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{"created":"2022-01-31T13:50:37.917123+00:00","id":"lit17897","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Galeotti, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 40: 492-549","fulltext":[{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die sogenannten Metaliverbindungen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach der Theorie der chemischen Gleichgewichte.\nVon\nG. Galeotti.\nMit sieben Textfiguren und zwei Tafeln.\n(Der Redaktion zugegangen am 2. Dezember 1903.)\nDas Studium der sogenannten Metallverbindungen der Eiwei\u00dfstoffe hat stets eine sehr wichtige Rolle in der Chemie der Eiwei\u00dfk\u00f6rper gespielt insofern, als man zu wiederholten Malen versucht und gehofft hat, vermittelst derselben die Gr\u00f6\u00dfe und Zusammensetzung der Eiwei\u00dfmolek\u00fcle zu bestimmen. Aber die Verschiedenheit und Unbest\u00e4ndigkeit der erhaltenen Resultate gestatten es gewi\u00df nicht, zu behaupten, da\u00df diese Verbindungen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper mit den Metallsalzen, mit den Halogenen, den S\u00e4uren und Rasen nach konstanten Koeffizienten vor sich gehen.\nEinen Reweis daf\u00fcr findet man beim Durchlesen der Resultate, welche ich jetzt kurz zusammenfassen werde. Ich beginne mit den Untersuchungen, die sich auf das sogenannte Rindungsverm\u00f6gen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper den S\u00e4uren und Rasen gegen\u00fcber beziehen. Diese Untersuchungen stehen ja ln gewissem Zusammenh\u00e4nge mit der Frage, welche ich zu behandeln unternommen habe.\nSeit Rerzelius\u2019 Zeiten ist es bekannt, da\u00df viele Eiwei\u00dfk\u00f6rper die Eigenschaft besitzen S\u00e4uren und Rasen teilweise zu binden, obgleich es sich nicht um eine eigentliche Neutralisierung handelt, da ja ein gr\u00f6\u00dferer oder kleinerer Teil der Rase oder des Salzes immer frei bleibt, Mulder, Schmidt und Danilewsky suchten die gebundenen Anteile zu bestimmen, und in neuerer Zeit wiederholten andere Autoren diese Re-stimmungen mit verschiedenen Methoden.\nSj\u00f6qvistp) berechnete die vom Albumin gebundene HCl, indem er feststellte, wie die elektrische Leitungsf\u00e4higkeit einer","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 493\nverd\u00fcnnten L\u00f6sung dieser S\u00e4ure durch die Hinzuf\u00fcgung des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers beeinflu\u00dft wurde. Er nimmt an, da\u00df eine Verbindung stattf\u00e4nde zwischen dem Albumin (das wie eine schwache Base reagieren w\u00fcrde) und der S\u00e4ure, welche dann die hydrolytische Dissoziation erlitte. Sodann fand er Verschiedenheiten in diesen Verbindungen je nach den Konzentrationen der Substanzen, welche auf einander reagieren sollten.\nCohnheim (2) bestimmte die von gewissen Eiwei\u00dfk\u00f6rpern gebundene HCl-Menge durch Experimente mit Zuckerinversion, welche die Konzentration der Ei-Ionen ergaben, die nach Hinzuf\u00fcgung des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers frei geblieben waren. Er fand auch, da\u00df die gebundene Quantit\u00e4t je nach der Konzentration und der Temperatur schwankt.\nSo z. B. fand er bei einer Protalbumose\nbei einer Temp, von 400 in 2.5 \u00b0/oigen L\u00f6sungen bis 4.32 \u00b0/o der HCl\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0\"^ o o\t\u00bb 1,25 \u00b0loigen\t\u00bb\t\u00bb 3.60 \u00b0/o\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t600\t\u00bb 2.5 \u00b0/oigen\t\u00bb\t\u00bb 3.23 >\t\u00bb\t\u00bb\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb 60\u00b0\t\u00bb 5\t\u00b0loigen\t\u00bb\t4,90 \u00b0/o\t\u00bb\nB u g a r s z k y und L i e b e r m a n n (8) bestimmten die H-Ionen und die OH-lonen, welche in einer HCl- oder NaOH-L\u00f6sung nach Hinzuf\u00fcgung von Albumin freigeblieben waren, indem sie die E. K. diseer Kette\nPt beladen mit H j S\u00e4ure j Base j Pt beladen mit H absch\u00e4tzten. Sie fanden, da\u00df das Bindungsverm\u00f6gen bez\u00fcglich der HCl anfangs proportional mit der Steigerung der Konzentration des Albumins zunimmt, dann langsamer zu steigen fortf\u00e4hrt, was einen Gleichgewichtszustand anzeigt, in welchem die Komponenten der Verbindung HCl-Alb. sich in gewisser Menge regenerieren. Auch hinsichtlich des Bindungsverm\u00f6gens von Na OH wurden Werte gefunden, die je nach der Konzentration des Albumins verschieden sind.\nSpiro und Pemsel(4) behaupteten, man k\u00f6nne das Albumin nicht als eine echte S\u00e4ure oder als eine echte Base betrachten, und der Neutralisationsproze\u00df, welcher sich vollzieht, wenn man das Albumin entweder mit einer Base oder einer S\u00e4ure behandelt, sei nicht als eine einfache Salzbildung zu betrachten. Man erh\u00e4lt eine Verteilung der S\u00e4ure oder der Base im Albumin\n33\nPloppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. XL.","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"494\nG. Galeotti,\n(gebundener Teil) und im Wasser (freier Teil), welche vollkommen mit so vielen anderen wohl studierten Verteilungsprozessen \u00fcbereinstimmt.\nGohnheim und Kr\u00fcger(5) und Bohrer(6) wandten andere Methoden an, die in der F\u00e4llung der Eiwei\u00dfs\u00e4ureverbindung vermittelst phosphorwolframsauren Calciums, Pikrins\u00e4ure oder K2HgJ4 und folgender Titrierung des Filtrats bestanden. Auf diese Weise erhielten sie Verbindungs Verh\u00e4ltnisse zwischen der S\u00e4ure und dem Albumin, die von einander selbst um 10\u201418\u00b0/o verschieden sind.\nDessen ungeachtet, trotzdem die meisten oben erw\u00e4hnten Autoren sich f\u00fcr eine echte Verbindung zwischen S\u00e4ure und Albumin \u00e4hnlich derjenigen, welche z. B. zwischen einer S\u00e4ure und dem Ammoniak eintritt, aussprechen, ist es wohl wahrscheinlicher, da\u00df ein solcher Vorgang als eine Adsorptionserscheinung von seiten des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers der S\u00e4ure gegen\u00fcber betrachtet werden ma\u00df, und da\u00df diese Erscheinung durch die Gesetze der chemischen Gleichgewichte reguliert wird.\nWas die Verbindungen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper mit den Metallen betrifft, so finden wir in der Literatur zahlreiche Untersuchungen, die sehr verschiedene Resultate ergeben haben.\nMir scheint es nutzlos, alle diese Arbeiten hier anzuf\u00fchren, weil dies in j\u00fcngster Zeit mit besonderer Sorgfalt und Ausf\u00fchrlichkeit durch Schulz(7) geschehen ist; ich beschr\u00e4nke mich deshalb darauf, diejenigen Resultate zu besprechen, welche in engerem Zusammenhang mit meinen Untersuchungen stehen, ohne dabei auch nur eine chronologische Ordnung innezuhalten.\nZsigmondy(8) hat die Beziehungen zwischen L\u00f6sungen von kolloidalem Gold und den Eiwei\u00dfk\u00f6rpern studiert und ist zu der Schlu\u00dffolgerung gelangt, da\u00df zwischen diesen Substanzen keine echte chemische st\u00f6chiometrische Verbindung existiert.\nSchulz und Zsigmondy(9) haben in Mischungen von Globulin und kolloidalem Gold ein homogenes rotes Pr\u00e4zipitat erhalten, das sich wieder aufl\u00f6sen kann, und in welchem der Goldgehalt ein sehr schwankender sein konnte. Paal(10) hat \u00e4hnliche Untersuchungen ausgef\u00fchrt mit einigen Metallen im kolloidalen Zustande (Ag, Hg, Au) und gewissen eiwei\u00df\u00e4hnlichen","page":494},{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 495\nSubstanzen, die er Lvsalbins\u00e4ure und Protalbins\u00e4ure nennt. Er gibt zu, da\u00df diese S\u00e4uren mit den erw\u00e4hnten Metallen mehr oder weniger l\u00f6sliche Salze bilden, hat jedoch beobachten k\u00f6nnen, da\u00df man, wenn man solche Zusammensetzungen der Dialvse unterwirft, im \u00e4u\u00dferen Wasser des Dialysators die organische S\u00e4ure wiederfindet, w\u00e4hrend sich keine Spur von dem Metall darin befindet. Schulz bemerkt mit Recht, \u00abw\u00e4re\n7\ndas Schwermetall in organischer Bindung in den S\u00e4uren vorhanden, so m\u00fc\u00dfte es darin zugleich diffundieren\u00bb.\nDurch eine besondere Methode gelang es Paal(10), den Metallgehalt dieser Pr\u00e4parate bedeutend zu erh\u00f6hen, bis er die Zahlen 70\u201490\u00b0/o f\u00fcr Ag, 40\u00b0/o f\u00fcr Hg und 93 \u00b0/o f\u00fcr Au erreichte.\nDie Untersuchungen \u00fcber die Verbindungen des Albumins mit dem Pt haben \u00e4u\u00dferst verschiedenartige Resultate ergeben. Schon Diakonow(ir) und sp\u00e4ter Fuchs (12) haben nachgewiesen, da\u00df man mittels einfacher Waschung mit Wasser das Pt aus dem Pr\u00e4zipitat, das sich gebildet hat, so extrahieren kann, da\u00df der Gehalt aus diesem Metall bis auf 0,8 \u00b0/o sinken kann, w\u00e4hrend Fuchs aus mehreren Analysen 7.95, 8,77 und 7.6\u00b0/o erhielt.\nF\u00fcr das Ag erh\u00e4lt man auch von einander sehr abweichende Zahlen. Lieberk\u00fchn(13) erhielt f\u00fcr Eieralbumin einen Maximalsilbergehalt von 6,1 bis 6,260/o, Loew(14), als er mit einem vermittelst der Dialyse gereinigten Eieralbumin experimentierte, bis sein Gehalt an Aschenbestandteilen auf 0,12 \u00b0/o sank, erhielt folgende Resultate.\nEine 5\u00b0/oige Albuminl\u00f6sung ergibt mit einer l\u00b0/oigen AgN03-L\u00f6sung keinen Niederschlag, mit einer 5\u201410\u00b0/oigen L\u00f6sung dieses Salzes aber einen sehr reichlichen. Aus dem durch H2S04 behandelten Albumin erhielt er vermittelst 1 \u00b0/o AgN03 einen Niederschlag, der, mit Wasser und Alkohol gewaschen, 2,17\u00b0/o Ag ergab. Nachdem er den S\u00e4uregehalt der Fl\u00fcssigkeit erh\u00f6ht hatte, erhielt er auch eine Erh\u00f6hung des Silbergehalts in dem Niederschlag. Bei Verwendung von 5\u00b0/oigen L\u00f6sungen von AgN03 erhielt er folgende Zahlen f\u00fcr den Silbergehalt im Niederschlag : 4,39,3,91, 4,64\u00b0/o. Daraus ersieht man, da\u00df auch bei L\u00f6ws Experimenten der Prozentgehalt des Metalls im Niederschlag mit der Steigerung der Konzentration des Salzes in den verwendeten L\u00f6sungen zunimmt.\n33*","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"496\nG. Galeotti,\nSiegfried(15) fand bei einem seiner Pr\u00e4parate von Eiwei\u00df und Eisen (Carniferrin), da\u00df der Eisengehalt zwischen 35\u00b0/ound 50\u00b0/o schwankte, je nach der Konzentration der verwendeten Eisenchloridl\u00f6sung, und auch f\u00fcr andere Metallsalze erhielt man durch die Analyse der Niederschl\u00e4ge sehr von einander abweichende Zahlen, wie man aus der weiter unten befindlichen Tabelle ersehen kann.\nFano und Enriques(16) kommen in einer k\u00fcrzlich ver\u00f6ffentlichten Arbeit, nachdem sie die Frage gestellt haben, ob wirkliche Verbindungen zwischen Blutserum oder anderen Eiwei\u00df-\nk\u00f6rpern und Eisensalzen oder anderen Elektrolyten zustande kommen, infolge geeigneter Experimente zu der Schlu\u00dffolgerung, da\u00df nichts uns gestatte, diese Frage zu bejahen, und da\u00df nichts uns beweise, da\u00df die Eiwei\u00dfk\u00f6rper in Wirklichkeit in den organischen Fl\u00fcssigkeiten mit den Salzen verbunden seien.\nBetrachten wir nun die Untersuchungen mit den Kupfersalzen. Harnack(17) ist der Autor, welcher sich am meisten mit diesem Gegenstand besch\u00e4ftigt hat: er berichtet \u00fcber die Resultate der Forscher, die ihm vorausgingen. F\u00fcr das Eieralbumin wurden folgende Werte gefunden\nRose\nMulder\nMitscherlich\nLieberk\u00fchn\nBielitzki\nLassaigne\n1.5\t\u20141,69 \u00b0/o GuO\n4,44\t\u00b0/o\t\u00bb\n2,8 \u20143,3\t\u00b0/o\t\u00bb\n4.6\t\u00b0/o\t\u00bb\n4,72\u20145,19 \u00b0/o\t*\n4,95\t\u00b0/o\t\u00bb\ndie, wie man sieht, sehr wenig mit einander \u00fcbereinstimmen. Harnack selbst fand in 18 Analysen zwei Reihen von Werten, und die Durchschnittszahlen derselben entsprechen 1,35 \u00b0/o Cu und 2,64\u00b0/oCu. Die erste Verbindung wurde gewonnen, wenn im Eiwei\u00df-, die letztere, wenn in Kupfersalz\u00fcberschu\u00df ausgef\u00e4llt wurde. Au\u00dferdem sagt er, und dies ist wichtig und der Erw\u00e4hnung wert, da\u00df \u00abbei der Herstellung dieser Pr\u00e4parate die Ausf\u00e4llung niemals nach bestimmten Mengenverh\u00e4ltnissen geschah\u00bb. Wenn er einer Albuminl\u00f6sung gerade soviel Kupfersalz hinzuf\u00fcgte, wie es das oben gefundene Verh\u00e4ltnis verlangte, so erhielt er nie einen Niederschlag, sondern zur Erreichung desselben war es n\u00f6tig, einen Kupfersalz\u00fcberschu\u00df hinzuzuf\u00fcgen.","page":496},{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n497\nMonier(18) erhielt Kupferalbuminate mit l,5\u00b0/oCu, Chittenden und Whitehouse(19) erhielten ziemlich schwankende Resultate. In den durch einfache F\u00e4llung gewonnenen Kupfer-albuminaten fanden sie 0,71\u2014l,21\u00b0/oCu. Wurde dann der Niederschlag in NaC03 aufgel\u00f6st und wieder durch HCl gefallt, so stieg der Kupfergehalt auf 1,71 \u00b0/o und nach Wiederholung dieses Vorgangs auf 2,19\u00b0/o. Brunner erhielt bei einer einzigen Analyse 1,34 \u00b0/o.\nF\u00fcr andere Eiwei\u00dfk\u00f6rper haben wir die Untersuchungen von Ritthausen, vonRitthausen undPott('20) und vonSchulz(21). Der erstere besch\u00e4ftigte sich mit den Kupferverbindungen verschiedener pflanzlicher Eiwei\u00dfk\u00f6rper und erhielt folgende Zahlen : Glutencasein aus Weizen 16,97\t\u00b0/o\tCuO\nGasein aus Speltkleber 14,01\u201415.23 \u00b0/o\t\u00bb\nLegumin aus Hafer\t13,53\t\u00b0/o\t\u00bb\nLegumin aus Erbsen 15,61\t\u00b0/\u00b0\t\u00bb\nLesumin aus Saubohnen 13.61\u201414,10 \u00b0/o\t\u00bb\nConglutin aus Lupinen 11,18\u201413,38 \u00b0/o\t\u00bb\nRitthausen und Pott erhielten einen Niederschlag von Casein der Milch, welcher 16\u201417 \u00b0/o CuO enthielt.\nSchulz fand, da\u00df das Albuminat eines in der Sepiaschulpe vorkommenden Eiwei\u00dfk\u00f6rpers bis zu 20\u00b0/oCuO zu binden vermochte. Gr\u00fcbler experimentierte mit einem kristallinischen Protein aus den K\u00fcrbissamen, und es ergab sich ihm eine Kupferverbindung, die 1,08 \u00b0/o CuO enthielt.\nUm nun zu sehen, wie die Verh\u00e4ltnisse der verschiedenen von einem einzigen Proteid \u2014 dem Eieralbumin \u2014 gebundenen Metalle variieren, bringe ich umstehend eine Tabelle von Schulz, der ich jedoch auch die sich auf das Cu beziehenden Zahlen hinzuf\u00fcge, welche Schulz ausgelassen hat.\nDie meisten der S. 498 zitierten Autoren bem\u00fchen sich, ihre analytischen Resultate mit den Gesetzen der \u00c4quivalenz in \u00dcbereinstimmung zu bringen, wie unter dem gebieterischen Eindruck, da\u00df es nicht m\u00f6glich sei, irgend eine chemische Erscheinung ohne Anwendung dieser Gesetze zu studieren. In Wirklichkeit scheinen aber solche Bem\u00fchungen nicht sehr vom Gl\u00fcck beg\u00fcnstigt zu werden, und wir finden oft in den oben erw\u00e4hnten Arbeiten Ausdr\u00fccke oder Tatsachen, die v\u00f6llig mit den die Autoren beherrschenden Gedanken im Widerspruche stehen.","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"498\nG. Galeotti,\n\tCu \u00b0/o\tAg \u00b0/o\tPt \u00b0/o\tHg o/o\tPb \u00b0/o\tZn o/o\tFe \u00b0/o\nMulder . . .\t3,55* 2 3 4)\tIRSpil:\t' *\t\u2014\t\u2014\t\t\nMitscherlich .\t2,24\u20142,64 9\t\u2014\t\u25a0 \u25a0 \u2014- \u25a0\t\t\u2014\t\u2022'\u25a0*** ;\t\u2014\nBielitzki . . .\t3,77\u20144,15 \u2018)\tL Hi\t|HgH\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nLassaigne . .\t3,96 b\t\u2014\t\u2014\u2022\t\u2014\t\u2014\t\t\u2014\nM\u00f6rner . . .\t1,2\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nHarnack . . .\t1,35\u20142,64\t\u2014\t\u2014\t1'W'l\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nRose ....\t1,20\u20141,35 b\t\u2014\tr~\t\u2014\t\u2014\t2,16\t1,99\nLieberk\u00fchn .\t3,68 b\t6,1 6,26\t\t\u00a7Js\t2 b\t3,7\t\u2014\nSchwarzenbach\t\u2014\t\u2014\t5,7\t\u2014\t\t\u2014\t\u2014\nDiakoncw . \u2022\t\u2014\t\u2014\t0,8\u20146,3\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nFuchs ....\t\t3,3\t0,8\u20145,9 8,1\t1\t\t1\t\nCom maille . .\t\u2014\t\u2014\t9-10, 8,02\t\u2014\tr - ,U\u00bb \"/ ;\t1\t\u2014\nLoew ....\t\t2,17, 2,28 4,31, 4,39. 4,64\t\t\t\t\t\nChittenden u. Whitehouse\t0,7, 1,21 1,71, 2,19\t3,91, 4,09 4,86, 5,72\t\u2014\t2,89\t2,2-2,83) 2,4\u201432,14)\t0,91\t0,95\nBrunner. . .\t1,34\t\u2014\t\u2014\t7,5\t\u2014\t\u2014\t1,06\nHarns\tLek z. B.,\tder zuers\tt versieh\tert,\tes sei i\tihm\tge-\nlungen, die Existenz von zwei verschiedenen, aber typischen Verbi ndungskoefficienten zwischen Albumin und Cu nachzuweisen, welche sich wie 1 : 2 verhielten, mu\u00df sp\u00e4ter, wie wir gesehen When, bekennen, da\u00df, wenn man Albumin und Kupfersalz in dem erw\u00e4hnten Verh\u00e4ltnis miteinander vermischt, sich durchaus kein Niederschlag bildet, und er gibt auch zu, da\u00df die Verbindung des Eiwei\u00dfk\u00f6rpers mit dem Cu so labil sei, da\u00df die einfache, aber lange fortgesetzte Waschung mit Wasser gen\u00fcge, um das ganze Metall fortzuschwemmen. Paal versichert uns, es existierten zwei ganz bestimmte Salzverbindungen zwischen den Schwermetallen und den von ihm dargestellten Proteinderivaten, w\u00e4hrend er nachher, wie gesagt wurde, findet,, da\u00df in der Dialyse die Proteins\u00e4ureradikale sich von dem Metall-\n9 Berechnet aus den auf Seite 496 dargestellten Werten von CuO.\n2)\tKeine konstanten Werte.\n3)\tMit basischem Bleiacetat gef\u00e4llt.\n4)\tMit neutralem Bleiacetat gef\u00e4llt.","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 499\nsalze trennten, so da\u00df erstere durch die Membrane hindurchgehen, letzteres hinter derselben zur\u00fcckbleibt. Au\u00dferdem gelingt es ihm selbst, Mischungen zu pr\u00e4parieren, welche mehr als 70\u00b0/o Ag oder 93\u00b0/o Au enthalten, Zahlen, welche diejenigen irgend einer m\u00f6glichen Verbindung \u00fcbersteigen. Wenn ferner die silberhaltigen Albuminate (des Eiereiwei\u00dfes) den beiden kupferhaltigen Albuminaten Harnacks entspr\u00e4chen, so m\u00fc\u00dften sich Albuminate mit nur 2,2\u00b0/o und 4,4\u00b0/o Ag finden. In der Tat finden sich Zahlen, welche diesen nahe kommen, in den Analysen von Loew. aber eingeschaltet in einer Reihe von\nv\t7\to\nanderen Werten, die fast mit Stetigkeit variieren, wie folgt:\n2,17\u20142,28\u00b0/o (Loew), 3,3\u00b0/o (Fuchs), 3,91\u20144,09\u00b0/o Chit-tenden-Whitehouse), 4,39\u00b0/o\u20144,64\u00b0/o (Loew), 4,86\u20145,72\u00b0/o (Chittenden-Whitehouse), 6,1\u20146,26\u00b0/o (Lieberk\u00fchn).\nIn \u00e4hnlicher Weise berechnet Harnack, man m\u00fcsse, wenn man seine kupferhaltigen Albuminate zur Grundlage nehme, platinhaltige Albuminate des Eiereiwei\u00dfes finden, in welchen zwei Atome Pt f\u00fcr jedes Molek\u00fcl vorhanden w\u00e4ren, d. h. man m\u00fc\u00dfte in diesen 7,9 \u00b0/o Pt erhalten.\nNun hat allerdings Fuchs diesen nahekommende Werte gefunden, aber sie sind in der folgenden Reihe eingeschaltet:\nrD\tj\t<0\t<0\n0,8\u00b0/o (Diakonow und Fuchs), 5,7\u00b0/o (Schwarzenbach), 6,3\u00b0/o (Diakonow), 7,6\u20148,77\u00b0/o (Fuchs), 9,10\u00b0/o (GommaiIle), und etwas \u00c4hnliches l\u00e4\u00dft sich bez\u00fcglich anderer Metalle (Hg, Pb, Zn, Fe) widerholen, wie sich aus der oben angef\u00fchrten Tabelle ergibt.\nWenn man endlich eine echte Verbindung zwischen den Metallen und den Eiwei\u00dfmolek\u00fclen ann\u00e4hme, wie k\u00f6nnte man dann den sehr gro\u00dfen Unterschied zwischen der von Eiwei\u00df-\nk\u00f6rpern verschiedener Natur gebundenen Cu-Menge erkl\u00e4ren, wie sich aus den auf S. 497 angef\u00fchrten Zahlen ergibt? Man m\u00fc\u00dfte annehmen, da\u00df das Molekulargewicht der Eiwei\u00dfk\u00f6rper in sehr gro\u00dfen Grenzen schwanken k\u00f6nnte, oder da\u00df, w\u00e4hrend z. B. ein Molek\u00fcl Eiereiwei\u00df imstande w\u00e4re, 1 oder 2 Atome Cu zu binden, ein Molek\u00fcl Pflanzeneiwei\u00df imstande w\u00e4re, 15 oder 20 zu binden, was doch h\u00f6chst unwahrscheinlich ist.","page":499},{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"500\nG. Galeotti\nSchon ans dieser kritischen Pr\u00fcfung der in bezug auf diese Frage angestellten Untersuchungen erhellt mithin, da\u00df bei der Bildung der Metallalbuminate das Gesetz der \u00c4quivalenz sich nicht bewahrheitet, und man wird nachher aus dem Folgenden ersehen, wie sehr meine Experimente dieser Behauptung zur St\u00fctze dienen. Von welcher Natur sind nun diese sogenannten x) Verbindungen ?\nDiese Frage hat beim gegenw\u00e4rtigen Stande der Chemie keine fundamentale Bedeutung.\nheutzutage wird allgemein anerkannt, da\u00df zwischen den physikalischen Gemischen und den echten chemischen Verbindungen in bestimmten Verh\u00e4ltnissen verschiedene Zust\u00e4nde mehr oder weniger inniger Bindung zwischen Substanzen von verschiedener Beschaffenheit existieren, und da\u00df wir \u00fcber die Natur dieser Vorg\u00e4nge2) (die mit den Namen Adh\u00e4sion, Adsorption, Verteilungsf\u00e4higkeit, Bildung fester L\u00f6sungen usw. bezeichnet wurden) ebensowenig wissen, wie \u00fcber die innere Zusammensetzung der wahren Verbindungen.\nF\u00fcr den Chemiker ist es aber von geringem Interesse, ob der Vorgang, welcher in dem einen oder dem anderen Falle sich vollzieht, mit dem einen oder dem anderen Namen bezeichnet werden mu\u00df ; wohl aber ist es von Wichtigkeit, das\n0 Schulz macht in seiner sch\u00f6nen Monographie \u00abdie Gr\u00f6\u00dfe des Eiwei\u00dfmolek\u00fcls\u00bb folgende Bemerkungen:\n\u00abIch habe den Ausdruck \u00abVerbindung\u00bb, z. B. Kupfereiwei\u00dfverbindung, mehrfach gebraucht. Ich verwende diesen Ausdruch der - K\u00fcrze halber da, wo Eiwei\u00df mit einem anderen Stoffe in Reaktion tritt, ohne damit anzeigen zu wollen, da\u00df die betreffenden Reaktionsprodukte f\u00fcr chemische Verbindungen im Sinne der Valenztheorie zu halten sind. Eine Hauptaufgabe dieser Abhandlung war es gerade, da\u00df gezeigt wird, da\u00df bisher keine zwingenden Gr\u00fcnde vorliegen, um z. B. bei den Metallalbuminaten, oder sp\u00e4ter bei den Halogenalbuminaten, Verbindungen der Eiwei\u00dfstoffe nach st\u00f6chiometrischen Gesetzen annehmen zu m\u00fcssen\u00bb. Auch ich stimme mit diesem Autor \u00fcberein, eine solche Einschr\u00e4nkung zu machen, und insofern es bequem ist, wenn auch in anderer Bedeutung, diese Ausdr\u00fccke beizubehalten, namentlich den Ausdruck Albuminat (z. B. Silberalbuminat, Kupferalbuminat), die ich weiter verwenden werde, um die Niederschl\u00e4ge des Albumins mit den Metallsalzen zu bezeichnen.\n2) Cfr. in dieser Hinsicht : Bemmelen, Zeitschr. f. physik. Chemie, Bd. XVIII, S. 321 und Nernst, Theoretische Chemie, 2. Auflage, S. 32.","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 501\nGesetz zu bestimmen, welches die Bildung der Verbindung bestimmt; dieses Gesetz wird im Falle der Verbindungen in bestimmten Verh\u00e4ltnissen einfach durch konstante Koeffizienten, in den anderen F\u00e4llen durch mehr oder weniger komplizierte Funktionen der Konzentrationen, der Temperatur und des Druckes dargestellt werden.\nFolglich besteht das Problem, welches am meisten des Studiums w\u00fcrdig ist, darin, solche Funktionen vermittelst der Bestimmung der Gleichgewichtszust\u00e4nde in den Systemen, mit deren Untersuchung man sich besch\u00e4ftigt, kennen zu lernen.\nEinleitende Untersuchungen\nMischt man eine L\u00f6sung von Albumin (Eieralbumin oder umalbumin) mit einer L\u00f6sung von CuS04 oder AgN03 in verschiedenen Verh\u00e4ltnissen, so kann man Erscheinungen der Ausf\u00e4llung sowie der Wiederaufl\u00f6sung des Niederschlags1) beobachten. Bringt man in ein Gl\u00e4schen wenige Zehntel Kubikcenti-meter einer n/io-L\u00f6sung von CuS04 und f\u00fcgt dann vermittelst einer\nB\u00fcrette Tropfen um Tropfen einer ca. 3\u00b0/oigen Albuminl\u00f6sung hinzu, so sieht man zuerst, wie sich ein dichter Niederschlag bildet, der dann bei Hinzuf\u00fcgung einer gr\u00f6\u00dferen Menge von Albumin sich wieder aufl\u00f6st, und so erh\u00e4lt man endlich eine homogene L\u00f6sung. F\u00fcgt man noch CuS04 hinzu, so erh\u00e4lt man einen neuen Niederschlag, den man alsdann wiederum durch einen \u00dcberschu\u00df von Albumin wieder aufl\u00f6sen kann.\nAlsdann erh\u00e4lt man f\u00fcr eine gewisse Reihe von Beziehungen zwischen der Menge des Albumins und derjenigen des CuS04 stets einen reichlichen Niederschlag. Letzterer f\u00e4llt langsam und hinterl\u00e4\u00dft eine Fl\u00fcssigkeit, die durchaus nicht klar ist, wenn man relativ kleine Mengen CuS04 verwendet\nfl In dieser Hinsicht erw\u00e4hne ich folgende bibliographische Notizen: Rose (22) fand, da\u00df ein frisch hergestelltes Kupferalbuminat sich in einem \u00dcberschu\u00df von Albumin l\u00f6st, und Mitscherlich versichert, es l\u00f6se sich auch wieder auf in einem \u00dcberschu\u00df von Salz. Neebe(22) konstatierte, da\u00df der durch Einwirkung des essigsauren Cu auf das Albumin erhaltene Niederschlag sich l\u00f6st, wenn man die Konzentration des Acetats erh\u00f6ht. Auch Harnack fand, da\u00df ein \u00dcberschu\u00df an Albumin oder CuS04 gen\u00fcgt, um den Niederschlag, der sich zuerst gebildet hatte, wieder aufzul\u00f6sen.","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"502\nG. Galeotti,\nhat; er f\u00e4llt dagegen sogleich und hinterl\u00e4\u00dft eine sehr klare Fl\u00fcssigkeit, wenn die Mischung mit gr\u00f6\u00dferen Mengen von Kupferl\u00f6sung gemacht wurde.\nIn allen beiden F\u00e4llen jedoch enth\u00e4lt die durch Filtrierung geschiedene Fl\u00fcssigkeit noch reichlich Albumin, wie man beim Kochen der Fl\u00fcssigkeit sehen kann, weil sie alsdann tr\u00fcbe wird und hierauf einen reichlichen flockigen Niederschlag gibt: zuweilen gerinnt sie auch in kompakter Weise.\nIn den Mischungen von Silbernitrat und Albumin sind diese Erscheinungen noch deutlicher.\nTr\u00f6pfelt man eine Albuminl\u00f6sung in einige Kubikcentimeter einer l\u00b0/oigen L\u00f6sung von AgN03, so sieht man zuerst, wie sich ein flockiger Niederschlag bildet, der sich hierauf durch einen \u00dcberschu\u00df von Albumin wieder aufl\u00f6st. L\u00e4\u00dft man einige Tropfen der L\u00f6sung des Silbers in die Albuminl\u00f6sung fallen, so sieht man, da\u00df sich kein Niederschlag bildet, bis die hineingezogene Quantit\u00e4t der Silberl\u00f6sung einen gewissen Wert erreicht. Ist aber dieser Wert erreicht, den man mit einiger Aufmerksamkeit leicht bestimmen kann, so beginnt sich der Niederschlag zu bilden und nimmt zu mit jedem neuen Tropfen der Silberl\u00f6sung.\nF\u00fcgt man dann wieder Albumin hinzu, so l\u00f6st sich der Niederschlag wieder.\nSehen wir nun, was geschieht, wenn dem Albumin gegen\u00fcber ein \u00dcberschu\u00df an Metallsalz vorhanden ist. Gie\u00dft man in einige Kubikcentimeter einer konzentrierten L\u00f6sung von CuS04 Tropfen um Tropfen eine Albuminl\u00f6sung, so sieht man, wie sich ein Niederschlag bildet an der Stelle, wo der Albumintropfen in die Fl\u00fcssigkeit f\u00e4llt; sch\u00fcttelt man aber das Glas, so verschwindet der Niederschlag. Die L\u00f6sung bleibt lange Zeit hindurch vollst\u00e4ndig klar, aber ihre Farbe \u00e4ndert sich und n\u00e4hert sich mehr der gr\u00fcnen: bei fortw\u00e4hrender Hinzut\u00fcgung von Albumin sieht man, wie der Niederschlag sich mit immer gr\u00f6\u00dferer Schwierigkeit l\u00f6st und endlich bleibt.\nGie\u00dft man hingegen Tropfen um Tropfen einer konzentrierten L\u00f6sung von CuS04 in eine Albuminl\u00f6sung, so sieht man, wie sich zuerst ein dichter Niederschlag bildet, der dann durch Hinzuf\u00fcgung von CuS04 sich allm\u00e4hlich l\u00f6st, und man","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n503\nerh\u00e4lt endlich eine sehr klare smaragdgr\u00fcne L\u00f6sung, welche Albumin in gro\u00dfen Mengen enth\u00e4lt. Die Hinzuf\u00fcgung von Wasser verursacht in dieser L\u00f6sung die Bildung eines flockigen Niederschlages.1) Wie ich weiter unten darlegen werde, habe ich diese Eigenschaft benutzt, um konzentrierte Albuminl\u00f6sungen in ges\u00e4ttigten L\u00f6sungen von CuS04 zu erhalten. Zu diesem Zwecke gen\u00fcgt es, auf einem Filter den aus einer beliebigen\nMischung von Albumin und CuS04 erhaltenen Niederschlag zu sammeln und ihn wieder aufzul\u00f6sen, was mit der gr\u00f6\u00dften Leichtigkeit in einer \u00fcbers\u00e4ttigten L\u00f6sung von CuS04 geschieht. Die Fl\u00fcssigkeit, welche man erh\u00e4lt, ist vollkommen klar, gr\u00fcn, hat eine besondere Refraktion und l\u00e4\u00dft sich, was einigerma\u00dfen \u00fcberrascht, gut und sehr schnell filtrieren. Beim Erw\u00e4rmen gibt sie einen \u00e4u\u00dferst reichlichen Niederschlag von geronnenem Albumin. Durch einfache Hinzuf\u00fcgung von Wasser erh\u00e4lt man auch ein Kupferalbumin at.\nDiese einleitenden Untersuchungen beweisen, da\u00df die Niederschlagung des Albumins durch eines dieser Metallsalze eine reversible Erscheinung ist, und sie geben schon die Umrisse der wichtigsten Kennzeichen des Gleichgewichts bei diesen Systemen. Bezeichnen wir mit L die fl\u00fcssige Phase, d. h. die L\u00f6sung, und mit P die feste Phase, d. h. den Niederschlag, so ist die Formel des Gleichgewichtes\nL + P^\u00b1L\nund, wie wir gesehen haben, gen\u00fcgt die Hinzuf\u00fcgung eines der drei Bestandteile in gen\u00fcgender Menge zu einem schon im Gleichgewicht befindlichen System, um dieses gegen das rechte oder gegen das linke Glied der vorausgehenden Formel zu verschieben: dasselbe erh\u00e4lt man durch Hinwegnahme eines der Bestandteile oder, was dasselbe ist, wenn man die Verh\u00e4ltnisse\nder beiden anderen verst\u00e4rkt.\nAu\u00dferdem beweisen diese einleitenden Untersuchungen, da\u00df bei der F\u00e4llung keiner der beiden Bestandteile ersch\u00f6pft werden kann (wie schon Harnack fand), sondern da\u00df in der\n\u00df Alle diese Erscheinungen der Mederschlagbildung und Wiederaufl\u00f6sung \u00e4ndern sich sehr durch die Anwesenheit auch sehr kleiner Mengen einer S\u00e4ure oder Base.","page":503},{"file":"p0504.txt","language":"de","ocr_de":"504\nG. Galeotti\nL\u00f6sung Teile von beiden Zur\u00fcckbleiben. Dies f\u00fchrte zu der Annahme, das Metallsalz habe, wenn es aus der L\u00f6sung entfernt wird, die Tendenz, auch aus dem Niederschlag zu verschwinden, und dieses Ergebnis zeigte sich mir in der Tat infolge eines sehr einfachen Experimentes.\nIch sammelte eine reichliche Menge von Silberalbuminat, das aus der einfachen Mischung einer L\u00f6sung von Eiereiwei\u00df mit AgN03 gebildet war, brachte es in ein gro\u00dfes Glas Wasser und sch\u00fcttelte eine Zeitlang, um die Flocken des Niederschlags gut zu waschen ft- hierauf filtrierte ich \u2014 dem Filter entnahm ich einen kleinen Teil des Niederschlags, um ihn sogleich der Analyse zu unterziehen: der Rest wurde 4 Tage lang einer fortw\u00e4hrenden Waschung mit flie\u00dfendem destillierten Wasser unterworfen; in gewissen Zeitabst\u00e4nden entnahm ich neue Teile des Niederschlages und f\u00fchrte die Analyse derselben aus.\nDie Resultate dieses Experimentes sind in der folgenden Tabelle enthalten:\n\tGewicht des trockenen Niederschlages\tGe- 1 fundenes AgCl\tAg\tAg\u00b0/o des trockenen Niederschlages\n1. Teil sogleich nach der Waschung analysiert\t0,2616\t0,0748\t0,0563\t21,52\n2. Teil, nach 24st\u00fcndiger Waschung analysiert\t0,2488\t0,0584\t0,0439\t17,67\n3. Teil, nach 48stiindiger Waschung analysiert\t0,2614\t0,0576\t0,0433\t16,58\n4. Teil nach 4 t\u00e4giger Waschung analysiert\t0,1572\t0,0313\t0,0284\t14,95\nMan sieht sogleich, da\u00df die Menge des durch das Albumin gebundenen Metalls allm\u00e4hlich im Verh\u00e4ltnis zur Zunahme der Zeit der Waschungen abnimmt; dies ist auch ein weiterer Reweis daf\u00fcr, da\u00df es sich bei diesen Systemen nicht um bestimmte Verbindungen handelt.\nEin dritter Punkt, den ich auch aufzukl\u00e4ren w\u00fcnschte, als ich das Studium der Gleichgewichtszust\u00e4nde bei diesen Systemen begann, war folgender : ich wollte sehen, wie sich die Metallsalze mit dem Albumin bei der Rildung des Niederschlages vereinigen.","page":504},{"file":"p0505.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber cl. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper\nnach d. Theorie etc.\n505\nIn dieser Hinsicht behauptete Mitscherlich, nachdem er eine Reihe von Bestimmungen des Gehaltes der gew\u00f6hnlichen Kupferalbuminate an Cu und H2S04 ausgef\u00fchrt hatte, das ganze Molek\u00fcl CuS04 vereinige sich mit dem Albumin ; diese Behauptung wurde aber dann bestritten von Rose, Lieberk\u00fchn und Harnack, die versicherten, bei der Bildung des Kupferalbumi-nates gehe eine Spaltung des Kupfersulfats in GuO und H2S04 vor sich.\nIch habe jedoch Mitscherlichs Experimente wiederholen wollen, indem ich gleichzeitig das CuO und die H2S04 (gut gewaschener) Niederschl\u00e4ge analysirte, die ich mit Eieralbumin erhalten hatte, dessen Gehalt an S ich vorher bestimmt hatte. In beiden F\u00e4llen behandelte ich mit HN03 und KN03 (im Gegensatz zu Rose, der einfach ein\u00e4scherte), um den ganzen S in der Form von Schwefels\u00e4ure zu erhalten. Wenn dies CuS04 als solches im Niederschlag enthalten war, so mu\u00dfte die gesamte gefundene H2S04 gleich sein der aus dem erhaltenen GuO berechneten Menge H2S04 plus der Menge der H2S04, die aus dem im Albumin enthaltenen S berechnet worden war.\nIch mu\u00df zugeben, da\u00df es mir bei verschiedenen Analysen nicht gelungen ist, eine gen\u00fcgende \u00dcbereinstimmung der Resultate in diesem Sinne zu erreichen (und halte es deshalb nicht f\u00fcr n\u00f6tig, hier die numerischen Daten dieser Analysen an-zugeben), obgleich jedoch in jedem Falle sich mir eine bedeutend gr\u00f6\u00dfere Menge H,S04 ergab als die, welche der S des Albumins allein mir h\u00e4tte ergeben k\u00f6nnen.\nDeshalb kann ich die Frage nicht mit Sicherheit in dem von Mitscherlich ausgesprochenen Sinne entscheiden, glaube jedoch nicht zu irren, wenn ich, trotz der entgegengesetzten Resultate der oben erw\u00e4nten Autoren, zu seiner Ansicht hinneige. Diese doppelten Analysen, welche auf den ersten Blick leicht erscheinen, bieten indessen gro\u00dfe Schwierigkeiten dar und verlangen sehr viel Zeit sowie eine au\u00dferordentliche Genauigkeit; deshalb mu\u00dfte ich, obwohl die endg\u00fcltige L\u00f6sung dieses Problems mich im h\u00f6chsten Grade interessierte, dasselbe aus verschiedenen Gr\u00fcnden beiseitelegen, behielt mir jedoch vor, es von neuem ausf\u00fchrlicher und mit gr\u00f6\u00dferer Sicherheit zu","page":505},{"file":"p0506.txt","language":"de","ocr_de":"506\nG. Galeotti,\nbehandeln, wenn ich auch andere mit anderen Salzen erhaltene Metallalbuminate der Untersuchung unterz\u00f6ge.\nEs k\u00f6nnte vielleicht scheinen, als ob von der L\u00f6sung dieses Problems in unumg\u00e4nglich notwendiger Weise die ganze Behandlung meines Gegenstandes abhinge, aber dies ist in Wirklichkeit nicht der Fall, insofern es f\u00fcr meine Resultate keinen wesentlichen Unterschied bedeutet, ob das Kupfer sich mit dem Albumin vereinigt findet in der Form eines Oxyds oder eines Sulfats. Die von mir studierten Erscheinungen w\u00fcrden sich auf einfachere Weise erkl\u00e4ren lassen, wenn ganze Molek\u00fcle CuS04 durch das Albumin gebunden w\u00fcrden; aber andererseits k\u00f6nnten wir die zweite M\u00f6glichkeit erkl\u00e4ren, wenn wir uns erinnern, da\u00df in der L\u00f6sung von CuS04 eine gewisse Anzahl von Molek\u00fclen des Salzes hydrolytisch in CuO und H2S04 dissoziiert sind, und da\u00df das Albumin zuerst gerade diese Teile CuO binden k\u00f6nnte ; alsdann w\u00fcrde sich das Gleichgewicht der hydrolytischen Dissoziation verschieben, und neue Molek\u00fcle des Kupfersalzes w\u00fcrden sich abtrennen und so weiter, bis das Gleichgewicht zwischen dem Niederschlag und der L\u00f6sung erreicht w\u00e4re.\nSo k\u00f6nnen auch die Resultate von Linden und Pichon(23), Whitney und Ober (24) erkl\u00e4rt werden, die ebenfalls sich auf die Ausf\u00e4llung gewisser Colloide durch Elektrolyten bezogen : sie fanden, da\u00df vom Colloid kleine Mengen des Metallhydroxyds adsorbiert werden, da die urspr\u00fcnglich neutrale L\u00f6sung des fallenden Salzes nach der F\u00e4llung schwach sauer reagierte, w\u00e4hrend in den Flocken des Niederschlages das Metalloxyd nachgewiesen werden konnte.\nAber, wie ich schon angedeutet habe, m\u00f6gen sich die Dinge so oder anders verhalten, daran \u00e4ndern die Resultate, welche ich sp\u00e4ter anf\u00fchren werde, im wesentlichen nichts. Einstweilen lege ich Gewicht auf die oben erw\u00e4hnten Untersuchungen, welche, wenn sie auch nicht entscheidend sind, doch die Ansicht Mitscherlichs unterst\u00fctzen, und habe alle meine analytischen Resultate berechnet, als ob das Cu und das Ag in den Niederschl\u00e4gen unter der Form eines Sulfats resp. Nitrats enthalten w\u00e4ren. Aber wenn sie statt Messen als unter der Form von Oxyden enthalten betrachtet","page":506},{"file":"p0507.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n507\nwerden m\u00fc\u00dften, so k\u00f6nnte man leicht vermittelst einer einfachen Umrechnung die neuen centesimalen Werte der Verbindungen erhalten und durch sie die Kurven wiederhersteilen, welche dann ihre Form wohl nicht wesentlich \u00e4ndern w\u00fcrden.\nNachdem ich so konstatiert hatte, da\u00df die F\u00e4llung eines Eiwei\u00dfk\u00f6rpers durch das Salz eines Schwermetalles ein reversibler Vorgang ist, und nachdem die oben angef\u00fchrten Literatur-\nstudien in mir den Gedanken hervorgerufen hatten, da\u00df die Zusammensetzung des Niederschlages von der Konzentration des CuS04 und des Albumins in der r\u00fcckst\u00e4ndigen L\u00f6sung abhinge, und da\u00df es sich mithin um das Gleichgewicht eines zweiphasischen Syst\u00e8mes mit drei Bestandteilen handelte, wollte ich es unternehmen, beim Studium dieser Systeme die Methoden zur Anwendung zu bringen, welche die chemische Mechanik uns lehrt.\nTheoretisches.\nGem\u00e4\u00df den allgemeinen Grunds\u00e4tzen der Thermodynamik l\u00e4\u00dft sich die Bestimmung der Gleichgewichtsbedingungen eines Systems von mehreren Phasen auf die Kenntnis einer charakteristischen Funktion zur\u00fcckf\u00fchren, welche das thermodynamische Potential genannt wird. W\u00e4hrend man aber bekanntlich die Existenz dieser Funktion f\u00fcr jedes beliebige System nach-weisen und ebenfalls beweisen kann, da\u00df sie eine stetige und mit besonderen Eigenschaften ausgestattete ist, kann man in der Mehrzahl der F\u00e4lle ihren analytischen Ausdruck nicht bestimmen, so da\u00df die Behandlung der Probleme der chemischen Gleichgewichte mit den von der mathematischen Analyse gelieferten Methoden bis jetzt keine gro\u00dfen Fortschritte gemacht hat. Aber Gibbs hat einen Weg angegeben, bei dessen Verfolgung schon sehr befriedigende Besultate erreicht wurden, besonders durch Bakhuis-Roozeboom(26), Rijn van Alke-made(27), Schreinemakers(28) u. a. \u2014 Diese Autoren haben gezeigt, wie man geometrisch die thermodynamischen Eigenschaften eines mehrphasigen Systems so darstellen kann, da\u00df die Gleichgewichtszust\u00e4nde der Phasen durch graphische Methoden","page":507},{"file":"p0508.txt","language":"de","ocr_de":"508\nG. Galeotti,\nvollkommen bestimmt werden. Andererseits hat die rein geometrische Behandlung der bei der Darstellung dieser Erscheinungen verwendeten Elemente zu Erweiterungen der Theorie gef\u00fchrt, zu neuen anfangs nicht erwarteten Resultaten, welche dann durch die Experimente best\u00e4tigt wurden.\nUnd so existiert jetzt (besonders vertreten durchSchreine-makers) eine vollst\u00e4ndige allgemeine Theorie bez\u00fcglich der Gleichgewichte der Systeme von 2 oder 3 Bestandteilen; ich aber werde hier nur die grundlegenden Prinzipien der Methode und ihre Anwendungen auf einige besondere F\u00e4lle eines Systems mit drei Komponenten in zwei oder drei Phasen erw\u00e4hnen.\nNach Gibbs k\u00f6nnen die Zusammensetzungen eines Systems von drei Komponenten in der Ebene dargestellt werden durch\ndie Punkte des Fl\u00e4cheninhalts eines gleichseitigen Dreiecks, dessen Seiten gleich 100 sind. Es seien A, B, G (Fig. 1) die 3 Bestandteile. Das durch den Bestandteil A in der Quantit\u00e4t m x, den Bestandteil B in der Quantit\u00e4t m2 und den Bestandteil G in der Quantit\u00e4t m8 gebildete System (diese drei Quantit\u00e4ten sind durch die Gleichung m2 + m2 + m3 = 100 verbunden) wird durch den Punkt P dargestellt.\nDer Scheitelpunkt A stellt die Phase dar, welche allein durch den Bestandteil A gebildet wird, der Scheitelpunkt B die durch den Bestandteil B allein gebildete Phase, der Scheitelpunkt G den Bestandteil G allein. Die Punkte der Seite AB die durch A und B in allen Verh\u00e4ltnissen zusammengesetzten Phasen, die Punkte der Seite AG alle Phasen mit A und C und die Punkte der Seite BG die Phasen mit B und C.\nEine kontinuierliche Kurve im Fl\u00e4cheninhalt des Dreiecks wird ein Gesetz bezeichnen, das f\u00fcr alle Phasen gilt, welche durch die Punkte der Kurve selbst dargestellt werden, und wird\nA\nFig. 1.","page":508},{"file":"p0509.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 509\ndie Bezeichnung Isotherme erhalten, weil durch diese Methode die Gleichgewichte bei einer einzigen konstanten Temperatur dargestellt werden. Man kann jedoch die Isothermen f\u00fcr verschiedene Temperaturen entwerfen : alsdann erh\u00e4lt man ebenso-viele Dreiecke, welche, \u00fcbereinander gestellt, ein Prisma bilden (die Achse des Prismas ist die Achse der Temper.), das in seinem Innern eine Oberfl\u00e4che enth\u00e4lt, welche aus der Ubereinanderstellung der verschiedenen Isothermen besteht. Im gegenw\u00e4rtigen Falle aber werde ich mich auf die Behandlung einer einzigen Isotherme beschr\u00e4nken, weshalb es keinen Zweck hat, da\u00df ich dazu \u00fcbergehe, den umsomehr komplizierten Fall dieser geometrischen Darstellungen im Raume theoretisch zu betrachten. Errichten wir jetzt eine Senkrechte durch jeden Punkt des Dreiecks ABC und geben wir einer jeden von diesen Senkrechten eine L\u00e4nge gleich dem thermodynamischen Potential, welcher zu dem System geh\u00f6rt, das durch den Punkt dargestellt wird, \u00fcber welchem die Senkrechte errichtet worden ist.\nDie oberen Endpunkte dieser Senkrechten bilden eine Fl\u00e4che, welche den Namen Potentialfl\u00e4che oder ZXFl\u00e4che f\u00fchrt.\nRijn van Alke made hat nachgewiesen, da\u00df, falls stabile Phasen vorhanden sind, diese Fl\u00e4che allgemein gegen die Ebene des Dreiecks hin konvex ist, und da\u00df die senkrecht auf den Seiten des Dreiecks errichteten Ebenen Ber\u00fchrungsebenen der-\nh\nselben sind. Auf dieser Fl\u00e4che sind oft Falten und zuweilen Nabel vorhanden, deren Projektionen auf die Ebene des Dreiecks einige von den oben erw\u00e4hnten Isothermen oder singul\u00e4ren Punkten bilden, die Svsteme oder mit besonderen Eigen-sch\u00e4ften ausgestattete Phasen darstellen.\nFig. 2 gibt eine Vorstellung von diesen Potentialfl\u00e4chen. Die Geraden klv Bl2 und Cl?) stellen beziehungsweise die Potentialwerte der Einheiten der Masse der Phasen dar, die aus einem einzigen Komponenten A oder B oder C bestehen, die Kurven \u00a3.2, l1Zs und L\u00f6 die geometrischen Orte von den Potentialen der bin\u00e4ren Phasen A -f- B, A -j- G und B -f- C.\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XL.\nFig. 2.","page":509},{"file":"p0510.txt","language":"de","ocr_de":"510\nG. Galeotti\nBetrachten wir nun ein nur aus einer festen Phase, der Substanz B, und aus einer L\u00f6sung zusammengesetztes System, welche die drei Komponenten A (L\u00f6sungsmittel), B und G enth\u00e4lt, und suchen wir, welches die Isotherme ist, die alle m\u00f6glichen Gleichgewichtszust\u00e4nde dieses Systems darstellt.\nZu diesem Zwecke erinnern wir uns zun\u00e4chst, da\u00df, wenn 2 Punkte der E-Fl\u00e4che zwei im Gleichgewicht unter einander stabilen Phasen entsprechen, diese beiden Punkte derselben die Fl\u00e4che ber\u00fchrenden Ebene angeh\u00f6ren und alle beide Ber\u00fchrungspunkte sind. (Cfr. Rijn van Alkemade, Zeitschr. f. physyk. Chemie Bd. XI, p. 307). Au\u00dferdem stellt die Projektion auf die Ebene des Dreiecks der Geraden, welche sie vereinigt, mit ihren Punkten labile Systeme dar, die das Streben haben, sich in den beiden Phasen im Gleichgewicht zu spalten.\nHierauf lassen wir durch den Punkt der das Potential der Einheit der Masse von A darstellt, alle die unendlichen Ebenen hindurchgehen, welche Tangenten der 2-FI\u00e4che sind: sie h\u00fcllen einen Kegel ein, und die Ber\u00fchrungslinie dieses Kegels mit der Fl\u00e4che selbst, auf die Ebene des Dreiecks projiziert, stellt die gesuchte Isotherme dar.\nIn der Fig. 3 ist diese Isotherme die Kurve a\u00df; sie teilt den Fl\u00e4cheninhalt des Dreiecks in zwei Felder; die im FeldeBa\u00df gelegenen Punkte stellen Systeme dar, welche mit dem Eintreten des Gleichgewichts sich spalten in die Komponente B und in eine der stabilen durch die Punkte der Kurve a\u00df dargestellten L\u00f6sungen: dieses Feld kann man daher ein zweiphasisches nennen. Dadurch ist das Problem des Gleichgewichts in diesem Falle einfacher, und f\u00fcr die der Isotherme a\u00df entsprechende Temperatur vollst\u00e4ndig gel\u00f6st. In der Tat, wenn irgend ein beliebiges System gegeben ist, das aus A + B + C in bestimmten Mengen zusammengesetzt ist, so kann man, wenn man den\nA","page":510},{"file":"p0511.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. Orl\nPunkt sucht, der es im obenerw\u00e4hnten Dreieck darstellt, sehen, ob es aus einer unges\u00e4ttigten L\u00f6sung bestehen wird, oder ob es das Streben haben wird, sich in eine feste Phase und in eine L\u00f6sung zu spalten ; endlich wird man in diesem letzteren Falle sogleich die Zusammensetzung dieser L\u00f6sung erkennen, wenn man eine Gerade zieht, die durch B und den das System\ndarstellenden Punkt hindurchgeht, und den Punkt bestimmt, in welchem diese Gerade die Isotherme a\u00df trifft. Suchen wir z. B. die Eigenschaften des dem Punkte a (Fig. 3) entsprechenden Systems, so werden wir sogleich sagen k\u00f6nnen, es sei ein zweiphasisches System, das sich in eine feste Phase, die aus der Komponente B allein besteht, und in eine L\u00f6sung von einer Zusammensetzung, die a; entspricht, spalten wird.\nBetrachten wir nun ein System, in welchem A Wasser sein mag, C ein Salz, das ein festes Hydrat bildet, und B irgend eine in Wasser l\u00f6sliche Substanz, und suchen wir f\u00fcr eine gewisse Temperatur, die Gleichgewichtsbedingungen zwischen diesem Hydrat und den w\u00e4sserigen L\u00f6sungen von G und B. Diese werden bezeichnet durch eine Isotherme, die man auf \u00e4hnliche W eise wie die vorhergehende bestimmen kann. Das feste Hydrat wird dargestellt durch einen Punkt an der Seite AG; entsprechend demselben errichten wir eine Senkrechte von einer L\u00e4nge gleich\ndem Potential des Hydrats und bestimmen wie im vorhergehenden den Ber\u00fchrungskegel mit der Zl-Fl\u00e4che, die ihren Scheitelpunkt an diesem Punkte hat. Die Projektion der Ber\u00fchrungslinie dieses Kegels ist die gesuchte Isotherme.\nAn dritter Stelle wollen wir das System betrachten, welches besteht aus WTasser A und aus zwei Substanzen B und G, die in Wasser l\u00f6slich, aber so beschaffen sind, da\u00df sie sich unter einander verbinden und eine bin\u00e4re feste Phase bilden k\u00f6nnen.\nDer bekannteste diesbez\u00fcgliche Fall ist der von zwei isomorphen Salzen, die so beschaffen sind, da\u00df sie gemischte Kristalle in allen Konzentrationsverh\u00e4ltnissen bilden k\u00f6nnen: aber jetzt behandeln wir die Frage von einem allgemeinen Gesichtspunkte aus, ohne uns weiter mit der Natur der Komponenten B und G und der festen anhvdrischen Phase, die sie bilden k\u00f6nnen, zu\n\u00bbj\t'\nbefassen. Wie gesagt, stellt die Seite BG diese festen Phasen\n34*","page":511},{"file":"p0512.txt","language":"de","ocr_de":"512\nG. Galeotti\ndar in allen Konzentrations Verh\u00e4ltnissen. Der Punkt a (siehe Fig. 4) stellt eine ges\u00e4ttigte w\u00e4sserige L\u00f6sung des Bestandteils B allein dar, der Punkt \u00df eine ges\u00e4ttigte L\u00f6sung des Bestandteils G allein.\nUm die Isotherme a\u00df zu bestimmen, welche das Gleichgewicht zwischen einer L\u00f6sung A+B + C und einer festen Phase B + C definiert, bestimmen wir vor allem den Ort der Potentiale der festen Phasen B + C. Er ist eine in der Ebene \u00a3BC liegende Kurve, welche von den Achsen B\u00a32 und C\u00a33 ber\u00fchrt wird (Fig. 2) und ist, wie RijnvanAlkemade nachgewiesen hat, konvex gegen die Ebene des Dreiecks. Ziehen wir durch einen Punkt\ndieser Kurve eine Tangente und durch diese eine Ebene, welche die Potentialfl\u00e4che ber\u00fchrt, und wiederholen wir dann dieses Verfahren bei allen Punkten der Kurve. Alle diese Ber\u00fchrungsebenen h\u00fcllen eine Fl\u00e4che ein, und die Ber\u00fchrungslinie zwischen dieser Fl\u00e4che und der 2-Fl\u00e4che, C in der Ebene des Dreiecks pro-Fis-4-\tjiziert, ist die gesuchte Isotherme.\nAus dieser Konstruktion selbst ersieht man, da\u00df eine Korrespondenz besteht zwischen den Punkten der Isotherme und den Punkten der Achse BC: die einander entsprechenden'Punkte hei\u00dfen konjugierte Punkte: in Fig. 4 sind es z. B. die Punkte a und a7, b und bG Konjugations geraden hei\u00dfen diejenigen, welche sie verbinden; sie sind die Projektionen der erzeugenden Linien der abwickelbaren Fl\u00e4che. F\u00fcgen wir hinzu, da\u00df a der konjugierte Punkt von B und \u00df der von G ist. Die Paare der konjugierten Punkte stellen die Phasen dar, welche im Gleichgewicht sind : so bezeichnet der Punkt a die feste bin\u00e4re Phase, welche mit der dreifachen Phase (L\u00f6sung) a; im Gleichgewicht ist, der Punkt b die feste Phase, welche mit der L\u00f6sung b7 im Gleichgewicht ist usw.\nDie Isotherme a\u00df teilt wie oben den Fl\u00e4cheninhalt des ganzen Dreiecks in zwei Felder. Im Felde aA\u00df (dem mono-\nA","page":512},{"file":"p0513.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n513\nphasischen Felde) entsprechen alle Punkte Systemen, die aus \u2022einer nicht ges\u00e4ttigten L\u00f6sung, weder hinsichtlich B, noch hinsichtlich G, bestehen. Im Felde a.BG\u00df (dem zweiphasischen Felde) entsprechen die Punkte labilen Systemen, welche die Neigung haben, sich ins Gleichgewicht zu setzen, indem sie sich in zwei konjugierte Phasen spalten, und insbesondere machen alle Systeme, die einer Konjugationsgeraden entsprechen, Phasen derselben Zusammensetzung, aber in verschiedener Quantit\u00e4t, Platz. Das System a;/ z. B. und das Sytem a//7 werden densel-ben konjugierten Phasen a und a; Platz machen, aber die Quantit\u00e4t der festen Phase a wird im Vergleich mit der Quantit\u00e4t der L\u00f6sung a; gr\u00f6\u00dfer sein f\u00fcr das erste System, als f\u00fcr\ndas zweite.\nDie Bedingungen des Gleichgewichts im vorliegenden Falle sind also vollst\u00e4ndig bestimmt, wenn man die Isotherme a\u00df und die Richtung aller Konjugationsgeraden kennt. In der Tat gen\u00fcgt es, wenn ein Komplex A + B + G gegeben ist, den Punkt zu finden, welcher ihm im Dreieck entspricht, und zu sehen, ob er zum monophasischen oder zum zweiphasischen Felde geh\u00f6rt. Im ersteren Falle wird man schlie\u00dfen k\u00f6nnen, da\u00df das System aus einer best\u00e4ndigen homogenen L\u00f6sung besteht, im letzteren, da\u00df es sich in eine feste Phase und in eine L\u00f6sung spalten wird. Bestimmt man alsdann die Konjugationsgerade, welche durch den Punkt selbst geht, so wird man sofort die Zusammensetzung der beiden Phasen erkennen k\u00f6nnen, wenn man die Punkte bestimmt, in welchen diese Konjugationsgerade die Seite BG und die Isotherme a\u00df schneidet.\nDiese besonderen F\u00e4lle, die ich jetzt beschrieben habe, beziehen sich gerade auf die Gleichgewichte, die ich auf experimentellem Wege studiert habe.\nWas das System Eieralbumin -f- CuS04 -f- H20 betrifft, so erh\u00e4lt man, wie man bald sehen wird, eine Verbindung der beiden letzten F\u00e4lle; das System ist n\u00e4mlich zuweilen drei-phasisch und besteht aus einer festen Phase, welche durch die Punkte der Achse BC darzustellen ist, aus einem festen Hydrat (CuS04 + 5H20), das durch einen Punkt der Achse AG dargestellt wird, und endlich aus einer L\u00f6sung, welche durch","page":513},{"file":"p0514.txt","language":"de","ocr_de":"514\nG. Galeotti\neinen Punkt einer Isotherme dargestellt werden kann, deren \u00c4ste man in der gewohnten Weise konstruieren kann, indem man n\u00e4mlich in der Ebene des Dreiecks projiziert: 1. Die Ber\u00fchrungslinie zwischen der ^-Fl\u00e4che und der abwickelbaren Fl\u00e4che, die mit den Tangentialebenen konstruiert wurde, welche auf die oben beschriebene Weise von den Punkten ausgehen, welche die Potentiale der festen bin\u00e4ren Phasen darstellen: 2. die Ber\u00fchrungslinie derselben Fl\u00e4che mit dem anfangs beschriebenen Ber\u00fchrungskegel, deren Spitze dem Potential des CuS04-Hydrats entspricht.\nWenn die Kurven einander schneiden, so entsprechen ihre Schnittpunkte (multiplen Punkte) singul\u00e4ren Punkten der ZFFl\u00e4che, und dann gehen sie zuweilen dazu \u00fcber, nicht mehr stabile L\u00f6sungen, sondern in h\u00f6herem oder geringerem Grade labile L\u00f6sungen darzustellen, die das Streben haben, sich in 2 oder 3 Phasen je nach ihrer Lage zu spalten.\nBei diesen theoretischen Betrachtungen derartiger Probleme wird die Potentialfl\u00e4che als bekannt vorausgesetzt, und aus ihr werden durch einfache geometrische Operationen die Isothermen abgeleitet, welche die Gleichgewichte bestimmen ; in der Praxis folgt man dem umgekehrten Weg, d. h. man bestimmt durch Experimente die Isothermen und die Konjugationsgeraden, und von ihnen kann man sp\u00e4ter zuweilen auf eine ideale Darstellung der Potentialfl\u00e4che oder von Teilen derselben wieder zur\u00fcckgehen. Auf jeden Fall l\u00f6st diese Bestimmung der Isothermen auf experimentellem Wege das Problem des Gleichgewichts.\nDie Methoden, vermittelst welcher die Isothermen erhalten werden k\u00f6nnen, sind verschieden: ich habe diejenige befolgt, welche in der Analyse der verschiedenen Phasen besteht, nachdem man sie vorher von einander getrennt hat. Auf diese Weise hat man den Vorteil, auch die Konjugationsgeraden zu erhalten, die bei Verwendung anderer Methoden gew\u00f6hnlich unbekannt bleiben.\nUntersuchungsmethode.\nWie ich jetzt angedeutet habe, bestand die Mehrzahl der Untersuchungen, \u00fcber die ich unten ausf\u00fchrlich berichten werde,","page":514},{"file":"p0515.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 515\neinfach in der Analyse der L\u00f6sungen und der Niederschl\u00e4ge. Eine synthetische Methode habe ich nur bei der Untersuchung der labilen L\u00f6sungen in Anwendung gebracht.\nBei einigen dieser Untersuchungen habe ich auf die Zusammensetzung der Mischungen geachtet, indem ich genau abgemessene Quantit\u00e4ten von genau bekannten L\u00f6sungen von Albumin und Metallsalz vermischte; die Summen der Bestandteile der beiden Phasen mu\u00dften dann der miteinander vermischten Menge entsprechen; dieser Vergleich diente mir be-sonders dazu, mich von der Genauigkeit der Analyse zu \u00fcber-\nzeugen. So habe ich es beim V. Versuch mit Eieralbumin und AgN03 gemacht. Bei den anderen aber habe ich dann diese Kontrolle unterlassen, welche die Analysen noch schwieriger und l\u00e4nger machte, weil ich alle Teilchen der L\u00f6sung oder des Niederschlages, die in den Gef\u00e4\u00dfen oder Filtern etc. zur\u00fcckblieben, sammeln oder ber\u00fccksichtigen mu\u00dfte. Deshalb analysierte ich bei allen anderen Experimenten nur einen Teil des Niederschlages und der entsprechenden L\u00f6sung, und die Zusammensetzungen der Komplexe, welche man in den folgenden Tabellen finden wird, sind einfach die Summen der durch Analyse der beiden Phasen erhaltenen Zahlen. Die Mischungen wurden in geschlossenen Gef\u00e4\u00dfen ausgef\u00fchrt, die 4\u20146 Stunden lang gesch\u00fcttelt wurden, um sicher zu sein, da\u00df das Gleichgewicht sich definitiv eingestellt hatte. Hierauf filtrierte ich die Mischung, indem ich daf\u00fcr Sorge trug, die filtrierte Fl\u00fcssigkeit zwei- oder dreimal durch das Filter hindurchgehen zu lassen. Wenn das Filtrat, wie es \u00f6fters bei den L\u00f6sungen geschah, die wenig Metallsalz enthielten, noch tr\u00fcbe war, so zentrifugierte ich es, um jede Flocke des Niederschlages zu entfernen.\nNachdem ich das Filter, das den Niederschlag enthielt, aus dem Trichter entfernt hatte, legte ich den Niederschlag zwischen Filtrierpapier und darauf ein Gewicht, damit es den gr\u00f6\u00dften Teil der L\u00f6sung, mit welcher der Niederschlag selbst\ndurchtr\u00e4nkt sein konnte, auspre\u00dfte. Auf diese Weise erhielt ich eine Art ziemlich festen Teig, den ich genau abwog; ich lie\u00df bei 100\u00b0 bis zu konstantem Gewicht trocknen und wog dann wieder. So konnte ich die im Niederschlag zur\u00fcckge-","page":515},{"file":"p0516.txt","language":"de","ocr_de":"516\nG. Galeotti.\nbliebene Menge Wasser kennen lernen und da ich durch die Analyse der L\u00f6sung erkannte, wieviel Metallsalz und wieviel Albumin jener Wassermenge entsprach, konnte ich die Resultate der Analyse des Niederschlages leicht korrigieren, soda\u00df ich die Menge der Substanz erhielt, welche den reinen Niederschlag bildete.\nIn dieser Hinsicht halte ich es f\u00fcr angezeigt, mich deutlicher durch ein Beispiel auszudr\u00fccken. Es sei P0 das Gewicht des Niederschlages sogleich nach der Filtration, Px das Gewicht desselben nach dem Trocknen, so ist folglich\nP0-Pi = w\ndas Gewicht des im Niederschlag zur\u00fcckgebliebenen Wassers.\nAus der Analyse der L\u00f6sung, die in Ber\u00fchrung mit diesem Niederschlag war, ergibt sich mir, da\u00df in W Teilen Wassers a Teile Albumin enthalten sind und s Teile Salz. Ist A die Albuminmenge und S die Salzmenge, die sich mir aus der Analyse des trockenen Niederschlages P3 ergeben, so werden A\u2014a und S\u2014s\ndie Mengen Albumin und Salz sein, die im reinen Niederschlag enthalten sind. Auf diese Weise konnte ich dem \u00dcbelstande abhelfen, da\u00df ich die Niederschl\u00e4ge nicht waschen durfte, da ja, wie gesagt, ein solches Auswaschen die Konzentration des Salzes im Niederschlage selbst herabgesetzt h\u00e4tte.\nAlle diese Manipulationen wurden bei den Experimenten mit AgN03 im Dunkeln ausgef\u00fchrt.\nBez\u00fcglich der Temperatur will ich nur anf\u00fchren, da\u00df ich keine Thermostaten w\u00e4hrend der Zeit verwenden konnte, als die Mischungen sich ins Gleichgewicht setzten, sowie w\u00e4hrend der Filtration. Ich bin \u00fcberzeugt, da\u00df in diesen F\u00e4llen kleine Temperaturschwankungen keinen gro\u00dfen Einflu\u00df haben k\u00f6nnen, und andererseits wurden die Experimente, die ich hier beschreiben will, in Jahreszeiten angestellt, w\u00e4hrend welcher die Temperatur der Umgebung keine gro\u00dfen Schwankungen erlitt, weshalb man sie als konstant zwischen 14\u00b0 und 16\u00b0 liegend annehmen kann.\nWas die Methoden der Analyse betrifft, so will ich nur wenige Worte dar\u00fcber sagen. Wie ich schon bemerkte, wurden die Niederschl\u00e4ge bis zu einem konstanten Gewicht getrocknet :","page":516},{"file":"p0517.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber cl. soe. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n51\nvon jedem Filtrat wog ich alsdann eine gewisse Quantit\u00e4t, lie\u00df sie verdunsten und, wie gew\u00f6hnlich, trocknete der R\u00fcckstand bis zu einem konstanten Gewicht. So lernte ich den Gehalt eines jeden Filtrats an Wasser kennen. Sowohl die trockenen Niederschl\u00e4ge als auch die R\u00fcckst\u00e4nde der Filtrate wurden dann sehr sorgf\u00e4ltig allein einge\u00e4schert, hierauf mit HN03 aufgel\u00f6st. In der L\u00f6sung bestimmte ich dann das Cu in Gestalt von CuO und das Ag in Gestalt von AgCl. Es hat keinen Zweck,\nalle Vorsichtsma\u00dfregeln zu wiederholen, die\nJ *\nausluhrl\nman bei diesen feinen Manipulationen beobachten mu\u00df. Die Albuminmengen wurden durch Differenz erhalten, im Falle der Kupferniederschl\u00e4ge subtrahierte ich aus den oben (S. 506) erw\u00e4hnten Gr\u00fcnden vom Gesamtgewicht des trockenen R\u00fcckstandes das aus dem abgewogenen CuO berechnete CuS04, im Falle der Silberniederschl\u00e4ge subtrahierte ich vom Gesamtgewicht des trockenen R\u00fcckstandes nur das Gewicht des aus dem gefundenen AgCl berechneten Ag, insofern als es sicher war, da\u00df in diesen trockenen R\u00fcckst\u00e4nden das Ag sich vollst\u00e4ndig reduziert befand. Nachdem ich so f\u00fcr die bin\u00e4ren Phasen die Mengen der beiden Konstituenten (Albumin\u2014Metallsalz) und f\u00fcr die tern\u00e4ren Phasen die Mengen der drei Konstituenten ( Albumin\u2014Metallsalz\u2014Wasser) erhaltenhatte,berechnete ich gleich die cent\u00e9simale Zusammensetzung der beiden Phasen. Ich konnte dann diese Werte nicht auf Verh\u00e4ltnisse von Molekulargewichten zur\u00fcckfuhren, wie man das mit Vorteil zu tun pflegt, und zwar weil (wenn man auch die Unsicherheit des Molekulargewichtes der Eiwei\u00dfk\u00f6rper nicht in Anschlag bringt) dieses so gro\u00df ist, verglichen mit den Gewichten von CuS04 und H20, da\u00df es mir unm\u00f6glich gewesen w\u00e4re, irgend eine graphische Konstruktion auszuf\u00fchren. Diese graphischen Darstellungen sind mir dagegen in befriedigenderWeise gelungen, als ich einfach die cent\u00e9simale Gewichtszusammensetzung einer jeden Phase ber\u00fccksichtigte, gleichseitige Dreiecke von 1 m per Seite konstruierte und 1 g einem Centimeter entsprechen lie\u00df. Von den so konstruierten Kurven wurden diejenigen, welche sich auf die Versuche I und II beziehen, sp\u00e4ter photographiert, um sie auf die n\u00f6tigen Dimensionen zu reduzieren, w\u00e4hrend","page":517},{"file":"p0518.txt","language":"de","ocr_de":"518\nG. Galeotti\ndiejenigen, welche sich auf die Experimente III, IV und VI beziehen, und die alle im oberen Teile des gleichseitigen Dreiecks enthalten sind, so reproduziert wurden, wie sie vermittelst der Zahlenangaben der vorausgehenden Tabellen konstruiert wurden; nat\u00fcrlich ist in diesen Figuren nur ein Teil des Grunddreiecks dargestellt. Die Metallsalze CuS04 und AgN03 wurden mir von der Firma Kahlbaum geliefert. Das Serumalbumin lieferte mir Merk unter der Bezeichnung \u00abganz rein\u00bb. Das Serumalbumin, welches mir zu den Experimenten mit AgN03 diente (Exp. III und IV), wurde zweimal mit Ammoniumsulfat gef\u00e4llt und der Dialyse unterzogen, soda\u00df sich nach der Verbrennung desselben im R\u00fcckstand nicht einmal Spuren von Chloriden fanden. Das Eieralbumin bereitete ich selbst vermittelst dreier aufeinanderfolgenden F\u00e4llungen mit Ammoniumsulfat und angemessener Dialyse. Das kristallisierte Eieralbumin wurde ebenfalls von mir selbst nach der Methode Hopkins und Pinkus(25) bereitet. Die Zahlen, welche die Mengen dieser Eiwei\u00dfk\u00f6rper darstellen, sind alle korrigiert worden durch Subtraktion der Aschen, welche sich mir aus geeigneten Bestimmungen ergaben. Im ganz reinen Serumalbumin von Merk (dessen ich mich bei den Experimenten II, III und IV bedient habe) fand ich 0,96 \u00b0/o Aschengehalt, in demselben Serumalbumin nach zwei F\u00e4llungen mit Ammoniumsulfat 0,59 \u00b0/o ; im Eieralbumin, das ich durch F\u00e4llung mit Ammoniumsulfat erhielt, fand ich in verschiedenen Pr\u00e4paraten einen verschiedenen Gehalt an Aschenbestandteilen, der von 1\u20141,3 \u00b0/o schwankte. Im kristallisierten Eieralbumin fand ich nur 0,25 \u00b0/o Aschenbestandteile.\nNoch einige Worte will ich hinzuf\u00fcgen \u00fcber die Zeichen, welche man im Texte und in den Figuren finden wird. Die Spitzen des Dreiecks, welche, wie bereits bemerkt, 100 per 100 einer jeden der drei Bestandteile entsprechen, sind bezeichnet durch die Buchstaben H20 (d. h. Wasser), Al (d. h. Albumin) und Cu (d. h. CuS04) [resp. Ag bedeutet AgNOJ.\nDie drei Seiten des Dreiecks, welche die drei Achsen dieses Systems von Koordinaten bilden, sind eine jede bestimmt durch die zwei Zeichen, die sich an den entsprechenden Spitzen","page":518},{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n519\nbefinden, in eine Klammer eingeschlossen und durch ein Komma getrennt, z. B.: (H20,A1), (Al,Cu), (Cu,H20) und analog f\u00fcr die Systeme mit AgN03.\nDie Punkte des Dreieckinhaltes, welche den Komplexen oder den analysierten stabilen Phasen entsprechen, sind mit gro\u00dfen Anfangsbuchstaben bezeichnet. Die Buchstaben ohne Striche stellen die Komplexe dar, diejenigen mit einem Striche die fl\u00fcssigen Phasen (L\u00f6sungen) und diejenigen mit zwei Strichen die festen Phasen (Niederschl\u00e4ge). Der dem Pentahydrat CuS04-(- 5 H,0 entsprechende Punkt ist durch diese ganze Formel bezeichnet.\nDie den labilen Phasen entsprechenden Punkte sind durch griechische Buchstaben bezeichnet.\nIm Text sind die verschiedenen Kurvenzweige bezeichnet entweder durch alle Buchstaben, welche sich \u00fcber ihnen befinden, oder nur durch die beiden, welche sich am Ende eines jeden Zweiges befinden. Die Teile des Fl\u00e4cheninhalts des Dreiecks, die mit gemeinsamen Eigenschaften ausgestattet sind, oder, wie man zu sagen pflegt, die Felder des Dreiecks, sind bezeichnet durch die Buchstaben oder Zeichen, die sich im Umri\u00df des Feldes befinden.\nI. Versuch.\nSystem : Eieralbumin -j- CuS04 -j- H20.\nDie Isotherme, welche zu diesem System geh\u00f6rt, f\u00fcr eine Temperatur von 14\u00b0\u201416\u00b0, ist, wie man aus Fig. 5 ersehen kann, aus drei Kurven\u00e4sten zusammengesetzt. Einer der letzteren stellt das Gleichgewicht dar zwischen einer Albumin \u2014 CuS04 L\u00f6sung und einer festen Phase von Albumin und CuS04, ein anderer das Gleichgewicht zwischen einer L\u00f6sung und dem Hydrat GuSO, + 5H.,0: endlich stellt der dritte Ast das Gleich-gewicht eines dreiphasischen Systems dar, das sich scheidet in eine L\u00f6sung, in das oben angef\u00fchrte Hydrat und in einen Niederschlag. Die drei \u00c4ste treffen sich im multiplen Punkte FL\n1. Zweiphasisches System fl\u00fcssige Phase : Albumin + CuS04 + H20 feste Phase : Albumin + CuS04\nDer Ast, welcher sich auf das Gleichgewicht dieses Systems bezieht, enth\u00e4lt die Punkte A7B7 C7 D/E7 Ff Diese wurden","page":519},{"file":"p0520.txt","language":"de","ocr_de":"520\nG. Galeotti,\nerhalten vermittelst der Analyse von L\u00f6sungen, welche Mischungen entnommen waren, deren Zusammensetzungen dargestellt sind durch Punkte, die mit denselben Buchstaben bezeichnet sind, aber ohne Striche, Die entsprechenden ebenfalls der Analyse unterworfenen Niederschl\u00e4ge sind dargestellt durch Buchstaben, die auf der (Al, Cu)-Achse sich befinden. Auf diese Weise konnte ich die Korrespondenz zwischen den Punkten der Isotherme Ay F' und den Punkten eines Teils der (Al, Cu)-Achse festsetzen. Diese Korrespondenz wird bestimmt durch die Konjugationsgeraden, welche in der Figur bezeichnet sind. Bei der Betrachtung dieses Astes sieht man, da\u00df er aus einem ansteigenden Zweig besteht, der einen Scheitelpunkt B; in der N\u00e4he der Spitze ILO des Dreiecks trifft, und aus einem absteigenden Zweig, der in F' endet. Der ansteigende Zweig ist, wie man sieht, unvollst\u00e4ndig : er sollte die (Al, H20)-Achse an dem Punkte treffen, der auf dieser Achse die L\u00f6slichkeit des Albumins darstellen w\u00fcrde; dieser Punkt ist durchaus unbestimmt. Die Punkte dieses ansteigenden Zweiges stellen L\u00f6sungen dar, welche wenig CuS04 und viel Albumin enthalten und mit Niederschl\u00e4gen von Albumin und Cu, die auch arm an Cu sind, im Gleichgewicht sind. Diese zweiphasischen Systeme sind sehr schwer zu behandeln, insofern als die Trennung der beiden Phasen sowohl durch Filtration als auch durch Zentrifugieren sich als sehr schwierig herausstellt. Ich habe vergebens versucht, niedrigere Punkte als A' zu erhalten, d. h. L\u00f6sungen im Gleichgewicht mit einer festen Phase, in welcher das Albumin sich in gr\u00f6\u00dferer Konzentration bef\u00e4nde. Man ersieht aber aus der Richtung des Zweiges A/B/, da\u00df die Isotherme einen fast zur (Al, H20)-Achse parallelen Verlauf nimmt und ganz in ihrer N\u00e4he bleibt.\nF\u00fcgt man einer durch einen Punkt dieses Zweiges (zwischen A/ und B'') dargestellten L\u00f6sung ein wenig CuS04 hinzu, so ersieht man sofort aus der Figur, da\u00df der Punkt selbst nach rechts hin verschoben wird, d. h. er tritt in das zweiphasische Feld ein, und in der L\u00f6sung bildet sich ein Niederschlag. F\u00fcgt man dagegen Albumin hinzu, so wird der Punkt nach links verschoben, d. h. gegen das monophasische Feld hin, und die L\u00f6sung bleibt als solche bestehen.","page":520},{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metall Verbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n521\nDer Scheitelpunkt der Kurve in bF stellt die am meisten verd\u00fcnnte L\u00f6sung (sowohl was das Albumin als das GuS04 betrifft) dar, welche man im Gleichgewicht mit einer festen Phase erhalten kann. Wie man sieht, ist dieser Scheitelpunkt ganz in der N\u00e4he des Punktes H20, was bedeutet, da\u00df in Anwesenheit von viel Wasser sehr kleine Mengen Albumin und CuSO, gen\u00fcgen, um sich gegenseitig zu beeinflussen und einen Niederschlag zu erzeugen, w\u00e4hrend dieser nicht mehr eintritt, wenn in derselben Wassermenge die eine oder andere Substanz zunimmt, d. h. wenn der Punkt IP, w\u00e4hrend er auf derselben H\u00f6he bleibt, ein wenig nach links oder rechts verschoben wird.\nNimmt man dagegen etwas Wasser durch Verdunstung fort, so wird der Punkt B7 nach unten verschoben, d. h. in der\nL\u00f6sung bildet sich ein Niederschlag.\nVon PP bis F/ sinkt die Kurve, indem sie eine leichte Konvexit\u00e4t nach links hin zeigt. Alle den Punkten dieses Zweiges entsprechenden L\u00f6sungen sind ziemlich reich an Albumin. F\u00fcgen wir einer dieser L\u00f6sungen CuS04 hinzu, so sieht man, da\u00df der sie darstellende Punkt nach rechts, d. h. nach dem monophasischen Felde verschoben wird, und die L\u00f6sung ver\u00e4ndert sich nicht : f\u00fcgen wir aber etwas Albuminl\u00f6sung hinzu, tritt der Punkt in das zweiphasische Feld ein und alsdann erh\u00e4lt man gew\u00f6hnlich die Bildung eines Niederschlags. Dies geschieht jedoch nicht immer. In der Tat, wenn wir eine L\u00f6sung w\u00e4hlen, die einem Punkte unterhalb E/ entspricht, und etwas Albuminl\u00f6sung hinzuf\u00fcgen, so wird der Punkt nach oben und nach links verschoben ; es kann aber sein, da\u00df die Verschiebung nach links nicht dazu hinreicht, da\u00df der Punkt wegen der Konvexit\u00e4t der Kurve in das zweiphasische Feld eintreten kann, d. h. es kann sein, da\u00df man keinen Niederschlag erh\u00e4lt.\nDer Punkt F7* geh\u00f6rt auch den andern beiden \u00c4sten an. weshalb er sp\u00e4ter betrachtet werden soll.\nFig. 5 zeigt auch die geregelte Anordnung der Konjugationsgeraden; dies beweist, wie regelm\u00e4\u00dfig und stetig das Gesetz ist, nach welchem die Konzentration der festen Phasen, d. h. das Verh\u00e4ltnis zwischen ihren beiden Komponenten, von den Konzentrationen der entsprechenden L\u00f6sungen abh\u00e4ngt.","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"522\nG. Galeotti\nFolgt man der Ordnung der konjugierten Punkte A/B/G/D7 in der Isotherme und A^B^G^D'7 in der (Al, Cu)-Achse, so sieht man, da\u00df das Gehalt an Cu des Niederschags um so gr\u00f6\u00dfer ist, je gr\u00f6\u00dfer die Konzentration dieses Salzes in der entsprechenden L\u00f6sung ist. Die Zusammensetzung der verschiedenen von mir erhaltenen Niederschl\u00e4ge unterscheidet sich nicht sehr von derjenigen, welche andere Autoren gefunden haben, solange wir im ersten Segment (von Al bis C\") der (Al, Cu)-Achse bleiben, d. h. solange es sich um Niederschl\u00e4ge im Gleichgewicht mit L\u00f6sungen von geringer Konzentration handelt. In der Tat, wenn man die Zahlen der Tabelle I, welche sich auf die Analysen solcher Niederschl\u00e4ge beziehen, in Prozents\u00e4tze von CuO verwandelt, so erh\u00e4lt man f\u00fcr den Punkt A\" 2,33\u00b0/o und f\u00fcr den Punkt B/y 5,590'o. Und wenn man so diese Werte und zugleich diejenigen graphisch darstellt, welche von andern Autoren gefunden werden, die wahrscheinlich ebenfalls L\u00f6sungen von mittlerer Konzentration verwendeten, so erh\u00e4lt man folgende Beihe.\nCu 0% o\t1\t\u00a33^5\nDie Niederschl\u00e4ge dagegen, welche im Gleichgewicht mit L\u00f6sungen sind, die viel CuS04 enthalten, zeigen einen viel gr\u00f6\u00dferen Prozentsatz von Cu, wie wir das bei den Punkten Cy/ und Dy/ sehen, bei welchen der Prozentsatz von CuO die Zahlen 8,25 resp. 20,12 erreicht. Diese Werte steigen dann noch, wenn es sich um ges\u00e4ttigte L\u00f6sungen von CuS04 handelt.\n2. Zweiphasisches System fl\u00fcssige Phase : Albumin -f- CuS04 -j- H.20 feste Phase : CuS04 -f- 5 H20.\nDie Gleichgewichtsbedingungen dieser Systeme, die sich n\u00e4mlich aus einer L\u00f6sung von Albumin und CuS04 und einem","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n523\nBodensatz von Kristallen dieses Salzes ergeben, sind dargestellt durch die Kurven strecke F7L.\nDiese Systeme wurden, wie ich schon erw\u00e4hnt habe, durch Aufl\u00f6sung einer gewissen Menge Kupferalbuminat in einer in der Hitze ges\u00e4ttigten CuS04-L\u00f6sung erhalten, die ich dann bis auf 35\u00b0 erkalten gelassen hatte.\nDie klare Fl\u00fcssigkeit wurde sogleich fdtriert, dann lie\u00df ich sie weiter bis auf 14\u00b0\u201416\u00b0 erkalten und impfte hierauf mit einigen kleinen Kristallen von CuS04. Nach 24\u201448 Stunden bildete sich ein Bodensatz von sch\u00f6nen Kristallen, welche sogar eine L\u00e4nge von 4 oder 5 mm erreichten und im allgemeinen in B\u00fcndeln oder sternartig angeordnet waren.\nDie Fl\u00fcssigkeit, welche sich vollkommen klar erhalten hatte \u2018 (wenn die Menge des Albumins sehr gro\u00df war, so erhielt man gleichzeitig mit der Kristallbildung die Bildung eines Niederschlags, d. h. das System wurde dreiphasisch, wie wir bald sehen werden), wurde von den Kristallen durch Dekantierung und Filtrieren getrennt und der Analvse unterzogen. Die sehr schnell mit ges\u00e4ttigter CuS04-L\u00f6sung gewaschenen und abgetrockneten Kristalle wurden gewogen.\nDieser Ast der Isotherme (Fig. 5) hat das Aussehen eines kurzen Kreisbogens und trifft im Punkte F/ die anderen beiden \u00c4ste. Es k\u00f6nnte sein, da\u00df er links von F7 unterhalb des Astes FFF7 weiter ginge und dann w\u00fcrde er labile L\u00f6sungen darstellen; hier gelang es mir aber nicht, irgend einen Punkt\nzu bestimmen.\nDer Punkt L stellt eine ges\u00e2ttigt\u00e9 reine CuS04-L\u00f6sung dar oder besser eine L\u00f6sung im Gleichgewicht mit dem Hydrat CuS04 -j- 5 H20. F\u00fcgt man einer durch einen Punkt dieser Kurve dargestellten L\u00f6sung etwas Wasser hinzu, so wird der Punkt in die Fl\u00f6he geschoben, d. h. er tritt in das monophasische Feld ein und deshalb erh\u00e4lt man keinen Niederschlag. Die Geraden, welche die Punkte der Kurve mit dem Punkt CuS04 -{- 5 H20 verbinden, enthalten Punkte, welche Komplexe darstellen, die sich alle in eine L\u00f6sung von gleicher Zusammensetzung und in eine gr\u00f6\u00dfere oder kleinere Menge Kristalle spalten, je nachdem der Punkt sich tiefer oder h\u00f6her auf den Geraden selbst befindet.","page":523},{"file":"p0524.txt","language":"de","ocr_de":"524\nG. Galeotti,\nDreiphasisches System\nfl\u00fcssige Phase : Albumin CuS04 + H20\n1.\tfeste Phase: AlbuminR*CuS04\n2.\tfeste Phase : CuS04 -j- 5 H20.\nL\u00f6st man eine gro\u00dfe Menge Kupferalbuminat in einer \u00fcbers\u00e4ttigten CuS04-L\u00f6sung auf, wie vorher erw\u00e4hnt wurde, und l\u00e4\u00dft dann die Fl\u00fcssigkeit unter einer Glocke mit H2S04 etwas verdunsten, so erh\u00e4lt man zuerst nur Erzeugung von Kristallen und die Fl\u00fcssigkeit bleibt klar, dann wird die Fl\u00fcssigkeit allm\u00e4hlich, sowie die Kristalle anwachsen, tr\u00fcb, und endlich sinkt ein mehr oder weniger reichlicher Niederschlag zu Boden : diesen Niederschlag kann man mit gro\u00dfer Vorsicht von den Kristallen und der zur\u00fcckbleibenden Fl\u00fcssigkeit trennen.\nDie Gleichgewichtsbedingungen dieser dreiphasischen Systeme sind in einem solchen Falle dargestellt durch den Kurvenast H/F/. Man sieht sogleich, da\u00df dieser Ast nicht eine Fortsetzung des Astes F;L ist, und in der Tat sind die Gleichgewichtsbedingungen links und rechts von F; sehr verschieden und der Unterschied besteht gerade in der Gegenwart einer neuen Phase.\nDie Kurve H/F/ scheint sehr regelm\u00e4\u00dfig zu sein. Es ist unm\u00f6glich, das \u00e4u\u00dferste Ende nach links hin (jenseits des Punktes EF) zu bestimmen, weil die L\u00f6sungen mit gro\u00dfen Mengen Albumin so dick werden, da\u00df man sie nicht mehr von den festen Phasen trennen kann.\nF\u00fcgt man einer durch einen Punkt dieser Kurve dargestellten L\u00f6sung Wasser hinzu, so verschiebt sich der Punkt nach oben, d. h. er tritt in das zweiphasische Feld ein, und man erh\u00e4lt einen neuen Niederschlag. F\u00fcgt man dagegen Wasser und CuS04 in gen\u00fcgender Menge hinzu, so da\u00df man den Punkt nach rechts und oben verschiebt, bis er in das monophasische Feld oberhalb des Astes FT, eintritt, so erh\u00e4lt man keinen Niederschlag. L\u00e4\u00dft man sodann die so ge\u00e4nderte L\u00f6sung etwas verdunsten, so da\u00df der sie darstellende Punkt unterhalb FT, geht, so erh\u00e4lt man eine Bildung von GuS04-Kristallen, ohne irgendwelchen Niederschlag. Die Punkte EFGFF' dieses Astes haben eine doppelte Korrespondenz. Sie sind n\u00e4mlich konjugiert mit","page":524},{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n525\nPunkten, die auf der (Al, Cu)-Achse sich befinden und die festen im Gleichgewicht mit den oben erw\u00e4hnten L\u00f6sungen stehenden Phasen darstellen und entsprechen ebenfalls dem Punkte CuS04 -j- 5 H20.\nDie Konjugationsgeraden EKH7, G77G7, F/7F; haben eine andere Richtung als die Konjugationsgeraden, die sich auf das erste zweiphasische System beziehen. Sie zeigen aber auch, da\u00df an Albumin reicheren L\u00f6sungen Niederschl\u00e4ge entsprechen, welche ebenfalls einen gr\u00f6\u00dferen Albumingehalt haben und umgekehrt, aber das Ma\u00df, in welchem das Verh\u00e4ltnis zwischen den beiden\nKomponenten Albumin und CuS04 im Niederschlag variiert, ist geringer als dasjenige, in welchem dieses Verh\u00e4ltnis in der L\u00f6sung variiert, w\u00e4hrend sich beim zweiphasischen System das\nGegenteil zeigt. In der Tat, wenn wir einen Punkt sich l\u00e4ngs der Kurve H7F7 bewegen lassen, so durchl\u00e4uft, w\u00e4hrend er diesen ganzen Ast durchl\u00e4uft, der ihm konjugierte Punkt nur\ndie kleine Strecke H//F//.\nDie Punkte, welche die Komplexe darstellen, die sich in die drei von uns betrachteten Phasen spalten, befinden sich im allgemeinen auf keiner der beiden Geraden, welche eine L\u00f6sung mit den beiden ihr entsprechenden festen Phasen verbinden, sondern sie befinden sich zwischen den beiden Geraden in einer Lage, die durch ein Gesetz bestimmt wird, das sich nicht leicht auf experimentellem Wege erfinden l\u00e4\u00dft. Man kann nur soviel sagen, da\u00df, wenn wir uns vorstellen, die Menge des Niederschlages werde unendlich klein gegen\u00fcber der Menge der L\u00f6sung und der Kristalle, der den Komplex darstellende Punkt sich in der Geraden befinden wird, welche die L\u00f6sung mit dem PunkteCuS04+5 H.20 vereinigt; stellen wir uns dagegen vor, die Menge der Kristalle werde unendlich klein gegen\u00fcber den Men gen der L\u00f6sung und des Niederschlages, so wird der den Komplex darstellende Punkt sich in der Konjugationsgeraden befinden.\nDie Resultate der Analyse der verschiedenen Phasen in allen diesen drei Arten des Gleichgewichtes sind in der folgenden Tabelle zusammengefa\u00dft, in welcher sich auch die centesimalen Zusammensetzungen jeder einzelnen Phase und ihrer Komplexe befinden. Diese letzteren Zahlen sind die Koordinaten der Punkte,\nwelche zur Zeichnung der Isothermen der Fig. 5 dienten.\n35\nHoppe-Sevlers Zeitschrift f. physiol. Chemie. XL.","page":525},{"file":"p0526_527table.txt","language":"de","ocr_de":"526\nG. Galeotti,\n\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 527\nTabelle I (der ig. 5 entsprechend). System : Eier- Ibumin ~f~ CuS04 -f- H20.\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tErgebnisse der Analysen\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tZentesimale Zusammensetzung\t\t\t\t\tder Phasen\t\t\t\t\n\tI. Phase\u2014Niederschlag\t\t\tII. Phase \u2014 L\u00f6sung\t\t\t\tIII. Phase Kristalle\t\tKomplexe\t\t\t\t[.Phase\t\u2014 Niederschlag\t\tII. Phase \u2014 L\u00f6sung\t\t\t\tIII. Phase Kristalle\t\tKomplexe\t\t\t\n\tDie Phase darstellende Punkte\tAlbu- min\tCuS04\tDie Phase darstellende Punkte\tAlbu- min\tCuS04\tH20\tCuS04\t5H20\tDas bystem 1 darstellende J\tPunkte\tAlbu- min\tCuS04\th2o\tDie Phase darstellende Punkte\tAlbu- min\tCuS04\tDie Phase darstellende Punkte\tAlbu- min\tCuS04\tH,0\tCuS04\t5H20\tDas System darstellende Punkte\tAlbu- min\tCuS04\tH2Q\nZwei-\tA\"\t0,6243\t0,0299\tA'\t0,6438\t0,1481\t24,102\t\t\t\tA\t1,2681\t0,1780\t24,102\tA\"\t95,43\t4,57\tA'\t2,58\t0,59\t96,82\t_\t\tA\t4,96\t0,69\t94,34\nphasi- sehe\tB\"\t0,5350\t0,0636\tB'\t0,1708\t0,2353\t24,620\t\u2014\t\u2014\tB\t0,7058\t0,2989\t24,620\t\u25a0 B\"\t89,38\t10,62\tB'\t0,68\t0,94\t98,38\t\u2014\t\u2014\tB\t2,79\t1,18\t96,02\nSy- < steme\tC\"\t0,8014\t0,1446\tC/\t0,5198\t0,9685\t16,972\t\u2014\t\u2014\tG\t1,3212\t1,1131\t16,972\tC\"\t84,71\t15,28\tC'\t2,81\t5,24\t91,93\t\u2014\t\u2014\tC\t6,80\t5,73\t87,43\n(Phasen I und II)\tB\"\t0,5053\t0,2553\tB'\t0,3789\t1,3404\t12,850\t\u2014\t\u2014\tD\t0,8841\t1,5957\t12,850\tD\"\t66,44\t33,55\tB'\t2,60\t9,20\t88,20\t\u2014\t\u2014\tD\t5,76\t10,41\t83,82\n\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tE'\t0,2348\t1,3166\t10,321\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tE/\t1,97\t11,09\t86,93\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nDrei- phasi-\tF\"\t0,1144\t0,1770\t\u00a5'\t0,2018\t1,6046\t8,3384\t0,397\t0,222\tF\t0,3162\t2,1786\t8,5614\tp//\t39,26\t60,74\tF'\t1,99\t15,82\t82,23\t\u2014\t\u2014\tF\t2,86\t19,70\t77,43\nsche Systeme '\tG\"\t0,1024\t0,0695\tG'\t0,3593\t0,3213\t2,8959\t0,652\t0,368\tG\t0,4288\t1,0757\t3,2639\tG\"\t40,43\t59,57\tG/\t10,04\t8,98\t80,98\t\u2014\t\u2014\tG\t8,99\t22,56\t68,45\n(Phasen I, IIu.III)\tR\"\t0,0303\t0,0433\tH'\t0,3541\t0,1751\t1,4107\t0,544\t0,306\tH\t0,3844\t0,7624\t1,7167\tH\"\t41,16\t58,83\tW\t18,25\t9,02\t72,72\t\u2014\t\u2014\tH\t13,42 I\t26,62\t59,95\nZwei-\t\u2014-\t\t\t\t\tP\t0,1710\t\u25a0 2,4135\t11,992\t0,551\t0,309\tI\t0,1710\t2,9645\t12,301\t-\t\u2014\t\u2014\tV\t1,02\t16,56\t82,27\t\u2014\t\u2014\tI\t1,08\t19,20\t79,69\nphasi-sche Systeme < (Phasen II u. III)\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tK' L\t0,0365 0\t^ 1,5605 0,5443\t7,705 > 2,5342\t0,595 \u2014\t\u00bb 0,335\tK\t0,0365\t2,1555\t8,040\t-\t\u2014\t\u2014\tK' L'\to o Ac CO\t16,78 17,68*)\t82,84 82,32l)\t63,93\t36,07\tK\t0,36\t21,06\t78,58\n1) Diese Zahlen stellen die L\u00f6slichkeit des CuS04 dar, wie sie sich mir ergab aus einer der hatte, die ich dann unter denselben Bedingungen hatte kristallisieren lassen, unter welche dem Zeichen I wiederholt. In dieser Hinsicht ma\u00df ich bemerken, da\u00df in der Literatur be-peratur von 19\u00b0 betrifft, so gibt Poggiale 18,90\u00b0/o an und Etard 16,56\u00b0/o.\n\u2018\u25a0erschiedenen Bestimmungen, welche ich bei einer in der Hitze \u00fcbers\u00e4ttigten L\u00f6sung gemacht * dle Albumin enthaltenden L\u00f6sungen hielt. Sie sind in der folgenden Tabelle entsprechend r\u00e4ch 1:1 iche Verschiedenheiten bez\u00fcglich der L\u00f6slichkeit dieses Salzes bestehen. Was die Tem-\n35*","page":0},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"528\nG. Galeotti,\nWenn man zusammenfasst, was ich bis jetzt auseinandergesetzt habe, so sieht man, wie die von mir gezeichneten Kurven die allgemeinen Bedingungen des Gleichgewichtes des f\u00fcr die Temperatur, auf welche die Isotherme sich bezieht, in Betracht gezogenen Systems bestimmen. Die drei Kurven\u00e4ste A'F', LF; und FFF' teilen den ganzen Fl\u00e4cheninhalt des Dreiecks, der die unendlich m\u00f6glichen Komplexe des Systems durch seine Punkte darstellt, in vier Felder.\nDas erste Feld, das monophasische, ist unten begrenzt durch die beiden \u00c4ste A'F' und F'L, oben durch Teile der beiden Seiten des Dreiecks. Dieses Feld ist \u00fcberall geschlossen und nur nach links ge\u00f6ffnet, wo es durch das Zusammentreffen der Kurve A'F' mit der (Al, H20)-Achse begrenzt sein sollte; aber dieser Punkt bleibt, wie ich gesagt habe, unbestimmt. Jeder beliebige Komplex, welcher einem Punkte dieses Feldes entspricht, ist und bleibt best\u00e4ndig eine L\u00f6sung.\nDas zweite Feld, ein zweiphasisches, hat die Gestalt eines Sektors und wird oben begrenzt durch die Kurve BVL, rechts durch einen Teil der rechten Seite des Dreiecks, d. h. durch die Strecke CuS04 -j- 5 H20, L, links durch die Gerade, welche den Punkt CuS04 -f- 5 H20 mit F' verbindet. Jeder beliebige Punkt im Innern desselben stellt einen Komplex dar, der das Streben hat, sich in eine L\u00f6sung und in eine gewisse Menge Kupfersulfatkristalle zu spalten. Ein drittes zweiphasisches Feld ist oben begrenzt durch die Kurve A'F', unten rechts durch die Kurve FTP, links durch einen Teil der (Al, H20)-Achse und durch einen Teil der (Al, Cu)-Achse. Bechts bleibt jedoch die Grenze des Feldes zwischen dieser letzteren Achse und dem Punkte H/ unbestimmt. Ein Komplex, der einem beliebigen Punkte dieses Feldes entspricht, spaltet sich in zwei Phasen, n\u00e4mlich in eine L\u00f6sung und in einen Niederschlag von Albumin und Cu ; die Zusammensetzung dieser beiden Phasen wird bestimmt durch die Konjugationsgerade, welche durch den Punkt selbst geht.\nDas vierte Feld endlich, ein dreiphasisches, ist oben begrenzt durch die Kurve FFF7, rechts durch die Gerade F', CuS04 + 5H20, unten durch einen Teil der (Al, Gu)-Achse. Links grenzt","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber cl. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\nes an das im vorhergehenden beschriebene Feld, aber die Grenze selbst l\u00e4\u00dft sich nicht bestimmen. Ein Komplex, der einem beliebigen Punkte dieses Feldes entspricht, spaltet sich in die drei folgenden Phasen: L\u00f6sung \u2014 Kristalle \u2014 Niederschlag von Albumin und Cu. Zuletzt bleibt ein Teil des Dreiecks \u00fcbrig, in bezug auf welchen man keine Voraussetzung aussprechen kann. Er liegt gegen den Scheitelpunkt Cu des Dreiecks hin unterhalb des Punktes, welcher das Pentahydrat darstellt.\nAu\u00dferhalb dieses Teiles aber ist das Gleichgewicht \u00fcberall bestimmt, und wenn ein Komplex von bestimmter Zusammensetzung gegeben ist, so wird es gen\u00fcgen, den Punkt zu finden, der ihn innerhalb des Dreiecks darstellt, und seine Lage gegen\u00fcber den \u00c4sten der schon entworfenen Isotherme und den Konjugationsgeraden zu beachten, um gleich feststellen zu k\u00f6nnen, in wieviel Phasen er sich spalten wird, wenn er sich ins Gleichgewicht setzt, und welches die Zusammensetzung der einzelnen Phasen sein wird.\nII. Versuch.\nSystem: Serumalbumin -f- CuS04 -f- H20.\nDie Gleichgewichtszust\u00e4nde dieses Systems, bei einer Temperatur von 14\u00b0\u201416\u00b0, sind durch zwei Kurven bestimmt (siehe Fig. 6), die sich wahrscheinlich an einem Punkte treffen. Von diesen zwei Kurven stellt die eine das Gleichgewicht zwischen einem Kupferalbuminat und einer L\u00f6sung dar, die andere das Gleichgewicht zwischen CuS04 - Krystallen und einer L\u00f6sung. In diesem Falle gelang es mir nicht, dreiphasische Komplexe zu erhalten, und die ges\u00e4ttigten und viel Albumin enthaltenden CuS04-L\u00f6sungen blieben immer klar, auch wenn sie durch Verdunstung viel Wasser verloren, gro\u00dfe Menge von Krystallen am Boden absetzen und sehr dick und schleimig wurden.\n1. Zweiphasisches System\nfl\u00fcssige Phase: Albumin -(- CuS04 -f- H20 feste Phase: Albumin -f- CuS04.\nDie Kurve, welche diese Gleichgewichtszust\u00e4nde bestimmt, enth\u00e4lt (Fig. 6) die Punkte A/B/C/D/E/F/G/. Die Komplexe","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"530\nG. Galeotti,\nABCD, welchen die den Punkten A/B/G/D/ entsprechenden L\u00f6sungen entnommen wurden, ergaben sich durch einfache Mischung von L\u00f6sungen von Albumin und CuS04, in verschiedenen Konzentrationen; die Komplexe EFG dagegen wurden vermittelst Verd\u00fcnnung konzentrierter L\u00f6sungen von Albumin und CuS04 erhalten, weil, wie bereits beim vorhergehenden Experimente bemerkt wurde, diese konzentrierten L\u00f6sungen bei Verd\u00fcnnung durch Wasser einem Niederschlag Platz machen.\nEs gelang mir nicht, tiefere Punkte als G; zu bestimmen, nicht weil man keine mehr als G/ konzentrierten L\u00f6sungen erhalten kann, die im Gleichgewicht mit einem Niederschlag sind, sondern weil infolge der Dicke solcher L\u00f6sungen die Filtration unm\u00f6glich wird. Daher habe ich die Kurve unterhalb G/ (in Fig. 6 ist diese Strecke punktiert gezeichnet) ideal fortgesetzt, und es ist h\u00f6chst wahrscheinlich, da\u00df dies ihr wirklicher Verlauf ist, wie es auch sehr wahrscheinlich ist, da\u00df sie die andere Kurve in a trifft, wie man es in der Figur sieht.\nDer Verlauf der Kurven von A/ bis G; unterscheidet sich nicht wesentlich von der dem Eieralbumin entsprechenden Isotherme. Auch hier gibt es einen ansteigenden Zweig, von dem es mir nur m\u00f6glich war, ein kurzes Segment zu zeichnen, aus dem man jedoch ersieht, da\u00df die Kurve das Streben hat, sich immer mehr der (Al, H20)-Achse zu n\u00e4hern, die sie dann im (unbestimmten) Punkte treffen sollte, welches die L\u00f6slichkeit des Serumalbumins darstellen w\u00fcrde.\nSodann erh\u00e4lt man einen Scheitelpunkt in B; und einen absteigenden Zweig, der beinahe einen geradlinigen Verlauf zeigt.\nDie Punkte A/B/G/D/E/F/G/ sind konjugiert mit den Punkten A^B^C^D^E^F^G\", welche sich auf der (Al, Cu)-Achse befinden, und diese stellen die Zusammensetzung der Niederschl\u00e4ge dar, die im Gleichgewicht mit den verschiedenen L\u00f6sungen sind. Die Konjugationsgeraden haben eine sehr regelm\u00e4\u00dfige Anordnung und sind fast einander parallel. Sie beweisen, da\u00df, wie es auch sein mu\u00df, in der Tat eine eindeutige Korrespondenz zwischen der Zusammensetzung des Niederschlages und derjenigen der L\u00f6sung besteht. Viel Albumin und wenig CuS04 enthaltenden L\u00f6sungen entsprechen Niederschl\u00e4ge, die auch arm","page":530},{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 531\nan diesem Salz sind und umgekehrt, und das Verh\u00e4ltnis zwischen Albumin und Cu variiert mit einer gewissen Gleichf\u00f6rmigkeit in den L\u00f6sungen und in den entsprechenden Niederschl\u00e4gen.\nZieht man dem Verlaufe der in der Figur gezeichneten Konjugationsgeraden folgend andere durch die Punkte des punktierten Segments der Kurve, so erscheint es klar, da\u00df sie die (Al, Cu)-Achse an Punkten treffen w\u00fcrden, die mehr rechts von G\" liegen; dies bedeutet, da\u00df Niederschl\u00e4ge von Serumalbumin und Cu auftreten k\u00f6nnen, welche dieses Element auch in gr\u00f6\u00dferem Verh\u00e4ltnis enthalten k\u00f6nnen, als ich es bei den von mir gemachten Analysen gefunden habe. Aus Fig. 6 ersieht man auch, da\u00df die letzte Konjugationsgerade, diejenige, welche vom Punkte a ausgehen w\u00fcrde, mit aller Wahrscheinlichkeit als Tangente der Kurve MT verlaufen m\u00fc\u00dfte: mithin w\u00e4re wahrscheinlich der Punkt a der einzige dreiphasische Punkt des Systems.\n2. Zweiphasisches System fl\u00fcssige Phase: Albumin -|- CuS04 -f- H20 feste Phase: CuS04 -j- 5H20\nDie Gleichgewichtsbedingungen in diesem System sind durch die Kurve MT (Fig. 6) dargestellt. Die Punkte dieser Kurve wurden durch die Analyse von L\u00f6sungen ermittelt, die ich durch Aufl\u00f6sung eines Kupferalbuminates in \u00fcbers\u00e4ttigter CuS04-L\u00f6sung erhalten hatte. Auf diese Weise kann man L\u00f6sungen erzeugen, die sehr reich an Serumalbumin sind, sich klar aufbewahren lassen, sehr lichtbrechend und von sch\u00f6ner smaragdgr\u00fcner Farbe sind. Sie werden immer dichter durch Verdunstung und setzen sch\u00f6ne CuS04-Kristalle auf dem Boden ab.\nDie konzentrierteste unter diesen L\u00f6sungen, welche ich der Analyse unterzogen habe, ist diejenige, welche dem Punkte M; entspricht, und hier ist die Kurve unterbrochen, zeigt aber schon das Streben, sich fast senkrecht nach unten zu wenden, und hat deshalb einen ganz anderen Verlauf, als die entsprechende Kurve f\u00fcr das Eieralbumin.\nDer Punkt a, der, wie ich sagte, wahrscheinlich der Punkt ist, an welchem sich die beiden Kurven treffen, teilt die jetzt betrachtete Kurve in zwei Teile, und die Punkte dieser zwei","page":531},{"file":"p0532_533table.txt","language":"de","ocr_de":"532\nG. Galeotti,\n\u00dcber cl. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 533\nTabelle II (der \\?ig. 6 entsprechend).\nSystem: Serum- dbumin-J-CuS04-J-H20.\n\t\t\t\t\t\tErgebnisse der\t\t\tAnalyse\t\t\t\t\t\t\t\t\tZentesimale Zusammenset\t\t\t\t\tzungen der\t\tPhasen\t\t\t\n\tI. Phase\u2014Niederschlag\t\t\t\tII. Phase \u2014 L\u00f6sung\t\t\t\tIII. Phase Kristalle\t\tKomplexe\t\t\t\t\tI. Phase \u2014 Niederschlag\t\t\tII.\tPhase -\t\u2014 L\u00f6sung\t\tIII. Phase Kristalle\t\tKomplexe\t\t\t\n\t\u00a9*\t\t\t\t\u00a9\u00ae\t\t\t\t\t\tCD X CD \u00a9 \u2019TS\t\t\t\t\t\t\t\t_ \u00a9 SU\t\t\t\t\t\t\u00a9 x \u00a9 \u00a9 <73\t\t\t\n\t\u00f6S P Oh-\u00e0\tg\tAlbu-\tCuS04\tC!\u00e4 0-1 u S\tAlbu-\tC11SO4\tH20\tCuS04\t5H20\tSU \u00d6\tAlbu-\tCuS04\th2o\t\t% \u00d6 \u00ae P-l'\u00ae s\tAlbu-\tCuS04\tj\u00e9 0 \u00a9 P, \u00a9 \u00d6\tAlbu-\tCuS04\th2o\tCuS04\th2o\tU, \u00d6 \u00ae \u00a9 \u00a9 b\tAlbu-\tCuS04\tH20\n\t03 U\tS3 dt\tmin\t\t.2 g d\tmin\t\t\t\t\t\tmin\t\t\t\t.sla.\tmin\t\t\u00a9 1C? \u2022j? % P,\tmin\t\t\t\t\t^ gd\tmin\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u00a9 \u00ab3\t\t\t\t\t05\t\t\t04\t\t\t\t\t\t\u00a9 c\u00f4\t\t\t\n\tA\t//\t0,3686\t0,0136\tA'\t0,6421\t0,1134\t37,0012\t\t_\tA\t1,0107\t0,2270\t37,0012\t\tA\"\t96,44\t3,55\tA'\t1,70\t0,30\t98,00\t\t\tA\t2,64\t0,59\t96,76\n1. zwei-\tB\t//\t0,4505\t0,0149\tB'\t0,2704\t0,1078\t26,730\t\u2014\t\u2014\tB\t0,7209\t0,1227\t26,730\t\tB\"\t96,80\t3,20\tB'\t0,99\t0,39\t98,61\t\t\t\t\tB\t2,61\t0,44\t96,94\nphasi-\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nsches\tC\t//\t0,2519\t0,0225\tc;\t0,1992\t0,3986\t24,317\t\t\u2014\tG\t0,4511\t0,4211\t24,317\t\tC\"\t91,77\t8,19\tC/\t0,79\t0,60\t97,60\t\u2014\t\u2014\tC\t1,79\t1,67\t96,54\nSy- \u2018\tD\t//\t0,1703\t0,0178\tD'\t0,1426\t0,4948\t16,368\t\t\tD\t0,3129\t0,5126\t16,368\t\tG\"\t90,54\t9,46\tD'\t0,84\t2,91\t96,25\t\t\tD\t1,82\t2,98\t95,14\nstem\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n(Phasen\tE\t//\t0,2873\t0,0486\tE'\t0,2044\t0,8433\t17,906\t\u2014\t\u2014\tE\t0,4917\t0,8919\t17,903\t\tF\"\t85,53\t14,47\tE'\t1,07\t4,47\t94,47\t\u2014\t\u2014\tE\t2,55\t4,62\t92,83\nI n. II)\tF\t//\t0,1987\t0,0436\tF'\t0,1391\t0,6677\t8,4575\t\u2014\t\u2014\tF\t0,3378\t0,7113\t8,4575\t\tF\"\t82,01\t17,99\tF/\t1,50\t7,20\t91,30\t\u2014\t\u2014\tF\t3,55\t7,48\t88,96\n\tG\t1//\t0,1501\t0,0513\tG'\t0,1113\t0,6573\t6,231\t\u2014\t\u2014\tG\t0,2614\t0,7086\t6,231\t\tG\"\t74,53\t25,47\tG'\t1,59\t9,39\t89,02\t\u2014\t\u2014\tG\t3,63\t9,84\t86,53\n\t\t\t\t\t_\tI\t0\t0,5443\t2,5342\t\t\t\t\t\t\t_\t_\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tI\t0\t17,68\t82,32\t63,93\t36,07\t\t\t\t\n2. zwei-\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nphasi-\t\t\t\u2014\t\u2014\tIE\t0,2980\t2,1283\t9,1372\t0,620\t0,350\tH\t0,2980\t2,7483\t9,4872\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tH/\t2,75\t18,41\t79,01\t\u2014\t\u2014\tH\t2,37\t21,93\t75,70\nsches\t\t\t\t\tK'\t0,5651\t2,8910\t12,0375\t0,670\t0,380\tK\t0,5651\t3,5610\t12,4175\t\t\t\t\t\t\tK'\t3,64\t18,66\t77,69\t\t\tK\t3,41\t21,53\t75,06\nSy- <\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nstem\t\t\t\u2014\t\u2014\tL/\t0,6009\t2,2631\t9,2176\t0,703\t0,397\tL\t0,6009\t2,9661\t9,6146\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tV\t4,98\t18,78\t76,47\t\u2014\t\u2014\tL\t4,55\t22,49\t72,94\n(Phasen\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nII u. Ill)\t\t\t\t\tM'\t0,4489\t0,9471\t2,9960\t0,326\t0,184\tM\t0,4489\t1,2731\t3,1800\t\t\t\t\tM'\t10,22\t21,56\t68,21\t\t\tAl\t9,15\t25,97\t64,87","page":0},{"file":"p0534.txt","language":"de","ocr_de":"534\nG. Galeotti,\nTeile haben verschiedene Eigenschaften. Die Punkte der Strecke al (eigentlich ges\u00e4ttigte CuS04-L\u00f6sungen mit wenig Albumin) stellen L\u00f6sungen dar, die, wenn sie verd\u00fcnnt werden, keinen Niederschlag veranlassen; in der Tat ersieht man aus der Figur, da\u00df in diesem Falle die Punkte der Kurve nach oben verschoben w\u00fcrden und da\u00df sie deshalb in das monophasische Feld eintreten w\u00fcrden.\nDie Punkte der Strecke aM7 (eigentlich ges\u00e4ttigte CuS04-L\u00f6sungen, die reich an Albumin sind) stellen dagegen L\u00f6sungen dar, die durch Hinzuf\u00fcgung von H20 oder einer Albuminl\u00f6sung einen Niederschlag ergeben, da alsdann wirklich die Punkte der Kurve sich nach oben und nach links verschieben, d. h. in das zweiphasische Feld eintreten.\nDie Ergebnisse der Analyse dieser Systeme finden sich in der vorstehenden Tabelle.\nFassen wir das zusammen, was auseinandergesetzt wurde, so sieht man, da\u00df die beiden in Fig. 6 gezeichneten \u00c4ste der Isotherme den Fl\u00e4cheninhalt des Dreiecks in drei Felder teilen.\nDas erste, das monophasische, hat zur Einfassung die Punkte A7, B7, G7, a, I, H20 ; diese Einfassung ist nur links unterbrochen, weil der Punkt fehlt, in welchem die Kurve mit der (Al, H20)-Achse zusammentrifft. Jeder beliebige Punkt in diesem Felde stellt eine L\u00f6sung von Serumalbumin und CuS04 dar, die homogen und best\u00e4ndig ist.\nDas zweite Feld, ein zweiphasisches, wird oben begrenzt durch die Kurve A7a, links durch einen Teil der (Al, H20)-Achse, unten durch einen Teil der (Al, Cu)-Achse (und auf dieser Strecke befinden sich die Punkte, welche mit denjenigen konjugiert sind, die die Kurve A7a bilden), rechts durch die Kurve aM7. Unbestimmt bleibt die Grenze unter dem Punkt M7 ; aber es ist nicht unwahrscheinlich, da\u00df die Kurve aM7 sich fortsetzen mu\u00df, bis sie die (Al, Cu)-Achse trifft und selbst diese Grenze darstellt. Jeder Punkt dieses Feldes stellt einen Komplex dar, der sich in zwxei Phasen spaltet, n\u00e4mlich in eine L\u00f6sung von der\nZusammensetzung A7.........G7 und in einen Niederschlag von\nder Zusammensetzung A77.......G77, und die Zusammensetzung\nder beiden Phasen wird durch die Konjugationsgerade bestimmt, welche durch den Punkt selbst hindurchgeht.","page":534},{"file":"p0535.txt","language":"de","ocr_de":"Das dritte Feld, ebenfalls ein zweiphasisches, wird oben begrenzt durch die Kurve Md, rechts durch die Strecke CuS04 + 5 H20,1 und unten w\u00fcrde es begrenzt durch die Gerade, welche den Punkt CuS04 + 5 HsO mit dem Endpunkte der Kurve IM7 verbindet: aber, wie schon bemerkt, dieser Punkt und folglich auch diese Grenze sind unbekannt.\nWie bei dem beim I. Versuch betrachteten System bleibt ein Teil des Dreiecks gegen den Scheitelpunkt Cu hin unbestimmt. Die Punkte dieses Teils w\u00fcrden Systemen entsprechen, die sehr arm an Wasser w\u00e4ren und zersetzbar in sehr konzentrierten L\u00f6sungen und in Hydrate, die niedriger w\u00e4ren als das Pentahydrat.\nIII. und IV. Versuch\nSystem : Serumalbumin -f- AgN03 -j- H20 Von verschiedenen Experimenten, die ich anstellte, um\nH*0\nAt\nFig. 7.","page":535},{"file":"p0536.txt","language":"de","ocr_de":"536\nG. Galeotti,\ndie Gleichgewiehtsbedingungen dieses Systems bei einer Temperatur von 14\u00b0\u201416\u00b0 zu bestimmen, halte ich es f\u00fcr angezeigt, nur \u00fcber zwei zu berichten, die in den folgenden Tabellen wiedergegeben und durch die Fig. 7 und 8 dargestellt sind. Die \u00dcbereinstimmung zwischen den beiden Versuchen ist eine ziemlich befriedigende (wie aus den Figuren selbst ersichtlich), obschon die Versuche mit zwei verschiedenen Pr\u00e4paraten von Serumalbumin angestellt worden sind. Zuerst will ich den III. Versuch in Erw\u00e4gung ziehen, weil er ausf\u00fchrlicher ist als der andere. Die Kurve, welche die im Gleichgewicht mit den festen Phasen (Silberalbuminate) stehenden L\u00f6sungen darstellt, ist etwas kurz, weil es mir nicht m\u00f6glich war, tiefer als\nkJ und F/ (Fig. 7) gelegene Punkte zu bestimmen, insofern als L\u00f6sungen, die konzentrierter sind als A'', sich absolut nicht filtrieren lassen1), und L\u00f6sungen, die reicher an AgN03 sind, mir bei der Analyse gro\u00dfe Schwierigkeiten entgegen stellten.\n*) Diese L\u00f6sung A' ist gleichfalls mit sehr gro\u00dfer Schwierigkeit filtriert worden und, obgleich sie dem Zentrifugieren unterworfen wurde, nie vollkommen klar geworden, sondern hat ein milchiges Aussehen beibehalten.","page":536},{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"\nUber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc.\n537\nWas den weiteren Verlauf der Kurve nach rechts hin betrifft, so kann man nat\u00fcrlich denken, sie werde die (Ag, H20)-Achse in dem Punkte treffen, welcher die L\u00f6slichkeit des AgN03 darstellt; aber man kann hinsichtlich ihres Verlaufs nach links hin keine Vermutung aufstellen.\nDie Kurve ist sehr regelm\u00e4\u00dfig: sie steigt fast geradlinig von A; bis D7 (Fig. 7), wo sie einen Scheitelpunkt hat, und sinkt hierauf ebenfalls fast geradlinig von E; bis F', indem sie sich sehr nahe an der (Ag, H.20)-Achse h\u00e4lt.\nSie bezeichnet, wenn auch in unvollst\u00e4ndiger Weise, die Grenze von zwei Feldern: das eine ist ein monophasisches und befindet sich im oberen Teil des Dreiecks; das andere ist ein zweiphasisches und befindet sich im untern Teil desselben.\nDie Breite der monophasischen Zone, die von dem Aste A/D/ und der (Al, H20)-Achse eingeschlossen ist, zeigt, wie auch die Richtung dieses Astes, wie L\u00f6sungen, die sehr reich an Albumin sind, betr\u00e4chtliche Mengen von AgN03 enthalten k\u00f6nnen, ohne einen Niederschlag zu ergeben, wie ich es tats\u00e4chlich in meinen einleitenden Untersuchungen (S. 502) konstatieren konnte. Ein durch einen Punkt rechts von A/D/ dargestelltes und deshalb zweiphasisches System kann ein monophasisches werden, d. h. sein Niederschlag kann sich wieder aufl\u00f6sen, wenn man Albumin in gen\u00fcgender Menge hinzuf\u00fcgt, um den Punkt selbst links von A/D/ zu verschieben.\nDie andere monophasische Zone rechts von D; F/ ist dagegen, wie ich schon andeutete, sehr schmal, und der Ast D; Fy verl\u00e4uft fast parallel mit der rechten Seite des Dreiecks, was beweist, da\u00df die Menge von Albumin, welche in einer gen\u00fcgend konzentrierten AgN03-L\u00f6sung aufgel\u00f6st bleiben kann, stets gering ist, und da\u00df diese Menge sich sehr wenig durch Steigerung der Konzentration dieses Salzes \u00e4ndert. Deshalb begreift man auch, da\u00df die Wiederaufl\u00f6sung eines Silber-albuminats durch Hinzuf\u00fcgung einer AgNOs-L\u00f6sung nur in kleinem Ma\u00df erfolgen und schwer beobachtet werden kann. Die Punkte, welche sich im zweiphasischen Felde befinden, stellen Komplexe dar, die sich sogleich spalten in eine feste Phase (Niederschlag von Albumin und Ag), die durch einen","page":537},{"file":"p0538_539table.txt","language":"de","ocr_de":"538\nG. Galeotti,\nJ\n\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 539\nTabelle III (der g. 7 entsprechend).1\nSystem : Serum- -ibumin -f- AgN03 -f- H20.\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\tErgebnisse\t\tder Analyse\t\t\t\t\tfl\t\tZentesimentale Zusammensetzungen <\t\t\t\t\t\t1er Phasen\t\t\nKomplexe\t\t\t\tI. Phase \u2014 Niederschlag\t\tII. Phase -\t\t- L\u00f6sungen\t\t\tKomplexe\t\t\t\tI. Phase \u2014 Niederschlag\t\tIL Phase\t\t\u2014 L\u00f6sung\t\nDie Komplexe dar- stellende Punkte\tAlbu- min\tAgNOs\th2o\tAlbu- min\tAgN03\tDie Phasen dar- stellende Punkte\tAlbu- min\tAgNOs\tHkO\t\tDie [omplexe dar- teilende Punkte\tAlbu- min\tAgNOs\th2o\tAlbu- min\tAgNOs\tDie Phasen dar- stellende Punkte\tAlbu- min\tAgN03\th.2o\nA\t1,2314\t0,4735\t18,2588\t0,3828\t0,1269\tA'\t0,8486\t0,3466\t18,2588\t\tA\t6,16\t2,37\t91,46\t75,10\t24,89\tA'\t4,36\t1,78\t93,87\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tB'\t0,4144\t0,1711\t17,433\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tB/\t2,30\t0,94\t96,75\nG\t0,4283\t0,1719\t29,867\t0,1960\t0,0659\tC'\t0,2323\t0,1060\t29,867\t\tG\t1,40\t0,56\t98,03\t74,84\t25,16\tC'\t0,77\t0,35\t98,88\nD\t0,5140\t0,2049\t11,1320\t0,4860\t0,1635\tD'\t0,0280\t0,0414\t11,1320\t\tD\t4,33\t1,73\t93,93\t74,80\t25,20\tB'\t0,25\t0,37\t99,38\nE\t1,2406\t0,6737\t18,1116\t1,2211\t0,4295\tE'\t0,0195\t0,2442\t18,1116\t\tE\t6,19\t3,36\t90,44\t73,98\t26,02\tE'\t0,10\t1,33\t98,56\nF\t0,4014\t1,2363\t25,4402\t0,3530\t0,1493\tF/\t0,0484\t1,0870\t25,4102\t\tF\t1,48\t4,56\t93,95\t70,28\t29,73\tF'\t0,18\t4,09\t95,73\nTabelle IV (der \u00eegi 8 entsprechend).\nSystem; Serum- Ibumin + AgNQ3 -f H20.\n\t\t\tErgebnisse\t\tder Analyse\t\t\t\t\t\t\tZentesimentale\t\t\tZusamensetzungen d\t\t\ter Pha\tsen\t\t\t\nKomplexe\t\t\t\tI. Phase \u2014 Niederschlag\t\tIL\tPhase\t\u2014 L\u00f6sung\t\t\t\tKomplexe\t\t\tI. Phase \u2014 IS! 16 d g r s c h 1 ci s\t\tIL\tPhase\t\u2014 L\u00f6sung\t\nDie Komplexe dar- stellende Punkte\tAlbu- min\tAgNOs\th2o\tAlbu- min\tAgNOs\tDie Phasen dar- stellende Punkte\tAlbu- min\tAgNOs\tHaO\t\tDie 0luplexe dar- kllende Punkte\tAlbu- min\tAgNOs\tHaO\tAlbu- min\tAgNOs\tDie Phasen dar- stellende Punkte\tAlbu- min\tAgNOs\th2o\nA\t0,7535\t0,2748\t24,65\t0,1889\t0,0621\tA/\t0,5646\tI 0,2127\t24,65\t\tA\t2,93\t1,07\t95,99\t75,26\t24,74\tA'\t2,22\t0,84\t96,94\n\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0,2314\t0,0759\tB'\t0,2351\t0,1307\t24,86\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t75,30\t24,70\tB'\t0,93\t0,52\t98,54\nG\t0,8218\t0,4447\t24,88\t0,7590\t0,2426\tG'\t0,0628\t0,2021\t24,88\t\tG\t3,14\t1,70\t95,15\t75,78\t24,22\tC'\t0,25\t0,80\t98,94\nD\t0,5880\t0,5766\t24,85\t0,5651\t0,2087\tB'\t0,0229\t0,3679\t24,85\t\tD\t2,21\t2,26\t95,53\t73,03\t26,97\tB'\t0,09\t1,45\t98,45\nE\t0,6559\t0,8002\t24,78\t0,6290\t0,2509\tE'\t0,0269\t0,5493\t24,78\t\tE\t2,50\t3,05\t94,45\t71,49\t28,51\tE'\t0,10\t2,16\t97,73","page":0},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"540\nG. Galeotti,\nPunkt der (Al, Ag)-Achse dargestellt wird, und in eine einem Punkt der Isotherme A' Fy entsprechende L\u00f6sung.\nIn den Fig. 7 und 8 habe ich nur einen Teil des gew\u00f6hnlichen gleichseitigen Dreiecks gezeichnet, weil ich, um eine deutliche Reproduktion der Isothermen zu erhalten, bei den Seiten des Dreiecks die L\u00e4nge von 1 Meter beibehalten mu\u00dfte. Die (Al, Ag)-Achse kann also in der oben erw\u00e4hnten Figur nicht gefunden werden: aber die Gleichgewichtsbedingungen zwischen den festen und fl\u00fcssigen Phasen sind bestimmt durch die Richtung der Konjugationsgeraden, die gezeichnet worden sind. Auf diesen befinden sich die den analysierten Komplexen entsprechenden Punkte (A, R, G, D, E, F). Man sieht sogleich, da\u00df die Konjugationsgeraden parallel verlaufen, oder leicht von einander abweichen und insbesondere, da\u00df sie nicht danach streben, sich zu treffen: dies bedeutet, da\u00df das Gleichgewicht sich eindeutig bestimmt ergibt, wenigstens f\u00fcr alle Komplexe, die durch Punkte dargestellt sind, welche sich in der von diesen Konjugationsgeraden durchschnittenen Zone befinden. Ferner sieht man, da\u00df L\u00f6sungen, in welchen das Silbersalz in geringerer Konzentration vorhanden ist, im Gleichgewicht sind mit Niederschl\u00e4gen, die \u00e4rmer an Ag sind und umgekehrt.\nDie analytischen Ergebnisse dieser Experimente findet man in den vorstehenden Tabellen (Tab. Ill u. IV).\nVergleichen wir diese Resultate mit den im vorhergehenden erhaltenen hinsichtlich des CuS04, so k\u00f6nnen gleichzeitig mit einer allgemeinen \u00c4hnlichkeit des Verhaltens einige Unterschiede hervorgehoben werden, von denen es mich nur interessiert, auf die folgenden hinzuweisen.\nDer Teil des monophasischen Feldes, welcher sich links von dem ansteigenden Aste der verschiedenen Isothermen befindet, ist eine breite Zone f\u00fcr den Fall des AgN03, w\u00e4hrend er ein feiner Streifen f\u00fcr den Fall des CuS04 ist. Dies zeigt uns, da\u00df sehr konzentrierte Albuminl\u00f6sungen, indem sie dennoch homogen bleiben, betr\u00e4chtliche Mengen von AgN03 enthalten k\u00f6nnen, w\u00e4hrend sie sich durch Hinzuf\u00fcgung kleiner Mengen von CuS04 niederschlagen und da\u00df durch Hinzuf\u00fcgung von Albumin ein Silberalbuminat sich reichlich wieder auf l\u00f6st,","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 541\nw\u00e4hrend ein Kupferalbuminat sich in viel geringerem Ma\u00df wieder aufl\u00f6st.\nDagegen ist der Teil des monophasischen Feldes, welcher sich rechts von dem absteigenden Zweig der Isothermen befindet, ein feiner Streifen bez\u00fcglich der Systeme mit AgN03 und eine ziemlich breite Zone bez\u00fcglich der Systeme mit CuS04. Dies beweist, da\u00df sehr konzentrierte Salzl\u00f6sungen viel Albumin enthalten k\u00f6nnen, wenn das Salz CuS04 ist, w\u00e4hrend sie nur sehr wenig davon enthalten k\u00f6nnen, wenn das Salz AgN03 ist. \u00dcbrigens kann man auch hier wahrnehmen, da\u00df der Niederschlag, welcher sich schon gebildet hatte, sich leicht und reichlich wieder aufl\u00f6st in einer konzentrierten L\u00f6sung von CuS04, w\u00e4hrend dies in sehr kleinem Ma\u00df bei den L\u00f6sungen mit AgN03 geschieht.\nV. Versuch.\nSystem : Kristallisiertes Eieralbumin -f- AgN03 -|~ H20.\nKristallisiertes Albumin stellte ich nach der Methode Hopkins und Pinkus dar; nach einer mehrt\u00e4gigen Dialyse in flie\u00dfendem destillierten Wasser erhielt ich es mit einer sehr kleinen Menge Asche (0,25 o/o). Wegen der kleinen Menge des Pr\u00e4parats, die ich erhalten hatte, konnte ich aber nur ein unvollst\u00e4ndiges Experiment ausf\u00fchren, das mir jedoch zur Kontrolle gedient hat.\nBei diesem Experiment habe ich die Mischungen mit genau bestimmten Mengen von L\u00f6sungen von Albumin und AgN03 ausgef\u00fchrt, die sorgf\u00e4ltig titriert waren ; dann habe ich die nach der Titrierung der L\u00f6sungen berechneten Mengen dieser Substanzen in den Komplexen mit den Mengen verglichen, die sich mir aus der Analyse der beiden Phasen (L\u00f6sungen und Niederschl\u00e4ge) ergaben. Die bei der Analyse und bei der Richtigstellung der erhaltenen Zahlen befolgte Methode war die n\u00e4mliche, welche ich oben (Seite 515\u2014516) beschrieben habe.\nIn der folgenden Tabelle finden sich alle diese Angaben, und man kann sehen, da\u00df die bei der Analyse aufgefundenen Mengen der beiden Phasen so ziemlich mit den f\u00fcr die Mischungen berechneten Mengen \u00fcbereinstimmen.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XL.\n36","page":541},{"file":"p0542.txt","language":"de","ocr_de":"542\nG. Galeotti,\nAus dieser Tabelle ersieht man au\u00dferdem, da\u00df die Zusammensetzung des Silberalbuminats variiert, und zwar in demselben Sinne mit der Zusammensetzung der L\u00f6sung, mit welcher es sich im Gleichgewicht befindet. Auch ist zu bemerken, da\u00df die von dem Eieralbumin gebundenen Ag-Mengen kleiner sind als diejenigen, welche das Serumalbumin imstande ist, unter gleichen Bedingungen zu binden.\nTabelle V.\n\tE]\t:gebnisse der Analysen\t\t\t\tZentesimale Zusammensetzung der Phasen\t\t\t\t\n\tFeste\tPhase\tFl\u00fcssige Phase\t\t\tFeste\tPhase\tFl\u00fcssige Phase\t\t\n\tAlbu- min\tAgNOs\tAlbu- min\tAgN03\tHaO\tAlbu- min\tAgN03\tAlbumin 1\tAgNOs\th2o\nA\t0,3720\t0,0542\t0,0595\t0,1846\t43,377\t87,28\t12,72\t0,14\t0,42\t99,44\nB\t0,2584\t0,0394\t0,0487\t0,2644\t39,565\t86,77\t13,23\t0,12\t0,66\t99,21\nG\t0,1792\t0,0356\t0,0176\t0,4033\t39,322\t83,43\t16,57\t0,04\t1,01\t98,94\nD\t0,0714\t0^0195\t0,0128\t0,5547\t39,711\t78,55\t21,45\t0,03\t1,37\t98,59\n\tGemische\t\tZusammensetzung der\t\t\tKomplexe\n\t\t\tBerechnet aus den Mengen der verwendeten L\u00f6sungen\t\tGefunden als Summe der Analysen der beiden Phasen\t\n\t1,424 o/o\tn/10-L\u00f6sung\t\t\t\t\n\tAlbuminl\u00f6sung\tvon AgNOs1)\tAlbu-\tAgNOs\tAlbumin\tAgNOs\n\tccm\tccm\tmin\t\t\t\nA\t30\t14\t0,4272\t0,2380\t0,4315\t0,2388\nB\t22\t18\t0,3133\t0,3059\t0,3071\t0,3038\nC\t14\t26\t0,1993\t0,4419\t0,1968\t0,4389\nD\t6\t34 1\t0,0854\t0,5779\t0,0842\t0,5742\nVI. Versuch. Labile L\u00f6sungen.\nDie Erfahrung hat mir bewiesen, da\u00df bei den jetzt von mir untersuchten Systemen auch labile L\u00f6sungen vorhanden sind, d. h. L\u00f6sungen, welche eine gewisse Zeit lang homogen bleiben und dann sich entweder spontan oder infolge einer geeigneten Ursache spalten in eine stabile L\u00f6sung und in eine\n1) Bei dieser L\u00f6sung wurde gefunden, als sie kontrolliert war, da\u00df sie genau 1,699 \u00b0/o AgN03 enthielt.","page":542},{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 543\nfeste Phase; es ist mir gelungen (zugleich mit den stabilen Isothermen), andere Kurven\u00e4ste zu bestimmen, welche die Felder begrenzen, auf denen sich die diese labilen Phasen darstellenden Punkte befinden.\nSolchen labilen Kurven entsprechen gewisse Kr\u00fcmmungen der Potentialfl\u00e4che, und deshalb hat die Kenntnis derselben eine gewisse Bedeutung f\u00fcr den Entwurf der Potentialfl\u00e4che selbst; ich kann aber hier nicht allzu weitschweifig diese Frage in Untersuchung ziehen, welche bez\u00fcglich gewisser spezieller F\u00e4lle eingehend von Schreinemakers behandelt worden ist.\nIn dieser Hinsicht habe ich nur das System: Eieralbumin -f-CuS04+H20 untersucht undzwei\u00c4ste labiler Kurven bestimmen k\u00f6nnen, welche durch punktierte Linien dargestellt werden, die\nj-PO\nFig. 9.\nin Fig. 9 gezogen sind; in dieser findet sich auch die stabile Isotherme, welche dem I. Versuch entnommen wurde.\nZur Bestimmung dieser Kurve habe ich eine synthetische Methode angewendet, die ich jetzt erkl\u00e4ren will, indem ich\n36*","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"544\nG. Galeotti,\nberichte, auf welche Weise ich den labilen Kurvenast oB7 konstruiert habe. Ich stellte eine Reihe von kleinen Gl\u00e4sern (6\u201410) zurecht und sch\u00fcttete in jedes von ihnen 2 ccm einer CuS04-L\u00f6sung, die ich mit der gr\u00f6\u00dften Sorgfalt titriert hatte. Dann go\u00df ich in jedes Glas eine L\u00f6sung von Eieralbumin, die ebenfalls gut titriert worden war, soda\u00df jedes Glas ungef\u00e4hr 2/io ccm mehr enthielt, als das vorhergehende.\nHier mu\u00df ich daran erinnern, da\u00df eine Albuminl\u00f6sung in wachsenden Mengen einer konstanten Menge von CuS04-L\u00f6sung hinzuf\u00fcgen, in unserer graphischen Darstellung der Verschiebung eines zuerst auf der (H20, Cu)-Achse gelegenen Punktes nach links und oben entspricht.\nDie Gl\u00e4ser mit den oben erw\u00e4hnten Mischungen wurden dann gesch\u00fcttelt und 4\u20146 Stunden lang beobachtet, und so konnte ich wiederholt konstatieren, da\u00df die eine geringere Menge Albumin enthaltenden L\u00f6sungen immerw\u00e4hrend klar und homogen blieben ; diese entsprachen den Punkten des monophasischen Feldes D7, Cu, H20,B7. Sodann blieben in einigen Gl\u00e4sern die L\u00f6sungen eine Zeitlang klar, und wenn diese Zeit verflossen war, begann sich ein Niederschlag zu bilden, der allm\u00e4hlich zunahm, bis die Mischung sich in die beiden gew\u00f6hnlichen Phasen spaltete. Diese L\u00f6sungen geh\u00f6ren zum Felde D7, B7, o, welches gerade das labile Feld ist, das ich suchte. Wenn das Gleichgewicht eintritt, so machen diese Systeme stabilen L\u00f6sungen Platz, die sich auf der Isotherme D7, B7 befinden, sowie festen Phasen, die .sich in der (Al, Cu)-Achse befinden.\nEndlich bildet sich in anderen Gl\u00e4sern mit einer gr\u00f6\u00dferen Menge Albumin sofort ein leichter Niederschlag, der dann mit der Zeit immer mehr zunimmt. Diese Mischungen geh\u00f6ren zu dem Felde links von der Kurve oB7. Das erste Glas unter diesen, d. h. die Mischung, welche, da sie eine kleinere Menge Albumin enth\u00e4lt, sofort einen leichten Niederschlag zeigt, entspricht einem Punkte der Kurve oB7.\nUm diesen Punkt zu bestimmen, bleibt dann nichts anderes \u00fcbrig, als die Zusammensetzung dieser Mischungen kennen zu lernen; zu diesem Zwecke bediente ich mich aber nicht der gew\u00f6hnlichen Analysen, sondern begn\u00fcgte mich damit, die Kon-","page":544},{"file":"p0545.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 545\nzentrationen des Albumins und des CuS04 kennen zu lernen, indem ich auf die Menge und Titrierung der L\u00f6sungen achtete, aus welchen sich die Mischung selbst ergab. Es ist klar, da\u00df man bei Anwendung dieser Methode einen Fehler begeht, der darin besteht, da\u00df man annimmt, die Mengen Albumin und CuS04, welche den Niederschlag bilden, geh\u00f6rten der L\u00f6sung an: aber wenn dieser Niederschlag sehr sp\u00e4rlich ist, so ist auch der Fehler sehr klein.\nDas soeben beschriebene Verfahren wurde dann mit konzentrierteren L\u00f6sungen von CuS04 und Albumin wiederholt, und so gelang es mir, andere Punkte der Kurve oEL zu bestimmen, wie sie in Fig. 9 angegeben sind.\nDiese labile Kurve oEF f\u00e4llt wahrscheinlich auf einer kleinen Strecke zusammen mit der stabilen Isotherme BTV, insofern als der nach der analytischen Methode der stabilen L\u00f6sungen bestimmte Punkt EF sich mir auch bei Anwendung der oben geschilderten synthetischen Methode ergab. Dann trennt sich die labile Kurve von der stabilen, steigt abw\u00e4rts nach unten und wendet sich mit leichter Konkavit\u00e4t nach links.\nElieraus ersieht man, da\u00df die verd\u00fcnnten L\u00f6sungen von Albumin und CuS04 nie labil sind, oder mit anderen Worten, da\u00df in ihnen sofort das Gleichgewicht definitiv eintritt. Die labilen L\u00f6sungen beginnen zu erscheinen, wenn der Wassergehalt abnimmt, und die Wahrscheinlichkeiten ihres Vorhandenseins bei verschiedenen Konzentrationen vergr\u00f6\u00dfern sich, je weniger Wasser die Komplexe enthalten. In der Tat erweitert sich das Feld der labilen L\u00f6sungen, d. h. der von den beiden Kurven oEF und B/D/ eingeschlossene Fl\u00e4cheninhalt, indem es nach unten abw\u00e4rts steigt.\nAuf \u00e4hnliche Weise, wie ich es soeben beschrieben habe, wurde die labile Kurve aA' konstruirt. Ich sch\u00fcttete n\u00e4mlich in eine Reihe von Gl\u00e4sern eine bestimmte Menge einer titrierten Albuminl\u00f6sung und go\u00df dann verschiedene Mengen einer CuS04-L\u00f6sung hinzu. Von diesen Mischungen stellte diejenige, in welcher sich sofort etwas Niederschlag bildete, einen Punkt der Kurve dar.\nDiese Kurve a.A7 hat auch von Anfang an, d. h. von A; bis y (siehe Fig. 9), dieselbe Richtung wie der ansteigende","page":545},{"file":"p0546.txt","language":"de","ocr_de":"546\nG. Galeotti\nZweig A' B' der stabilen Isotherme : dann entfernt er sich etwas von t bis ot, indem er sich nach rechts biegt. [Von den links von dieser Kurve liegenden Punkten stellen diejenigen, welche der (Al, H20)-Achse am n\u00e4chsten sind, stabile L\u00f6sungen dar, die der Kurve selbst am n\u00e4chsten liegenden Punkte L\u00f6sungen, welche eine Zeitlang als solche bestehen und dann einem Niederschlag Platz machen. Die Punkte rechts von aA/ entsprechen Komplexen, die sich sofort in zwei Phasen spalten.\nIn der folgenden Tabelle sind die Zahlenangaben von solchen Untersuchungen aufgef\u00fchrt.\nTabelle VI (der Fig. 9 entsprechend). Labile L\u00f6sungen des Systems: Eieralbumin\nCuS04 -f\nH,0.\nMenge der Komponenten\n\tDie L\u00f6sungen darstellenden Punkte\t\tAlbu- min\tCuSoJ\tH20\tAlbu- min\tCuS04\tH20\n\tPunkt\tB' 9\tGO O t> T\u20141 cT\t0,2353\t24,620\t0,68\t0,94\t98,38\n\t\u00bb\tz\t0,1130\to CO o CU \u00f6\"\t12,2\t0,9\t1,6\t97,4\n\t\u00bb\tn\t0,1320\t0,2030\t8,4\t1,5\t2,9\t96,2\nU prhtpr\t\u00bb\te\t0,1544\t0,2030\t6,6\t2,2\t2,9\t94,9\n1 ILLLl IVjI Ast\t\u00bb\tK\t0,1884\t0,2030\t5,0\t3,4\t3,7\t92,7\n\t\u00bb\tX\t0,5180\t0,4846\t10,5\t4,4\t4,2\t91,4\n\t>\t|Ll\t0,584\t0,4846\t9,2\t5,6\t4,7\t89,6\n\t\u00bb\tV\t0,640\t0,4846\t8,8\t6,4\t4,8\t88,7\n\t\u00bb\t0\t0,698\t0,4846\t8,2\t7,4\t5,1.\t87,4\n\tPunkt\tA' 9\t0,6438'\t0,1481\t24,102\t2,58\t0,59\t92,82\n\t\u00bb\te\t0,434\t0,042\t12,6\t3,3\t0,3\t96,3\nT.inlrpr\t>\tb\t0,448\t0,027\t8,5\t5,0\t0,3\t94,7\nunmet Ast\t*\tT\t0,462\t0,014\t6,2\t6,8\t0,3\t92,9\n\t\u00bb\t\u00df\t0,448\t0,027\t5,1\t8,0\t0,5\t91,4\n\t\u00bb\ta\t0,462\t0,053\t4,4\t9,4\t1,0\t89,6\nZentesimentale Zusammensetzungen der L\u00f6sungen\nAu\u00dferdem kann man andere labile L\u00f6sungen erhalten in einer Zone unterhalb der Kurve H/ Fy in Fig. 5. Von dieser Zone konnte ich einige isolierte Punkte finden; es war mir aber unm\u00f6glich, eine Kurve zu entwerfen, welche unten dieses labile Feld abgrenzte.\n*) Die Zahlen dieser Punkte sind der Tabelle I entnommen.","page":546},{"file":"p0547.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber d. sog. Metallverbindungen d. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc. 547\nDie Komplexe H, G und F (Fig. 5) sind alle durch ein Stadium hindurchgegangen, w\u00e4hrend dessen sie labile L\u00f6sungen waren. Die Mischungen, welche ich in der Tat herstellte, um diese Komplexe zu bilden, blieben eine gewisse Zeit lang (24\u201448 Stunden) vollkommen klar und ohne Kristalle; dann erfolgte entweder spontan oder durch Impfung mit einem kleinen Kristall die Kristallbildung und die Bildung des Niederschlages.\nZusammenfass u n g.\n1.\tAus den in der Literatur gefundenen Angaben sowie aus den von mir jetzt ermittelten Tatsachen kann man schlie\u00dfen, da\u00df zwischen den Salzen der Schwermetalle und den Eiwei\u00dfk\u00f6rpern sich keine echten Verbindungen mit konstanten Beziehungen im Sinne der Valenztheorie bilden. Die in den Mischungen dieser Substanzen entstehenden Niederschl\u00e4ge, die sogenannten Metallalbuminate, sind als lockere Bindungen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper mit den Metallen nach ver\u00e4nderlichen Verh\u00e4ltnissen anzusehen.\n2.\tDiese Pr\u00e4zipitationserscheinungen sind reversibel, weil im allgemeinen die Niederschl\u00e4ge sich bei einem \u00dcberschu\u00df des einen oder des anderen Bestandteiles wieder aufl\u00f6sen.\n3.\tDie Zusammensetzung eines Niederschlages h\u00e4ngt ab von der Zusammensetzung der mit ihm in Ber\u00fchrung gebliebenen L\u00f6sung nach den thermodynamischen Gesetzen der chemischen Gleichgewichte.\n4.\tF\u00fcr die aus Eieralbumin oder Serumalbumin und aus CuS04 oder AgN03 entstehenden Systeme und f\u00fcr eine Temperatur zwischen 14\u00b0 und 16\u00b0 gelang es mir, das Problem des Gleichgewichtes graphisch zu l\u00f6sen, d. h. die Daten anzugeben, nach welchen man, wenn die cent\u00e9simale Zusammensetzung eines gegebenen Komplexes festgestellt ist, sofort bestimmen kann, in wieviel Phasen der Komplex sich abtrennen wird, und welches die Zusammensetzung jeder Phase sein wird. Diese graphischen Daten, welche durch die gezeichneten Isothermen und Konjugationsgeraden dargestellt sind, definieren also auch das Gesetz, nach welchem die Zusammensetzung eines Albuminniederschlages von derjenigen der entsprechenden L\u00f6sung abh\u00e4ngt.","page":547},{"file":"p0548.txt","language":"de","ocr_de":"548\nG. Galeotti,\nLiteratur.\nBerzelius, Mulder, Schmidt, Danilewsky (zitiert von Schulz).\n1.\tSj\u00f6qvist, Physiologisch-chemische Betrachtungen \u00fcber SaIz-s\u00e4ure. Skandinavisches Archiv f. Physiol., Bd. V, S. 277, 1894 u. Bd. VI, S. 225, 1895.\n2.\tCohnheim, \u00dcber das Salzs\u00e4urebindungsverm\u00f6gen der Albumose und Peptone. Zeitschr. f. Biologie, N. F., Bd. XV, S. 489, 1896.\n3.\tBugarszky u. Liebermann, \u00dcber das Bindungsverm\u00f6gen eiwei\u00dfartiger K\u00f6rper f\u00fcr Salzs\u00e4ure. Pfl\u00fcgers Arch., Bd. LXXII. S. 51.1898.\n4.\tSpiro u. Pemsel, \u00dcber Basen- und S\u00e4urekapazit\u00e4t des Blutes und der Eiwei\u00dfk\u00f6rper. Diese Zeitschr., Bd. XXVI, S. 283, 1898.\n5.\tCohnheim u. Kr\u00fcger, Das Verhalten der Eiwei\u00dfk\u00f6rper zu Alkaloidreagentien zugleich eine Bestimmung der gebundenen Salzs\u00e4ure. Zeitschr. f. Biol., N. F., Bd. XXII, S. 95, 1900.\n6.\tBohrer, \u00dcber die Bestimmung des S\u00e4urebindungsverm\u00f6gens der Eiwei\u00dfstoffe. Pfl\u00fcgers Arch., Bd. XC, H. 7/8, 1902.\n7.\tSchulz, Die Gr\u00f6\u00dfe des Eiwei\u00dfmolek\u00fcls. Jena, Fischer, 1903.\n8.\tZsigmondy, Die hochrote Goldl\u00f6sung als Reagens auf Kolloide. Zeitschr. f. analyt. Chem., Bd. 40, S. 697.\n9.\tSchulz u. Zsigmondy, Die Goldzahl und ihre Verwertbarkeit zur Charakterisierung des Eiwei\u00dfstoffes. Beitr\u00e4ge zur chem. Physiol u. Pathol., Bd. 3, S. 137, 1902.\n10.\tPaal, Verschiedene Beitr\u00e4ge in den chem. Ber., Bd. 35.\n11.\tDiakonow, \u00dcber Platinverbindungen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper. Hopp e-Seylers med.-chem. Untersuchungen, 1867, S. 228.\n12.\tFuchs, \u00dcber \u00c4quivalentbestimmungen des Albumins. Liebigs Annalen, Bd. 151, S. 372, 1869 u. Ann. f. Chem. u. Pharm., Bd. 151, S. 372.\n13.\tLieberk\u00fchn, \u00dcber Albumin und Casein. Poggendorfs Annalen, Bd. 86, S. 117 u. 298, 1852.\n14.\tLoew, \u00dcber Eiwei\u00df und Peptone. Pfl\u00fcgers Arch., Bd. XXXI, S. 393, 1883.\n15.\tSiegfried, \u00dcber Fleischs\u00e4ure. Arch. f. Anat. u. Phys., Phys. Abt. 1894, S. 401.\n16.\tFano u. Enriques, Sui cosi detti compost! salino-proteici. Atti d. R. Acc. dei Lincei, Vol. XII, p. 491, 1903.\n17.\tHarnack, Untersuchungen \u00fcber die Kupferverbindungen des Albumins. Diese Zeitschr., Bd. V, S. 198, 1881.\n18.\tM\u00f6rner, zitiert von Schulz.\n19.\tChittenden u. Whitehouse, On the metallic combinations of Albumin and Myosin. Studies from the labor, of physiol, chemistry. Yale University, Bd. II, S. 95.","page":548},{"file":"p0549.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber cl. sog. Metallverbindungen cl. Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach d. Theorie etc\n20.\tBrunner. Ritthausen, Ritthausen u. Pott (zitiert von S chulz).\n21.\tSchulz, Kommt in der Sepiaschulpe Cellulose vor? Diese Zeitschr., Bd. XXIX, S. 124, 1900.\n22.\tRose, Ne ehe (zitiert von Harnack).\n23.\tLinden u. Pich on, Journal of the Chem. Society, Bd. 67, S. 63.\n24.\tWhitney u. Ober, Diese Zeitschr., Bd. XXXIX, S. 930, 1902.\n25.\tHopkins and Pinkus, Observation on the crystallisation of animal Proteids. Journal of Physiol., Bd. XXIII, S. 130, 1898\u201499.\n26.\tBakhuis-Roozebo o m, \u00dcber die L\u00f6slichkeit von Mischkristallen, speziell zweier isomorpher K\u00f6rper. Zeitschr. f. physik. Chem., Bd. VIII, S. 504, 1891.\n\u2014 \u2014 Die Gleichgewichte von L\u00f6sungen zweier oder dreier Bestandteile mit festen Phasen. Zeitschr. f. physik. Chem., Bd. XII, S. 359,1893.\n27.\tVan Rijn van Alkemade, Graphische Behandlung einiger thermodynamischen Probleme. Zeitschr. f. physik. Chem., Bd. XI, S. 305,1890.\n28.\tSchreine makers, Gleichgewicht bei Systemen von drei Komponenten, wobei zwei fl\u00fcssige Phasen auftreten k\u00f6nnen. Zeitschr. f. physik. Chemie, Bd. 22, S. 93, 1897 und andere Abhandlungen in derselben Zeitschr., Bd. 23, S. 417; Bd. 25, S. 305, 543; Bd. 26, S. 237; Bd. 27, S. 95; Bd. 29, S. 577; Bd. 30, S. 460; Bd. 33, S. 74, 78; Bd. 41, S. 33; Bd. 35, S. 459; Bd. 39, S. 485.","page":549}],"identifier":"lit17897","issued":"1903-04","language":"de","pages":"492-549","startpages":"492","title":"\u00dcber die sogenannten Metallverbindungen der Eiwei\u00dfk\u00f6rper nach der Theorie der chemischen Gleichgewichte","type":"Journal Article","volume":"40"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:50:37.917129+00:00"}