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{"created":"2022-01-31T13:14:26.853963+00:00","id":"lit17776","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Araki, T.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 38: 84-97","fulltext":[{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber enzymatische Zersetzung der Nucleins\u00e4ure.\nV..n\nT. Araki.\nAu* <l* rit |ihy.'inlufri>vltrn Institut zu Mrii!eli\"T;.\\ i IttT IlfiuUi.jn zujrc'.'auj.'oti an\u00bb 2:i. M\u00e4rz 15*03.,\n.Man kennt eine Bei he physiologischer. lind pathologischer Bedingungen, die zur Aull\u00f6sung der Substanz des Zellkerns jiihrcn. Line solche L\u00f6sung liudel in weitestem Cm fang bei der Desorption tierischer Gewebe. statt, anoli nucleinfeiche Zellen oder Zellprodnkle wie die m\u00e4nnlichen Geschlechts-Produkte k\u00f6nnen unter normalen Verh\u00e4ltnissen der Aufl\u00f6sung nnheiml\u00e4llcn. wie dies von Bari'urth1) an den Testikeln der llachtdrelle deutlich gezeigt wurde. Die L\u00f6sung der Kerne ist nicht an den Zerfall der ganzen Zelle gebunden, sondern sie kann auch innerhalb des unver\u00e4ndert bleibenden Cytoplasmas erfolgen, wie z. B. bei den Paranmcien w\u00e4hrend oder nach der Konjugation ein Verschwinden des Hauptkerns, zum Teil auch der Nebenkerne, im Cytoplasma zu beobachten ist. Man wird hei der Betrachtung dieser Vorg\u00e4nge ohne weiteres zu der AulTassung gedr\u00e4ngt, dab hier ein Enzym im Protoplasma zur Wirkung kommt, welches die Kernsubsianz in \u00e4hnlicher Weise l\u00f6st. wie die peplischen Enzyme das Eiwcill.\nLs sind auch in der Tat Vorg\u00e4nge bekannt, welche die Existenz eines solchen Enzyms beweisen. Line in dieser Lichtung besonders wichtige Beobachtung wurde von Sch\u00fctzen-bergei-i gemacht. Im Anschlu\u00df an \u00e4ltere Versuche von Bcchainp untersuchte dieser Forscher die Produkte, welche sich bilden, wenn ilefezellen in Wasser aufgesehwemmt sich\nl ...\nl) ArHiiv f. mikr. Anatum.. FM. 27. S. KJO.\n-i <\u00ab\u00efilirlings\u00ab hernie. INTO. C.ninpt. rend' des seances de l'Acad\u00e9mie des si'iriH't's. I id. 7S < IST\u00bb . S. iU.'\u00ee.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"\u2018 ,H\u2018r ,,nzV\u00bb*iati.srlM- ./.TsiMzun^ <1,.,. Xuclvms\u00e4inv. |\nselbst \u00fcberlassen werden. Kr fand, ,lal! hierbei e.chemische\nZertr\u00fcmmerung ,1er Zcllsubslanz unter Hildn\u00bb* ,,n l.eue\nI vrosm, Cuanm, lly|1\u201exan.l,in ,... stattfetet] ZiHeich\nird die Heaktion der Losung durch Phosphors\u00e4ure stark sauer\ni; iir- i\t\u25a0'\"\u2022 \u2019 fUI\u2019 mellt anders als durch\nLnis erkiirt\"10\"\t** Hefei!e\u00abe\nvins erkl\u00e4rt werden konnten. Sie erhielten diese I m-\nSetzungen n\u00e4mlich auch damn wenn sie die Hefe mit kreosori\nhaltigem VVasscransotzten. wobei die Ihd'ezellen abgeleitet \\verdon\n_ t Dah bei diesen Vorg\u00e4ngen eine Zersetzung von Nuclein sta tgelunden haben mull, wurde zuerst von A; Kosseji, d i\nSS\u00c8zr+\u00c6 * % ......................... * Mta\nf \u201c\u201cs den \u25a0Helezellcn gebildeten (iuauins. Ilvpoxanthins und Xanlhms charakterisierte. Somit war schon dir, h diese Ver suche^ tes,geste,dal, eine enzymatische Zersetz,,,,, d\u00e8s * cems stattlmdet. Bei Versuchen, welche ohne besom,e^ Zusatz eines Abt\u00f6tungsmittels angestellt wurden, hosl\u00fctmle Kassel da die Selbstg\u00e4rm,, zu einer \u00fcbrigens S - r uc,tgehenden Abspaltung von Phosphors\u00e4ure aus den Nuclei,Stollen f\u00fchrt, w\u00e4hrend doch die Abspaltung der Nuclei,,-Iwsen eine sehr betr\u00e4chtliche sein mull. Nach Victor I oh-\nl'lasen ^tau\"1'1\t^ W?\u00ca \"^\u2018\u2022dn-n dieser\nv S:'lkuWrtkl \u2018l k-1\" besonderen Wert darauf, bei diesen _- rsuchen ein Mittel hinzuzuf\u00fcgen, welches nicht allein, die uulnis aussehliclit, sondern auch die llcfczelle aht\u00f6lel und Ju .ente s \u2022\u201e hierzu des Chloroforms in \u00e4hnlicher \u00cfS 5 \u2022^liut/en berger das Kreosot angewandt hatte. \u00dcbrigens:\n/ die Itakterie,.Wirkung auch hei der Selbstg\u00e4rung ohne\nd-uf I^N <'1\u2019' T d\"r''1' ,U\" ,K,i *mrer 'Aktion\nd. k hu hushemmende Nucleins\u00e4urc ausgeschlossen. Sal-howskis*, Versuche f\u00fchrte,, zu den gleichen Itesultale,,; wie\n;\t-1'\t^\u2022ilschrifl, IM. |\\\u2019, s.\nV\tZetfs\u00e7l\u00efri^ IM. IX. S.\n^ Zoithdtr. I. kliuisclit\u00bb Medizin. IM. 17 j < .\n4 a. : a. 1 \u00bb.\t' '","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"T. Araki..\ndie Sch\u00fctzenbergers, n\u00e4mlich Abspaltung der Nuclcinbasen. Hulin und (leret1) f\u00fchrten Beobachtungen am Hefepre\u00dfsafte aus. welche deutlich demonstrierten, da\u00df das nueleins\u00e4ure-spaltende Enzym auch in gel\u00f6stem Zustande existiert.\nEbenso wie Salkowski beobachteten auch diese Forscher, da\u00df die Nuclcinbasen bei der Autodigestion nicht allein in L\u00f6sung gehen, sondern da\u00df sie auch in der L\u00f6sung eine langsame Umwandlung erfahren. Sie sind in der L\u00f6sung anfangs nicht direkt durch ammoniakalische Silberl\u00f6sung f\u00e4llbar, sondern gehen erst allm\u00e4hlich aus der l\u00f6slichen nicht f\u00e4llbaren (latenten) in die f\u00e4llbare (manifeste) Form \u00fcber. Mit Recht \u25a0halte Salkowski aus seinen Versuchen auf eine enzymatische Zersetzung der Nucleins\u00e4ure unter Abspaltung der Nuclein-b\u00e4sen geschlossen, doch ist die Zersetzung der Nucleins\u00e4ure nicht aus der l\u00f6slichen -latenten\u00bb, sondern erst aus der \u00abmanifesten\u00bb Form der Rasen zu schlie\u00dfen. Denn die latente Form kann auch aufgefa\u00dft werden als L\u00f6sung der Nucleins\u00e4ure, welche die Rasen noch in organisch gebundener Form enth\u00e4lt.-)\nZu \u00e4hnlichen Resultaten f\u00fchrten auch Versuche \u00fcber die Autodigestion> tierischer Organe, welche von Salkowski,3) Srhwieuing,l) Biondi,5) Kutscher)Fr. M\u00fcller7) u. a. angestellt wurden. Auch hier ergaben sich eine Reihe von\nI' Zeitschrift f. Hiologie, \u00dfd. 40, S. 117.\nI Lrigons kann das \u00abManifestwerden\u00bb der Nuclcinbasen auch noch in anderer Weise aus einer Zersetzung gel\u00f6ster Nucleinstoffe erkl\u00e4rt werden. Ks ist schon seit l\u00e4ngerer Zeit durch die t ntersuehungen von Kussel und Neumann idiese Zeitschrift, \u00dfd. XXII. S. Sl) bekannt. daf> nicht nur die Nucleins\u00e4ure seihst, sondern auch ihr Zersetzungsprodukt, die Ttivinins\u00e4ure, imstande ist. die Ausf\u00e4llung nicht gebundener Nuclein-I,a sen zu verh\u00fcten. Wird die in L\u00f6sung befindliche Nucleins\u00e4ure zerst\u00f6rt. so m\u00fcssen mithin die Hasen \u00abmanifest\u00bb werden.\n\u25a0 :1, a. a. (t.\n\u2022li Virchows Archiv. \u00dfd. lttl\u00ee, S. 411.\n\u2022>i \\ i re hows Archiv, \u00dfd. 141, S. dyd.\nD\u00fc se Zeitschrift. \u00dfd. XXXII. S. M u. \u00dfd. XXXIV, S. 1K5 *i Verhandlungen d. naturforschenden \u00dfesellsch. in \u00dfasel. \u00dfd. XI1!\ns: :*os ( pH\u00bbi","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"1 ber .enzymatische Zersetzung der Xurlrins\u00e4im*.\n87\nT\u00abit.Sachen, welche auf die Entstehung eines nucleins\u00e4urc-l\u00f6senden fermentes in tierischen Organen hinweisen.\nlcli m\u00f6chte hier noch erw\u00e4hnen, da\u00df Emmerich und I.oe w1 ) das Vorkommen von Enzymen in pathogenen H\u00e4ktorien nachgewiesen haben, welche die Nuoleoproteide sowohl der eigenen als auch anderer Hakterienspezies aufzul\u00f6son imstande sind. Diese Forscher unterscheiden hiernach \u00abkonforme* und lieteroforme\u00bb Nucleasen.\nVon' besonderem Interesse f\u00fcr unsere Fragen sind die Versuche von F. Kutscher an Thymusexlrakt..^ Kutscher digerierte Thymusextrakt unter Zusatz von Chloroform bei \u00dfS\u00b0 und erhielt unter anderem eine Substanz, die nach den Untersuchungen von A. Kossel und A. Neumann als Zersetzungsprodukt der Nucleins\u00fcure betrachtet werden mu\u00df, n\u00e4mlich das lliymin. Die Stickstofl'bestimnmng dieses Pr\u00e4parats f\u00fchrte den Verfasser jedoch zu der Vermutung, da\u00df dem Thymin noch ein weiteres Zersetzungsprodukt der Nucleins\u00e4ure, n\u00e4mlich das Uracil, beigemischt sei. Auch diese-Versuche weisen auf eine tiefgreifende enzymatische Zersetzung der Nuclcin-s\u00e4ure hin.\nIndem ich diese Versuche nun im hiesigen physiologischen Institut in Angriff genommen habe, glaubte ich zwischen zwei verschiedenartigen Vorg\u00e4ngen scharf unterscheiden zu m\u00fcssen:\n1.\tL\u00f6sung der NucleinsfofVe,\n\"\n2.\thydrolytische Spaltung der gel\u00f6sten Nucleinstoffe.\nDie ersten Versudhe, welche ich ausf\u00fchrte, sollten iiber-haupt- die Frage entscheiden, ob in den Geweben ein Enzym vorhanden ist, welches imstande ist, die Nucleinstoffe in \u00e4hnlicher Weise\u00bb in L\u00f6sung \u00fcberzuf\u00fchren, wie das IVpsin die Eiwei\u00dfk\u00f6rper ohne v\u00f6llige Spaltung in L\u00f6sung bringt. Da\u00df ein derartiger Vorgang bei den Nucleins!ollen \u00fcberhaupt stattfindet, wurde schon im .fahre isttf durch die unter A. Kussels Leitung angesteltlen Versuche von Popo ff\u00bb) er-\nlj Zeit sehr.. f. Hygiene. IM .*{(>. S. 1\u00bb.\n2> Diese Zeitsehr.. IM. XXXIV. S. 11(5. a Diese Zeiisehi\u2019.. !8<H. IM. XVIII. S. *>:M.","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"SH\nT. A raki,\nwiesen. Dieser letzte Forscher zeigte, dal; das Trypsin die NiieleinstoHe der Thymusdr\u00fcse wohl in L\u00f6sung \u00fcberf\u00fchrt, dal\u00bb aber in der L\u00f6sung keine oder wenigstens keine schnelle Zersetzung der Xueleinstolle statIfindet.\nW eitere Versuche wurden sodann ihr-Jahre 1 SM von Milroy h in A. Kossels Laboratorium angestellt. Milroy zeigt\u00ab*, dal\u00bb das Nuclein der Thymusdr\u00fcse, ferner die Kem-suhstanz aus den roten Blutk\u00f6rperchen des Vogelbluts sowie da> nach llammarstens \\r\u00ab\u00bbrschrift dargeslcllte Nucleoproteid der Fankreasdriise sowohl \u00ablurch Fettsin, wie durch Trypsin in L\u00f6sung \u00fcborgof\u00fchrt werden. Fesonders leicht erfolgt die L\u00f6sung des Fankn'as-NucleojM-oteids \u00ablurch Fepsin. In allen .diesen F\u00fcllen ist in der Verdauungslh'issigkeit (\u2018ine sehr rcdch-liche Menge organisch gebundener Fhosphors\u00fcurc nachzuweisen.\nZu den \u00e4hnlichen Itesultaten gelangte, einige Jahre sp\u00e4ter ( 1110t) auch t mber-t bei seinen Fntersuehungen \u00fcber die L\u00f6sung des Fankreas-Nuclcoproteids durch Fepsin und Trypsin. \u2014\nIch benutzte zu meinen'ersten orientierenden Versuchen die \u00abms den roten I>lulkor|)orchen <l\u00ab\u201cs \\ogelbhites gewonnene Kcrnsubslanz, welche bekanntlich in Wasser unl\u00f6slich ist.\nWirkung einiger Enzyme auf die Kernsubstanz aus den roten Blutk\u00f6rperchen des Vogelbluts.\nI)i<\u2018 Kernsubstanz habe ich aus \u00ablern Flut von einem llalm \u00ablargestellt, indem ich \u00ablie in bekannter Weise nijt Hilfe ein<T verd\u00fcnnten Natriumsnllatl\u00f6sung isolierten Flutk\u00f6rperchen in Wasser unter Zusatz von \u00c4ther l\u00f6ste und die ungel\u00f6st bl\u00ab\u2018iben\u00able Kernsubslanz mit Wasser bis zur m\u00f6glichst voll-sl\u00fcn<lig\u00ab\u2018ii Fntl\u00e4rhung auswusch.\nI* iir \u00ablen Versuch mil Trypsin bediente ich mich eines v\u00abm L. Merck h(\u2018zogeneu Fr\u00f6parales, welches sich bei der I- ibrinverdauung als sein* wirksam erwiesen halte.\n11 these Zt itsrhr.. ];<|. XXII, S. ;{o7. /\u00ab\u25a0itschr. I. klinische Mciti/.in. IM. {\u2022>.\n2. \u2022'","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"1 1,l\u2018r vnzymatisrlic /i*rsdzumr der. Nmliins\u00fcmv.\nSU\n. ..\tThymusextrakts \\vui<l, i, reine T|ivm,\u201e.\n..\u25a0u,on li in zerhackt, ....IM, mit Sand\n,\t' oliiinpii Wassoi\u2019 durchgeriihrt iin.t verschlossen i\\\nStunden l.o, Zimmcrlemperatur imler /.\u201esalz von Tolu.'.l stehen golaswm. Das Kxtrakf wurde ziiii\u00e4elint ansgeprellt......... ,],\u00ab\u2022\n|msge|>fehtc r\u00f6tliche Fl\u00fcssigkeit dann durch Filtrierpapier ah-filtriert.\t1 1\nj*\tVers ii('li A.\nf\u00b0 \" reuthl \u00abewogeoo Kernsuhstanz wurde \u201e,rt \u2022> .. rypsm und 2\u00fccem Obiger Sndal\u00fcsnng noter Zu,atz von lol.uul nn Imihdcn d,gerieft, .losten Temperatur meist 37. .ctriip Nach 21st\u00e4ndiger Oigestiun war die Knnsubsianz Ins .au \u25a0einen kleinen Kost gel\u00f6st, der zwischen Tohmlsehieht und w\u00e4sseriger L\u00f6sung schwamm.\nVersuch K.\ng feuchte Kornsubstanz winden mit 20 o\u00ab m Thvmu-extrakt, dessen Phosphorgehnlt 0,11\u00bb, hei me, und 10 een, :\u00bb ^edahisune verselzt und i\u201e gleicherweise behandelt \u00abim he, \\ ersuch A. Nach \u00abt\u00e4giger Digestion wurde die ,,,,\u2019 geloste Masse ahldtriert und 10 eem des Filtrais zur l'hosphor-hestimiming verwendet: es wurden geht...........\t0,\u201e2\u201e e |-\n>nnm befanden sieh-in dem ganzen 31 een, betragenden \u00d6ltrat\n'\u2022';,,M mm \u00abr..................&\nz\u201e\"i'l\u201ee|on Ihymusexlrakls zu beziehen sind. Fs sind \u00abIso\nl,ei\t\">** Tlivnmsextrak,\nU.OiOg P ahgcspaltcn.\nVersuch (1 (Kontrollvorsueh .\n28g Kerusuhslanz wurden mit 3(1 cem..0.ry \u00bb,\u201ejgcr Soda-nsnng versetzt und hei Gegenwart von Toluol im Brtifolen ngenert Nach (it\u00e4gigor Digestion war die Ivernsul,stanz <lark \u2022mlge(|uolle\": aber es zeigte siel, keine sonstige Ver\u00e4ndern,,.,. im\u00e7h hell s,eh im Filtrat von der Kernsubstanz keine Spur \\om I hosphor nachweison.\n: Ans den obigen Versuchen geht' mit Sicherheit liervor.","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"BO\tT. Araki.\nd'ali, \u00bblie Kornsubstanz aus den roten Blutk\u00f6rperchen des Vogelbluts dureh das Trypsin ziemlich schnell gel\u00f6st wird, da\u00df aber auch in dem Thymusextrakt ein Enzym vorhanden ist, welches den Zellkern langsam aufzul\u00f6sen vermag.\nEnzymatische L\u00f6sung der Thymusnucleins\u00e4ure.\nIm .labre 1803 teilte A. KosseP) die prinzipiell wichtige Tatsache mit, da\u00df aus der Thymusdr\u00fcse zwei Formen der Nuclcins\u00e4ure erhalten werden k\u00f6nnen. A. Kossel lind A. Neumann hatten n\u00e4mlich hei ihren Untersuchungen \u00fcber die Thymusnucleins\u00fcuren beobachtet, da\u00df die eine dieser Nuclein-siiuren schwerer l\u00f6slich ist und da\u00df ihre Alkalisalze heim Krkallen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung eine gelatinierende Masse bilden. Einige .labre sp\u00e4ter machte A. Neumann1 2) weitere Angaben \u00fcber diese S\u00e4uren, die er als a- und b-Nueleins\u00e4uren bezcichnete, und stellte lest, da\u00df die gelatinierende a-S\u00e4ure durch die Fin Wirkung von Alkalien in der W\u00e4rme in die nicht gelatinierende b-S\u00e4ure \u00fcbergeht.\nWenn die Thvmusnucleins\u00e4ure durch Knzvm in \u00e4hnlicher Weise angegrilfen wird, wie die Kernsubstanz aus den roten Blutk\u00f6rperchen, so mu\u00df sich dies zun\u00e4chst durch die Umwandlung der gelatinierenden in die nicht gelatinierende Form, durch eine Verfl\u00fcssigung der gelatin\u00f6sen Masse zu erkennen geben. Die oben erw\u00e4hnten Versuche Uopoffs scheinen schon darauf hinzudeuten, da\u00df ein solcher \u00dcbergang aus einer schwer l\u00f6slichen Form der Thvmusnucleins\u00e4ure in eine leichter l\u00f6sliche statttiiulet. sie sind jedoch nicht v\u00f6llig beweisend, auch nicht in Bezug auf den Ursprung des diese Umwandlung bewirkenden Knzynvs. Denn nachdem Kutscher die Zersetzungsprodukte der Nuclcins\u00e4ure in der L\u00f6sung des autolysierten Thymusextrakts gefunden hat. k\u00f6nnte man daran denken, da\u00df auch die von Popo ft beobachtete Einwirkung nicht ganz auf das Dankreas-\n1 .Archiv f. Physiol. ii. Anatomie*, physiul. Abt.. Is\u00eeM. s. J\u00cfI5.\n- Archiv f. Physic], u. Anatomie, pliysod. Abt.. tSUS. S. H7i mv tS'.'U. Slljijhbtl., >. .*)*>2.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee ber enzymatische Zersetzung der Xuelei\u00e7s\u00e2im*.\n\u2018dl\ntrypsin,' sondern mindestens zum Teil auf das in deni Thymus* ge webe gebildete Enzym zu beziehen sei.\nMeine Versuche wurden mit a-Nucloins\u00e4ure aus Thymusgewebe angestellt, welche nach dem Verfahren von Neumann1) gewonnen war. In den meisten F\u00e4llen verwendete ich das Xalriumsalz.\nA. Einwirkung des Trypsins auf a-Nucleinsaur\u00e9.\nDie ersten 3 Versuche wurden angestellt mit Hueksicht auf die Frage, welches die f\u00fcr die Enzymwirkung g\u00fcnstigste Reaktion ist.\nProbe a. F\u00fcr diesen Versuch benutzte ich 2 Kubikzentimeter einer gelatinierten L\u00f6sung von a-nuoleinsaurein Natron, weicht1 eine solche Konsistenz hatte, dal\u00bb das Keagcns-glas umgekehrt werden konnte, ohne dal\u00bb etwas ausflol\u00bb. Ich f\u00fcgte 2 ccm essigs\u00e4urehaltigen Wassers hinzu, in welchem b,2 g Trypsin gel\u00f6st war. Die Masse wurde im Br\u00fctofen unter Zusatz von Toluol digeriert und durch Sch\u00fctteln gut gemischt. Auch nach 9(> Stunden war keine Veril\u00fcssigung der Gallerte zu beobachten.\nProbe b. 2 ccm der gleichen Gallerte von a-nucleinsaurem Natron wurden mit 0,2 g Trypsin ohne S\u00e4urezusatz am gleichen Tagt* wie Frohe a angesetzt, mit Toluol unter zeit-weisem Sch\u00fctteln im Br\u00fctofen digeriert. Nach 18 Stunden war die Masse dickfl\u00fcssig. Nach 72 Stunden v\u00f6llige Veril\u00fcssigung.\nProbe c. Wie in den vorhergehenden Versuchen 2 ccm Gallerte des nueleinsauren Natrons, 0.2 g Trypsin, jedoch diesmal unter Zusatz von 2 com 0,5\" \u00ab\u00bbiger SodalOsung. Der Beginn der Verfl\u00fcssigung war hier nach iS Stunden zu beobachten. Nach 72 Stunden fast vollst\u00e4ndige Veril\u00fcssigung, einen Tag sp\u00e4ter war alles verfl\u00fcssigt.\nDiese \\ ersuche wurden nun noch vielfach mit gleichem Besultato wiederholt. Ich verzichte auf die Beschreibung der einzelnen Versuche und bemerke nur. dal\u00bb stets nach is Stunden\nb a a. 0.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"Geginn \u00ab1er Einwirkung zu lx ol>achten war. dal) die Ver-nach i -\u00fc Tagen vollendet war und dal! die L\u00f6sung ;dlc l\u00eeoaktinneii der bAmclcins\u00e4urc zeigte: die L\u00f6sung war l\u00e4llhar durch Salzs\u00e4ure, gab mit Wittepcplon in saurer L\u00f6sung Hiirn weiden Niederschlag und wurde durch Gerbs\u00e4ure bei Gegenwart von Natriumacelal gelallt.\nAn diese Versuche kn\u00f6pft sieh die Frage, ob die Wir-kung des Trypsins bei der Fherf\u00fchrung der a-Nucleins\u00e4ure in die b-forni stehen bleibt. Hier\u00fcber kann eine Entscheidung in doppelter Weise getroffen werden, entweder durch den Nachweis den- Abspaltung vouNueleinbasen oder von Phosphors saun*. Zun\u00e4chst versuchte ich in den durch das Trypsin veil l\u00e4ssig ten Massen '> den Nachweis des Adcnins: Ich lallte die Fl\u00fcssigkeit mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure, solange ein Niederschlag entstand, aller unter Vermeidung groben I berschusses, lillrierle, setzte zu dem Filtrat kalt ges\u00e4ttigtes Harylwasser bis zur schwach alkalischen Hcmktion hinzu und lieb bis zum n\u00e4chsten Tage stehen. Der Niederschlag wurde jetzt abliltriert, in geringem Fberschub heilier Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st und wieder liltricrt. Din lillrierle und eingeengte L\u00f6sung, \u00abms dei sich kein (iiianinsullat abgeschieden hatte, wurde in die I 1 2 lache Menge' Alkohol hinein gegossen und bis zum n\u00e4chstem Tage stehen gelassen. Hierbei entstand ein sp\u00e4rlicher Niederschlag, der keim' \u00c4hnlichkeit mit demi thyminsauren Haryt hatte. Ich liltrierte die L\u00f6sung durch ein Faltenlilter, engte >ie ein, lallte zun\u00e4chst den Haryt durch Schwefels\u00e4ure, liltrierte' wieder und versetzte das Filtrat mit einer ammoniaka-lischen Silberl\u00f6sung.\nHer nach diesem Verfahren erhaltene Niederschlag war ganz auberordentlich sp\u00e4rlich und konnte nicht zur Identi-lizierung des Adenius dienen. Die Menge der bei 1 t\u00e4giger Digestion abgespaltenen Nucleinbasen konnte also nur eine sehr geringe sein.\n1 L'nt* Dallerle. welelm aus 2 ^ a-nurleinsaurem Natron und 20cnn Wasser te sland. wurde mit gg. Trypsin und 20eem Wrasser dundigemisclit und l\u00bbei Gegenwart von Toluol im Hriitofen sf.dicn lassen. Die voll-","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"^,, r \u00bbl\u00fcitische Zersetzung tier Nueb-ins\u00e4ure.\t$jj|\nZu dom \"loic,,on Ergebnis f\u00fcln tt* der luI^*iMlr Vorsudi Kol welchem die Akp;dluiijr vun Ph\u00f6^phorssltirt* les|*M*-tt\u00e4h werden sollte.\tk\nV\t\u2018iMllcrt,\u2018- \" olc,ie mit - \u00ab iwitidoiasnimi Nations mal\nccm Wasser bereitet war, wurde mil \u00a3g Trypsin uodgiln-m Wasser durci,gemisehl und unter Zusatz von Toluol im lir\u00fcl-\u00bbden digeriert Nach (t\u00e4giger Ibgcstion war die gelatin\u00f6se Masse vollst\u00e4ndig verll\u00fcssigl. Zur Ausf\u00fcllung der h-X,\u201e lein-saure wimle sie jetzt mH dem gleirhen Volumen Wa-er und i g Natriuniaeelat versetzt uml sodann (ierhs\u00e4ure1) hinz\u00fcgeftigt\nsolange noch die Kntsie...... eines Niederst.... zu beobachten\nU!V, D|(' vo\u201c ,lcr volumin\u00f6sen K\u00e4llung ablillrierle KliN-.j ek. il ,l\"' m N\u00abelelhs\u00e4ure abgcspalleno Uhosphors\u00e2me ,.\u201e1-I,alten muhte, wurde eingedampli und zur l'hosphorbesl immune \"Hl Ntda und Salpeter verascht; es wurden gefunden: (>.<K,:tg |\\\n; 0ni\" war ^\u2018slgcstelll, dall auch die Abspaltung von hosjihorsaure nur einen sehr geringen Umlang erreicht haben\n'crs|tcho zeigen \u00fcbereinstimmend, dall die Thvmus-Mueleins\u00e4ure, die S\u00e4ure a, durch i- bis r,t\u00e4gige Trvpsindigesliou et neutraler oder schwach alkalischer lieaklion in eine leichter loshcl.e Verbindung, n\u00e4mlich b-NuHcins\u00e4urc \u00fchergel\u00fchrt wird.\n,. Somit lsl ,|eir beweis daf\u00fcr erbracht, dall das I Typs in spaltend auf die S\u00e4ure a einwirkt, und .lall ht;l dieser Spaltung die S\u00e4ure I, resp. Nucleothvinin-saure als Zwischenprodukte aiiltreten, welche nur \u2022et lang dauernder Trypsindigcstion in gr\u00f6sseren, ahs ta he\u00bb weiter zerlt^i werden.\nB. Versuche mit Thymusextrakt\nDas zu diesen Versuchen bewitzle Thvmuscxtrakt war \" der oben beschriebenen Weise gewonnen.\t\u2019 .\n\u25a0 - :\tVersucli |.\nKine Gallortf, 'V('1, ll,i !,us 0,5 g a-tmeleinsanren Natrons\n\u2019\u2019 \"D'ymusnucleins\u00fcuren werden dur. I, (lerhsiinre allein \u201ei,.|,l all\u201e \u2022Uli, W\u00fchl aber bei (iegemvart von Xatriumacelat.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022\u25a0ffl\t\u25a0 '\ty T. Araki.\nund \u00f4 ccm Wasser bestand, wurde mit 5 ccm Thymusextrakt dmvhgcmischl und unter Zusatz von Toluol und Chloroform im Brutofen digeriert : die erste Ver\u00e4nderung der gut durch-gesch\u00fcttelten Masse war nach $8 Stunden bemerkbar. Nach 72 Stunden war ein Teil verfl\u00fcssigt, so dall in der fl\u00fcssigen Masse klumpige Reste des gallertigen Produkts herumsehwammen. Nach \\\\\\ Stunden war die L\u00f6sung dc\u00bbr Klumpen vollendet. Rer Versuch wurde mit gleichem Erfolg wiederholt.\nRie gleiche Einwirkung des Thymusenzyms zeigt sich auch in Bezug auf die noch in der Thymus enthaltene a-Nuclein-s\u00e4ure.\nVersuch II.\nRer folgende Versuch wurde in der Weise angestellt, dal\u00bb frische Thymusdr\u00fcsen zerhackt und in zwei ungleiche Portionen A und B geteilt wurden.\nPortion A bestand aus f>R g feuchten Gewebes; sie wurde mit dem doppellen Volumen Wasser versetzt und unter Zusatz von Toluol und Chloroform im Br\u00fctofen stehen gelassen. Nach 0t\u00e4giger Digestion wurde die digerierte Masse in der Weise verarbeitet, \u00ablall man die gelatinierende S\u00e4ure h\u00e4tte erhalten m\u00fcssen. Ich erhielt 0,7 g Natriumsalz, wolehes aber selbst in r>\" oiger L\u00f6sung keine gelatin\u00f6se Erstarrung zeigte, welches aber im \u00fcbrigen die Reaktion der Nucleins\u00e4ure darbol.\nPortion I\u00bb wurde ohne vorherige Digestion auf a-S\u00e4ure verarbeitet. ;I2 g dieser Portion lieferten 0,88 g Natriumsalz, welches aus a-Nueleins\u00e4ure bestand.\nVersuch UI.\nDieser Versuch wurde in der gleichen Weise angestellt wie Versuch II. >0 g Thymiisgewebe lieferten nach 8t\u00e4giger Digestion Log g b-Xueleins\u00e4ure oder Gemenge von derselbe! nnd Nurleulhymins\u00e4ure. w\u00e4hrend die zweite ohne vorherige Auh\u00bblysc verarbeitete Portion, deren -Gewicht loo g betriig-2.20 g' der a-S\u00e4ure ergab. Im ersteren Palle betrug die Anbeute I .,'i ' o. iiii zweiten Palle fast 2..T* \u00bb des leuchten Gewebe^ \\V ir sind hiernaeh zu der Annahme berecht igi","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"I ber enzymatische Zersetzung der Nucleiris\u00e4ure.\nt)5\nId\t\\ LI t 1 Z I^ ein Enzym enth\u00e4lt, weiches die\nF\u00e4higkeit besitzt, die a-Nucleins\u00fcure in die b-S\u00e4ure umzuwandeln und bei lange fortgesetzter Digestion die letztere weiter zu zerlegen.\nC. Versuch\u00a9 mit dem Erepsin.\n0. Cohnlieim1) hat aus der Schleimhaut des D\u00fcnndarms vom Hunde und von der Katze ein Enzym dargestellt, welches Pepton in abiurete Spaltungsprodukte zu zerlegen vermag. Dieses von 0. Cohnheim als Erepsin bezciehnete 'Enzym unterscheidet sieh hinsichtlich seiner Wirkung auf die urspr\u00fcnglichen Ei weibk\u00f6rper bekanntlich vom Trypsin. Es erschien nun von Interesse, zu pr\u00fcfen, wie sieh das Erepsin gegen Thymusnueleins\u00e4ure verh\u00e4lt. Durch die Freundlichkeit des Herrn Dr. Cohnlieim bin ich in den Des it z einer alkalischen L\u00f6sung von Erepsin gelangt, wof\u00fcr ich ihm meinen besten Dank ausspreche.\nVersuch I.\nEine Gallerte, welche aus o.\u00f6 g a-sauren Natrons und o cetn Wasser bestand, wurde mit 5 ccm Erepsinl\u00f6sung \u00ablurch-gemischt und tinter Zusatz von Toluol und Chloroform im Brutofen digeriert. Nach 18 Stunden war ein Teil der Gallerte verfl\u00fcssigt, nach 72 Stunden war die L\u00f6sung eine vollst\u00e4ndige. Die verfl\u00fcssigte Masse gab alle Fraktionen von Nucleiris\u00e4ure.\nVersuch II.\nEbenso wie bei dem Thymusgewobe l\u00e4\u00dft sich an \u00ab1er Parmsehloimhaiil der Einflu\u00df der darin enthaltenen Enzyme auf die Nucleiris\u00e4ure des'.Gewebes selbst nachweisen. Nachdem ich mich davon \u00fcberzeugt hatte, dab die Darms,-hlcimhaut \u00abine Nucleins\u00e4ure enlhiilt, welche in ihren Eigenschaften grobe \u00c4hnlichkeit mit der a-S\u00e4ure des Thymusgewebes hat isiche die folgende Abhandlung), verarbeitete ich eine gr\u00f6ssere Portion Kindsdarm in folgender Weise:\t\u2022\nZ'-i'x liott. IM. \\\\X. s. 110 u. IM. XXXIII. S.","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"\u00cfM>\nT. Araki,\nDer PO Irisch Ills m\u00f6glich vom Schlachlhausc geholte D\u00fcnndarm wurde aufgeschlilzt. gr\u00fcndlich mit Wasser ahgospiilt mul die Schleimhaut mit einem scharfkantigen Glasst\u00fcck abgeschabt. I tie abgeschabte Schleimhaut wurde m\u00f6glichst lein zerhackt und in zwei ungleiche Teile 1 und 2 geteilt.\nI i nU /. 2!M g zerhackte Darmschleimhaut wurden mit dem doppetlen Volumen Wasser versetzt und unter Zusatz v.m Toluol und Chlorolorm im Br\u00fctofen digeriert. Nach'etwa i t\u00e4giger Digestion wurde die digerierte Masse auf die a-XucIein-saurc verarbeitet. Es wurden gefunden: 0,38 g freie S\u00e4ure Diese S\u00e4ure verhielt sich wie .lie S\u00e4ure I, aus Thvmusgewehe\u2019\nAW* V. Zur Kontrolle wurden 430 g zerhackte Sclileim-liaul ohne Vorherige Digestion auf die a-Xucleins\u00e4ure veraiv heilet, loh erhielt 2,7 g freie S\u00e4ure, welche in ihren Eigen-s< t,alten eine hedeulen.le \u00c4hnlichkeit mit der S\u00e4ure a aus der I hymns aufwies. ^\nAus den Versuchen ergibt sieh, dal! das Erepsin eine uueleius\u00e4uri'spallende Wirkung hat. Es ist ferner erwiesen, dal! hei der Anlodigestion der Schleimhaut einel'mwaudlungder darin enthaltenen a-Xucleins\u00e4ure eintrilt. indem aus ihr die leichter l\u00f6sliche h-S\u00e4ure gebildet wird. Bei langdauernder Digestion erleidet auoli der Geliall der Darmsehleimhaut an Gesamt-Xueleins\u00e4ure eine erhebliche Ahnahme. Oh das Enzym, welches die Umwandlung der Xueleius\u00e4ure in der Darm-sehleimhanl des liitides bewirkt, identisch ist mit dem Erepsin und welche Produkte hei der enzymatischen Spaltung der Darninueleins\u00e4ure auflrelen, mul! durch weitere Entersuehungcn fcstgoslelll werden.\t^\nWeiterhin stellte ich einige Versuche \u00fcber das Verhalten <ler rI hymusnu<leins\u00fcure gegen Leber- und Milzextrakt (beide Oigain \\eu Hindeini an und kam zum Schlul\u00bb, datl ein nuclein->|\u00bbalteiidcs Lnzyin auch in diesen beiden Ausz\u00fcgen vorhanden i*t. Loidor gelang es mir nicht, Klarheit \u00fcber die Natur der dabei aiit\u2018getrelenen Spaltungsprodukte zu gewinnen.\nIhe geschilderten Versuche zeigen unzweid(\u2018iitig, dal) das Irypsin und ebenso gewisse Organextrakte die L\u00f6sung der","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"Lber enzymatische Zersetzung der Nuckinsaure,\n97\nKerasubstanz und der Tliymusniicleins\u00e4ure bewirke\u00ab, und \u00ablall\ndabe. die letztere eine Spaltung erf\u00e4brt. Es ist von besonderem\nInteresse, dall in der Nucleingruppe dieselbe Erscheinung zu\nl\u00e4ge tritt wie in der Eiweil!- und Kohlehydratgruppe:'in*den\nGeweben als genuiner Zustand eine unl\u00f6sliche oder colloidale\nSubstanz, welche durch Enzyme in einen leichter l\u00f6slichen\nStoff umgewandelt und offenbar auch in kleinere Atomgruppen\nzeilegl wird. Sonnt kann die a-S\u00e4ure den urspr\u00fcnglichen\nEtwcibkiirpern, die b-S\u00e4ure den Allnnnosen analog besetzt worden.\n. Wan mul! aus meinen Versuchen setdie\u00fcen, dal! eine l.osnng der Substanz \u00ables Zellkerns \u201ei, 1,1 immer mit einer .V\u00f6lligen Zerspaltung Hand in Hand zu geilen braucht. Ebenso wie die Eiwei\u00fck\u00fcrper existieren auch die Nuet\u00e9ins\u00e2inen in \u00abnier leichter l\u00f6slieben und deshalb im Gewebe mobileren 1 orrn und die Aufl\u00f6sung der Kernsubstanz durch Enzym besteht in vielen 1 allen nur in \u00c9berRihi-ung in \u00abliese l\u00f6sliche form, wobei das komplizierte chemische Gefiigc der Nueleiu-s\u00e4ure im wesentlichen erhalten bleibt.\nGegen\u00fcber der Beschr\u00e4nkung auf bestimmt konstituierte-\\ erbinihnigen, welche die koblehydral-spallenden Enzyme zeigen, ist es interessant, \u00ablat! \u00ablie eiweilispaltenden Enzyme auch Stoffe von so verschiedenartiger Konstitution, wie \u00ablie Xiicleiusiiuren, umzuwandeln imstande sind.\nHerrn Professor Kos sei f\u00f6r die mannigfachen Anregungen zu dieser Arbeit und die \u00fcberaus liebensw\u00fcrdige Unterstnt/ini\"\nSfr \u00bb-* \u201c \u00abw\u00bb, k m SS \u25a0\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol; Chemie. XXXVIII.","page":97}],"identifier":"lit17776","issued":"1903","language":"de","pages":"84-97","startpages":"84","title":"\u00dcber enzymatische Zersetzung der Nucleins\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:14:26.853968+00:00"}