Open Access
{"created":"2022-01-31T13:13:44.131301+00:00","id":"lit17658","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jensen, Paul","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 525-535","fulltext":[{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen \u00fcber das Herzglycogen.\nV en\nI)r. Paul \u00ablensen.\niBroslau. [\u2022hy>H\u00bblopi>rh\u00bb,s Institut.) il)t r Hoilm tinii /upt-panpcii am i. luni\n1 n halt:\nJ. Zur colorimetrischen Bestimmung \u00ablt*s Glycogens.\nII. lieber die Glycogenverh\u00fcltnisse des Froschlirr/.ens unter'verschiedenen Bedingungen.\n'\t/\t'\tL \u2022\t;\t\u2022\nZur colorimetrischen Bestimmung des Glycogens.\nDie Methoden zur quantitativen Bestimmung des Glycogens von Br\u00fccke und Anderen sind bekanntlich, wenn man sie kunstgerecht ausf\u00fchrt, sehr zeitrauhend. Als ich daher eine gr\u00f6ssere Anzahl von Glycogenanalysen kleiner Organe, wie von Herzen, Muskeln und Leber des Frosches, zu machen hatte, bediente ich mich eines etwas einfacheren, colorimetrischen Verfahrens,*) welches ich glaube f\u00fcr manche /wecke emplehlcn zu k\u00f6nnen.\nSchon fr\u00fcher einmal wurde von G old stein2) die bekannte Farbenreaction des Glycogens auf Jodl\u00f6sung zur quantitativen Bestimmung der ersteren nutzbar gemacht. Doch war diese Methode mit bedeutenden Fehlern behaftet1 und verdiente daher den Tadel von Luch singer5) und K. K\u00fclz.**) Haupts\u00e4chlich waren es zwei M\u00e4ngel, welche inan dem eolo-rimetrischen Verfahren von Goldstein zur Last legen muss: Erstens wurde das Glycogen der Organe nur mit siedendem\n*i Wohl wird man im Allgemeinen eine \u00absubjective\u00bb Methode, wie die colorimetrisclie. verschm\u00e4hen, wenn eint* zuverl\u00e4ssige \u00abobjective* Bestimmung, wie etwa durch W\u00e4gung, erreichbar ist; doch gibt cs. wie\nwir selten werden, F\u00e4lle, wo mir die Anwendung der ersteren gestattet erscheint.","page":525},{"file":"p0526.txt","language":"de","ocr_de":"r>2*i\nPaul .h-risen.\nWasser extrahirt, wobei ein Theil desselben Zur\u00fcckbleiben musste ; und zweitens wurde nicht ber\u00fccksichtigt, dass verschiedene in der glycogenhaltigen Organll\u00fcssigkeit enthaltene Salze und sonstige K\u00f6rper von erheblichem Kinlluss auf die Karbenreaetion des Glycogens sind.*) Diese beiden Fehler galt es also thunliehst zu vermeiden.\nI m m\u00f6glichst alles ( ilycogen in L\u00f6sung zu bekommen, befolgte ich die damals als die zuverl\u00e4ssigste anerkannte Dr\u00fceke-KiiIz'sehe Methode**) bis zur Herstellung des Filtrates nach Ausf\u00fcllung des hiweissk\u00f6rpers durch .lodijuecksilber-jodkaliiim. Das bedeutet zwar gegen\u00fcber dem Goldstein schen Verlabren eine (Complication; immerhin aber wird auch so noch ein sehr langwieriger Theil der W\u2019\u00e4gungsmethode, n\u00e4mlich das Sammeln, Heinigen, Trocknen und W\u00e4gen des Glvcogens bei Seite gelassen und durch einige rasch auszuf\u00fchrende Operationen ersetzt.\nDie in der angegebenen Weise hergestellten Organ-fl\u00fcssigkeitiMi des Frosches, der hier haupts\u00e4chlich in Betracht kommt, sind in der Regel hinreichend klar, was f\u00fcr die Ausl\u00fchrung der (Colorimetric selbstverst\u00e4ndlich Frforderniss ist. Sollt\u00ab* nach Anwendung des Dr\u00fccke sehen Reagens in dem filtrat eine erhebliche, nur langsam niedersinkende Tr\u00fcbung vorhanden sein, so m\u00fcsste diese nach Pfl\u00fcger s\") Vorschrift\nentfernt werden.***)\n\u00ab\n*' P. kill/.*1 findet auch darin ein Hedenken gegen die Zul\u00e4ssigkeit dt*r \u00ab.i|..iijiM\u2018lrisrliHi Methode, dass Leber- und Muskelglyeogen und ferner ein schon getrocknet gewesenes und ein frisches Pr\u00e4parat verschiedene- Jod react ionen geben k\u00f6nnen. Doch sind diese laderschiede s\" gering, dass sie da. wo die Colorim\u00e9trie \u00fcberhaupt erlaubt erseheint, vernachl\u00e4ssigt werden d\u00fcrfen.\n**' Zwar, erh\u00e4lt man. wie besonders Pfl\u00fcgcrN feststellte, auch so meid alles (ilycogen im Filtrat. Doch l\u00e4sst sieh, wenn man die kleinen Organmengen in verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig viel Fl\u00fcssigkeit l\u00f6st. \u00ab1er l'*\u2018hler ziemlich gering machen. \\ ielleicht aber k\u00f6nnte man auch das neue Verfahren von P fl tigert eidsprechend verwert lien.\n***' Deil\u00e4uligsei bemerkt. dass sieh in rein w\u00e4sserigen glycogen-.haltigen- Organextraeten nicht selten nach Zuf\u00fcgung der Jodjodkalil\u00f6sung ein feink\u00f6rniger, tirauner Niederschlag bildet, der auch sclio'n voll 1. in h s i it g e r *V beobacht'*! wurde.","page":526},{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"Weiten' tntersuchungen \u00fcber das Herzjilveogen.\n527\nWenden wir uns zu dein Umstand. dass die F\u00e4rbung des .lodglycogens durch Salze und andere gel\u00f6ste Stoile in merklicher Weise beeinflusst wird. Auf die bez\u00fcglichen Wirkungen von Chlornatrium, Natriumphosphat, Kiweiss. Leim u. a. hat schon H. K\u00fclz *; hingewiesen. F\u00fcr unseren Zweck mussten die wesentlichen Bestandtheile der zur cohuimetrischen Pr\u00fcfung hergericblelen Organfl\u00fcssigkeit auf ihre Mitwirkung an der Farbenreaction gepr\u00fcft werden. Von solchen koinincn unter den nat\u00fcrlichen Constituenten der Organe nur das einfach phosphorsaure Kalium*\u00bb mit durchschnittlich 0,Hn o und das milchsaure Kalium mit etwa 0,'u\\\\> des Organgewichts in Betracht: alle \u00fcbrigen sind entweder verh\u00fcltnissm\u00e4ssig gering an Menge oder ohne Fiulluss auf die Clycogenf\u00e4rbung. Ausserdem sind nun jedoch die Stolle zu ber\u00fccksichtigen, welche durch das analytische Verfahren den Organbestandtheilen beigemischt werden: n\u00e4mlich das durch Zusammentreffen von Kalilauge und Salzs\u00e4ure entstandene Chlorkaliiini, von welchem etwa I g, ferner \u00fcbersch\u00fcssige Salzs\u00e4urt*, von welcher ungef\u00e4hr 100 g der \u00fcblichen verd\u00fcnnten L\u00f6sung auf UH) g Organ-Substanz entfallen, und endlich das .lodqjiecksilberjodkalium in einer der Salzs\u00e4ure nahekommenden Menge.\nFast alle diese Stolle haben die Kigenlh\u00fcmlichkeit, die im Allgemeinen br\u00e4unlich-rot he**\u00bb Farbe des .lodglycogens noch zu verst\u00e4rken: nur das .lodqiiecks\u00eflberjodkalimn wirkt in geringem Grade aufhellend und f\u00fcgt der F\u00e4rbung der Fl\u00fcssigkeit eine schwache gelbe Componente hinzu. Fs ist einleuchtend. dass die Gesammtheijl der genannten verschiedenen Bestandtheile der Organfliissigkoit, welche die .lodglyeogenf\u00fcrbiing der letzt\u00bb*reu beeinflussen, sich hinsichtlich eben dieser Wirkung durch eine bestimmte Menge von Ghlornatrium und Salz-\n* De-se.s wird \u00abtun h das llin/.utietrn von \u00fcbersch\u00fcssiger >al/.-s\u00e4ure in zweifach phosphorsaun** Kalium vmwamhlt und lindet steh dalmr nach der Ausf\u00fcllung der Kiweissk\u00fcrper nach Dr\u00fccke in lefzte'ivr Form in de\u00bb Organfl\u00fcssigkeil.\n**) Das vioiefle Jodglyrogen der H\u00fchnrj muskein fnaclit hekaniitln h eine Ausnahme, wir >chon NaunviCu fand","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"52K\nPau I Jensen.\nsi il re * I ersetze\u00bb l\u00e4sst, Und zwar kann man im Allgemeine\u00bb eine reine w\u00e4sserige Glycogenl\u00f6suug einer in der besprochenen Weise hergestellte\u00bb Organ 11 \u00fcssigkeit von gleichem Glyeogcngehalt eolorimetrisch gleich machen, wenn man der ersteren 1,0\u00b0 ,> (Ihlornatrium und f\u00b0 o Chlorwasserstolfs\u00e4ure beif\u00fcgt. Auf (irund der angegebenen Maassnahmen gestaltet sich die colonmetrische Bestimmung der nach dein Br\u00fccke schen Verfahren gewonnenen Organfl\u00fcssigkeit etwa folgendermaassen : Man stellt sich Zun\u00e4chst eine w\u00e4sserige L\u00f6sung von Chlor-natrium und Salzs\u00e4ure in den oben besprochenen Mengenverh\u00e4ltnissen lier, die Verd\u00fcnnungsfl\u00fcssigkeit . Einem Tbcilo der letzteren setzt man dann 0,1\u00b0 .\u00bb toder nach Bedarf auch mehri reines Glycogen**/ zu und bekommt so die normale GIycogenl\u00f6sung >, welche sich, gegen Verdunstung gesch\u00fctzt, lange Zeit unver\u00e4ndert erh\u00e4lt. Misst man sich von dieser mit einer B\u00fcrette beispielsweise Mengen von 0,00b bis 0,<Mi02 g Glycogen in m\u00f6glichst gleiche Keagensgl\u00e4ser oder parallelwandige Glask\u00e4stchen ab. erg\u00e4nzt sie mittelst der Ver-\u00abl\u00fcimungsll\u00fcssigkeit auf je b ccm. und f\u00fcgt je 2 ccm. einer geeignet verd\u00fcnnten .lodjodkaliuml\u00f6sung hinzu, so besitzt man jetzt liir Organll\u00fcssigkeiten von einem in jene Grenzen fallenden Glycogengeliafl die\u00bb erforderlichen Vergkdclisobjecte;***i sie m\u00f6gen als Noi malmischungen bezeichnet werden. Um eine coloitimetrisehe (ilyeogenbestimmung auszuf\u00fchren, nimmt man b ccm. f) der zu untersuchenden Organtl\u00fcssigkeit und dazu\n* Selbstverst\u00e4ndlich k\u00f6nnte man dasselbe Ziel auch mit anderen \u00e4hnlich wirkenden K\u00f6rpern erreichen l)ie Salzs\u00e4ure dient zugleich zm \\erh\u00fctung hacteriejler Zersetzungen der Glycogenl\u00f6sung.\n** Ich habe mir das erforderliche Glycogen stets seihst sorgf\u00e4ltig dar-'\u25a0gestellt und zwar von derselben Thierart. deren Organe untersucht werden sollten, ila es scheint, dass Glycogene .verschiedener Tliiere nicht selten qualitativ \" \u2019 quantitativ ungleiche Jodreaclionen gehen fvergj. auch K\u00fclz3).\n***, Diese Jodgfvcogenl\u00f6sungen bleiben, wenn man sie vor Verdunstung bewahrt. l\u00e4ngere Zeit brauchbar.\nv lieu lit die Organtl\u00fcssigkeit nicht aus oder enth\u00e4lt sie mehr als o.l ' .. Glycogen, so kann man derselben auch je nach \u00bbedarf bestimmte Mengen der Ycrdunnungsll\u00fcssigkeit zusetzen. Ks ist im Allgemeinen zweckm\u00e4ssig, die Glycogenl\u00f6sung picht zu concenti irt zu nehmen, da sonst die Verglciriiung erschwert ist. -","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere 1'ntf-rsinlmnj:en iil>,r das 'ilrrzylycoyru. \u25a0\t,r)2\u2018)\n2ccm. iIit .lodl\u00f6sung \u00bbn\u00fc s,\u201e hl f\u00fcr .Io,, hierbei auflrelcnde\u00bb Farl.onioi, dos .lodglycogens don l'latz i\u201e der Farhens.ala der verschiedenen Normalmisehungen von bekanntem Oly.ogen-goliall. Ko, der Vergleichung sind \u201eoch Farbe\u00ab,inte,seine,le wahrnehmbar, welche <\u00bb,0001 g dly.ogen onlspre, dien.\nVon der (ienauigkcit der cdorimetris. |,en Moll,,,de man\n\"\u00fc iol^on<1\u00b0 T\u00abWle eine Vorsle........... geben. Fs wurde, i\u201e\nder angegebenen Weise von hoher, Beimnuskol.V und Herz <'inos Hundes d,o Organlliissigkoiion horgeri, lilel, von diesen T,ioil zur eolorimolrisohon Fnlorsnohung verwendet und dor Kost nach Kr\u00fccke-K\u00fclz zu Kndc hol,andoll und auf (.lycogon analysirt. Dann wurde nach beiden Molli.,den der gestimmte (ilycogengclmll der drei Organe lestgostcllt. Das\nI,lycogon der Normalmisohungen slannnlo aus de, Leber eines anderen Mundes.\nLt'l'MT\nMiinrmiskeln . . Herz..............\nI .o7 f o,om)s 0,017\nWie man sieht, ist die angewandte coloHniolrische Methode nur mit ziemlich geringen proeentisehen Fehlern h,\u2018hallet. Kh kleinen (ilycogenmengen ist daher der absolute Fehler gering genug, um f\u00fcr die Bequemlichkeit der Analyse in Kauf genommen werden zu k\u00f6nnen. Hand,dl es siel, Vrciliol, \u201em grosse Organe und betr\u00e4chtlichen Olyoogengehall, so rnulfipli.-irt sa h der absolute Fehler derart, dass die Krgebnisse der eo-\nhff,metrischen Bestimmung wohl kaum mehr befriedigen d\u00fcrften.\nU. \u25a0\t:\t.'\t-,\n\u00fceber den Glycogengehalt des Froschherzens unter verschiedenen\nBedingungen.\nSchon aus dem S.518 der vorigen Abhandlung mitgethedten Vers,,, he geht hervor, dass der Herzmuskel, auch ohne (ilyeogen zu enII,allen, sieh noch eonfraliirer, kann: dass also die einmal\nHr.ppe-Soylcr's Zeitschrift f. physiol, Chemin. XXXV,'\n\u2022 >/","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"r>:io\nPaul .1 \u00ab* ri s e il.\nvun Bunge1) besonders pr\u00e4gnant ausgedr\u00fcckte Vorstellung: der Herzmuskel k\u00f6nne keine Secundo das Glycogen entbehren, nicht zu halten ist. Da es sich aber in dem genannten Falle um ein Herz handelte, welches in den letzten Z\u00fcgen lag. so war daraus noch nicht zu schliessen, dass auch eine normale Herzarbeit l\u00e4ngere Zeit hindurch Ohne Glycogen m\u00f6glich sei : tiii- eine starke Abh\u00e4ngigkeit des Herzens vom Glycogen spricht zudem der t instand, dass jenes in so hohem Giade die F\u00e4hige keit besitzt, sich gegen ein Versiegen seines Glycogenvorraths ZU sch\u00fctzen.*1 Fm daher zu entscheiden, ob (\u2018in v\u00f6llig glyrogentrcies Herz noch l\u00e4ngere!Zeit eine ann\u00e4hernd normale Arbeit zu leisten im Stande sei, versuchte ich, den Herzmuskel seines Glycogens zu berauben, ohne das Thier derart zu sch\u00e4digen, dass ihm ein Weiterlehen unm\u00f6glich gewesen w\u00e4re.\nF\u00fcr diese Futersuchung bediente ich mich des Frosches, dessen Herz unter normalen Verh\u00e4ltnissen einen durchschnittlichen Glycngongelialt von <U8\u00b0 \u2022> des Organgewichtes he-. sitzt.\"\u00bb Die Glycogenanalysou wurden nach der oben besprochenen rolorimet rischen Methode ausgetiihrt.\nZuerst bem\u00fchte ich mich, das Glycogen durch h\u00e4ufiges Tetaiiisiren des ..ganzen' Frosches zum Schwund zu bringen:\nVersuch 1. Fine kleine B. temporaria**) iWintorfroscln wurde (dm* Woche lang, ohne Nahrung zu erhalten, t\u00e4glich mit ' rrdiirncten Fnterhrechungen tetanisirt. Hierzu kam das Thier in (dueii Beh\u00e4lter, in welchem ihm durch eine Drahtnetzunterlage und einen um ein Vorderbein geschlungenen Draht die Str\u00f6me eines Sehlitteninduetoriums zugeleitet wurden. Der Frosch kam von der letzten Beizung erm\u00fcdet, aber v\u00f6llig lebenskr\u00e4ftig zur Futersuchung.\n* Ycr.g.1. moine vorhergehende Abhandlung: lieber.den Cdycogen-, >tol\\\\vechsel des Herzens.\n**, Zwar i>f m neuerer Zeit die summarische Hezeichnun: <Tcin|*'\u00bbraria verp\u00f6nt : aber ich vermag beute nicht mehr zu entscheiden ob ich bei meinen Veisuchen tim .labre JK'.tr>i H. arvalis oder 11. fusea benutzt bah**.","page":530},{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"Glycogen\t,\t= o,o00;\u00ee g =\nGewicht der gesummten Weiclitlieile des Thieres ausser der Haut = 12 er\nGlycogengehalt derselben \u2014 o,01t\u00bb g \u2014 O.l*}0...\nMan sieht, dass auf dem angegebenen Wege .las Glycogen\nnur langsam aus dem K\u00f6rper herauszubringen ist und dass\ndas Herz noch last einen normalen Gehalt an dieser Substanz darbot.\nIber seien zwei Versuche angereiht, welche ich in loserem Zusammenhang mit den vorliegenden beil\u00e4ufig ausl\u00fchrte. Der eine betrat ein isolirles Froschherz, welches mehrere Tage\n\u00fcberlebend gehalten wurde, ohne indes sein Glycogen einzu-b\u00fcsseiij wie der n\u00e4chste Versuch'zeigt;\t\u00bb\n\\eisuch -. Das Herz einer kleinen R, temporaria i \\\\ interthien wurde frisch ausgeschnitten und in einer feuchten Kammer auf ein St\u00fcckchen Filtrirpapier gebettet, welches t\u00e4glich neu mit einer schwach alkalischen (0,00:> 0 NaOffj physiologischen Kochsalzl\u00f6sung benetzt wurde. Nach \\ l agen scldng .las Herz-noch jede viertel bis halbe Minute spontan, am\no. Tage, an dem es verarbeitet wurde, nur noch auf Reizum* (leise Ber\u00fchrung i.\nGewicht des Herzens = 0,0t\u00bb \u00ab\u25a0\nGlyengcn -\t\u00bb\t= <>,()002\u00f6 g = (\u00bb,12\u00b0 A.\nIn dem anderen beil\u00e4ufigen Versuche wurde das Herz eines Frosches analysirt, dessen Hint 20 Tage zuvor durch Kochsalzl\u00f6sung ersetzt worden war. Das Herz zeigle einen von der Norm nicht abweichenden Glyoogengehalt :\nU,M\"h ^er 'Salzl'roseh\u25a0 igrosse K. temporaria, V\\ mterthierj war in der Weise hergestellt worden, dass dem senkrecht aulgeh\u00e4nglen Thiere einige Cubikcentimelcr physiologischer Kochsalzl\u00f6sung in den H\u00fcokenlymphsack eingegi^sen und dann eine gr\u00f6ssere Arterie des Unterschenkels er\u00f6ll'net wurde: die ausladende lilutfliissigkeit wurde vom l.vmphsvslem hei' stets durch Kochsalzl\u00f6sung crselzl, indem von dieser solange in den Uymphsaek naehgel'\u00fcllt wurde, bis die ungef\u00e4rbte Salz-","page":531},{"file":"p0532.txt","language":"de","ocr_de":"5:12\nPaul .lensen.\nl\u00f6sung tlrr Arterie entstr\u00f6mte.*) Hiernaeh wurde die letztere verschlossen. Im Gef\u00fcsssystcmo des nach 20 Tagen untersuchten Thieres waren nur noch mikroskopisch Blutk\u00f6rperchen nachzu weisen.\nGewicht des Herzens \u2014 O.M5 g.\n(ilveogen\t\u2014 0,0015 g = i),i,T' o.\nAls die sicherste Methode, Muskeln und Leber eines Thieres glveogcnfrei zu machen, wird die Strychninvergift ung angegeben <K. K\u00fclz 4ji. Daher brachte ich auch diese zur Anwendung, wobei sich herausstellte, dass in der That auL diese Weise das Herz des Ftosches ganz des Hlvcngens beraubt werden kann, wofern die Stryehnin-tetani gen\u00fcgend lange unterhalten werden. Der folgende Versuch zeigt, dass diese Krampfe heim Frosche recht betr\u00e4chtliche Zeit dauern m\u00fcssen, um im ganzen K\u00f6rper das (ilveogen /um Schwund zu bringen :**) er lehrt zugleich, dass derGlyeogen-gehalt des Herzens noch normal sein kann zu einer Zeit, wo derjenige anderer Organe schon sehr erheblich gesunken ist:\nVersuch 1. Kino K. temporaria t Winterfrosch ) erhielt 1 ccm. einer ges\u00e4ttigten L\u00f6sung von Strychniiium nitricum in den K\u00fcckenlymphsack. Die erh\u00f6hte Hellcxerregbarkeit, welche zahlreiche Tetani zur Folge hatte, dauerte etwa 2 \u00ee Stunden. Kaum hatten die letzteren aufgeh\u00f6rt, so wurde dieselbe Strychnindosis wie zuvor noch einmal gegeben. Nach abermals 2T Stunden, als die Kr\u00e4mpfe wieder ihr F\u00e4ule erreichten, wurde das Thier zur rntersuchung genommen.\n(iewieht des Herzens = 0,08 g,\nGlycogen ;\t0,0001 g == 0,5\u00b0fo,\nGewicht der Heinmuskeln - 1,5 g,\n(ilveogen\t->\t== 0,002 g. = 0,15rt o,\n* Diese Methode. Salzfr\u00f6sche > herzurichten. ist eine sehr schonende und durfte sich f\u00fcr manche /wecke empfehlen. Sie gr\u00fcndet sicli auf die brfahrungen von (ioltz iPIl\u00fcgers Archiv, Bd. \u00e0. S. a\u00f6. lS<2i \u00fcber die rasch\u00ab* I'.rg\u00e4n\u00fcimg der Blutll\u00fcssigkeit aus geeigneten in die Lymphen kr emgcf\u00fcllten w\u00e4sserigen Salzl\u00f6sungen.\n**i Nach rntersuchungen von K. K\u00fclz * sind heim Kaninchen >chon na< h U>t\u00fcndiger Strychnin Wirkung Muskeln und Leber glvcogenfrei.","page":532},{"file":"p0533.txt","language":"de","ocr_de":"WVitm* rnkTsueliun^Hi \u00fcber \u00ablas llmglvt-.\u00bb*,-\u00ab.\t;>;{;{\nGewicht der Leber \u2014 o \u2022>\u2022> (r \u2022\nGlycogen *\t*\t= 0.\nWuiil.. <li<- Stryclminvergiftung \u00fcber etwas l\u00e4ngere Zeit ausgedehnt, so verschwand-das Glycogen ans dem Herzen des Frosches:\n\\ ersuch \u00f6. Das Versuchsthier (II. temporaria, Wiuter-thier) bekam ;> Mal je 1 ccm: Strychnin, und zwar am L, 8.,\nv'\u00bb umi Mai- Oblige Stunden nach der letzten \\rcr-gittung wurde der Frosch verarbeitet.\nGewicht des Herzens \u25a0\u2014 o | l<r\n? * 7 fi 9\nGlycogen *\t>\to\n( fowicht der\tHeinmuskeln \u2014\tH.o\t/\t:\nGlycogen >\t=\t{>\t.\t*\nGewicht der\tLeber\t\u2014\to,r>\nGlycogen\t\u20140\nDer letzte Versuch wurde mit geringen Modificationen noch ti Mal wiederholt, vorwiegend an Irisch eiiigelangenen Kseulenten i Sommerfr\u00f6schen i, stets mit demselben Erfolg\" Obgleich nicht daran zu zweifeln war, dass die Fr\u00f6sche in dem glyeogenlosen Zustande, in welchem sie bebuls der Analyse getodtet wurden, noch l\u00e4ngere Zeit h\u00e4tten weiterleben k\u00f6nnen, so machte ich doch noch folgenden Versuch :\nVersuch 6. Eine K. temporaria (Winterlhien, welche 1 eem. Strychnin erhalten hatte, zeigte 3 Tage hindurch Kr\u00e4mpfe. Am 1. Tage wurden 0,5 ccm. Strychnin gegeben \u2022lessen Wirkung sieh > Tage hindurch kr\u00e4ftig \u00e4usserte. Da das Thier hiernach ziemlich schwach war, wurde ihm kein Strychnin mehr beigebracht. Nach einer lluliezeit von \u00ab lagen, m der sieh der Frosch, ohne Nahrung zu bekommen, gut erholt hatte, wurde er get\u00f6dtet und untersucht.\nGewicht clos Herzens \u2014 0,0s g,\nGlycogen \u00bb\t= jf^\u00f6| g = 0,0; ,v\nGewicht der\tHeinmuskeln =\t1 5\t\u00ab\nGlycogen -\t||\nGericht .der\tLeber\t\u2014\to\nGlycogen \u2022\t^0\t\u00bb","page":533},{"file":"p0534.txt","language":"de","ocr_de":"a.I I\nPaul .lensen.\nAns diesem Versuche gold hervor, dass seihst ein durch Strvchninkr\u00e4mpfe sehr ersch\u00f6pftes Thier sieh ohne Nahrungszufuhr wieder erholen und l\u00e4ngere Zeit eine jedenfalls ann\u00e4hernd normale llerzarbeit zu leisten vermag, Feberraschcml ist aber' der hohe (ilycogengehalt des Herzens : denn man sollte in Anbetracht der .laugen Hauer der Tetani erwarten, dass das' Herz am Schl\u00fcsse derselben glycogen frei geworden sei. Der abweichende Befund berechtigt uns daher, die M\u00f6glichkeit in Krw\u00e4gung zu ziehen, dass der Herzmuskel, nachdem er schon glyeogenfrei gewesen, sich w\u00e4hrend der Knhczeit in einem v\u00f6llig glycogenlosen und hungernden K\u00f6rper wieder seinen normalen (ilycogengehalt zubereil ct habe. Weitere Krfahrungen \u00fcber diese M\u00f6glichkeit stehen mir leider nicht zur Verf\u00fcgung, da ich an diesem Punkte meine Versuche unterbrechen musste. Wie ich nachtr\u00e4glich sehe, sind schon fr\u00fcher \u00e4hnliche Beobachtungen gemacht worden*)\nIn Bezug auf die Anfangs aufgeworfene Frage ergibt sieh aus den milgetheiltcn Versuchen, dass der Herzmuskel, auch ohne (ilycogen zu enthalten, l\u00e4ngere Zeit jedenfalls ann\u00e4hernd normal thatig sein kann: und zwar ist dies ntfenbar w\u00e4hrend und dicht nach der Schlussperiode einer mehrt\u00e4gigen Strychnintetanie der Fall.\nHas Schwinden des llerzglyeogens in Folge der Stryehniu-vergiftung k\u00f6nnen wir uns folgendcrmanssen veranschaulichen :\n. W\u00e4hrend der Tetani verbrauchen die Skeletmuskeln sehr rasch ihr Heserveglycogon und entziehen dann fortw\u00e4hrend dem Blute soviel N\u00e4hrmateriah dass in diesem schliesslich auch f\u00fcr das Herz nicht mehr genug Krsatzstotfe \u00fcbrig bleiben.**) zumal da jetzt 'H\u00f6here Anforderungen an seine Leistungsf\u00e4higkeit gestellt werden.***) Has Herz zehrt daher allm\u00e4hlich sein Beseneglycogen auf. Folgt hierauf eine l\u00e4ngere Krholungszeit. ohne dass Nahrung zugef\u00fchrt wird, so k\u00f6nnte die bei Versuch d\n*i Siehe hier\u00fcber Zusatz 10 .\n*+ Wrgl. \u00ablit* vorhergehende Abhandlung. S. o2n 11.\n*+* )\\ ist jrt/.t mehr Sauerstoff etc. zuzul\u00fchren und sind mehr t hssi milt run gs|\u00bbrodukte zu entfernen.","page":534},{"file":"p0535.txt","language":"de","ocr_de":"WVit.Mc l'ntersuehungen \u00fcber das Iler/glycogen. 5J\u00ce5\naiigcdouteto M\u00f6glichkeit in \u00abjicscr Weise verwirklicht werden : Das Herz braucht jetzt nicht mehr so viel Stoff wie zuvor, \u00abla seine Arbeit wieder zur oder unter die Norm zumckgedit, und ebenso beanspruchen die Skeletmuskeln jetzt weniger Krsatz-substanzen vom 1 \u00bblute, ja sie k\u00f6nnten sogar zusammen mit \u00ablen anderen weniger lebenswichtigen Organen unter Kinsehr\u00e4nkung ihres Stoffwechsels aus sich selbst Xalirungsmaterialien an das Hint abgeben : *) wenn unler s.deben Imstanden \u00ab1er Herzmuskel von seiner F\u00e4higkeit, auch aus einem sMfarmen Dlute mit grosser Kraft N\u00e4lirsubstanz\u00ab*n au sieh zu reissen,**1 f(\u00eee-brauch macht, so mag es ilnn wohl gelingen, hiebt nur sein\u00ab*n Sfofl- und Hnergiobestand zu erhalten, sondern s\u00ab\u00abgar wieder Keservegly\u00ab'\u00ab\u00abgen anzuh\u00e4ufeu.\nI\n2i\n! )\n.) i\n\nS i\nIn\nLitteratur.\nLehrbuch der physiologischen und patholdd^dien 18*7.\t\u2019\n<ioMshin- Heil rage zur Kehre Von der f ily\u00ab o-\u00ab,.bi Iilun- in \u00abIn; Leber \\erhandl. \u00ab1. plrys.-mcd. Oes. inW\u00fcrzburg. X. ! .. IM. 7. S. J. JHJI-\nK. I\\\"!z. 1 \u00abdu r eine nein- Methode. das \u00abilyeogcn .niantifafiv zu Ire. stimmen. Pfl\u00fcgers Archiv. IM. 24. S. Mn. |ss|.\nDerselbe. Heil l \u00e4ge zur Kenntniss des hlycogenos. Fests\u00ab linfl f (<. Ludwig 7. ;>Oj;ilrr. Dod.-.ltibdfeier. S. | |o. (Kilo\nLuehsinger. Lxperimei.ldl.. uml kritisrhe Weit r\u00fcge zur Physiologi. und Pathologie ries (dycogens. Dissertation. Z\u00fcrich. 1*75.\nXauny n . Hoifr\u00e4ge zur Lehre vom Diabetes mellitus. Archiv' f. .\u2022x|.. iim l\u2019athol. u. I\u2019liarmakol.. IM. d. S. 1*7. 1875\nti,ii<*r , I <\u2018)ter die quantitativ.* Analyse des (ilveogem^. IMDio. r'v Arelriv. ltd. 5d. S. 41*1. |Slt-{.\t*\nh\u00ab*rse,be. Fine neu.- Methode zur quantitativen Ib-timmimg des Zuckr-rs. als Fortsetzung meiner Fnters.w-hunger, mb.r di.* <>\u201eel|.. der Muskelkraft. Pll\u00fcgers Archiv, IM. UU. s. 0d5. |,s\u2018\u00bb7\nI\u2019 11 \u00fcger und XcrkiiiK, Line neue Mdho.l.* /tlr |{esti..m>\u00abm^ des (ilycogenes. Pfl\u00fcgers Archiv. IM. 7U. S. 5dl.\nZuntz. I eher den Werth der widrigsten N\u00e4hrstoff.* nadr Vorsudi. n am Menschen. Archiv f. Plivsiologu\u00bb. |s\u00ee*7. S 5d5\nWtgl. die vorhergehende Abhandlung. 1 .\n) Vor ul. die vorhergdiend.* Abhandlung, S. 5g\u00ab\u00bb M\nv>*>","page":535}],"identifier":"lit17658","issued":"1902","language":"de","pages":"525-535","startpages":"525","title":"Weitere Untersuchungen \u00fcber das Herzglycogen","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:13:44.131307+00:00"}