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{"created":"2022-01-31T13:08:22.847203+00:00","id":"lit17660","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Steudel, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 540-544","fulltext":[{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der Spaltung von Eiweissk\u00f6rpern.\nI. M i t the i l u n\nV \u2022 \u2022 n\n11. Strudel.\ni\\M' in | > h y - i \u00ab >1 \u2022 *jr i ~ \u25a0 11 \u2022 \u2022 n hi-titnt in H<-i.|.-ll>i\u2018r;.r \u2022 l>\u00ab*r I/us'<i^ihi'V:it am ln. Juni ll'nj.\nHisher hat man xur (iowimumg der llexonbasen durch Aulspaltunnr der Kiweissk\u00fcrper nur siedende Mineruls\u00e4uren, Salzs\u00e4ure, Schwefels\u00e4ure und JodwasserstolTs\u00e4ure1) benutzt; in seiner Wirkung: ganz analog'-erwies sich, wie Kutscher2) gefunden hat, das Trypsin und das bei der Selbstverdauung der liefe auftretende Ferment.-3i dem sich das Erepsin neuerdings anreihl. Auch vom 1\u2018epsin war durch rntersuchungen Iluppc-Seyler s') festgeslelll. dass es entgegen der Ansicht K\u00fchne s,:,i der nur einen Abbau bis zum Fepton annahm, das Kiwciss in weitgehender Weise bis zur Bildung reichlicher Mengen Amidos\u00e4uren aulspaltele. und Hirschlerfi) konnte in Kussels Laboratorium die rasche Zunahme der durch Hhos-\n1 Kossel n. Kutschn. Il*>ilizur Kenntniss der Kiweiss-k\u00ab*ljMT. Pirsr Zeitschrift. ltd. XXXI. S. lli\u00e4.\n- Kutsrher. l\u2019rbrr das A nt i|M>pt\u00ab >n. Diese Zeilschr., Bd. XXV.\ns. t;*;>. im. xwi, s. im. im. xxviii. s. ns.\nKutscher. (diemischr I ntersuclmnjfen \u00fcber die Selbst jjahr\u00f9ng dt-r Ih-tr. Pirsr Zritschr., IM. XXXI. S. ;V.l.\n1 Hu|\u00bb|>c-Si\u2018\\ 1er. Phvsiid\u00f6yrschr (Ihrinir. IM. II. S. 22H.\n\u2022\u2019* K\u00fchne. Veili;imiliing\u00ab n drs natuihist.-mrd. Vereins zu liridel-Im-i u X K. IM. I. Urft :i\n'* IliiM birr. IMihii\"\u00bb1 zur Analyst- der X-haltigen Substanzen dt--'\u00ab I Innkt*i'|\u00bbt\u2022 i s. Pirsr Zelts\u00ab ln\u2019.. IM. Xl. S. ;>0.","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der Spaltung von Liweisskdrpern.\n:> * t\nphorwolframs\u00e4ure nicht f\u00e4llbaren Substanzen bei der 1%\u2018psiii-verdauung nachweison. Don Mechanismus der hei S\u00e4ure-resp. Fermentwirkung slatflindenden Reaction stellte man sich im Allgemeinen als ejne Hydratation vor, und es lag der (iedankc nahe, einmal durch Einwirkung von \u00fcberhitztem Wasser allein zu versuchen, oh man hierbei auch zu denselben basischen Endprodukte?) kommen w\u00fcrde. Die bisherigen i\u2019ntersmher, Lubavin1), Neumeister2) und SalkowskPi haben sieh last ausschliesslich mit den bei dieser Methode entstellenden prim\u00e4ren Spaltungsprodukten besch\u00e4digt, und nur Neumeister\u2018l gibt an, dass man durch Hehandlung von Eiweiss mit <*e-spannten Wasserd\u00e4mplen ausser Tyrosin und Leueih auch Asparagins\u00e4uro f\u00e4nde. Gerade das Vorkommen dieser letzteren S\u00e4ure liess die Entstehung der llexonbasen durchaus m\u00f6g-lieh erscheinen.\nEs wurden also 50 g Casein resp. 50 g feinste llaudels-gelaline in etwa Pa I. Wasser (juellcn gelassen und daun so lang(\u2018 im Druektopf bei 15o\u00b0 erhitzt, bis die Riuretreaction verschwunden war: hierzu war 8 - (.t st\u00e4ndiges Erhitzen w\u00e4hrend S lagen n\u00f6thig. Nachdem dann das Ammoniak aus der entstandenen dunkelbraunen L\u00f6sung durch Kochen mit Magnesia entfernt war, wurde die Fl\u00fcssigkeit mit Schwefels\u00e4ure stark unges\u00e4uert und mit Fhosphonvolframs\u00e4ure eine Isolirung der Rasen nach der Kusse!\u2018sehen Methode versucht. Ich habe aber regelm\u00e4ssig nur geringe Mobgen einer schmierigen F\u00e4llung erhalten, aus denen sich nicht einmal das so \u00e4ussersf foiVht zug\u00e4ngliche Arginin gewinnen liess: dagegen konnte nach Entfernung der Schwefels\u00e4ure und IMiosphorwolframs\u00e4ure mittelst Raryts aus den Filtraten Asparagins\u00e4ut;e mit Leichtigkeit isolirt und in Gestalt ihres Kupfersalzes identifient werden.\n11 Lubavin. Leber die k\u00fcnstliche Pepsinverda\u00fcunn des Caseins und die Kiuwirkunn von Wasser auf Kiweisssubstanzeu. Hoppe-Scyler's me<L-chem. Lutersiicluwigen. S. U\u00bb;t.\n2i X eu me is 1er, IL. Leber die n\u00e4chste Kimvirkun^ gespannter Wasserd\u00e4rnpfe auf Proteine u.s.w, Zeitsehr. f. Uiol. S. fn.itt\u00bb, S. 120.\n3: Salkowski, Leber die Kituvirkung \u00fcberhitzten Wassers auf Kiweiss. Zeitschrift f\u00fcr biologie JM, S. lUO. :J7,'S. inj.\n4 N eu ln ei s t e r. Lehrhurh der physinlojrischenClieuiie. 1. Aull. S. gU.","page":541},{"file":"p0542.txt","language":"de","ocr_de":"\") t 2\nH Stendel.\nI>\u00fc nun bisher keine Versuche \u00fcber das Verhalten von Histidin. Arginin und Lysin zu gespannten Wasserdiimpten Vorlieben, so muss ich vurl\u00fculig die Frage unentschieden lassen, <>h sich heim Kuchen von Kiweiss mit Wasser hei L\u00f6O\u00b0 \u00fcberhaupt die Hasen bilden und dann weiter zerst\u00f6rt werden oder oh die Meaetion gar nicht zur Bildung der betreuenden Basen \u2022f\u00fchrt, h h denke jedoch die Versuche in n\u00e4chster Zeit l'ort-zusetzen und gleichzeitig den nicht unerheblichen Best, der nach Knlterming der Asparagins\u00e4ure noch zur\u00fcckbleibt, weiter aut zu l\u00f6sen.\nKille weitere M\u00f6glichkeit, sich \u00fcber den Verlauf der Hydratation zu orientiren. schien mir in der Einwirkung siedenden Barytwassers auf Kiweiss zu liegen: hierbei hatte Bj echsei11 die Entstehung von Lvsin mal Lysatinin beobachtet, und m\u00f6glicher Weise konnte hier die intermedi\u00e4re Bildung von Arginin durch den Nachweis von Ornithin, das Schulze und W int erst ein ') aus Arginin durch Spaltung mit Baryt-wasscr erhalten halten, constat irt werden, zumal das Ornithin na.eli der Khenylcyauatinethode von Herzog3) jetzt leicht nachweisbar ist.\nHie Versuchsanordnung war hier folgende:\n\u00f6i M) g Kasein wurden in eine heisse L\u00f6sung von 1 kg Aetzharvl in \u00f6\u2014\u00f6 1. Wasser eingetragen und bis zum Ver-schwinden der Biuretreaclion gekocht, eine Operation,\u25a0 die rund Bo Stunden *i verlangte. Dann wurde die klare, gelbe Beactions-tliissigkeit mit Schwefels\u00e4ure neutralisirt, bis auf 2 l. eingeengt, der Best \u00eeles Baryts mit Schwefels\u00e4ure entfernt und weiter Schwefels\u00e4ure bis zu \u00f6\" .\u00bb der Fl\u00fcssigkeit hinzugesetzt. Nun wurde mit lMiosphorwolframs\u00e4ure gef\u00e4llt, die nicht unerhebliche F\u00e4llung aus heissem Wasser umkrystallisirt, in bekannter\n1 Di ec hsd . Ar< li. f. Anal, n,.-Physiol... Dhy.siol. Ahtheiluny; lKVll. 'S, 21*. .\n- s c h ul zi u. VV int erst ein, Hilf tim g von Ornithin hei der Spalt unu des Ar^inins. Diese Zei.tsc.hr. Bd. XXVI. s. 1.\n;i Diese Zeitschrift. Bd. XXXIV. S.\n4 l\\. Fischer gibt f\u00fcr die Spaltung von 20o g Casein in 1 l.do\u2019 -ip-r Xat.roiitan.ue bis /.um Verschwinden der Biuretreaction \u2666>,\u2019) stunden Ko\u00ab ! /.cit au. Diese Zeitschrift. Bd XXX\\.\n227","page":542},{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"Zur^K' iintmss \u00e4<*t Spaltung von Ki\\vris>k<Vipern.\n\nWeise mit Baryt z\u00ab*rl(*gt mal \u00abIrr \u00fcbersch\u00fcssig\u00ab* Baryt mit Schwefels\u00e4ure entfernt. Nach dem Ans\u00e4uern mit Salpeters\u00e4ure wurde so lange Silbernilrat zu der Fl\u00fcssigkeit hinzugelugt, bis gegen Barytwasser nicht mehr ein weisser, sondern ein brauner Niederschlag von Silberoxyd lieh Stumpfte ich nun di\u00ab* saure R\u00e9action der Fl\u00fcssigkeit mit Barytwasser ab, solange noch mit ammoniakalischer Silberl\u00f6sung ein Nie\u00ablerschlag entstand, so (Thielt ich eine volumin\u00f6se, weisse F\u00e4llung, die der Ijjstidin-fraction bei \u00ab1er S\u00e4urespaltung entsprach. Die F\u00e4llung wurde\n\u2022\t.0\nzur weiteren Untersuchung zur\u00fcckgestellt und \u00ablas Filtrat davon mit Aetzbaryt in Substanz ges\u00e4ttigt, doch fiel hierbei nur ganz wenig reducirles Silber aus. Fin \u00ab1er Argininfraclion entsprechender basischer Aut heil war also bei \u00ab1er Barylspattung nicht aufg\u00ab*trelen.\nNachdem nun Silber und Baryt mit Salz-resp.^c)iw\u00ab*fel-' s\u00e4ure aus \u00ab1er Fl\u00fcssigkeit wieder herausgeschatVt-waren, wur\u00able \u00ab1er Best der Basen wieder mit lMinsphttfwolfrajfis\u00e4iire gef\u00e4llt. Aus dieser F\u00e4llung liess sich nun nach Kussels Angaben mit alkoholischer Pikrins\u00e4ure leicht \u00ab\u2018ine gr\u00f6ssere Ouantit\u00e4t eines Pikiates gewinnen, das bei d\u00ab*r Analyse Zahlen li\u00ab*terte, die auf Lysinpikral stimmten: fluch handeil\u00ab* es sieh in unserem Falle, wie \u00ablies sich bei dem l\u00e4ngeren Kochen mit Barytwasser wohl voraussehen liess, um optisch 'inactives Lysin: denn nachdem ich das Pikrat in \u00ablas \u2022 Chlorid \u00fcb\u00ab*rge-lulirt hatte, beeinllusste eine \u00abige L\u00f6sung desselben die Eben\u00ab? \u00ables polarisirten Lichtes im \\. \u00abIm.-Bohr nicht im Mindesten.\nBei \u00ab1er weiteren Aull\u00f6sung \u00abies na\u00ab*h Entfernung d\u00ab*s Lysins noch verbleibenden Restes mit H\u00fclfe der Phenyleyanat-m\u00ab*thode bin ich unerwarteter Weise auf Schwierigkeiten ge-stossen. Es verblieb mir nur noch ein \u00e4usserst geringer Best, der mir vor der Hand keine zuverl\u00e4ssigen Aussagen \u00fcber \\ or-kommen oder Fehlen von Ornithin gestattet. Durch Spaltung argininreich\u00ab*r\u00ab*r Ei weissk\u00f6rper als Casein holle iclrje\u00abioeh in K\u00fcrze zu einem mizweideutigen Resultate zu kommen.\nAuch die Aufl\u00f6sung des \u00ab1er Histidin fraction entspre<hen<h*n Aniheils ging nicht glatt von Statten, \u00abloch glaube i\u00abd\u00bb mit einig\u00ab*r Si<*li\u00ab*rheit sagen zu k\u00f6nnen, \u00ablass Histidin nicht in \u00ab1er","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"*99\n;)|l\\ 11\tZur Kcniitniss \u00abior Spaltung von Kiweisskr.rj.< ?n..\nBallung vorhanden ist: liier kann ebenfalls mir die Beschallung\no\ngrosserer Substanzmengen weiteren Aufschluss geben.\nhie bei Weitem gr\u00f6sste Menge der Hasen bestand also aii' Lysin, die Hasen der llarnstolfgruppe waren entweder meid gebildet oder weiter zersetzt. .Km \u00e4lmlielies Hesnltal batte Kutseher1) bei \u00ab1er Selbstverdanung der Thymusdr\u00fcse erhalten,' auch liier hatt(* sieh unter der Fermenteinwirkung aus den Kiweissk\u00f6rpern der Thymus neben Ammoniak nur Iahii gebildet. M\u00f6glicher Weise konnte nun ja zwischen Ferment Wirkung und Finwrrkung siedenden Harytwassers eine gewisse Analogie bestehen, die sieh leicht noch dadurch w\u00fcrde naehweisen lassen, wenn man hei Barytwirkung unter den Spaltungsprodukten der Thymusnueleins\u00e4urc aueh das von Kut seller hei der Autodigeslion gefundene Tliymin linden w\u00fcrde*.\nZu dem Lnde habe ich n(HI g sauber priiparirte und zerkleinerte Thymusdr\u00fcsen in gleicher Weise wie oben das (.asein behandelt, hie Aull\u00f6sung der Heaetionsll\u00fcssigkeit schloss si( h eng an \u00ablas von -Kutscher benutzte Verfahren an und lieferte mir zwar Lysin, -aber aus der Fraction, die das Tliymin enthalten sollte, kiystallisirle nur Tyrosin heraus, das mikroskopisch vollkommen gleich massig aussah und auch nach seinem Stickstoltgehalt keine Verunreinigungen enthalten konnte. So scheint also das gleichzeitige Vorkommen von Lvsin sowohl bei der Autodigestion der Thymus, wie bei der Barytspaltung mehr ein Beweis l\u00fcr seine grosse W iderstandskralt gegen chemische Lingrilfe zu sein, als dass man daraus auf Analogien von Ferment- und Barytwirkung schliessen k\u00f6nnte.\nAuf eine weitere Discussion \u00fcber die Fragen des Heactions-mechanismus bei der Aufspaltung doit Fi weissk\u00f6rper m\u00f6chte ich nicht eher cingehen, bis ich nicht durch weiteren Ausbau der im Vorstehenden mitgetheilten Versuche breitere experimentelle (irundlagen gewonnen habe.\n1 Kutscher, lias prutcolvlisclic Ka/vin der Tlivnms. Biese Zeit-\ns\u00ab l.fift, IM. XXXIV. S. IIP","page":544}],"identifier":"lit17660","issued":"1902","language":"de","pages":"540-544","startpages":"540","title":"Zur Kenntniss der Spaltung von Eiweissk\u00f6rpern. I. Mittheilung","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:08:22.847208+00:00"}