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{"created":"2022-01-31T14:39:00.939495+00:00","id":"lit17644","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bauer, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 343-357","fulltext":[{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Einwirkung gespannter Wasserd\u00e4mpfe auf Keratin.\nVon\nranci, m< d. Richard ltaucr.\n\u00ab *\n'Au\u00bb ilrm rniv'Tsitatr-liii'titutr 1'iir im-tliviniMt|r <'.hemic in Wim.)\n(Der Iti ilnvtion /u^rjranp n am 2 5. Aj>r11\nDer einzige Autor, der sich bisher- mit diesem Thema besch\u00e4ftigte, war Krukenberg. G Er schloss llornsp\u00e4ne mit destillirtem Wasser in Glasr\u00f6lm*n ein mul erhitzte durch 24 Stunden auf 2Go\u00b0. Die Sp\u00e4ne gingen in Losung und heim Oeffnen der D\u00f6hren entwich eine grosse Menge.Sc hwefel-Wasserstoff. Auf Anregung des Herrn Hofrath K. Ludwig wiederholte ich mit einigen Ab\u00e4nderungen \u00ablie ; Versuche Krukenbergs, wobei ich meine Aufmerksamkeit zun\u00e4chst darauf lenkte, ob nicht neben Schwefelwasserstoff noch andere il\u00fcchtige Schwefelverbindungen zur Entwicklung k\u00e4men. Der Gang der Untersuchung war folgender:\nDie llornsp\u00e4ne wurden zun\u00e4chst mit Inniger Kalilauge, dann mit l\u00b0,oiger Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt : dann wurden sie im lliessenden und destillirten Wasser gewaschen, mit Alkohol und Aether in der W\u00e4rme ? behandelt und an der Luft getrocknet. Je 2 g der so gereinigten Substanz wurden mit 50 ccm. destillirtem Wasser in Glasr\u00f6hren gef\u00fcllt, dieselben in Lapidaren ausgezogen und 24 Stunden auf 150\u00b0 erhitzt; es wurde absichtlich nicht wie von Krukenberg auf 200\u00b0 erhitzt, da ich eine* weitergehende Zersetzung nach Thunlichkeit vermeiden wollte.\nC Krukenberg. Sitzungsbericht der Jenaisehen Gesellschaft f. Naturwissenschaften. 18Kf>.","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"3 P\n11\nHi chard Hauer.\nNach dem Erkalten wurden die R\u00f6hren ge\u00f6ffnet, wobei sieh kein hesimderer Rasdruck bemerkbar machte. Wohl aber war ein intensiver lauchartiger Geruch zu versp\u00fcren, der in wenigen Minuten den ganzen Arbeitsraum erf\u00fcllte. Der R\u00f6hren-inhall bestand aus einer rolhgelben Fl\u00fcssigkeit, in der einige ungel\u00f6ste Sp\u00e4ne umhersehwammen, w\u00e4hrend die Wand der Ilehren einen leinen gelblichen lieschlag zeigte. Auch Krukenberg erhielteine gelbliche L\u00f6sung, doch timt er des laueh-arligen Reruches keine Erw\u00e4hnung.. Was diesen Geruch betrillt, bemerkt ,1. .1. Abel1.! in seiner Arbeit \u00fcber das Harn-sulhd des Hundes, dass es nur eine beschr\u00e4nkte Anzahl von \\ erhindungen gibt, die einen lauchartigen Geruch besitzen. Es sind dies die Selenitic, Telluride, Arsenverhindungen, Phns-\nl-lunc, Isocyanide und die fl\u00fcchtigen organischen Schwefel-Verbindungen.\nJ);i die vier erstgenannten Verbl\u00f6dungen in meiner Substanz auszuschliessen waren, die Isocyanido aber einen mein* siechenden tienu fi besitzen, als der beobachtete war, >o konnte es sich nur um eine fl\u00fcchtige organische Schwefelverb indmig handeln. Teberdies war dies bei dem hohen Schwclelgehalt der Mornsubstanz und der leichten Abspaltbarkeit desselben sehr walu\\seheinlich.\nDie jaucharlig riechenden organischen Schwefelverbindungen sind die\nMerkaptane, z. H. CH^SM Sultifle\t\u00bb\nDisulfide\t/\t(CII3i,S,.\n/mp Fntschoidung. ob in einer Fl\u00fcssigkeit Merkaptane uml Snllidc ahsorhirt sind, hat .1. J. Abel eine sehr brauchbare Methode angegeben. Fr benutzt hierzu einerseits die von ihm entdeckte Kigenschaa der Sulfide, sieh in coneen-Irirter Schwefels\u00e4ure zu l\u00f6sen, andererseits die L\u00f6slichkeit der Merkaptane in Alkalien.\nDurch die zu untersuchende Fl\u00fcssigkeit wird Luft geleitet, welche die fl\u00fcchtigen Verbindungen mitnimmt und der\nV Zeitschrift, H<J. XX.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung gespannter Wasserdampfe auf Keratin.\n;n:>\nReihe nach durch Salzs\u00e4ure, Kalilauge, Chlorcalcium und concentrirte Schwefels\u00e4ure geht.\nIn der Salzs\u00e4ure gelangt Ammoniak, in der Kalilauge Schwefelwasserstoff und Merkaptane, in der concent rillen Schwefels\u00e4ure die organischen Sulfide zur Absorption. Das Chlorcaleium vor der Schwefels\u00e4ure dient dazu, die Sulfide zu trocknen, da sonst die Schwefels\u00e4ure Wasser an'ziehen w\u00fcrde; in verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure sind aber die Sulfide weniger l\u00f6slich als in concentrirtor.\nDer Versuc h wurde durch $ Mal 2 \\ Stunden fortgesetzt und ein halber Eiter Hornsp\u00e4nel\u00f6sung, entsprechend 20 g Sp\u00e4nen, hierzu verwendet. Zun\u00e4chst wurde die\u00bb concentrirte Schwefels\u00e4ure darauf untersucht, ob sie organische Suflide. absorbirt babe.\nHs wurde unter K\u00fchlung soviel i\u00b0;\u00bbige Schwefels\u00e4ure zugesetzt, dass, eine 300\u00f6>ige Satire resultirte. Diese wurde mit Aether ausgesch\u00fcttelt, der aus der verd\u00fcnnten Schwefel-\u2022s\u00e4ure das Sulfid aufnehmen sollte. Dabei soll sich, wie Abel berichtet, der Geruch des Sulfids in sehr intensiver Weise geltend machen. In diesem Falle war hiervon nichts zu bemerken. Der Aether wurde dann mit alkoholischer Sublimatl\u00f6sung versetzt, um die Verbindung des S\u00fcllids mit Sublimat darzustellen. Aber auch dieser Versuch ergab ein v\u00f6llig negatives Resultat; ebenso ging es mit den anderen von Abel benutzten Reactioncn, wie Gr\u00fcnf\u00e4rbung mit Natrium-nitrit, Bildung eines Additionsproduktes mit Brom und Jod.\nFm ganz sicher zu gehen, stellte ich mir Aethylsulfid nach I\\ Clason1) synthetisch dar: dasselbe gab alle von Abel angegebenen Reactioncn in ausgezeichneter Weise.\nEin organisches Sulfid liess sich also nicht nachweisen.\nDie Kalilauge, die hei vorerw\u00e4hntem Versuche zur Absorption von r Schwefel Wasserstoff und Merkaptanen verwendet worden war, hatte einen ganz intensiven Kiiobluuch-geruch ange nommen.\nHier also schien ein Merkaptan absorbirt zu sein.\n!i 1*. Clasnn, berliner cl-iem.. berichte.'bd, *5), :S. 8i07.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":":iu>\nI! ichard Hauer\nI.\t.\t.\u2022\u2022\u2022\tf .\t'\t......\t\u2022 \u2022\t.\t.\u2022\u2022\u2022*.\t\u2022;\t.\t\u2022\t.\t\u2022\t\u2022\t\u25a0\t\u2022\t.\t.\t\u2022\t.\nbine sehr bequeme Reaction auf Merkaptane ist von . Rubner1)' angegeben worden. Kino gelbrothe L\u00f6sung von Isatin in concent rirter Schwefels\u00e4ure f\u00e4rbt sieh durch Mer\nS'\nkaptand\u00fcmpfe grasgr\u00fcn. Dass diese Reaction unter den liier in Retraolit kommenden, fl\u00fcchtigen Schwefel Verbindungen nur den Merkaptanen zukommt, davon habe ich mich dadurch \u00fcberzeiigl. dass ich weder mit Schwefelwasserstoff, noch Schwelel-ammonium noch mit organischen Sulfiden Rriinf\u00fcrbung erhielt. W\u00fchl aber gelang die Reaction mit Methylmerkaptan, das ich nach Pierre (llason-) dargestellt hatte,\nI\u2019m mit dieser Reaction das in der Kalilauge absorbirte Alerkaplan naehzuweisen, wurde die Lauge mit Oxals\u00e4ure neutralis\u00e2t, zum Sieden erw\u00e4rmt und die D\u00e4mpfe in Isatin-Schwefels\u00e4ure geleilet: doch trat die erwartete (\u00ab.r\u00fcnfarbun\u00ab' (*rst nach l\u00e4ngerer Zeit und ziemlich undeutlich ein. Da die Verbindung der Merkaptane mit Alkalien nicht sehr best\u00e4ndig ist und die Lauge erst mich einiger Zeit in Arbeit genommen wurde, so war der unsichere Ausfall der Reaction leicht zu erkl\u00e4ren.\nKs wurde* deshalb ein neuer Versuch ausschliesslich zum Nachweis des Merkaptans angestellt und hierbei die D\u00e4mpfe direkt in IsaIilischwefels\u00e2ure geleitet.\nZu diesem Zwecke wurde eine neue Portion Hornspnne-Idsung, bestehend aus dem Inhalt von 10 R\u00f6hren, in einen Kolben gelullt, durch dessen doppelt gebohrten Stopfen ein langes und ein k\u00fcrzeres Knierohr gesteckt waren. An das k\u00fcrzere Rohr schloss sich ein K\u00fchler und eine WoulffLsche Hasche zur Aufnahme der condensirten D\u00e4mpfe, hieran ein Ghlorealeiumthurm und an diesen eine kleine Hasche mit Isatinsehwcfels\u00fcure. Der Kolbeninhalt wurde mit Oxals\u00e4ure unges\u00e4uert, langsam erw\u00e4rmt und mittelst S\u00e4ugpumpe die R\u00fcmpfe in die Isatinschwefels\u00fcure geleitet.\nAber auch diesmal trat die Gr\u00fcnf\u00e4rbung der Isatinschwefels\u00e4ure erst nach geraumer Zeit und nicht so deutlich\n>\u00bb K\u00fchner. Archiv f. Hygiene. Bil. in. isna. - I\u2019. Cl as on, siehe oben.","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung gespannter Wasserdampfe auf Keratin. 347\nein, wie ich sie mit den D\u00e4mpfen des synthetisch (larges tell ten Methylmerkaptans erhalten hatte.\nIch konnte mir den unsicheren Ausfall der Reaction nur so erkl\u00e4ren, dass ich annahm, es handle sich hier um Methyl-merkaptan mit dem Siedepunkte ;>,S; da dasselbe als das einzige von den Merkaptanen bei Zimmertemperatur ein (las ist, so musste es beim Oetfnen der R\u00f6hren zum gr\u00f6ssten Theil entwichen sein; der zur\u00fcckbleibende, in der Fl\u00fcssigkeit absor-birle Rest gab die obenerw\u00e4hnte schwache Grimf\u00e4rbung mit Isatinschwefels\u00e4ure.\nVon dieser Erw\u00e4gung ausgehend, k\u00fchlte ich bei Anstellung des n\u00e4chsten Versuches die R\u00f6hren vor dem Oe f Tn en in Eis, um eine Condensation des bei 5.8\u00b0 siedenden Merkaptans zu erzielen.\t'\nDiese Maassregel war von dein besten Erfolge begleitet. Diesmal trat die Gr\u00fcnf\u00e4rbung beinahe augenblicklich ein. Kaum dass die Pumpe zu saugen begonnen hatte, und noch vor dem Erhitzen der Fl\u00fcssigkeit war die Isatinschwefels\u00e4ure fielgr\u00fcn. Es hatte sich also die Vermut hung best\u00e4tigt, dass es sich hier um ein Merkaptan handle und zwar um das bei Zimmertemperatur gasf\u00f6rmige Methylmerkaptan.\nSchaltet man vor die Isatinschwefels\u00e4ure eine Flasche mit Kalilauge, so wird der Eintritt der Reaction wesentlich verz\u00f6gert: es ist dies wohl darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren, dass die Merkaptand\u00e4mpfe Anfangs von der Lauge absorbirt und erst nach und nach aus der wenig best\u00e4ndigen Verbindung frei werden.\nEine weitere Eigenschaft der Merkaptane ist, mit Oueck-silbercyanid in w\u00e4sseriger L\u00f6sung Verbindungen einzugehen, die in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure l\u00f6slich sind. Diese Verbindung konnte jedoch nicht direkt dargestellt werden, da die (1er Fl\u00fcssigkeit entstr\u00f6menden D\u00e4mpfe neben Merkaptan reichlich Schwefelwasserstoff enthalten. Leitet man also die D\u00e4mpfe in yuecksilhercyanidl\u00f6sung. so entsteht nicht das weisse Mercaptid, sondern ein gelbgr\u00fcner Niederschlag, bestehend aus Q\u00fcecksilbersulfid Mcrkaptid.\nUm aus diesem Gemenge das Merkaptan zu gewinnen,\nUoppe-Seyler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXV.\tgf)","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"3 W\nRichard Rauer,\nbehandelt nian <i<*n Niederschlag mit f)\u00b0 r.ijror Salzs\u00e4ure in (Id* W\u00e4rme. Die Salzs\u00e4ure macht aus dein Merkaptid das Merkaptan frei, w\u00e4hrend das Sulfid von der S\u00e4ure nicht angegriffen wird. Die so vom Schwefelwasserstoff befreiten Merkaptand\u00e4mpfe werden wieder in Quecksilberevanid auf<\u00bbv-langen und gelten jetzt das reine Merkaptid.\nln meinem Falle liess sich nur .0.02 g dieser Verbindung gewinnen, welche Menge zu einer Analyse nicht aus-reteilte. Doch entwickelte sich heim Delia ndeln derselben mit Salzs\u00e4ure derselbe knoblauchartige <ieruch, wie er Anfangs den Dohren entstr\u00f6mt war.\nAls Resultat meiner Versuche ergibt sich also Folgendes:\nDehandclt man Keratin mit gespannten Wasserd\u00e4mpfen bei loU\u00b0 (... so entwickelt sieh neben einer grossen Menge von Schwefelwasserstoff eine lauehartig riechende Substanz, die schon bei Zimmertemperatur fl\u00fcchtig ist. Dieselbe verbindet sich mit Kalilauge, gibt mit Isatinsehwefels\u00e4ure Griin-f\u00e4rbung. verbindet sieh mit Quecksilbercyanid zu einer grau-weissen Verbindung, aus der sie sich durch verd\u00fcnnte Salzs\u00e4ule frei machen l\u00e4sst. Die Substanz gibt nicht die Deactionen eines organischen Sulfids.\nFin organisches Disulfid kann der K\u00f6rper nicht sein, da sein Siedepunkt nahe bei Null liegt, die Disulfide aber s\u00e4mmt-licli bei Temperaturen von \u00fcber DM)0 sieden.\nFs ist also mit aller Wahrscheinlichkeit anzunehmen, rlass ein Merkaptan, und zwar das bei Zimmertemperatur gasf\u00f6rmige Methylmerkaptan, den lauchartigen Geruch verursacht.\nDie gelbe Fl\u00fcssigkeit, welche bei der Behandlung der Hornsp\u00fcne mit W asser bei hoher Temperatur resullirt, enth\u00e4lt, wie Krukenborg gezeigt hat..'vine Albumose, die sich von den bisher bekannten AIbumosen dadurch unterscheidet, dass sie aus salzfreier Losung durch verd\u00fcnnte S\u00e4uren gef\u00e4llt wird. Diese Figensehaft besitzen nur das Neumeister VcheyAtmid-nlbumin und die Atmidalbumose, zwei K\u00f6rper, die Neumeister\n1 N*-unie is ter's Zeitschrift f: Riolnjrie 18\u2018>0.","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"Kin Wirkung gespannter Wasserd\u00e4mpfe auf Kcrati\n(in.\n3 fr\u00ab\nati< Fibrin darstellte, indem er dasselbe mit destillirtem Wasser aut lf>o\u00b0 im Autoelaven erhitzte. leb versuchte nun, aus der Hornsp\u00e4nel\u00f6sung zwei \u00e4hnliche K\u00f6rper zu isoliren.\nDie zu diesen Versuchen nothwendigen Hornsp\u00e4nel\u00f6sungen winden nicht wie fr\u00fcher in Glasr\u00f6hren, sondern im Autoelaven dargestellt. Fs war auf diese Weise m\u00f6glich, eine gr\u00f6ssere Menge Keratin aut einmal zu verarbeiten. Zu der Darstellung des Merkuptans war aber der Autoclav nicht zu benutzen, da durch das Metall das Merkaptan zersetzt wurde. Ich folgte genau den Angaben Neumeister s : Die neutrale Fl\u00fcssigkeit wurde auf dem Wasserbade auf das halbe Volumen concen-trirt und sodann mit gepulvertem Steinsalz ges\u00e4ttigt. Fs entsteht eine reichliche F\u00e4llung, die dem Ne umeis tersehen Atmidalbumin entspricht und daher als Atmidkeratin bezeichnet werden mag. Das Filtrat wird mit kochsalzges\u00e4ttigter Salzs\u00e4ure so lange versetzt, bis sich eine flockige F\u00e4llung zeigt ; diese besteht nach Neumeister aus AtmidalbuminAtmid-albumose, also in unserem Falle aus Atmidkeratin -f- Atmid-keratose. Das Filtrat hiervon wird nun solange mit kochsalz-ges\u00e4ttigter Salzs\u00e4ure versetzt, als \u00fcberhaupt noch ein Nieder* schlag entsteht. Dieser entspricht der. Ne umeist er'schen Atmidalbumose, also f\u00fcr unseren Fall der Atmidkeratose.\nAtmidkeratin.\nZun\u00e4chst wurde das aus neutraler L\u00f6sung durch Steinsalz gef\u00e4llte Atmidkeratin zur Reinigung in destillirtem Wasser gel\u00f6st und wieder mit Steinsalz gef\u00e4llt. Die F\u00e4llung ist jedoch eine unvollkommene; ein Theil bleibt in I \u00e4isung und l\u00e4sst\nsich nur durch Zusatz von salzges\u00e4ttigter S\u00e4ure f\u00e4llen. Dann ist die F\u00e4llung vollkommen, da sich im Filtrat weder durch Ammonsullat, noch durch die Diuretprobe eine Albumose nach-weisen l\u00e4sst. Ich nahm an, dass der bei neutraler Reaction nicht f\u00e4llbare 1 heil des Atmidkeratins eine Verunreinigung mit Keratose sei, die nur durch S\u00e4ure f\u00e4llbar ist. * Aber durch wiederholte Versuche \u00fcberzeugte ich mich, dass diese .Annahme unrichtig sei: es ist vielmehr eine charakteristische Eigenschaft des Atmidkeratins, dass es sich aus neutraler","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"35* \u00bb\nRichard Rauer.\nL\u00f6sung zwar reichlich, aber nie voll kommen f\u00e4llen l\u00e4sst : dazu bedarf es des Zusatzes einer S\u00e4ure. Das Ne umeist ersehe Atmidalbumin verh\u00e4lt sich ebenso. Nach der Reinigung durch Aufl\u00f6sen und Ausf\u00e4llen wurde das Atmidkeratin zur Entfernung des Salzes der Dialyse unterworfen. Dieselbe wurde zuerst m Uiussondeni Ouellwasser. dann in dostillirtem Wasser vor-genunimen und dauerte ungef\u00e4hr M Tage. Die L\u00f6sung, nach Salkowski's D Vorschrift mit Salpeters\u00e4ure gekocht und mit Silbernitrat versetzt, zeigt(\u2018 dann keine Tr\u00fcbung, sie war also chloridfrei.\nDin dialysirte Fl\u00fcssigkeit wurde auf dern Wasserbade-cunceiilrirt und in absoluten Alkohol eingegossen: um die Ausl\u00e4llung m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig zu machen, empfiehlt es sich, dein Alkohol ein Drittel Volumen wasserfreien Aether zuzu-setzen. Der Niederschlag wurde auf einem geh\u00e4rteten Filter gesammelt und zuerst \u00fcber Chlorealeium Und dann \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet. Nach einiger Zeit l\u00e4sst sich derselbe leicht abnehrhen und bildet, lein zerrieben, ein leichtes, staubf\u00f6rmiges, hell gef\u00e4rbtes, hygroskopisches Pulver.\nDasselbe l\u00f6st sich leicht in destillirtem Wasser zu einer 1 \u00bbraunen opalisirenden Fl\u00fcssigkeit von neutraler Reaction. Reim Erw\u00e4rmen verschwindet die Opalescenz nicht, wohl aber bei Zusatz einer Spur Alkali.\nDie L\u00f6sung eoagulirt nicht beim Erhitzen.\nSalpeters\u00e4ure erzeugt bei langsamem Zusatz Tr\u00fcbung, die schliesslich flockig wird. Ein Feberschuss der S\u00e4ure vermag die einmal bewirkte F\u00e4llung nicht zu l\u00f6sen.\nDagegen l\u00f6st sich der Niederschlag sofort beim Erw\u00e4rmen, um beim Erkalten wieder auszufallen. Setzt man die S\u00e4ure von Anfang an im Feberschuss zu, so entsteht \u00fcberhaupt kein Niederschlag.\nVerd\u00fcnnte Essigs\u00e4ure, Salzs\u00e4ure. Schwefels\u00e4ure erzeugen, allm\u00e4hlich zugesetzt, flockige F\u00e4llung, die sich im Feberschuss der S\u00e4ure zum Tlieil, beim Erw\u00e4rmen ganz l\u00f6st. Setzt man die S\u00e4ure gleich im Feberschuss zu, so kommt es zu keiner F\u00e4llung.\n\u2022 1 s 1\\. Salkowski. Zeitschrift f. Riolode JKOfi.","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"Finwirkimg gespannter Wasserd\u00e4mpfe auf Keratin.\n351\nKochsalz, bis zur S\u00e4ttigung zugesetzt, bewirkt reichliche F\u00fcllung, die aber erst auf Zusatz von S\u00e4ure vollst\u00e4ndig wird.\nSublimat. Bleizucker, Kupfersulfat bewirken reichliche F\u00e4llung. Gerbs\u00e4ure, Pikrins\u00e4ure, Phosphorwolframs\u00e4ure erzeugen reichliche Niederschl\u00e4ge.\nEssigs\u00e4ure und Ferrocyankalium fallen noch sehr verd\u00fcnnte L\u00f6sungen.\n^^Mi lion\u2019s Reaction positiv. Biuret probe, positiv. Kochprobe mit rauchender Salzs\u00e4ure ergab keine Violettf\u00e4rbung. Beim Erhitzen mit alkalischer Bleil\u00f6sung f\u00e4rbt sich die Fl\u00fcssigkeit ein wenig dunkler, gibt aber keinen Niederschlag von\n\u00ab\nSchwefelblei.\nDas Atmidkeratin hat also die Eigenschaft der F\u00e4llbarkeit durch Salpeters\u00e4ure aus salzfreier L\u00f6sung Und die F\u00e4llbarkeit durch Kochsalz aus neutraler L\u00f6sung mit den Protalbumosen gemein, unterscheidet sich aber von denselben durch seine F\u00e4llbarkeit durch verd\u00fcnnte S\u00e4uren.\nMit Neumeister's Atmidalbumin stimmt das Atmidkeratin beinahe v\u00f6llig \u00fcberein. Nur das werfiselvolle Verhalten gegen Salpeters\u00e4ure,das Neumeister besonders hervorhebt. konnte ich nicht beobachten. *\nElementaranalysen.\nDie Kohlenstoff-Wasserstoff-Bestimmungen wurden im Schiffchen mit vorgelegtem chromsauren Blei und Kupfer, die Stickstoffbestimmungen nach Dumas-Ludwig, die Schwefelbestimmungen nach Car ins ansgef\u00fchrt. Die Substanz wurde zuerst \u00fcber Schwefels\u00e4ure, dann 21 Stunden bei 110\u00b0 getrocknet.\nDie Analysen ergaben folgende Werthe :\n0,6656 g Substanz gaben 0,031 g Asche == 5.02 \u00b0 \u2022\n0,9692 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb 0.0161 \u00bb\t\u00bb\t\u2014 1.7K %\nIm Mittel 1.9\u201d ) Asche\nDie Asche enth\u00e4lt Ca. Mg. Fe in Spuren, Schwefels\u00e4ure.\n0.1H62 g Substanz gaben 0.315 g C.O, = .53.13rt,C = (0.1771\t\u00bb\taschefrei) 0.0961 g 11,0.\t6,00\t'*\u25a0\tII\n*\t0,2363\t\u00bb\tSubstanz gaben 0.137S g C.0S\t=\t53.13\t\u00bb\tF.\n= 0.2217\t*\taschefree\t0.12 g II./)\t=\t5.93\tII\n0.207\t\u00bb\tSubstanz gaben 27.H ccm. N t\t=\t11.-1\u00b0\tII.\t=* 7 9) mm.\n= 0,197\t-\tascliefrei) = 16.35\u00b0 .) N","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"\nHic h a r<l Hauer.\nO.2o55 a StiManz cal>t\u2018ii 2K ccm. N t \u2014 12,*\u00b0 H. \u2014 750 mm. 0.1051 >' rocltefpi -\t10.50\"X\n0.521\t- ^uUslimz j.ral\u00ab-M 0.0575 g Hast>4\t1,50 \u00b0.*> S\n< 0.5 OS i asdc IVci\no.ios Si.ilisl.anz- gal ten 0,052 2 l\u00bba>04\t1.52 \u25a0 S\n<\u00bb. 1750 a'c|icfr\u00ab i .\nAnt asehefieie Substanz berechnet :\n( :\n\nX\n\" VO\n5:u a\n55.15\no.< *5 5.0.\u00bb\n10.55\n10.5\n1.50 1.52\n22 ss\n\u2022.)\u2022> \u00bb(O\nAtm idkeratose.\nPer dmvli (llilnrnalrium und Salzs\u00e4ure gelallte AntheiL der dor Neu niei st ersehen Almidalbumose entspricht, wurde ablillrirt und einer wiederholten Peinigung unterzogen. Derselbe ist nicht wie das Atmidkeralin in destillirtom Wasser leiohl l\u00f6slich, da die an der F\u00e4llung belheiligle S\u00e4ure dem Niederschlag anhaftef. Fs bedarf des Zusatzes von Annnoniak. um -die S\u00e4ure zu neutralisireu, worauf L\u00f6sung erfolgt*. Pie neutrale L\u00f6sung wurde mit (Jdornatrium ges\u00e4ttigt: dit\u00bb Fl\u00fcssigkeit blieb ganz klar,ein beweis, dass kein Atmidkeratin darin enthalten war. Setzt man jetzt ehlornatriumges\u00e4lligle Salzs\u00e4ure zu. so wird die Almidkeratose beinahe vollst\u00e4ndig aus-gef\u00e4llt. Per Niederschlag wurde abfiltrirt, wieder unter Zusatz von wenig Ammoniak in Wasser gel\u00f6st, mit Chlornalrium und Salzs\u00e4me gef\u00e4llt und neuerdings gel\u00f6st. Pit* ammoniakaliscbe L\u00f6sung -wurde nun mit Salzs\u00e4ure neutralisirl und dialysirt Im Weiteren wurde ebenso wie bei der Darstellung des Atmid-keratins verfahren. Pie Atmidkeralose stellt ein leichtes hygroskopisehes, hellgef\u00e4rbtes Pulver dar, das sieh in W-asser von jeder Temperatur zu einer klaren, braunen, neutralen Fl\u00fcssigkeit l\u00f6st.\nPit* L\u00f6sung eoagulirl nicht beim Krhitzen.\nSalpeters\u00e4ure bewirkt bei allm\u00e4hlichem Zusatz F\u00e4llung, die sieh im Feberschuss der S\u00e4ure Iheilweise und in der W\u00e4rme v\u00f6llig l\u00f6st. Verd\u00fcnnte Salzs\u00e4ure. Fssigs\u00e4ure. Schwele!-","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"Fin Wirkung gespannter \\Yu>serili\u00fcnpfe auf Keratin.\n\ns\u00e4ure erzeugen Niederschl\u00e4ge, die im l ebersclmss der S\u00e4ure und in der W\u00e4rme l\u00f6slich sind.\n(ddoinatriiim erzeugt. zu der neutralen L\u00f6sung bis zur S\u00e4ttigung zugesetzt, keine F\u00e4llung. Fast nul Zusatz von salz-ges\u00e4ttigter S\u00e4ure entsteht rcieldielie, aber unvollst\u00e4ndige F\u00e4llung. Das Filtrat gibt mit Ammonsiilfat deutliebe Tr\u00fcbung wie auch die Biuretprobe.\nSublimat, Kupfersulfat. Bleizueker geben volumin\u00f6se Niederschl\u00e4ge. (ierbs\u00e4ure. Metaphosphors\u00e4ure, Fikrins\u00e4ure desgleichen. Millon s Beaetion positiv. Biuretpvobe positiv. Bei der Koehprobe mit Salzs\u00e4ure tritt Violettf\u00e4rbung hiebt ein. Mit 'alkaliseller Bleil\u00f6sung gekocht wird die L\u00f6sung eine Spur dunkle!*, ohne einen Niederschlag! von Schwetelhlei zu geben.\nBie Atmidkeratose gleicht also den Beutero\u00e4lbumoseii in Bezug auf die F\u00e4llbarkeit durch C.lilornatrium und Salzs\u00e4ure\u00bb, unterscheidet sieh aber von ihnen durch \u00ablas Verhallen gegen Salpeters\u00e4ure und verd\u00fcnnte S\u00e4uren.\nBer X eu mei s t e r sehen Atmidalbumose gleicht die K\u00e9ratose beinahe vollkommen. Nur in einem Funkte habe ich einen Fntorschied gefunden, den auch Salkowski, dir X\u2019eumoisters Versuche wiederholte, erw\u00e4hnt. .\nNeu uh* is 1er bemerkt n\u00e4mlich, (lass dit* Atmidalbumose sich durch ('.hlornatrium und Salzs\u00e4ure so vollkommen aus-1 allen lasst*, dass man sie auf diese Weist* vom Fepton trennen k\u00f6nne. Die Atmidk(*ratos(* dagegen l\u00e4sst sieh durch (\u2019.hlornatrium und Salzs\u00e4ure nicht v\u00f6llig f\u00e4llen, das Filtrat gibt stets noch Biuret probt* und eint* Tr\u00fcbung mit Ammonsult\u00e4t. I in also Atmidkeruto.se vom Fepton zu scheiden, muss man sieh \u00ables Ammonsull\u00e4ts bedienen. Salkowski.1! 'der eint* aus Hbrin dargestellte Atmidalbumose untersuchte, machte, dieselbe Beobachtung wie ich.\nKl ein en tara naiv sen. .\nBie Analvsen wurden nach denselben Methoden aus-gch'ihrt wie beim Atmidkeratiu.\n1 Salkowski. Zeitschrift f.\tIsW.","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354\nHic liar d lia u or.\nEs ergaben sich I\u00bb >I\u00abioii(h* Werthe:\nb. 136 g Substanz Ration 0.3031- g GO, \u2014 53.34 \u00b0 ,> G O.ls\u00f4H , a>rhofroi\t0.0833 g 11,0\t5.23 ; Il\nn?22<\u00bbS \u00bbSubstanz gaben 0.1107 g GO, 53.51 ' > C tO.go'tg, , asoh.-t'ifii\t0.033 g 11^0\t5.25 ' , H\n\u00b0>I335\tSubstanz galion .25.5 conn N li. = 75*\u00bb mm.\nto.|s;j{.\tasdiofrob 10.53' X t = ,3.5\u00ab\nSubstanz gaben 20.5 itiii. X I\u00bb. == 733 mm.\n; a>rb<\u2018!r*\u2018i\t10.72\u00b0/o X t \u2014 13\u00b0\n0.5I5S. \u00bb Substanz gaben 0.0553 g llaS04 \u2014 1.50\u00b0 > S 0.JS3\t* asoliefivi i\nO.li'sr, \u00bb Substanz gaben O.Oj-72 g liaS04 = 1,5:5o , S 0 \u25ba.1253 \u00bb as< beftoi\no.OO \u00bb Substanz gaben 0.053 g Asche 5.35 ' > ) 5.2 * . Asche <*\u20225815 \u00bb\t\u00bb\t\u2022\u2022\t0.023\t\u00bb\t5.05\u00b0., \\ im Mittel.\nAuf asohofroie Substanz h<\u00bbrc<*hnet :\n0.132\n|0.1s>\n\u25a0\u00bb , (\u2019 \u00bb \u00bb \u00ab \u2022\tu .11\tX .\tu \u00bb S\t0\n;>3.34\t5.23\t10.53\t1,56\t23,2ft\n53.51 \u00bb\t5.25\t10,72\t1.53\t22,93\nVG \u2018 r d a u u n gs v e r s u ehe m it P ep sins al z s\u00e4 u r e.\nZu fliesen Versnoben wurde eine durch Aull\u00f6sen voi 1 2 Gramm Merk sehen Pepsin in einem V* Liter 0,25 ft o ige Salzs\u00e4ure bereitete L\u00f6sung verwendet. 1 Gramm eines Ge menges von Atmidkoratin und K\u00e9ratose wurde in 30 ecm 0,2;> * <> iger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st, mit K) com. dieser Pepsinl\u00f6sunj versetzt und mit o.25'\\.Hger Salzs\u00e4ure auf PK) ecm. aulgef\u00fcllt Zur Priilung der \\\\ irksamkeit der Pepsinsalzs\u00e4ure wurde eit Ivonl roll versuch mit einigen Flocken von geronnenem Eier eiweiss angestellt. Eine dritte Probe enthielt lo ccm. Pepsin salzsaure, ebenl\u00e4lls mit 0,25b\u00f6iger Salzs\u00e4ure auf 100 ccm verd\u00fcnnt.\nDiese drei Proben wurden durch 3mal 24 Stunden he luupcrtcmperalur im Ihulofen gehalten.\nZiir \\ erhiuderung der F\u00fculniss waren jeder''Probe einig\u00ab Impfen l\u2019ohml zugesetzt worden.","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Kihwirkun\u00ab gespannter Was.senl\u00e4nipft* auf Keratin.\n3.V)\nNach Ablauf dieser Zeit wurde zun\u00e4chst die Kehlt ose* verdauungsl\u00f6sung mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure versetzt, um zu sehen, ob noch unverdaute K\u00e9ratose darin enthalten sei. bis fiel ein reichlicher Niederschlag aus, der aus unverdauter K\u00e9ratose bestand. Der liest der K\u00e9ratose wurde nach K\u00fchne in der Siedehitze mit Ammonsulfat zuerst hei neutraler, dann hei alkalischer und saurer Reaction ausgef\u00e4llt. Das Ammonsulfat wurde mit nO^iger Kalilauge zersetzt: der dabei entstehende Niederschlag von Kaliumsulfat abliltrirt und das freigewordene Ammoniak auf dem Wasserbade vertrieben.\nIn der gleichen Weise wurden die Albumosen aus der Verdauungsl\u00f6sung des Ovalbumins und der der 'Selbst Verdauung \u00fcberlassenen Pepsinsalzs\u00e4ure ausgef\u00e4llt.\nSchliesslich wurden die drei Proben auf dem .Wasserbado auf das gleiche Volumen gebracht und mit einigen'Tropfen, einer sehr verd\u00fcnnten Kupfersnll\u00e4tl\u00f6sung versetzt\nDie Koraloseverdauungsl\u00f6sung gab deutliche Rothf\u00e4rbung. wie sie einer Peptonl\u00f6sung zukommt. Die Ovaibuminl\u00e4simg gab ebenfalls deutliche Rothf\u00e4rbung.\nDie Pepsinsalzs\u00e4ure zeigte nur einen schwachen Stich ins R\u00f6thliche. Da die der Selbstverdauung \u00fcberlassene Pepsin-salzs\u00e4ure nur eine undeutliche Biuretreaction zeigte, : >fo kann die deutliche Rothf\u00e4rbung, die ich mit der Keratosel\u00f6siiing erhielt. nicht von dem zugesetzten Pepsin, sondern nur von dem aus der K\u00e9ratose entstandenen Pepton herr\u00fchren. Ich komme daher zu dein Schl\u00fcsse, dass die Atmidkeratosen von der Pepsinsalzs\u00e4ure zwar nur \u00e4usserst langsam angegriffen werden, dass sie jedoch nicht als unverdaulich zu betrachten sind.\nVerdauungsversuche mit Trypsin.\nZur Trypsinverdauung wurde der (ilycerinextruct einer Pankreasdr\u00fcse verwendet. I g eines (iemenges von Atmid-keratin und Atmidkcratose wurde in 30 ccm. 0,3\u00b0/oiger Sodalosung gel\u00f6st, mit 10 ccm. Trypsinextraet versetzt und mit 0.3%iger Sodal\u00f6sung auf 100 ccm. aufgef\u00fcllt. Zur Pr\u00fcfung, ob das Irypsin wirksam sei, wurde ein Kontrollversuch mit einigen Flocken von geronnenem Ovalbumin angestellt.","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"4>~ L\u00e9 . >. )0\nRichard flauer.\nKirn- \u00abfritt<> Probe enthieft nur In rem. Trypsinl\u00f6snng\nmit n.:i1 dgcr Sodal\u00f6surig auf Ph ccm. verd\u00fcnnt. Diese drei\nProben wurden mit einigen Tropfen Toluol verhetzt und < Tage\nim Prutofen bei K\u00f6rpertemperatur gehalten. Auch diesmal\nlic.-s -ich. wie na\u00abTi \u00bb1er PepsiiiYcrdaiiuiig. ein ' grosser. Tbeil\nder unverdaut gebliebenen K\u00e9ratose durch Ans\u00e4uern ausschciden.\n%\nZur Pr\u00fcfung auf Pepton wurden die-Proben auf die gleiehe Weise wie bei der Pepsinverdauung mit Ammonsult\u00e4t au-gef\u00fcllt und schliesslich auf die Piuretivactiim gepr\u00fcft.\nPi\u00ab* KeralM>cYcrdauungsl\u00fcsung gab deutliche Hotlif\u00e4rbung.\nPie L\u00f6-ung des< ivalbumins gal* ebenfalls Pothl\u00e4rbung,\nnicht <ii intciisiv. IMe Tryp-inl\u00f6.-ung zeigte nur einen schwach .r\u00e4tblichen Si-icin'. Pie Kernlosen werden also von Trypsin ebemo odiwerutngegrilfen wie von Pepsin, doch zeigte der -''.deutliche Ausfall der I \u00bbiuretreaetinn in der KeratoscKoung, das- ein Tlieij \u00ab1er Kcratnse peptoiiisirt worden war.\n: .Xeui.od-I \u00ab r bejncrkt. dass \u00ablie Atmhlalbumosen durch Kochen mit fP ijer Schwefels\u00e4ure in Peuteroalbuinosen \u00fcber-gef\u00fchrt werden. Sie geben dann weder mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren nech mit Salpeh rs\u00e4ure in salzfreier L\u00f6sung einen Niederschlag, noch la-scii sie sich \u00abfurch ( .blornatrium aus neutraler L\u00f6sung f\u00e4llen. leb habe dies mit einem (remengc von Atmidkeratin itii\u00abi Atmf lkeratose w i\u00ab*\u00ab 1\u00bb i li\u00ab\u00bblt. Ls wurde 2 Stunden im K\u00f6lbchen mit Il\u00fcckthis.-k\u00fcbler eiiiitzt, ikuTi \u00ablern Abk\u00fclden nentralisirt 1111\u00ab 1 mit Ammonsult\u00e4t ausgelallt. 11er Niederschlag winde in de-tillirtem Wasser gel\u00f6st .\"und die L\u00f6sung dialysirt. Die aus-dialysirte L\u00f6sung gab sowohl mitverd\u00fcnnten S\u00e4uren als mit oon-\u00ab\u2022\u00ab'litrirter Salpeters\u00e4ur\u00ab1 reichliche F\u00fcllung: au\u00ab li durch Chlornatrium (Mitstand nach l\u00e4ngerer Zeit ein reichlicher Nie\u00ablei-s\u00ab-lt!ag. Pie K\u00ab na tosen waren also nicht in Peutcroalbunmson verwandeif worden. wie dies hei den Xeumeistcr\u2018s<-hen Atm\u00e4l-albu!ii\"-\u00abMi der Fall war.\nZum Scblu-s wurde \u00abhe llornsp\u00e4nel\u00f6siing. aus \u00ab1er . das Atmidkeratin und \u00ablie Atmidkeratose duiM/h Kochsalz entfernt w*\u00bbr< 1\u00abmi waren, darauf gepr\u00fcft, olt au.cfi Peph.n und tioferstchemle Z\u00abm-\u00ab*tzung-pr\u00ab*dukte. wie Tyr\u00ab\u00bbin imd Lewein. in ihr enthalten -\u00abden.","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"l'.imvirkun^ \u2022^\u2022sj'ian-nter NVas>* r\u00abi;ifn|ifv aut\u2019 Keratin.\t7\nZur iT\u00fclung \u00bbtut Pepton wurde \u00abKt durch (Ihloruatrium und Salzs\u00e4ure i\u00bbi< ht gef\u00e4llte Antheil der Kernlose durch Amnion-siillal beseitigt und hierauf die Piuretprohe angestellt. Per v\u00f6llig negative Ausfall derselben bewies, dass k\u00fchne-Velins Pepton nicht entstanden war.\nTyrosjn und Leucin Hessen sieh in der Fl\u00fcssigkeit wegen der reichlich zugesetzten Salze nicht nachweisen.\nFs wurde daher eine neue Portion flornsp\u00fcnel\u00f6sung mit Schwefels\u00e4ure und Pbosphorwolframs\u00e4uro ausgef\u00e4llt. Das Filtrat wurde zur Fntfernung der Sehwefelsiiure und Phosphor-wolframs\u00e4ure mit Aetzbaryt versetzt und von dem schwefelsauren und phosphorwolframsuiren llaryt abtillrirt. Der iVber-seh\u00fcssige Daryl wurde durch Kohlens\u00e4ure entfernt.' Das klare, beinahe (arblose Filtrat gab trotz der grossen '\u2022Verd\u00fcnnung eine sehr deutliche .Millon sehe Heaction. w\u00e4hrend die Diuret-probe negativ austiel. Doch gelang es nicht, aus. der coneen-\u25a0 trirten Fl\u00fcssigkeit Tyrosin oder Leucin zum Krystallisireir zu bringen,\n-1. April P.M>2.","page":357}],"identifier":"lit17644","issued":"1902","language":"de","pages":"343-357","startpages":"343","title":"Ueber die Einwirkung gespannter Wasserd\u00e4mpfe auf Keratin","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:39:00.939500+00:00"}