Open Access
{"created":"2022-01-31T13:58:51.872051+00:00","id":"lit17711","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Habermann, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 37: 1-17","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Blaus\u00e4uregehalt des Cigarrenrauches.\nV \u00ab\u00bbn\n\u00bbI. Habennaiin.\n'Ans\trar .Ne\u2122,\u2122,-\ntei nniM'hfu Hochschul\u00ab* in Itr\u00fcnu.)\nD. r licilat tioii zujrojranpen am 28. September li.02.)\nDie Angaben \u00fcber den Gehalt des Tabakrauches an Blausaure. welche dermalen in der Utteralnr Vorlieben sind\nsoweit auseinandergehend, dass es mir nethwendig^ribien meme I nlersnehungen \u00abher die \u00c4isammenselzum\u00bb des Tahik\u2019 ranches auch nach dieser liichtnng au f\u00fchren. Gm diese Not In wendigkeil darzuthun, will ich mich hegn\u00fcgen, Folgendes an-zii \" Iren. 1er Erste, welcher das Vorhandensein von lllaii-\nsaure mi 1 abakrauche leststellte, war A. Vogel iDimd .......Vl\nm\u2122., ,m\ts. m Vn\u201e,...................r\nvon ihm untersuchten Tabaksorten, bis auf eine sehr alte abgelagerte, Blaus\u00e4ure und bestimmte die Menge derselben bei zwei Cigarrensorlen quanlilativ. Aus den von ihm mit-gelheilten Daten hisst sich berechnen, dass per |(mi \u00ab Ver ranchtcr Cigarre aus dem Rauche der einen Sorte ff,090 g\naus dem Rauche der andern hingegen O.oti!) g Cvanwasser-^toli abgeschieden wurden.\nL Kisslin\u00ab 'iat die Versuche von A. Vogel wiederholt.'\na\"v ' P\u00b0 y1' \"rnal IK8-\u2019 IJd- 2I'C\tW\u00e4hrend jedoch\nA. Vogel die Blaus\u00e4ure als Berlinerblau nicht allein abgeschieden. sondern auch gewogen hat, wurde , von K iss li ng das Berlinerblau m Eisenoxyd \u00fcbergel\u00fclirt. und aus dem Gewichte des letzteren das Cyan berechnet. Nach den von Kiss lin -milgetheillen Daten illingl. polyt. Journal I\u00abKJ, Rd \u25a0>f\\ < .>j((| lasst sich berechnen, dass bei einem Versuch |< Hl 'g ver-\nIloppe-Scyler'j\u00bb Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXVII\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022J. Habei maun.\nraucht er llavannacigarren 0,015 g. bei einem zweiten Versuch O.o >7 g Cyanwasserstoff, im Hauch enthalten waren.\nIn eingehender Weise scheint sich. Le Hon mit dem Blaus\u00e4urogohalt des Tabakrauches besch\u00e4l!igl zu haben. Ich entnehme* die diesbez\u00fcglichen Angaben der obeil irten Abhandlung von II. Kissling. in welcher es auf Seite 1)8 heisst, dass die Blaus\u00e4ure als Silbercyanid bestimmt wurde und dass die Verbrennung von 100 g Tabak 3-4, h\u00f6chstens 7\u20148 mg Blaus\u00e4ure lieferte.\nNach Kissling (Tabakkunde 1893, S. 2581 hat auch .1. Mol ma r im Tabakrauch nur sehr geringe Mengen von ( \u2019.yanWasserstoff nach weisen k\u00f6nnen, w\u00e4hrend von H. Thoms im Cigarrenrauche \u00fcberhaupt keine Blaus\u00e4ure gefunden wurde. Letztere Angaben sind in dem Referate der Chemiker-Zeitung (.lahrgang 1899, 2. Semester) \u00fcber einen Vortrag enthalten, welchen ll. Thoms in der Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher in M\u00fcnchen (1899) gehalten hat. Dort heisst es auf Seite 853. Absatz 3: \u00abMit besonderer Aufmerksamkeit wurde auf das Vorhandensein von Blaus\u00e4ure gefahndet, letztere jedoch nicht gefunden. Und in den Schlusss\u00e4tzen des Referats wird auf Seite 851 gesagt: \u00abOb Blaus\u00e4ure beim Verrauchen gewisser Tabaksorten sich in gr\u00f6sseren Mengen zu bilden vermag, erscheint fraglich.*\nSchliesslich will ich noch an die in meinen Beitr\u00e4gen zur Kenntniss des Cigarrenrauches (Diese Zeitsehr., Bd. XXXIII. Seite 89 und 901 gemachte Bemerkung erinnern, in welcher ich auf Grund der bis dahin gemachten Beobachtungen die Krage nach dein Vorhandensein von Blaus\u00e4ure im Cigarren-rauchc unbeantwortet lasse und mir Vorbehalte, den Gegenstand in eingehender Weise zu studiren.\nDiesem Vorsatz habe ich insbesondere in R\u00fccksicht auf den nach meiner Meinung unbefriedigenden Stand der Angelegenheit entsprochen und bin nunmehr in der Lage, \u00fcber die Resultate meiner diesbez\u00fcglichen Untersuchung zu berichten. In Uebercinstimmnng mit meiner ersten Arbeit beschr\u00e4nkt sich die Untersuchung bisher auf den Cigarrenrauch, und zwar nicht nur von Cigarrensorten der \u00f6sterreichischen Tabakregie,","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"I el><n- den Biaus\u00e4uiv^halt des ragarienraucl.es.\n\nw.1,1,0 \u201e I, schon fr\u00fcher benutzt habe, sondern auch auf jene b'\u201c'fe\tw*\u00bbeh* um den Preis von i II. St\u00fcck\n\u201c,'i!,',|l,\u2018l;s vo,ka\"fl \" ird. Das Hauchen wurde auch jetzt wieder nut dem von mir besehriehenen Apparat iutcrmi.tirend l'l!U,'\", ke\"en Zigarren dureligefiihrt, und der Hauch in einer Versuchsreihe qualitativ und in einer andern quantitativ au' 'Ion Detail an Blaus\u00e4ure gepr\u00fcft. Das intermit.irende Hauchen wurde auch f\u00fcr diese Versuche beibehalte,i, weil es mir nach der ganzen Anlage meiner Arbeit darum zu tlmn sein musste, nicht nur das Vorhandensein von Blaus\u00e4ure su heizuslcl en, sondern eventuell wenigstens ann\u00e4hernd denjenigen Anthed quantitativ zu bestimmen, welcher beim wirk-h<hen Hauchen in die Mundh\u00f6hle des Hauchers gelangt.\nAls Ahsorptionsgef\u00e4sse wurden nach einigen, befriedi-, genden Versuchen hei allen Experimenten ein Krlcnmover-Ko hen von 2 Liter Inhalt, eine Peligofsche Absorptionsr\u00f6hre '\u00bb\"I on,, he, einigen zwei Habermannsche Absorplionsgefasse benutzt. Die letzteren waren so geschaltet, dass der Hauch au seinem Wege zum Aspirator zun\u00e4chst in die innere und\n111 ,lle a\"ss<'ri' H\u00f6hle eintreten musste. Die innere-\"\"\" :\tApparates war mit echten (ilasperlen fast voll-\nst\u00e4ndig ungef\u00fcllt. Der Krlenmeye,-Kolben war. wie bei den mlieren Hauchversuchen vorgerichtet, mul nur im Hauchrohre an dessen \u00e4usserem Kude die Cigarre hcfcsligt wurde, die Baumwolle weggelassen. Das untere Ende des Hauclirohres alw reichte m die Absorplionsll\u00fcssigkeil, welche den Hoden des Kolbens ,n der H\u00f6he von etwa l\u00a3m bedeckte. Mit den, Erlen meyer-Kolben war der Peligofsche. mit diesem nacheinander die beiden Habermannschen Absorptionsapiuirute and mit diesen der intermittirend wirkende Aspirator dicht 'erblinden. Als Absorptionsmittel wurde schliesslich durchwegs alkoholische Kalilauge angewendel. Die Angaben \u00fcber die \u2022oncentralion und Menge der angewendeten Absorptionsmittel\nwerde ich bei der Besprechung der quantitativen Versuchs-foljxen lassen.\nI- ur jeden Kinzel-Versuch wurden 5- t<t St\u00fcck-lufttrockene \u2022Igarren einer Sorte angewendel und die (ieschwindigkeit des","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"I\nI. llal)eriuann.\nRauchens auch jetzt wieder so regulirt, dass sie der heim wirklichen Gauchen beobachteten mittlerenGeschwindigkeit nahekam.\nNach beendigtem Gauchen wurde die in den beiden Hab e r m a n n sehen und 1 * e 1 i go t sehen Absorpt ionsgef\u00e4ssen vorhandene weingeistige Kalilauge zu der im Erlenmoyer-Kolben vorhandenen hinzugef\u00fcgt und damit auch die Wasch-fliissigkeit vereinigt, welche beim dreifachen Aussp\u00fclen der Absorpt ionsgelasse mit heissem Wasser resultirte.\nDer Kr 1 e n meyer-Kolben wurde nunmehr einerseits mit einem Dampfentwickler und andererseits mit einem Liebigsehen K\u00fchler und einer Vorlage von einem Liter Rauminhalt verbunden: an die Vorlage schloss sich endlich ein Pel i go F\u00e4cher Apparat, welcher mit Io ccm einer w\u00e4sserigen Kalilauge von iO'\\n Aotzkaligehalt beschickt war.\nI nter Durchh\u00fctung eines kr\u00e4ftigen Dampfstromes wurde die Destination soweit gef\u00fchrt, dass die Menge des Destillates 900\u2014950 betrug (1. Destillat). Nunmehr wurde die Destillation unterbrochen, die Vorlage und der dieser vorgelegte Pol ig'ol'sehe Apparat durch \u00e4hnliche Apparate von gleicher Gapacit\u00fct und gleicher Beschickung ersetzt, der Inhalt des Destillationskolbens mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure \u00fcbers\u00e4ttigt und\u2022 neuerdings IHM)-\u2014(.lf)0 com Destillate in der Vorlage gesammelt (2. Destillat!.\nDas 1. wie das 2. Destillat wurden, und zwar jedes f\u00fcr sich, im Seheidetrichter mit mehrfach erneuerten Mengen von sorgf\u00e4ltig gereinigtem Aether kr\u00e4ftig durchgesch\u00fcttelt, die von demselben Destillat erzielten, von der w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeit getrennten \u00e4therischen L\u00f6sungen vereinigt, im Scheidetrichter zun\u00e4chst mit der Kalilauge des Peligot sehen Apparates, welcher der Dost il lat ions Vorlage vorgelegt gewesen war. und sodann zweimal mit K) ccm Kalilauge von \u00f6S\u00bb Kaligehall und schliesslich mit 20 ccm destillirtem Wasser kr\u00e4ftig und andauernd gesch\u00fcttelt, die w\u00e4sserigen Laugen von der \u00e4therischen Fl\u00fcssigkeit getrennt, in einer ger\u00e4umigen Platinsohale vereinigt, auf dem Wasserbade etwas eingeengt und mit der schliesslich erhaltenen, stark alkalisch reagirenden Fl\u00fcssigkeit die Rerlincrblaureaction ausgef\u00fchrt.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"I rber den Hlaus\u00e2iuegrhajt des (\u2019.iganeniauches.\n;>\nDas Gesamml ergehn iss dieser qiialitativ<mi 1>i\u00fc-Inn? I\u00bbestelii darin, das gesagt werden kann, dass zwar nicht bei allen Versuchen, jedoch bei allen Cigarrensorten die Berlinerblauroaction mehr oder weniger kr\u00e4ftig erhalten wurde. I>a \u00fcberdies die Berlinerblauroaction nur bei ganz vereinzelten Versuchen \u00fcberhaupt nicht erhalten wurde, darf aut Grund der von mir gemachten Beobachtungen wohl behauptet werden, dass der Cigarrenrauch in der Hegel nachweisbare Mengen von Blaus\u00e4ure oder anderen Inichtigen (IvanVerbindungen, wie Cvan-ammonium, enth\u00e4lt.\nHierzu muss ich bemerken, dass die Blaus\u00e4ure in der Hegel ganz oder doch -der llauptmenge nach in dem ersten Destillat enthalten war, w\u00e4hrend -sieh im 2. Destillat meistens gar keine, m einigen F\u00e4llen sehr geringe Spuren und nur ausnahmsweise relativ erheblichere Mengen von Blaus\u00e4ure nachweisen Hessen. .Hiergegen konnten aus dem 2. Destillat f ettsauren abgeschieden werden, deren Anwesenheit sich durch\neinen intensiven an Butters\u00e4ure erinnernden Geruch m erkennen gab.\nNicht unerhebliche Schwierigkeiten bereitete mir Anfangs \u2022 die quantitative Absorption und Bestimmung der Blaus\u00e4ure Die diesbez\u00fcglichen Vorschriften von A. Vogel haben die Probe nicht bestanden, da es nach keiner derselben, gelingen wollte, ein Berlinerblau zu erhalten, welches auch mir ann\u00e4hernd dem -Begriff der chemischen Reinheit entsprochen hatte und zur Gewichtsbestimmung der Blaus\u00e4ure geeignet gewesen w\u00e4re. Dieselbe Krl\u00e4hrung hat diesbez\u00fcglich schon h issling gemacht, denn in seiner Hingangs citirtcn Verdeutlichung heisst .es aid' Seite 240: \u00abDie directe W\u00e4gung des Ferrolerricyanids ergAb v\u00f6llig unrichtige Resultate. \u25a0 Das- ; >elbe riss beim Ausf\u00e4llen mganischo Substanzen mit m Boden, welche sich weder durch l\u00e4ngeres Auswaschen mil Aether--alkphol, noch mittelst wiederholter L\u00f6sung und Ausf\u00e4llung ent Jemen Hessen.\tIch vermag diese Angaben, mir. vollinhglG-\nHeb zu best\u00e4tigen, muss jedoch hinzufugen, dass ich auch","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"H\nI. H a b e nil a nn.\nnaeh \u00bbloin Verfahren von Kissling, welcher dus Berlinerblau in Bisenoxyd \u00fcbergef\u00fchrt und, wie ich schon erw\u00e4hnt habe, aus dom Ocwiehte dos Eisenoxydes die Blaus\u00e4ure berechnet hat, keine befriedigenden Resultate erhalten konnte. Nach ineinen Beobachtungen besteht die das Berlinerblaii verunreinigende Substanz, welche durch Aetheralkohol nicht beseitigt werden kann, aus einer Art Bisenseile. Das Borlinerblau ist demnach nicht die einzige eisenhaltige Substanz des Niederschlages und es kann demgem\u00e4ss aus dein Kisenoxyd, welches aus dem Niederschlag erhalten wird, unm\u00f6glich die Blaus\u00e4ure berechnet werden.\nAber auch die Vorschrift von Le Bon, wie sie in Kieslings obcitirler Abhandlung auf Seite \u00f6S enthalten ist. erwies sich als wenig brauchbar. Wurde genau nach dieser Vorschrift vorgegangen, (1. h. der Bauch, nachdem er durch mehrere mit Schwefels\u00e4ure beschickte Flaschen geleitet 'worden war, mittelst Kalilauge absorbirt, in dieser sodann die Blaus\u00e4ure mittelst Schwefels\u00e4ure jn Freiheit gesetzt, durch wiederholte Destillation \u00bb1er w\u00e4sserigen L\u00f6sung gereinigt, in Silbercyanid \u00dcbergeliilirt und das (.van als Lyansilber zu w\u00e4gen gesucht, dann wmde in vielen F\u00e4llen auch kein Cyansilber erhalten, wenn \u00bblie qualitative Pr\u00fcfung das Vorhandensein von Blaus\u00e4ure mit Sicherheit ergeben hatte.\nIch unterlasse es, \u00fcber einen andern missgl\u00fcckten Versuch, \u00bblie Blaus\u00e4ure quantitativ zu absorbiren und abzuscheiden, zu berichten, und werde nunmehr das Verfahren beschreiben, welches, wie ich gleich bemerken will, zwar auch keine v\u00f6llig eiiiwandsfreien, jedoch solche Resultate lieferte, die mit den Beobachtungen der \u00bbjualilalivon Pr\u00fcfung stets in Kinklang\nstanden und nicht schon von vorherein als fehlerhaft anzusehen waren.\nDas von mir eingehaltene Verfahren, welches ich im Allgemeinen schon bei \u00bb1er qualitativen Pr\u00fcfung des Cigarren-rauehes beschrieben habe, st\u00fctzt sich auf die folgenden Beobachtungen, welche zum Theil schon von andern Forschern gemacht worden sind.\n1. Alkoholische Kalilauge entzieht \u00bblern Zigarrenrauch","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"If'K'r tlt-n li!;ius;iui'<vli;ilt ties Cigam-nraucties -\t7\ndie Blaus\u00e4ure viel sicherer und vollst\u00e4ndiger als w\u00e4sserige Kalilauge von gleicher Concentration.\n\u201c\u2022 Heim Destjlliren der alkoholischen Kalilauge. von welcher die Blaus\u00e4ure, Kohlens\u00e4ure. Fetts\u00e4uren etc. des Cigarrenraurhos ahsorhirt wurden, in einem Wasserdampl-stroin, gelten die geringen Mengen Blaus\u00e4ure in der'Hegel vollst\u00e4ndig in das Destillat \u00fcber.\ti\nd. Bern W\u00e4sserigen Destillat l\u00e4sst sieh die Blaus\u00e4ure durch kralliges Sch\u00fctteln mit o\u20146 Mal erneuerten Aelhermengen voll.\u00abt\u00abin<lig entziehen..\ni. Der \u00e4therischen L\u00f6sung kann die Blaus\u00e4ure durch t maliges kr\u00e4ftiges Sch\u00fctteln mit je IO-Jo ,,m einer\nw\u00e4sserigen Kalilauge von etwa \u00db\u00bb \u201e Kaligehall vollst\u00e4ndig ent-zogen werden,\n\u00f6. Aus der so erhaltenen w\u00e4sserigen L\u00f6sung l\u00e4sst sich das Cyan als Berlinerblau in w\u00e4gbarer Form ahseheiden.\nAul (irund dieser Beobachtungen habe ich hei der quantitativen Bestimmung des Cyans im Cigarrenrauch das tilgende Verfahren ei \u00bbgehalten :\n/um Verrauchen der Cigarren und zur Absorption der Blaus\u00e4ure wurde hei alleu (|uanlitalivcn Versuchen der schon bei Besprechung der qualilaliven Kxpcrimente hcsehriehenc, aus vier Absorptioiisgel\u00fcssen bestehende Apparat hen\u00fclzl.\nDie einzelnen I heile des Apparates .waren auch jetzt wieder in der Ir\u00fcher angegebenen Weise aueinandcrgelugl und dabei aut die v\u00f6llig (lieble Verbindung derselben besondere Sorglalt verwendet. Das Bauchen wurde m\u00f6glichst- langsam, jedoch so gef\u00fchrt, dass lad einer einigermaassen gut brennenden Cigarre die Verbrennungohne Unterbrechung l\u00f6rldaiierte.\nVerwendet wurden f\u00fcr jeden Versuch 6-10 St\u00fcck Cigarren der betreffenden Sorle, welche zusammen in liil'ltrockcncm Zustande gewogen wurden. Khenso wurde das Cewichl der abgoschnittenen Spitzen und das der durch 6\u2014s t\u00e4giges Liegen an einem staubfreien Ort lufltrocken gem\u00e4clilen, imverraueht geblichenen Cigarrenslumpfc ermittelt, nachdem die letzteren mittelst eines Haarpinsels m\u00f6glichst sorgf\u00e4ltig von iuih\u00fcngcudcr Asche helreit worden waren. Als ALsorptiousmittel kamen bei","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0\tI\u00bb Habennann.\njedt-m Versuch 130 -140 ccm einer* alkoholischen Kalilauge zur Verwendung, weit lie aus 100 g Merk'schein gereinigten Kaliumhydroxyd (pro analysi), 1 Liter Alkohol von IHi\u00ab/\u00ab und 1 Liter destillirtem Wasser hergestellt wurde. Das Absorp-tionsmittcl wurde auf die vier Absorptionsgef\u00e4sse in einem solchen Mengcnverh\u00fcltniss vortheilt, dass ein Ueberspritzen aus einem .(Jelass in das andere stets Vermieden wurde. Nach beendigtem Rauchen wurde im Allgemeinen wie bei der qualitativen Pr\u00fcfung verfahren und dabei selbstverst\u00e4ndlich nach Tlumlichkeit Alles hintangehalten, was einen Verlust an Blaus\u00e4ure h\u00e4tte herbeif\u00fchren k\u00f6nnen. Das schliesslich erhaltene, in etwa loo ccm salzsaurer Fl\u00fcssigkeit suspendirte Berliner-blau wurde- im offenen Gelass bis zur vollst\u00e4ndigen Sedimentation vor Staub gesch\u00fctzt, bei Seite gestellt, sodann auf einem tarirten Papierlilter gesammelt, mit heissein Wasser gut ausgewaschen, im Wasserdampftrockenschrank getrocknet und gewogen.\t'\nDa das Filtrireu und Auswaschen von Berlinerblau er-lahrungsgom\u00fcss einige Schwierigkeiten bereitet, weil diese Verbindung sehr leicht durch das Filter geht, und weil es sich durchwegs um die Gewichtsbestimmung ausserordentlich geringer Mengen handelt, das W\u00e4gen von Niederschl\u00e4gen auf dem Filter, wie es gew\u00f6hnlich ausgef\u00fchrt wird, jedoch mit nicht unerheblichen Fehlern verbunden sein kann, will ich genau beschreiben, wie ich das Filtrireu. Auswaschen und W\u00e4gen bewirkt habe, um den durch verschiedene Umst\u00e4nde bewirkten Fehlern nach Thunliehkeit entgegen zu wirken. Ich glaube dies um so eher than zu sollen, als es mir nicht bekannt ist. dass diesbez\u00fcglich auch schon von anderen Chemikern in gleicher Weise gearbeitet wurde, die von mir eingehaltene Art. Niederschl\u00e4ge auf dein Filter zu w\u00e4gen, einen hohem Grad von Genauigkeit zul\u00e4sst, als die bisher \u00fcblichen Methoden und ihre allgemeine Anwendung keinerlei Schwierigkeiten bietet, /um Filtrireu wurden Papierlilter der Firma Schleicher und Sch\u00fcll der Sorte Nr. ostl vom Durchmesser / cm und zwar als Doppellilter angewendet, d. h. zwei zusammengelegte Filter wurden so .'-ineinander geschoben, dass nach dem Kinf\u00fcgen des","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":",V1*r d,'n \u00abl\u00bb\u00bb*lMre?p|,a|| ,l,s i:i.-ai'n nra,\u201e'l,e\u00bb.\n!\u00bb\n, p .\t1 r an d\"\u2018 1 mM.'iwan.l ringsum eine\n.. .. ft\u2018P'\u00ab*chlcMe angelagert war. w\u00e4hrend bei .ler ge-\nwohnlu heu ...........g eines Doppellilters \u00ablie eine H\u00e4lfte \u00ab1er\n1 richterwand von emer zweifachen, \u00ablie andere hingegen von einer sechsfachen Papiertage bedeck! wirf, was si,.|, heim \u2022 Nim en und Auswaschen nicht selten in sehr ung\u00fcnstiger \\ e.se gellend ,nacht. In ganz gleicher Weis,, wurde aus den, gleichen Material ein zweites Doppcltilter als Taraliller her-gerichtel und sodann auf einer analvfischcn Wage welche hei\n'S ' e ;ll?ewl\"1:' Z'v,s, he\" A. eigen!liehen und dem Tara-\nDoppelhl er m lolgemler Weise hergestellt. Als Taraliller wurde das durch einen Vorversuch als schwerer erkannte \u00f6oppellill\u00ab..-l-enu zl und das eigenlliehe Killer auf she linke, \u00ablas Taraliller die re, hie \\\\ agschale gebracht. In wiederholten Anmii\u00ef,.,, nnl ein,.,- scharfen S.-Imere war,le nunmehr von dem W e. so vnd abgeschabten, \u00ablass si,I, d\u00e4ssetbe um einige. Milligramm deiehter erwies als das auf \u00ab1er re,hl,.\u201e Wa\u00ab--\u2022schale befindliche Filter. Nunm.-hr wurde bei geschlossen,;, agkjslen mittelst \u00ables Milhgrammhakens genau uusg.'wn\"en lind dieses Gewicht welches slels nur einige Milligran,m n i.igi'i, hat nolirt. Da sich dag Gewiehtdes \u00ab\u2022igenlliche,, nunmehr zusammensetzt aus dem (iewichl des Tamil ers und q, kam, das'Gewicht- eines auf ,|e,\u201e \u00ab.igenlliche,, Nter gesammelten und gereinigten Niederschlages unter He-\"\"Izung des l'aralilters durch eine zweite W\u00e4giiix\u00bb leicht er-'\"illell werden. Man wird beim Ausw\u00e4gen \u00ables Kilters auf der Imk.'t, und \u00ables Taralillers auf \u00ab1er recht\u00ab.,, Wags,hale ni, |,l: inehr ,l\u201e. Zahl \u00ab|. sondern eine a\u201ed\u00ab.re p erhallen, und ,|je illerenz p -q wird das (lewii ht des Nieilerschlages sei,,.\nDem, Kiltriren des vollst\u00e4ndig sedimentirten Hi-rliflerhtaus \" '\" ' \u00ab' ,|le ?|'sa|nnite Fl\u00fcssigkeit i\u201e der Kegel zweimal uinl nur ausnahmsweise auch dreimal mittelst \u00ablessell.cn Kilters lilfrirl\nnml smlann etwa 10 Mal mit heissen, Wasser ausg.-was,-..........\nnobel \u00ablas Aulruhren \u00ables Niederschlages nach Thunlielikeit ver-in\".dei, wurde. Durch \u00bb\u00abrissiges, energische\u00bb Kmschwonkeu de* Ivolbei,'. ui welchen \u00ablas Borlinerblau gef\u00e4llt ward\u00ab., w\u00e4hrend","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"H)\nI. H a l) e r in a n n.\n<l<\u2018s \u25a0 I* ill rirons und Auswaschens, konnte das Herlinerhlau in der Hegel leicht und vollst\u00e4ndig auf das Filier gebracht werden. Filler allen Fmst\u00fcnden wurde die Heniitzung einer Federfahne zur vollst\u00e4ndigen Feberf\u00fclirung des Niederschlags aus dem F\u00e4llungsk\u00f6lbchen auf das Filter vermieden, weil die Hrfahrung gezeigt hatte, dass sich eine gewisse Menge von Herlinerblau gerade an die Federl\u00e4hne mit grosser Festigkeit anlegt und durch kein Mittel wieder abgel\u00f6st werden kann. Hei der Filtration wurden Filtrat und Waschwasser getrennt aufgefangen. Das ges\u00e4mmte Filtrat wurde nunmehr ebenso oft auf das Taralilter gebracht, als es behuls vollst\u00e4ndiger Abscheidung des Herliner-blaus auf das eigentliche Filter gebracht worden war. und das laratilter sodann mit einer ebenso grossen Menge von heissem Wasser gewaschen, als zum Auswaschen des Niederschlages gebraucht worden war.\nFs kann mit Hestimmtheit angenommen werden, dass durch dieses Verfahren alle Ver\u00e4nderungen, welche durch den Hinlluss der Filtertliissigkeit und des Waschwassers in dem einen Filter hervorgerufen wurden, im gleichen Maasse auch in dem andern Falle bewirkt worden sind, sodass also Aonderungen im Gewichte des Filtermaterials, welelie durch die l\u00f6sende \\\\ irkung der Filterll\u00fcssigkeit oder umgekehrt durch die ab-sorbirendo Kraft des Fillermalerials auf die in der Fl\u00fcssigkeit ^(\u2018l\u00f6sten Stolle bewirkt werden, im Filter wie im Taralilter, wenn nicht vollst\u00e4ndig, so doch nahezu vollst\u00e4ndig iu gleichem I mlange erlolgen und sich bei den sp\u00e4tem W\u00e4gungen compen-siren.\nI m dies m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig zu erreichen, wurde selbstverst\u00e4ndlich das Taralilter bei derselben Temperatur und in derselben Zeitdauer getrocknet, wie das Filter mit dein Nieder* schlag.\nNach diesem Verfahren habe ich den Hauch von tl Sorten 'on Fig\u00e4rren der \u00f6sterreichischen Tabak-Regie und zwar fast von jeder Sorte in mindestens zwei Versuchen auf den Gehalt an Hlaus\u00e4ure gepr\u00fcft und hierbei die in nachstehender Tabelle niedergelegten Hesultate erhalten.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"l\u2019i'ber den lilavis\u00e4mu ^\u00ab{\u00bbalt tW\n( 'igamnramlu's.\tII\n\t\tC c tm\t\t\tOe wicht 4< r. ans \u00abICii\u00bb\t\n\t\tu\t\u2022m\t\tOerlmerhlau berechneten\t' \u2022\nr\t\t\t\t.i 5\tlllausiure in (irainmen\t\n>\tNa nie der\t\u25a0f\tLI\t7. ij ti r\tU< /ojr\u00ab'n auf .ten J[ i\t\n\t\t5\t^ u \u2022 *- *\t\tverrai! ht. iiTiit'il u ?\tA il in e r k \u2022: n >\n\t(\u2019.iparnn'iHtc\tu i\u00bb\t/\tTi ~\tu\t*\u2022\t7 7.\t\u2014\t2T * \u2014\t\n-\t\t> u\t? r\t\tL Ts\tt\tr\tc -\tr*\tz\tc.\t6 ....\nz\t\t\t^\t\u2019/i A\ts \u201d\tt 1 '\u25a0 t\t|\u2018 =\t\n\t\ts*.\t.\u00a3 L.\t\tUjL_J ^ !.\tB\n1\tKurze\t<;\t21,37\t0.0015\t0.(m\u00bb25 0,00012 0.0117\tAutlern 2. jWtillatu in.|. \u00bb nnu i-h\n0\t\u2022 \u2022\t6\t20.78\tO.OU20\t0.0011 0.00018 0.0053\tSpuren y. HfriinVrN. uh/.- hi. .len. (Me M*\u2018ii\u00a3i\u2018..l. O.-r\u00fciiv rl I k.-mr. nur\n.>\t..\tu\t20,52\t0.(KU(5\t0.0000 0.00015 o.ooli\tann\u00e4hernd genau y.w'.*/, n w- r.|.n. Aus dein 2. I'lestjllu! konnten tin-\n\t\t\t\t\tv\t\u2022\tway-bare Spuren von 0. rlin.-ihlati\nt \\\tIVrtorico\t10\t28.00\t0,0015.\t0.00(18 0.0(1008 0,0028\tahgeseliie.leii \\v\u00ab-r.l\u00ab n. Aus dein 2. O.-slillat wurden-keine\n\t.\u2022\u2022\u2022\t10\t28.07\to.noii\t0.0008 0.1 HIOOSOM1028\tSpuren v. Ueflin\u00e7r\u00eed. abgeschieden, \u20221\".\t,|,,.\t,j;e\n<;\t\u2022\u2022\t<\u00bb\t20.20\t0.000(5\t0.0003 0.00003 0.( (011\t\u2022Io.\t.|o,\ni.\tCulia-Portorieo\t4\t31.71\to.o030\t0,(KM7 0.00021 < (.0010\tOe/.i^cn ans ( in. r T.il ak-T;atik.\n,s\t\u2022 \u2022\t5\t25.50\t0.0058\t0.0032 0.000010.0125\t\\ f\u2019ii >1. K. K. Talaklte/ir erhalten\nM\tOperas\ti\t33.02\t0.0015\tO.OOOS 0.00011 0.0021\tOezogen ans e;ner Tal ;.k Tr.itik\nIn\tPanctelas\t10\t12,13\t0.U030\t(1.0017 0.00017 0.00U)\t\u00bb . -\nII\tV\t8\t31.08\t0.0012\t0.0007 0.( (0000 0.0022\t^ * \u00bb\n12\tl>i itannica\t/\t30.00\t0.0013\t0.0007 O.OOOfOo.ooio\t*\t. 9\n1:;\tTrabuco\t8\t31,10\t0.0038\t0.0021 0.0002(5 0,0007\t\nI!\t\u2022?\t7\t27.00\t0.0011\t0.000(5 0.0000il;0.0022\ti \u2022\t\u00bb\nl\u00e0\tHegalita\t8\t30,31\t0.00(50\t0.0038 0.00018 (KO 105\t\u2022 \u00bb \u25ba\nlt'>\t\u2022\u2022\t8\t30.12\t0.0011\t0.0023 0.00020 0.00(53\t1\ni;\tBrasil-Virginier\t7\t20,33\t0.0031\t0.(HI|8 0.0002(5 0.00(58\t\ni*\tVirginier\t8\t30.73\t0.0023\t0.0013 0,0001 (i0.0012\t' . r\ni;t\t\t7\t27.21\tO.oool\t0.( M M (2 0.00003 0.<H(07\t1* \u25a0 \u2022\tt .\n2u\t\u2022\u2022\tfi\t23.77\t0.0022\t0.0012 0.(MK (20 0.0055\t\u25a0 > - 1\n21\t\t5\t10 07\t0.0002\tO.OOOI O.(HK)(i2 0.(HH(5\t\\on \u00ab1er K.K.\triet!** n.\n\u25a0>\u25a0)\tKleine Inl\u00e4nder f.\t0\t2(5.20\t0.0020\t0.001(5 0.01 X (27 0.00(51\t\u00bb\n) \u2022 _ \u25a0 >\t\u2022\u2022\t0\t23.08\to.ooos\t0.000 1 0.00007 0.0017\t' \u2019 \u00bb\n2 !\t\u2022\u2022\tr>\t20.03\t0.0053\t0.0030 O.OOO50 (KOI 13\t5 \u25a0 ' . \u2022\nAus der letzten Gotuuroe der vorstehenden Tabelle er-?cbe!i sich f\u00fcr die eoizehieo Gi;rarrensoi teo tollende .Minimal-, Maximal- und Mit lei-Wer the per 1<M( verrauchter .Guram* :","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\n\u25a0I. Ilalrermann\nSorte\tMinimal- Weitll\tMnxinial- Wertli\tMittel- Wert li\nKurze\tO.OOll\t0.0117\t( U H. *71\nPorter jeu\t0.0011\t0.002H\t0,0022\nOuba-Porlorieo\t0.00 B\u00bb\t0.012:\u00bb\tO.0OS7\nOperas\t0.0021\t(\u2022,0021\t0.002 [\nl'anelelas\t0,00*22\t(UH HO\to.oodl\n\u2019\u2019Britannien\t0.00 P\u00e4\to.ooi 0\to.oop.\u00bb\nTra\u00eena o\t0.0022\t0,( HM >7\t0.00 k*)\nBegalila\to.oooa\to.olo:\u00bb\t(UH)S{\nBrasil-Virginier\to.\u00abmm;k\to.(Hn;k\t0,0008\nVirginier\to.ooi \u00bb;>\tO.(HhV)\t0.0027\nKlein Inl\u00e4nder\t0.0017 ' \u2022 ' ' \u2022\u2022\u2022 ';\to.oil a\t0.0001\nDie* in den beiden voranstehenden Tabellen enthaltenen Analysenresultate erlauben kaum eine -weitere Auslegung, als dass gesagt worden kann, dass die in dem vom Raucher au-gesaugten Tlieile des Cigarronrauches enthaltenen Mengen von CyanwasserstolV per HK) g verrauchter Cigarre (entsprechend etwa 20\u201420 St\u00fcck (\u2019.igarreni bei den Rritannica-Cigarren im Mittel 0,0011) (Minimum), bei den Cuba-Portorieo im Mittel 0.0087 (Maximum) und bei allen Cigarreusorten im Mittel O.oOin g betr\u00e4gt. Macht man, wie ich in meiner ersten Abhandlung gethan habe, die Annahme*, dass beim massigen Rauchen etwa die H\u00e4lfte des entwickelten Tabakrauches vom Raucher aulgesaugt wird, so betr\u00e4gt die Gesammt menge des im Rauch von 1 < H> g verrauchter Cigarren enthaltenen Cyanwasserstolles im Minimum 0.00*18 (Rritannica), im Maximum O.olTi t Cuba-Portorieo) und im Mittel aller untersuchten Cigarrensorten 0.001)8 g. Diese Wert he sind aber bedeutend \u25a0geringer als die, welche nach den Hingangs mitgctheilten Angaben von A. Vogel und R. Kissling erhalten wurden, und n\u00e4hern sieh verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig sehr stark jenen Werthon. welche nach den Angaben von R. Kissling von He Ron erhalten worden sind.\nHie nachstehende Zusammenstellung'-mag die Gr\u00f6sse \u2022dieser Verschiedenheit durthun.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"I fltrr den Hlausauregolialt des ( .igarrenrauilios.\tI.*>\nIm Hauch von 1(W) g verrauchten Tabaks sind enthalten:\n\tMinimum\t\u00bb Maximum\tMittel\nNach Vogel .......\to.ouoo\t0.0! MiO\t0.0N20\nr H. Kissling . . . .\t0.0150\t0.0570\to.o:{t;o\n* Le Hon \t\t.\tO.\u00dcOHO\to.ooso\to.ott55\n\u00bb\t.1. Habennann . . .\to.ooas\t0.0171\to.oomn\nDiese Feststellung\tscheint mir\tnicht ganz\tunwichtig.\n\u25a0........... r\u00ab\"r'\tiMMi-iint.il. irnnn- > ou ocnilCIlCI]\nKreisen gegen das Tabakrauchen im Allgenieinen nii*|d \u25a0\u2022selten erhoben werden. Wie ich durch meine rnlorsuchungon mit einiger Sicherheit dargethan zu haben glaube, sind die mit dem Tabakrauchen verbundenen Gefahren nicht allein bez\u00fcglich des Nicotingehaltes des Tabakrauches (siehe meine erste Abhandlung i, sondern auch die I\u00bbetrelis des Gehaltes an Blausaure desselben viel geringer, als vielfach angenommen wird, wozu ich jedoch bemerken will, dass ich im Hinblick auf die ausserordentliche Giftigkeit und die sehr grosse Fl\u00fcchtigkeit der Blaus\u00e4ure der Ansicht Kiss fing s nicht bcizupllichten vermag, dass die Blaus\u00e4urt* an der Wirkung des Bauches auf den Organismus keinen wesentlichen Antheil nehmen kann (Tabakkunde. S. 2t\u00bb 1, Absatz 2i.\nDieser meiner Auffassung entspricht es. dass ich mich, wenn auch nur in beschr\u00e4nktem Tmt\u00e4nge, mit -der Frage nach dem Vorkommen der Blaus\u00e4ure im Cigarren rauch, noch in anderer Richtung besch\u00e4ftigt habe. Denn wenn auch die von Kissling ausgesprochene Ansicht, dass das Vorhandensein von Cyanwasserstoff im Tabakrauch selbstverst\u00e4ndlich ist. frei! der r!abak organische .Stiekstolfvcrbindungen und Alkalien in grosser Menge enth\u00e4lt, so dass es nur der Gl\u00fchhitze bedarf, um Cyanverbindungen zu erzeugen (Tabakkunde, S. 2<H . im Allgemeinen wissenschaftlich begr\u00fcndet erscheint, so entbehrt sie doch im strengen Wortsinn bis heule der experimentellen Pr\u00fcfung. Diese aber erscheint mir in mehr als einer Beziehung noth wendig, und zwar schon darum, weil durch die Lehre","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"t\nl\u00ee\n\u2022i. H a le-na a n n.\nKi'sliiijX s die bedeutenden Schwankungen, welche bez\u00fcglich des C\u00ab>hultcs an Blaus\u00e4ure im Rauche aoetr derselben Cigarren-\nbeobachtet wurden. .sich in ungezwungener Weise nicht cikuimi lassen, ln dieser Richtung lag zun\u00e4chst derdedanke nah**, dass in (1er Regel ein mehr oder weniger erheblicher HiHI des Cyans in der Cigarrenasche zur\u00fcckgehalten werde. Zahlreiche (jiialitalive Pr\u00fcfungen, die ich mit der Asche der verschiedenen Cigarrensorten vorgenommen habe, lassen indessen den Bedanken unzutrelVcnd-erscheinen, d. h. ich konnte in keinem Fall in der Cigarrenasche Blaus\u00e4ure, respective Cyanalkalien auflinden.\nAndererseits k\u00f6nnten die bedeutenden Schwankungen im Cvangelmlt des Cigarrenrauches auch durch die Annahme erkl\u00e4rt werden, dass der Crsprung des Cyans wenigstens zum I heil aut jene Nicotinmenge ziiriiekzuf\u00fchrcn ist, welche heim Kam lien v\u00f6llige Zersetzung erf\u00fchrt. Dann aber erscheint der (\u00abdanke nicht ganz ungerecht fertigt, dass dem grosseren Nicotingehalt der Cigarre auch ein-gr\u00f6sserer Nientingehalt des ( . i gar ren ranches entsprechen werde. Dass auch diese Annahme imziitreifend ist, ergibt sich aus der folgenden Tabelle, welche in der ersten Columne ehe mittleren Nicotingehalte der einzelnen ( igarrensorten, in der zweiten hingegen die mittleren Wertlie,\nNairn* * \u00abIrr <'.inanvnsorto\nMittlerer tielialt an\nNicotin in loo Thoilcn C.igarre\nBlaus\u00e4ure im Bauche von ton Tlicilcn vor-rauehier C.i^am\nKor.:. . . . .\nIo. Ii.l ,\u00ab i. .\t,\t.\n* clia-t\u2019oiloi if'o ( \u00bb.\" la-\nI\u2019anrtrlas . . l!t itan.nira . . I'ial'Uc.\u00bb . . . Ir iillit.l . . .\nBrasil* Vu niiiioi Vi'iimor . . .\nI .SS\t0.0112\nlit\t0.00 ti\n\\M\tn.oiui\nl. \u00bb:>\to.oots\nl.st\to7i Hing\nI.20\to.eo.js\nl.ot\t0.( 1000\nl\u2018.*0\to.otux\n1.17\to,o tan\na.iin\t0.00.*) [","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"I - In r dm Ulaus\u00e4m. \u2022grlia'lt \u00eeles C.igunvnnuu li.-.s.\n1 ')\nbetrellend ilen Hlaus\u00e4uregehalt des Hauches dev eiitspiet li\u00ab*mlon Cigarmisortc. bezogt-;,i aut UK) g verrauchter Cigarre entli\u00e4ll. woln'i in letzterer Hezichung wieder die Amialim\u00ab* gemacht winl. dass in .jedem Falle die Gesammtmonge des iiii Hauche enthalte!)*',i Cyan wasserst* dis doppelt so gross ist als in den, Hauehautheil, welcher nach den Ergebnissen fr\u00fcherer Versuche vom Haueher angesaugt wird.\nKin Hl ick aut die nebenstehende Tabelle lehrt , dass auch die zweite zur Erkl\u00e4rung der Schwankungen des Hlaus\u00e4ure-gehaltes im Cigarrenraueh gemachte Annahme hinf\u00e4llig ist, da z. H. die als Kurze und als Panetelas bezeiehnelen (iigarreit-sorten im Nicotingehalt fast gleich, im Gehalt an Hlaus\u00e4ure des Hauches hingegen sehr verschieden sind. Noch aull\u00fclliger wild die Unrichtigkeit obiger Annahmen dargethan, wenn man die bez\u00fcglichen Hesultate, welche den Hrasil-Yirginier-Cigarren einerseits und den Virginier-Cigarren andererseits entsprechen, vergleicht. Der Nicotingehalt der Hrasil-Virginier betr\u00e4gt 1,47, n\u00e4hert sich also sehr stark dem kleinsten Nicotingehalt, welcher bei den untersuchten Cigarren \u00fcberhaupt beobachtet wurde. Der Nicotingehalt der Virginier hingegen betr\u00e4gt das Maximum aller beobachteten Nicotingehalte. Umgekehrt n\u00e4hert sich der Hhius\u00e4uregeln,It des Tabakrauches der Hrasil-Virginier dem beobachteten Maximum, der Blaus\u00e4uregehalt d\u00ab\u2018s Hauches der Virginier hingegen dem ermittelten Minimum. Das besonders durch das letzte Beispiel sehr scharf beleuchtete, analytische Ergehn iss hisst, wie mir scheinen will, nur die eine Deutung zu, welche dahin geht, dass der Hlaus\u00e4uregehaU des Cigarren-rauches so gut wie gar nicht von dem Nicotingehalt der Cigarre beeinflusst wird und last vollst\u00e4ndig von dein Gehalt. des lubakes \u00bbin anderen organischen StickstoIVverbindungon abh\u00e4ngig ist. Zu diesen organischen StiekstollverbindungCn d\u00fcrften vor Allem die Eiweissstolte und deren n\u00e4here Abk\u00f6mmlinge zu z\u00e4hlen sein, bez\u00fcglich welcher \u00ablie Annahme gemacht4 werden kann, dass sie nach der Tabaksorte, der Lagerung und dein Alter des labaks, resp. der Tabakl\u00e4brikate in sehr wechselnder Menge in den Cigarren enthalten sind, bez\u00fcglic h der Eiweiss-^olle und ihrer Abk\u00f6mmlinge kann ein \u00e4hnlicher Ausspruch","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"Hi\nI. Habcrmann.\ngemacht werden, wie ihn 11. Kissliiij; aut' Seite f>2. und r>3 meiner Tabakkunde bez\u00fcglich des Nicotins machte, und welcher dahin lautet, -dass der Nicotingehalt einer Tabaksorte nicht nur nach den verschiedenen Ernten variirt, sondern sich vielmehr erhebliche Unterschiede auch innerhalb desselben .lahr-ganges, der n\u00e4mlichen Partie, ja sogar einer und derselben Packung ergeben*. Schon allein im Hinblick aut die ausserordentliche Ver\u00e4nderlichkeit der Eiweissstolfe und ihrer n\u00e4heren Derivate wird man .die oitirte Ansicht Kisslings sinngem\u00e4ss aut die Eiweissstolle \u00fcbertragen k\u00f6nnen, womit sodann eine plausible Erkl\u00e4rung l\u00fcr die starken Schwankungen des Blau* S\u00e4uregehaltes unter der Annahme gefunden w\u00e4re, dass die Blaus\u00e4ure des Cigarrenrauohes im Wesentlichen aus den t\u00f6-weissstolfen und deren n\u00e4heren Derivaten entsteht.\nTrotz der nicht geringen Wahrscheinlichkeit der Dichtigkeit dieser Erkl\u00e4rung, insbesondere betreffs der Abstammung \u20181er Blaus\u00e4ure des Cigarrenrauches, schien mir auch der Gedanke der experimentellen Pr\u00fcfung worth, dass Blaus\u00e4ure, respective Cyanverbindungen der Alkalien schon fertig gebildet in dem rohen, beziehungsweise ' ferment irten Tabak und den Tabak-labrikalen spurenweise enthalten sind.\nBlaus\u00e4ure wurde in neuerer Zeit von mehreren Forschern in verschiedenen Pllaiizenarten nachgewiesen. So von Alexander H\u00e9bert (nach dem Auszug im Chem. Centralblatt 1 SUS, I. Bd., S. I l.-fSi 1 K*i den Aroideen, einigen Saxifragen etc. Nach A. van der Von tChem. Centralblatt 1.8! 18, 11. Bd., S. B78> enthalten die Bl\u00e4tter der von ihm untersuchten lTunaceen <>,117 lus O. loi \u201c o, die frisch entfalteten ganz jungen Bl\u00e4tter 0,21 \u00b0/o, die Zweige O.OT)0;<\u00bb Cyanwasserslolf. In vorj\u00e4hrigen Bl\u00e4ttern war nach diesem Forscher die Blaus\u00e4uremenge viel geringer als in Irischen. l)ass aber Blaus\u00e4ure bei der Fermentation verschiedener PllanzenstolTo und Pflanzentheile entsteht ist seit langer Zeit allgemein bekannt. Es darf diesbez\u00fcgliui nur an das Amygdalin und an die Wurzel der .latropha Manihot erinnert werden. Hinsichtlich des rohen, wie des ferment irten labaks liegen allerdings bis heute keim* Angaben vor. welche durant auch nur londonien w\u00fcrden, dass in denselben Blau-","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"I eixT tien lUaustur\u00e9gciialt \u00abl\u00f6s (ligariviU'au olios'.\nI\nHiiuir odor m Dlaus\u00e4ure lieferndes (ilucosid enthalten isL Das konnte indessen f\u00fcr mich kein (innid soin, den (iegen-stand nicht auch nach dieser Dichtung zu pr\u00fcfen.\nDiese Pr\u00fcfung habe ich in der Weise misget\u00fchrt, dass etwa dn\u2014 \u00ee-u g der mit einer blanken Schvere zerkleinerten, lufttrockenen Tabak- respective Cigarfensorte in einen; ge-r.iumig(*n Krlenmeyer-Kolben gebracht wurden. In diesem wurde die Probe zun\u00e4chst nur mit destillirfem Wasser durchleuchtet und im Wasserdampfslrom destillirt. Ks wurden stets 90(1\u2014950 ccm Destillat erzeugt und dieses auf Dlaus\u00e4ure genau nach dem Verfahren gepr\u00fcft, welches ich in einem fr\u00fchermi [heil dieser Abhandlung beschrieben habe. Nach dem \u00c4b-destilliren der ersten 0(H)\u2014950 ccm wurde die Destillation unterbrochen, der Deslillationsr\u00fcckstand nach dem v\u00f6lligen Kr-kalten mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure \u00fcbers\u00e4ttigt, neuerdings 900\u2014950 ccm abdestillirf und das Destillat wieder f\u00fcr sich auf Dlaus\u00e4ure untersucht. Schliesslich bemerke ich noch, dass bei allen Destillationen die Vorlage gegen die \u00e4ussere Luft durch emen Pehgot'schen Apparat, welcher K\u00bb cent einer Kahlauge von 10\" o Aetzkaligehalt enthielt, abgeschlossen war. Nach diesem Verfahren habe* ich Porlorico- und l\u00eeegalita-Cigaiteii und von Tabaken eine Sorte Java . eine Drusil Krnle 1900 , eine eVirgmy Krnle 19(H) und eine Sorte t\u00fcrkische Ul\u00e4tti rl gepr\u00fcft.\nDas Pesultat war in alleu F\u00e4llen vollst\u00e4ndig negativ, d. h. cs konnte in keinem Falle, weder in \u00bblern zuerst, noch In dem nach dem Febers\u00e4tligen des Destillationsr\u00fcckstandes mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure (erhaltenen Destillat, auch nur die kleinste Spur von Dlaus\u00e4ure naehgowiesen werden.\nNach allen diesen Ergebnissen halte ich die Frage nach dem Cobalt .des Cigarrenrauches an Cyanwasserstoff fui* mich f\u00fcr erledigt und behalte mir nur vor,.auch dieseauf:'Dlaus\u00e4ure bez\u00fcglichen Versuche mit Cigaretten und (1er Pfeife in beschr\u00e4nktem I rnfunge zu wiederholen. Den n\u00e4chsten Programm-punkt meiner Untersuchung bildet indessen die Pr\u00fcfung des Cjgarrenraucbos auf seinen Celialt an Schwefelwasserstoff, resjiertive Schwefelverbindungen.\nIlo|*|\u00bb\u00ab*-S. y|\u00ab r w Zeitschrift f phy>ml. Chemie. \\.\\X VII","page":17}],"identifier":"lit17711","issued":"1902-03","language":"de","pages":"1-17","startpages":"1","title":"Ueber den Blaus\u00e4uregehalt des Cigarrenrauches","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:58:51.872057+00:00"}