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{"created":"2022-01-31T14:42:35.182115+00:00","id":"lit17632","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00e1trai, Gabriel","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 205-209","fulltext":[{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Jolies sehe quantitative Harns\u00e4urebestimmung.\nVon\nIM\\ HuUricI Mnfnii, enter, rniveisif\u00e4tsassistent.\n(Au, .l.,i. < Im lMHikr,,sk,f,i,, h,n LulM.ratorium Dr. CalriH M.itrai in l\u00efn.lapest l,)cr l?\u2018,\u00ablarlinii zn^w'\u00fcn^Mi am i:|. Miirz fyo*,\nl' li besch\u00e4ftigte mich gerade mit der quantitativen Re Stimmung der Harns\u00e4ure, als \u00fcber diesen Gegenstand ein Abhandlung von 0. Folin und A. Shaffer*) erschien, i. welcher auch \u00fcber die Jolles'sclie Bestimmungeinige'Ile merkungen anzutreflen sind.\nNachdem auch meine Versuclisergchnisse mit der Jolies sehen nicht \u00fcbereinstimmen, beschloss ich, dieses Verfahrei n\u00e4her zu studiren. Zun\u00e4chst machte ich es mir ziir Aufgabe einige der Jollcs\u2019sehen Versuche nachzuprtifeii, um mich voi der Richtigkeit derselben -zu \u00fcberzeugen.\nI. i,2d78 g2i Harns\u00e4ure wurden in Wasser .aufgeschlammt mit (io ccm. Schwefels\u00e4ure tOiehte t/n anges\u00e4uert und mit dei von dun vorgeschriebenen concentrirten Kaliumpermanganat-losung |t> ff auf 1 I.) oxydirt, so zwar, dass wir slots D ccm Permanganatl\u00fcsung hinzusetzten, bis die letzte Permanganat dosis selbst nach *i st\u00e4ndigem Kochen nicht mehr verschwand Alsdann kann die Oxidation als vollendet angeseben werden und mit einer ( txals\u00e4urel\u00f6sung entf\u00e4rbt werden. Nachher machen wir das Oxydationsprodiikt alkalisch und giessen auf 1 I. auf. So schreibt Jolies den Gang seines Versuches vor, und trotzdem ich genau nach seiner Vorschrift verfahren hin!\n\u2018 \"iese Zeitschrift. IM. XXXII. Hell li.\n- Diese Zeitschrift. Hd. XXIX, Heft :t.","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"2(H)\nGabriel M\u00e0trai.\nwar die Fl\u00fcssigkoitsmenge noch vor Vollendung der Oxydation\n'V 1 \u2022 \u00ab\"gewachsen, und war ich nicht in der Lage den V ersuch zu Kndo zu f\u00fchren.\nNachdem dieser Versuch nicht durchf\u00fchrbar war, machte ich mich an einen anderen in seiner Versuchsreihe heran.\n. II. 0,102\u00ab gi, Harns\u00e4ure mischen wir mit 10 ccm.\n\u2018c '\"Cesaure (Dichte 1,4\u00bb, oxydiren und versetzen nach Vollendung der Oxydation mit 0,1!\u00bb g MgO und dampfen, nachdem \"lr mit einigen I rupfen Oxals\u00e4ure den l\u2019ermanganat\u00fcberschuss entlcrnl haben, auf 25 ccm. ein und bringen das Produkt in \u2022he Schnttelvumchtung, wo wir es mit ..25 ccm. verd\u00fcnnter Losung von Nalriumhypobromit (80 g Natriumhydral und 25 g Hi'orn auf I l.i zersetzen. Jolies fand\tHarns\u00e4ure,\nwahrend unser Krgebniss nur 22,46\u00ab;,, war; in unserem Falle war dasgefundene Volumen N = 6,7 ccm. (b =\u00ca 767. t - 21\u00ab),\nLs war also der von uns gefundene Harns\u00e4urewerth nicht einmal der vierte Theil des JoUeS\u2019scferr Resultates.\n111. An 0,0863 g Harns\u00e4ure gaben wir Schwefels\u00e4ure 11,4 I hrhte I, oxydirlen und bestimmten durch Versetzen mit Br-Lauge den \\ und es ergab sich als Resultat 0,0177, d. j. 55,27\u00bb'\u00ab.\nDie Differenz zwischen unserer Beiden, unter den gleichen Verh\u00e4ltnissen ausgef\u00fchrten Versuchen ist so auffallend, dass dies geradezu unbegreiflich erscheint.\nMeiner bescheidenen Meinung nach scheint es, dass dieses\nVerfahren nicht geeignet ist, die Harns\u00e4ure quantitativ zu bestimmen.\nNach dem Krscheinen des vorhin citirten Fol in sehen Artikels \u00e4usserte sich Jolies dahin.*i dass es bei seiner Methode der quantitativen Umwandlung von Harns\u00e4ure zu Harnstoll zur Grundbedingung geh\u00f6rt, dass hei dein Oxvdutions-proeesse je 0,1 g Harns\u00e4ure ca. 500 ccm. Wasser entspreche, d. h. dass dies der Grad der Verd\u00fcnnung sein muss, so wir ein richtiges Resultat erreichen wollen.\nWenn dies aber eine so fundamenteile Bedingung seines\n1 lli< s,'Zeitschrift, ltd. XXXIII. lieft 5 ii. li. 8. \u00f6tii.\n* .Hirse Zeitschrift. Bd. XXXIV, Heft 1. S. 31.","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Feber die .lolles'sehe quantitative Harnsiiurebestimmunp. 207\nVerfahrens ist,- wie ist es zu erkl\u00e4ren, dass er hiervon in seiner ersten Publication (diese Zeitschrift, Bd. XXIX, Heft 3) keine Erw\u00e4hnung gethan? Ks muss angenommen werden, dass Jolies seine ersten Versuche mit Vernachl\u00e4ssigung dieser Grundbedingung ausgef\u00fchrt hat und so in folgendes Dilemma gerathen: Entweder hat er die Harns\u00e4urel\u00f6sungen schon zur Zeit des ersten Artikels entsprechend diluirt oder nicht.\nHat er ersteres gethan, so musste er bei dem oben erw\u00e4hnten unausf\u00fchrlichen Versuche (Nr. I) nicht mit 1 I (wie er angibt) Versuchsmaterial arbeiten, sondern laut der von ihm vorgeschriebenen Verd\u00fcnnungsinethode (0,1 g Harns\u00e4ure auf f)(H> ccm. Wasser) ca. 21 - 22 1. (zu 1,2978 g Harns\u00e4ure) Wasser zur Ausf\u00fchrung der Oxydation verwenden. Ein solches Kochgef\u00fcss d\u00fcrfte aber in dem .lolles sehen Laboratorium kaum vorhanden sein. Hat er aber nicht dieserart verd\u00fcnnt, wie konnte er zu solch gl\u00e4nzendem Resultate gelangen, \u00abla nach ihm nur bei Beobachtung dieser Grundbedingung ein genaues Resultat, zu erreichen ist?\nWold kann man mit dieser durch dolles angegebenen Modification etwas bessere Resultate erlangen, aber auch da bleiben meine Versuchsergebnisse von jenen gl\u00e4nzenden Erfolgen dolles\u2019, die er mit 99,8\u00b0/o taxirt, sehr weit zur\u00fcck: andererseits aber bringt sie (\u00bbine neue Fehlerquelle in die Methode hinein, denn wenn wir n\u00e4mlich mit einer so gr\u00f6ssten Verd\u00fcnnung arbeiten, dass wir 0,1 g Harns\u00e4ure in 500 ccm. Wasser l\u00f6sen, so wird aus dem durch die Oxydation entstandenen Harnstoff zufolge Einwirkung von Br-Lauge nur ca. 2,5\u20143 ccm. N-Gas entwickelt, und da das Wasser stets etwas N absorbirt, kommt uns ein nicht unwesentlicher Theil des Nitrogens abhanden. Der hieraus resultirende Fehler w\u00fcrde sich bei gr\u00f6sserer Gasentwicklung betr\u00e4chtlich reduciren.\nDoch sehen wir, wie verwertet Jolies diese seine Grundbedingung (0,1 g Harns\u00e4ure auf 500 ccm. Wasser\u00bb bei der Bestimmung der Harns\u00e4ure aus dem Urin?\nEr reflectirt absolut nicht auf dieselbe!1\u00bb (Ist \u00fcberdies\nl) Diese Zeitschrift, ltd. XXIX. Heft H, S. 210.","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nOalirirl M\u00e2t rai.\nOmndbedingimg bei -Jen Versnoben ,\u201eit reiner Man,saur,. *\nk'\"m :'\";h lm\u2018r \u2122<M indifferent sein., .la. er kann and,\nS ,\"'C\u00a3 ,lill'a\"1\tdenn er kann es ersl \u201each der\n' .lohgehduten liest,rnmiing wissen, wie viel llarnsiiure der \\orsiichsiirm enth\u00e4lt!\t,ei\nif\" M *m '!\u25a0\u00bb\u00bb\tdie\n....* **\u2022* *\u2022 <*\u00ab\u00bb\u00ab L \u00abJ.\n\\\\ \u00dfrn .)0 <*-m. Irin zwischen - 0.018M),(m g schwankt \u00ab.ht h* M zwischen g\u00ab>&seron (irenzcn sich bewegen kann) \u2022\nT! ft\tauch ungef\u00e4hr, schwer dnn hmi.rU'r\nAl,ei wenn wir auch nach Wunsch .Inlies' verd\u00fcnnen f,\nrnnssien wir hei folgen, 1er Chase stecken hteihen fn dner s-ine, I idiln almnen (diese Zeitschrift, R,|. XXXIII llel'l *> \u201e \u00ab, '-'\u25a0.Merkt er n\u00e4mlich, dass das Oosamml volume,, der im Schnliel ^ Mtf*\u00ab Fl\u00fcssigkeit niemals mehr aull '\u00cf ft J'\tdas Oxydations,imdukt auf\n-\u2022> .\u00bbi) < cm. cindainpll.\nAus dem obigen Verdiumiuigsverh\u00e4ltnisse (0,1 \u25a0 500 ccm i Oltrl. dass die Harns\u00e4ure vor der Oxydation mit 150-20O \u00a3' itsser ije naeh der Menge des verwendeten I tins, verd\u00fcnnl weiden \"mss. Mil der hinzugeselzlen Schwefels\u00e4ure, weiter uut dem ! ermanganat steigt die R\u00fcssigkeitsmenge auf 220 bis \u2014> < | 1. au (bei loO auf I /0, und so wir nun auf 25\u2014 -!5 cem\n*&$. m \u00bbamstoff, da die .Schwefels\u00e4ure fort wahrend (\u2022oneentrirler wird, wie bekannt, theifwei.se in,NII , SO '\u25a0Md dies wird, bis wir die L\u00f6sung alkaliseh inaehi'n m d in ft N h\u201e,.e Vorrichtung \u00fclierf\u00fchren, weiter zersetzt, NIL ver-\nft' 'm'1 s\" ,riU Ni\"'\"if'\u2018..- .vsp. Harns\u00e4ureverhisl ein ' r ur eine weitere Kehlen,.,eile halte ich auch den Km\nslaMd. dass der llarnstotf in saurer L\u00f6sung mit KMnO wie l-ekimnl. sieh hei Nitrogenentwiekelung zersetzt \u2019\u2019\nOo,l Al'ftftft,nerkt \u2019Wm 'It#*\u00ae dass er nicht Harn-sondern Harns\u00e4ure mit IVrrnanganat koehl. . Wem, wir\n..m- 1 /..gehen dass solange die Reaction .nicht beendet is,\n%\ta.d den bereits entstandenen Harnstoff nicht ein-\n..' Dix,- Zcilsrhrifl. ||,|. xxxiV. \u00abA I & *>,","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":",V,Mir die JoUe?rschc .|uanlitjili\\v Hainsaurebistiiniiiuii^ 209\nwirkt, ist os docli unvermeidlich, dass wir in der letzten Phase der Oxydation HarnstolT kochen, denn wenn z. H. die Oxydation schon nach 2 \u25a0Minuten vollzogen ist, wir aber nach Vorschrift\nln Minuten' kochen, so wird in diesen 13 Minuten bereits Harnstoff gekocht.\nMeine auf die gegenseitige Einwirkung von Harnstoff und Permanganat gerichteten Versuche sind folgende :\nI.\tIch wog 0,ol3t> g Harnstoff ab, setzte f> ccm. | j.,S04 (Hicht(\u2018 l.i i und H) ccm. n 20 KMn04 hinzu, nach V ist\u00e4ndigem Ko(*hen noch Ib.SO^ hinzusetzend, titrirto ich mit Oxals\u00e4ure das \u00fcberfl\u00fcssige KMn()4 zur\u00fcck und fand, dass .(1er Harnstoff\n3,1 ccm. KMnO, zur Oxydation verbraucht hat. und so ist der Verlust 0,0018 g. d. i.\nII.\tZu 0,0090 g Harnstoff gab ich 20 ccm. II,,80, und lo C( m. n 20 KMn()4. kochte ] Stunde, verfuhr wie bei dein ersten Versuche und fand, dass 7,5 ccm. n 20 KMii04 f\u00fcr die Oxy-(,a,ion n\u00f6fhig war, und so ist der Verlust 0,0013 g Harnstoff, d. i. 7,17nx Es ist zu bemerken, dass diese Harnstoffmenge auf Harns\u00e4ure umgerechnet noch gr\u00f6ssere Werthe gibt.\nEs i.>t Wold m\u00f6glich, dass die Differenzen in (hm Versuchen von .1 olles und mir darin ihren Grund haben, dass .lolles einzelne1 feinere Details seines Verfahrensnoch nicht mit-getheilt hat. .ledenlalls w\u00fcrde er mich sehr verpflichten, weiui er sein \\ erfahren bis in die feinsten Details beschreiben wollte.","page":209}],"identifier":"lit17632","issued":"1902","language":"de","pages":"205-209","startpages":"205","title":"Ueber die Jolle'sche quantitative Harns\u00e4urebestimmung","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:42:35.182121+00:00"}