00b0/.) X.\nV.\t0.1000 g 10\u00d47 g aschefreie Silbstanz ergeben (nach Du ma s-liUtl w ig i bei 17.1\u00b0 C. und 77)7 mm. Druck 2 t.;) ecm. X, d. i. 22.7)8 \u00ab\u00ab-m. X bei 0\" C. und 700 mm. Druck, was entspricht : 17,12\u00b0/.) N.\nFs wurden* mit dem in der beschriebenen Weise dar-gestclllcn reinen und leicht l\u00f6slichen Sericin die Versuche vorgennimi\u00e4Mi, von welchen weiterhin die Kode ist. Fs galt, zun\u00e4chst Aufkl\u00e4rung zu (\u2018Hangen, was das leichte Unl\u00f6slich-wmlen des Sericins in Wasser veranlasst, fernen* war dessen Verhalten zu S\u00e4ure und Alkali zu pr\u00fcfen, dann mussten die","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Seidenleiirt.\n\u2022w:\nReactionen dor w\u00e4sserigen Serieinl\u00f6stmg.fest-gestellt werden; zum Schl\u00fcsse ist noch Einiges \u00fcber die Gelatjnirung mitziitheilen.\na) Die Wasserl\u00f6slichkeit.\nDas reine Sericin ist, wie bereits beschrieben, in Wasser vollkommen l\u00f6slich. Die L\u00f6sung tritt bei Temperatur des Wasserbades schon wenige Minuten nach Beginn des Erw\u00e4rmens ein. In d\u00fcnner Schichte betrachtet sind concentrirle L\u00f6sungen ivon 2%) an) tr\u00fcbe, verd\u00fcnnte L\u00f6sungen sind klar und durchsichtig.\nDie Eigenschaft der schnellen und vollkommenen L\u00f6slichkeit ist wenig best\u00e4ndig. Das Sericin hat die Neigung, aus seiner leichtl\u00f6slichen Modification in die unl\u00f6sliche oder besser schwerl\u00f6sliche Modification \u00fcberzugehen. Verschiedene Einfl\u00fcsse k\u00f6nnen diese Umwandlung vollziehen.\nln erster Linie ist es die Einwirkung der. W\u00e4rme. -Setzt man Sericin 3 Stunden lang einer Temperatur yon 110\u00b0 ans, so hat es seine b\u00fcchte L\u00f6slichkeit vollst\u00e4ndig eingobiisst. K\u00fcrzere Dauer der W\u00e4rmewirkung, wie niedrige Temperatur-grade vollziehen die Umwandlung nur theilweise ; es entsteht ein Gemisch von b\u00fccht- und schwerl\u00f6slichem :Sericin. Ein derartiges Gemisch entsteht auch beim Eindampfen der Sericinl\u00f6sungen. L\u00e4sst man eine verd\u00fcnnte Sericinl\u00f6sung' in einem Becherglase etwas eindampfen, so bildet sich an \u00bb1er Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit eine aus Seidenleim bestehende, haut-artige Abscheidung. Nimmt man die Haut vorsichtig ab, verreibt sie mit Wasser und erhitzt dann l\u00e4ngere Zeit im K\u00f6lbchen auf dem Wasserbade, so sieht man nur einen Theil des Sericins wieder in L\u00f6sung gehen. Deshalb ist es auch am besten, L\u00f6sungen des leichtl\u00f6slichen Sericins nur in K\u00f6lbchen mit Steigrohr zu bereiten, um auch ein geringes Eindampfen zu vermeiden.\nAuch v\u00f6lliges Ein trocknen im Vacuum ruft Bildung von unl\u00f6slichem Sericin hervor.\nDie fr\u00fcheren Autoren wussten ebenfalls von dem Entstehen eines .unl\u00f6slichen Stoffes aus dem Seidenleiin. ' Mulder glaubt, dass heim Eindampfen sieh Eiweiss nach Art des unl\u00f6slichen,","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\nBondi.\ngeronnenen Eiweisses abscheide. Cramer widerlegt diese Ansicht - bleibt doch die Seidenleiml\u00f6sung beim Aufkochen klar \u2014 und h\u00e4lt daf\u00fcr, dass beim Eindampfen des Seidenleims eine Zersetzung vor sich gehe, demnach das unl\u00f6sliche Sericin ein Zersetzungsprodukt sei.\nDem Seidenleim \u00e4hnlich geben die verschiedenen Sorten rhierleim beim Trocknen in h\u00f6heren Temperaturen einen unl\u00f6slichen K\u00f6rper. Hofmeister1) hat sich mit dem aus Glutin entstehenden eingehend bel\u00e4sst. Er bezeichnet ihn wegen seines der Muttersubstanz des Glutins gleichen Verhaltens als coMageruihnhchen K\u00f6rper. In kochendes Wasser gebracht, ?eigt sieh diese Substanz unl\u00f6slich. Erst durch 15 -20stiindiges Kochen war L\u00f6sung zu erzielen, doch gen\u00fcgte zweist\u00fcndiges Erhitzen mit Wasser auf 120\u00b0 C. in der zugeschmolzenen Glasr\u00f6hre, um aus dem unl\u00f6slichen K\u00f6rper l\u00f6sliches, gelatinirendes Glutin zu gewinnen. Nicht ganz un\u00e4hnlich verh\u00e4lt sich das unl\u00f6sliche Sericin gegen Wasser. Ein Theil desselben geht n\u00e4mlich bei 20st\u00fcndigem Kochen unter gew\u00f6hnlichem Luftdr\u00fccke in L\u00f6sung. Viele Tage langes Kochen mit h\u00e4utiger Erneuerung des \\\\ assers kann fast die ganze Substanzmenge in L\u00f6sung bringen. Aus diesem Grunde glaube ich, das getrocknete Sericin lieber als schwerl\u00f6sliche Modification bezeichnen zu sollen und nicht als unl\u00f6sliche.\nZweist\u00fcndiges Erhitzen im zugeschmolzenen Glasrohre aut 120'* (\u2019. hat auf das schwerl\u00f6sliche Sericin keinen Einfluss. Die K\u00fcckgewiimung der urspr\u00fcnglichen l\u00f6slichen, gelatinirenden Substanz wurde bisher auch nur beim Glutin beobachtet. Weder die Leimsubstanz der Hausenblase noch die der Cephalo-poden, welche ebenfalls daraufhin untersucht wurde, zeigten das gleiche Verhalten.\nIch will liier noch anf\u00fcgen, dass auch die Einwirkung verd\u00fcnnter Minerals\u00fcure auf l\u00f6sliches Sericin (lessen leichter L\u00f6slichkeit Abbruch timt. Lm ein m\u00f6glichst aschearmes Sericin zu gewinnen, licss ich eine kleinere Menge reinen Sericins 2\u2014 5 l\u00e4ge unter 5\u00b0 \u00bbiger Salzs\u00e4ure stehen. Mit destillirtem\n1 Diese Zeit sehr., IM. II. Lober die \u00abVhemise.he Structur des Loliagons.","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Seidenleim..\n489\nWasser chlorfrei gewaschen, erwies es sich dann nur mehr wenig l\u00f6slich. Die Wiederholung des Versuchest best\u00e4tigte die Beobachtung.\nbi Die L\u00f6slichkeit in S\u00e4ure und Alkali. 1\t~~\nDas Verhalten des Sericins gegen S\u00e4ure und Alkali hat die Autoren wenig besch\u00e4ftigt. Neben der Angabe der leichten L\u00f6sbarkeit in starkem Alkali findet man nur noch bei Mulder, dass auch concentrirte Essigs\u00e4ure und Schwefels\u00e4ure die Substanz in L\u00f6sung fringe. Ich habe deshalb diese Verh\u00e4ltnisse einer genaueren Pr\u00fcfung unterzogen.\nZun\u00e4chst wurden Beobachtungen \u00fcber die L\u00f6slichkeit in concentrirten S\u00e4uren ausgef\u00fchrt.\nConcentrirte Salzs\u00e4ure l\u00f6st fast augenblicklich; vollkommen und ohne jede Verf\u00e4rbung.\n\u00bb Ich versuchte einmal, ob sich auch aus dein Sericin ein K\u00f6rper nach Art von Th. Wey Ls Sericoiu11 gewinnen lasse. Eine gr\u00f6ssere Menge Sericin wurde in Salzs\u00e4ure gel\u00f6st und die L\u00f6sung, nachdem sie zuvor abgek\u00fchlt worden war, vorsichtig unter stetem Umr\u00fchren in viel, ebenfalls gek\u00fchlten Alkohol eingegossen. Es entstand jedoch kein Niederschlag.)\nC.oncentrirte Salpeters\u00e4ure l\u00f6st das Sericin ziemlich langsam. Dit\u00bb L\u00f6sung ist stark gelb gef\u00e4rbt.' .* \u2022\nf.\t'\ti\n('.oncentrirte Schwefels\u00e4ure hat auch iiach 12 st\u00e4ndigem Einwirken nur wenig, gel\u00f6st, erst nach 21 St\u00fcnden bei h\u00e4ufigem Sch\u00fctteln entstand eine vollst\u00e4ndige L\u00f6sung von dunkelbrauner Karbe.\nEisessig l\u00f6st langsam und unvollst\u00e4ndig, ver\u00e4ndert dabei sein Aussehen last gar nicht, so dass der Nachweis der L\u00f6sung durch Abdampfen oder schneller durch Zusatz eines Tropfens Eerrocyanka\u00fcum geschehen muss ; in letzterem Falle entsteht ein betr\u00e4chilieber, flockiger Niederschlag.\nZu den Versuchen \u00fcber die L\u00f6slichkeit\u2019 in verd\u00fcnnten S\u00e4uren und alkalischen Laugen wurden verwendet: \u00f6ft;.>ige Schwefels\u00e4ure, \u00f6^oige Salpeters\u00e4ure. o\u201c ,\u00bb ige Salzs\u00e4ure, f)\u00b0 <\u00bbige\nl) Iler. (i. deutsch, ehern. Gc.sellseh. Bd. 21.","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"UH I\nS. Bondi.\nEssigs\u00e4ure, r>'\\ <> ige Kalilauge, ige Sodal\u00fcsung. ( ileich grosse Gewjchtsmengen S\u00earicin (0,1 gi wurden mit je 5 cem. dieser L\u00f6sungsmittel in Probegl\u00e4schen gebracht und von Zeit zu Zeit beobachtet.\nVerd\u00fcnnte Salpeters\u00e4ure, sowie verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure bewirkten nach Verlauf einer Stunde starke Quellung. Das Seriein in dem mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gef\u00fcllten Glase wies diese Erscheinung nur in ganz geringem Grade auf: ebenso das unter verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure befindliche Sericin. Vollst\u00e4ndige L\u00f6sung trat in keinem Falle ein. auch nicht nach zweit\u00e4gigem Stehen.\nHingegen hath* sich in auf dem Wasserbade von 00\u00b0 C. erw\u00e4rmten, verd\u00fcnnten S\u00e4uren nach Verlauf einer Stunde das Meiste gel\u00f6st, nach 2 Stunden war vollst\u00e4ndige L\u00f6sung erfolgt.\nDie Pr\u00fcfung mit Alkali wurde nur bei Zimmertemperatur vorgenommen. Die verd\u00fcnnte Aetzkalil\u00fcsung hat nach 1l, 2 Stunden das Sericin gel\u00f6st. Von einer vorausgehenden Ouellung war wenig zu sehen; es hatte mehr (las Aussehen, als ob sieh die Sericinst\u00fcckchen von der Oberfl\u00e4che her und an den Kanten verfl\u00fcssigten. Von anderer Art war die Wirkung der verd\u00fcnnten Sodal\u00f6sung. Selbst nach mehrt\u00e4gigem Stehen war vom Seriein nicht merklich viel in L\u00f6sung gegangen, doch Wales kurz nach der Ber\u00fchrung mit der Soda bis \u00fcber die halbe H\u00f6he der Fl\u00fcssigkeitss\u00e4ule emporgequollen. Dieser Zustand blieb station\u00e4r.\nDie bei den L\u00f6slichkeitspr\u00fcfurigen resultirenden Fl\u00fcssigkeiten wurden von mir zur weiteren Untersuchung auf Albu-mosen verwendet, die durch die Einwirkung der verd\u00fcnnten S\u00e4uren und alkalischen Laugen entstanden sein konnten. Die Fl\u00fcssigkeiten wurden abfiltrirt, neutralisirt, falls ein Niederschlag entstand, wieder filtrirt und nun nach der Methode von K\u00fchne und Neu meist er auf Albumosen untersucht.\nDie Produkte der S\u00e4urewirkung bei Zimmertemperatur ergaben verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig viel Neutralisationspr\u00e4cipitat, Acid-albumin und wenig prim\u00e4re Albumosen. Die in der W\u00e4rme erzeugten sauren L\u00f6sungen gaben beim Neutralismen nur schwache Tr\u00fcbungen, lieferten aber viel prim\u00e4re Albumose,","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Seidenleim.\t4B1\nin der von der. Salpeters\u00e4ure herr\u00fchrenden Fl\u00fcssigkeit war sogar secund\u00e4re Albumose mit Sicherheit nachweisbar.\nIn der alkalischen L\u00f6sung war das Neutralisations-pr\u00e4cipitat sehr sp\u00e4rlich, hingegen gab es reichliche Mengen von prim\u00e4rer Albumose.\t\u2019\nLine n\u00e4here Charakterisirimg der durch S\u00e4ure-, resp. Alkalieinwirkung entstandenen Produkte war wegen des geringen Materials nicht m\u00f6glich.\n*1\nv \u2022\nci Die Keactionen der w\u00e4sserigen. Sericinl\u00f6sung.\nUebersicht.\n1 Erw\u00e4rmen.\n2. Essigs\u00e4ure.\n8.\tMinerals\u00e4uren HCl. HNO.,,\nIlaS<>4.\nEssigs\u00e4ure und gelbes Blut-laugensalz.\n.*>. Kupfersulfat. sowie Eisen-sulfat.\nb. Bleiessig. sowie Bleizueker.\n7. Quecksilberchlorid.\nH. Alaun.\n9.\tKaliuiiHjuecksilbcrjodid.\n10.\tPliosphorwolframs\u00e4ure.\n11.\tPhospliormolyhd\u00e4ns\u00e4im*.\n12.\t(ierbs\u00e4ure.\n18.\tPikrins\u00e4ure.\n14. Tricliloressigs\u00e4ure.\nIn. Metaphosph\u00f6rsauies Xalron.\nHi. Alkohol.\n17. Hiuretprobe.\nIH. Millon.\n19.\tXanthoproteinre\u00e4cfion.\n20.\tDie anderen Farbenreactionen\nder Eiweissk\u00f6rper.\nKeine sichtbare Ver\u00e4nderung.\nErzeugt in bestimmten Mengenverh\u00e4ltnissen Niederschlag.\n(\u00abeben ebenfalls nur in bestimmten MengenVerh\u00e4ltnissen Niederschlag.\nWie 8.\n(\u00abeben bei Vermeidung eines I \u00dcberschusses Ni\u00ea.lcrs\u00e7hlag.\nWie f>.\t\u2022\nWie ;*>.\t.\nWie r>.\t.\ni-\t.1\n.Bringt nur nach S\u00e4urezusalz Niederschlag hervor.\nWie 0.\nWi.- 9.\nGibt starke weisse F\u00e4llung.\nWie 12.\nWie 12.\nErzeugt, wenn ein Tr\u00f6pfen \u00ab1er L\u00f6sung in mit HCl angcs\u00e4iierle Sericinl\u00f6sung gegeben wird, starke, weisse F\u00e4llung. ;\nWie5 12.\nPositiv.\nPositiv.\nPositiv.\nV\t......\nNegativ.","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"m\nS. Hon d i.\nZu einigen von diesen Reactionen ist noch Folgendes zu bemerken :\nad 2. Die Reaction mit Essigs\u00e4ure.\nIn der Lilteratur lindet sich keine Angabe, aus welcher mit Bestimmtheit zu entnehmen ist, dass die Autoren von dem Verhalten der Essigs\u00e4ure zu Sericinl\u00f6sung Kenntnis* haben. Mulder f\u00fchrt zwei Reihen von Reagent ien auf, solche, welche in der Serieinl\u00f6sung einen Niederschlag hervorrulen, und die Reagent ien, welche keine F\u00e4llung geben; die Essigs\u00e4ure erw\u00e4hnt er nirgends, drainer nennt unter \u00ablen f\u00e4llunggebenden Mitteln von S\u00e4uren nur die Schwefels\u00e4lire. Gmelin schreibt in seinem Leiuhuehe kurz:1) \u00abDie w\u00e4sserige L\u00f6sung wird durch verd\u00fcnnte S\u00e4uren und w\u00e4sserige Alkalien nicht ver\u00e4ndert .\nAls ich zur Entscheidung der zwischen Cramer und M \u00fcbler angeblich strittigen Frage, ob Ferrocyankalium in Sericinl\u00f6sung einen Niederschlag hervorrufe, viele Proben anstellte und die Mengen der Rcagentien mannigfaltig variirte. merkt\u00ab* ich zum ersten Male, dass Essigs\u00e4ure in geringer Menge F\u00e4llung des Sericins bewirke. Sofort daraufhin angestellte Versuch\u00ab* lehrten, \u00ablass di<* Beobachtung richtig s\u00ab*i.\nEs schien mir wichtig, \u00ablie Relationen zwischen Reagens mul Sericinl\u00f6sung genau zu bestimmen. Die Feststellung dieser Verh\u00e4ltnisse zeigt di\u00ab* Mussregeln, welche den positiven Ausfall sichern, hisst aber auch muthmassen, warum den Autoren die Essigs\u00e4urereaetion unbekannt blieb.\nIch lehnte mich an eine. Methode, die M\u00f6rner2) zu gleichen Zwecken bei \u00ab1er Ferrocy ankal i um reaction des Glutins ausarbeitete. Zur Ausf\u00fchrung der Proben wurden Sericinl\u00f6sungen bereitet und deren Concentration genau bestimmt ; sie dienten zur Darstellung von L\u00f6sungen, die l'Vo und 2\u00b0, o Sericin enthielten.\nVon der Essigs\u00e4ure wurden L\u00f6sungen von 10\u00b0/o, 1\u00b0\u00bb und 0,10 ;\u00ab> verb\n1 G im lin-Kraut. Handbuch der org. Chemie, Bd. 7, S. 2dOU. \u00bb Aullage,.\n-) Diese Zeit sch ritt. Hd. XX VIII. Zur Chemie des Glutins.","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Seidenleirn.\n493\nDie (\u00efesnvmntmenge clor Fl\u00fcssigkeiten im Probeglas betrug jedesmal nach der Mischung genau to coin. Zuv Erreichung dieses Volumens diente, wo noch n\u00f6thig, dostillirtes Wasser. Zuerst wurde aus einer B\u00fcrette die Soricinl\u00f6sling in das Probeglas abgelassen, dann die n\u00f6thige Menge Wasser und zuletzt die Essigs\u00e4ure, beide aus B\u00fcretten: nach dem Umschwenken wurde eine Minute lang stehen gelassen, dann beobachtet. Die Versuche wurden einerseits mit dem gereinigten, andererseits mit dem rohen Sericin angestellt: eine L\u00f6sung des letzteren wurde bereitet, indem Cocons, die nur mit destillirtem Wasser gewaschen waren, eine Stunde lang mit Wasser gekocht wurden. Die Concentration der abtiltrirten Fl\u00fcssigkeit wurde\u00bb bestimmt, daraus eine t\u00b0/oige L\u00f6sung hergestellt.\nln der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der ange-steliten Versuche enthalten. Die angef\u00fchrten Zahlen bedeuten Gewichtstheile des Sericins bezw. der Essigs\u00e4ure in BK) ccm. der (aus Sericinl\u00f6sung, Essigs\u00e4ure und Wasser hergestellteu) Fl\u00fcssigkeit.\nI. Keines Sericin.\n\tSr\tricin 0,5%.\n\tEssigs\u00e4ure:\tEssigs\u00e4ure:\n:t.o \u00ab/\u201e\tkeine Ver\u00e4nderung:.\t0,25 \u00fc/o deutlicher Niederschlag.\n2.0\t\u2019 .. .\t; o,i \u00bb\t/ ' '\t.\n1.5\tschwache Tr\u00fcbung.\t0.075 \u00bb\t.\n1.0\tstarke Tr\u00fcbung, die in\t0,05 ^ wenig\t.\n\tNiederschlag \u00fcberjrelit.\t\no,75 \u00bb\tdeutlicher Niederschlag.\t0.025 \u00bb einzelne Fl\u00f6ckchen.\n0.5 \u00bb\t.\t0,01\t\u00bb keine Ver\u00e4nderung,\n\tII. Keines Sericin.\t\n\tSc\t\u25a0ricin 0.1 \u00b0;V\t.\n\tEssigs\u00e4ure:\tEssigs\u00e4ure:\nl.o\tkeine Ver\u00e4nderung.\t0,1\t0 o deutlicher Niederschlag.\n0.75 r\t*\tJ\t0.075 \u00bb\t.\t'\n0,5 \u00bb\t\u00bb\tV\t0,0;) \u00bb \u00bb \u00bb\n0,25 \u00bb\tTr\u00fcbung, die in Nieder-\t\u2022 0.02 \u00bb \u00bb \u00bb\u2019 \\\n\tschlag \u00fcbergeht.\t0,0t *\t\u00bb.\t\u00bb. .","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"m\nS. bondi.\nIII. Hoh8ericin.\nEssigs\u00e4ure:\n0.075 \u00b0/o deutlicher Niederschlag. 0,05 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n0.02 \u00bb\t\u2022>.\n0,01 > -\nSericin 0.1 \u00b0.0.\nK s s i g s au r e :\n1.0 % keine Ver\u00e4nderung.\nO.i.\u2019i >\t\u25a0*\t>\n0,5 \u00bb\t*\t\u2019\u25a0\n0.25 = sehwache Tr\u00fcbung, die in Niederschlag \u00fcbergeht.\n0.1 deutlicher Niederschlag.\nAus dieser Ta lud je ist Folgendes zu entnehmen : Hei einem Scricingehalte von 0,5 ^V\u00ab ist das Maximum von Essigs\u00e4ure, bei welchem noch F\u00e4llung eintrilt, 1,0 bis 1,5\u00b0/o, als Optimum w\u00e4re zu bezeichnen 0,25 0,'o. Minimum ist 0,025 Hei der (loneentration von 0,1 \u00b0/o Sericin ist das Maximum 0.25, Optimum 0,u75 bis 0,05ft o. Minimum konnte nicht mehr genau festgestellt werden. Das Rohseriein zeigt die gleichen Verh\u00e4ltnisse.\nHei der Pr\u00fcfung concentrirteror (1 - \u00e4ft;\u00bbigcr) L\u00f6sungen des Sericins entstellt auf Zusatz von Essigs\u00e4ure nicht ein so deutlicher Niederschlag, wie aus verd\u00fcnnten L\u00f6sungen; vielmehr tritt nur (diu* Tr\u00fcbung auf, die .sieh allm\u00e4hlich..durch die ganze Fl\u00fcssigkeit verbreite! : darin mag es zum Theile liegen, dass den fr\u00fcheren Autoren die F\u00e4llbarkeit des Sericins durch Essigs\u00e4ure entgangen ist.\nIst einmal durch Essigs\u00e4ure in der Sericinl\u00f6sung ein Niederschlag entstanden, so l\u00f6st sich derselbe auch in einem grossen Feberschuss von Essigs\u00e4ure nur schwer auf.\nad 5. Die Reaction mit Minerals\u00e4uren.\nFeber das Verhalte\u00ab -der Minerals\u00e4uren gegen Seriein-l\u00f6sungen Findet sieh in der Littcratur eine einzige Angabe. Framer z\u00e4hlt n\u00e4mlich die Schwefels\u00e4ure unter den Rcagenticn auf. welch3 Serieinl\u00fcsung f\u00e4llen. Ich habt? das Verhalten der verd\u00fcnnten Salzs\u00e4ure, Schwefels\u00e4ure und Salpeters\u00e4ure gegen Serieinl\u00f6sungen untersucht und bin dabei/SfTvorgegangen, wie\nbei den Versuchen mit Essigs\u00e4ure: < d\u00fcnnten Minerals\u00e4uren mil der Serie\nje Mischungen der ver-iul\u00f6sung enthielten nur","page":494},{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Seidenleim.\n495\n<M'V\u00bb Sericin. Bei einem S\u00e4uregehalte von 0,1 bis 1.5 \u00ab trat wider Erwarten selbst nach einer Stunde keineF\u00e4llung ein, hingegen bewirkte -ein S\u00e4uregehalt von 2\"(o. sogleich oder nach l\u00e4ngerem Zuwartif eine exquisite F\u00e4llung. Am sdmellsten wurde diese erzielt bei 2,5 und ;*,0<\\o S\u00e4uregehalt-der Mischung. Salpeters\u00e4ure rull die F\u00e4llung rascher hervor, als die heidenanderen genannten Minerals\u00e4uren, am langsamsten wirkt die verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure, nach deren Zusatz 30-io Minuten verstrichen, bis ein Niederschlag auftrat.\nSericinl\u00f6sungen werden also unter bestimmten Bedingungen dut( h Mincials\u00e4urcn gelallt i wird nur wenig S\u00e4ure verwendet, so dauert es lange, bis ein Niederschlag entsteht, reichlicher S\u00e4urezusatz beschleunigt die Reaction sehr wesentlich.\nI loben, mit unreiner Sericinl\u00fcsung uusgei\u00fchrt, gaben ein gleiches Resultat.\nad \u00bb. Die Reaction mit Essigs\u00e4ure und gelbem\nBlutlaugensalz,\nIn li in el in\u2019s Lehrbuch wird berichtet, M \u00fcbler habe in Sei iciul\u00f6sung durch Essigs\u00e4ure uml F.eriocyankalium eine h\u00e4llung erzielt, (.ramer habe Jed\u00fc\u00e9h keine .F\u00e4llung crhall<\u00bbn. Das Studium der Originalarbeit Mulder s lehrt, \u00bblass auch Mulder nicht eine w\u00e4sserig\u00bb\u00bb L\u00f6sung des unver\u00e4nderten Sericins gcpriilt hat, son\u00bblern nur \u00bblen in \\\\ asser aulgcnommencn Ab-\u25a0 dampfr\u00fccksland einer L\u00f6sung des Sericins in Eisessig.,\nWie vielen F\u00e4hrliclikeiten gera\u00bble die Reaction mit Ferro-c\\unkalium ausgesetzt ist, welche oft nur geringf\u00fcgigen l\u2019m-stiinde \u00bblen Auslall der l\u00bb\u00bb*action \u00e4n\u00bblc\u00bbrn oder verhindern k\u00f6nnen, bat Monier in seiner Arbeit \u00fcber die Chemie des Glutins in methodischer Weise gezeigt. Ich habe mich auch hier bei \u00bb1er lY\u00fcfung des. Sddenleims mit Femxwankalium an das Yor-gehen Murner *s gf iialten. Es kam mir haupts\u00e4chlich darauf an. die obere Grenze \u00bbles F\u00bb\u00bbrro\u00bbyankaliumzusatz\u00bb\u2018.s und d\u00bb\u00bbn Einfluss von zugesetzlem Ncutralsalz resp. von hohem Aschengehalt d\u00bb\u00bbs S\u00bb*ricins auf das G<*Iing<*n der B\u00bb*aetion zu ermitteln.\nLeber das Verhalten des Sericins - gegen Blullaugensalz","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"496\nS. Bondi.\nund Essigs\u00e4ure bei h\u00f6herer Temperatur, sowie nacb ein-getretener F\u00e4ulniss, wurden auch einige Versuche angestellt.\nZu den Versuchen dienten eine l\u00ab/0ige Sericinl\u00f6sung, ferner l<i'\\oige. L\u00f6sungen von Essigs\u00e4ure, Ferroeyankalium und Kochsalz. Um den Niederschlag mit der Essigs\u00e4ure allein zu vermeiden, musste diese von vornherein im Uebersehusse zugesetzt werden, Hei der Pr\u00fcfung mit Neutralsalz wurde die \u00fciloinatriuml\u00f6sung vor Zusatz der Essigs\u00e4ure zugemischt.\nI)ie folgende Tabelle enth\u00e4lt die Resultate der Versuche:\nI. Versuche mit gereinigtem Sericin.\nDie Mischung enthielt: 0.5% Sericin und 2% Essigs\u00e4ure.\nZugosetztes\tZugesetztes\nEerrocyankaliuiTi:\tKcrrocyankalium :\n2.0\t\", keine Ver\u00e4nderung.\t0.5 -, deutlicher Niederschlag.\nt.5 \u00bb Tr\u00fcbung. dann Niederschlag. 0,25 >\n1.0\t> Niederschlag.\tot *\n\u00b0\tV\t0.05 \u00bb\t*\t\u00bb\nII Versuche mit gereinigtem Sericin unter Kochsalzzusatz.\nDie Mischung enthielt : Sericin 0,5 \u00b0V. Essigs\u00e4ure 2.0\u00b0 FeCyl,K4 0,111\nAsche 2.x,J\n\u2022.h Ioi natr ium :\tChlornatriuin;\nkein Xioilorsdila\u00ff.\t2.0 \u00bbNiederschlag.\n\u00bb\t. > \u25a0\t\u25a0\tt.O\n\\\t.\t\u25a0' or, v .\nPas Maximum des Fcrrocyan kali ums, bei dom noch ein Niederschlag entsteht, betr\u00e4gt also hei der Concentration von P.')\" \u00bbt igern Sericin 1.0n/o. Trotz des hohen Aschegehaltes verhindern erst Mr. Kochsalz die Reaction.\nIl\u00f6h(\u2018re Temperatur verz\u00f6gert nur den Eintritt der F\u00e4llung. Hingegen war in einer Serieinl\u00f6sUng, die l\u00e4ngere Zeit offen gestanden hatte und in fauliger Zersetzung begriffen war. eine F\u00e4llung nicht zu erreichen.\nad 19 und weiter. Die Farbenreaetionen.\nDer Seidenleim gibt (die ausgesprochene Mil Ion reaction. U> w\u00fcte nur zu bemerken, dass die Farbe* der Flocken nicht so dunkel-kirschroth ist, wie etwa beim H\u00fchnereiweiss oder","page":496},{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"Sludion \u00fcber den Seidenleim]\n197\nlicirn lilutlibrin, sondern viel heller. Die Hiuretprobe sowie die Xanthoproteinreaetion gibt der Seidenleiin deutlich.\nVersuche, durch Kochen mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure aus dem Sericin einen kohlchydratartigen K\u00f6rper abzuspalten, er-gaben folgendes Resultat:\nDie mit Salzs\u00e4ure gekochten Sericinl\u00f6sungen l-edueirten Kupferl\u00f6sung nicht: dagegen gaben diese. Fl\u00fcssigkeiten die Reaction nach Molisch mit a-NapIdol UndConeentrirter Schwefels\u00e4ure.\nSerieinl\u00f6sungen drehen die Ebene des polarisirten Dichtes nach links.\nKir die saure Natur des Sericins spricht der Umstand* dass kleine Substanzst\u00fcckchen des Sericins unbeleuchtetes Lack-\nmuspapier schwach rothen, falls man sie etwas l\u00e4nger auf demselben liegen l\u00e4sst.\nd) Gelatinirung.\nlieber die Eigenschaft des Sericins, zu gelatiniren, welche demselben den Namen Seidenleim eintrug, ist nur eine An-g\u00e4be Gramer s von gr\u00f6sserer Wichtigkeit, n\u00e4mlich, dass Sencinl\u00f6sungen von 1 noch zur Gallerte gestehen, aber durch anhaltendes Kochen, durch Zusatz, von Kali- oder Natronlauge diese Eigenschaft verlieren\nZur Ermittelung der Bedingungen, unter denen Gelaiimrung erfolgt, wurden einschl\u00e4gige Versuche angestellt.V *\t.\t.\nDie Sencinl\u00f6sungen brauchen zum Gelatiniren Ruhe; Zeit und eine gen\u00fcgende Concentration. Eine sehr concentrirte Sericinl\u00f6sung war auch nach 7Stunden noch nicht erstarrt, weil ich das die L\u00f6sung haltende K\u00f6lbchen durch einen seitlich aulprallenden Wasserstrahl in fortw\u00e4hrendem Schwanker\u00bb erhielt. Ein Kontrollk\u00f6lbchen, welches die gleiche Fl\u00fcssigkeit enthielt, war nach dreist\u00fcndigem, ruhigem Stehen in den Zustand der festen Gallerte \u00fcbergegangen.\t\u2022\nIm Vergleiche mit den Angaben M\u00f6rners \u00fcber das Glulin scheint das Sericin um Vieles langsamer gallertig zu gestehen. Concentrate C\u00ee- n,'\u00ab.ige\u00bb L\u00f6sungen lassen erst nach ;! s,u\"den die feste Gallerte constatiren, verd\u00fcnnte nach ent-\nHrtj.pe.Seylcr's Zeit-elirift f. phy.-siol. Chcmif*. XXXIV. *\t.","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"'m\nS. bondi.\nsprechend l\u00e4ngerer Zeit. Zur festen Gallerte sah ich nur L\u00f6sungen von 1,5\u2018Vo atr werden, wobei ich unter fester Gallerte wie Mortier]) nur den Zustand verstehe, welcher ein vorsichtiges IJmkippen des Gelasses gestattet, ohne dass die Golatineinasse ihren 1 Matz verl\u00e4sst : zum Lntersohiede von dem blossen Gelatin\u00f6s-sein, welches ich so kennzeichnen m\u00f6chte, dass die Gallerte nicht wie eine Fl\u00fcssigkeit in einem Strahl oder in I roplenlorm das Gel\u00e4ss verl\u00e4sst, sondern in getrennten Klumpen heraiisl\u00e4llt, Gelatin\u00f6s wurde nach ein- bis zweit\u00e4gigem Stehen auch noch eine 0,4\u00b0/\"ige L\u00f6sung.\nDie feste Gallerte wird auf dem heissen Wasserbade schnell verlliissigt. -Giesst- inan von der Fl\u00fcssigkeit in eine D\u00fchre, schmilzt zu und erhitzt auf 120\u00b0 C , so hat die L\u00f6sung nach kurzer Zeit die F\u00e4higkeit, zu gelatiniron, ein-geb\u00fcsst: ein Gleiches ist bekanntlich auch beim Glutin der Fall.\nAuch Krhitzen (dim* Druck, lang andauerndes Kochen auf dem Wasserbade setzt zuerst die Gelatinirf\u00fchigkeit sehr herab concenlrirtc L\u00f6sungen weiden nur mehr gelatin\u00f6s \u2014 um sie schliesslich ganz aufzuhebon. Wie lange eine L\u00f6sung hierzu gekocht werden muss, ist abh\u00e4ngig von der Concentration der 1 l\u00fcssigkeit. Yerh\u00e4ltnissmassig bald h\u00f6rt eine Sericinl\u00f6sung zu gelai inireu aul. welche direkt \u00fcber der Flamme gekocht wird.\nMit dem Vorz\u00fcge des am Antange der Arbeit zur Darstellung des Sericins beschriebenen Verfahrens \u2014 der Gewinnung eines verhaltnissm\u00e4ssig reinen Produktes - - contrast ireu die nicht zu umgehenden ziemlich grossen Verluste an .Substanz. Dieser l ebelstand, wie auch die nur wenig expeditive Art der Reinigung, munterten zu Versuchen auf. das Sericin in anderer Art darzustellen.\nIch habe nun in letzter Zeit \u2014\u2014 da bereits der ganze \u00fcbrige 1 heil dieser Arbeit vollendet war \u2014 ein Verfahren in Anwendung gebracht, welches eine bessere Ausbeute gestattet, ohne dass die Reinheit des Kndproduktes gesch\u00e4digt scheint,\nKd. \u2018JS. Zur Chemie des (itutins.","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber den Seidenlei'ni.\n\nund dabei auch leichter und schneller \u00e4usgef\u00fchrt werden kann.\nOie neue Rereitnngsweise des Sericins beruht auf der beschriebenen Reaction der Sericinl\u00f6sungen mir Kssigs\u00e4ure.\nMan setzt dem Decoct der Seidencocous (welches 0,5\u20141,0 1. betragen mag\u00bb vorsichtig, am \u00ab besten eubikcenti-meterweise, l\u00b0/oige Kssigs\u00e4ure zu. Nach Zusatz jedes Cubik-centimelers r\u00fcbre man um und warte kurze Zeit. Hat man genug Kssigs\u00e4ure zugesetzt il-8 ccm ), so findet eine Abscheidung des Seidenleims statt. Kr setzt, sich in Form gr\u00f6sserer, gallertiger Flocken zu Boden, w\u00e4hrend die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit klar und farblos wird. Durch tagelanges Deeantiren des Niederschlages mit destillirtem Wasser kann, man ihn, wie von der Kssigs\u00e4ure, auch noch von viel'Asche befreien. Den hierbei ziemlich gequollenen Flocken l\u00e4sst sich dann durch l ebergiessen mit Alkohol und mehrmaligen Wechsel desselben sehr viel W asser entziehen. Auskochen in Alkohol ninnnl den Farbstoff fort. Die noch mit Aether behandelte Masse lasse man dann \u00fcber Chlorcalcium eintrocknen. Es entstehen nun spr\u00f6de, farblose Schollen, welche sich zu Pulver zerreiben lassen. Das Pulver gleicht \u2014 soweit es bisher untersucht werden konnte - der hdchtl\u00f6slichen Modification des Seidenleims. hs ist in heisseih W\u00e4isser l\u00f6slich; die L\u00f6sung gibt die Reactionen des Seidenleims und erstarrt bed gen\u00fcgender Concentration zur festen Gallerte.\nSobald ich eine gen\u00fcgende Menge des so dargestellten Seriems besitze, hoffe ich durch weitere Versuche, besonders durch die Analyse, die Gewissheit der gleichen Zusammensetzung zu erlangen.\nVm bemerken ist, dass dieses Seriein in seiner l.\u00f6slicli-kei( noch empfindlicher ist gegen das Troeknen, als das in der anderen Art bereitete, da schon l\u00e4ngeres Troeknen iil.er Schwefels\u00e4ure einen Theil der Menge in die scliwortosliehe Modification \u00fcbergehen l\u00e4sst.","page":499}],"identifier":"lit17601","issued":"1901-02","language":"de","pages":"481-499","startpages":"481","title":"Studien \u00fcber den Seidenleim","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:32:21.288092+00:00"}