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{"created":"2022-01-31T13:15:12.594408+00:00","id":"lit17793","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Sertz, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 38: 323-335","fulltext":[{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"\u201cb\u00aer ~M Ver\u00e4nderungen des sogenannten bleischw\u00e4rzenden Schwefels im Verh\u00e4ltnis zum 6esamtschwefel bei der Kebmmo von Lupinen (Lupinus angustifolius).\nVon\nII. Sertz.\n(Mitteilung au* dem chemischen Laboratorium der Kgl. Sachs. Forstakademie Tharandt\ni Der Redaktion zugegangen am-id. April 1\u00d603.)\n1,1 (l|e komplizierte iSusammensetzang der Eiwei\u00dfk\u00f6rper (fpwaliren bis jetzt eine Heike aus denselben nach verschiedenen Methoden erhaltener Spaltungsprodukt\u00ab einigen Einblick. Vor a\u00dfem gilt dies l\u00fcr eine Anzahl Stickstoff- und schwefelhaltiger Ahbauproduklc und erscheinen von beiden letztere wieder als besonders geeignet, R\u00fcckschl\u00fcsse auf das Kiwel\u00dfmolck\u00fcl zu ziehen, da der Schwefel dtts in kleinster Menge in diesem enthaltene Element darslellt. Naturgem\u00e4\u00df war im weiteren die\n'\u25a0 l,a,tl ''er Rindungsweise des Schwefels im Eiwei\u00df eine sehr wichtige und gab Atda\u00df zu einer gr\u00f6\u00dferen Reihe diesbez\u00fcglicher Versuche. Zur Feststellung der Anzahl der Sehwefel-atnme im Eiwei\u00dfnndek\u00fcl ist es einerseits erforderlich, die verschiedenen Formen, in denen sich der Schwefel daselbst vnifindot, wie andererseits deren gegenseitiges Verh\u00e4ltnis zu\nKcniN\u201811.\t.\n\u25a0''\u25a0'-.\"\u25a0'.Auf die Bedeutung des Schwefels im Kiwei\u00dfmolek\u00fcl wies zuerst MulderM hin. Er vertrat .lie Anschauung, da\u00df der gesamte Schwefel des Eiwei\u00dfes sich durch Kochen mit Alkali ul'spnlien lie\u00dfe. Klcitmann-'i indes l.cwie- ids erster.\u2019da\u00df\n1 Om. lin-Ki .nits lliin.llmcti <ti-nrtg;mis.li.ai Clu-ini.-. 7 IM ! is7o >. 21RS\u20142\u00dcO-S.\ns\ttsrris. lit -li-,,,\u201e,1 i;,t:ta;..1. jsis.","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"324\nH. Seitz,\ndurch noch so langes Kochen nur ein Teil des Gesamtschwefels als Schwefelmotall abspaltbar ist. Im Hinblick darauf nahm er im Eiwei\u00dfmolek\u00fcl zwei verschiedene Formen des Schweleis an, deren Menge Verh\u00e4ltnisse er bestimmte. Durch sp\u00e4tere anderweitige Untersuchungen erfuhren die Angaben F le it ma uns wiederholte Best\u00e4tigung, indes nur in qualitativem Sinne, indem die Angaben \u00fcber die Mengeverh\u00e4ltnisse beider Schwefeltormen h\u00e4ufig sehr weit auseinandergehen. Fs mag dieser Umstand aber wohl in der verschiedenen Art bezw. Reinheit des Analyseri-rtiaterials wie auch in den M\u00e4ngeln der einzelnen Untersuchungsmethoden seine Erkl\u00e4rung linden. Was den letztgenannten Faktor anlangt, so war es gleichfalls Fleitmann, der auf die nachtr\u00e4gliche Oxydation des beim Kochen mit Alkali als Schwefelmetall abspalt baren Schwefels durch den Sauerstoff der Luft hinwies. Um diese Fehlerquelle auszu-schlie\u00dfen, hat nun Fr. N. Schulz1) die Bestimmung des bleischw\u00e4rzenden Schwefels unter Zusatz schwefelfreien geraspelten Zinks als Reduktionsmittel vorgenommen und gestattet seine sogenannte Zinkmethode auf Grund verschiedener Versuche, mit hinreichender Genauigkeit eine quantitative Bestimmung des mit Alkali abspaltbaren Schwefels auszuf\u00fchren, und zwar erhielt er z. B. aus Thioessigs\u00e4ure und Sulfoharnstolf den gesamten Schwefel, aus Natriumthiosulfat, Cystin und Cystein die H\u00e4lfte des Gesamtschwefels. Bei krystallisiertem Serumalbumin ergab sich ein Verh\u00e4ltnis von Gesamtschwefel zu abspaltbarem Schwefel genau wie 3 : 2.\nSchulz bewies somit durch seine Versuche das Vorhandensein zweier, verschiedenartig gebundener Schwefelformen im Eiwei\u00dfmolek\u00fcl und unterscheidet einen durch Kochen mit Alkali abspaltbaren Teil (sogenannten < bleischw\u00e4rzenden Schwefel 0, w\u00e4hrend er f\u00fcr den nicht abspaltbaren Teil die Bezeichnung. \u00ab nicht durch Alkali abspaltbarer Schwefel * an Stelle der unzutreifenden Benennung: \u00aboxydierter Schwefel\u00bb aufrecht halt.\nDie von D rech sei ausgesprochene Vermutung, wonach ein Teil des Schwefels im Eiwei\u00df als vierwertiger Schweiei,\n1) Diese Zeitschrift, Bd. XXV, 189\u00ab, Heft l u. 2. S. I\u00df ff.","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ver\u00e4nderungen des sogen, bleischw\u00e4rzenden Schwefels. 82f)\nltwa in For,r? der Thetink\u00f6rper entlialten sei, widerspricht den Sch u lz sehen Versuchen nicht. Anscheinend gelangt dieser Schwefel als Alkylsullid zur Abspaltung und w\u00fcrde derselbe beim Kochen mit Alkali nicht bleischw\u00e4rzend wirken.\nNach den Mitteilungen von H. M\u00f6rner1 *) ist bei reinem Cystin = des Gesamtschwefels als bleischw\u00e4rzender Schwefel vorhanden und befindet sich vermutlich die Hauptmasse des bleischw\u00e4rzenden Schwefels der Eiwei\u00dfk\u00f6rper in diesen in Cystinbindung. Wie bereits vorstehend dargelogt, wurde die Tatsache, da\u00df nur ein Teil des Schwefels der Proteinsubstanzen als bleischw\u00e4rzender Schwefel abspaltbar ist, darauf zur\u00fcckgef\u00fchrt, da\u00df sich der Schwefel in denselben in zweierlei Bindungsformen befindet. Da nun aber auch aus dem Cystin nur 3 4 (nach Schulz nur die H\u00e4lfte) des Gesamtschwefels als bleischw\u00e4rzender Schwefel erhalten werden kann, so mul) auch in der Cystin gebenden Gruppe des Eiwei\u00dfmolek\u00fcls, die fast den gesamten bleischw\u00e4rzenden Schwefel der Proteinstof\u00efe enth\u00e4lt, noch festgebundener Schwefel vorhanden sein. Man h\u00e4lt (iS f\u00fcr wahrscheinlich, da\u00df u. a. im Seruinalbumin, Globulin etc. fast s\u00e4mtlicher Schwefel in der Cystin gebenden Gruppe, also di einer Bindungsform enthalten ist. F\u00fcr das krystallisjerte Serumalbumin fand er, \u00fcbereinstimmend mit den Untersuchungen von Schulz, das Verh\u00e4ltnis von Gesamtschwefel zu bleischw\u00e4rzendem Schwefel wie 3 : 2.\t>\nVon einigem Interesse erschien nun f\u00fcr den Verfasser nachstehender kleinen Versuchsreihe die Frage, ob sich vielleicht bei der Keimung von Samen, wobei bekanntlich ein rascher und energischer Zerfall der Eiwei\u00dfstoffe eintritt und eine Anzahl stickstoffhaltiger Abbau- oder Zwischenprodukte (u. a. f..B. Asparaginj aufgefunden wurden, mit Hilfe der Schulzsehen Zinkmethode etwas N\u00e4heres \u00fcber das Schicksal des Schwefels feststellen lie\u00dfe. Es wurde demgem\u00e4\u00df die allgemeine Frage: in welcher Weise wird der Schwefel beim Abbau, des\nEiwei\u00dfes in keimenden Pflanzen ver\u00e4ndert? zun\u00e4chst dahin gestellt :\ni) Dies\u00e9 Zeitschrift, Bd. XXXIV, S. 207-338. - (Stockholm, Medizin.-\nchem, Laborat. d. Karolin. Instituts.)","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"320\tH. Sertz,\n1.\tNimmt die Menge des bleischw\u00e4rzenden Schwefels w\u00e4hrend der Keimung ab?\n2.\tWenn ja, in welchem Grade?\nE. Schulze1) fand, da\u00df bei der etiolierten Keimung der gelben Lupine der Gehalt der Keimlinge an Schwefels\u00e4ure sich auf Kosten der organischen schwefelhaltigen Stoffe vermehrte.\t.\nSo ergaben :\nUngekeirnte Samen . . . 0,385 \u00b0/o (mit warmem Wasser extrahierbarer) SO* in et ioherten Keimpflanzen nach 12 t\u00e4giger Keimung hatten sich . \u2022 . . . 1,510 \u00b0/o S03. in etiolierten Keimpflanzen nach 15 t\u00e4giger Keimung 1,703 \u00b0/o S()3 gebildet, die urspr\u00fcngliche Schwefels\u00e4uremenge erschien demnach mehr als vervierfacht.\nAuf Grund eingehendster Versuche nahm er mit gr\u00f6\u00dfter Wahrscheinlichkeit an, da\u00df sich die Schwefels\u00e4ure aus dem Schwefel der zersetzten Eiwei\u00dfstoffe gebildet hatte. Er ermittelte die Zusammensetzung der Lupinensamen betreffs Schwefelgehalt, wie folgt:\n(icsamtscliwefolgclialt . ... .\t1.028 \u00b0\u00bb S\nIn l\u2019onii von (loii^lufin hezw. f'.\u00f6riglutin. und sehr kleinen\nMengen Albumin? .... 0.400\u00b0 V$ (\t48.25o;\u00bb des Gesammt-SA\nIn Kot in von Sulfaten ; .\t__ .\t0.154% S t 14.08\u00b0 \u00bb \u00bb\t*\t)\nIn Form von schwefelhaltigen Ver-\nl*indmiur'\u2018n unhekannti*r\tArt .\t0.378\" \u00bb S i\t: 30.77\u00b0\u00bb \u00bb\t\u00bb\ti\nha der Gelullt an Albumin in Samen und Keimpflanzen ziemlich der gleiche war. so erschien ferner die Annahme, da\u00df nur das Gonglutin zur Zersetzung gelangte, berechtigt.\nK\u00fcr das Gonglutin der gelben Lupine wurde nun durch Il it Ihausen (\u201cin Schwefelgehall von 1,1\u00b0.\u00bb S im Mittel tbezw. auch u,HI\u00b0.*), f\u00fcr das der blauen Lupine langustif\u00f6lius) zu o/i.A\",.\u00bb ermiltell: das Gonglulin der blauen Lupine enthielt denmuch etwa nur die H\u00e4lfte (bezw. noch etwas weniger) des Sch welch im Vergleich zur gelben.\n1 Landwirtschaftliche\u00bb Jahrb\u00fccher. .1. |S7(\u00bb. S. 821 ff. \u2014 Landwirt-wiit>t hallli\u00ab In* Versuchsstationen, litt. 10. 1870, S. 1/2.","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Vi*r\u00e4nik*nmju*n des sogen, bleisi hw\u00e4rzemleii Schwefels.. 327\n; N. Schulz1) gibt f\u00fcr das Conjrlutin der gelben Lupine t\u00efir das der blauen 0,32'* Schwefel an. Obwohl nun einerseits der Schwefelte halt des zersetzten Gonglutins vollst\u00e4ndig ausreichte, bezw. der nongebildcton Schwefels\u00e4ure entsprach, so erschien doch andererseits die M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen, dal\u00bb die schwefelhaltigen Verbindungen unbekannter Art das Material hierzu geliefert hatten, entweder teilweise oder ganz, und zwar umsomehr, als die in ihnen enthaltene Schwefelmenge ebenfalls zu genannter Umwandlung hinreicht. Ls liel\u00bb sich also nicht der sichere Beweis daf\u00fcr erbringen, da\u00df die w\u00e4hrend der Keimung gebildete Schwefels\u00e4ure aus dem Schwefel der zersetzten Ei wei\u00dfk\u00f6rper entstanden ist Schulze f\u00fcgt diesem hinzu, da\u00df f\u00fcr letztere Annahme 'der Entstehung der Schwefels\u00e4ure aus dem Schwefel des zersetzten Eiwei\u00dfes) noch der Umstand spricht, da\u00df der sichere Beweis f\u00fcr den Zerfall der Eiwei\u00dfstolfe w\u00e4hrend der Keimung vorliegt, w\u00e4hrend wir \u00fcber die Zersetzung der anderen schwefelhaltigen Lupinenbostnndteile nichts wissen, ferner dit* Tatsache, da\u00df zwischen der wirklich gebildeten Schwefels\u00e4ure und der*, aus dem Schwefel des Gonglutins berechneten Menge eine ann\u00e4hernde \u00dcbereinstimmung besteht.\nVerlasse!* dieses f\u00fchrte die Versuche, deren Ergebnisse in nachstehender Tabelle zum Ausdruck gelangen, in dreifacher Beihe: je zwei Groben mit, eine Grobe ohne Samenschalen zur Untersuchung verwendend, in der Weise aus, da\u00df zun\u00e4chst ungekeimte Samen, hierauf solche am L, 7., 9., 11., 15. und 18. Keimtage der Analyse unterworfen wurden. Die\u00bb Keimung erfolgte etioliert, ohne Vorkeimung oder Vorquellung. Als Keimbett diente Seesand, dem zuvor durch wiederholte Behandlung mit Salzs\u00e4ure etwa -vorhandene sehr geringe Mengen schwefelsaurer Salze entzogen worden waren. Die fortlaufende I ntersuchung des zu den einzelnen Keimversuchen verwendeten Seesandes ergab stets \u00fcbereinstimmend, da\u00df derselbe* auch nach Abschlu\u00df des jeweiligen Keimversuches keine weiter in Betracht zu ziehenden Mengen Schwefels\u00e4ure enthielt.\nb X\u00e4hrres siehe: Agrikultimlicm. Centralbl. lHUU, Heft Z. S. 107. Uoppe-Scyler s Zeitschrift f. |.hy>iol, rihemh*. XXXVIII\n","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"\nH. Sert/.,\nBehufs Gewinnung entsprechender Mittelproben f\u00fcr die einzelnen Keimtage (worin bereits eine nicht zu geringe Schwierigkeit lag) wurden zun\u00e4chst die nicht oder doch, nur sehr mangelhaft gekeimten Samen ausgeschlossen, der Rest der Keimlinge durch rasches Absp\u00fclen mit destilliertem \\\\ asser auf einem Drahtnetz von anhaftendem Sand befreit und zwischen dicken Lagen von Filtrierpapier durch leichtes und vorsichtiges Andr\u00fccken getrocknet.\nSodann entnahm man je eine Probe zur Bestimmung des (iesamtschwefels, (\u00bbine weitere f\u00fcr den bleischw\u00e4rzenden Schwelel und (\u2018ine dritte zur Trockenverlustbestimmung (bei 105\u201c \u00bb f\u00fcr beide vorhergehende. Eine vierte Probe diente nach dem Trocknen bei 105\u00b0 zur Ermittlung des Gesamtstiekstofts.\nDie unter Gesamt- und bleischw\u00e4rzender Schwefel angegebenen Zahlen k\u00f6nnen somit, da beide Proben stets von an genii h\u00f6rt gleichem Wassergehalt waren, auch direkt in Proportion gesetzt worden.\nDer Gesamtschwefel wurde nach der Liebigschen Methode ermittelt, der bleischw\u00e4rzende Schwefel nach der eingangs erw\u00e4hnten Schulzschen Zinkmethode, anlehnend an das dort beschriebene Verfahren von Fl eit mann. Das Kochen wurde jedesmal 10 Stunden fortgesetzt ; nach dem Chers\u00e4uern mit Essigs\u00e4ure, Filtrieren und Auswaschen wurden R\u00fcckstand und 1 ill er mit Soda und Salpeter geschmolzen und zwar erfolgte die Schmelze in Schalen aus Eisen, da sich dieses Material (worauf in einer kleinen Mitteilung in der Chemiker-zoituug noch besonders hingewiesen werden soll) f\u00fcr vorgenannten Zweck u. a. ganz besonders eignet. Durch vorhergehende blinde Schmelze erfolgte die Feststellung, da\u00df die bei der Analyse zur Verwendung gelangten Eisenschalen zwar sehr geringe Mengen Schwefels abgaben, diese indes bei weitem zu gering waren, um einen erheblicheren Fehler bedingen zu k\u00f6nnen, wobei ferner noch dadurch ein gewisser Ausgleich stattfindet, da\u00df wohl stets angen\u00e4hert der gleiche geringe Fehler bei den einzelnen Bestimmungen angenommen werden kann. Schalen aus chemisch reinem bezw. nahezu chemisch reinem Eisen waren zur Zeit der Durchf\u00fchrung der Versuche leider nicht erh\u00e4ltlich.","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Ver\u00e4nderungen des sogen, bleiscliw\u00e4rzenden Schwefels. 329\nDer Substanzverlust der Samen w\u00e4hrend tier Keimung wurde wohl in Ber\u00fccksichtigung gezogen, indes da nur das Verh\u00e4ltnis \\on Gesamtschwefel zu bleisch w\u00fcrzendem in gleichem\nAusgangsmaterial in Betracht kam, in der Tabelle nicht weiter aufgef\u00fchrt.\nDie GesamtstiekstofTbestimmungen (nach Kjeldahl) erfolgten, um zugleich mit (\u2018inen Anhaltspunkt fur tien normalen Verlauf der Keimung zu haben.\nSchimmelung der Keimpllanzen wurde nur in einem Falle und zwar in st\u00e4rkerem M\u00e4\u00dfe (9. Tag, Drohe b) beobachtet und demgem\u00e4b dieselbe von der Analyse ausgeschlossen.\nVon Bedeutung erschien ferner die Beantwortung der Frage, ob in Lupinen derselben (wie vorliegender) Spezies (angustifolius), indes von verschiedener Herkunft, wesentliche Verschiedenheiten im Gesamtschwefelgehalt bestehen (was eigentlich zu erwarten ist), und vor allem, ob wesentliche S< bwunkungen im Verh\u00e4ltnis bleischw\u00e4rzeiider Schwefel zu Gesamtschwefel zutage .treten-w\u00fcrden. Nach dieser Dichtung hin wurden zwei weitere Lupinenproben in ungekeimtem Zu\u00bb st\u00e4nde untersucht und sind die dabei erhaltenen Resultate wie die nachstehend des n\u00e4heren er\u00f6rterten Versuche der unter analytischen Belegen aufgef\u00fchrten Tabelle angereiht. Zur Beurteilung wie Bewertung der aus vorliegendem'Versuche gewonnenen Lrgebnisse erschien cs ferner angezcigt, eine Bestimmung des Conglutins im verwendeten Lupinenmaterial vorzunehmen, sowie im erhaltenen Gonglutin das Verh\u00e4ltnis von bleischw\u00e4rzendem zu Gesamtschwefel wiederum festzulegen.\nDie Darstellung wie Bestimmung des G\u00f6nglutins, letztere indes nur in m\u00f6glichst angen\u00e4herler Weise, erfolgte nach Bitthausen.\nEine Betrachtung der in der Tabelle zusammcngoslellten, wie auch der nachfolgenden Zahlen ergibt nun folgendes :\nDer Stickstotfgehalt der Samen bezw. Keimpllanzen blieb w\u00e4hrend der ganzen Keimung angen\u00e4hert derselbe, mit - ein Zeichen f\u00fcr den normalen Keimverlauf.\nDie ungekeimten Sanum mit Schalen zeigten einen Gesamtschwefels\u00e4uregehalt von 1,027 0 o, ohne Schalen einen\n","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022\u00bb\u2022\u00bb1 I\nU. Sortz.\nsolchen von 1.2\u00ab\u00bb \u201d d\u00bb-r bleischw\u00fcrzonde Schwefel beir\u00fcg im ersleren Falle r\u00bbo.s2 \u2019im letzteren \u00ab\u00bb \u00bb,12 0 - des Gesamts sdiwofels.\nWie die det Tabelle angef\u00fcgten Zahlen besagen, scheint das Verh\u00e4ltnis von bleischw\u00e4rzendem zu Gesamt s\u00abhw\u00e8fel bei Lupiiietisamen d\u00abTselben Spezies, imles von verschiedener brovenicnz. einigen nicht unerheblichen Schwankungen unterworfen zu sein.\nDie zu vorliegenden Versuchen verwendeten Lupinen enthielten tim entsch\u00e4lten Zustande\u00ab ca. vTL7 Gonglutin. Das Gonglutin wies \u00ab\u2018inen SchweJeis\u00e4urogeh\u00e4lt von 1.05'\u00bb\u00bb auf, wovon t\u00bbS..M %> auf hl(\u2018isehw\u00e4rz(*nden Seliwclel hntlielen.\nAVie aus Tabelle ersichtlich, ergaben :\ns.Tlo-i entseh\u00e4ltc Lupinen -- U.:\u20192iihg ltaS(\u00ab4 -- l.gif o/^\u00a3()j.\nIn \u00abvbigen NjlUg Lupinen sind \u25a0 2,1*151 g C\u00abmglutin enthalten.\nLetzteres weist einen tiesamtsi liwcfels\u00e4uregehalt von 1.515'N auf, lieferte also zu \u00abdtig\u00abn \u00ab \u00bb.agi k ) g p,a>04 == (\u00bbdigg g HaSO} = 11,H 0 \u00bb der (iesainlsi !ivvefols\u00e4ur*\u2018.\t:\tN.':'\"\nLs verl-deibon somit,. f\u00fcr 5.771\u00ab\u00bb g dor \u2022 \u00fcbrigen, schwefelhaltigen \\erhindiingen = .; o.lSiS g HaS\u00ab*4 entsprechend 5S.7 \" \u2022> der gesaniton\n>ehu elels\u00e4lire. .\t^ / :\nberner lieferten :\nLW27 g entseh\u00e4ltc Lupinen 0.115s g lhiS04 in Form von blei* sehw\u00e4 rzetidem Sehwefel. z\nY\"'i genannten 1.1*127 g entfallen l.\u00ab\u00bb55\u00bbi g auf Conglutin: dieses wiederum \u00ab nth\u00e4lt ca. \u00ab\u00bb*.;{ \u25a0 \u00ab\u2022 bleischw\u00e4rzenden Sehwefel. liefert\u00ab\u201c also zu den angegebenen \u00ab\u00bb.I l\u00f6s g 15aS04 \u00ab\u00bb.\u00abKilo g llaSn4 in Form von hlei-elnv\u00e4rzendi-m Schwefel, entspreelmnd gx.5 0 , des gesamten- blet-' schw\u00e4rzenden Schwefels.\n10 r I\u00bb\u00ab st h\u00ab*zw. die llauptincnge \u00ables hleis\u00ab hw\u00e4rzen\u00ablen Schwefels * L->\t) U\u00fcr a.2.o t g Substanz O.0S2S g RaSO^ erg\u00ab.\u2018ben<li trifTt somit\nauf \u00abhe \u00fcbrigen s\u00ab hw\u00ab felhaltigen \\ \u00ab\u2022rl*imlung\u00ab>n. meist schwefelhaltige organisedie Verbindungen unbekannter Constitution.\nInwieweit mm di\u00ab*se letzteren, ihre eventuellen Spaltungsprodukte. sowie auch Abbauprodukte \u00ab1er KiweiDk\u00f6rper am blei-s\u00ab,hwiirzcii\u00ablen Seliwclel teilnehmen, liegt noch nicht fest mal miillte erst eine l\u00eeeilie weiter\u00ab*r oiugelmnderer bntersuchurigen lehren. Darin lag und liegt aber \u00ablie Schwierigkeit, bezw. \u00fcn-mogli\u00ab lik\u00ab\u2018it. 1\u00ab\u2018stimmte Schl\u00fcsse aus vorliegenden Analysen ergeltiii>scn aut \u00ablen Abbau \u00ab1er Kiweibk\u00f6rper fim besonderer,","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"l lK'' Vcriini,rru\u00ab?\u2019* <\u2022\u00ab*\tS, l,\u00abvMs. .Til\ny Conglutins) zu ziehen: denn ............... (iesamlabnabme\ndes bleisehwarzenden Schwefels nach Al.laut ,1er ..........\u00e4.\np\u00e9riode den in Betracht kommenden Prozcntgehalt des (o\u201e-Slutins an hie,schw\u00e4rzendem Schwefel nherlrilVl. darf dieser Imckgang nicht ohne weiteres ausseldielilich oder haupts\u00e4chlich anf Kosten des zersetzten Cough,lins gesetzt werden. Ks \u201ee-winnt aber die Annahme, dal! letzteres doch sehr wohl der hal sein kann hezw. wird, einen um so grillieren (had von V\\ alirschenihchkeil. als, wie bereits in den erw\u00e4hnten .Mit-leihingen von Schulze dargelegl. \u00fcber das Schicksal der \u00fcbrigen schwelcll,alt,g,m organischen Verlandungen w\u00e4hrend der Kei-nmng nichts N\u00e4heres bekannt ist, f\u00fcr den daseihst stattlindenden\n/.(flall der Eiweillkorper, im besonderen hier des Comdiilins. indes ..sichere l\u00bbe weise V( \u00bbHieben.\n, AVie eine Betrachtung der in nachstehender Tabelle zu-sammengestellten Kcsullale erg,hl, sank der Prozentgehalt an ble,schw\u00e4rzendem Schwefel Ins zmn i, Keimlage ziemlich |,e-'l\"Utend, stieg bis zum 7. Tage wieder um ein geringes um ms zum 9 l\u00e4ge abermals einen kleinen It\u00fcckgang aulzuweisen bann erfolgte lus zmn U. Tage gewissermalten ein Stillstand\n!\"\" Tage cin,\u2018,n M\u00abitci.d\u00abi K\u00fcekgange Platz zu machen.\u2019\nI ei lH. Kenntag zeigte keine wesentliche Ver\u00e4nderung \"her seinem Vorg\u00e4nger.\t\u201d ?\nR^mmkt mul! hierbei allerdings werden, dal! hei :\u00abjfer\n. chwierigkcit der Erzielung einer richtigen Durehschuittsproln.\n(gleiehmahig gekeimter Samen), wie im Hinblick auf die ver- \u2022\nhaltmsm\u00e4lltg geringen zu den Analysen verwendeten \u00ab\u201e1,\nstanzinengen Unterschiede innerhalb weniger Prozente Wohl\netklarlieh sind und bet der Beurteilung keinen aussehlagge-\nhenden Kaklor bilden k\u00f6nnen. Ebenso gilt dies von der l\u00eeer\u00e9eh\n'i'iiig^les (iesanitselnvefels auf Trockensubstanz, wobei'der\nhohe Wassergebalt der Proben ebenfalls etwas gr\u00f6\u00dfere Schwan-\nKlingen bedingt.\n; Ks w\u00e4re zu erwarten gewesen, dal! die st\u00e4rkste Abnahme ;!es ble,schw\u00e4rzenden Schwefels etwa f\u00fcr den !t. \u201eder 11 'vonntag sich gezeigt h\u00e4tte, da nach Prianischni kow \u201e das . , l.amlwiitsclialH. Versuchsstation, IM. JJ|. s. l;{7. Imini","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022T12\tH. Sertz.\nMaximum des Eiwei\u00dfzcrfalls f\u00fcr Lupinen etwa am 8. Tage liegt.\nAllein es ist einerseits nicht ausgeschlossen, da\u00df die den hleischwiii/.enden Schwefel liefernden Gruppen bereits fr\u00fcher eine Abspaltung bezw. Ver\u00e4nderung erfahren, wie andererseits Umlagerungen bezw. teilweise R\u00fcckbildungen m\u00f6glich sind, was f\u00fcr die beobachtete kleine Zunahme des bleischw\u00e4rzenden Schwefels vom 4. auf den 7., bezw. auch auf den 11. Tag eine Erkl\u00e4rung bieten k\u00f6nnte.\t^ J\nAls Ergebnis aus vorstehender Untersuchung kann demnach nur der Schlu\u00df gezogen werden, da\u00df der bleischw\u00e4rzende Schwefel w\u00e4hrend der Keimung von Lupinus angustifolius eine betr\u00e4chtliche Abnahme erf\u00fchrt.\nAm Ende vorstehender kleinen Versuchsreihe angelangt, luhle ich mich noch Herrn Rrof. Siegfried, Leipzig, f\u00fcr seinerzeitige g\u00fctige Anregung zu besonderem Danke ver-pllichtel, den ich hiermit bestens erstatte.\nAnalytische Belege.\nSi(die Tabelle Seite u. &H5.V (\u2019.onglutin.\n24,0 g cntscii\u00e4lle Lupinen \u2014 8.0{) g ('.onglutin \u2014 \u00fcd.7\u00b0 \u00ab.\nI . ( i\u00bb saint sch welels\u00e4nrebest iininunn im C \u2019.onglut in : ;\n2.4081 g (\u2018Aflgltdin (Trockensubstanz b. 105'') lieferten 0.1112g R\u00e0SO,\nI .:\u00bb{*) .. so.,.\n2. l\u00eerstihinmng des hleischwarzendon Scliwelels:\n;\u00ee.:\u00eesI2 g ('.onglutin (Trockensubstanz b. lo5\"i uimgerechnet) lieferten \u2022O.loiog |JaS04 -= 1.055 \" .. SO;}.\nIlest i ni iuun g von (h*samt* und bleisehwii rzendem Schwefel in l.upinus a tv g us t il ni i iis verschiedener Provenienz.\n\u25a0 i Meide Pi oben ohne Srhalen.)\n1 *\u2022. IM- | : a liesamlsr liwcfel:\n1.5251 g Trockensubstanz b. 105\" ergaben 0.1702 g lia S'b 1.2!\u00bb .. SO,;\t' X-\nb IHeiscIi w\u00fc rzender Schwefel:\n0.0178 g Trockensubstanz b. P>5\" uimgereclineti ergab*vi 0.1205 g 0aSn4 _ (\u00bb.72\" \u2022\u2022 S03.\t\u2022\t; \u25a0","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Cher die Ver\u00e4nderungen de\u00bb sogen. Weisel,w\u00fcrzenden Selnvefels 333\nsehwefek \"****\"\u2022'\u00ab**mg hier ea. W de\u00bb Gesamt-\nProbe II: a) (lesani tschwefel:\n3.31\u00ab) g Trockensubstanz b. 105\u00bb ergaben O.l 10\u00ab .r naS() = 1,14 % SO,;\t45\t4\nb) Pleiscbw\u00e4rzender Schwefel:\n5.18klg Jrockensubstanz b. 105\u00bb ergaben 0.O88OV I\u00eeaS() = 0,588 \u00ab d SO,.\t\u00ab\t4\n..0 Im 1vZte,\u2019eniFalle be,ief sich cW blerschAvarzemlC' Schwefel auf )1 .0 o nn \\ ergleiche zum Gesamtschwefel.","page":333}],"identifier":"lit17793","issued":"1903","language":"de","pages":"323-335","startpages":"323","title":"\u00dcber die Ver\u00e4nderungen des sogenannten bleischw\u00e4rzenden Schwefels im Verh\u00e4ltnis zum Gesamtschwefel bei der Keimung von Lupinen (Lupinus angustifolius)","type":"Journal Article","volume":"38"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:15:12.594413+00:00"}