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{"created":"2022-01-31T15:32:50.547891+00:00","id":"lit17654","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Herzog, R. O.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 459-464","fulltext":[{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber Chlorophyllassimilation.\nfl* Mittheilung.)\nVon\nIt. 0. Herzog:.\n(Aus ilem oh cm. Laboratorium der lamlw. Iloehsehulu in Iterlin und dom physioloe.\nInstitut in lletdc'lborg.)\n(Der Deduction zugegantron am 2d. Mai 11)02.)\nAuf Veranlassung Herrn Professor Ed. B\u00fcchners habe ich im Sommer 1901 versucht, aus gr\u00fcnen Pflanzen, \u00e4hnlich wie B\u00fcchner1) bei der Darstellung des Hefepresssaftes verfahren ist, durch Zerkleinern, Verreiben mit Sand und Kieselgur und Behandlung der so erhaltenen Masse mit hohem Druck (300 Atmosph\u00e4ren) einen Presssaft zu gewinnen, der auf die F\u00e4higkeit. Kohlens\u00e4ure zu assimiliren, gepr\u00fcft werden sollte.2)\nAls ich einige Zeit mit diesen Versuchen besch\u00e4ftigt war, machte Herr Jean Friedei eine Mittheilung \u00fcber dasselbe Problem: Leber die Chlorophyllassimilation ausserhalb des lebenden Organismus,3) nach welcher \u00ablie Frage als gel\u00f6st betrachtet werden musste. Herr Friedel4). hat dann seine Versuche im Herbst wiederholt, aber dabei ein negatives Resultat erhalten, das er mit schwacher Assimilationsf\u00e4higkeit\n1 Vgl, Her. (I. dien,. Ges., Hd HO. >. 117, 1110, 2M8 (1807); Bd Hl. S. 508, 1090. 15H\u00ce fl898i.\n-i Sp\u00e4ter fand ich, dass auch A. Mayer (Lehrbuch der Agricullur-ctiemie, 5..Auf!., S. 58, Anni.) den Vorschlag macht, Presssaft gr\u00fcner Gewebe in dieser Hichtung zu untersuchen.\n3) Compt. rend. CXXXII, IlH8 (1901).\n* Compt. rend. CXXXIII. 810 1901).\nHopjic-Scylor's ZoiljicbriU f. |rhy>i<>l. .('.honiie. XXXV.\t-H2","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"4tiO\nl\u00ee. 0. il61'zog.\n;l.'r I'lhuue um di\u00ab\u00ab,. Jahreszeit erkl\u00e4rt, da auch die frischen < t W Kernige Assimilation zeigten, Aach M. M. Harrov >i d\u00abT die Versuche Frontefs nacl.priifte, war zu negativ,>n,\nr Mnccbiati*> positivem\nA..f Vors,I,lag Ilern. Professor B\u00fcchner s brach ich n\u00ab .ne Versuche ah und arbeitete nach der Methode Priedel V 1*bef' 'lurcli pers\u00f6nliche Mitfheihmg Herrn Priedel s \u00ab Iluln, waren diese ersten Versuche nicht ganz einwandfrei nach semer Vorschrift durehgef\u00fchrt, so dass ich \u00fcber die im oiigen Sommer erhaltenen Resultate nicht berichten will aondern nur \u00fcber die Ergebnisse in diesem Fr\u00fchjahr. An dieser \u2022 elc'mochte ich Gelegenheit ergreifen, Herrn Friedei noch-\n. '\t'^ ?a\u00ab^#i\u00abnders zuvorfommende Bereitwilli,rkeit\n.'I danken, mit der er mich \u00dcber seine Versuchsbedingungen\nf\u00fc. die ivr;, rUCl*\tifll ,lTO Professor B\u00fcchner\np . b' ilasMing des Arbeitsgebietes und ferner Herrn\nfe (boss<\u2018* meinen herzlichsten Dank aussprechen;\n\u2022 I I'O essor K Got tlieh bin ich f\u00fcr die freundliche Kr-\nf. die ftuchiicrschc Presse benutzen zu d\u00fcrfen zu bosH\u00fcdciem T);mko verpflichtet.\nFriede! hat siel, bei seinen Versuchen der Spinatblatte bediel\", daher habe ich zur selben Pflanze gegriffen.\nhc Assimiiation sollte einlrelen, wenn getrocknete Blatte\n\u00ab c ; vcermauszng aus den frischen Bl\u00e4ttern dem Sonnen nun ansgesetzt wurden.\nDie getrockneten Bl\u00e4tter wurden erhalten, indem die voi\nbefreiten, feingeschnittenen Bl\u00e4tter i, aiisgebreitet in einen au 1 /,\u2018\u2018n Trockenschrank gebracht wurden. Nacl\ny lempt. ivnd. PXXXIII. 8!KI (t!KU.\n- Hat. l,ot. (ios, zu florenz. Sitzg. v. 13. Oct. lilOI. Idi verdanke diese Angabe \u00abfertilit\u00e9 Herrn Frieder- i i ,, ,\turaanke\nunzug\u00fcnglieli.\t\u2018 *\u2022 r l,l,eh \u00bb\"\u2022 das Original","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber 01 il\u00ab trophyllassimilation.\nHVl\n15\u201420 Minuten waren sic getrocknet und wurden leicht zu einem hellgr\u00fcnen Pulver verrieben, wie dies Friedet auch beschreibt.\nPer Glycerinauszug wurde auf felgende Weise hergestellt Die von den Hippen befreiten, fein zerkleinerten Bl\u00e4tter wurden mit Quarzsand und Kieselgur (bis zur plastischen Konsistenz) nach Zusatz von soviel Glycerin, dass der Presssaft etwa 3ftV davon enthielt, verrieben: hierauf wurde die Masse in einer Buchnersehen Presse bis auf 150 Atmosph\u00e4ren ausgopressl. Per Presssaft war klar, in d\u00fcnner Schicht br\u00e4unlichgr\u00fcn, in dicker von recht dunkler Farbe, die \u00fcbrigens im Stehen noch zunahm.1) Pie Reaction war schwach amphoter.2) Biuret-reaction wurde nicht erhalten; auf Alkalizusatz trat erst Gelbf\u00e4rbung, dann volumin\u00f6se F\u00e4llung ein. Essigs\u00e4ure f\u00e4llte ebenfalls. Durch Alkohol konnte ein ziemlich reichlicher hellgrauer Niederschlag abgeschieden werden, der sich nicht ganz leicht wieder in Wasser l\u00f6st.\nPie Versuche wurden angestellt, indem etwa B cm. weite Glasr\u00f6hren, die an beiden Enden in durch Kautschucksch tauch und Quetschhahn leicht gasdicht versehliessbare enge R\u00f6hrchen ausliefen und ca. 120 ccm.* fassten, mit einem Gemisch von bekanntem Gehalt an Luft und Kohlens\u00e4ure3) und je 20 ccm. Fl\u00fcssigkeit beschickt wurden. Die R\u00f6hren wurden sogleich nach dem F\u00fcllen1) exponirt und das Gas sofort nach .Beendigung des-.Versuches in Ilempe Ische B\u00fcretten \u00fcbergef\u00fchrt. Die Expositionszeit betrug 3\u20144 Stunden bei zerstreutem Tageslicht und zeitweiliger Besonnung. Pie Versuche wurden zwischen l Lund 3 Uhr ausgef\u00fchrt. Die Assimilationsf\u00e4higkeit der lebenden Bl\u00e4tter wurde jedesmal durch Parallelversuche gepr\u00fcft.\nEs seien im Folgenden nur drei Versuchsreihen angef\u00fchrt,\nP Vgl. .M. Hahn. Per. d. ehern. ties.. Pd. ;W. S. d\u00f6\u00f6ti < P.MU hn Juli in Berlin bergest el Iter Prosssaft /f\u00f6gtt\u00bb ziemlich stark alkalische Reaction. M\u00f6glicher Weise Ing eine andere Speeies fier Pflanze vor.\n\u2022P t-eher die Mengenverh\u00e4ltnisse zwischen GO, und Luft vgl. /.. P. Oodlewski, Arb. d. Pot. Inst, in Wurzburg IM. 1, \u00ee\\ did (|H7d).\n1 Es wurde nur frisch bereiteter Presssaft verwendet.","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"\nR. 0. Herzog.\ndio mir besonders instructiv und zugleich goniigon.l xur Beur-infilling scheinen.\nTabelle I.\n.\tPresssaft \u201e\t...\n; Vursuihs- + \u00ab\u00abIr. '\"*\u00ab1'\n! gas\nOetr.\nHJ. im +1^ Dresssaft \u201e.^\u00aber\nSonnen- , , licht Dunkeln\nmit Wasser\nI r\u00ees}*r\u00fcnurl. Vol. fill ccm.) . Davon betrug COa ( in ccm.V. 0 fin ccm }.\t.\n00.8\t80.7\n$$.\t2.0\n24,3\t15.4\n81,0\n:u\n15.5\n84,8\n\u20224,1\n16,5\n81,0\n3,8\n16.0\nOfltT umgerechnet in Vokimprocente :\nV V..\t:\tVersuehsgas\tPresssaft + getr, |{|. im Sonnen-licht\tPresssaft 4- getr. Bl. im Dunkeln\t7 Presssaft '\t6etr. Blatief mit \\\\ ass.-r verrieben\nCO, . . J o\t. . ;\t\u2022i,2 10.2\t:i7 l!\u00bb.0\t_ 3.8 , fpj\t. SI.fi \u00bb4\t4.0 10,5\nKxpositionszcit: i Stunden 15 Minuten.\nTabelle II.\n\u2022 * .\tVersuchs- gas\tDresssalt + getr. Dl. im Sonnenlicht\tDresssalt j 4- \u00abo*lr ; 111.*\u2019im\" ,,resssa,t Dunkeln\t(ietr. Bl\u00e4tter mit \\Vuss< r verriebe\u00bb\nCrspi\u00fcnul. Vol. (in mp.) .\t1(H),0\t\u25a0 & ' : - . > 88,5\t77.0 J 84.8\t76.0\nDavon betrug CO,(ihrem.).\t5.2\t3.4 .. . \u25a0 .. \u2022\t2.7 |\t3.6\t2.8\n0 ( in erin. i,\t.\t. v (\t. ; .-7\t\u25a0\t'V\t. i\t10.2 !\t15.7 . \u2022 .i\t14.0 j 16.1\t14.0\nI mgerechnet in Vol umprocent e:\nPresssaft\nVi.p .. . , .\t4- getr. Hl Cessait\tI Octr. Hiatt.m\n-v;^4 im Somi. ii: + 8otr- 01. Presssalt mit Was\u00bb, r licht im Dunkeln -\t! verriebe\u00bb\n4,2\n18.0\n3.6\n10.8\nKxpositionszeit: \\ Stunden.","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Studien \u00fcber Chtorophyttassimilation.\t4ti3\nTabelle 111.\n\u2022\t^ VersUchs-i\tras !\tTressait 4- getr. Ul. im Sonnenlicht\tPresssaft + r\u00abtr. Ul. im Dunkeln\tPre^ssaft\t|. Getr. { Walter j mit Wasser j verrieben\nl'rspr\u00fcngl. Vol. < in ccm.\ti i . i tto.o\t\u2022 88,0\u00bb)\t07 o \u2022w,-\t88.6\tI w> i\nDavon betrug Cd ),<inccm.\t)\u25a0. i to,s [\t0.0\t7J--\t7.0\t>\u2022 ^ l\tl.i\n0 (in ccm.' ....\t.1 16.0 1 \u25a0\t15.2\t1S.2\t16.0\tIft.O\nEingerechnet in Volumprocentc.\n\tVersuchsgas i :\tPresssaft *t* getr. Ul. im Sonnen* lieht\tPresssaft -f- getr. Ul. im Dunkeln\tPressluft\t! Getr. Pl\u00e4tter ' mit Wasser ! verrieben\nGO, .\t12\tKUH)\t7.6\t8.2\tj; j 8.0 .\n0 . .\t17.8\t17.2\t18.7\t18,1\t18,1\nExpositionszeil: 3 Stunden.\nMan sieht aus den Zahlen, dass eine merkbare Assimilation nicht stattgefunden hat. W\u00e4hrend die lebenden M\u00fctter in derselben Expositionszeit und in demselben Gasgemisch (\u2018inen sehr deutlichen Verbrauch an C\u00d62 und eine entsprechende Produktion an 03) zeigten, sind besonders die beiden ersten Tabellen recht deutlich der Ausdruck daf\u00fcr,\n%'\t7\ndass von der zugesetzten Fl\u00fcssigkeit (Presssaft, Wasser) ein Theil der Gase gel\u00fcst wurde. Im Allgemeinen gleichen sich die Zahlen (insbesondere von Tab. I und Tab. II) so weil, dass ein Unterschied im Verhalten zwischen dem Gemisch von\nPresssalt und getrockneten Bl\u00e4ttern, das dem Liebt ausgesetzt war, und dem im Dunkel gehaltenen nicht anftritt. Ebenso wenig di Heren ziren die f\u00fcr den reinen Presssaft gefundenen\n'i Mittel aus zwei untereinander \u2018gut \u00fcbereinstimmenden Best iinnuingen:\nF\u00fcr Tab. I-z. B. lieferte ein Para Hel versuch (dieselbe Menge an Versuclisgas. dieselbe Expositionszeil, Gewicht der Bl\u00e4tter etwa gleich S\u00bb des pro Bohr verwendeten Presssaftes,\u00bb um 6.8 Yoluniproeente Ab*, n\u00e4hme an CO, und um 4.1u . Zunahme an O.","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"n. t\u00bb. liei zojr- Studien \u00fcber Chlorophyllassimilatinn.\nDat.-,, wesentlich lni, denen, die vom Gemisch dwftwwaA*. tmd der lilatler geliefert wurden.\nWIioii drin I.r.simg.proees, vollzieht siel, allerdings M w.ss noch i'iitc Heilie anderer Vorg\u00e4nge, die grosse UnreH-masMgkeilo,, in die Krgcbnissc einzelner Versuche |,ringen \u00ab ics is wohl aueh ohne Weiteres hei einer solchen Summe an eom,,hc.ltcnProdukten und Fermenten.-, wie der l'resss\u00fct\nm\tol\"\"\u2018 \" \u00ab\u2018dm'.s verstiindlie),. Tab. Ill zeid z |t\nmdieser Hinsicht besonders anliallige Zahlen. Durch \"die -\"-I-leirthed des Ph\u00e4nomens d\u00fcrften sieh vielleicht auch die \\o\" Ilern, I r,edel gefundenen Daten erkl\u00e4ren lasse,, Ans den /able,, aber, die mir zur Vertagung sieben, meine 1,1, mehl das Hecht z\u201e haben,(^-Assimilation, sei es durch den I resssalt -, allein, sei es durch das Gemisch von Prasssaft lln,l getrocknete ti Mittlern anztinehmen.\nKs schein, \u201eIso der Satz zu liecht zu bestehen den hngelmann -, m semer klassischen Arbeit aussjvridd _ wobei\nmmptm mm\nS I 11\t, Sr T V\"i<,'S alS ,li<' tle'' ^\u2018isanalvse ihn zu den\n. ehlussen gelnbr, hat sobald die Slrudur m Chloronbvll-\nkor,,ers \u00fcberall zerst\u00fcrt ist, h\u00f6rt die M\u00f6glichkeit der O-Pr!. duklion sofort und delinitiv aul\u00f6.\nVgt. M. Halm I.\nand\u00ab\u00ab\u2022riplUberUnd, .tWtM\nbes.-moT.\t'\u2022 % \"* \u2022 ,l\"r Wrsuche Knvelmann*","page":464}],"identifier":"lit17654","issued":"1902","language":"de","pages":"459-464","startpages":"459","title":"Studien \u00fcber Chlorophyllassimilation. I. Mittheilung","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:32:50.547900+00:00"}