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{"created":"2022-01-31T13:39:50.707496+00:00","id":"lit17635","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fischer, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 227-230","fulltext":[{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Notizen.\nVon\nKm il Fischer.\nAns \u00bbIvm I. i liemischon Institut ik*r l'iiivorsit\u00e2t Htrl'm) iltor l{(\u2018dav,tion /.ujreganpon am ix. M\u00e4r/.\nI Bildung von \u00ab-Pyrrolidincarbonsaure bei der Hydrolyse\ndes Caseins durch Alkali.\nII. Quantitative Bestimmung des Olycocolls.\nI. Boi. der Beschreibung der Versuche, welche zur Auf-Ijndung der PyrroHdinearbons\u00e4ure unter den Spaltungsprodukten \u00ables Caseins nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure gef\u00fchrt haben, wurde schon die Fr^ge disentirl, oh diese cyklische Aminos\u00e4ure nicht seeund\u00e4r \u00e4us arideren Produkten durch die Wirkung der Minerals\u00e4ure entstanden sei.\nObschon einige triftige Gr\u00fcnde gegen diese Annahme angef\u00fchrt werden konnten, so schien es mir doch erw\u00fcnscht, auch die Hydrolyse des Caseins durch Alkali von ; diesem Gesichtspunkte aus zu untersuchen.\nXu dem Zweck wurden 200 g Casein in 1 I. 10\u201c ojgcr Natronlauge gel\u00f6st und auf I O0\u00fc erhitzt, bis die Biuretreaction der Fl\u00fcssigkeit fast ganz verschwunden war. Das dauerte \u00f6\u00f6 Stunden. Die Hydrolyse geht also hier sehr viel langsamer von statten als beim Kochen mit S\u00e4uren. Die Anfangs ziemlich starke Ainmoniakentwicklimg war zum Schluss recht schwach geworden. Die erkaltete Fl\u00fcssigkeit wurde jetzt mit Salzs\u00e4ure nahezu neutralisirt und (unged\u00e4mpft, bis die Abscheidung des Chlornatriums begann. Zur Isolirung der Pvrro-lidinearbons\u00e4ure war die Verwandlung in Ester nicht zu umgehen. Um dabei aber l\u00e4ngeres Erw\u00e4rmen mit der Salzs\u00e4ure m\u00f6glichst zu vermeiden, hin ich folgendermasson verj\u00e4hren:","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"I\n\nI'. nul Fischer.\n,,,\tS,;,\" \u00ab-'\u25a0'\u25a0'\u25a0\"\"iHe w\u00e4sserige l.\u00f6sung wurde \u201eaeh\nI .T ,\"1\tt'. fSalz!i\u00e4H,v\t\u00ab\u201eges\u00e4uert. ,\u201eit\nI ru '!<IM| I \u00b0MI*\tvom ausgeschiedenen Koch-\n;f \u00ef u,h| jp? m m ^ i&\n\u2022\u2022 ta j\"*R 'liekeu 'Sviii|i eingedampft. Letzterer wunle -\u2022 Alkohol unter Krw\u00e4rmen durchgesch\u00fcllolt. zum\n^ \"nlH'\tOiibikcontimotern alkoholischer\n. alzsnurr. Ikiliei l.lifh eine, z\u00e4he Musse zur\u00fcck, nul' deren\nI\tni\u00ab rsui Kunjr ich vcrziohlel hab<>.\nDie alkoholische L\u00f6sung wurde liltrirl und mil gasf\u00f6rmiger >ul/su.re nahezu gesiittigt, \u201ehne die dabei eintretende Lr-\u00abunuunsr zu m;iss,gc\u201e... Die Operation dauerte & Stunden le erkaltete I hissigkeil wurde nach 12st\u00e4ndigem Stehen wieder -, stark vermindertem Druck aus einem Bade ven etwa $5\u00bb \u2022I- zum >yrn|, eingedampft und dann die Ksler der Aminu-\n-auren m der h\u00f6her beschriebenen Weise abgeschieden ge-\nII\t\u2022 M kiifl line] (IcsiiJIici\tr\n'M tfe l\t(in !if>\" (hei 10 nun Druck) w<\u00ab 28 g\n\u25a0 |<- wurde durch Kuehen mit Wasser verseift und die Amin,e sauren durch Krystallisatiun in .\u00cf Fractiunen zerlegt. Die leicht \"'liehe l-raetien. un Oewiehte von 10 g, gab an kochenden ah-,-luten Alkohol die lliilfte ah. und dieser l\u00f6sliche Theil bestand ieu|,|-uchheh aus l\u2019yrrnlidinearbons\u00e4me. l-\u2019iir die Trennung a' \"'en iler raeendsehen Dorm diente die Kupfer-.........\tV\"\" m \u2019\u2019aeemischeri Salz wurden A g isolirt.\nl'\"1\t'*\u2022'\u00ab\u00bb * \u00abml\t10177,1 i\nl*'\t\" + 2 H*0\t*'{\u2018Tlo.\u00eeli\u00bb\u00ab,, 11,0.\t\u201e r;\u201e\nri, r : 1\u00b0-!^ *\t*\u25a0: l\u2018). {,*) \u2022\u2022*\nDi<- Mcuyr &*> ;m liven Salzes war wi germon* sj<* be-[ritjr mir 0.7 \u00ab\u00bb\u2022\nAus \u201ehigcn Beobachtungen folgt. dass hei der Hydrolyse . - <\u2022as,ans mit Alkali die Dyrrolidincarbons\u00e4ure in einer e\u201e,-e eutsiehl. welche siel, nach der Ouanlit\u00e4l der in Alkohol l\"'l.el,en Saure auf\t\u201eml naeh der Menge der Kupfersalze\n:r:i .\t'l,'r \"vdrolyse mit Salzs\u00e4ure wurden\n\u25a0 gelund, n. aber die Operation war mit gr\u00f6sseren Mengen au-getuhrf. wo die Verluste geringer sind, und ausserdem ist","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"Notizen.\n\u2022>\u2022>*\u00bb MM I '\ndit* Hydrolyse mil Salzs\u00e4ure bei den Aminos\u00e4uren Vollst\u00e4ndiger als die Spaltung mit Alkali unter den angegebenen Bedingungen. Aus den s\u00e4mmtlichen Beobachtungen glaube ich also den Schluss ziehen zu d\u00fcrfen, dass die Bildung der Pyrrolidincarbon-s\u00e4ure unabh\u00e4ngig davon ist, ob die; Hydrolyse mil S\u00e4uren oder mit Alkalien bewerkstelligt wird. Dass bei Anwendung von Alkali haupts\u00e4chlich raoemischo Aminos\u00e4ure entsteht, erkl\u00e4rt sieb durch die hinge Dauer des Krhitzcns.\nII. W\u00e4hrend man f\u00fcr die Idlynminos\u00e4uron Lysin. Arginin und Histidin vortreffliche Abseheidungsniethoden kennt, ist von den Monoaminos\u00e4uren, welche bei der bydrolylischen Spaltung der IVoteinslolle entstellen, bisbor nur f\u00fcr .das'.Tyrosin eine ausreichend genaue qiiaulilalive Bestimmung m\u00f6glich gewesen\nVor Kurzem habe ich mm gemeinschaftlich mil A. Ski la in der rntersuehung \u00fcber das Fibroin der Seide1 \u00bb gezeigt, dass man das (ilyeoeoll r\u00e9\u00e9lit gut von den anderen Aminos\u00e4uren durch die Krvslallisatioii des salzsauren Aethvlcslers\n* \u00ab\ntrennen und zur W \u00e4gung bringen kann. Das gleiche Verfahren wurde f\u00fcr die Bestimmung des (ilyeocoils unter vlen Spall-produklen des r^oiins2) angewandt, und ich zweifle nicht daran, dass die Methode sich wegen der bequemen Ausf\u00fchrung bald allgemein einbiirgern wird.\nAus diesem (irunde habe ich es aber f\u00fcr 'n\u00fctzlich gehalten. ihre Zuverl\u00e4ssigkeit nachtr\u00e4glich noch durch einige Versuche mil reinem (ilyeoeoll zu pr\u00fcfen.\ng wurden fein zerrieben, mit Pi ccm. absolutem Alkohol \u00fcbergosseu. dann mit gasf\u00f6rmiger Salzs\u00e4ure ges\u00e4ltigj und 15 Minuten auf dem W\u2019asserbadc erw\u00e4rmt, bis altes gel\u00f6st war. Beim Krkalten schied die Fl\u00fcssigkeit sofort den salzsauren \u00fclyeoeollester ab. der nach I2sl\u00fcndigem Stehen im Kisschrank abfiltrirl, mit Alkohol und Aether gewaschen und bei 1(H)0 getrocknet wurde. Krhallen 8,\u00ee) g oder UIV\u00ab*.\u00bb der Theorie. Aus den alkoholischen Mutterlaugen wurden durch\n1 Diese Zeitschrift, Bd XXXIII. S. ITT.\n-I Diese Zeitschrift, ltd. XXV. S. TO.","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"2:io\nKiM\u2019iI Fischer, Notizen.\nKindampfe., und F\u00e4llung mit Aether noch 0,191 g oder 2,04\u00bb ,\n.... -\tl<or,<' gewonnen. so.lass die Gesammtausboute 97\" \u201e\nJlieone botrug'.\n\u2019 M M \u00ab\"'\u00bbischen von Aminos\u00e4uren, welche aus den Ire-'.\u2022mrton.-n entstehen, erfolgt die Kryslallisation des salz-rauren Give,\u201eesters viel langsamer, so.lt,ss es sich e.npliehlt . u /saure alkoholische Fl\u00fcssigkeit 24 Stunden hei 0\u00bb stehen\nS\ti m ,,ann isl ,lie Al\u00bbeheidung \u201eoch \u201eich.\n( | oils u. g. wte heim vorhergehenden Experiment, und man\n''\u00bbI\" d shall, kleine Mengen (ilveocoll sp\u00e4ter \u201eoch. wenn mau\n<b<' niedrig siedenden Fractioncn der Fster wieder mit alko-lioliM-ijer Saksa^te b^handefc\n(| l 'u <'inen Anhaltspunkt dalnr zu gewinnen, auf welchen . an Genauigkeit man iU solchen F\u00e4llen rechnen darf habe Kh dolgenden Versuch mit Casein, welches selbst nur\n\u25a0\tpuren Glycocnll enth\u00e4lt, niisgef\u00fchrl.\nv,,. .J'* S.\tlMI,'w beschriebenen Weise mit\n\u2022 el/saiire hydrolysirl. dann 5 g GlVcocoji zUgesetzl unter stark wTtnmdertem Druck zum dicken Syrup eingedampft, mit heissen, Alkohol aiifgenomnien, von, \u201e\u201egel\u00f6sten Salmiak filtriit. wieder li\t'la; Was>'1' m\u00fcglichst zu entfernen, und schliess-\n: . ;; t ' \" | \u00c4*\u00bb' in der gew\u00f6hnlichen Weise\n\u25a0\tT .............* Kryst\u00e4llchens von salzsaurem\ndy.\u201e..\u201e| ,ter bl el, die alkoholische salzsaure L\u00f6sung erst\n!.;\tm *** * stunde,, S \u00ab2\nmass'\"!'8 T .? Z ** 4chwt Die ausgeschiedene Krystall-! vun ( a\tmii wenig ciskallcm <\\\\y\n.'f\u201c .............w.....\u00ab.....\u00bb \u00bb\u00ab\t\u00bbi,,:,\n\" Alkohol und Aether gewaschen. Das so erhaltene PrV S tti\"'in heissem Alkohol sehr leicht und v\u00f6llig\nwelche -s-TT\tr,'in- ^ betrug 7.335 g\u2019\nel h. \u201es.,, ,, des angewandten Glyeoeolls entsprechen.\n\u00bbet grosserem (dycocollgehall w\u00fcrde sich dieser l'rocent-\u25a0s,,z Modi iimjsiiorf'r <r\u00ab\u2018stUIten.\nAus der Mutterlauge konnten auch \u201each dem Eindampfen Mieuter V eresterung keine Krystalle mehr gewonnen werden.","page":230}],"identifier":"lit17635","issued":"1902","language":"de","pages":"227-230","startpages":"227","title":"Notizen. I.: Bildung von a-Pyrrolidincarbons\u00e4ure bei der Hydrolyse des Caseins durch Alkali. II.: Quantitative Bestimmung des Glycocolls","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:39:50.707502+00:00"}