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{"created":"2022-01-31T13:18:04.961327+00:00","id":"lit17831","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Langstein, Leo","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 39: 208-209","fulltext":[{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Endprodukte der peptischen Verdauung,\nBemerkungen zu der Arbeit von S. Salaskin und Katharina Kowalevsky: \u00ab\u00dcber Wirkung des reinen Hundemagensaftes auf das H\u00e4moglobin resp. Globin (Zweite Mitteilung).\u00bb\nVon\nDr. med. et phil. Leo L\u00e4ngstem.\n(Der Redaktion zugegangen am 29. Juni 1903.)\nBei der Verdauung von H\u00e4moglobin mit gro\u00dfen Mengen von Magensaft haben S. Salaskin und Kath. Kowalevsky fast alle Aminos\u00e4uren, die sich bei der S\u00e4urehydrolyse des H\u00e4moglobins bilden, isolieren k\u00f6nnen. In zwei vor ungef\u00e4hr einem Jahr erschienenen Arbeiten1) habe ich gezeigt, da\u00df sowohl bei Verdauung der Bluteiwei\u00dfk\u00f6rper als auch des krystalli-sierten Ovalbumins durch Pepsinschwefels\u00e4ure fast s\u00e4mtliche, bisher nur durch Spaltung mit konzentrierter S\u00e4ure gewonnenen Aminos\u00e4uren entstehen. Nach Ansicht der russischen Forscher reicht das Ergebnis dieser Versuche nicht aus f\u00fcr den von mir gezogenen Schlu\u00df, da\u00df der Effekt einer protrahierten peptischen Verdauung gleich ist dem einer tryptischen Spaltung. Sie halten es f\u00fcr m\u00f6glich, da\u00df die von mir in Anwendung gezogene l\u00b0/oige Schwefels\u00e4ure binnen der einj\u00e4hrigen Versuchsdauer an und f\u00fcr sich schon denselben Effekt gehabt h\u00e4tte. Es ist leicht, den gemachten Einw\u00fcrfen zu begegnen. Einprozentige Schwefels\u00e4ure vermag bei einer Temperatur von 37\u00b0 feingepulvertes, bei 110\u00b0 getrocknetes krystallisiertes Eieralbumin auch in Monaten nicht zu l\u00f6sen, geschweige denn eine Spaltung bis zu Aminos\u00e4uren herbeizuf\u00fchren. Da\u00df ich einen solchen Kontrollversuch angestellt habe, ist wohl selbstverst\u00e4ndlich, und habe ich daher in meiner Arbeit eine Bemerkung dar\u00fcber f\u00fcr unn\u00f6tig gehalten. Gelatine verh\u00e4lt sich in gleicher Weise. Herr Neuberg erlaubt mir, mitzuteilen, da\u00df durch einj\u00e4hrige Einwirkung von 1 \u00b0/oiger Schwefels\u00e4ure auf Gelatine nach seiner Erfahrung auch nicht Spuren von Aminos\u00e4uren in L\u00f6sung gehen.\nGen\u00fcgen diese Tatsachen auch schon, um den von Salaskin und Kowalevsky gemachten Einwand zu entkr\u00e4ften, so zeigen \u00fcberdies die von mir beobachtete Bildung von Oxyphenyl\u00e4thylamin und Pentamethylendiamin, welche auch Lawrow beobachtete, da\u00df es sich in meinen Versuchen um Fermentwirkung und nicht um S\u00e4urehydrolyse handelte.\nHofmeisters Beitr\u00e4ge, Bd. I (1902), S. 507 u. Bd. II, S. 229.","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"Leo Langstein, \u00dcber die Endprodukte der peptischen Verdauung. 209\nDabei ist es f\u00fcr die prinzipielle Entscheidung der aufgeworfenen Frage gleichg\u00fcltig, ob das Ferment volle 12 Monate mit gleicher Intensit\u00e4t wirkte, oder ob in der letzten Zeit eine durch Anh\u00e4ufung der Spaltungsprodukte bedingte Abschw\u00e4chung der Fermentwirkung vorhanden war.\nDas Ergebnis meiner Versuche ist daher eindeutig. Da ich einen krystallisierten Eiwei\u00dfstoff mit Gr\u00fcblers reinstem Pepsin verdaute, w\u00e4hrend die russischen Autoren gro\u00dfe Mengen Magensaftes (\u00fcber 5 Liter) in Anwendung zogen, was eine nicht unerhebliche Fehlerquelle bedeuten kann, ist meine Versuchsanordnung wohl beweisender.\nZum Schlu\u00df sei mir noch eine Bemerkung gestattet. Da nun endg\u00fcltig entschieden ist, da\u00df die Endprodukte der Magenverdauung Aminos\u00e4uren sind, ist es nicht mehr ang\u00e4ngig, deren Vorkommen nach Einwirkung von Erepsin auf peptische Verdauungsgemenge ausschlie\u00dflich der Erepsinwirkung zuzuschreiben.","page":209}],"identifier":"lit17831","issued":"1903","language":"de","pages":"208-209","startpages":"208","title":"\u00dcber die Endprodukte der peptischen Verdauung. Bemerkungen zu der Arbeit von S. Salaskin und Katharina Kowalevsky: \"\u00dcber Wirkung des reinen Hundemagensaftes auf das H\u00e4moglobin resp. Globin. (Zweite Mitteilung)\"","type":"Journal Article","volume":"39"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:18:04.961333+00:00"}