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{"created":"2022-01-31T13:23:19.572908+00:00","id":"lit17717","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Levene, P. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 37: 81-85","fulltext":[{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Spaltung der Gelatine.\nVon\nI*. A. Leven\u00ab.\nErste Mittheilung.\n,AUS ,k\u2018r f\u00bb'y\u00abi\u00bblo\u00bbfi8ch-ch.-mJ\u00ab-he\u201e Abthdlm,* ,les pathologischen !\u201e*\u201e,\u00bb\u00ab* <l<-r New-Yorker Staalskriuikenhatisor.')\n<!>< r Redaktion znpe>ranjren am l\u00e0. Oktober 1*\u00bb02 -\nDer Glycocollgehalt der Gelatosen\nl eher die quantitative Analyse der Spaltiingsprodiicte der verschiedenen Proteosen liegen mir wenige Arbeiten vor, obgleich solche l'nlersuchiingcn f\u00fcr die Erkl\u00e4rung der chemischen \\org\u00e4nge bei der Verdauung durch proteolytische Knzvme ebenso wie f\u00fcr die Erkl\u00e4rung des Aufbaues der verschic lenen Eiweisskorper von grosser Wichtigkeit sind. Die Arbeiten von Haslain und Hart sind meines Wissens die ersten aut diesem beluete und die letztere erschien, als meine l utersuehungen \u2022c<\u2018hon im Gange waren.\nMeine lailersuehungen bezweckten. ebenso wie die von Ha slum und Hart, die L\u00f6sung der Krage, ob Eiweissk\u00f6rper bei proteolytischer Verdauung in verschiedenartige Theile zer-b'llen. Jedoch w\u00e4hlte ich als Versuchsmaferial den Leim.\u2019da \"eser viel Glycoeoll liefert, welches sieh ja nach dem Vcr-lahren von E. Fischer genau quantitativ bestimmen l\u00e4sst.\nIn einer k\u00fcrzlich erschienenen .Mitthcihuig hat E. Fischer erwiesen, dass die Zerselzungsproduele des Caseins die Kigeti-1 i.dl besitzen, die vollst\u00e4ndige Ausscheidung des salzsmren tdvi oeollesters zu verhindern. Aus einer Mischung ' der >l'altungsproduete des Caseins liess siel, nur etwa 7(tes \u00ab(gesetzten (ilycoeolls gewinnen. Es war nur nolhwendig, l'esl-\u00abctellen, wie sieh in dieser Beziehung die Gelatine her der /\u2018TsHzung verh\u00e4lt.\nNt's Zeitschrift [. physiol Chemie. XXXVII.","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"K2\n1*. A. L<*v\u00bb*n<\u2018.\n/u diesem Zweck wurden f>0 g Leim in \u00fcblicher Weise mit Salzs\u00e4ure hydrolysirt und das so erhaltene Product mit absolutem Alkohol und trockner Salzs\u00e4ure verestert. Das Ver-lahren wurde nach Fischer s Methode dreimal wiederholt, schliesslich \u00fcber Nacht stehen \u00ab(\u2018lassen, dann wieder zur Cou-sistenz eines Dels in Vacuo eingedampft. und darauf in eine Kaltcinischimg eingetragen. Dei dieser Behandlung fing r)i<> Kristallisation des (ilycocollesters in kurzer Zeit an, oft auch \u00ab\u00bbhue Impfun\u00ab mit einem Krystall des Fsters. Um eine m\u00f6glichst vollst\u00e4ndige Ausscheidung des salzsauren (ilycocollesters zu er-zielen. wurde die Mischung im Fissohrank etwa 48 Stunden gelassen. Die Mutterlauge von diesem Salze gab keine neue Ausscheidung desselben mehr, selbst nicht nach monatelangem St(\u2018b(*n im Fisschranke.\nZu einer derartigen Mutterlauge wurden S.\u00f6 g Glyeocoll eingetragen und die Mischung auf \u00fcbliche Weise dreimal verestert, Fs gelang bei dieser Behandlung. U,r> g des (dyciHollestcrs wieder zu gewinnen.\tdes zngef\u00fcgten\nblycocolls wurden also wieder gefunden.\nDies\u00ab\u00bb Methode* der Glycocollbestimmung schien also befriedigend f\u00fcr ein vergleichendes Studium, haupts\u00e4chlich wenn die Ouantit\u00e4ten des angewandten Materials und die anderen Verh\u00e4ltnisse des Fxperiments gleich blieben'.\nI m die Vorg\u00e4nge bei peptisolier, tryptischer und Papain-Verdauung zu vergleichen, wurden die Pepto- wie die Trypto-und l\u00e4paio-Gelalosen in gleiclior Weise analvsirt.\nDarstellung der Gelatosen.\nTrennung ihr Proto- und Ihoiterogdutow.\nDie t i ela tosen wurden (Thalien durch fraclionirte F\u00e4llt m der \\ erdauimgsproducte mit H\u00fclfe von schwefelsaurem Ammoi Die neutralisirten Vordaiiungsproducte wurden (unged\u00e4mpft un mit einem gleichen Volumen kallges\u00e4ltigter L\u00f6sung des Salze behandelt. Den aut diese Weise resultir(\u2018nd(\u201cn Niedersehla l\u00fcste ich in Wasser und dialysirte ihn, bis er frei von Sal geworden \u25a0 war. Diese L\u00f6sung, wieder mit einem gleiche","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"U*ber ilk* Spaltung di r (ielatine\n88\nVoliuiHMi ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung vermischt, gab einen Niederschlag, der als Fraction I betrachtet werden wird, und der Ihats\u00fcchlich aus Protogela tosen bestand. Die (iclatosen wurden vom Salz durch Dialyse befreit, die salzfreie L\u00f6sung Ins zu der Konsistenz eines dicken Syrups eingedampft und in absoluten Alkohol eingetragen. Den hierbei entstehenden Nieder-lilag musste man m\u00f6glichst schnell liltriren und sofort im Vacuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure trocknen. Der vaeuum-trockne Niederschlag konnte dann ohne Zersetzung auf l\u00e4diere Tempera-luren erhitzt worden, wenn man die Temperatur\u25a0Steigerung ganz allm\u00e4hlich vornahm. Die Gelai osen wurden schliesslich bei MO\u201c \u00c7. getrocknet.\nDas Kiltrat vom ersten Niederschlage (Fraction 1) wurde mit \u25a0 sehw(\u00bbfelsaurcm Ammon ges\u00e4ttigt, der dabei ausfallende Niederschlag in Wasser aufgenommen und dialysirt, bis das Salz vollst\u00e4ndig (mtfernt war. Die salzfreie L\u00f6sung wurde we der mit einem gleichen Volumen kalt ges\u00e4ttigter Amnmnium-Hitlatl\u00f6simg versetzt. filtrirt und aus dem Kiltrate durch Mtligen mit demselben Salze die zweite Fraction erhalten, welche aus Douteroalbmnosen bestand. Die Iteinigung und das liocknen dieser Fraction wurde in derselben Weise wie bei der ersten Fraction ausgef\u00fchrt.\n/'rt/psin~ I nduHtuttj.\n;>oo g franz\u00f6sische Gelatine i Gold-Markei wurden in s later o/)\u00b0/oiger Natriumcarbonall\u00fcsimg aufgenommen und mit Io ' o Trypsin (Trypsinum purissimum Gr\u00fcbler) der Verdauung bt'i Zimmertemperatur \u00fcberlassen. Als Antisepticum wurde f\"liiol hinzugef\u00fcgt. Nach 18 Stunden wurde die Verdauung aI\u00bbgebrochen, da eine dann entnommene Probe, nachdem sie ii'ntralisirt und bis zur H\u00e4lfte eingedampft war. nicht mehr g'dalinirte. Das ganze Verdauungsproduct wurde dann ueutrali-' it filtrirt und aus dem eingedampfton Filtrate die Gelatosen -'Wonnen.\nPej\u00dfsnt-1 rn/annnt/.\n;\u2019\u00bb\u00ab* \" \u00ablersollien Gelatine in s I,jier ^0, \u25a0\u25a0 iger w\u00e4sseriger N'lzs\u00e4ure anfgenomtnen mul mit .j c I\u2019cpsin fFairehiM Seales,","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"8*\nI\u2019. A. Levene.\nnach foluolzusatz cine Woche der Verdauung \u00fcberlassen, da eine eingedampfte, neulralisirte Probe erst dann das Gelatim-rungsverm\u00f6gen eingeb\u00fcsst hatte.\nPapain- Verdauung.\nH00 g Gelatine in 8 Liter 0,5\" oiger Natroncarbonatl\u00f6sijh\u00ab aufgenommen und mit 10 g Papain (Mera) zwei Wochen der Verdauung \u00fcberlassen. Die Trennung der Albumosen wurde\nm der oben beschriebenen Weist* mit schwefelsaurem Ammon ausgef\u00fchrt.\nt>a keine Analyse der Papaio-G,datosen vorliegt, so wurden dif Pr\u00e4parate aut ihren (Jehalt an C und II untersucht.\n0.2K(\u00ce0 g tmckner und aschelreier Papaio-Gelatoso ergaben he, Verbrennung 0,5288 CO, \u201end 0.1705 11,0: also G .-= MM? * und II ^ HM.\nO..Mi.> g Deutero-Papaio-Gelatose ergaben 0.(50(58 <f CO un.i 0.20HI 11,0; also C-50,00% und H ^<{.*8%.\t*\nDiese Z\u00e4hlen stimmenmit--denen von Ghiltrn.len und Sollv Im andere Gelatine seihst vollkommen \u00fcberein.\nI\u2019roto-tidatosen Deufero-Gelatosen\n*1\t^\t8\tC\tH\tN\tS\n(\u00bbelaline\t\u00bb0.00 r.Kl 171*7 0 71\t-\ti\nI epto-Oelatme\ti!t.!*8\tf!.78\t17.ki;\t0.52\t10.28\t<5.8j\t17,0\t057\t\u00bb\nTrv|.|.Miclalii(e \u00ab05\tII.SI\t17.K7\t0.57\tW.07\tll.ia;\t17.52\t\u201e.\u00ab5\n.50. j;{\t\u2014\t\u2014\t5(1.00\tt;,H5\t\u2014\t_ |.,.V).n(.\nI iirciilnute (ielntiiie.\nI'iir e in Experiment wurde die Gelatine bei 120\u00bb (;. bis zu eonstanlem Gewicht getrocknet. Bei einem anderen Vei-suelio wurde sie nach Chit lenden gereinigt.\n;>m 8 derselben Gelatine wurden In etwas Wasser gel\u00f6st und -Ile L\u00f6sung in absoluten Alkohol gegossen. Ks entstand \u2022lal.ei ein gummiartiger Niederschlag, der sich durch Abpressen thedweise vom Alkohol befreien liess. Kr wurde non in Vacuo \u00fcl(er Schwefels\u00e4ure getrocknet und dann in ein Luftbad <h-brachi, wo er unter allm\u00e4hlicher Erh\u00f6hung der Temperatur aut 110\u00b0 \u00ab1er Trocknung \u00fcberlassen wurde.\nSpaltung und Bestimmung des Glycocoils.\nDie Gelatine oder die Gelatosen wurden in der dreifache Ouantitiit Salzs\u00e4ure tspeeilisehes Gewicht 1.20) gel\u00f6st und d;\n!!\ntun","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"I eher (lie Spaltung der Gelatine\n85\n'> ^imi.len am R\u00fcckllussk\u00fchl\u00ab>r gekocht. fias Vcreslcrii und Krystallisiren wurde nach Fischer* Methode, wie oben an-geiteben, ausgef\u00fchrt. I'm di\u00ab. Reste des Glycneolls aus. der Mutterlauge zu gewinnen, wurden aus der letzteren die freien Aminos\u00e4uren nach Fischer s Vorfahren (lai-gestellt, und \u00abli\u00ab. fraction unter 75\" C. wieder mit Alkohol und getrockneter Salzs\u00e4ure behandelt. Ks schieden sich bei l\u00e4ngerem Stehen uni ganz kleine (Juantit\u00e4tou des Glvcocollesters ab.\nDie Zahlen, die auf diese Weise f\u00fcr den Salzs\u00e4ure* glycocollesler gewonnen waten, sind die folgenden.\nI.\tGelatine getrocknet bei 120\" C.. 50 g gaben 15.2\nII.\tGelatine nach ('.bittenden gereinigt. 10 g gaben 11.0 g.\nIII.\tProto-Tryptogelatosen, M g gaben lO.K g des llvdrochlomts.\nIV.\tr)eutero-Tryptogelatos(*n. 50 g gaben IS .H g des Hydroehlorats.\nV.\tProto-Peptogelatosen. 50 g gaben 17.1 g des Hydroehlorats.\nVI.\tDeutero-Peptogelatosen, 50 g gaben iH.Og des Hydroehlorats.\nVII.\tPapaio-Protogelatosen. 50 g gaben IS.O g des Hydroehlorats.\nVIII. Deutero-Papaiogelatosen. 50 g gaben lS?0g des Hydroehlorats.\nln dei folgenden l'abolie sind die Zahlen f\u00fcr das freie Glycocoll zusammengestellt\nGelatine.\nI - \u2014 HklH\"..\n\u2014 \u2014 tfi.Hl0;..\nDeufero-Peptogelatose ltl.\u00eeMj1\u00bb,,\n0 \"\t* Trypto\t\u00bb\t20.20 u o\n20.20\" >\t\u2022 Papaio \u25ba\t10,#i*N.\nAus dieser Tabelle ist es ersichtlich, dass die Gelatosen einen gr\u00f6sseren Gehalt an Glycocoll hatten, als die Gelatine. Her Befund, dass die verschiedenen I\u2019rotogelatosen int ihrem Gehalt an Glycocoll sich \u00e4nderten, kann dadurch erkl\u00e4rt werden, \u00ablass die Verdauungszeit in den Experimenten variirte\nPioto-Peptogelatnso \u00bb Trypto .\n\u00bb Papaio \u00bb\n1K.:M\"\n1 /.()/ \" !\u00bb\n\u00ab\nLitteratur.\n(\u2022h\u00fctenden- und Solly. Journal of Physiology IHOl. Km il Fischer. Diese Zeitschrift, ltd. XXXV Haslam. Diese Zeitschrift, ltd. XXXII.\nHart, Diese Zeitschrift, ltd. XXXIII","page":85}],"identifier":"lit17717","issued":"1902-03","language":"de","pages":"81-85","startpages":"81","title":"Ueber die Spaltung der Gelatine. I. Mittheilung: Der Glycocollgehalt der Gelatosen","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:23:19.572914+00:00"}