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{"created":"2022-01-31T13:32:56.257465+00:00","id":"lit17626","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kr\u00fcger, M.","role":"author"},{"name":"A. Schittenhelm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 153-163","fulltext":[{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"Die Purink\u00f6rper der menschlichen Faeces.\nVon\nM. Kr\u00fcger und A. Seliittenhelin.\n(Ans i\\or nn^licinisihoii Klinik <l\u00abr r\u00bbiv\u00ab\u2018i>itii\u00bb lJr\u00ab*slaU.i; \u2022l)or Kedattion zugegangen am 3. M\u00e4rz UH)2.i\nLeber die Ausscheidung von Harns\u00e4ure und Purinbasen mil den menschlichen Excrementen hat in eingehender Weise zuerst Weintraud Untersuchungen angestelU, deren Resultate er in zwei Abhandlungen, einer vorl\u00e4ufigen Mittheilung im Central-blatl f\u00fcr innere Medicin 1895, S. 439. und sp\u00e4ter in einem ausf\u00fchrlicheren Vortrage in den Verhandlungen des Congresses f\u00fcr innere Medicin 1896 mjtgetheilt hat.\nDer Gedanke, menschliche Faeces auf das Vorkommen von Purinbasen hin zu untersuchen, kam Weintraud bei der Reobachtung eines Falles von Leuk\u00e4mie, bei welchem trotz starker Vermehrung der Leucocyton nur eine geringe Steigerung der Harns\u00e4ureausscheidung im Harne zu constatiren war. Thats\u00e4chlich fand er im Kothe des Leuk\u00e4mischen die zehnfache Menge (etwa t g) an Purinbasen \u2014 aus* dem Stiek-stofl'gehalte d(\u2018s Kupferoxyduhiiedersohlages auf Hypoxanthin umgerechnet \u2014, als ein normaler Mensch w\u00e4hrend derselben Zeit mit dem Harne entleert. Aber nicht nur beim Leuk\u00e4miker. sondern auch im Kothe anderer Patienten und in normalen\nFaeces sind Purinbasen stets vorhanden, in letzteren. 0,1 \u20140,5 g pro die, sodass sie Weintraud ganz allgemein als Restand-theile der menschlichen Faeces bezeichnen kann.\nWas die Herkunft dieser Rasen betrifft, so hat Weintraud durch eine Reihe von Versuchen die Nahrung als Quelle derselben mit Sicherheit ausgeschlossen. Denn er zeigt, dass","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"loi\nM. Kr\u00fcger und A. Srliil tenhelm.\nmi. .\u2022\u201e\u201e,.,.1,,. Kost aut die Ausscheidung .1er Purinbasen i.n \u00ab % Mnon Kinlius.s hat, woraus auf aine vife ft\u00e9sorotion 1,1 l,ils,n \u2018\u00bbthalU n.len Kiweisskffrper geschlossen werden muss, Ferner konnte Weinlraud die Hasen im Kothe auch '11,1,1 \"'\"liw eisen. W(\u2018nn vollkommen stickstofffreie Kost gestehen wurde oder wenn die Nahrung nur aus Milch bestand ^obwohl das Nuclein der Milch keine Purink\u00f6rper enthalt. Ha\u2019 <\"dhch die Hasen .mich im Meconium eines Kindes, welches uni Alresiu am geboren War, gefunden wurden, so sind sie sicher nicht als unresorhirte Nahrungsreste atilzufnssen, s,\u201e,dern\nf'm ......... 'ifi- von der Darmwand oder von den\ngrossen Verdammgs.lr\u00fcscn, die ihr Secret in den Harm ent-luTsljmmit .\nI'eher .lie Zusammensetzung des Hasengemenges in den r acc\u00e8s- gibt \\\\ eiutraiid in seiner vorl\u00e4ufigen Mitlheiluu\u00ab an -lass es un Wesentlichen aus Hypoxanthin zu bestehen sehen,t. nach seinem Vortrage aber sind die drei Nucleinhasen Xanthin. Hypoxanthin und (iuanin. darin vorhanden Nach Wemlraud hat sieh Karl Petrcu') mit dem\ng en heu l lieina hesehalligl, indem er, von denselben Fragen wie sei\" Vorg\u00e4nger ausgehend, dessen Versuche einer Nach-[\"''ilti.ig mtf einer anderen Methode der Hasculalluug unterzieht.\n\"\u2022 von eilen erhallenen Hesultale wichen in einigen Punkten von denen Ue.,,1.aFs ah. Nach letzterem enthalt das Xuelena bumm der \u201enet,schlichen, (lalle Purinhasen, womit dte llerkunll wenigstens eines Theiles der Kothbasen ihre K,Kl\u00e4rung Imdcl. Hem, dass nicht die Oesammlmenge aus\nW eiutraiid durch Analvsc der ga'lcnaimcnFacccs eines dclhs\u00fcchligcn nachweisen, in welchen jritMcliljHh l.asrii ^\u2018(linden wurden.\nPel ren uiilcrsiiehlc liiudergalle und fand weder in der '\u2022alle seihst noch in deren Nneleoallmmin Pnrinhasen. Indem -'f mm die an diesem Material erhallenen: Resultate auf menseli-\n. ...\t...... sKan.lmavis.hei, Anliiv f\u00fcr Phvsie logic K. U15 und !\u00bb tl>\npl.itil.rirten Original.-..-heilen slamlcn \u201ens lei,1er ni, hl zur V,-rindie\nin, -.1 .\u25a0\u2022illen Angaben haben wir den ausfii hr\u25a0liehen -lief,-raten in Mal Vs I Mlt\u2018li li<*ini!\u2018 ''IIIl)iHiiincji.","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"Die Purink\u00f6rper tier menschlichen Faeces.\n155\nliehe Galle \u00fcbertr\u00e4gt, kommt er nothwendig zu dem Schl\u00fcsse, dass die Gallenblase nicht als Duelle der Faeeosbasen an-zUseben ist.\nDie Menge der pro Tag mit den Fxcremonten ausgeschiedenen Husen wird von Weint rund und Retr\u00e9n sehr verschieden angegeben. Nach jenem betr\u00e4gt dieselbe beim normalen Menschen, wie schon oben erw\u00e4hnt, 0,t \u20144g: Retr\u00e9n dagegen linde! nur 0.05 0.1 g, indem er nach Salkowski f\u00fcr 1 g Silber in der Silberf\u00e4llung o,7.*18| g Hasen rechnet. Diese RilVerenzen linden ihre Frkl\u00fcrung darin, dass die Autoren sich nicht derselben F\u00e4llungsmelhode bei der Isolirung der Hasen bedient haben. Weintraud wendet die Kuplernxvduhnethode an; da aber Kupfersull\u00e4t und Risullit neben Purink\u00f6rpern auch andere\u00bb Substanzen f\u00e4llen, so d\u00fcrften seine Zahlen zu hoch aus-gelallen sein. Jedenfalls kommen sie aber, wie 'unser Versuch zeigt, den wahren Werlhen sehr nahe.\nDie von IVtr\u00e9n bevorzugte Methode der F\u00e4llung mit ammoniakaliseher Silberl\u00f6sung hat den \u00fcbleren und wohl kaum zu beseitigenden Naehtheil, dass sie bei Anwesenheit einer ganzen Reihe von zum Theil bekannten K\u00f6rpern die Rurinbasen \u00fcberhaupt nicht\u2018oder nur zum Theil nicderschlagt. Solche die F\u00e4llung verhindernden Verbindungen finden sich aber gerade in den durch Kochen mit Sauren aufgeschlossenen Organen. Dasselbe gilt f\u00fcr Faeces: die mit M\u00fclle der Silbermethode aus*' gef\u00fchrten quantitativen Restimmungen k\u00f6nnen daher erst dann Anspruch auf Genauigkeit machen, wenn die Krgebijisse mit anderen Methoden kontroUirt und als richtig befunden sind '\nHiermit sind im Wesentlichen die Resultate der bisherigen Untersuchungen \u00fcber Rurink\u00f6rper in den Faeces mitgetheill. Stoffwechsel versuche mit Rurinbasen, welche in unserer Klinik ausgef\u00fchrl sind, f\u00fchrten uns auf dasselbe Arbeitsgebiet. Durch diese FxpcrimenteH war der Nachweis erbracht, dass in derselben Weist* wie Hypoxanthin auch die Hasen Adonin, Xanthin und wahrscheinlich auch'Guanin, dem menschlichen Organismus einverleibt, in Harns\u00e4ure \u00fcbergehen. I\u2019m diesen Vorgang\n>i Diese Zeitselii.. IM. XXXIV. K bW).","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"m\nM. K rug or und A. S dit tien hol\nin.\nwHtei l,\u201e, quantitativer Hinsicht verfolgen zu k\u00f6nnen ist die Bestimmung der ftesorpttonsgr\u00c4 .1er einzelnen Basen, \u2022las ist ill's mil lim Faews unver\u00e4ndert ausgesehiedenen Theite\u00f4 deisell,en nolhwendig, was wiederum die Kenntniss der normal in den I'.xeremeiileii enthaltenen Hasenmenge und ferner auch die Art und die \u25a0 Mengenverh\u00e4ltnisse dieser Basen voraussetzt.\nObwohl Weinfraud mil der Frage nach der Art der insen, wie oben erw\u00e4hnt, sich wohl besch\u00e4ftigt hat und das (lomisch derselben als aus Xanthin, Hypoxanthin und (ui an in bestehend annimmt, glaubten wir dennoch gerade diesen Th. il seiner I ntersuehungcn einer Nachpr\u00fcfung unter-ziehen zu m\u00fcssen, nicht sowohl deshalb, weil man in seinen Mittheilungen Angaben \u00fcber Trennungsmethoden, Analysen und Mengenverh\u00e4ltnisse der Basen \u00fcberhaupt vermisst, als weil\nder vierlen der Nueleinhasen, des Adenitis, nirgends Krw\u00e4h-mmg goscliirH.\nHa dieser iintit allen nat\u00fcrlich vorkommenden l'urin-Iiase\" am leichtesten nachweisbare K\u00f6rper, welcher durch ein m schwerl\u00f6sliclien, gl\u00e4nzenden Nadeln von bestimmtem Zer-setziingspiinkte krystallisireudes l\u2019ikral charakterisirt ist, bei einer fntersuchung kaum entgehen kann, so ist nur anzu-nehmeii. dass er thats\u00e4chlich unter den Kothbaseu nicht vor-knmi\"l. Andererseits aber muss er, wenn die Ansicht VVeiu-traud\u2019s \u00fcber die Herkunft dieser Basen aus den in den Dann sich ergiessenden Secroten und aus der Harmschleimhaut lichlig ist. urspr\u00fcnglich in das Darmlumen initausgeschieden sein, da in allen Organen, Geweben und Sccretcn, die bisher nul I \u2018urink\u00f6rper untersucht sind, das Adenin stets in Gemein-si lialt mit den \u00fcbrigen Nurleinba&n gefunden ist.\nKs kann daher nur beitn fassiren des Darmkanals verschwunden sein. Fine Frkl\u00e4rung hierf\u00fcr geben die Versuche von .\u25a0\u25a0Schindler') \u00fcber das Verhalten der Nueleinhasen gegen Fauluisshaclerieu. Die F\u00e4ulnis* zeigt hemerkenswerther Weise dieselbe Wirkung auf Adenin, wie salpetrige S\u00e4ure, indem sie es 'inter hrsalz der Aminogruppe durch Hydroxyl in llvpo--\\itnlhin (HjerfiiJi\n1 Miese ZHtschr.. Hd, XIII. S. IM.","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Dit* Purink\u00f6rper tier menschlichen Faeces.\n157\nWenn somit als Grund f\u00fcr das Fehlen des Adenins unter den Kothbasen in ungezwungener Weise die F\u00e4ulniss anzusehen ist, so bedarf andererseits wieder das Vorkommen von Guanin einer Erkl\u00e4rung, Denn nach Schindler erleidet diese Dase unter dem Einfl\u00fcsse der F\u00e4ulnissbacterien in\u2019 ganz analoger Weise wie Adenin eine I mwandlung in Xanthin.\nDie Anwesenheit von Guanin und das Fehlen von Adenin unter den Basen des Kothes stellen daher einen Widerspruch in den Kesultaten WVintrauds dar, der nur durch Nachpr\u00fcfung seiner Versuche beseitigt werden i kann.\nExperimenteller Theil.\nI m mi\u00dflichst grosse Mengen der Basen zu erhalten tsodass der sichere Nachweis der einzelnen Bestandtheile de*s Gemisches keine Schwierigkeiten machen konntet, wurden die Faeces unserer Versuchsperson, welche gemischte klinische Kost mit Ausnahme von Kallee, Cacao erhielt, w\u00e4hrend eines Zeitraumes von sechs Wochen gesammelt und in der folgenden Weise verarbeitet:\nDie Tagesmenge an Koth wurde mit 2 Litern'Wasser und 15 ecm. eoncontrirter Schwefels\u00e4ure mehren* Stunden (2\u2014JL \u00fcber freiem Feuer erhitzt. Die Filtrate wurden in den ersten Tagen nach Neutralisation mit Natronlauge mit je 50 ccm. 10\u00b0;\u00bbiger Natronlauge und 10\u00b0/\u201eiger Natriumcarbonatl\u00f6sung versetzt, dann mit 3 g Ferros ul tat l\u00e4ngere Zeit in der W\u00e4rme digerirt. um wenigstens einen Theil ' der Farbstoffe.'zu entfernen. Nach nochmaligem Fittriren wurden die Purink\u00f6rper\naus der siedend heissen L\u00f6sung durch Kupfersulfat und Bi-suifit gef\u00e4llt.\nSp\u00e4terhin wurde; auf-die Entf\u00e4rbung der einzelnen schwefel-sauren Auskochungen verzichtet, da sich herausgestellt hatte, dass hei den Kupferf\u00e4llungen die; Hauptmenge eh*)* Farbstoffe in L\u00f6sung bleibt. Die Schwefels\u00e4uren Filtrate wurden nunmehr zur Vorbereitung f\u00fcr die F\u00e4llung mit Kupfersulfat und Bisullit mit Natronlauge alkalisch, dann mit Essigs\u00e4ure* stark sauer gemacht und nach dem Erhitzen noch einmal liltrirl.","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"I r>8\nM. Kriiyr*r und A. Srluttenhclm.\n1)10 jr,,t \u00ab^\u2022wasehoneti, vereinigten. Kupfm>xvdulni(\u2018d<*r-wurden dann, in heissem Wasser suspendirt durch Srhwelelwasserstnlf zerselzt. Nachdem noch Schwefels\u00e4ure lM\u00abzug<-fiigi war. um etwa ausgeschiedenes Guanin in L\u00f6sung zn bringen. wurde vom Sehwefelkupfer ahlillrirl. Da das l iltral noch slark gef\u00e4rbt war, wurde es in der W\u00e4rme so lanac mit basischem MIcincclat behandelt, bis die \u00fcber dem Niederschlage stehende Fl\u00fcssigkeit nur noch eine hellgelbe l arlie zeigte. Has Filtrat wurde zun\u00e4chst mit Natronlauge alkahs. l, gemacht, dann mit \u00bbXI eem. Natfi\u00fcmbfetiifitl\u00fcX\u00fcng verse|z| und vom entstandenen Niederschlage wiederum durch\n1 llM<\" I\"'l,eil- f* \u00a5$ auf ilicse Weise erhaltenen L\u00f6sung w urden die Ilasen noehnials durch llinzuf\u00fcgen von Kupfersulfat i\u00abnsjT(*l;il|f.\nDie Lhsung der ails diesem Niederschlage isolirten Basen war nur noch wenig gelurbl und bereitem liei der Isoliriiu\u00ab '1er liasen keine Schwierigkeiten. Sie wurde bis aut etwa\nlaMeeni. eilige,lain|.fl ... in der W\u00e4rme mit ISO ccm. Ke. \u201eigen\nAmmoniaks mi I ehersehuss versetzt. Der sofort entstandene Niederschlag von (iuauin wurde nach 2tst\u00e4ndigem Sieben ab-noch einmal alit 2'Sigen, Ammoniak in der W\u00e4rme mgorirt. nach weiteren l\u2019i \u2022. Stunden wiederum ahlillrirt und ondhel, zur lieiuigung in verd\u00fcnnter .Natronlauge gelbst und durch Ans\u00e4uern der alkalischen L\u00f6sung mit Essigs\u00e4ure wieder JiiisjrHallL KHiallrn wurde 2.;Hid \u00a3 (iuauin.\n$\t\u00abDianins auf beigernengtes Epiguanin\n, - . let h ylguanin I ergab ein negatives Resultat, /um Naeh-\nweise des K|-iguanins wurde das (iuauin l\u00e4ngere Zeit ........ etwa\niger. Essigs\u00e4ure ausgekocht. Aus dem Filtrate schied sich\nKlk:'ll,'n ,'i\" \"'\u2022finger amorpher Niedcrsehlag aus der \u2022cm, En,engen der Fl\u00fcssigkeit nur wenig vermehrt wurde. Die IVisinen des Epiguanins waren in ihm nicht naehzuweisen, er gal. das in rhombischen oder sechsseitigen Bl\u00e4ttchen Ki vslallisncndc l'jkial des (inariins.\nI 'i\" llaiiptmenge des Guanins wurde zur Identilicirung in \"'s ui langen Frisinen kryslallisiremle Sulfat \u00fcbergef\u00fchrt, dessen Analyst* folgvndn Zahlnn tugab:","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"IV Purink\u00f6rper der menschlichen Faeces.\nI5W\n<U2(i.s if Substanz : 0.0100 \u00bb H/) hei 110\u00b0; 20 (H) ecni..\nV*0 N Oxals\u00e4ure nach K je Ida h f.\nO.HO(M) <: Substanz: 0,1024 \u2022: llaS04.\n.\t211,0 t\nVerl.; 8.20\u00b0 .\u00bb II/); 02.11\u00b0 o N; 22.IS- , HvS04 (\u00bbet*. : 8.300'V \u00bb\u2022<\u2022.\t32.02\u00b0 .\u00bb\t22.32\u00b0 \u00bb\nI)i(* ammoniakalisehen I- ill rat <* vom Guanin wurden nach hntlernuhg des Ammoniaks mit Salzs\u00e4ure zur Trockne ein-gedampft und der Hockstand zur Heseitiguug der \u00fcbersch\u00fcssigen Salzs\u00e4ure noch einmal mit W asser, dann mehrere Male mit Alkohol eintetmcknet.\nHoi dot \\ Erarbeitung des nunmehr aus den salzsauren Salzeit der Hasen bestehenden Gemenges nach dem Treimungs-vorlahren von Kl\u00fcger und Salomon1) zeigte es sieh, dass aus der L\u00f6sung der Salzein wenig Wasser, selbst naeh mehrst\u00fcndigem Stehen im Kisschranke, sieh kein Xanthin aus-sehied, obwohl die weilen* I ntersuehung das Vorhandensein desselben ergab.\nDie gleiche Hoobachlung wurde in allen F\u00e4llen gemacht, wo Xanthin nur in untergeordneter Menge neben gr\u00f6sseren Mengen anderer Hasen,namentlich Adenitis, vorkommt. Dann \\>\\ die Methode von Kr\u00fcger und Salomon dahin abzu\u00e4nderu. dass man vor der Isolirung des Xanthins erst das Adenin. resj\u00bb. die anderen st\u00f6renden \u2022 Hasen liera ulsseha fit. /\t;\nIn dieser Weise wurde auch in unserem Kalle verfahren und daher die L\u00f6sung der salzsauren Salzt* nach dem Verd\u00fcnnen tnit Wasser aut etwa L>() ccm. mit einer ges\u00e4ttigten L\u00f6sung an Natriumpikrat So lange versetzt, als noch ein weiterer Zusatz des K\u00e4llungsmilfels zu einem Theile des Kiltrats sofort eine Tr\u00fcbung erzeugt. Der Niederschlag von pikrinsaurem Adenin wird sofort mit H\u00fclfe einer Saugvorrichtung abliltrirt.\nDa Natriumpikrat aus der L\u00f6sung der Hasen ausser Adenin auch Farbstoffe lallt, so kann das erhaltene Pr\u00e4parat nicht als reines Adeninpikrat angesehen werden. Km den Gehalt desselben an Adeninpikrat, resp. Adonin festzuslollon.\nDies\u00ab- /ritschrill. IM. XXVI. S.","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"Kin\nM. Kr\u00fcger und A. S\u00e7 kitten lie I ni.\nfiiij.fieliU es siel,, in einem abgewogenen Theile des lufttrockenen Pr\u00e4parates den liasengehalt mit H\u00fclfe der Kupfer-oxydiill\u00e4llung zu ermitteln und den Stickstoff dieser F\u00e4llung aal Adenin umzurechnen. Auf diese Weise ergab sieb, dass\nder dureli Natriumpikrat erzeugte Niederschlag 1,8\u00ab .. Adenin fmlhiHt.\nVmv Koiiiigiin\u00bb wurde das Adeninpikrat in lieissem Wasser unter Zusatz .lei\u2019 berechneten Menge Normalnatronlauge gel\u00f6st, <lann die der Lauge entsprechende Menge an Normalsalzs\u00e4ure hmzugelugl und diese L\u00f6sung mit Thierkohle behandelt\nAus dem Filtrate scheidet sich dann das Adeninpikrat in .ingen gl\u00e4nzenden Nadeln ah. Da von den nat\u00fcrlich vor-kommcnden Purinbasen nur vier, n\u00e4mlich Guanin, Adenin Hypoxanthin und Kpiguanin Pikrate geben, welche sich zum lu*d schon durch ilir<\u2018 Krystallforrn von einander unterscheiden von .lenen ausserdem nur die des Adenins und Epiguanins bei best mimten Temperaturen liegende Zersetzungspunkte haben, sa. ist zur Identit\u00e4tsbeslimmung des Adeninpikrates eine Analyse \u00fcherlhissig, und es gen\u00fcgt die Ermittelung des Zer-\u25a0. Izuiigspiiuklcs. Derselbe lag bei unserem Pr\u00e4parate, verglichen mit dem einer anderen Herkunft, bei derselben Temperatur. o8| auch ein Gemisch beider Pr\u00e4parate zeigte den->Hh\u201cn Z(\u2018rsotzungs|)unkt.\nDer liest der neben Guanin und Adenin vorhandenen Lasen wurde aus dem Filtrate von Adeninpikrat durch Kupfer-suHat und Natriumbisulfit gef\u00e4llt. Der gut ausgewaschene Niederschlag lieferte nach dem Zersetzen mit Schwefelwasserstoll ein Ilasengemiseh im Gewichte von 0,138 g. welches aus Xanthin und Hypoxanthin bestand.\nNach dem Entf\u00e4rben durch Thierkohle wurde das Gemenge mil Salzs\u00e4ure eingedamplt und der Feberschuss von S\u00e4ure in der eben angegebenen Weise beseitigt. Die L\u00f6sung des li\u00fcckstaudes, welcher neben den salzsauren Salzen freies Xanthin enth\u00e4lt, in wenig Wasser schied nach l\u00e4ngerem Stehen \u2022LJ 1.1 g Xanthin aus: daz Filtrat hinterliess nach dem Eindampfen 0,38 g Substanz, haupts\u00e4chlich aus salzsaurem Hypoxanthin neben den Spuren in L\u00f6sung gebliebenen Xanthins bestehend.","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"Dio Purink\u00f6rper der menschlichen Faeces.\nKU\nDa bei so geringen Mengen an Basen die M\u00f6glichkeit, dieselben, sei es in Form freier Basen, sei es in Form von Salzen, in zur Analyse hinreichender Ausbeute zu erhalten, durchaus nicht sicher gegeben ist, so empfiehlt es sich, die K\u00f6rper zur Identilicirung in solche Salze \u00fcberzuf\u00fchren, deren L\u00f6slichkeit und Krystal)form f\u00fcr die einzelnen Basen charakteristisch sind und sie von den entsprechenden Salzen anderer Basen unterscheiden. Solche Salze sind beim Xanthin: das salpetersaure Salz und die Doppelverbindung mit Silbernitrat, beim Hypoxanthin : gleichfalls das salpetersaure Salz imd fernerhin das Pikrat.\nDas nach Vorschrift ') dargestellte Xanthinnitrat zeigte in unserem Falle die verlangten Krystallformen, ebenso das Doppelsalz mit .Silbernitrat.\nDas Hypoxanthin wurde' zun\u00e4chst mit H\u00fclfe seines pikrin-sauren Salzes gereinigt, weil bei Feberf\u00fchrung in das salpetersaure Salz zu bef\u00fcrchten war, dass das noch beigemengte Xanthin durch die-Salpeters\u00e4ure gleichfalls mit niedergeschlagen w\u00fcrde. Feberhaupt empfiehlt sich diese Abweichung von dem urspr\u00fcnglichen K r \u00fc g c r - S a 1 o m o n ' schon Verfahren zur Trennung der Purink\u00f6rper in allen den F\u00e4llen, wo es sich, wie hier, um eine direkte Scheidung des Hypoxanthins und Xanthins handelt, weil dann die (iewissheit gegeben ist, dass das Hypoxanthin frei von Xanthin erhalten wird. Ausserdem gew\u00e4hrt die Feher-fiihrung des Hypoxanthins in das Pikrat noch den Vortheil, dass die Spuren von Adenin, welche der F\u00e4llung mit Natriumpikrat entgangen sind, in bequemer Weise entfernt' werden k\u00f6nnen.\nMan verf\u00e4hrt zu dem Zwecke' in folgender Weise: Das salzsaure Hypoxanthin, in unserem Falle 0,38 g, wird zusammen mit einem kleinen Feberschuss freier Pikrins\u00e4ure in etwa 50 ccm. heissen Wassers gel\u00f6st. Beim Abk\u00fchlen tr\u00fcbt sich die L\u00f6sung gleichm\u00e4ssig. wenn noch Adenin vorhanden ist. Die Tr\u00fcbung ballt sich beim Sch\u00fctteln der Fl\u00fcssigkeit leicht zu Flocken zusammen, welche sofort mit einer Saug-\nh l. c.. IW. J\u00ab. s. :i:>7.","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"102\nM ^ riiif or und A. Sc h it t\u00ab\u00bb helm.\nvind.lun\u00ab abfihrirt werden. Da, klar, Filtrat scheite ,1am,\nKrkallwitassMi das Hvpoxnnthinpikrat UMiiakroskopisd.en tafelf\u00f6rmigen Krystallc, aus, weiche mil k' iricin Pikrat einer anderen Piirinhase zu verwechseln sind Zur I el.erhilirunjr in das salpetersaure Salz wird \u00ablas Pikrat !\" Wasser unter Zusatz von Salpeters\u00e4ure gel\u00f6st lm,| ,|j(;\nikimsaiii\tdim }, Aiissch\u00fcltolii mit Benzol oder Toluol ent-\nleint, lieiui hindampfen der salpetersauren L\u00f6sung scheidet 1 '*a\"n ,lils Nitrat in wetzsteiiif\u00f6rmigcn Krystallon aus.\nAls \u00fcesultai \u00eeles vorliegenden Versuchs eigiht sieh zu n\u00e4chst, dass unsere Versuchsperson im Laufe ton 42 Tagei < ie lolgenden Mengen au Nucleinhasen ausgesehieden hat -.dt... g < uanin. I,8K g Adenin, 0,112 g Xanthin und T. \u2019. o 7, ll'l\"\u2019Xi\"l,ll\"li in Summa 1,(105 g, oder pre \u201eUK \u25a0\t\" \u00ab liasen. Diese 0,l| g Hasen enthalten 0,(1532\u00ab\nItasensliekstoir. |)a hei dersel. Versuchsperson aueh der\nmit dem I rme entleerte Basenstiekstolf von m! Kriiger und I. >, 1.1,11,1 \u25a0) heslin.inl ist. dessen Menge pro Tag 1(U| ,\u201eg 'einig, so 1,1 ein Vergleich beider Aiissehcidiiiigsgr\u00f6sseii m\u00f6g-\" I . er ergihl, dass mit dein Kolhe mehr als die dreifache tlcngc an Hasen ausgesehieden wird, wie mit dem Harne.\nLs mag hier sogleich erw\u00e4hnt werden, was erst in einer spaiere\" Piihliealion ausf\u00fchrlicher mitgetlieilt werden soll, dass '\t'll'1' \u2022lasen und die Zusammensetzung des ll\u00e4sen-\ngeinisches f\u00fcr Harn und Kolli durchaus verschieden sind\nSfm\t1%^' <ler pro Tag mit den Faeces aus-\ngeselue, enen liasen,\u201eenge, welche Petr\u00e9n mil o.l g annimmt,\n'st nach unserem Versuche jedenfalls zu niedrig angegehen.\nAuch die von ihm lierr\u00fchre...> lieohachtu.ig, dass die Xanlhin-\n'\u201c7 \u00abyWtWtecti\u00f6\u00bb ann\u00e4hernd gleich sind, entspricht in keiner Weise den Thalsachen. Vielmehr iibertrifft die Jlypo-\nxnnlhinlrne.... zu welcher llypoxanlhin, Adenin und (luaniri\ngeh\u00f6ren, die Xaiithinfraelion um ein Vielfaches. Der Irrlhiim\n11 Zeitschrift, IUI. XXXII. >. I07.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"Di\u00ab\u201c Purink\u00f6rper der inenseldirlien F;i*\u00bbce>.\nUhl\n1 N* t r\u00ab'\u00bbil s findet seine Erkl\u00e4rung in der Anwendung des Neubauer sehen Verfahrens zur Trennung der Purink\u00f6rper, bei welchem durch Umwandlung von (iuanin in Xanthin die Xanthinfraction auf Kosten der Hypoxanthinfraction hereicherl werden muss.\nAls Hauptergebniss unseres Versuches ist jedoch die Auffindung des Adenins und die Beoliaehtung, dass Adenin in (ie-meinschalt mit (iuanin bei Weitem den1 gr\u00f6ssten Antheil zu den Kothbasen liefert, nnzuschen.\nDies Besultat ist ein v\u00f6llig anderes, als es nach den Untersuchungen von Schindler erwartet werden sollte. Die einfachste Erkl\u00e4rung w\u00fcrde sein, dass die Darmlaulniss nicht dieselbe Wirkung auf Adenin und (iuanin hat, wie die von Schindler hei seinen Versuchen angewendete und durch Pankreasinlus hervorgerufenc F\u00e4ulniss.\nWenn trotzdem aber die Darmlaulniss in derselben Weise wie die Pankivasf\u00e4iilniss (iuanin in Xanthin und Adenin in Hyj \u00bb\u00ab\u00bbxanlhin umwandelt, so w\u00fcrde die Xusnmmensetzung des Basengemisches, wie wir sie im Kolbe gefunden h\u00fcben, nur dadurch zu Staude kommen k\u00f6nnen, dass die F\u00e4uluissprodukle, Xanthin und Hypoxanthin, hei W'pitem leichter resorbirt werden, als (iuanin und Adenin, so dass der der Umwandlung entgangene liest der letzteren Hasen schliesslich doch die Hauptmenge der mit dem Kotlie entleerten Basen ausmachen k\u00f6nnte.\nNun wird aber das schwerl\u00f6sliche Xanthin zweifellos bedeutend langsamer und unvollst\u00e4ndiger resorbirt, als Adenin, hs muss also eine im Sinne der Pankreasf\u00e4ulniss verlaufende Darmlaulniss ollenhar ein Hasengemisch von andererXusammen-setzung erzeugen, als es in unserem Versuche vorlag, bei dem die gesammten, sowohl baeteriellen, als durch Uermonte bedingten F\u00fculuissproeesse des menschlichen Darmes in Betracht kommen.\nWir sind im Begriffe, diese Frage im Anschl\u00fcsse an die Versuche Schindler s unter gleichzeitiger Kontrolle der bekannten chemischen Produkte der F\u00fculuiss und mit menschlichen Faeces verschiedener Herkunft weiter zu studiren.","page":163}],"identifier":"lit17626","issued":"1902","language":"de","pages":"153-163","startpages":"153","title":"Die Purink\u00f6rper der menschlichen Faeces","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:32:56.257471+00:00"}