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{"created":"2022-01-31T13:22:53.266991+00:00","id":"lit17739","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schmidt, C. H. L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 37: 350-354","fulltext":[{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der Jodirungsproducie der Albuminstoffe. III.\nVon\nII. L. Schmidt.\nDr I i \u25a0 \u25a0 \u2022 ! ; i -t j 1111\tam 17. .timuur\nIm XXXVI. H\u00e4nde dieser Zoitsehrilt untersuchte ieli die dm eli hinwirkung von Jod nul Albuminstolle entstelmiiden S| >; vl t i 111 <r s p i'0< 11 h * t , insbesondere die Jodirungsproductc des aliphatischen I litdls des lyrosins: die folgvnden Versuche sollen \u00fcber das Schicksal des aromatis\u00ab hcn TlicilsdesTvrosiiis,evenluell \u00fcber anderweitige, na^li Krscli\u00f6pfung des Tyrosins oder zugleich mit .demselben aiiflrelende Abbuuproducl\u00ab* des Fiw<dssm\u00abdek\u00fcls Aul klnimig geben. Als Ausgmigsmatcriul dienten ;F> g Albumin ans Kiuelb, von denen 10 g. bereits mein lacli mit Jod behandelt, ans der vorigen Arbeit tS. .TT\u00f6lf. i \u00fcbernommen wurden. Die Reaction verlief nnler denselben Temporalnrbcdin<iiin<D*n wie fr\u00fcher: lerner wurden, zur Vermeidung zn intensiver lb*dncfioiVswirknn^ seitens der enlstehendcn Jodwasserstolls\u00e4nre, zn R\u00ab*ginn jeder Jodinin^ zn der<jedesmaligen Kiweisssnspension (\u00f6OO eene je - ' em einer 2\" o ijiv-ii Jods\u00e4nrel\u00fcsimg binzugof\u00fcgt: hierdurch mnssJe nieht mir ein Tlieil \u00ab1er freien Jodwasserstolls\u00e4nre, sondern au\u00ab h \u00bbli<\u2018 etwa entstehende Ameisens\u00e4ure oxydirl w\u00bb*rd<*n. Xaeh '21 st\u00e4ndiger Jodeinwirknng k\u00fchlte ich die jeweilige Heaelionsll\u00fcssigkeil ab, von der entstehenden Tr \u00fcbun\n\u25a0\tO\nwurde abliltrirl. dann durch Sch\u00fctteln mit Uneeksilber \u00ablas l\u2019reie Jod \u00abdimimri, ferner der gr\u00f6sst\u00ab* Tlieil des Jodoforms: \u00ablas Filtrat vom Oueeksilberjodiir zoigl\u00ab\u00bb, namentlich zn Heginn \u00ab1er Jtuh inwirknng, also nachdem neue Kiweissmengtm \u00ab1er Reaction unterworfen waren, einen erheblichen (admit an UinrksillaTjodid, entstunden \u00ablurch Hinwiikimg von Alkalijodid 'dieses hihlet\u00ab* sieh ans dem das Kiweiss verunreinigenden Alkalicaihonal i auf (Juecksilhcrjod\u00fcr; das llg wurde durch Sei i w \u00ab\u2018fei w ; i s sees toll\u2019 als anfangs gelb, dann braun, dann schwarz erscheinendes HgS ausgef\u00e4lll. lillrirt, dann durch Zu-","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"t\t,\nZur Kenntnis\u00ab der Jo.timngsprn.liiHi. .l.-r All.iiiumsloffi., III. .TM\n\u00abatz von Silbernitrall\u00f6sung, II S und 11.1 als SrliwcfcHlbci- und \u2022 odsilbor entfernt. Im weiteren Vorlauf der .lodirung war ic-docli Oueeksilber Indem Fi Ural vom.lodiir nicht nachweisbar\u2022 < ann versetzte i(.|, das letztere zur F.li.mnirung von durch \u2022Msattre noch ttichl oxydirler H.l und von NI 1,1 mit d\u00fcnner Silbernitrall\u00f6sung so lange, bis eine eulnomineno Probe auf .usatz von Kahnmeliromat schwache, aber deutliche Itoth-\u00e4rbung zeigte: \u00fcbersch\u00fcssiges Silber wurde durch Kochsalzl\u00f6sung ausgef\u00e4lll, die Fl\u00fcssigkeit stark gesch\u00fcttelt und lillrirf das F,Ural war jod- und ll.l-frei, enthielt nur seilen Spuren vt\u00bbr Jodolortn i Rotltviolctll\u00e4rbung einer mil Zinkslauh redu. itlcn\n\u201e\"\u201de m\"'1' Z\"Sillz von St\u00e4rke und IINO\u201e keine F\u00e4rbung auf Zusatz von St\u00e4rke und HNO, allein), sodann kleine Mengen von Kochsalz, NaN<);> und dem Ml,. .1 entsprechende Mengen von Ml,. M \u00bb, ; Umretroaclion war negativ. Die .lodjrung wurde \u00abo lange fortgesetzt, bis ich von dem soeben beschriebenen, deutlich sauer reagirenden Filtrat 2n Liter gesammelt halle-nach \u00dcbers\u00e4ttigung mit Na,003 folgte Kindampfen in. Vacuum-apparat auf 2 Liter, das Destillat ,ca. 1\u00ab Liter) wurde mit Aet/kah stark alkalisirt und als I), .vorl\u00e4ufig beiseite gestellt\u2022 der zugeh\u00f6rige R\u00fcckstand li, mit Schwefels\u00e4ure unges\u00e4uert und abermals unter vermindertem Druck auf 1 Liter \u00e9in-eengl- so ergibt sich .las Destillat I), ,1 Liter, und der li\u00fccksland li.\nOImt Imo\n( I I^it(T). Von K., wird noch der viorto T..,..\nHinime abdeslilhrt: D, und li;, bezeichnen in diesem Fan Destillat und R\u00fcckstand, li, extrahire ich T Mal mit Aelhei sammle die Aothcrexlraete und dunste nach IWnigun\u00bb n. Natrnimearbonatl\u00f6sung auf dem AVasserbade ab; der sp\u00e4rlich Aetherruckstand, zum Theil aus einer braunen llarzinasse In stehend (Paranilrophenoly,, scheidet keine Krvstalh- ab, aue niclil ans w\u00e4sseriger L\u00f6sung, gibt, in Wasser gel\u00f6st, \u2019wede mit Silbernitrat und Ammoniak noch mit Bisenchlorid lieacfionei aul Brenzkatechin, auf Zusatz von liromwasser jedoch deutlich trubung, die mikroskopisch zum Theil amorph, zum The, krystallinisch erscheinl : feine, vielfach verzweigte kurze Nadeln etwas st\u00e4rker als Trihromplienolki yslalle und unl\u00f6slich in Am momak. Nun wird I)., mehrmals mit Aether aiisgesch\u00fctlrll","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":":\u00ee;>2\nG- H. fi. Schmidt.\n<f<T Aeth\u00bb*r nach Auswaschen mil N\u00e4triumearbouatl\u00f6sung ab-d\u00ab .-tillbt. \u00abIci Aetherr\u00fcckstand f\u00e4rbt sieb schwachroth mit Millon's Heavens, rcagirt aber nicht mit Bromwasser. D.2 wird nach ['\u00ab\u2018bers\u00e4ttigung mit Na,CO;; \u00fcber freier Flamme auf 31 \"(*in,,s Volumens abdestillirt, das Destillat mit D, vereinigt; der zugeh\u00f6rige R\u00fcckstau'! je\u00ab loch stark eingedampft, mit Schwefel-s\u00e4ure :\u00abnjres\u00e4u\u00abMt und mehrmals mit Aether ausgcsch\u00fcttelt, der Aether \\ erdunstel : als R\u00fcckstand bleibt (\u00fcne ziemlich reichliche KnM.dlmassc, ferner Essigs\u00e4ure. Felztere wird durch Digeriren auf dem W a^serbade entfernt; der R\u00fcckstand mehrmals mit heissern Wasser umkrystallisirl, das mikroskopisch\u00ab\u201c Bild zeigt durchweg langgestreckte. \u00abliinnc. farblose Tafeln von rechteckiger F\u00ab\u00bbrm und 'folgcndci* Eigenschaft : Kocht man die Krvstalle mit etwas shirker Salpeters\u00e4ure stark ein und erhitzt noch weiter, so macht sich intensiver (iertich nach Nitrobenzol bemerkbar: hei der Instillation \u00abtes mit .Schwefels\u00e4ure unges\u00e4uerten H (unter \\eiitiindcilein Drucki waren als\u00ab\u00bb haupts\u00e4chlich B<\u2018nzoes\u00e4ure mul Kssigsiiure \u00fcbergegaiigen, ein braunes \u00d6el mcht nachweisbar. Die zur FnlS\u00e4uerung der Aolherextraete verwendete Na I ri tin i \u00ab a rinn i a I l\u00f6s ung wird wiederum mit Schwefels\u00e4ure an-, ge>\u00e4ti<Tt, mehrmals mit A\u00ab\u2018ther ausgesch\u00fcttclt. der stark braun gel\u00e4rblc Aether abdestillirt mach Beendigung dieser Operation schei.hm sieh- Krystafle ab. die mit den Krystallhirmen der lli|\u00bbpurs\u00e4ure v\u00f6llig iihereiiistimnu/u). der R\u00fcckstand zur Kntler-nung <l\u00ab*r Fssigs\u00e4ure auf dein Wasserbade digerirt, mit Natrium-eai hoiiaf s(\u2018hv\\ach alkalisirt und im Wasser ha\u00ab I\u00ab1 zum Syrup verdampft. Diesen Syrup cxlral\u00fcrt man mit Alkohol, entfernt dann den Alkohol \u00ablurch Verdampfen und mischt mit Salzs\u00e4ure; sofort scheidet sich ein schwarzbraunes Oel ah (Gemenge von o- und p-\\itrophcn<>li in kleinen fr\u00f6pfchen, \u00ablie gesammelt un\u00abl mit kaltem V\\ asset* gewaschen werden; charakteristischer Geruch nach Nitrophenolnli\u00ab* Menge ist zur Destillation. Reduction. Diaz\u00ab\u00bblining, Schmelzpunkthestimmung etc. zu gering). Die salzsaure Losung oxlraliir\u00ab* ich wiederholt mit Fssig\u00e4ther, was\u00ab*jie die abgegossenon Essig\u00e4thcrl\u00f6sungen mit khunen Mengen Wasser, verdunste dem Fssig\u00e4ther und ersch\u00f6pfe den Rii\u00abk-stiind mit I etrol\u00e4lher. Na(*h gen\u00fcgen\u00ab! langer Einwirkung wird","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis\u00ab der JckUrmigsproriuctp der Album instoffe. IIJ. 3f>d\nder Petrol\u00e4ther abgegossen, er\u2019 l\u00e4sst ungel\u00f6st Krystalle von der horrn der llippurs\u00e4urckrystalle; dieselben werden mehrmals aus heissein Wasser umkryslallisirt m*s\u2022 result iron stids dieselben charakteristischen ICryslalKbrmeni und gesammelt: beim hrhitzen tritt unter Verkohlung der bekannte hitleimundcl\u00f6l-\u00e4hnliche Geruch nach lienzonitril auf. Der* Pelroi\u00e4therr\u00fcek-stand l\u00e4sst wiederum Krystallc der licnzocs\u00e4ure erkennen, die beim Krliilzen mit Salpeters\u00e4ure mach dem Kindamplem intensiven Nilrobenzolgeruoh geben. Zum Schluss wird das stark alkalisirte Destillat I), zum Theil wieder destillirt, zum Theil eiii-gedamptt aut 1 \u00bb Liter, (hierbei entweicht eine angenehm esterartig riechende Verbindung, die sieh durch Aussch\u00fctteln des Destillats mit Ligroin sammeln l\u00e4sst, jedoch keine Indolreaetion gibt), mit Schwefels\u00e4ure unges\u00e4uert und mehrmals mit Aether ausgesch\u00fcttelt, der Aetherr\u00fcokstaiid mit wenig Wasser aulgenommen und zu lolgendcn lleaelionen verwendet; eine Drohe f\u00e4rbt sich mit Milion s Keagens deutlich, wenn auch schwach roth, eine zweite Drohe mit Kisenehlorid vielen Ulan. eine dritte Probe gibt mit PromWasser nach l\u00e4ngerem Stehen deutliches Sediment, das zum gr\u00f6ssten Theil aus haarfeinen Nadeln iTri-brornphettol) und zum geringeren 'Theil - aus feinen Pd\u00e4ltchen h(\u2018steht iTribromkresolbromi; die M\u00fcnge war so gering, dass nur mikroskoj\u00fcsch eine W\u2019ahrscheinhehkeitsanalyso m\u00f6glich war. Der gr\u00f6sste Theil der Phenole war also durch Kinwirkung der Salpeters\u00e4ure in ein zum Theil mit Wasserd\u00e4mpien ll\u00fccldiges, m Alkohol, Aether, heisseih Wasser, Alkaliearbonal leicht l\u00f6sliches, aus Alkali Carbon at durch Salzs\u00e4ure leicht wieder ab-seheidbares, schweres, schwarzbraunesOeL von dem bekannten aromatischen Geruch des Nitnyphenols (Gemenge von o- und p-Nitrophenol) verwandelt worden. Lei der weiteren Kinwirkung von Jod auf * Albumin aus Kigelb* (unter partieller Ausr Schaltung der freien IIJ durch Il.l<);, \u00bb entsteht also haupts\u00e4chlich Phenol, daneben Parakresol als Sp\u00e4ltungsproduete dos Tyrosins, ferner lienzoes\u00e4ure und Ilippurs\u00fcure. Die letzterem beiden sind als durch Oxydation eines weiteren Abbauproduetesdes Kiweiss-. molek\u00fcls, und zwar des Phenylalanins entstanden aufzul\u00e4ssen. Die Zersetzung des Tyrosins durch Jod, bei nicht v\u00f6lliger Ah-","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"(^. II. I/. Schmidt. Zur Konntniss der Jodirungsproducte etc.\nwrscnhrdl vor. freier .lodwasserstoffs\u00e4ure, verl\u00e4uft demnach in zwiefacher Hichlung:\nc.. oh\nHC - \" '-CH\n\u25a0\u2022 !' \u25a0 . \\ i.\n\u25a0 I\nne ; en\nc\nC. OH\nHC'\u2014^\tCH\n2 11.1\nUI,.CII|XII,).COOH\nTyrosin.\n0 O l l\nHC -\" ^--cii\nllC-^^.-CH\nCH\nPhenol.\nCII3. CHiNH^.COOH -f\n2.1 (h.\nAlanin.\nC. OH\nHC\n\"CH\n2 ill\nHC\tCH\n0\nf CHJXlIj) \u2022 C001I-L 2.1 (II). Cilvcocolt.\nOll^ClhXII^.COUII cii3 \u2022\nParakresol.\nW\u00e4hrend <li<- Kntstelmng VUM l\u2019henol und Pamkresol der rednoirenden und spaltenden Wirkung der IU zuziisclireiben ist, m\u00fcssen wir uns die Zersetzung des l'lienylalaiiins als reine Oxydatmiiswirkimg verstellen: dabei entstellt zum Theil Benzoe-Hiirirc, zum ll.eil llippurs\u00e4urc:\n\u2018A n\u00c7 . CIIiMg .mil i- 2 J2 ; 2 H,\u00ab - (,.n. - \u20ac00H : CII^NHJ \u2022 CW8 -r 4 HJ (I). .,.. ,,,,\t,\tBenz\u00f6esiiare. Glycocoll.\n\u2018 *(B*\u2019\t* W 4- 2 J\u201e p , CJ.. C\u00ab. NH . CH,. COOII - p 4 HJ (H).\nnippurs\u00e4ure.\n\u00dceziijilieli der Genese der Hippurs\u00e4ure bleibt die Frage zu ercirtern. ob unter den obwaltenden V'ersnelisbodingungen dieselbe ans ihren Componenten Benzoes\u00e4ure und lilyeocoll (lilnnieli der Mitwirkung einer Temperatur von I\u00dfO\" auf ilie letzteren! entstellen kann. Solange die Jodwasserstoffs\u00e4ure ni.-lil vollst\u00e4ndig eliminirt wir.l. bleibt im Allgemeinen die Wirkung des Jods eine doppelte, und zwar 1. rediieirend und spaltend, >. oxydirend entweder dnreli direele Wasserstoi\u00ef-entzielinng oder indem ans Wasser freie l lydroxyle entstehen, diese sieb zn II.O, polymerisiren und 11,0. nach der Gleiebnne 1*11.0, - l\u2019 ILO -L O, zerf\u00e4llt.","page":354}],"identifier":"lit17739","issued":"1902-03","language":"de","pages":"350-354","startpages":"350","title":"Zur Kenntniss der Jodirungsproducte der Albuminstoffe. III","type":"Journal Article","volume":"37"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:22:53.266997+00:00"}