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{"created":"2022-01-31T13:23:26.682588+00:00","id":"lit17866","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Pfeil, Paul","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 40: 1-24","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Uber den Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung\nder Harns\u00e4ure.\nVon\nPaul Pfeil.\nMit sechs Kurventafeln.\n(Aus dem Laboratorium der Kinderklinik zu Heidelberg.) (Der Redaktion zugegangen am 11. Sept. 1903.)\nDie Literatur \u00fcber die Harns\u00e4ure ist gerade in letzter Zeit in umfangreichen Monographien \u00fcber Harns\u00e4ure und Gicht wiederholt zusammengestellt worden. Es erscheint uns daher unn\u00f6tig, die gesammelten Einzelarbeiten hier noch einmal zu zitieren. Wir erw\u00e4hnen inhaltlich nur die Untersuchungen, die nach Fragestellung und Methode der Beantwortung direkt mit misera, eigenen Untersuchungen in Beziehung stehen.\nMares1) und Hopkins und Hope2) haben die Stundenoder 3 st\u00fcndlichen Werte der Harns\u00e4ureausscheidung bestimmt. Ihren Untersuchungen entnehmen wir, da\u00df 5 Stunden nach einer Fleischmahlzeit das Maximum der Ausscheidung der Harns\u00e4ure erreicht wird. Das N-Ausseheidungsmaximum liegt bei 8 Stunden. Das sind durch die genannten Untersuchungen gut begr\u00fcndete Tatsachen, den weitgehenden Schlu\u00dffolgerungen beider Autoren auf Bildung und Herkunft der Harns\u00e4ure k\u00f6nnen wir uns jedoch nicht anschlie\u00dfen.\nEinen weiteren Fortschritt in der Erkenntnis des Zusammenhanges von Nahrungsqualit\u00e4t und Harns\u00e4ureausscheidung k\u00f6nnen\np Mar\u00e8s, Sur l\u2019origine de l\u2019acide urique chez l\u2019homme. Arch, slave d. biologie 1888, I, III, p. 207. cit. nach Maly. Zur Theorie d. Harns\u00e4urebildung im S\u00e4ugetierorganismus. Monatshefte f. Chemie 1892, Bd. XIII, S. 101.\n2) Hopkins u. Hope, Journal of physiologie, Bd. 23, 1898, S. 271.\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. XL.\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\nPaul Pfeil,\nwir verzeichnen in den Arbeiten von Siven,1) Bnrian und Schur.2) Sie fanden fast gleichzeitig, da\u00df gewisse fleischfreie Kost beinahe oder g\u00e4nzlich wirkungslos auf die Harns\u00e4ureausscheidung ist, da\u00df aber zugesetztes Fleisch eine starke Steigerung der Harns\u00e4ureausscheidung bewirkt. Siven zeigte au\u00dferdem, da\u00df diese Steigerung durch die Bouillon allein zu bewirken ist. Der Fortschritt in der Erkenntnis besteht darin, da\u00df der Eiwei\u00dfgehalt der Nahrung f\u00fcr die Gr\u00f6\u00dfe der Harns\u00e4ureausscheidung im Harn definitiv als einflu\u00dflos festgelegt ist.\nAuf die weiteren interessanten Resultate und Schlu\u00dffolgerungen der Untersuchungen gehen wir hier nicht ein.\nLoewi3 *) bem\u00fcht sich, aus seinen Versuchen zu beweisen, da\u00df gleichgen\u00e4hrte und gleichresorbierende Individuen die gleiche Harns\u00e4uremenge ausscheiden. Damit w\u00fcrde die \u00abindividuelle Disposition\u00bb bei der Harns\u00e4ureausscheidung aus der Welt geschafft. Er folgert aus seinen Untersuchungen: (Arch. f. exp. Pathologie, Bd. 45, S. 1806) \u00abDie Harns\u00e4ureausscheidung ist in der Norm allein von der Nahrung abh\u00e4ngig.\u00bb\nWir k\u00f6nnen uns dieser Ansicht nach Durchsicht der zugrunde liegenden Versuchsresultate nicht anschlie\u00dfen. Es sind im ersten Versuch noch Differenzen von 0,04, ja 0,12 g U vorhanden, und im zweiten Versuch stimmen zwei Versuchspersonen fast miteinander \u00fcberein, w\u00e4hrend bei der dritten eine Differenz von 0,07 g Harns\u00e4ure erscheint. Das sind Zahlen, die wir nicht einfach vernachl\u00e4ssigen k\u00f6nnen, in solchen Werten bewegen sich fast alle unsere Harns\u00e4uredifferenzen. Die Beziehung auf den vermehrten Gesamtstickstoff bei Versuchsperson III scheint uns f\u00fcr die Begr\u00fcndung der Vermehrung der Harns\u00e4ure von 0,07 g nicht statthaft. Man kann die vermehrte Ausscheidung von Stickstoff um 1,5 g nicht verantwortlich machen f\u00fcr die erh\u00f6hte Ausscheidung der Harns\u00e4ure, da wir aus eigenen und allen Versuchen der oben erw\u00e4hnten Autoren\n*) Siven, Skandin. Arch. f. Physiologie 1901, Bd. 11, S. 122.\n2)\tBurian u. Schur, Pfl\u00fcgers Arch., Bd. 80, S. 337, Bd. 87,\nS. 257.\n3)\tLoewi, Arch. f. exp. Path., Bd. 44, S. 1, Bd. 45, S. 157. Pfl\u00fcgers\nArchiv, Bd. 88, S. 296.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"3\nEinflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure.\nersehen, wie irrelevant die aufgenommene Stickstoffmenge f\u00fcr die Ausscheidung der Harns\u00e4ure ist. Wir glauben nicht die \u00c4nderung des Gesamtstickstoffes ist die Ursache der \u00c4nderung der Harns\u00e4ureausscheidung, sondern, auf Grund der Literatur und eigener Beobachtungen: \u00abJedes Individuum scheidet auf gleiche Mengen aufgenommenen gleichen Fleisches in seiner ihm eigent\u00fcmlichen, gradweise verschiedenen Art Harns\u00e4ure aus\u00bb.\nWir sind hier auf die Literatur nur insoweit eingegangen, wie sie unser spezielles Thema ber\u00fchrt. Es lag nicht in unserer Absicht, etwas zu erfahren \u00fcber die Richtigkeit des Zusammen-banges von Harns\u00e4urebildung und Ausscheidung aus etwa eingef\u00fchrten \u00abVorstufen\u00bb, sondern es sollte einfach festgestellt werden :\nWie und wann scheidet der gesunde Mensch bei bekannter Nahrung seine Tagesmenge Harns\u00e4ure aus?\nI.\tBei fleischfreier Kost.\nII.\tBei stickstofffreier Kost.\nIII.\tBei gemischter Kost mit reichlich Fleisch.\nDabei sollte bestimmt werden:\n1. Scheidet jeder gesunde Mensch\n\u00fcber in einer\ncharakteristischen Kurve\ndie Harns\u00e4ure den Tag aus, oder ist die Aus-\nscheidung eine beliebige regellose?\n2.\tSind individuelle Schwankungen in Form und H\u00f6he der Kurven vorhanden?\n3.\tHat Einfuhr von fleischfreier Nahrung und Einfuhr von Fleischnahrung einen direkt merkbaren Einflu\u00df auf die\nStundenwerte?\n4.\tWelche Erscheinungen treten zu Tage bei pl\u00f6tzlichem \u00dcbergang von fleischfreier zu fleischreicher Kost und umgekehrt?\n1. Wie gestaltet\nsich die Harns\u00e4ureausscheidung bei fleischfreier Di\u00e4t?\n(Tab. 1, II, III. Kurve I, II, III.)\nMethode.\n3 Versuchspersonen: cand. med. R., Dr. S., Verfasser, s\u00e4mtlich gesunde Versuchspersonen.\n1*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"Paul Pfeil\nLebensweise: Laboratoriumsarbeit.\nVersuchsdauer: 3 Tage.\nDer erste Versuch wurde mit cand. med. R. angestellt.\nDie Einnahme der Mahlzeiten fand statt morgens 830,. mittags l30 und abends 830.\nDer Urin wurde 3st\u00fcndlich aufgefangen und, soweit es m\u00f6glich war, sofort, die Abendportionen nach 6 am andern Morgen untersucht. Chloroformzusatz. L\u00f6sung von entstandenen Uraten durch Hinzuf\u00fcgen von Kalilauge. Bestimmung der Harns\u00e4ure nach Salkowski-Ludwig, des Stickstoffs der Krystalle nach Kjeldahl.\nDieselbe Versuchsanordnung wurde auch bei den beiden anderen Versuchspersonen angewandt, nur wurden die Zeiten der Nahrungsaufnahme und des Urinauffangens so gelegt, da\u00df eine eventuell entstehende Steigerung der N-Ausscheidung nach der Mahlzeit, oder ein starkes Absinken zwischen den Mahlzeiten deutlich zum Ausdruck kommen mu\u00dfte.\nAusf\u00fchrung :\nDie Versuchsperson I, cand. med. R., bekam folgende Nahrung :\n27.III. 03. Morgens: V2 Liter Milch, 2 Br\u00f6tchen \u00e0 58 g, Butter 30 g. Mittags: 2 Eier, 350 g Kartoffeln (Rohgewicht), zusammen in 50* g Butter gebraten, 35 g gr\u00fcner Salat, Salz, Essig, \u00d6l. Ein Reispudding aus 100 g Reis, 100 g Zucker, 125 g Butter, 3 Eiern, A Liter Milch, Salz, dazu 80 ccm Himbeersaft.\nAbends: Wei\u00dfbrot 90 g, Butter 30 g, Schweizerk\u00e4se 50 g. 1;a Liter\nMilch.\n28.111.03.\tMorgens: V2 Liter Milch, 2 Br\u00f6tchen, zusammen 106 g, Butter 30 g.\nMittags: 160 g Kartoffeln, 35 g Salat, 30 g Butter, 3 Eier, Essig, \u00d6l, Salz. Pudding: 50 g Reis, 50 g Butter, 30 g Zucker, 1 Ei, dazu 26 g Wei\u00dfbrot, 45 ccm Himbeersaft, 1/4 Liter Wasser.\nAbends: 80 g Wei\u00dfbrot, 30 g Butter, 50 g K\u00e4se, */2 Liter Milch.\n29.111.03.\tMorgens: 2 Br\u00f6tchen, zusammen 118 g, 30 g Butter, 1k Liter Milch.","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. O\nMittags 2 Uhr: 160 g Kartoffeln, 50 g Salat, 25 g Butter, 3 Eier, 01, Essig, Salz. \u2019/4 Liter Wasser, 20 g Brot. Reispudding wie am Tage vorher.\nAbends 730: 105 g Brot, 30 g Butter, 50 g K\u00e4se. \u2018/s Liter Milch.\nEinigemal mu\u00dfte durch Verpassen der bestimmten Zeit zu andern Stunden als gew\u00f6hnlich Urin gelassen werden: dies ist aus der Tabelle zu ersehen.\nTabelle I. Kurve I.\nZeit\tUrinmenge ccm\tAnalysen- menge ccm\t1/in norm. S\u00e4ure ccm\tU in g\tU in g pro Std.\nDie\tVersuchsperson schied aus: 21\t\t\t7. M\u00e4rz 03.\t\n11 Uhr vorm.\t|\t172\tI 100\ti\t8,8\t|\t0,070\t0.028 J\nI30 \u00bb nachm.\t110\t100\t9,1\t0,046\t0,018\n430 \u00bb\t\u00bb\t130\tI 100\t10,6\t0,064\t0,021\n730 \u00bb\t; 106\t90\t11,6\t0,063\ti 0,021\nIO30 \u00bb\t;\t92\t80\t11,0\t0,058\t0,019\n330 \u00bb vorm.\t136\t100\t12,4\t0,078\t0,016\n830 \u00bb\t162\t100\ti 13,3\t0,099\t0,020\nPro Tag\t908\t\u2014\t1 -\t0.478\t\u2014\n\t\t28. M\u00e4rz 03.\t\t\t\n11 Uhr vorm.\t86\t70\t8,2\t0,046\t0,019\n13\u00dc \u00bb nachm.\t83\t70\t7,3\t0,040\t0.016\nCO o\t95\t80\tn r-r /,/\t0.042\t0,014\n730 \u00bb\t\u00bb\t90\t80\t8,6\t0,045\t0,015\nh-^ o CO o \u00a5\t84\t70\t5.9\t0,033\t0,011\n63\u00fc \u00bb vorm.\t156\t100\t12,0\t0,086\t0,011\n830 \u00bb \u00bb\t73\t60\t4,5\t0.025\t0,013\nPro Tag\t667\t\u2014\t\u2014\t0.314\t\u2014\n\t\t29. M\u00e4rz\t; 03.\t\t\nll30 Uhr vorm.\t112 |\t100 |\t11,4\t|\t0,059\t!\t0,020\nI30\t\u00bb nachm.\t\t\tVerloren\t\t\n43 3\t\u00bb\t\u00bb\t88\t75\t7,0\t0,038\t0,013\n730\t\u00bb\t\u00bb\t82\t70\t6,8\t0,037\t0,012\n1030 \u00bb\t96\t80\t7.5\t0,042\t0,014\n330\t\u00bb vorm.\t96\t80\t9,6\t0.053\t0,011\n830 \u00bb \u00bb\t126\t100\t9,6\t0,056\t0.011 >\nPro Tag\t600 Verlust \u2014\t\t\u2014\t0.285 Verlust\t\u2014 j\t","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"6\nPaul Pfeil,\nWas uns dieser Versuch an Ergebnissen gef\u00f6rdert hat, soli am Ende der 3 Parallelversuehe im Zusammenhang dargelegt werden.\n2. Selbstversuch.\nHier trat eine wesentliche \u00c4nderung ein in der Verteilung der Zeit der Nahrungsaufnahme und der des Urinierens bezw. des Untersuchens. Aus den anderen Versuchen ist zu ersehen, da\u00df man bei der fr\u00fcher gew\u00e4hlten Versuchsanordnung den Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme nicht exakt zum Ausdruck zu bringen vermag. Es wurde deshalb von jetzt an so untersucht, da\u00df unter Beibehaltung einer 3st\u00fcndlichen Untersuchung die Zeit der Nahrungsaufnahme grade in die Mitte dieser 3 Stunden gelegt wurde, nicht mehr ans Ende.\nWir kamen hierzu nach folgender \u00dcberlegung. Aus den Versuchen hatten wir gesehen, da\u00df das Maximum der Ausscheidung der Harns\u00e4ure wahrscheinlich etwa 3 Stunden nach der Nahrungsaufnahme liegt. Gibt man also zum Beispiel um l30 mittags Nahrung, so liegt das Maximum etwa bei 430, dies kann dann aber nur zum Ausdruck gebracht werden, wenn die Untersuchungszeiten so gew\u00e4hlt werden, da\u00df 43\u00fc in die Mitte von 3 Stunden f\u00e4llt, d. h. mit andern Worten, man mu\u00df um 3 Uhr und um 6 Uhr untersuchen. \u00dcbertr\u00e4gt man diese Erfahrung auf den ganzen Tag, so ergibt sich, da\u00df man die h\u00f6chsten Berge und tiefsten T\u00e4ler der Kurve erhalten mu\u00df, wenn man Nahrung um 730 vormittags, l30 und 73\u00fc abends nimmt und die Urinentleerung auf 6 Uhr, 9, 12, 3, 6, 9, 12 u. s. f. legt.\nDie Nahrung war die des vorhergehenden Versuches, nur in ganz konstanten Mengen:\nMorgens 730: */\u00bb Liter Milch, 110 g Br\u00f6tchen, 30 g Butter.\nMittags l30: 160 g Kartoffeln, 3 Eier, in 50 g Butter gebraten, 35 g Kopfsalat, \u00d6l, Essig, Salz. Beispudding : 50 g Reis, 30 g Butter, 30 g Zucker, 1 Ei, 45 ccm Himbeersaft, dazu lk Liter Wasser und 25 g Br\u00f6tchen.\nAbends 730: 140 g Br\u00f6tchen, 30 g Butter, 50 g Schweizerk\u00e4se, ^2 Liter Milch.","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. 7\nTabelle II.\nZeit\t\tUrinmenge ccm\t1 I Analysen-menge ccm\tVio norm. S\u00e4ure ccm\tu in g\tU in g pro St ci.\n\tDie\tVersuchsperson schied aus: 1.\t\t\tApril 03.\t\n9\tUhr vorm.\t55\t55\t8,5\t0,039\t0,020\n12\t\u00bb \u00bb\t97\t80\t12,7\t0,071\t0,024\n3\t\u00bb nachm.\t159\t100\t7.6\t0,056\t0.019\n6\t\u00bb \u00bb\t150\t100\t11,3\t0,078\t0.026\n9\t\u00bb )>\t113\t100\t8,4\t0,044\t0,015\n12\t\u00bb \u00bb\t104\t90\t10,4\t0,056\t0.018\n6\tvorm.\t125\t100\t11,4\t0.066\t0,011\n\tPro Tag\t803\t\u2014\t\u2014\t0,410\t\u2014\n\t\t\t2. April 03.\t\t\t\n9\tUhr vorm.\t89\t75\t8,8\t|\t6,048\t0,016\n12\t)> \u00bb\t162\t100\t9,3\t0.070\t0,023\n3\tnachm.\t174\t100\t7,3\t0.059 J\t0,020\n6\t\u00bb \u00bb\t180\t100\t7,9\t0,066\t0.022\n9\t\u00bb \u00bb\t140\t100\t6,7\t0,043\t0.014\n12\t\u00bb \u00bb\t104\t90\t8,4\t0,045\t0,015\n6\tvorm.\t154\t100\t2,5\t0.018\t0,006\n\tPro Tag\t1003\t\u2014\t\u2014\t0,349\t\u2014\n\t\t\t3. April\t03.\t\t\n9\tUhr vorm.\t94\t1\t80\t6.6 1\t0.036\t;\t0,012\n12\t\u00bb \u00bb\t118\t100\t11.7 '\ti\t0,064\t!\t0,021\n3\tnachm.\t250\t100\t4,0\t1\t0.046\t0,015\n6\t\u00bb \u00bb\t182\t100\t5,4\t0,045\t0,015\n9\t\u00bb \u00bb\t180\tj\t100 1\t5,1\t0,042\t0,014\n12\t\u00bb \u00bb\t136\t100\t7,2\t0,045\t0,015\n6\t\u00bb vorm.\t172\t100\t7,0\t0.056\t0,009\n\tPro Tag j O\t1\t1132 j\t\u2014\t- 1\t0,334\t\u2014\n\t3. Ve\trsuch, Dr. S. Kurve III, Tab. III.\t\t\t\t\nDer Versuch wurde zu anderem Zwecke etwas anders ungeordnet und wird unten noch einmal besprochen werden. Es wurde fleischfreie Kost vom 18.\u201422. April genommen. F\u00fcr die Frage der Ausscheidungsverteilung ist jedoch nur der 19. und 22. April zu benutzen.\nZeit der Nahrungsaufnahme und des Urinlassens wie folgt: Morgens 730 : */\u00ab Liter Milch, 2 Br\u00f6tchen, 30 g Butter.","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\nPaul Pfeil\nMittags l30: 3 Eier, 200 g Kartoffeln, 30 g Butter, 50 g Salat, 50 g Reis, 15 g Zucker, 40 g Butter, Liter Milch, Zitrone.\nAbends 730: 50 g K\u00e4se (Emmenthaler), iJ^ Liter Milch, 30 g Butter, 2 Br\u00f6tchen.\nTabelle III.\nZeit\t\tUrinmenge ccm\tAnalysen- menge ccm\tI i/io norm. S\u00e4ure ccm\tI U in g\tU in g pro Std.\n\tDie\tVersuchsperson schied aus: 19. April 03.\t\t\t\t\n9 Uhr\tvorm.\t180\t100\t! 8,0\t1\t0,067\t0,022\n12 \u00bb\t\u00bb\t150\t100\t9,6\t0,067\t0,022\n330 \u00bb\tnachm.\t182\t100\t7,9\t0,066\t0,019\n6 \u00bb\t\u00bb\t90\t90\t13,6\t0,063\t0,021\n9 \u00bb\t\u00bb\t112\t100\t12,2\t0,063\t0,021\n12 \u00bb\t\u00bb\t172\t100\t6,9\t0,055\t0,018\n6 \u00bb\tvorm.\t440\t200\t6,3\t0,128\t0,021\n\tPro Tag\t1326\t\u2014\t\u2014\t0,509\t1 \u2014\n\t\t\t22. April 03.\t\t\t\n9 Uhr\tvorm.\tI\t198\t| 100\t8,7\t0,080\t0,027\n12 \u00bb\t\u00bb\t192\t100\t10,2\t0,090\t0,030\n3 \u00bb\tnachm.\t130\t100\t10,0\t0,060\t0,020\n6 \u00bb\t\u00bb\t140\t100\t10,3\t0,067\t0,022\n9 \u00bb\t\u00bb\t92\t92\t12,1\t0,055\t0,018\n12 \u00bb\t\u00bb\t92\t92\t12,0\t0,055\t0,018\n6 \u00bb\tvorm.\t330\t100\t6,6\t0,105\t0,018\n\tPro Tag\t1174\t1\t\u2014\t0,512\t\u2014\nWas lehren diese 3 Versuche? Wir ersehen aus Kurve I, wie die vorher genossene Nahrung nachwirkt. Langsam f\u00e4llt die Kurve von 0,478 g Harns\u00e4ureausscheidung auf eine Gesamttagesmenge von 0,285 g herunter. Und zwar zeigen die Einzelportionen zu denselben Tageszeiten immer weiter die Tendenz zum Absinken. Die Portion 43\u00fc nachm, ist zum Beispiel am 27. III. 0,064 g \u00bb 28. III. 0,042 \u00bb\n\u00bb 29. III. 0,038 \u00bb\nStellen wir Versuch I noch einmal tabellarisch nach dem Gesichtspunkt des Vergleichs der Stundenwerte an den 3 Versuchstagen zusammen, so erhalten wir:","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. 9\n\t11 Uhr\tiso Uhr\t430 Uhr\t730 Uhr\t1030 Uhr\t330 Uhr\t830 Uhr\n\tvorm.\tnachm.\tnachm.\tnachm.\tnachm.\tvorm.\tvorm.\n27. M\u00e4rz\t0,028\t0.018\t0,021\t0,021\t0,019\t! 0,016\t0,020\n28. \u00bb\t0,019\t0,016\t0.014\t0,015\t0,01t\t0,011\tO o h-* 03\n29.\t\u00bb\t0.020 '\t\u2014\t0,013\t0,012\t0,014\t0.011\t0,011\n\u00c4hnliche Verh\u00e4ltnisse finden wir auf Kurve II und Kurve III. Die absoluten Zahlen der einzelnen Tageswerte fallen ab, dagegen sehen wir, da\u00df sich besonders die ersten Dreistunden-werte am Morgen noch wieder erheben \u00fcber Werte, die am Tage vorher erreicht wurden, wenn auch in ihrer eigenen Kolonne die abfallende Tendenz vorherrscht. Diese Morgensteigerung finden wir auch bei sp\u00e4teren Untersuchungen wieder bei anderer (N-freier) Nahrung, ohne sie irgendwie erkl\u00e4ren zu\nk\u00f6nnen.\nSehr schwierig ist auch, sich ein Bild von dieser langsamen Entleerung (?) des Organismus von der Harns\u00e4ure zu machen. Ist das eine einfache Entleerung? Ich glaube nicht. F\u00e4nde wirklich eine einfache Ausschwemmung statt, so w\u00fcrde die Entleerung rascher vor sich gehen. Die Einzelportionen der ausgeschiedenen Harns\u00e4ure liegen weit unter den gr\u00f6\u00dften Ausscheidungswerten. W\u00e4re pr\u00e4formierte Harns\u00e4ure da, so m\u00fc\u00dfte sie doch rascher ausgeschieden werden. Ganz unerkl\u00e4rlich w\u00e4re aber bei Annahme der einfachen Ausschwemmung die Steigerung am Morgen. Es m\u00fcssen entweder Bildungsvorg\u00e4nge mitspielen oder komplizierte Gewebsvorg\u00e4nge, die erst langsam die Harns\u00e4ure harnf\u00e4hig machen, also Bindungsprozesse. Diese Beobachtung ist wieder ein Grund mehr, nie Ausscheidung und Bildung irgendwelcher harnf\u00e4higer Stoffe in\ndirekt\u00e9 Beziehung zu einander zu bringen oder aus der Ausscheidung sogar B\u00fcckschl\u00fcsse auf die Quantit\u00e4t der Bildung zu machen, wie das leider allgemein geschieht.\nDie Stundenform der Kurve I zeigt au\u00dfer dem eben besprochenen allgemeinen Abfall keine Besonderheiten, sie l\u00e4\u00dft das Bestreben erkennen, zur geraden Linie zu werden mit einem kleinen morgendlichen Anstieg.","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nPaul Pfeil,\nGenau die gleichen Formen des Absinkens und des allm\u00e4hlichen \u00dcberganges in ganz gleiche st\u00fcndliche Ausscheidungsmengen zeigt die Kurve II, doch ist hier noch ein weiteres merkw\u00fcrdiges Ph\u00e4nomen zu bemerken. Die Versuchsperson n\u00e4hrt sich ohne Fleisch, hat an den vorhergehenden Tagen aber Kaffee getrunken und mittags und abends reichlich Fleisch gegessen. Wir sehen, wie in den beiden ersten Tagen die fleischfreien Mahlzeiten auf die Harns\u00e4ureausscheidung einwirken. Regelm\u00e4\u00dfig haben wir in den drei Stunden nach der Mahlzeit den Anstieg, der dann erst am dritten Tag ausbleibt. Auch dieser Fall gibt zu denken. Ist das mit einfacher Ausschwemmung zu erkl\u00e4ren, oder sind da noch Bildungsvorg\u00e4nge gewohnheitsm\u00e4\u00dfig angeregt, die erst nach l\u00e4ngerem Ausbleiben des Reizes erl\u00f6schen? Wir wissen das nicht und k\u00f6nnen keine Aufschl\u00fcsse \u00fcber diesen Punkt aus den vorliegenden Versuchen erhalten.\nKurve III zeigt im ersten Bild 19./IV. eine fast gerade Linie, die Maximalschwankung betr\u00e4gt 4 mg u. Das sind Werte, die innerhalb der Fehlergrenze biologisch-chemischer Bestimmungen liegen. Schl\u00fcsse kann man auf ihnen nicht aufbauen.\nDer n\u00e4chste Tag des Versuches, der 22./IV., ist zugleich der f\u00fcnfte Tag fleischfreier Di\u00e4t. Trotzdem zeigt auch er einen starken morgendlichen Anstieg. Am f\u00fcnften Tag m\u00fc\u00dfte die Ausschwemmung doch lange beendet sein, au\u00dferdem war die gerade Linie am Tage vorher schon erreicht. Bei n\u00e4herer Betrachtung der Gesamtresultate k\u00f6nnen wir folgendes entnehmen :\n1.\tBei fleischfreier Kost stellt sich der gesunde Mensch auf ein bestimmtes Quantum t\u00e4glicher Harns\u00e4ureausscheidung ein.\n2.\tEr scheidet nach l\u00e4ngerer schwankender Einstellungszeit am Tage, bei fleischfreier Kost, pro Stunde gleiche Mengen Harns\u00e4ure aus, mit Ausnahme einer regelm\u00e4\u00dfig gesteigerten Ausscheidung in den ersten Morgenstunden.\n3.\tEs sind nur individuelle Schwankungen der H\u00f6he, nicht der Form vorhanden.\n4.\tDie Einfuhr fleischfreier Nahrung bleibt nach einer","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. H\nEinstellungszeit ohne jeden Erfolg auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure.\nJetzt erhob sich f\u00fcr uns die Frage, sind diese Werte bei fleischfreier Kost wirklich als Minimalwerte f\u00fcr Harns\u00e4ureausscheidung zu betrachten, oder lassen sie sich durch ganz N-freie Nahrung noch herabdr\u00fccken? Nur bei stickstoffreier Nahrung ist man ganz sicher, da\u00df keine der Harns\u00e4ue verwandte Stoffe eingef\u00fchrt worden sind. Es ist klar, da\u00df nur dann die Einflu\u00dflosigkeit der Aufnahme der oben in Versuch I\u2014III angegebenen Nahrung auf die Harns\u00e4ureausscheidung bewiesen ist, wenn es durch keine andere Versuchsanordnung gelingt, geringere Werte oder eine andere Form der Stundenkurve zu erhalten. Wir untersuchten deshalb auch die Ausscheidung bei N-freier Nahrung.\nZuf\u00e4llig war im Laboratorium ein Versuch zu anderem Zwecke angestellt, der stickstoffreie Ern\u00e4hrung bedingte. Herr cand. med. R\u00f6hl, der diesen Versuch an sich machte, gab uns den f\u00fcr ihn \u00fcberfl\u00fcssigen Harn und unterzog sich liebensw\u00fcrdigerweise bereitwillig der M\u00fche, zu bestimmten Zeiten seine stickstoffreie Nahrung zu nehmen und dreist\u00fcndlich Urin zu lassen.\n4. Versuch: Harns\u00e4ureausscheidung bei stickstofffreier Nahrung. (Tab. IV, Kurve IV.)\nDie Untersuchungen beziehen sich auf Tage, wo von einer nachhaltigen Einwirkung irgend einer anderen Nahrung nicht die Rede sein kann, da dem ersten Untersuchungstage schon zwei bei gleicher Ern\u00e4hrung vorausgingen. Am f\u00fcnften Tage wurde aus Gr\u00fcnden des eigentlichen Versuches die stickstofffreie Nahrungszusammensetzung in ihren Mengen ge\u00e4ndert, und deshalb ein Tag eingeschoben, wo nur die Tagesmenge der Harns\u00e4ure festgestelit wurde, um dem Organismus Zeit zu lassen, sich auf die neue Ern\u00e4hrungsweise einzustellen.\nDie Nahrung setzte sich in folgender Weise zusammen :\nI.\tAm 3., 4.. 5. u. 6. M\u00e4rz pro Tag: 300 g Arrow-root. 150 g Butter,. 50 g Zucker, 11 g Salz, 15 g Rum, ca. 2500 ccm Wasser.\nII.\tAm 7.-9. M\u00e4rz pro Tag: 150 g Arrow-root, 300 g Milchzucker, 100 g Butter, 2 g Salz, 15 g Rum, ca. 2500 ccm Wasser.","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nPaul Pfeil\nDie f\u00fcr den Tag abgewogenen Mengen wurden in 3 Portionen verzehrt, so da\u00df zu Mittag die gr\u00f6\u00dfte, zu Abend wieder eine reichlichere als morgens genossen wurde. Jede Mahlzeit setzte sich zusammen aus Suppe und Kuchen und zwar hergestellt nach Rezepten von Herrn cand. med. R\u00f6hl.\nI.\tF\u00fcr die ersten vier Tage:\nSuppe: Zwei Teel\u00f6ffel Arrow-root wurden mit */2 Liter Wasser unter Zusatz von etwas Salz gekocht.\nKuchen: Aus etwa 100 g Arrow-root wird unter Beigabe von etwas Zucker und Salz mit wenig kaltem Wasser ein z\u00e4hfl\u00fcssiger Teig anger\u00fchrt, der teel\u00f6ffelweise in kochende ausgelassene Butter eingetragen wird. Die Kuchen werden schwimmend so lange gebacken, bis sie eben sich hellgelb zu f\u00e4rben beginnen. (Werden sie braun, so sind sie nicht genie\u00dfbar.) \u2014 Die n\u00f6tige Menge Butter betr\u00e4gt etwa 60 g. Die Kuchen wurden warm genossen. Dazu wurde */4 Liter Wasser getrunken und zum Schlu\u00df der Zucker als solcher gegessen, dazu ein Teel\u00f6ffel Rum. Der Rest der Butter wurde mit der Abendsuppe verzehrt.\nII.\tF\u00fcr die Tage vom 7.\u20149. M\u00e4rz wurde die Suppe so hergestellt, da\u00df fast 100 g Milchzucker mit 2 Teel\u00f6ffeln Arrow-root und etwas Salz in V2 Liter Wasser gekocht wurden. Au\u00dferdem noch Zusatz einiger Tropfen Rum, um sie schmackhafter zu machen.\nDie Kuchen wurden in gleicher Weise wie an den vorhergehenden Tagen bereitet, nur da\u00df kleinere Mengen Arrow-root zu verwenden waren. Was an den 100 g Milchzucker f\u00fcr die Suppe fehlte, wurde f\u00fcr die Kuchen verwendet.\nDiese letztere Art der Nahrung ist \u00fcberhaupt zu empfehlen, da man mit viel geringeren Mengen Arrow-root auskommt und Milchzucker viel leichter zu genie\u00dfen ist.\nAuf diese Weise kann man ohne Schwierigkeit eine gen\u00fcgende Anzahl Kalorien erzielen.\nDie Analyse der Nahrungsbestandteile ergab :\nArrow-root:\nAnalysierte Substanz 1,679 g\n1,600 \u00bbj\n1,639 g\nVerbrauchte Vio Norm.-H2S04 0,3 ccm'\n0,4\n0,35 = 0,03\u00b0/o N.\nAusgelassene Butter:\n1,290 gl\t0,5 ccml\tMilchzucker\n, nnn >l,538g\t\u2019\t10,4 \u2014 0,036\u00b0/o N\n1,786 \u00bb J \u00f6 0,3 \u00bb ) \u2019\t\u2019\t= ca. 0,04No N.\nDiese titrierten Mengen liegen fast innerhalb der Fehlergrenzen, so da\u00df man die Nahrung als ann\u00e4hernd N-frei be-","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. 13\nzeichnen kann. Die genaueren Angaben werden anderweitig in anderem Zusammenh\u00e4nge ver\u00f6ffentlicht werden.\nGegessen wurde morgens 830, mittags l30 und abends 7 30. Die Zeiten des Urinlassens sind aus den Tabellen zu ersehen.\nUrinmenge 1550 ccm\n1820 ccm\nI. Tas. 3. M\u00e4rz 03.\nAnalysenmenge 200 ccm\n\u2018/io norm. S\u00e4ure 8.3 ccm\nII. Tag. 4. M\u00e4rz 03.\n200 ccm\t7,6 ccm\nHarns\u00e4ure 0,297 g\n0,319\nTabelle IV. Kurve IV.\nZeit\tUrinmenge\tAnalyse n-menge\t1/io norm. S\u00e4ure\tU in g\tU in g pro Std.\n\tccm\tccm\tccm\t\t\n\tIII. Tag. 5.\t\tM\u00e4rz 03.\t\t\n11 Uhr vorm.\t376\t200\t7,7\t0.067 J\t! 0,022\nI30 \u00bb nachm.\t178\t100\t4.3 7\t0,035\ti 0,014\n4S0 \u00bb\t\u00ab\t384\t45\t0,5\t0,020\t0,006\n\u00abv] CO o V\t148\t100\t6,9\t0,047\t0,015\n1030 \u00bb\t166\t100\t2,6\t0,020\t0,006\n330 \u00bb vorm.\t190\t100\t4,6\t0,040\t0,088\n830 \u00bb \u00bb\t205\t100\t8,4\t0,079\t0,016\nPro Tag\t1647\t\u2014\t\u2014\t0.308 J\t\u2014\n\tIV\t. Tag. 6.\tM\u00e4rz 03.\t\t\n11 Uhr vorm.\t!\t590\t250\t4,1\t0,045\t|\t! 0,018\nI30 \u00bb nachm.\t212\t100\t4,5\t0,044\t0,018\n430 \u00bb\t\u00bb\t404\t200\t3,9\t0,036\t0,012\nCO o\t122\t100\t6,2\t0,035\t0,012\n1030 \u00bb\t164\t100\t3.2\t0.024 /\t0.008 7\n330 \u00bb vorm.\t232\t100\t2,6\t0,028\t0,006\n830 \u00bb \u00bb\t112\t100\t13,1\t0.068 ' |\t0,014\nPro Tag |\t1836 i\ti\t\u2014\t0,280\t\u2014\n\tV.\tTag. 7. '\tM\u00e4rz 03.\t\t\nUrinmenee Analvsenmenge Vto norm. S\u00e4ure Harns\u00e4ure 2170 ccm\t200 ccm\t6,2 ccm\t0,311 g","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nPaul Pfeil,\nZeit\tUrinmenge\tAnalysen- menge\tVio norm. S\u00e4ure\tU in S\tU in g pro Std.\n\tccm\tccm\tccm\t\t\nVI. Tag. 8. M\u00e4rz 03.\n11 Uhr\tvorm.\t444\t180\t4,1\t0,047\t1\t0,019\n130 \u00bb\tnachm.\t350\t200\t4,3\t0,035\t0,014\n430 \u00bb\t\u00bb\t306\t200\t4,9\t0,035\t0,012\n730 \u00bb\t\u00bb\t414\t200\t4,3\t0,041\t0,014\no o\t\u00bb\t148\t100\t4,4\t0,030\t!\t0,010\n330 \u00bb\tvorm.\t300\t200\t4,0\t0,028\t0,006\n830 \u00bb\tt \u00bb\t182\t150\t9,2\t0,052\t0,010\n\tPro Tag\t2144 VII\t. Tag. 9.\tM\u00e4rz 03.\t0,267\t\t\n11 Uhr\tvorm.\t1\t230\t150\t1\t5,9\t0,042\t0,017\n130 ,\tnachm.\t374\t200\t3,9\t0,034\t0,013\n430 \u00bb\t\u00bb\t272\t150\t4,9\t0,041\t0,014\n730 \u00bb\t\u00bb\t316\t150\t3,0\t0,029\t0,010\n1Q30 ,\t\t170\t100\t3,8\t0,030\t0,010\n330 \u00bb\tvorm.\t298\t200\t3,8\t0,026\t0,005\n830 \u00bb\t\u00bb\t200\t150\t9,2\t0,057\t0,011\n\tPro Tag\t1860\t\u2014\t\t0,258\t1 \u2014 .\nHarns\u00e4uretagesmengen der untersuchten Tage zu-.sammengestellt.\nDie Tage, an denen nur die Tagesmenge analysiert wurde, sind in Klammern.\n3.\tIII. (0,297)\n4.\tIII. (0,319)\n5.\tIII. 0,308\n6.\tIII. 0,280\n7.\tIII. (0,311)\n8.\tIII. 0,267\n9.\tIII. 0,258\nHarns\u00e4uremenge derselben Versuchsperson in Versuch I am III. Tage: 0,285.\nEs wurde nun zweimal der Versuch gemacht, einen Kontrollversuch zu diesem stickstofffreien zu bekommen, aber .sowohl der Verfasser, wie Dr. S. konnten die Kost absolut nicht vertragen.\nDr. S. setzte die Ern\u00e4hrung Vis Tag durch, bekam aber","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung; der Harns\u00e4ure. 15\nderartige Magenbeschwerden, da\u00df der Versuch abgebrochen werden mu\u00dfte.\nDer Versuch zeigt:\n1.\tDa\u00df auch bei g\u00e4nzlich stickstofffreier Nahrung die Ausscheidung der Harns\u00e4ure am Tage in einer charakteristischen, der fleischfreien fast gleichen Kurve geschieht.\n2.\tDie Steigerung am Morgen beginnt bereits in der Nacht zwischen 330 Uhr bis 830 Uhr, um zwischen 830 Uhr und 11 Uhr ihre h\u00f6chste H\u00f6he zu erreichen.\n3.\tEin Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme ist nicht zu erkennen.\n4.\tEs gelingt nicht, die Harns\u00e4urereste durch Einfuhr N-freier Kost herabzudr\u00fccken, 0,285 g bei fleischfreier Kost am III. Tage und 0,308 g bei N-freier Kost am III. Tage. Die Werte bei N-haltiger fleischfreier Nahrung obiger Zusammensetzung sind also als Minimalwerte f\u00fcr Harns\u00e4ureausscheidung zu betrachten.\nEs bleibt noch \u00fcbrig, den Modus der Ausscheidung der Harns\u00e4ure bei gew\u00f6hnlicher gemischter Kost mit 320 g Fleisch pro die festzustellen.\nVerfasser machte zun\u00e4chst einen Selbstversuch mit nachfolgender Ern\u00e4hrung.\nMorgens 830: 400 ccm Kaffee, 125 g Br\u00f6tchen, 30 g Butter, 25 g Zucker.\nMittags l30 : 245 g Fleisch (Rind), 25 g Br\u00f6tchen, 20 g Butter, 85 g Kartoffeln (Rohgewicht), 1 g Salz, x/2 Liter Wasser, 1 Apfelsine.\nNachmittags 5 Uhr: Nahrung wie morgens.\nAbends 830: 125 g Schwarzbrot, 30 g Butter, 80 g Schinken, 20 g Schweizerk\u00e4se, 400 ccm Tee, 25 g Zucker.\nUm Nahrung von stets gleicher Zusammensetzung zu haben, wurden die betreffenden Gewichtsmengen Fleisch immer von einem f\u00fcr den Gesamtversuch ausreichenden St\u00fccke genommen. Unter dem Fleisch ist reines Muskelfleisch ohne Sehnen, Fascien und Fett zu verstehen. Kaffee und Tee wurden in der Art bereitet, da\u00df eine hinreichende Menge Extrakt hergestellt wurde. Ein gleich abgemessener Teil dieses Extraktes wurde jedesmal mit hei\u00dfem Wasser verd\u00fcnnt.\nDie Zeiten des Urinlassens wurden so gew\u00e4hlt, da\u00df, wenn eine Steigerung oder Abnahme in der Ausscheidung nach fr\u00fcheren Erfahrungen zu erwarten war, Steigerung und Abnahme in den betreffenden Urinportionen am besten zum Ausdruck kommen mu\u00dfte.","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nPaul Pfeil\nTabelle V. Kurve V.\n\tZeit\tUrinmenge ccm\tAnalysen- menge ccm\tSo norm. S\u00e4ure ccm\tU in g\tU in g pro Std.\n730 Uhr vorm.\t\t218\t3. M\u00e4rz 100\t03. 11,6\t0,117\t\n1030\t\u00bb \u00bb\t164\t45\t3,8\t0,064\t0,021\n3\t\u00bb nachm.\t242\t100\t10,6\t0,119\t0,044\n6\t\u00bb \u00bb\t165\t100\t18,7\t0,143\t0,048\n10\t\u00bb \u00bb\t410\t100\t6,9\t0,131\t0,044\n3\t\u00bb vorm.\t168\t100\t19,1\t0,148\t0,030\n\tPro Tag\t1367\t\u2014\t\u2014\t|\t0,722\t\u2014\n7b0\tUhr vorm.\t128\t4. M\u00e4rz 60\t08. 8,3\t0,082\t0,018\no \u00a9 tH\t\u00bb \u00bb\t191\t100\t9,1\t0,080\t0,027\n3\t\u00bb nachm.\t274\t66\t7,1\t0,136\t0,030\n6\t\u00bb \u00bb\t118\t50\t10,8\t0,118\t0,039\n10\t\u00bb \u00bb\t320\t100\t8,7\t1\t0,129\t0,032\n3\t\u00bb vorm.\t200\t100\t14,8\t0,137\t0,027\n\tPro Tag\t1231\t\u2014\t\u2014\t0,682\trfjjj\n730\tUhr vorm.\t164\t5. M\u00e4rz 100\t03. 7,7\t0,058\t0,013\n1030\t\u00bb nachm.\t150\t100\t8,0\t0,055\t0,018\n3\t\u00bb \u00bb\t219\t100\t10,6\t0,107\t0,024\n6\t\u00bb \u00bb\t134\t60\t11,8\t0,122\t0,040\n10\t\u00bb \u00bb\t322\t100\t8,7\t0,129\t0,032\n3\t\u00bb vorm.\t272\t100\t12,9\t0,162\t0,032\n\tPro Tag\t1261\t\u2014\t\u2014\t0,633\t\u2014 .\nWenn man die einzelnen Stundenwerte mit einander vergleicht an Hand der Zahlen oder noch \u00fcbersichtlicher an der Kurve, so sieht man auf den ersten Blick, da\u00df hier eine Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit waltet. Nach der Morgenmahlzeit beginnt ein Steigen der Harns\u00e4ureausscheidung bis zur Mittagsmahlzeit, wo nach dem Fleischgenu\u00df ein ganz eklatanter Anstieg erfolgt, der in dem Zeitraum bis 4V* Stunden nach der Nahrungsaufnahme sein Maximum erreicht, um dann langsam kontinuierlich abzufallen. Die Aufnahme von 80 g Schinken bewirkt keine so starke Harns\u00e4ureausscheidung wie die 240 g Mittagsfleisch ; da\u00df in dem Hochbleiben der Kurve noch bis 6 Stunden nach dem Abendessen der Einflu\u00df dieser Mahlzeit zu erblicken ist, sehen","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. 17\nwir aus Kurve V a. Hier am 7. M\u00e4rz wurde dieselbe Menge Fleisch zu Mittag genommen, jedoch die Abendkost durch einen Reisbrei ersetzt :\nReisbrei aus: 100 g Reis Trockengewicht, 10 g Rutter, 10 g Zucker, 200 ccm Wasser.\nTabelle V a. Kurve V a.\n\tZeit\tUrinmenge\tx\\nalysen- menge\t1/1o norm. S\u00e4ure\tU in g\tU in g pro Std.\n\t\tccm\tccm\tccm\t\t\n\t\t\t7. M\u00e4rz\t03.\t\t\n730\tUhr vorm.\t118 1\t50\t6.5\t0,071\t0,014\nl30\t\u00bb nachm.\t290\t100\t12,0\t0.161 *\t0.027\n430\t\u00bb \u00bb\t148\t70\t13,1\t0,128\t0,043\n730\t\u00bb \u00bb\t244\t100\t15,3\t0,172\t0,057\n1Q30\t\u00bb \u00bb\t248\t;\t100\t6,6\t0.076\t0,025\n43 0\t\u00bb vorm.\t418 j\t200\t7,2\t0.070\t0,012\n730\t\u00bb \u00bb\t118 ;\t60\t5,3\t0.048\t0,016\n\tPro Tag\t1584\t\t\t0.726\t\u2014\nWir sehen aus Tab. Va und Kurve Va, wie 6 Stunden nach dem Mittagessen die Kurve steil abf\u00e4llt.\nEs ist hiermit sicher das Hochbleiben der Kurve V auf die 80 g Schinken zur\u00fcckzuf\u00fchren.\nSchon Kurve V a zeigt uns, da\u00df die Steigerung am Morgen h\u00f6chstwahrscheinlich nicht auf die Wirkung des Kaffees geschoben werden kann, wir haben wie in den fr\u00fcheren Versuchen (Kurve I \u2014IV) eine Morgensteigerung.\nEs sollte nun durch Ersatz des Kaffees durch Reis bestimmt\nwerden, ob die Morgensteigerung bei Weglassen des Kaffees ausbleibt.])\nNahrung am 6. III. 03.\nMorgens : Reisbrei aus 100 g Reis Trockengewicht. Getr\u00e4nk: ca. 200 ccm Wasser.\nZu den \u00fcbrigen Zeiten wie fr\u00fcher.\n\u2018) Es war von vornherein anzunehmen, da\u00df der Kaffee keine Vermehrung der Harns\u00e4ure bewirkt. Siehe Minkowsky, Die Gicht, Wien 1903, Seite 186.\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. XL.\n2","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\nPaul Pfeil\nTabelle Vb.\nZeit\tUrinmenge\tAnalysen- menge\tVjo norm. S\u00e4ure\tU in g\tU in g pro Std.\n\tccm\tccm\tccm\t\t\n\t\t6. M\u00e4rz 03.\t\t\t\n730 Uhr vorm.\t134\t70\t7,9\t0,070\t0,016\nI30\t\u00bb nachm.\t228\t100\t12,9\t0,136\t0,023\n830 \u00bb \u00bb\t294\t50\t10,1\t0,274\t0,040\n230\t\u00bb vorm.\t238\t100\t16,6\t0,183\t0,030\nPro Tag\t894\t\t\u2014\t0,683\t\u2014\nDurch Tabelle Yb und Kurve Vb l\u00e4\u00dft sieh zeigen, da\u00df die Form der Kurve sich durch Weglassen des Kaffees nicht ge\u00e4ndert hat.\nWir sind also durch unsere Yersuchsanordnung nicht zu einem eindeutigen Resultat gekommen, ob Kaffee auf die Harns\u00e4ureausscheidung wirkt oder nicht.\nDer Morgenanstieg ist derselbe, der auch bei fleischfreier und stickstofffreier Ern\u00e4hrung oben beobachtet und beschrieben ist. Es fehlt jede Erkl\u00e4rung f\u00fcr sein Entstehen.\nWir haben also .aus diesem Versuche mit Fleischnahrung gelernt, da\u00df die Aufnahme von Fleisch einen sofortigen Anstieg von Harns\u00e4ure im Harn bewirkt, und da\u00df dieser Anstieg seine h\u00f6chste H\u00f6he in dem Zeitraum von der dritten bis zur sechsten Stunde hat.\nUm die Gesetzm\u00e4\u00dfigkeit dieses Verhaltens der Harns\u00e4ureausscheidung bei Fleischnahrung f\u00fcr mehrere Individuen festzustellen, wurde nun ein Kontrollversuch angestellt.\nVersuchsperson : Dr. S. Tab. VI. Kurve VI. Die Erfahrungen der vorangegangenen Versuche wurden benutzt, um aus diesen m\u00f6glichst viel f\u00fcr die Form der t\u00e4glichen dreist\u00fcndlichen Harns\u00e4urekurve des normalen Menschen zu lernen.\nDie Mahlzeiten wurden auf 7i/s Uhr vormittags, IV2 Uhr nachmittags und 7% Uhr abends gelegt, die Urinportionen so aufgefangen, da\u00df dreist\u00fcndlich Urin gelassen wurde und 41/* Stunden nach jeder Mahlzeit eine Portion f\u00e4llig war, also um 12 Uhr mittags, 3 Uhr nachmittags und 12 Uhr abends. So mu\u00dften","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. 19\nwir neben dem Minimum l1/2 Stunden nach dem Essen sofort das Maximum 4V2 Stunden danach erhalten.\nNebenbei aber lag es in unserer Absicht, noch einen anderen Faktor, der uns f\u00fcr die Harns\u00e4ureausscheidung von Bedeutung erschien, gesetzm\u00e4\u00dfig zu fassen.\nWir haben bereits oben erw\u00e4hnt, wie bei dem \u00dcbergang\nvon fleischreicher zu\nfleischfreier Kost sich eine Art von Nach-\nwirkung bemerkbar machte. Wir sahen, wie bei den ersten Tagen nach den fleischfreien Mahlzeiten eine Steigerung der Harns\u00e4ureausscheidung eintrat.\nEs lag uns nun daran, zu wissen:\n1.\tOb diese Steigerung eine bei jedem Individuum eintretende war.\n2.\tNach wieviel Tagen bei \u00dcbergang von Fleisch zu fleischfreier Nahrung das Minimum der Harns\u00e4ureausscheidung bei fleischfreier Kost erreicht wird.\n3.\tOb wiederum bei \u00dcbergang von fleischfreier Ern\u00e4hrung zu Fleisch sofort eine gleiche Steigerung der Harns\u00e4ureausscheidung eintritt, wie sie vor der fleischfreien Periode statt-\ngefunden hatte.\nDer Versuchsplan war folgender:\n14.\tApril\n15.\t\u00bb\n16.\t\u00bb\n17.\t\u00bb\nFleischnahrung. Bestimmung d. Tagesmenge Harns\u00e4ure. \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb Stundenwerte.\n18.\tApril\n19.\t\u00bb\n20.\t\u00bb 21. \u00bb 22. \u00bb\nfleischfreie Ern\u00e4hrung.\n\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\nBestimmung d.\tStundenwerte.\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\tTagesmenge.\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\tStundenwerte.\n23.\tApril\n24.\t\u00bb\n25.\t\u00bb\nFleischnahrung. Bestimmung d. Stundenwerte.\n\u00bb \u00bb \u00bb \u00bb\n\u00bb\n\u00bb\nDie Fleischmenge f\u00fcr den ganzen Versuch wurde in einem St\u00fcck (R\u00fcckenmuskel des Rindes) gekauft und im Ge-","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nPaul Pfeil\nfrierraum aufbewahrt, soda\u00df w\u00e4hrend des ganzen Versuches gleiche Nahrung genossen wurde. Bereitung des Tees wie in Versuch V.\nDie Nahrungsaufnahme in der Fleischperiode betrug:\n730 : 2 Br\u00f6tchen, 30 g Butter, 1 Ei, 400 ccm Tee.\nI30: 250 g Fleisch, 30 g Butter, 100 g Kartoffeln, 50 g Salat. 1 Apfelsine, 1 Br\u00f6tchen.\n730: 2 Br\u00f6tchen, 100 g Schinken, 30 g Butter, 30 g K\u00e4se, 400 ccm Tee.\nIn der fleischfreien Zeit wurde gegessen:\n730: 1/2 Liter Milch, 2 Br\u00f6tchen, 30 g Butter.\nI30: 3 Spiegeleier, 200 g Kartoffeln, 30 g Butter, 50 g Salat. Reispudding aus: 100 g Reis, 30 g Zucker, 3 Eier, Liter Milch, 30 g Butter.\n730 50 g K\u00e4se, 72 Liter Milch, 30 g Butter, 2 Br\u00f6tchen.\nDie Analysenresultate der Einzeluntersuchungen sind auf Tabelle VI und Kurve VI zusammengestellt. Die Harns\u00e4uremengen der dazwischen liegenden Tage betragen:\n14.\tApril 1,009 g u 1\n15.\t\u00bb\t1,046 \u00bb \u00bb Fleischkost.\n16.\t\u00bb\t1,085 \u00bb \u00bb j\n20.\tApril 0,436\n21.\t\u00bb\t0,445\ng\no\n\u00bb\nU fleischfreie Kost.\n* J\nTabelle VI.\nZeit\t\tUrinmenge ccm\tAnalysen- menge ccm\t\u25a0/,() norm. S\u00e4ure ccm\tU in g\tU in g pro Std.\n\t\t\t17. April.\t\t\t\n9 Uhi\t* vorm.\t188\t100\t13,5\t0,117\t0,039\n12 \u00bb\t\u00bb\t298\t100\t9,8\t0,135\t0,045\n3 \u00bb\tnachm.\t188\t100\t11,2\t0,097\t0,032\n6 \u00bb\t\u00bb\t168\t100\t20,9\t0,162\t0,054\n9 \u00bb\t\u00bb\t130\t100\t26,2\t0,157\t0,052\n12 \u00bb\t\u00bb\t260\t100\t11,8\t0,142\t0,047\n3 \u00bb\tvorm.\t376\t100\t5,1\t0,089\t0,029\n6 \u00bb\t\u00bb\t150\t100\t14^0\t0,097\t0,032\n\tPro Tag\t1758\t\u2014\t\u2014\t0,996\ti","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. 21\nZeit\tUrinmenge\tAnalysen- menge\tVio norm. S\u00e4ure\tU in g\tU in g pro Std.\n\tccm\tecm\tccm\t\t\n18. April.\n9\tUhr vorm.\t185\t100\t12.3 7\t0.105\t0.035\n12\t\u00bb \u00bb\t214\t100\t13.8\t0.108\t0,036\n3\tnachm.\t238\t100\t10,3\t0,113\t0.038\n6\t\u00bb \u00bb\t194\t100\t8,5\t0.085\t0.028\n9\t\u00bb \u00bb\t147\t100\t9,2\t0.062\t0.021\n12\t\u00bb \u00bb\t156\t100\t9.2\t0.066\t0,022\n3\tvorm.\t266\t100\t4.6\t0.057\t0.019\n6\t\u00bb \u00bb\t168\t100\t6.3\t0.049\t0.016\n\tPro Tag\t1568\t\u2014\t\u2014\t0,645\t\u2014\n19. April.\n9\tUhr\tvorm.\t180\t100\t8,0\t0.067\t0,022\n12\t\u00bb\t\u00bb\t150\t100\t9,6\t0,067\t0.022\n3\t,0 \u00bb\tnachm.\t182\t100\t7.9\t0,066\t0,019\n6\t\u00bb\t\u00bb\t90\t60\t13.6\t0.063\t0,021\n9\t\u00bb\t\u00bb\t112\t100\t12.2\t0.063 J\t0,021\n12\t\u00bb\t\u00bb\t172\t100\t6,9\t0,055\t0,018\n6\t\u00bb\tvorm.\t440\t200\t6,3\t0.128\t0,021\n\t\tPro Tag\t1326\ti \u2014\t\u2014\t0,509\t\u2014\n22. April.\n9\tUhr\tvorm.\t198\t! 100\t8.7\t0.080\n12\t\u00bb\t\u00bb\t192\t100\t10,2\t0,090\n3\t\u00bb\tnachm.\t130\t100\t10,0\t0,060\n6\t\u00bb\t\u00bb\t140\t100\t10,3\t0.067\n9\t\u00bb\t\u00bb\t92\t92\t12,1\t0.055\n12\t\u00bb\t\u00bb\t92\t92\t12.0\t0.055\n6\t\u00bb\tvorm.\t330\t100\t6,6\t0.105\n\t\tPro Tag |\t1174\t\u2014\t\u2014\t0,512\n23. April.\n9\tUhr vorm.\t162\t100\t9,5\t0,071\n12\t\u00bb \u00bb\t150\t100\t11,5\t0,080\n3\t\u00bb nachm.\t122\t100\t13,7\t0,077\n6\t\u00bb \u00bb\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n9\t\u00bb \u00bb\t208\t100\t27,2\t0,261\n12\t\u00bb \u00bb\t218\t100\t17,1\t0,172\n6\t\u00bb vorm.\t472\t200\t17,8\t0,194\n\tPro Tag\t1432\t\u2014\t\u2014 1\t0,856\n0.027\n0,030\n0,020\n0,022\n0,018\n0,018\n0.018\n7\n0,024\n0,027\n0,025\n0,044\n0,057\n0,032\n7","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nPaul Pfeil,\nZeit\t\tUrinmenge ccm\tAnalysen- menge ccm\t7io norm. S\u00e4ure ccm\tU in g\tU in g pro Std.\n\t\t\t24. April.\t\t\t\n9 Uhr\tvorm.\t170\t70\t10,4\tI 0,117\t0,033\n12 \u00bb\t\u00bb\t90\t90\t16,2\t0,075\t0,030\n3 -\tnachm.\t90\t90\t20,2\t0,093\t0,031\n6 \u00bb\t\u00bb\t160\t100\t27,8\t0,206\t0,069\n9 \u00bb\t\u00bb\t174\t100\t17,5\t0,141\t0,047\n12 \u00bb\t\u00bb\t410\t100\t8,2\t0,155\t0,052\n6 \u00bb\tvorm.\t308\t100\t16,6\t0,236\t0,039\n\tPro Tag\t1312\t\u2014\t-\t1,023\t\u2014\n\t\t\t25. April.\t\t\t\n9 Uhr\tvorm.\t120 1\t100\t21,1\t0,117\t0,039\n12 \u00bb\t\u00bb\t144\t100\t17,8\t0,118\t0,039\n415 \u00bb\tnachm.\t180\t100\t24,9\t0,207\t0,044\n6 >\t\u00bb\t80\t80\t19,4\t0,090\t0,072\n9 \u00bb\t\u00bb\t154\t50\t8,7\t0,124\t0,041\n12 \u00bb\t\u00bb\t158\t100\t15,7\t0,115\t0,038\n6 \u00bb\tvorm.\t288\t100\t12,1\t0,161\t0,027\n\tPro Tag\t1124\t\u2014\t1 \u201d\t0,932\t\u2014\nWir ersehen aus den Tabellen und Kurven, wie, genau wie in Versuch V, nach der Aufnahme des Fleisches eine starke Steigerung der Harns\u00e4ureausscheidung sofort einsetzt. Die Form der Stundenkurve ist fast dieselbe wie im Versuch V, kleine Abweichungen k\u00f6nnen das charakteristische Gesamtbild keineswegs beeintr\u00e4chtigen.\nAuffallend jedoch ist die H\u00f6he der Kurve VI. Die Steigerung ist eine gr\u00f6\u00dfere als in Kurve V und zwar ist die absolute H\u00f6he der Kurve eine gr\u00f6\u00dfere. Der Anstieg der Nachmittagskurve unter der Fleischwirkung \u00fcber die Vormittagskurve ist um nur weniges h\u00f6her wie bei Kurve V. Diese absolute h\u00f6here Lage lie\u00df schon von vornherein vermuten, da\u00df die Kurve bei fleischfreier Ern\u00e4hrung auch h\u00f6her l\u00e4ge. Und dem ist auch so.\nAm 18. April wurde die Nahrung pl\u00f6tzlich gewechselt, nach dem reichlichen Fleischgenu\u00df wurde fleischfreie Kost in der oben angegebenen Weise genommen.\nWir sehen, wie am 18./IV. die Kurve am Morgen beginnend einen steilen Abfall zeigt; wir erreichen bei fleisch-","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure. 23\nfreier Ern\u00e4hrung noch Werte von 0,113 g Harns\u00e4ure in 3 Stunden, eine Zahl, die dem h\u00f6chsten Werte vom 4. M\u00e4rz in Versuch V bei 240 g Fleisch im Betrage von 0,136 g Harns\u00e4ure sehr nahe kommt. Doch der Abfall der Ausscheidung erfolgt rasch, und am n\u00e4chsten Tage ist eine fast gerade Linie erreicht. Die Kurve ist bereits oben Seite 10 beschrieben, die dreist\u00fcndlichen Differenzen am Tag bewegen sich in wenigen Milligrammen.\nDie H\u00f6he der Gesamtkurve ist eine ungew\u00f6hnlich gro\u00dfe. Die Versuchsperson scheidet am Tag 0,195 g im Mittel Harns\u00e4ure mehr aus als die beiden andern Versuchspersonen. Ich glaube, ' da\u00df der Einflu\u00df der Individualit\u00e4t f\u00fcr die Ausscheidung der Harns\u00e4ure mit diesen Resultaten wieder eine St\u00fctze erhalten hat.\nEs ist klar zu erkennen, da\u00df jedes Individuum seinen eigent\u00fcmlichen Minimalfaktor f\u00fcr Harns\u00e4ureausscheidung am Tage bei fleischfreier Nahrung hat. Ebenso deutlich aber sieht man, da\u00df dieser individuelle Unterschied nur ein Unterschied in der Gr\u00f6\u00dfe der Ausscheidung ist, und da\u00df kein Unterschied in der Form der st\u00fcndlichen Ausscheidungskurve besteht.\nFerner zeigt sich, wie bei der Versuchsperson das Minimum der Ausscheidung bereits am 2. Tage erreicht wird. Wir haben als Gesamtharns\u00e4uremenge am 2. Tag nach der Fleischnahrung 0,51 g u, am 5. Tag bei gleicher Nahrung ebenfalls 0,51 g \u00fc.\nDie dazwischen liegenden Tage, an denen die Harns\u00e4ure als Tagesmenge direkt bestimmt wurde, zeigen etwas kleinere Werte. Das ist eine Beobachtung, die wir immer gemacht haben.\nEs scheint, da\u00df unsere Harns\u00e4urewerte immer etwas zu gro\u00df sind; ob das rechnerische Differenzen, oder ob die Werte analytisch immer etwas zu gro\u00df sind, haben wir nicht untersucht. da der Fehler f\u00fcr das Resultat, das wir erstrebten, ganz irrelevant ist.\nNach f\u00fcnf Tagen fleischfreier Kost wird dieselbe Portion Fleisch von neuem gegeben, wie vor der fleischfreien Periode.\nLeider hinderten anderweitige Berufsgesch\u00e4fte die Versuchsperson, um 6 Uhr rechtzeitig Urin zu lassen, soda\u00df die","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nPaul Pfeil, Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme etc.\nPortion von 3 \u2014 9 zusammengefa\u00dft werden mu\u00dfte. Trotzdem sehen wir auch hier den absolut charakteristischen prompten Anstieg, der jedoch in der Gesamttagesmenge nicht ganz die am 17./IV. ausgeschiedene Harns\u00e4uremenge erreicht, die Differenz betr\u00e4gt 0,14 g Harns\u00e4ure. Der n\u00e4chste Tag bringt dieselbe Form wie vorher, nur steigt hier die Ausscheidung wieder etwas \u00fcber die Summe der Ausscheidungen vom 17.UV., und zwar um nur 27 mg; das ist eine Zahl, die in die Fehlergrenzen der 7 Bestimmungen f\u00e4llt. (Pro Analyse 0,004 g.)\nWas uns hier am meisten interessiert, ist die wieder auftretende charakteristische Form bei Fleischaufnahme. Der dritte Tag wurde benutzt, um den Kulminationspunkt der Harns\u00e4ureausscheidung festzustellen ; er liegt wahrscheinlich in der vierten Stunde nach der Fleischzufuhr.\nNach diesem Versuch VI ist anzunehmen, da\u00df der gesunde Mensch auch nach Entw\u00f6hnung von Fleischnahrung sofort prompt nach ihrer Wiederaufnahme mit hoher Harns\u00e4ureausscheidung reagiert.\nDie Gr\u00f6\u00dfe der Reaktion scheint individuell verschieden. W\u00e4hrend die Differenz der Tagesmengen Harns\u00e4ure im Harn in Versuch V zwischen fleischfreier Ern\u00e4hrung und Fleischnahrung im Mittel 0,395 g pro Tag betr\u00e4gt, ist sie in Versuch VI bei anderer Versuchsperson 0,5 g pro Tag.\nDie Form der dreist\u00fcndigen t\u00e4glichen Ausscheidungskurve der Harns\u00e4ure ist bei den untersuchten drei Ern\u00e4hrungsformen immer eine gleiche charakteristische, die individuellen Faktoren nicht unterworfen ist. Sie n\u00e4hert sich bei fleischfreier und stickstofffreier Kost der geraden Linie mit leichtem Anstieg am Morgen, bildet dagegen bei Fleischzufuhr eine in ihrer Form charakteristische Kurve mit einem hohen Anstieg nach Aufnahme des Fleisches.\nAn dieser Stelle sei es mir gestattet, Herrn Dr. Soetbeer f\u00fcr die Anregung und Unterst\u00fctzung bei Abfassung dieser Arbeit meinen herzlichsten Dank auszusprechen.","page":24}],"identifier":"lit17866","issued":"1903-04","language":"de","pages":"1-24","startpages":"1","title":"\u00dcber den Einflu\u00df der Nahrungsaufnahme auf die Ausscheidung der Harns\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:23:26.682593+00:00"}