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{"created":"2022-01-31T14:52:30.689377+00:00","id":"lit17819","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Siegfried, M.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 39: 126-132","fulltext":[{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Methoden zur Begutachtung des FleSschextraktes,\nVon\nM. Siegfried.\n(Aus der chemischen Abteilung des physiologischen Instituts der Universit\u00e4t Leipzig.) (Der Redaktion zugegangen am 19. Juni 1903.)\nVor kurzem1) haben Fr. Kutscher und H. Steudel angegeben,2) da\u00df Liebigs Fleischextrakt nach ihren Befunden wesentliche Mengen Bernsteins\u00e4ure enthalte. Verfasser haben hierbei zwei Verfahren angewendet, welche entgegen der Annahme der Verfasser zu unrichtigen Resultaten f\u00fchren.\nVerfahren I. Kutscher und Steudel extrahieren die L\u00f6sung von 50 g Fleischextrakt in ca. 500 ccm Wasser im bekannten Schwarzschen Apparat nach Zusatz von 20 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure, zuweilen 14 Tage 4\u20146 Stunden t\u00e4glich. Aus dem \u00c4therextrakt gewinnen sie \u00fcber das Silbersalz Bernsteins\u00e4ure 0,325\u20140,882 g; Kutscher und Steudel geben nicht an, wieviel Versuche sie gemacht haben, noch ob sie Parallelbestimmungen ausgef\u00fchrt haben, noch die Resultate einzelner Versuche.\nBei dieser Behandlung der Fleischextraktl\u00f6sung mit soviel \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure findet eine Zersetzung von Bestandteilen des Fleischextraktes, vor allem des Nucleons, der Phosphorfleischs\u00e4ure, statt.\nSetzt man zu der L\u00f6sung von 50 g Liebig-Fleischextrakt \u2014 zu diesem und den folgenden Versuchen habe ich frisch von dem hiesigen Engros-Gesch\u00e4ft Theuerkauf und Scheibner bezogenes Extrakt in mit Rubner und Voits Namen versehener B\u00fcchse verwendet \u2014 aus der B\u00fcrette eine L\u00f6sung, die durch Vermischen von 20 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure mit\n0 Diese Zeitschr., B\u00e2. XXXVIII, S. 101.\n2) Mitgeteilt ist die Arbeit nur von Kutscher.","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Methoden zur Begutachtung des Fleischextraktes. 127\nWasser zu 250 ccm hergestellt ist, so f\u00e4rbt nach Zusatz von 75 ccm die L\u00f6sung Gongopapier deutlich blau, also schon nach Zusatz von weniger als Lg der von Kutscher und St eu del verwendeten Menge.\nVersuch I.\n50 g Fleischextrakt wurden in 500 ccm Wasser gel\u00f6st, dazu 80 ccm von einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung von 20 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure zu 250 ccm gegeben und im Schwarz-schen Apparat w\u00e4hrend 6 Tagen 59 Stunden mit \u00c4ther extrahiert. Da hierbei etwas von der Fleischextraktl\u00f6sung in den \u00c4therkolben \u00fcbergeht, wurde die \u00e4therische L\u00f6sung hiervon abgegossen, die \u00fcbergegangene geringe Menge der Fleischextraktl\u00f6sung wiederholt mit gro\u00dfen Mengen \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt, die vereinigten \u00e4therischen L\u00f6sungen abdestilliert. Der R\u00fcckstand wurde nach den Angaben von Kutscher und Steudel weiter verarbeitet. Auf Zusatz der Silbernitratl\u00f6sung entstand nur ein ganz geringer Niederschlag, der sich rasch schw\u00e4rzte. Derselbe bildete, auf kleinem Filter abfiltriert, nur einen ganz schwachen, das Filter schwarz f\u00e4rbenden \u00dcberzug. Die \u00e4therischen Extrakte enthielten also h\u00f6chstens ganz geringe Mengen Bernsteins\u00e4ure.\nHierauf wurde dieselbe Fleischextraktl\u00f6sung weitere 12 Tage im Schwarzschen Apparate unter \u00c4ther gelassen und hierbei 60 Stunden der \u00c4ther im Sieden gehalten. Die \u00e4therischen Extrakte wurden, wie oben angegeben, gemacht und weiter verarbeitet. Es wurde so eine geringe, sich wiederum rasch schw\u00e4rzende Silberf\u00e4llung erhalten, die nach Zersetzung mit Salzs\u00e4ure 0,0122 g R\u00fcckstand gab.\nHierauf wurden zu derselben Fleischextraktl\u00f6sung 13 ccm konzentrierte Schwefels\u00e4ure gegeben und die Mischung 5 Tage im Schwarzschen Apparate gelassen, wobei 36 Stunden extrahiert wurde. Aus dem aus dem \u00c4therr\u00fcckstand gewonnenen Silbersalze wurden 0,1018 g R\u00fcckstand erhalten.\nVersuch II.\nDieser Versuch wurde genau wie Versuch I und zwar gleichzeitig parallel ausgef\u00fchrt. Es wurde dasselbe Extrakt wie in Versuch I angewendet. Zum Unterschiede von Versuch I","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nM. Siegfried,\nwurde von Anfang an ein gr\u00f6\u00dferer \u00dcberschu\u00df von Schwefels\u00e4ure zugesetzt, n\u00e4mlich 90 ccm anstatt 80 ccm im ersten Versuche der auf 250 ccm verd\u00fcnnten 20 ccm konzentrierten Schwefels\u00e4ure. Die erste Extraktion lieferte hier eine Silberf\u00e4llung, die ebenfalls sich rasch schw\u00e4rzte und nach Zersetzung mit Salzs\u00e4ure 0,1692 g R\u00fcckstand gab. Der R\u00fcckstand aus dem Silbersalze der II. Extraktion wog 0,0465 g, der aus der dritten 0,0341 g.\nIch habe hier die Silberf\u00e4llungen angewandt , weil sie Kutscher und Steudel benutzt haben: ich halte aber, schon weil das bernsteinsaure Silber nicht unl\u00f6slich in Wasser ist, die Abscheidung der Bernsteins\u00e4ure als Silbersalz f\u00fcr keinen vorteilhaften Ersatz f\u00fcr die \u00fcbliche F\u00e4llung der Rernsteins\u00e4ure als Baryumsalz.\nDiese Versuche zeigen, da\u00df durch Einwirkung von Schwefels\u00e4ure Bernsteins\u00e4ure aus Bestandteilen des Fleischextraktes abgespalten wird.\nWenn es auch nicht feststeht, da\u00df das Muskelnucleon, die Phosphorfleischs\u00e4ure, der einzige Bestandteil des Fleischextraktes ist, welcher bei der Hydrolyse Bernsteins\u00e4ure liefert, so ist es doch, wenn nicht die einzige, sicher eine wesentliche Quelle der durch Hydrolyse aus Fleischextrakt gewinnbaren Bernsteins\u00e4ure. Deshalb mu\u00dfte sich die Zersetzung mit Schwefels\u00e4ure, wie sie Kutscher und Steudel unwissentlich ausgef\u00fchrt haben, in scharfer Weise durch Verminderung des organischen Phosphors durch Einwirkung von Schwefels\u00e4ure der von Kutscher und Steudel ausgewendeten Konzentration erkennen lassen. Die zu dem Zwecke angef\u00fchrten Versuche best\u00e4tigten v\u00f6llig diese Annahme.\nVersuch III.\n40 g desselben, zu den Versuchen I und II verwendeten Extraktes wurden zu 400 ccm in Wasser gel\u00f6st, die Phosphate durch Baryt bei geringem \u00dcbersch\u00fcsse des letzteren gef\u00e4llt, das Filtrat \u2014 das Filter wurde nicht quantitativ ausgewaschen \u2014 und Waschwasser genau mit Schwefels\u00e4ure neutralisiert, das Filtrat vomBaryumsulf\u00e4t bei niederer Wasserbadtemperatur etwas eingeengt und zu 400 ccm aufgef\u00fcllt. Davon wurden","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Methoden zur Begutachtung des Fleischextraktes. 129\n1.\tje 100 ccm mit \u00c4tznatron und Salpeter verschmolzen und der Phosphor der Schmelze mit molybd\u00e4nsaurem Ammon und dann Mangnesiamischung bestimmt.\n2.\tje 100 ccm mit je genau 4 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure versetzt und mit \u00c4ther bis zur S\u00e4ttigung gesch\u00fcttelt. Nachdem diese Mischungen 12 Tage bei Zimmertemperatur gestanden hatten, wurden sie mit Baryt eben alkalisch gemacht und jede auf 400 ccm mit Wasser aufgef\u00fcllt. Nach Absetzen des Niederschlages wurden je 200 ccm der klaren Fl\u00fcssigkeiten in Silberschalen eingedampft, mit \u00c4tznatron und Salpeter verschmolzen und der Phosphor wie oben bestimmt.\n1.\tDie Bestimmungen des organischen Phosphors vor der Einwirkung der Schwefels\u00e4ure ergaben:\na) 0,0749\tg\tMg2P207\t= 0,0209\tg\tP\nbj 0,0721\t\u00bb\t\u00bb\t=\t0,0201\t\u00bb\t\u00bb\n2.\tDie Bestimmungen des nach der Einwirkung der Schwefels\u00e4ure gebliebenen organischen Phosphors ergaben:\nc)\t0,0049\tg\tMg2P207\t= 0,0014\tg\tP\nd)\t0,0030\t\u00bb\t\u00bb\t=\t0,0008\t\u00bb\t\u00bb\nDiese letzteren Werte sind, da nur die H\u00e4lfte der in 1 verwendeten Mengen Extraktes verschmolzen wurden, mit 2 zu multiplizieren s= 0,0028 und 0,0016 g P. Die Ber\u00fccksichtigung des Volumens des Barytniederschlages w\u00fcrde diese Werte noch etwas verringern.\nAus Versuch III geht hervor, da\u00df durch die von Kutscher und Steudel an gewendete Konzentration der Schwefels\u00e4ure w\u00e4hrend der Extraktion mit \u00c4ther fast der gesamte, durch Baryt nicht f\u00e4llbare organische Phosphor abgespalten wird, da\u00df also das Bernsteins\u00e4ure bei der Hydrolyse liefernde Nucleon ganz oder fast ganz zersetzt wird.\nKutscher und Steudel haben geglaubt, dem Einwand, da\u00df durch die Einwirkung der Schwefels\u00e4ure die von ihnen extrahierte, irrt\u00fcmlich als pr\u00e4formierte angesehene Bernsteins\u00e4ure entstanden sein k\u00f6nnte, durch ein II. Verfahren begegnen zu k\u00f6nnen.","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nM. Siegfried,\nDieses II. Verfahren ist ebenfalls unrichtig, denn es beruht auf zwei falschen Voraussetzungen.\nBei diesem Verfahren wird mit Ammonsulfat ausgesalzen und das Filtrat wie beim I. Verfahren mit Schwefels\u00e4ure versetzt und extrahiert. Kutscher und Steudel glauben, so die Phosphorfleischs\u00e4ure und somit die nach der Ansicht der Verfasser vermeintliche Quelle der Bernsteins\u00e4ure entfernt zu haben.\nDie beiden falschen Voraussetzungen sind folgende:\n1.\tDa\u00df au\u00dfer dem Nucleon keine, Bernsteins\u00e4ure bei der Hydrolyse liefernde Substanzen Vorkommen oder wenigstens nicht solche, die durch Ammonsulfat nicht gef\u00e4llt werden.\nDies ist vorl\u00e4ufig nicht bewiesen, es ist daher mit der Existenz solcher Substanzen zu rechnen.\n2.\tDa\u00df das Nucleon, die Phosphorfleischs\u00e4ure, durch Ammonsulfat als solches ausgesalzen wird.\nDies ist nicht der Fall.1) Schon durch R. Kr\u00fcger2) ist es wahrscheinlich gemacht worden, da\u00df -das Muskelnucleon durch Aussalzen mit Ammonsulfat zersetzt wird. Wie vollst\u00e4ndig diese Zersetzung ist, zeigt\nVersuch IV.\n50 g Liebigs Extrakt, dasselbe, welches in Versuch I\u2014III verwendet wurde, wurde in 500 ccm Wasser gel\u00f6st, mit sehr geringem \u00dcberschu\u00df von Barythydrat von Phosphaten befreit, durch Schwefels\u00e4ure barytfrei gemacht, das Filtrat nach Neu-\n1)\tIn einer Anmerkung, in der es Kutscher unternimmt, die Phosphorfleischs\u00e4ure \u00abendgiltig erledigen\u00bb zu wollen, macht Kutscher die Angabe, er habe aus den durch Ammonsulfat ausgesalzenen Massen Carniferrin dargestellt, welches \u00abv\u00f6llig identisch\u00bb mit dem echten Carni-ferrin Siegfrieds gewesen w\u00e4re, nur w\u00e4re bei seiner Darstellung die Beimengung der im Fleischextrakt pr\u00e4formiert vorhandenen Milchs\u00e4ure und Bernsteins\u00e4ure vermieden. Kutscher gibt nicht an, auf welche Weise er sich die \u00dcberzeugung, der von ihm erhaltene Niederschlag sei \u00abv\u00f6llig identisch\u00bb mit meinem Carniferrin gewesen, verschafft hat. Solche nicht n\u00e4her begr\u00fcndete Angaben wie \u00abv\u00f6llig identisch\u00bb sind wertlos. Aus dem oben Mitgeteilten geht hervor, da\u00df Kutscher sich geirrt hat.\n2)\tTh. B. Kr\u00fcger, Diese Zeitschr., Bd. XXVIII, S. 530.","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Methoden zur Begutachtung des Fleischextraktes. 131\ntralisation mit Ammoniak mit Ammonsulfat ges\u00e4ttigt, der Niederschlag abfiltriert, mit ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung gewaschen, m\u00f6glichst quantitativ vom Filter genommen, in Wasser gel\u00f6st, durch S\u00e4ttigen mit Ammonsulfat wieder ausgeschieden, filtriert, mit ges\u00e4ttigter Ammonsulfaltl\u00f6sung gewaschen, m\u00f6glichst quantitativ vom Filter genommen und der ganze Niederschlag mit \u00c4tznatron und Salpeter verschmolzen. Nach L\u00f6sen der Schmelze in Wasser und Salpeters\u00e4ure erzeugte molybd\u00e4nsaures Ammon keine F\u00e4llung; nach 2 Tagen selbst befand sich am Boden des Gef\u00e4\u00dfes eine ganz geringe gelbe Ausscheidung. Nach Filtrieren durch ein kleines Filter, Auswaschen, Absp\u00fclen des Gef\u00e4\u00dfes und Auswaschen des Filterchens mit Ammoniak, Abstumpfen mit Salzs\u00e4ure und Zusatz von Magnesiamischung entstand keine Ausscheidung. Erst andern Tags hatten sich vereinzelte Kryst\u00e4llchen am Boden der Flasche ausgeschieden.\nDer durch Ammonsulfat ausgesalzene Niederschlag enthielt also nur Spuren von Phosphor. Da, wie ich zuerst1) nachgewiesen habe, das prim\u00e4re, die Biuretreaktion gebende Spaltungsprodukt des Muskelnueleons durch Ammonsulfat ausgesalzen wird, w\u00e4hrend erst die sekund\u00e4r aus diesem durch Hydrolyse entstehende Fleischs\u00e4ure in ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung l\u00f6slich ist, ist durch Versuch IV die Zersetzung des Muskelnueleons durch Aussalzen mit Ammonsulfat endg\u00fcltig bewiesen.\nWenn also nur das die Biuretreaktion gebende Spaltungsprodukt durch Ammonsulfat ausgesalzen wird, so mu\u00df das Verfahren II von Kutscher und Steudel auch aus dem Filtrate des Ammonsulfatniederschlags Bernsteins\u00e4ure liefern, ohne da\u00df diese als pr\u00e4formiert anzusehen ist.\nWeder das Verfahren I noch das Verfahren II von Kutscher und Steudel gibt also Aufschlu\u00df \u00fcber die Gegenwart pr\u00e4formi er ter Bernsteins\u00e4ure im Fleischextrakt.\nAus dem hier Mitgeteilten geht zugleich hervor, da\u00df bis jetzt kein Grund vorliegt, welcher die Annahme, da\u00df Bernstein-\nb M. Siegfried, Diese Zeitschr., Bd. XXI, S. 367.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXIX.\n10","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132 M. Siegfried, \u00dcber Methoden zur Begutachtung d. Fleischextraktes.\ns\u00e4ure ein Spaltungsprodukt des Muskelnucleons sei, ungerechtfertigt erscheinen l\u00e4\u00dft. *)\nIch bemerke ausdr\u00fccklich, da\u00df ich die Frage, ob es Fleisch-extrpkte gibt* 2), welche pr\u00e4formierte Bernsteins\u00e4ure enthalten, offen lasse. Soviel ist jedoch erwiesen, da\u00df die Versuche von Kutscher und Steudel nicht ergeben, da\u00df die von ihnen untersuchten Fleischextrakte der Liebig-Extrakt-Kompagnie, welche unter der Kontrolle von Voit und Rubner stehen, Bernsteins\u00e4ure enthalten haben, die nach unsern heutigen Kenntnissen als Zersetzungsprodukt von Extraktivstoffen der Muskeln anzusehen ist.\n*) K. Mays (Zeitschr. f. Biologie, Bd. 34, S. 268) hat in Best\u00e4tigung meiner fr\u00fcheren B.efunde (Diese Zeitschr., Bd. XXI, S. 260) mitgeteilt, da\u00df das zun\u00e4chst durch Barythydrat aus Carniferrin entstehende, die Biuretreaktion gebende Produkt durch Ammonsulfat f\u00e4llbar ist ; im Gegensatz zu mir hat er nicht das sekund\u00e4re Produkt, die durch Ammonsulfat nicht aussalzbare Fleischs\u00e4ure, erhalten. Jetzt, nachdem sich die Eisenmethode zur Reindarstellung der Peptone als sicher bew\u00e4hrt hat, habe ich Versuche begonnen, welche pr\u00fcfen sollen, oh die Fleischs\u00e4ure v\u00f6llig identisch mit dem nunmehr scharf charakterisierten Fibrin-Trypsinpepton a ist oder sich vielleicht durch das optische Drehungsverm\u00f6gen von diesem unterscheidet. Da\u00df sie gleiches \u00c4quivalentgewicht und Zusammensetzung besitzt, habe ich fr\u00fcher bewiesen. Vorl\u00e4ufig kann ich nur soviel mitteilen, da\u00df ich im Gegensatz zu Mays durch Spaltung des Carniferrins mit Barythydrat bei 50\u00b0 wieder ein in Ammonsulfat l\u00f6sliches, die Biuretreaktion gebendes, ausgesprochen saures Produkt erhalten habe, das nach der Eisenmethode aus dem zweiten Eisenniederschlage dargestellt wurde und dementsprechend v\u00f6llig frei von durch Ammonsulfat f\u00e4llbarer Substanz war.\n2) Kutscher und Steudel besprechen (S. 104) Versuche von Macleod, die derselbe unter meiner Leitung mit Fleischextrakt ausgef\u00fchrt haben soll, welche \u00fcberhaupt niemals gemacht worden sind ! ! In der von Kutscher und Steudel citierten Arbeit Macleods (Diese Zeitschr., Bd. XXVIII, S. 535) \u00abzur Kenntnis des Phosphors im Muskel\u00bb, welche unter meiner Leitung ausgef\u00fchrt ist, kommt Fleischextrakt \u00fcberhaupt nicht vor !","page":132}],"identifier":"lit17819","issued":"1903","language":"de","pages":"126-132","startpages":"126","title":"\u00dcber Methoden zur Begutachtung des Fleischextraktes","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:52:30.689383+00:00"}