Open Access
{"created":"2022-01-31T14:56:50.632067+00:00","id":"lit17607","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bendix, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 34: 544-548","fulltext":[{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen zu: Die Entstehung von Glycogen aus Eiweissl)\nvon Bernhard Sch\u00f6ndorf.\nVon\nDi. Ernst Bondix,\nAssistent an tier Med. l\u2019niversit\u00e4tsklinik in (ioltingen. <D\u00ab-r l!\u2018tlaj|ion /u^f^an<:en am U\u00bb. Januar i\u2018W2.i\nIn seiner Erwiderung an Max Cromer-) befasst sich Seh\u00f6ndnrH mit meiner Arbeit : Uebor physiologische Zucker-bildmiir naeh KiweissdUrreichunglehr batte in dem einen 'l\u2019lieile meiner Arbeit gezeigt, dass lliinde, die durch eine bestimmte Vorbehandlung nahezu gl y eueren frei gemacht waren, nach r\u00fcttormig mitkohlehydrathaltigon oder kohleliydrat-Ireien Kiweisson Glyeogen aiisetzon, und dass die Gr\u00f6sst* des in den einzelnen Versueben gefundenen Glyeogonansatzes nicht mit der Annahme liarinonire, dass nach Verf\u00fctterung von kohiobydrathaUigem Kiweisse im Hundek\u00f6rper mehr Glycogen produrii I w\u00fcrde, als nach Verl Ullerting von kolilehydralfreiem Ei woiss.\nM(\u2018imir Versuchsanordnung macht Sch\u00f6ndorfl folgende Einwendungen:\n1.\tMan dt'irle nicht Kontrolllliiere zum Beweis dorGlycogen-Ireilieil anwonden.\n2.\tDas in der Vorbehandlungszeit an die Hunde verbitterte I-leiseh sei .nicht kohlehvdratfrei gewesen\n\u00ab \u201c *\nA. I hts als kolilehydral frei angenommene Gasein sei nhdtl kohlehydratfrei gewesen.\nM Pi I ii o\u00ab r\u2019s Archiv. IM. SS, Seite\nZfitseliiitt fiir.-Hiulogie. Jtibelband zu C. Yoit\u2019s 7<>j. (ieburtsta?. : '\u2022 Diese Zeitschrift. IM. XXXII, lieft ti. 1901.","page":544},{"file":"p0545.txt","language":"de","ocr_de":"r.nfstHnini' von (ilyro<.o*n aus Kiwfiss.\n;\u00bbf.)\nIf'li babe \u00ablaraiif Folgendes zu erwidern: ad I. Die principielle Ifereehligung des bier in Frage kommenden Finwandes habe ici. selbst in meiner Ail,pit schon anerkannt: -Die Individualit\u00e4t der einzelnen Versiuhsthiere se||,st bei v\u00f6llig gleicher VersiudiSamudmmg, mag, wie K\u00fclz selion betont, bei der Glyeogenhildimg eine grosse Rolle spielen soilass man zwei Tbiere niemals als gleh hwerthig in Re/.iig aul die Glyeogenhildimg anseben kann. : (Seile fiOJ. ;|. Keile.)\nad 2. Auf den Kohlehydratgehall des in der Vorbehandlung verbitterten Fleisches habe ich nachdr\u00fccklich in meiner Arbeit selbst hingewiesen: \u00abItei Anwendung des Ausdrucks .kohlehydralfrei. wird den im Fleische vorkommenden Spuren von Kohlehydraten keine Rechnung getragen. (Seite MK. Anmerk., Febrigens ist es vollsltindig gleichg\u00fcltig, ob ich in der Vorfnttening Kohlehydrate gab, wenn, nur als Fnd-ergcbniss ein trotzdem glycogenfreies oder ivergl. unten i so gut wie glycogenlreies Thier erzielt wurde.\nad \u00bb, Das mir von Merck auf meine hesojidere Bestellung gelieferte kohlchydralfreie Gaseinpr\u00e4parat pr\u00fcfte ich nach folgender Methode auf die eventuelle- Gegen wart von Kohlehydrat. Fine gr\u00f6ssere Oimntit\u00e4l des Gaseins wurde im l\u2019orzellaiimorser mit schwach essigsaurem Wasser energisch verrieben, sodann noch mehrmals mit grossen Duant iliitcn schwach essigsauren Wassers digerirt, die vereinigten Filtrate aut ein kleines Volumen abgedampfl, und mit diesem eingeengten Filtrate wurden unter allen Gaulelen die Verschiedenen Zi.rkerrcaclionen anges teilt: dieselben fielen s\u00e4mmtlirh negativ aus. Dagegen enthielt angeblich nach llanimarsten \u00ablargestelltes Gasein wohl Spuren von Kohlehydrat. .\nSchondorff bringt also in seiner Arbeit keine Finw\u00fcnde gegen meine Versuche, die ich mir nicht selbst gemacht; un.l die nicht in meiner Arbeit ge.lruckt zu lesen w\u00e4reif. flus welchen Gr\u00fcnden es Sch\u00f6ndorfif\u00fcr w\u00fcnschenswert!! hielt,diese meine Umw\u00e4nde unter seinem Namen noch einmal ab-drucken zu lassen, ohne ihnen dits geringste richtige Novum zuzuf\u00fcgei), sc heint unverst\u00e4ndlich!\nWarum sind nun die Resultate meiner Versuche trotz\nHttjipf-Sfylpr .< Z.-it \u00ab hrift f. ,,l,ysi\u201e|. CUi.-h.ie. XXXIV\t\u2022\t.{f,","page":545},{"file":"p0546.txt","language":"de","ocr_de":"51*;\nKrnst It\u00ab\u2022 ml ix\ndieser berecbtiglen von mir selbst gemachten Kinw\u00fcnde beweisend y Wenn auch zuzugeben ist, dass die verwandten Thiere m\u00f6glicher Weise nicht absolut glycogenfrei waren (vergl. Vorversucli 1\t5\u00bb, so sind die Differenzen doch so ungeheuer\ngrosse zwischen den mil Gusein gef\u00fctterten Thieren und den Kon-Irolllhicren. dass der Kinwand. es handele* sich hei den Gasei n-Iliieren um /Bcstglycogen , dem vorurtheilsfreien Kritiker unglaublich erscheinen muss: z. B. 0,df) g Leberglyeogen iVor-versueh \u00f6) oder Abwesenheit von Leberglyeogen (Vorversuch 2) gegen B, \u00ee g ! Versuch 1) oder 11,51 g (Versuch 2\u00bb. Solche Zahlen sprechen ohne Gommontar fiirsicb! Noch weit evidenter wird diese Differenz in anderen Versuchen bei der Verarbeitung des ganzen Thierk\u00f6rpers auf Glycogen! Aber gerade auf diese quantitaliven Verh\u00e4ltnisse mit ihren enormen Differenzen ist Sch\u00f6ndorff nicht eingegangen. Kino \u00abandereDeutung, als ich sie gegeben habe, konnte er oflenbar dicht boibringen, sondern musste sich auf die Reproduktion der Linw\u00e4nde beschr\u00e4nken, welche \u2014 wie nochmals hervorgehoben worden soll nicht von ihm, sondern von mir selbst stammen und denen er auch nicht etwa ein gr\u00f6sseres Gewicht beizulegen vermochte, als ihnen von mir zuorkannt war. Ganz unverst\u00e4ndlich erscheint es, warum Sch\u00f6ndorff selbst Koni roll thiere in seinen Versuchen heranzog, wenn er diese Versuchsanord-uung mir so sehr ver\u00fcbelte ; um so unverst\u00e4ndlicher wird es, als seine Differenzen, die er als beweisend ansieht, relativ und absolut viel geringer sind, als diejenigen meiner Versuche11)\nSind aber, wie Sch\u00f6ndorff durch sein eigenes Verfahren anerkennt, Kontrollthiere hei derartigen Verfahren unerl\u00e4sslich \u2014 ist andererseits, wie er in L \u00dcbereinstimmung mit Gl. Bernard, K\u00fclz und auch uns hervorhebt, die Individualit\u00e4t der Thiere von grossem Kinlluss auf den Glycogengehalt, so muss es geboten erscheinen, bei den Versuchen von einem Zustande der Thiere auszugehen, bei welchem die individuellen Abweichungen so gering wie m\u00f6glich sind.\n* hint* weitere Kritik an den Sch<\u201cm<toi fischen Versuchen zu \u00fcben, als \u00ab s srlimi in meiner On^inalarbeit geschehen ist. habe ich aurli hier\nkeine Veranlassung.","page":546},{"file":"p0547.txt","language":"de","ocr_de":"I iitsteliung von (ilvcoj'rn aus Lviwciss.\n517\nDie meisten fr\u00fcheren Forscher suchten diesen Zustand dadurch zu erreichen, dass sie die Thiere lange hungern Hessen und dadurch ihren Clycogenbestund aut einen niedrigen Werth reducirten. \\\\ ir wissen aber, dass sich im Hunger ein m\u00fcssi-g\u00e9r individueller ziemlich verschiedener (ilyeogenrest sehr lange erh\u00e4lt und dass in den sp\u00e4teren Hungertagen kaum noch eine Abnahme dieses Festes wahrnehmbar ist. i Vergl. Pfl\u00fcger: -Kann bei vollkommener Entziehung der.Nahrung der (ilyeogen-gehalt zunehmenV- Pfl\u00fcgers Archiv, lhl. .7\u00ab,'S.' L)\nViel schneller und ohne die Thiere durch langes Hungern hcrunlcrzubringen, erzielt man, wie ich in Best\u00e4tigung \u00ab1er Angaben von K\u00fclz nachgewiesen kabe,, einen besseren Frf<>l<r wenn man die Thiere schwer und anhaltend arbeiten l\u00e4sst. Ich erzielte aber noch bessere Hesultate als K\u00fclz, wenn ich der Arbeit 0\u2014St\u00e4gige F\u00fctterung mit sehr fettreicher, eiweissarmer und nahezu kohlehydral freier Nahrung, sowie einige Hungert age vorhergehen liess; dann waren weder in den Muskeln noch der Leber w\u00e4gbare Mengen von Glycogen vorhanden. Wurden diese IJedingungen nicht vollkommen erf\u00fcllt\n\u2014 und nur dann \u2014 \u00ab Vor versuch \\ imd 5t, so fand ich an Glycogen\nin der Leber 1 05\"den Muskeln 0,05\u00b0 \u201e\nbezw\n0:17%,\n0,OK0\u00ab\\o.\nDagegen ergaben die Caseinversuche nach einer Arbeit, welche das Maass erheblich \u00fcberschritt, welches die \u00abIrei Kontrollthiere glycogenfrei gemacht hatte:\nin der Leber 2,t>7\u00b0/o, dem.\u00fcbrigen K\u00f6rper 0,12% Glycogen bezw. \u2022>\t*\t\u00bb \u25a0\t\u25a0 v .. # Oin7^(o \u2022>\nDiese Zahlen \u00fcber!reifen so erheblich die bei ungen\u00fcgender Handhabung der Methode gefundenen Glycogen reste, dass so die Wirksamkeit des Caseins als (ilycogenbihlner \u00fcber allen Zweifel erhaben ist.\nNicht zu verstehen ist ferner, wie Sch\u00f6ndorff die That-saehe, dass bei bestimmter Vorbehandlung eine bestimmte Gr\u00f6sse der Arbeit die Thiere bis auf Spuren glycogen frei macht, dadurch aus der Welt schaffen will, dass er unter anderen Bedingungen und bei nicht vergleichbarer","page":547},{"file":"p0548.txt","language":"de","ocr_de":";)\u2018fS i'.irist Bondix. Kntslclninjj von Glycogen aus Kiwoiss.\nArbeit sgr\u00f6sse ungeteilte Versuche von K\u00fclz anf\u00fchrt, in welchen die* Arbeit nicht ausreichte, <liese Thiere glycogen frei zu machen. Was soll vollends \u00ab1er Versuch von K\u00fclz, in welchem der Hund nach der Arbeit noch ti Tage in Cldoro-tormsehlaf hungerte, besagen angesichts der Angabe von Nebelt hau, dass l\u00e4ngen* Narkose den Glycogengehalt steigert, und der Befunde von Frentzel (Pfl\u00fcgers Archiv, Bd oti, S. 2KBi, welcher die Neubildung von Glycogen bei hungernden, vorher (lurch Strychninkr\u00e4mpfe glycogen frei gemachten Kaninchen dcnmnstrirt hat? Was soll ferner sein Hund, den er '\u00ce8 'l\u00e4ge hungern, alter nicht arbeiten Hess?!\nNach dieser Charakterisirung der Sch\u00fcndorlfschen Kritik glaube ich mich im reinigen darauf beschr\u00e4nken zu k\u00f6nnen, auf meine Originalarbeit zu verweisen, deren Resultate in bestem Kinklange mit den Resultaten von K\u00fclz, von v. Mering und Anderen stehen.","page":548}],"identifier":"lit17607","issued":"1901-02","language":"de","pages":"544-548","startpages":"544","title":"Bemerkungen zu: \"Die Entstehung von Glycogen aus Eiweiss. Von Bernhard Sch\u00f6ndorff\"","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:56:50.632073+00:00"}