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{"created":"2022-01-31T13:21:53.221490+00:00","id":"lit17682","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salkowski, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 36: 257-260","fulltext":[{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die quantitative Bestimmung des Glycogens.\nVorl\u00e4ufige Mittheilung.\nV on.\nK. Salkowski.\n<A..s \u00bbhm rhomiirrhon Laboratorium \u00abW ,,ath..|otrisrh.n Instituts zu u\u00earlinj il)tT llr.lartion /u*rt ^au^t ii am 4. Au^u-t l!u\u20182. \u00bb\nDen Gehalt einer Leber an Glycogen fesizustellen, galt fr\u00fcher als eine verheiltnissm\u00e4ssig leichte und einfache Aufgabe. Seitdem aber Billiger eine Fehlerquelle bei der K\u00fclz'sehen Methode aufgefunden und verbesserte Methoden theils allein, theils in Verbindung mit Nerking angegeben hat, geh\u00f6rt die quantitative Bestimmung des Glycogens zu den nllerunan-genehmsten und langwierigsten analytischen Operationen. Nun li\u00e2t Ner king selbst aber noch gefunden, dass bei dein, auch d( u neueren Methoden zu Grunde liegenden, laugdauerndeu Zerkochen der Organe mit Kalilauge, das, nebenbei bemerkt, doch wohl nie ganz vollst\u00e4ndig gelingt, die Quantit\u00e4t des Glycogens in ganz regelloser Weise bald zunimmt, bald ab-nimmt, ohne dass man im Stande ist, die Bedingungen f\u00fcr das eine oder andere Verhalten anzugeben. D Damit ist auch die theoretische Grundlage der K\u00fclz-Dfl\u00fcgersclien und Kiil z -1 * fl ii g e r - N e rk i n g sehen Methode ersch\u00fcttert.\nDiese Schwierigkeiten fallen nun theils\u25a0:ganz fort, theils \"iud sie ausserordentlich vermindert, wenn man sich davon \u2022reimacht, die Leber in frischem Zustand zu extrahiren oder zu zerkochen, sie vielmehr einer vorbereitenden Behandlung\nG X,i. Ii den neuesten Anhalten von t'll\u00fcger soll dieses nun wieder !11 c I' t (1< r f'i\u00fcl sein, das Glycogen vielmehr nicht \u00e0nyeyriffen 'werden, htl\u00fcg\u00e9r s Arch , lief t*0. S. ,V2:{.","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"2\u00f48\nK. Salkowski.\nunterwirft. Diese vorbereitende Dehandlung bestellt darin, dass man die Leber, in geeigneter Weise zerkleinert, mit absolutem Alkohol, dann mit Aether extrahirt und sie so in ein feines Pulver umwandelt. Hin Verlust an (llycogen ist dabei kaum zu bef\u00fcrcht en, \u00fcbrigens aber stellt nichts im Wege, den Alkoholauszug zu verdunsten, die Quantit\u00e4t des darin enthaltenen Zuckers zu bestimmen und auf Glycogen umzureelmen.1 * *\nDas bei sorgf\u00e4ltigem Arbeiten erhaltene Leberpulvcr unterscheidet sieh in sehr vortheilhafter Weise von der frischen Leber. Fs l\u00f6st sieh verh\u00e4ltnissm\u00fcssig leicht, jedenfalls sehr viel leichter als die frische Leber, in 2\u20143\" .\u00bbiger Kalilauge. Die .Schnelligkeit der Aufl\u00f6sung h\u00e4ngt ganz davon ab, inwieweit die Pulverisirung der Leber gelungen ist. Ist sie besonder-gut gelungen, so ist die Aufl\u00f6sung schon in wenigen Minuten beendigt. Die L\u00f6sung ist br\u00e4unlich gef\u00e4rbt, aber viel klarer und d\u00fcnnfl\u00fcssiger als die aus der Leber direct erhaltene: ganz klar kann sie nicht sein, schon aus dem Grunde nicht, weit der phosphorsaure Kalk ungel\u00f6st bleibt.\nMan braucht nat\u00fcrlich nur verh\u00e4ltnissm\u00fcssig kleine Mengen. 5\u2014-IO g, <les Leberpulvers zum Versuch zu nehmen.\nDie alkalische L\u00f6sung, durch Absetzenlassen gekl\u00e4rt zweckm\u00e4ssig nimmt man nur einen aliquoten Tlioil, um da-Filtrireii zu vermeiden, also etwa 4\t\u2014 gibt, mil deni doppelten\nVolumen Alkohol gef\u00e4llt, dann erst mit 00\u00b0 oigem, daim starkem Alkohol etc. gewaschen, ein allerdings stark asehc-haltiges Glycogen, das nur Spuren von Stickstoff enth\u00e4lt. Die. Klemeutaraiialyse ergab f\u00fcr das ea. 8 Stunden bei 105\u201c g*-\ni\trock nett* Pr\u00e4parat, auf aschefreie Substanz berechnet, C 4\u2018L\u00f6\u00d6\nii\t$$%*:*.*) '\nGlycogen von der Formel C\u00dfHl0O:, erfordert H.H*'\t<\nund 0.17\u201c o 11,0, von der Formel iG\u00dfH10O(>6 *- H>0 iHuppet! LMkDv.i G und t).2t)\n1 Wohlgemut h li\u00e2t von der vorbereitenden ' Kebandlung >\nl.eber bei der (Oyrogenbestimiiiung bereits (iebrauch geinadil I'\nZeitsrbr... IM. XXXV. S. f>7\u2019>.\n-i 0.20\u00bb*\u00bb* g naeh Abzug von 0.0130 g Asche im Sehiftcheu 0.1\u2018Mb g gab o.:M\u00bb07 lind O.oLVi 11,0.\t1","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Quantitative Bestimmung des Glycogens.\n2.')H\n'Irotz \u00ab1er guten Lebereinstiimnung ist das Glycogen nicht ganz rein, denn es l\u00f6ste sich nicht ganz klar und die L\u00f6sung gab mit Griicke schein Reagens eine, wenn auch nur geringe. Tr\u00fcbung, es steht ja aber nichts -im Wege, das erhaltene Glycogen nach dem Vorg\u00e4nge Pfl\u00fcger s zur Bestimmung zu bydrolysiren. Die F\u00e4llung mit Alkohol aus der alkalischen L\u00f6sung ist schon von Lebbin empfohlen worden, von Pfl\u00fcger ist die F\u00e4llung unter Zusatz von .lodkalium eingef\u00fchrt, der Nutzen dieses Zusatzes aber, soviel mir erinnerlich, nicht n\u00e4her begr\u00fcndet worden. Zweifellos hat Pfl\u00fcger die Angabe von Lebbin nicht gekannt.\nAuch in k\u00fcnstlichem Magensaft l\u00f6st sich die so vorbereitete Leber sehr schnell. Hei Anwendung von \u00f6 g des I divers hind ich weder in dem bei der Verdauung , nach P) Stunden bleibenden R\u00fcckstand, noch in dem beim Aufkochen der nahezu neutralisirten L\u00f6sung entstandenen Coaguluni Gluogen, auch nicht in Spuren. Aus dem aut etwa 150 ccm. eingedampften Filtrat f\u00e4llte das doppelle Volumen Alkohol ascheh\u00e4ltiges Glycogen aus \u2014 weit weniger aschehaltig als das aus der alkalischen L\u00f6sung \u2014, das nur Spuren von Sliek-stoll enthielt und dessen L\u00f6sung durch Br\u00fccke sches Reagens r Salzs\u00e4ure nicht gef\u00e4llt wurde.\nDie Klementaranalyse dieses Glycogens ergab 44, Ri0 \u00ab C und \u00f6,rO\" \u00ab II,1) Zahlen, die besser mit (1er Formel G\u00c4H100-\u00fcbereinstimmen.\nIn vielen F\u00e4llen wird man aber auf die Isolirung des Glycogens ganz verzichten, dasselbe vielmehr sofort in Traubenzucker \u00fcberf\u00fchren und diesen bestimmen k\u00f6nnen. D\u00e0bei be->u*lit nur eine Schwierigkeit: man muss die Abspaltung von Hexosederivaten, namentlich Chitosamin iGIucosamiiij, aus den hiweissk\u00f6rpern der Leber und von Pentosen aus den NuHeo-pi oteiden vermeiden, auf das .lecorin braucht man kein\u00ab Riiek-\ni- ht zu nehmen, da es durch die vorangegangene Behandlung entfernt ist.\t'\nV> O.liOO \u00bb nach Abzug von IMM\u00bbKt g Asche ifii Schiffchen \u2014 Ms5\u2019! * gab <W02<i m, un.l O.liKiii 11,0. Di.- Analysen sin.l v.hi Pr- *Xeuberg ausgef\u00fchrl.","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"-W* h. >alk<nvski, Oiiantitativ\u00e7 liest im mu ng tics (ilvcoyens.\nAm n\u00e4chsten liegt f\u00fcr diesen Zweck die Behandlung mit Fermenten. In der That gelingt es, sowohl durch Behandlung\n\u25a0T\t^\nmit Speichel als auch mit k\u00e4uflicher Diastase das Glvcogeii so vollst\u00e4ndig zu extrahiren, dass der K\u00fcckstand kein (ilyeogen mehr enth\u00e4lt \u2014 auch hei sehr glycogenreicher Loher \u2014. wenigstens ist mir das mit kleinen Mengen von 1 g gelungen. Damit entfallen auch, wie mir scheint, die von verschiedenen Seiten ge\u00e4usserten Vermuthungen, dass das (ilyeogen in der Leber nicht als solches vorhanden sei, sondern gebunden, z. II an Liweissk\u00f6rper. Die erhaltenen L\u00f6sungen m\u00fcssen dann mit S\u00e4uren behandelt werden, zur IJeherf\u00fchrung der Zwischenstufen der llvdmlvse in Glucose.\nAuch die Anwendung von verd\u00fcnnter Milchs\u00e4ure oder Weins\u00e4ure unter Druck zur Felxuf\u00fchrung des Glycogens in Glycogendextrin und nachfolgende Behandlung mit Salzs\u00e4ure nach Analogie der Ainylumbestimmung oder Behandlung mit Salzs\u00e4ure allein in abgestuften Verd\u00fcnnungen k\u00e4men in Betracht. Welcher von diesen Wegen der empfehlenswertliesh* ist, bildet den Gegenstand weiterer Fntersuchungen.\nSelbstverst\u00e4ndlich muss die Gewiclitsbe/iehung zwischen der Leber und dom Leberpulver bekannt sein und darin lient unleugbar eine gewisse Schwierigkeit. Vermuthlich werden sieh auch andere Organe auf diesem Wege auf Glyeogengehait untersuchen lassen.\nAls ein weiterer einfacherer Weg zur Bestimmung dos\nGlycogens w\u00fcrde sich vielleicht auch die Autodigestion lAuto-\nlysci der Leber eignen, bei welcher, wie ich seiner Zeit ge-\n. *\nlanden habe, das (ilyeogen v\u00f6llig verschwindet und zwar atilcr Bildung von Zucker hezvv. iedueirenden Substanzen, doch bedarf es noch einer Reihe von Versuchen, ehe hier\u00fcber ein bestimmtes l rtboil m\u00f6glich ist. Dabei w\u00fcrde der pr\u00e4formiiie Zucker in der Leber \u2014 wenn er \u00fcberhaupt existirt \u2014 mitbestimmt worden.","page":260}],"identifier":"lit17682","issued":"1902","language":"de","pages":"257-260","startpages":"257","title":"Ueber die quantitative Bestimmung des Glycogens. Vorl\u00e4ufige Mittheilung","type":"Journal Article","volume":"36"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:21:53.221498+00:00"}