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Ueber Vorkommen und Bestimmung der Oxalsäure im Harn

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{"created":"2022-01-31T14:34:11.121740+00:00","id":"lit17643","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Autenrieth, W.","role":"author"},{"name":"Hans Barth","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 327-342","fulltext":[{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"lieber Vorkommen und Bestimmung i|er Oxals\u00e4ure im Harn.\nW. Autenrieth\nin I-'iviburg i. B.\nV..n\nund\tHans Hartli,\njnakt. Arzt in Stuttgart.\nMitthtiluii}! aus- il<r iit\u00ab\u2018.ii\u00ab\u2018itiischi\u2018ii AI* I ht- i I uu *r\tl* ui \\\u00bbr > i t ;i t sla l*\u00ab>rul \u00ab>rin n i s Krt-iluirp i. IV\nHer llciiaolion ziigfirun<:<\u2018u am 2.5. April unia.)\nBis vor Kurzem hat man die Oxals\u00e4ure im Harn last ausschliesslich nach einer von Neubauer angegebenen Methode bestimmt. Dieselbe besteht bekanntlich darin, dass man eine gr\u00f6ssere Menge Harn mit < ihlorcaleium bei .tiegenwart von \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak volfst\u00e4ndig ausf\u00e4llt, den entstandenen Niederschlag mit Essigs\u00e4ure im geringen lieberschuss versetzt, um die gef\u00e4llten Phosphate wieder in L\u00f6sung zu bringen, und den hierbei ungel\u00f6st bleibenden Tlieil nach -Lsl rindigem Stehen auf einem kleinen Filter sammelt. Nach dem Auswaschen \u00fcbergiesst man den Niederschlag auf dem Filter mit m\u00f6glichst wenig Salzs\u00e4ure und sp\u00fclt, mit etwas Wasser nach; Calciumoxalat gehl hierbei in L\u00f6sung, w\u00e4hrend vorhanden gewesene Harns\u00e4ure ungel\u00f6st bleibt. Aus dem ge-sammelten Fill rate wird dann durch Feberschichten mit Ammoniak das Calciumoxalat wieder gef\u00e4llt, das nach^i Stunden aut einem Filterchen gesammelt, ausgewaschen und durch Ol\u00fchen in Calciumoxyd iibergefiihrt wird, welches schliesslich zur W\u00e4gung gelangt.\nDie Neubau ersehe Methode der Bestimmung der Oxals\u00e4ure kann sicherlich keine ideale und befriedigende genannt werden, weil ihr eben zu viele M\u00e4ngel anhaften. Einmal geh\u00f6rt die Austiihrung derselben zweifelsohne zu deii unangc-","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022)\u2014<\nW. Aulenrieth und Hans Barth.\nnchniowm und zudem noch recht zeitraubenden chemischen Operationen, indem es manchmal sehr lange, vielt: Stunden, in l\u00e4ge dauert, bis eine gr\u00f6ssere Menge Harn durch ein kleines l i ier vollkommen klar liltrir! ist; der Calciumoxalalniedersehla\u00ab geh\u00f6rt zudem gerade zu denjenigen Niederschl\u00e4gen, die, zumal wenn sie in sehr kleinen .Mengen vorhanden sind, \u00e4usserst leicht durchs Filter hindurchgehen. Besonders kommt aber hiei'boi der limsland noch in Betracht, auf den schon lluppert'i Irtiher aufmerksam gemacht hat, dass oxidsaures Calcium sowohl m Essigs\u00e4ure, als auch in den sauren phosphorsauren >alzen des Harns keineswegs unl\u00f6sliel, ist: wenn diese L\u00f6slichkeit auch keine grosse ist, muss sie doch bei den Spuren Oxals\u00e4ure, die sich normaler Weise im Harn vorlinden, ber\u00fccksichtigt \\vcrdon. Ausserdem kann sich dem Calcimnoxalat-mcdei schlage, zumal bei l\u00e4ngerem Stellenlassen des Harns, 'las ja schwer losliehe, Schwefels\u00e4ure Calcium beimengen, wo-diirrh nat\u00fcrlich ein zu hoher Werth f\u00fcr Oxals\u00e4ure gefunden wird. In Folge der unzureichenden Methode, nach der ge-aibtiiel winde, gehen auch die Angaben der meisten Autoren m '1er Frage \u00fcber das Vorkommen der Oxals\u00e4ure im normalen Harn so weil auseinander. Im Hinblick hierauf haben wir uns schon vor l\u00e4ngerer Zeit1 2) die Aufgabe gestellt, eine zuverl\u00e4ssig.' Methode der qiiantitatjyen Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Harn auszuarbeiten, um an der Hand derselben der oben angcdciileleii Frage n\u00e4her Irelen-zu k\u00f6nnen. Inzwischen ist 'on L. Salkowski iZeilsclir. f. physiolog. Chemie, Bd. XXIX.\n43/, HKXt) eine ausf\u00fchrlichere Arbeit \u00fcber denselben fegen\u00bb siatid erschienen, in der eine Methode -1er Oxals\u00e4urebestim.nung beschrieben wird, die mit unserem Verfahren in manchen Funkten nheremslimmt, in anderen jedoch wesentlich von dem\n1 Harnanalyse, K). Airtlage, 7*0.\n. , | l*\u201c' \"\u2019t'scntlirhstrn Krgehnisse. die in dieser Abhandlung nieder-g'-Fgl \u00bbmd. liait, n wir bereits vor \u00d6', Jahren in H\u00e4nden gehallt; da \u2018\u2018\"Vj \"Ils 'hi'-' h sein in.slicinis. hos Sludmni und die Ahle-un\u00bb ei io., .O.spriifmig sehr vin Anspruch genommen war und zudem\nA' \" I! b'ssorlation benutzen wollte. so \u201eHisste die VerofVenl-'lersellien bis jetzt hinaus\u00bb,-s, hohen werden.","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Vorkommen und Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Harn.\n329\nunserigen verschieden ist. Wir sch\u00fctteln, wie Salkowski angibt, ebenfalls mit Aether die Oxals\u00e4ure aus, nachdem sie aus ihren Salzen durch Salz-\u00f6der Schwefels\u00e4ure frei gemacht worden ist. Dass man auf dieses einfache und so nahe liegende Verfahren nicht schon fr\u00fcher gekommen ist, h\u00e4ngt wohl damit zusammen, dass in verschiedenen \u00e4lteren Lehr- und Handb\u00fcchern der \u00ab Chemie die Oxals\u00e4ure als eine in Aether sehr schwer l\u00f6sliche oder gar unl\u00f6sliche S\u00e4ure beschrieben wird. Line derartige Angabe ist nun durchaus nicht richtig; wie uns ein Versuch gezeigt hat, werden etwa 1,8 g Oxals\u00e4ure \u25a0(Cs-01U*.+ - 1.1*0) bei 15\u00b0 von 100 ccm. k\u00e4uflichem, officinellem Aether (spec. Gew. 0,720) gel\u00f6st oder eine ges\u00e4ttigte L\u00f6sung der S\u00e4ure in einem solchen Aether enth\u00e4lt 2,5Oxals\u00e4ure. Es musste ferner von uns festgestellt werden, ob sich Oxals\u00e4ure aus verd\u00fcnnter, w\u00e4sseriger L\u00f6sung einigermassen vollst\u00e4ndig durch Aether nussch\u00fctteln l\u00e4sst. Um dies zu entscheiden, wurden je 5 ccm. n/ioOxals\u00e4ure mit einem Gehalt von 0,0315 g krystallisirter Oxals\u00e4ure auf 20 ccm. verd\u00fcnnt und mit verschieden grossen Mengen Aether wiederholt t\u00fcchtig ausgesch\u00fcttelt. Die gesammelten Aetherausz\u00fcge wurden durch ein trockenes Filter gegossen, dann mit einigen Cuhikcentimetern Wasser versetzt und durch Destillation vom Aether befreit: im Destillationsr\u00fcckstande wurde alsdann die Oxals\u00e4ure durch Titration mit nm Kalilauge bestimmt.\nI.\tVersuch: Die Oxals\u00e4imd\u00f6sung wurde 1 mal mit 100 rem.. als-dann \u00ee mal mit je 50 ccm. Aether ausgesch\u00fcltelt. Aetherriickstand: 82\" . der angewandten Oxals\u00e4ure.\nII.\tVersuch: 5 Ausscli\u00fcttelungen. v\u00ee mal mit je 100 ccm.. 2 mal mit je 50 crin. Aether. Aetherriickstand: 01\u00b0 \u00bb der angewandten Oxals\u00e4ure.\nIII.\tVersuch: 5 AusscbiUtclungen mit je 100 cem. Aether. Aetfier-r\u00fcckstand: 80\" .\u00bb der angewandten Oxals\u00e4ure.\nEs wurde ferner die Oxals\u00e4urel\u00f6sung mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure versetzt und wiederum in der angegebenen Weise mit Aether ausgezogen. Auch hierbei gingen bei 4\u20145 maligem Aussch\u00fctteln mit gr\u00f6sseren Mengen Aether 85\u201490\u00b0/o der S\u00e4ure in diesen \u00fcber. Ebenso verlief der Versuch, als an Stelle von reinem Aether ein solcher genommen wurde, der 3 oder 50 Alkohol enthielt. Im Weiteren wurde versucht, aus","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"\nAV. A \u00ab t \u00ab\u25a0 n riet h und Hans H a r tli\n'\u25a0mkt stark verd\u00fcnnten w\u00e4sserige,, L\u00f6sung die Oxals\u00e4ure mit Aether zu extrahiretf; hei einem derartigen Versuche befanden \u00abich <Mki| K Oxals\u00e4ure im Liier L\u00f6sung, also ehva die .Menge Oxals\u00e4ure, die sieh nach F\u00fcrbringer in dem gleichen Ouantum normalen Harns vorlindet. Hierbei hat sieh gezeigt -lass bei einer solch starken Verd\u00fcnnung nur Spuren aber aul jeden Kall nicht die ganze Menge Oxals\u00e4ure in ' eu Aether \u00fcbergeht, seihst wenn man sehr viel von dem < Iztei en anwendet und mil ;> oder ti Portionen Aether gr\u00fcndlich aussehiiltell. Wie vorauszusehen war, hat ferner ein Versuch gezeigt, dass die Oxals\u00e4ure um so schwieriger in den Aether \u00fcbergeht. je verd\u00fcnnter ihre L\u00f6sung ist. Wir haben diese orientu-enden Versuche ausgef\u00fchrt, weil der (iedanke nahe hi'gl. die Oxals\u00e4ure aus dein unges\u00e4uerten Harne direkt mil Aether auszuseh\u00fclleln. Dieselben haben uns aber davon \u00fcberzeugt -lass ein derartiges Arbeiten nicht zul\u00e4ssig ist. Selbst wenn man die l agesmenge Harn anwendet und dieselbe mit 1 bis I15 Liter reinem oder alkoholhaltigem Aether aussch\u00fcttelt linden sieh h\u00f6chstens..gerade' nachweisbare Mengen von Oxal\u2019 saure im Aetherextraete vor. Wir haben sei,liesslieh nach dem folgendem re,-lit befriedigenden Verfahren gearbeitet, um -he Oxals\u00e4ure ,m Harn naelizmveisen und quantitativ zu be-slmunen. Man versetz! die.Tagesmengc Harn1} mit Clilor-\n< alein,\u201ehisuug im t:ebersehhs\u00bbe, danhmit Ammoniak bis zur\nstark a.lkal,sehen   n, sch\u00fcttelt gut durch und l\u00e4sst\nober Xaehl, d. h, 18 g(, Stunden lang sieben; die \u00fcber dem Niederschlage stehende Fl\u00fcssigkeit giesst man durch das Donoelidier einer m, 1,1 zu kleinen Nutsehe, bringt schliesslich den Niederschlag darauf und sp\u00fclt mil wenig kaltem Wasser nach. W endel man ein gutes piltrirpapier an. so beansprucht das Al,saugen der ganzen Fl\u00fcssigkeit h\u00f6chstens > Stunde, selbst \u00abei\", - l-iter Harnlliissigkeit Vorgelegen haben und man das l i Irai wie,I,tI,oll zur\u00fcekgiessen muss, bis es vollkommen klar ablhesst Den gut abgesaugten Niederschlag bringt man in ein beehcrglns und l\u00f6st ihn in m\u00f6glichst wenig heisser Salzs\u00e4ure auf.\n11 ^'vockmiissijx nimmt man nicht weniger.","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Vorkommen und Bestimmung dor Oxals\u00e4ure iiu Harn. B.\u2018H\nIn (len meisten F\u00e4llen gen\u00fcgen Bo ccm. einer etwa lfv' oigen Salzs\u00e4ure, um den Niederschlag von der Tagesmenge Harn in L\u00f6sung zu bringen. Die erhaltene L\u00f6sung sch\u00fcttelt man in einer ger\u00e4umigen, mit (ilasstopfen verschliessbaren Flasche mit \\ bis \u00f4 Fortionen von je* 1 f)0 bis :?Oo ccm. Aether, der B\u00b0 <> absoluten Alkohol enth\u00e4lt, t\u00fcchtig aus. Nimmt man hierbei eine starkwandige Flasche, so kann man durch l\u00e4ngeres Hin- und Herw\u00e4lzen derselben, ohne jede Anstrengung, eine gr\u00fcndliche Hxtraction der w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeit durch Aether bewerkstelligen. Die s\u00e4mmtlichcn Acthcrausz\u00fcgc bringt man zun\u00e4chst in einen trockenen Glaskolben und. l\u00e4sst sie etwa l Stunde lang ruhig stehen. Hierbei scheiden sich am Hoden und an der Gelusswand \u00ables Kolbens meist noch einige Tropfen w\u00e4sseriger Fl\u00fcssigkeit aus, von- der man die Aetherl\u00f6sung trenni und diese noch (lundi ein trockenes Filter giesst. Zum Filtrate bringt man ca. \u00f6 ecm. Wasser,* um heim Erhitzen die Hihhingdes Oxals\u00e4uredi\u00e4thylesters zu verhindern, destillirt hierauf den Aether midden gr\u00f6ssten Thcil des Alkohols ab, sch\u00fcttelt, falls es n\u00f6thig ist.1) die r\u00fcckst\u00e4ndige w\u00e4sserige Fl\u00fcssigkeit mit wenig Hint kohle durch, itnd iiltrirt wiederum ah. Das so erhaltene, meist vollkommen klare und aut dem Wasserbade a ul B bis 5 ccm. eingeengte Filtrat versetzt man erst mit Calciumcbloridlosung, hierauf mit Ammoniak bis zur stark alkalischen Reaction, l\u00e4sst einige Zeit absitzeu und s\u00e4uert-schliesslich mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure ganz schwach an. Nachdem die Fl\u00fcssigkeit \u00fcber Nacht gestanden hat. sammelt man das Calciumoxalat auf einem aschenfreien Filter, w\u00e4scht mit kaltem Wrasser aus und f\u00fchrt es durch starkes Gl\u00fchen in einem Platin!iegel in Oaleiumoxyd \u00fcber, das gewogen wird, oder man l\u00f6st das Calciiimoxalat in verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure auf und bestimmt in dieser L\u00f6sung, durch Titration mit einer eingestellten Kaliumpermanganatl\u00f6sung die Oxals\u00e4ure. Die gravimetrische Methode ist ohne Zweifel der titrimetrischen vorzuziehen, da dem Calciumoxalatniedersehlage leicht noch Stoffe anhaften k\u00f6nnen, welche die Kaliiimpermanga-\nL Wenn n\u00e4mlich fettige, harzige und f\u00e4rbende Stoffe zugegen sinh : Oxals\u00e4ure seihst wird von Blutknhle nicht zuriickgelialten.\nHf |ipo-Scyl(Ts Zcjts hrift f. jihysioi. Cln-mie. XXXV.\t2-4","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"aas\nW. Aut**!irietii und Hans Barth.\nuatlosungghdeldaHs r. -Juciren, Wir haben dasbeim Gl\u00fchen erhai-lunt; Culoimnoxyd wiedefholtauf Schwefel- und Phosphors\u00e4ure untersucht, aber niemals diese S\u00e4uren darin naehweisen k\u00f6nnen.\nNach diesem Verfahren haben wir in einer grossen Zahl normaler und pathologischer Harne Oxals\u00e4ure stets nachweisen k\u00f6nnen und auch quantitativ bestimmt.\nhs liagl sieh nun, ob dieses von uns angewandte Verfahren zuverl\u00e4ssig und auch hinreichend genau ist. Nach den kritischen Bemerkungen, welche Salkowski in seiner erw\u00e4hnten Abhandlung \u00fcber die von Hoppe-Seyler und Thierfelder allgebrachten Aenderungen an der Neubauer sehen Methode der Oxals\u00e4urobeslimmung gemacht hat. sollte man dies nicht glauben.\nSalkowski C hatte schon vor mehreren .fahren angegeben. \u2022 dass, wenn inan einen Harn zur Bestimmung des Kreatinins mit Kalkmilch und Chlorcalcium f\u00e4llt und filtrirt, un l'iltral sich stets Oxals\u00e4ure findet . Diese Angabe ist auch in der irstcn A ullage von Salkowski s < Praktikum der physiologischen Chemie , (18!\u00bb% S. J08 unter Abschnitt V zu linden: :H<I ccm. Harn wurden durch vorsichtigen Zusatz von Kalkmilch sc hwach alkalisirt, mit Chlorcalcium genau ausgcl\u00e4llt, auf ;I(K\u00bb c-m. aufgeliillt, gut gemischt und nach !\u2022> Mi U rite a durch ein trockenes l'iller filtrirt. Unter Ab-scliniti \\l desselben Praktikums stelil: -Aus der bei dem Nachweis des Kreatinins erhaltenen Alkoholf\u00fcllung erh\u00e4lt man oxalsauren Kalk . . . . . . Der Nachweis gelingt regelm\u00e4ssig. wenn die alkalische Keaclion der Harnmischung nicht zu stark war und die Mischung nicht zu lange vor dem l-'iltriicn gestanden halte.. Diese Angaben Salkowski s sind ohne Zweitel richtig; sie best\u00e4tigen aber auch gleichzeitig (lie llichligkeil unserer Angabe, dass n\u00e4mlich die F\u00e4llung der Oxals\u00e4ure durch Chlorcalcium vollst\u00e4ndig ist, wenn man ' den Harn mit Ammoniak stark alkalisch macht, \u00fcilorcalcium im I ebersclrusse anwendet und die Harnmischung vor dem Abfitfrireii 1 ti bis in Stunden stehen l\u00e4sst. Wir haben\nHiosr Zoitsiiinft. B\u00abl. X, v 121 issfiv.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Vorkommen und Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Harn.\n333\nzu wiederholten Malen die vom caleiundialtigen Niederschlage abliltrirte Fl\u00fcssigkeit auf ein kleineres Volumen eingedampft und nach der SalkowskUsehen Methode auf Oxals\u00e4ure gepr\u00fcft, dieselbe aber niemals naehweisen k\u00f6nnen. Unsere Methode der Oxals\u00e4urebestimmung hat vor der von Salkowski empfohlenen manche Vorz\u00fcge, wie aus folgenden Angaben zu ersehen ist:\n1.\tMan kann nach derselben leicht gr\u00f6ssere Mengen von Harn, die ganze Tagesmenge oder mehr, in Arbeit nehmen, wodurch nat\u00fcrlich auch gr\u00f6ssere Mengen von Calciumoxyd zur W\u00e4gung gebracht werden, als wenn man nur 300 ccm. Harn verarbeitet. Dies kommt besonders in Betracht bei der Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Harn von solchen Personen, die an Polyurie leiden, deren Tagesmenge Harn, wie dies bei den Diabetikern ja h\u00e4utig der Fall ist, mehrere Liter betragen kann.\n2.\tDie Oxals\u00e4ure wird aus einer nicht zu verd\u00fcnnten L\u00f6sung mit Aether, bezw. alkoholhaltigem Aether ausgesch\u00fcttelt. Wie oben angef\u00fchrt ist, kann man ja den ganzen, mit Chlor-calcium erhaltenen Niederschlag aus der Tagesmenge Harn in etwa 30 ccm. Salzs\u00e4ure l\u00f6sen; rechnet man noch das Waschwasser dazu, so erh\u00e4lt man vielleicht im Ganzen f>0 oder \u00f6O ccm. w\u00e4sserige, salzsaure L\u00f6sung, aus der die Oxals\u00e4ure ausgesch\u00fcttelt werden muss. Wie wir gezeigt haben, l\u00e4sst sich aber die Oxals\u00e4ure um so schwieriger quantitativ aus-sch\u00fctteln, je verd\u00fcnnter deren w\u00e4sserige L\u00f6sung ist.\n3.\tNach dieser Methode bestimmt man nur die pr\u00e4-formirte Oxals\u00e4ure und l\u00e4uft nicht Gefahr, dass sich beim Eindampfen aus derselben die nicht in Aether l\u00f6sliche Oxalur-s\u00e4ure bildet.\nSalkowski (1. c.) gibt selbst an: 'Man darf das Eindampfen des Harns nicht zu lange dauern lassen, darf also nicht zu grosse Quantit\u00e4ten Harn nehmen, so w\u00fcnschenswerth es auch w\u00e4re, eine etwas gr\u00f6ssere Quantit\u00e4t Oxals\u00e4uren Kalks zur Bestimmung zu erhalten. Aber auch wenn man nur \u2019>00 ccm. Harn nimmt, so liegt immer noch die (\u00bb(\u2018fahr eines Deficits durch Uebergang von Oxals\u00e4ure in","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"m\nW. A uten rie Ui und Hans Harth.\neine ni. lj! durch Aether extrahirbare Form lO.xalur--auroi vor.. Da die lei ziere Horch Erw\u00e4rmen mit starker Salzs\u00e4ure unter Froiwenlen von Oxals\u00e4ure zerlegt wird, so liegt iler (ledanke nahe, den Harn vor dem Eindampfen mit Salzs\u00e4ure euzus\u00e4uren. Dieses Verfahren scheint uns auch nicht empfehlenswert!! zu sein, da ja die freie Oxals\u00e4ure unter dem Einfl\u00fcsse wasserentziehender Mittel in Kohlens\u00e4ure und Ameisens\u00e4ure, hezvv. in Kohlens\u00e4ure. Kohlenoxyd und Wasser zerf\u00e4llt. ISei der ja immerhin geringen Menge von Oxals\u00e4ure, die sieh normaler Weise im Harne vorlindel. k\u00f6nnte aber ein derartiger Zerfall, seihst wenn er nur in Spuren erfolgen wurde, unter t'msliinden eine erhebliche Fehleri|iielle bedingen. Nach einer Heobaehtung von Carles'j soli sogar eine Zerlegung der Oxals\u00e4ure unter Abspaltung von Kohlens\u00e4ure cin-trelen, wenn man durch die w\u00e4sserige L\u00f6sung der S\u00e4ure bei l'Nt\" ein indifferentes Gas leitet. Im Hinblick hierauf wird es sieh empfehlen, bei der Bestimmung geringer Mengen von Oxals\u00e4ure ein l\u00e4ngeres Kochen oder Eindampfen der betreffenden Fl\u00fcssigkeit zu vermeidet), zumal wenn freie Minerals\u00e4ure, wie Salzs\u00e4ure, zugegen ist.\nNach unserer Methode haben wir zun\u00e4chst in einer\ngr\u00f6sseren Anzahl von normalen Harnen die Oxals\u00e4ure bestimmt,\nund zwar sowohl massanalytisch durch Titration mit einer\neingestellten k\u00e4liuinpermangunatl\u00f6sung, als auch gravimetriseh,\ndurch Wagen des heim Gl\u00fchen des Niederschlages entstandenen (lalciumoxydes.\nI. Titration der Oxals\u00e4ure mit Kaliumpermanganat.\n1 <nn. (l\u00bb*r Kaliunipermanganatl\u00f6sun? entsprach 0.001131 z wasser-troier Oxals\u00e4ure\t.\nNormaler Jlarn.\n1.\tTagesmenge : 1350 ccm., sp. Gew. 1,012 : Mii04K-LOsung :\nIS (\u2018cm. ---i 10.1 mg Oxals\u00e4ure.\n2.\tTagesmenge: 1-150 rem.. sp. Gew. 1.010; MnO,K-L<\nS ecin. = 0,0S mg Oxals\u00e4ure.\n\u2022t. Tagcsincngc: SUO ccm., sp. (iew. 1.01!); MnO.K-Lflsung:\n13 cem. -- M mg Oxals\u00e4ure.\natsung :\n0 Zeit sc hr. f. Oliem.. 1S70. S. 570.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"Vorkommen und Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Harn. 335\n4. Tagesmenge : 050 ccm . sp. Gew. 1008; Mn04K-L\u00f6sung :\n15 ccm. = 17.1 mg Oxals\u00e4ure.\t)\n5. 5000 ccm. normaler Harn verschiedener Herkunft:\nverbrauchte Mn04K-L\u00f6*ung :\tt\n33 ccm. = 37.9 mg Oxals\u00e4ure.\nNimmt man hierbei als Tagesmenge 1500 ccm. Harn an, so sind in diesen 11,5 mg Oxals\u00e4ure enthalten gewesen.\nII. Gravimetrische Bestimmung der Oxals\u00e4ure als CaO.\n(\nm\t\\\n- = 1.607 ) 56\t7\nDie Menge Oxals\u00e4ure erf\u00e4hrt mau durch Multiplication des Gewichtes des erhaltenen Galciumoxvdes mit 1,007:\nc,h8o4 no\nCaO\n1.\tTagesmenge : 1150 ccm., sp. Gew. 1.012.\nCaO \u2014 0.007 g = 11,d mg Oxals\u00e4ure.\n2.\tTagesmenge: 1730 rem., sp. Gew. 1.010.\nCaO = 0,009 g =?. 14.5 mg Oxals\u00e4ure.\n3.\tTagesmenge : 1850 roui., sp. Gew. 1.015.\nCaO = 0,015 g = 24,2 mg Oxals\u00e4ure.\nAus diesen und den obigen Werthen ist zu ersehen, dass die Menge Oxals\u00e4ure, die in 24 Stunden mit dem Harne entleert wird, im Durchschnitt 10 bis 20 Milligramm betr\u00e4gt: dieselbe scheint keinen so grossen Schwankungen unterworfen zu sein, wie man dies bisher allgemein angenommen hatte.\nDie Bestimmungen der Oxals\u00e4ure in pathologischen\nHarnen.\n*\nIn allen Harnen, die wir bis jetzt untersucht haben, konnte stets Oxals\u00e4ure nachgewiesen werden. Oxals\u00e4ure d\u00fcrfte also nicht nur ein normaler, sondern auch ein constanter Bestandtheil des menschlichen Harns sein.\nDie Frage nach dem Vorkommen der Oxals\u00e4ure im Harn ist von verschiedenen Seiten wiederholt aufgeworfen und von last allen Autoren in bejahendem Sinne beantwortet worden.","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"38t;\nVorkommen und Ittstiuimun\u00bb der Oxals\u00e4ure im Harn.\nAls obere (.renzc g,|,t Fiirbringer'i 20 mg 'Oxals\u00e4ure in der Tagf:.smc5ge Uarn an, eine Angabe, die von Abeies*) bet\u00e4tigt wurde. Dtitiliip\u00bbj 8j|,t auf (irtmd einer grossen Reihe von I nlcrsueh.mgen als t\u00e4giiebe miUtere Zahl 0.017 - Oxals\u00e4ure an, welche also in, Allgemeinen zwischen 0.01 und 0,02.) ^ ^( livvankte.\tv\t.\nWie aus der obigen Zusammenstellung zu ersehen ist nahen sieh der von uns gefundene Mittelwerth f\u00fcr die \u00ab st\u00e4ndig\n\u2022 lenge Harn, nnmlirh 15 mg Oxals\u00e4ure, dem von Dtinlon an-Wcrllic.\nAnd, mit .1er Krage, oh die in, Harn sieh vorlindende \u00bbxalsaure ans der Nahrung stamme oder aber im Organismus se bsl gebildet werde, haben sieh viele Autoren eingehend besch\u00e4digt. Die Angaben derselben in dieser Frage stehen sich licilich zum J h<\u2018il oinainler diametral gegen\u00fcber\nlioriip-liesanezdr\u00fcckt sieh folgendermassen aus: Der I instand, dass trotz gloiehbleihender Nahrung bald xalsaure un l nn erscheint, bald nicht, dr\u00e4ngt zu der An-'tlrine. dass ein Theil der im Urin erscheinenden Oxals\u00e4ure nn K\u00f6rper seihst erzeugt wird, . Diese Schlussfolgerung von -ornp-liesanez ist ohne Zweifel richtig gewesen. Freilich bat inan erst in neuerer Zeit in einwandfreier Weise die frage nach der Herkunft der Oxals\u00e4ure im Organismus ge-|,rf - '\tW*: zw Entscheidung zu bringen, kann man\n:!\"1 mf*....... \"eise: Vorgehen.: Entweder man untersucht\n''\u201cs Verhallen der Oxals\u00e4ure im lebenden thietischen Orga-tusuius, d. h.man pr\u00fcft, ob sie darin verbrannt, oder aber unver\u00e4ndert mit den, Harn, bezw. den Faeces, ausgeschieden Wild , \u201eder mini untersucht den im lltingerzustande gelassenen Harn aul Oxals\u00e4ure. Als dritter Weg kann auch der ein-geseldagen werden, dass man ein Thier l\u00e4ngere Zeit mit absolut oxalsaurelreiein Fuller ern\u00e4hrt und alsdann in dem w\u00e4hrend\n1 I,rutsch. Arch. f. klinische Medicin. IK7K\nVKcbcr atuncuthre ,Ixalu, ie; Wiener kl. Wool,enschr. twr> \\r tcnol.,,;. ,!4t.\tThC J,\",rn:\u2018l \u00b0f\t.trat Uao\n*} Physiologische Chomie. <.810.","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"Yorktmiiwn uml Itt-stimnninji dur Uxaisiiurp im Harn.\n3.T\ndieser Versuchszeit gesammelten Urin die Oxals\u00e4ure bestimmt. Marfori1) untersuchte seinen Harn und seine Faeces mehrere Tage lang auf Oxals\u00e4ure und land in letzteren keine, in\no\t'\t\u2022\t\u2022 .\t\u2022\nersterem aber normale Mengen von Oxals\u00e4ure. Als er dann ein bestimmtes Quantum Oxals\u00e4ure ul\u20141,5 g) einnahm, erschien in seinen Faeces ein ganz kleiner Theil wieder, (1er gr\u00f6sste Theil war also resorbirt worden. Von diesem resor-birten Antheile waren aber nur 4 bis lOVo im Urin wieder vorhanden. Die Versuche Mar fori *s sprechen also zu dunsten der Annahme, dass die Oxals\u00e4ure im menschlichen Organismus zum allergr\u00f6ssten Theil oxydirt wird. Zu dem gleichen Resultate ist II. Luethje2) bei seinen Untersuchungen mit einem Hund gelangt, indem er ein HO kg schweres Thier 12 Tage lang hungern liess; es zeigte sich, dass dieser Hund am 12. Hungertage, sowie an den folgenden Tagen, Oxals\u00e4ure-ausschied. Aus diesen Versuchen gellt klar hervor, dass die Oxals\u00e4ure ein normales Stoffwechselprodukt des Hundcorganisnins ist. Weiterhin hat Luethje (1. c.) den eindeutigen Beweis erbracht, dass auch durch den Stoffwechsel im menschlichenOrganismus Oxals\u00e4ure gebildet wird, indem er vom Harn eines ausschliesslich mit Milch und Zucker ern\u00e4hrten Typhuskr\u00e4nken eine Reihe von Oxals\u00e4urebestimmungen machte. Bis zum 11. Tage dieser Ern\u00e4hrungsweise wurde Oxals\u00e4ure mit aller Sicherheit im Urin nachgewiesen; dieselbe muss also unbedingt iin Organismus selbst gebildet worden sein.\nEine weitere. Frage, die sehr interessirt, ist die, aus welchen Stoffen entsteht die im Harn sich vorlindende Oxals\u00e4ure? Die Anschauung, dass sich die Oxals\u00e4ure im K\u00f6rper ans der Harns\u00e4ure und anderen Purink\u00f6rpern bilde, hat die gr\u00f6sste Verbreitung gefunden. LommeP) hat den experimentellen Beweis f\u00fcr die Richtigkeit dieser Anschauung ge-\ni) Ann. di cliim. e Farmaeolng, l\u2019efer.at in Maly's .l\u00e0hrcsheri\u00bb lit. Bd. 20. S. 70.\n2 II. I.uethje. Zeitsehr. f. klinische Medirin. Bd. i\u00bbf>. I. und II lieft, S. 27t.\n;!) Leinmel, Deutsches Archiv f. klinische Medicin. Bd. UH, *\u00bb. und r\u00bb. Heft. >. con\u00e7oit i isute.","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"Ms\nVV. Auh-nricth und Han* Harth.\nW\u00c9\u00ca* n~ :T h\"\u2018\"\"Um ll'\"l''-\u00bb\u2019l\"'>inrei, l,e Kost\n\u2014........* A\n\u25a0 1,1 'l,n \u2018\"el*'i'' t1- c-1 gemachten Angaben di\n\"\u2022x^lirt weed*' | l,. r' .\t!,1|wgrfeslcn Theilo\nIS2SS \"1, . \u00c4\u00c4 Auf Grund\naw\u00bb,...... ,kch |0\n>*um I , ho, Worten dor gr\u00f6sste Thoil dor Oxals'iiiro do\nHams omstold i,\u201e Organismus soll,st.\tI( \u00c4\nil I\"1'111 dll,< d'u I ulorsucl,ungen von Alarfori \u2022 :l kmvski. Uethje. Ummel und die unscrigen bestimmt\nSS\u00a5.......................... -\u00bb S\u00ab\u00bbS\n'< \u00ab lisolprodiikt des monsol,liehen Organismus is,\nJat ^torhch dw Koiintniss \u00abher die llildung der \u201exalsliure\nVu,'hiiUniss\"\" *\nlogischen I rinon ,\u2022 \u25a0. ,LpPer m verschiedenen patho-orhiolton dio Ov\u2019d \u2022 t \"'r P P ,\"esl!r\u00fcn Universit\u00e4tsklinik\nstimmt \"V \u25a0 P P' \"U\"h \",ww'r Me,,10de Muantitativ be--s Minden Harne von Patienten, die an Diabetes inolli-\np ^,ng,'ht\"borkulose. Typhus, Peritonitis tuberculosa perni\nSS me ,,,'kra,,kt \"\u00ab'vn, \u201entersuoht. F\u00fcr , eso Untersuchungen wurde stets die ganze in H s,\u201e\u201eP\"\t,\nI larnmengo vorarlioitr-t.\t'\t\u201c SUmden gela^ene\nDiabetes mellitus.\n1 \u2022> - o S III L* Il (T,. ;\n1 Tay. ;;ino Prrn -\t*\t1250\t;\n\nillN)\n\u2022s|\u00bbo\u00bb\\ (n*\\v\n1.0.50\n1.020\nU \u00c4 1.020\nOxals\u00fcuio 12,Hi) mo\n11.25 V\n0,1 IS ,\no.os >","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"Vorkommen und Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Ham.\nm\nTyphus abdominalis.\nTagesmenge:\tSpec. Gew.\n1000 ccm.\t102')\n0 x a1s \u00e4ure : 22.0 mg.\nNachdem der Patient S Tage lang fieberfrei gewesen war, wurde -wiederum die Oxals\u00e4ure bestimmt upd < diesmal 27,1 i mg Oxals\u00e4ure in der Tagesmenge Harn gefunden.'.'\nPeritonitis tuberculosa.\nTages menge:\n1.\tTag. 950 enn.\n2.\t\u00bb\t900\t\u00bb\nH. \u00bb\t240\t\u00bb\nSpec. Gew.: Oxals\u00e4ure:\n1.010\n1.011\n1.010\n50,2 mg.\n00.0\n08.5\nDer Patient l\u00e4sst am letzten Tage trotz Hingabe von Diuretin nur wenig Urin, da er an starkem Durchfall leidet. Es fanden sich im Harnsediment reichlich Krystalle von oxalsaurem Kalk vor.\n1,011\t22.1 mg.\n1. Tag. 405 ccm.\nPernici\u00f68e An\u00e4mie.\nTagesmenge:\tSpec. Gew.:\n1.\tTag. 10< Kl ccm.\t1.005\n2.\t\u00bb\t550 \u00bb\t1,008\nOxals\u00e4ure: 00,2 mg. 24,0\nSchwere Lungentuberkulose.\nTagesmenge:\tSpec. Gew.:\n1.\tTag. 11(H) ccm.\t1.012\n2.\tTag.- 1040 *\t1.019\nOxals\u00e4ure 07,0 mg. 19.8' *\nTyphus.\nTagesmenge:\tSpec. Gew.: Oxals\u00e4ure:\n900 ccm.\t1.020\t9.0 ing.\nNach diesen Wertlien scheint hei Tuberkulose die Oxals\u00e4ure im Harn vermehrt zu sein, wie dies aus dem einen Pall von Peritonitis tuberculosa und dem Fall von schwerer Lungentuberkulose deutlich zu ersehen ist; in diesen Harnen hat ja die Menge Oxals\u00e4ure bis 07 bezw. f>3 mg Oxals\u00e4ure betragen.\nEine derartige Steigerung der Oxals\u00fcurea\u00fcsscheidung scheint auch bei perniei\u00f6ser An\u00e4mie vorzukommen, w\u00e4hrend auffallender Weise bei Diabetes melliths die Oxals\u00e4ure im Harn nicht vermehrt war. Denn im Hinblick darauf, dass bei Diabetes das Oxvdationsverm\u00f6gen des Organismus ohne Zweifel","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022no\nW. Autenrkth und Hans Harth.\ngeschw\u00e4cht ist, k\u00f6nnte man annehmen, dass in solchen F\u00e4llen eine grossere Menge Oxals\u00e4ure gebildet werden w\u00fcrde da sie ja als eine Vorstufe .1er Endoxydationsprodukte vieler organischer Stoffe angesehen werden muss. Denn au,s einer ganzen Heiho organischer Verbindungen erh\u00e4lt man bei ihrer \u00bbxydation ausserhalb des Organismus Oxals\u00e4ure: denken wir an die hldung derselben bei der Oxydation von Zucker, St\u00e4rkemehl und hellen. Wenn freilich die im Harn erscheinende xalsaure nur aus Harns\u00e4ure und andern Purink\u00f6rpern entsteht. so liegt kein Grund vor, anzunehmen, dass gerade bei Diabetes ein gesteigerter llnrns\u00e4nrezerfall und somit and. eine vermehrte Oxals\u00e4urebildung stattfindcl. \u2014 Leider haben wir nicht nach unserer Methode die Oxals\u00e4ure in. Harn eines Leukanukers bestimmen k\u00f6nnen, bei denen ein starker Zerfall nucleinr,\u2022lohen, also Purink\u00f6rper liefernden Materials nach unserer heutigen Kenntnis* Statt hat.\nVerhalten der Oxals\u00e4ure im K\u00f6rper des Kaninchens.\nt'm zu sehen, wie sich die Oxals\u00e4ure im Organism\u00ab, eines typischen Pflanzenfressers verhalte, haben wir einig! utterungsv.u-suche mit dieser S\u00e4ure an einem Kaninchen ....gestellt Zun\u00e4chst wurde die Menge Oxals\u00e4ure, die sich normaler U eise m. Harn und in den Faeces des Kaninchens orfmdcl, bestimmt, indem bei gleiehbleibcnder F\u00fcllerim* der\n\",!rn \"!\"1 IWV jeweils von 2 Tagen, gesammeh und getrennt nntersueht wurden: die Oxals\u00e4ure wurde in denselben gewiehtsanalytiseh bestimmt.\nI. \u00e0 I ,ijr. Harnmenge : t-.\u00bbl> ccm., gewogenes CaO: 0,014 g\n*\t*\t'\u00bb\u00ab\u00bb\t\u25a0\t\u00bb\t. 0.002H \u00bb\n*\t.\t. O.oo:t2 .\n5.4\tm\u00ab\n4.5\t\u00bb 4.8 >\nir\n.\t^X\u00eeilsiiure = 14.7 m\u00b0\nln ti Tagen wurden also von dem Kanin,bei. 15 Milli* .'an.,\u201eOxals\u00e4ure oder pro die 2.\u00ab Milligramm S\u00e4ure mit den .11 n .iiisgesclneden. \\\\ ahrend 10 aufeinander folgenden Tagei I..' am dann das Kaninei,en je 1 g Oxals\u00e4ure in Form de-N.di iiiuisalzes ; die Losung des Salzes wurde stets mit H\u00fclfe e.n\u00ab.r Schhmdsonde eing,.f\u00fchrt. was keinerlei Schwierigkeiten","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"Vorkommen und li\u00e9siiimnung dir Oxals\u00e4ure im Harn.\n311\nbereitete: ein Verlust trat hierbei nicht ein. Der w\u00e4hrend dieser zehnt\u00e4gigen Versuchsperiode gelassene Harn, im Ganzen HTOO ccm., wurde gesammelt und, um eine Zersetzung der in L\u00f6sung befindlichen Oxals\u00e4ure zu verhindern, sofort mit Chlor-calcium und \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak ausgef\u00e4llt, in dem erhaltenen reichlichen Niederschlage wurde nach unserer Methode die Oxals\u00e4ure bestimmt und hierbei nur 0,011 g CaO gewogen, die 18 Milligramm Oxals\u00e4ure entsprechen. Unter normalen Verh\u00e4ltnissen h\u00e4tte das Kaninchen in 10 Tagen etwa 20 Milligramm Oxals\u00e4ure mit dem Harn entleert. Nach Verf\u00fctterung von 10 Gramm Oxals\u00e4ure ist also auf jeden Fall eine Vermehrung\nder Oxals\u00e4ure im Harn nicht eingetreten. Es w\u00e4re noch\n%\nm\u00f6glich gewesen, dass ein grosser Theil der verf\u00fctterten Oxals\u00e4ure unresorhirt in die Faeces \u00fcbergegangen w\u00e4re. Die Oxals\u00e4ure in den Kaninchen faeces wurde daher bestimmt, und zwar nach einer der folgernden Methoden. Die von 0 Tagen gesammelten Faecalien wurden bei 100\u00b0 gut ausgetrocknet, dann m\u00f6glichst fein zerrieben und mit 300 ccm. einer etwa 2(\\oigen Salzs\u00e4ure 1 Stunde lang auf dem Wasserbade digerirt ; nach dem Erkalten wurde abjiltrirt, das Filtrat mit Ammoniak stark \u00fcbers\u00e4ttigt und mit Chlorcalcium ausgef\u00e4llt. Nachdem der Niederschlag \u00fcber Nacht gestanden hatte, wurde er nach den obigen Angaben verarbeitet. Nach einer zweiten Methode wurden die getrockneten Faeces mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure durchtr\u00e4nkt, dann mit viel Alkohol kalt ausgezogen und das erhaltene Filtrat ebenfalls mit Ammoniak und Chlorcalcium ausgef\u00e4llt; der mit Alkohol und Wasser ausgewaschene Niederschlag wurde dann nach unserem Extractionsverfahren weiter behandelt, ln beiden F\u00e4llen wurden gut \u00fcbereinstimmende Werthe f\u00fcr Oxals\u00e4ure erhalten und zwar 0 mg in den von \u00f6 Tagen gesammelten Faeces. Die w\u00e4hrend der 10t\u00e4gigen Versuchsperiode gesammelten Faeces wurden nach der ersten Methode auf Oxals\u00e4ure untersucht und in denselben nicht mehr als 8 mg Oxals\u00e4ure gefunden. Nach den Ergebnissen unserer Versuche wird also Oxals\u00e4ure, in Dosen von 1 g pro die, die noch keinerlei Vergiftungsorscheinungon hervorrnfen, vom Kaninchen vollst\u00e4ndig resorbirt, und zwar wird die ganze","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"Ml\nw. AuU nri.lh un.l Han* Itarth, Vorkommen etc.\n^T1\u201d10\" gelangte Menge S\u00e4ure innerhalb des K\u00f6rper* \\\u00bb slmidij- verbrannt. Es ist inoplic-li. das* hoi Verf\u00fctterum-prusserer Menge\u00bb von Oxals\u00e4ure ein Theil derselben den r\u00fchrenden Krallen de* Organismus entgeht, bezw. dass dann ein I lie'll unrcsorbirt in die Faeces \u00fcbergeht.\nZusammenfassung\nI. Die Oxals\u00e4ure wird im Harn, in den Faeees und in\n< <\u2018u rganen am besten nach einer conibinirten F\u00e4llungs- und KxtracliunsmHbode bestimmt.\n. \u2022\u2022.\t$ ein normaler und sehr wahrscheinlich\naneh ein eonstanter Besiandtheil des menschlichen Harns Wenigstens haben wir in all' den untersuchten Harnen von .gesunden und kranken Individuen Oxals\u00e4ure naehweisen k\u00f6nnen . . W enn von verschiedenen \u00e4lteren Autoren nicht immer Oxals\u00e4ure^ im Harn gefunden wurde, so h\u00e4ngt dies, wenigstens v\"\"(. [, 1,n,t dw elwas mangelhaften Methode zusammen wlirde r allge,nCin ZU'' If,'sti,nmim? der Oxals\u00e4ure angewandt\n15. Die im menschlichen Harn sieh vorlindende Oxals\u00e4ure wird, wenn \u00fcberhaupt nicht ausschliesslich, so doch bestimmt zum allergriisslen Theilc im Organismus selbst gebildet.\nr. Inter pathologischen Verh\u00e4ltnissen scheint bei Lungen-luberku ose, Peritonitis tuberculosa und bei pemiei\u00f6ser An\u00e4mie ot\u00e9 Oxal\u00e2\u00e0urebildung im Organismus gesteigert zu sein.\nO. Im Organismus des Kaninchens wird einverleibte Oxals\u00e4ure vollst\u00e4ndig oder nahezu vollst\u00e4ndig verbrannt: die ganze Menge der S\u00e4ure gelangt hierbei zur Resorption.\nWir verdanken Herrn Prof. Dr. Treupel werthvolle Rath\nH l age und Winke ....... sind ihm besonders auch f\u00fcr die\neberlassung der einschl\u00e4gigen inedieinischen Literatur zu lebhaftem Hanke voi*j\u00bblliehtet.","page":342}],"identifier":"lit17643","issued":"1902","language":"de","pages":"327-342","startpages":"327","title":"Ueber Vorkommen und Bestimmung der Oxals\u00e4ure im Harn","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:34:11.121746+00:00"}

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