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{"created":"2022-01-31T14:57:25.410531+00:00","id":"lit17641","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Simon, Oscar","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 315-323","fulltext":[{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Physiologie der Glykogenbildung.\nVon\nDr. Oscar Simon, liadearzt in Carlsbad.\nAu, \u00abK-in ihirrjihysinloj'ischcn Institute der k,d. lamlwirth^aMhhen Wnd.srhulo in\nfVrlin, Vorstand Prof. X. Zun!/,.\nPer Kodiu tion zu^f^anjron am ;i. April IiK>2.>\nDio reichen Kenntnisse, welche .lurch .lie Aibeifen \u00ablei Kossel\u2018sehen und llofmeistcr schen Schule, durch Frie.lricl M\u00fcller und Emil Fischer \u00fcber die Chemie der Kiweiss-k\u00f6rj\u00bber gewonnen wurden, zeitigten neuerdings in der physio, logischen Forschung reichliche L ntcrsuchungen des Gegenstandes, ob sieh die bis in ihre letzten liaiisleine vers, hiodei erscheinenden K\u00f6rper aucli nach der Kinfiihrong in den Organismus different verhalten. Insbesondere die Frage nach dci l'otenz der Zuokerbildiing der Glvkoproteide und des Eier-alhiunins. jener K\u00f6rper, in deren Molek\u00fcl F. M\u00fcller1) un.l sein Sch\u00fcler Seemann Chitosamin nachwiesen, gegen\u00fcber den anderen 1\u2018roleinsul.slanzen, wie Casein und Leim, welche, mit Mineralsiiure gekocht, keine reducirende Substanz abspalten, stellt gegenw\u00e4rtig noch in lebhafter Discussion.\nSchondorff1) betont neuerdings wieder, dass mir K\u00f6rper, welche einen nachweisbaren Kohlenhydratpaarling enthalten' auch echte Glykogenbildner w\u00e4ren, die anderen nicht, Dieser Angabe sieben die Versuche von I5endi.\\3i gegen\u00fcber, der nach Caseinfiittcriing heim Hunde recht erheblichen Glykogen-nnsatz constatirte, und Versuche am h\u00f6heren \\Vi.rhclthicrc bei den Cautelen \u00dcenedix' d\u00fcrften f\u00fcr diese Frage auch mehr\nm Deutsclio medic. Wochenschrift lKiW, Xr. l;j.\n2| l\u2019flii\u00ee\u00eecr's Archiv. \u00ce5d. HK.\nDiese Zeitschrift ltd. XXXII.\nHoppe-iseylcr s Zeitschrift f. physiol. Chemi\u00e7. XXXV.\t.\t2d","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"3 Hi\nOscar Simon\nin> irhi lallon, als Selnindorffs Versuche am Frosch, Audi i-l w\u00fchl kaum anziinehmen, dftss einem so \u00e4usserlichon Merkmal, wie die F\u00e4lligkeit, mit kochender Minerals\u00e4ure Chitosamin zu liefern, darstellt, eine prineipielle Dignit\u00e4t in der Physiologie znkohunt, da der abgespaltene Complex f\u00fcr sich nicht im Stande ist, dem Organismus \u00fclykogen zu liefern.1 * * *) Dass man \u00fcberhaupt in der Deutung der k\u00fcnstlichen Spaitungs-produkle als pr\u00e4formirto Cruppen im Molek\u00fcl sehr vorsichtig sein muss, hat erst j\u00fcngst 0. L\u00f6w-) in lichtvoller Weise er-\n' t Ein besonderes Relief f\u00fcr die in Hede stehende Frage erhalten seine Ausf\u00fchrungen in einer Untersuchung von Lang-sloinJi Derselbe erhielt nach der Aufschliessung von krystal-lisirtem Soiiimnlbiimiii durch Alkali einen K\u00f6rper, der mit\nIPSO, gekocht Chitosamin liefert, mit ln'.> HCl ein Produkt entstehen l\u00e4sst, welches nach dem positiven Ausfall der Furliirnlreaet innen zu sc-hliessen wohl einen Kohlenhydrat-eomplex enth\u00e4lt, aber nicht redneirt, kein Chitosamin und keine Pentose ist. Also aus demselben Aiisgangsmaterial sehen wir hei nur wenig verschiedener Behandlung grundverschiedene Cruppen aiilireten. Die Furfurolreaetion mit HCl gibt auch das Casein in sch\u00f6nster Weise, enth\u00e4lt also nach der Deutung, dm Hofmeister dem positiven Ausfall dieser Reaction gild < \u00fbnii KolilonliydiaUomplox.\nAllerdings gellen wohl f\u00fcr diesen und den von Lang-ilein im Seriimalhuniin, von K. Piek im Fibrin gefundenen Ivdilenhyilraicomplex in gleicher Weise die Ausf\u00fchrungen F. M\u00fcllers1) \u00fcber das Chitosamin, dass n\u00e4mlich die grossen /.lickermengen, wehlie der schwere Diabetiker und das I lilorhizintliicr aus ihrem Eiweissbestande liefern, auch hei giinsligsler Vcrwerthuiig unm\u00f6glich durch die Kolilenhydrat-griippi-ii im Proteiiimolekiil gedeckt Werden k\u00fchnen. Dasselbe gilr auch vomier Niieleins\u00e4ure. Kossel und Neumann5) er-\nl ahian. Diese Zeitschrift, IM. XXVIJ.\n- l!fiti;i*rr\u00bb\u2018 2ur dient ist] t PR Physiologie, IM. 1.\na IMitr\u00e4\"e zur chemischen Phys.. Bd. 1.\n4i /oils. In if| f\u00fcr Iholo-ie. IM. 12.\nAi D\u00fc se Zeitschrift. IM. XXII.","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Physiologie der Glykogenbildung.\n31'\nhielten nach der Behandlung der Thymusnucleins\u00fcure mit Schwefels\u00e4ure L\u00e4vulins\u00e4ure, welche nach Tollens nur aus Hexosen gebildet werden kann. Noll1) gewann auf dieselbe Weise L\u00e4vulins\u00e4ure aus der Spermatozoen-Nucleins\u00e4ure vom St\u00f6r (Steudel).2) Ls scheinen demnach manche Nucleins\u00e4uren Hexosen zu enthalten, die aber bei der unbedeutenden Menge, in der sie im K\u00f6rper auftreten, f\u00fcr die Frage der Zuckerbildung im. Organismus belanglos sind. Fs m\u00fcssen deshalb f\u00fcr die Zuckerbildung im Thierk\u00f6rper noch andere Quellen herangezogen werden. Friedrich M\u00fcller3) sprach die Ver-muthung aus, dass dieselben in den Hexonbasen zu suchen w\u00e4ren, resp. dem Leucin, als der in gr\u00f6sster Menge bei der Eiweissspaltung auftretenden Aminos\u00e4ure, die nach der Aehn-lichkeit ihrer elementaren Zusammensetzung mit dem Traubenzucker im Organismus leicht zu diesem umgepr\u00e4gt werden k\u00f6nnte. Die Desamidirung ist im Organismus ein gew\u00f6hnlicher Vorgang, und Jacoby4) gelang es, in der Leberzolle das Ferment nachzuweisen, welches im Stande ist, fest gebundenen StickstolT in locker gebundenen zu verwandeln. Dem Ein-wande, dass es sich beim Leucin um eine gespaltene Kette handle, begegnet F. M\u00fcller5) mit dem Hinweise, wie leicht Traubenzucker beim Stehen mit Kalkhydrat in Tetraoxycapron-s\u00e4ure \u00fcbergeht, die eine verzweigte Kette besitzt. Es erscheint also nicht gezwungen, dem Organismus die F\u00e4higkeit einer umgekehrten Wirkung, aus einer verzweigten eine einfache Kette zu bilden, zuzuschreiben. Eine gewisse St\u00fctze land die Theorie F. M\u00fcllers in einer Untersuchung von R. Cohn,f;) welcher nach Verf\u00fctterung von Leucin Glykogenbildung in der Leber constatirte. Ein \u00fcberzeugendes Resultat geht aber aus Cohn s Untersuchung nicht hervor. Seine Versuche sind an vier Kaninchen angestellt worden ; ein f\u00fcnftes\nV) Diese Zeitschrift, Bd. XXV.\n2) Stendel. Diese Zeitschrift. IW. XXXIV.\n3. L. c.\nb Diese Zeitschrift. lid. XXX.\n5) Zeitsehr. f. Biologie, IW. 12. S. 5P.I. \u2022 Diese Zeitschrift. IW. XXYIII.","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":";nn\nOscar Simon.\n:M\tlif'?in,K\u2018 S 'Versuches ein. Von diesen vier Vor\nvines keine Giykogenbildung; in einem V \u2022rs,\u201e.h le-l.il das Kontrollthier: ein drittes zeigte nur geringen\n\u25a0 ykcgenansau; nur ei,. Thier zeigte in ,1er Leber grosse G Z KQgonanh\u00fcHfurigv\t\u00b0\nCohn o|>erirtc an durch Hangern glykogenarm gemachten l iieren : untersuchte nur die Leber.\tFolgerungen nus \u00cf\n\u2018\t\u00ab bung eines Organes \u00fcber ein quantitatives Verhalten\n\u2022 \u2022\u00bb's m, Oesaunn(Organismus wandern,hm Steiles, wie ihn ,s\n'\u00c4-keineswegs zwingend. Auch v nlMillihiere he, ihrer individuellen Verschiedenheit nie be-su, wie viel Restglykogen im Versuchsthiere vorhanden\nZl l*l n s Konlrollthiere unter einander recht grosse Diiieieuzen im Glykogengehall. Da mir in Ansehung\n1^, .'tlin! Ve ATHme Ch,er G&0***** aus Leucin \u2022\u2022ob - \u00ab.Mine \\ ersuche um so weniger gest\u00fctzt ersehien ab\n,'l;r {C,he \"cgativer ist, hielt ich es bei der Wich \u00efkeit dv Frage geboten, die Versuche unter Vermeidung der antre uhrten Fehlerquellen zu wio,|or||okln K\u00fc|z\n;i,SS VV,lr\t\"in Mittel haben, welches geeignet N\nI anmehen vollst\u00e4ndig glykogenfrei zu machen, eine .MethoJle \u00aboren Mel, auch Frentzel-') mit Frfolg bei seinen I nter-\nDil. 1\", \"'<M 1 ,,\"l0*,nvmv\u2018'rtl\u00bb\">\u00ab im Organismus bediente.\nI k \"auch, dass nach der Strychnisirung die ,l,n lsl\u2019 aus angef\u00fchrtem Traubenzucker Glvkogen\na',\t';-\ta',,Cl\u2018 l!,'ndix:'' anhaltender Arbeit Thiere\n,,\t\"''''flou sah, nahm ich auf Anregung des Herrn\nm < <\u20181' Annahme, dass die dur, h Strychnin bedingten Krampf,\u2019 \u00bb\u00bb.er andauernden Arbeit in Analogie zu setzen si.'d V . suche am Frosch brach ich ab, als ein Thier auch nach stundenlangem Tetanus noch reichliehen Glykogengehalt zeigte euie lleobavhtung, die ich nachher auch hei LangendorHD\nl) Marburg\nJl I*flriser's Archiv. IM, An 3 L. c.\nAn luv hir Anatomie und Physif.lojrie. T](l. 21.","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"319\nZur Physiologie der Glvkogenbildung.\nangegeben fand. /uni \\ ersuche wurden Kaninchen zwei Tage laug mit Milch gef\u00fcttert, um den Magendariniiihalt zu verkleinern, um einer naohherigen Resorption von Kohlenhydraten zu begegnen und gleichzeitig f\u00fcr das schwerl\u00f6sliehe Leucin g\u00fcnstigen e Resorptioiisvorluilttiisse zu schallen r einen lag hungerten dann die Iliiere. Zur Strvchnisirung diente mir eine \u00fc,ot\u00b0,oige L\u00f6sung von salpetersaurem Strychnin. In einviertelst\u00fcndigen Pausen wurde ein Cubikcentimeter injicirt. bis spontane Krampfe auftraten, nach Ablaut derselben wurden neue Konvulsionen durch Zerren der Tliiere an der Pfote aus-gel\u00f6st : beim schw\u00e4cheren Auftreten derselben neuerdings in-jicirt. und dieses Verfahren auf 3 Stunden ausgedehnt.\nDie Thiere erwiesen sich individuell nicht nur'.dein (ie-w ich le nach verschieden in der Giftempf\u00e4ngliohkeit. Als Ver-f\u00fctterungsmaterial diente mir im ersten und zweiten Versuche ein Leucin, welches vor vielen Jahren von Kahlbaum bezogen und durch Pankreasverdauung gewonnen war. Ausgangsmaterial kann ich ni(*ht angeben. Das Pr\u00e4parat wurde in heissem Wasser gel\u00f6st, durch F\u00e4llung mit neutralem und basischem Rleiacetat, Einleiten von Schwefelwasserstoff zur Entfernung des \u00fcbersch\u00fcssigen Bleies, wiederholtes Fmkrystalli-siren in Wasser und aminoniakalischem Alkohol gereinigt. Es resultirte ein graues Pulver, welches, in Wasser gel\u00f6st, dasselbe gelblich f\u00e4rbte, nicht reducirte und keine Milloirsche Reaction gab.\nF\u00fcr die anderen Versuche stellte ich mir in R\u00fccksicht des hohen Preises Leucin nach dem Vorgang R. Cohns\u2019 L aus Plasmon dar:\n\u00d4OO g IMasmon wurden mit l\u00f6UO g rauchender Salzs\u00e4ure \u00dc Stunden am P\u00fcckllussk\u00fchler gekocht, eingedampft.\nDi r Syrup in 10 1. Wasser aufgenommen, abermals (unged\u00e4mpft, und dieser Vorgang sechsmal wiederholt. Auf diese Weise wurde die gr\u00fcsslr Menge der freien HCl verjagt. Der Syrup ln 10 I. Wasser auf-genommen, mit Hleiaeetat wie oben behandelt. Durch fractionirte Kristallisation und Peinigung in Wasser, ammoniakalisehen Alkohol, erhielt \u00ab\u2018in nur wenig gef\u00e4rbt erseheinendes Pulver, das keine Mi 11 on\u2019sehe\n1 Diese Zeitschrift. Pd. XXII.","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0H20\nOscar Si\nnn on.\nlUMCtion gab, alsc\u00bb tyrosinfrei war. Auf diese Weise wurden 70 \u00a3 gewonnen.\th\nZur IJ.stimn.ung ,los Glykogens hielt ich mich genau an die Vor-\nMhrift I llnger sl) \u201eher die Handhabung der lir\u00fceke-Kiilz'sehen\nMethode. In zwei Vorversuchen zeigten die Kaninei,en keine Spur von\nGlykogen m l.el,er und Muskel, nachdem dieselben 10 Stunden nach der\n\u2022 t ryrhnmismmg gehidiet worden waren. Drei Tliiere gingen im Versuche\nein, mehrere konnten nur durch k\u00fcnstliche Athmung am Lehen er-halten worden.\nVersuch I.\n:#M. Kin Kaninchen von 1250 g erhalt 1 >>:!,}\t\u201e\nNry, hum: im Ganzen O.oonx g. Wird am Hl./I. 11 h;M) \u201eettidtet: Leber wo gt :>2 g. K\u00f6rperh\u00e4lflen : A ll'.HI g. It r- ;f>2 g.\nLeberglykogen 0.\t: Muskelglykogen 0.\nVersuch I b.\n.\ti?\u2019'1' I:in Kaninchen von 1220 g erh\u00e4lt im Ganzen (r.<um'.) Stev. lmin\nI n .50 Heg um des Versuches,\t\u2018\ndl. I. Das Thier erhalt Um 1 * l\u00f4 1<> g heuein durch die Schlund-sonde eingegossen ; die L\u00f6sung schwach, alkalisirt durch Xa,C0...\n., Lll. tO* .get\u00f6dtet. Leber wiegt \u00f6l g. K\u00f6rperh\u00e4lfte: A =1 :>77 <r I* r - .\u2018L2 g.\tr\u2019\nGlykogen in Leber und Muskel = 0.\nVersuch II:\nA.\tKanin, I,,.,,\tefh\u00e4lt\tam \u00ab./11, 1 h ft.rtt)07 g\tXtrvclmin.\n\u2022 II. dk fr\u00fch gelodtet. Leber = :B2 K\u00f6rperh\u00e4lfte : A = \u00d4\u00dc\u00d4 -\nIt =s* ;)(,/ g.\nOlykogen in Leber und Muskel = o.\nMH .\u00bbh\t*t>#H\tam XII. |h n.noox g\tStrychnin.\n\u25a0\t; -'\tIS g Lenem ,n 120 ccm\tWasser. Leber = \u00ablg. K,;,.pcr.\n:\tr- 10,11. um 10', Vormittags get\u00f6dtet.\nGlykogen o.\tGlykogen 0.\nVersuch III.\nA.\tKaninchen\t2271 i\tg erh\u00e4lt\tam 17. II. 0.0007 g\tStrychnin.\nl-s- II, gehultet. Leber ^ 71 g. K\u00f6rperh\u00e4lfte: A f>0\"> g. B 7U g. Leherglvkogen 0.\tGlykogen 0.\n22SO\tg erh\u00e4lt\tam 21.JL O^KXIS g\tSlrvchnin.\n\u2014 Il 1 * m !\u00f6 g Leucin ln 80 ccm. Wasser. 2:UI. H)h Vormittags \u00a3e-Mtet. Leber 7;i g. K\u00f6rperh\u00e4lfte: A - \u00d4l*\u00f4 ^ U vergessen. * \u00b0 Leherglvkogen 0.\tK\u00f6rperglykogen 0.\n1 Sem Archiv. Hd. 71.","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Physiologie der Glykogtnbilduug.\n321\nVor such IV.\nKaninchen 2207 g erh\u00e4lt am 2\u00d6..I1. 0.0000 g Strychnin. Am 20./1I.\n2 h Nachmittags l.r> g Leucin. Am 27. 11. lim 10 h l\u00f4 getodtet. Leber \u2014 00 g. K\u00f6rperli\u00e4lfte : A ==; 022 g. I> -- \u00abil\u00f4 g.\nLeber und Muskel vollst\u00e4ndig glykogenfrei.\nIn drei weiteren F\u00fcllen gingen die Thiere .unmittelbar nach der Kingiessung ein ; in einem von diesem war die Fl\u00fcssigkeit in der Lunge nachzuweisen, in den anderen niclIT: in den mitgelheilten Versuchen wurde das Leucin gut vertragen: stets wurde der Darminhalt in Wasser aufgenommen: gekocht: tiltrirt ; der Vorgang mehrmals wiederholt: \u00abunged\u00e4mpft : nur Spuren von Leucin waren der Desorption entgangen. In meinen Versuchen war offenbar wegen der geringen Fl\u00fcssig-keitsmengc, die ich anwandte, die Desorption eine bessere als hei Cohn's Thieren. Das Leucin war in heissem Wasser gel\u00f6st, unter Zusatz von Na,C03 schwach alkalisch gemacht, lief aber bei K\u00f6rpertemperatur stets theilweise wieder aus. Im Versuch III waren in der Schlundsonde 0,75 g gehliehen, in den anderen nur unw\u00e4gbare Massen,\nWenn wir die aus unseren Versuchen gewonnenen Resultate betrachten, so zeigt sich, dass, entgegen den Angaben Cohn\u2019s, weder aus dem durch Dankreasverdanung (Versuch I, zur H\u00e4lfte Versuch H), noch aiis dem durch S\u00e4urespaltung aus Casein gewonnenen Leucin im Thierk\u00f6rper Glykogenhildung statt-lindet. Dieses Resultat erscheint im hohen Grade befremdlich, da ich im Leucin zum Mindesten einen indirekten Glykogenbildner im Sinne Cremers vermuthete, als welcher sich zum Beispiel nach NeWlthau\u2019s klassischen Untersuchungen As-paragins\u00e4ure und kohlensaures Ammoniak erwiesen.\nAus meinen Versuchen geht aber zur Evidenz hervor, dass Leucin weder direkter noch indirekter Glykogenbildner ist. Es ist nun zu bedenken, oh damit auch die Leucintheorie des Eiweisszuckers heim schweren Diabetes und heim Dhlor-hizinthicr ersch\u00fcttert wird. Auf Grund folgender Ueberlegung erscheint es mir doch gewagt, einen solchen , Schluss zu ziehen.\nWir d\u00fcrfen heute kaum mehr vom Leucin, als vielmehr","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":":\u00ee22\nOsr ar Simon.\non I.cin incn\t.la oh eine grosse Anzahl Isom\u00e9rjen der\nAminoe.ipiiiiisaure gitH. So entsteh, nach R. Cohn', sell,\u00ab, L -le. ankreusvordauung -in Cerner,,,,. mehrerer Loncine Wie\nsd! I ' T fra!te/S\u2018We'\u2018\u2018\",,^re K\u00f4rjKT phvsiologisoh vor-I ' '\"l' \" --.halion, haben, uns .lie rntemuchungen EraiI\nmm a\ti\u201e ihrem Verhalten\nIvtis l'''\t^ \u00b0 111 ,)ilS Kre|,'\u20181\u201c <:,ll\"lllnim s' ,,ie f'IO-\n1\t\"\tdle \u2022li.-ohy. -, F. Miller und i. h \u2019i (an,1er,\n.\"<|g-n -anz andere Leucine liefern, als die soeernirlen For-\nsiedende Minerals\u00e4uren. Welehor An das viel-\nsie |,'\",i l\t\"Is intermedi\u00e4res\nk , \"/ \u20191';\tr;\"\u2018lltVh\u2018n',<\u201c\tnur dieses\nK;une\t/nekeri,nolle in lielra. hl, entzieht sich vorl\u00e4ufig jeder\nh. intniss. L Sehu-arz hat gezeigt, dass Eiweisskdr.^nae\nl*ehaiidliing mit Formnldohyd gegen Fe,,sin resistent I,leiben\n, \u201d Inpsm aueh weiter arupdlbar sind. Das Eiweissmolek\u00fcl\nI \u2022 -l-,nnaeh verschiedene Schlosser, von denen aus es er\u00f6llhet\n\u2022 dg-,loss,.,, werden kann: das eine Schloss kann verlegt\u2019\n! in M'U'V,\u2018- pW*- w-rdon. So fand ich mit Zcrnor\u00bb, Tm\nI nnndarm \u201eI, das Trypsin unwirksam hei einer Reaction bei\nwelcher D.astase am g\u00fcnstigsten wirkte und umgekehrt Es\nUnnen w\u201e ,| auch die Aulschliessungsprndukte je \u201each der\nNatur des \u201ellnendc, Schl\u00fcssels vorsehjeden sein.\nKutscher und Seemannr\u2019i fanden neuerdings da\u00ab\u00ab\nCrscLhi; FD:r\"!mal rr,,irt\u2019*****\n- - hum,let. Es kommt also gar nicht als solches in die l'Ol-uv .'s ist entweder zu Eiweiss aulgobaul, oder noch weiter gespalten worden. 0. Wiener\u00bb, geigte, dass verf\u00fctterte' in zun, Mindesten theilweise in Giveoenll \u00dcbergebt Zieht\n- ist .une -I,rekte r,npr\u00e4g\u201eng zu Glykogen schon ni. 1,1 mehr\n1 hi. \u00ab* Zritselirift. Hd. XX\u2019\n- i. <\u2022;\n\u2022\u2019 An htv liii klimsrlt,- \\Mi<in. B,J. 70.\n*' ^,r*llv ,,il' ^\u2018i^lauiiii^skraTiklitMtcn. 1X02. l>itsr Zeitschrift. |;,t. XXXIV.\nIii\\ f\u00abii \u2022< X|\u00bbei imentdle Patln.lnirie und Pliai mak<,l,\u00bboi,-. Bd. 0\u00bb.","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Physiologie der GlvkogenhiMung.\nm\nzu erwarten. Auf dom Wege der Verbitterung ist. die Frage der Zuckerbildung aus Leucin auch aus folgender Ueherlegung nicht zu entscheiden.\nNebelt lia u1 ) und sp\u00e4ter Eren tze!*) zeigten am hungernden Thier, Zuntz b und Lehmann an den llungerern Getti und Brcithau.pt, dass der K\u00f6rper aus seinem \u2022eigenen 'Best\u00e4nde Glykogen liefert, Nebolthau fand neuerdings, wie sein Sch\u00fcler Lehmann4) mittheilt, dass Aeetamid die Zuckerausscheidung beim Pankreasdiabetes in die H\u00f6he treibt, eine Erscheinung, die nur als mittelbare Zuckerbildung aufziifassen ist.\n^ kt \u201eUl respective Zucker nicht nur ein Produkt der Assimilation zu sehen, vielmehr auch ein intermedi\u00e4res StofVwechselprodukt des Eiweisszerfalles, welches in Nebelt haus und Zuntz\u2019s Versuchen durch Buhe vor Weiterverbrennung gesch\u00fctzt wurde. Geht auch beim Zerfall des Fi-weisses in den Geweben ein The il \u00fcber die Glvkogenstufe so i>t m\u00f6glich, dass dieser lheil unter Umst\u00e4nden auch vvaehsen kann, wie im Diabetes, so in der Phl\u00f6rhizunVergiftung, bei welcher, wie Zuntz so sch\u00f6n gezeigt hat, die Niere wie eine S\u00e4ugpumpe Kohlenhydrat an sich reisst und auf diese Weise auch Eiweiss zum Zerfall, Proteinmolek\u00fcle zum Einsturz bringt.\nEs ist mir eine angenehme Pflicht, auch an dieser Stelle Herrn Professer Zuntz f\u00fcr das Interesse, das er meinen Untersuchungen entgegengebracht hat.1 meinen besten Dank\nzu sagen.\nb Zeitschrift f\u00fcr Biologie, IM. 10.\n2\u00bb Pfliiger's Archiv. IM. \">f>.\n\\ ircliow s Archiv. FM. PU. Supplement.\n4| Lehmann. Inaugural-Dissertation. Halle. 1902.","page":323}],"identifier":"lit17641","issued":"1902","language":"de","pages":"315-323","startpages":"315","title":"Zur Physiologie der Glykogenbildung","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:57:25.410536+00:00"}