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{"created":"2022-01-31T13:15:04.692188+00:00","id":"lit17915","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hirsch, Carl","role":"author"},{"name":"Ed. Stadler","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 41: 125-127","fulltext":[{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber makroskopischen Nachweis der Leukocytose.\nVon\nPrivat<lo/.ent |)r. Carl Hirsch und Dr. Kd. Stadler, A->i>l\u00ab*nt<\u2018n der Klinik.\n\u2022\to\t\u2022 \u2022 - \u2022 . \u2022. .y,\t.\t\u2018\n(Aus \u00ab1er im-cli/inisiliiii Klinik /n K.-ip/ijr.> iI)or lieilaktion zuge-gan\".\u00bb am \u00fc*. Januar 1*1(1} ;\nV\\ ir machen am Krankenbett nicht st\u2018llcn die Heohachtiing, da\u00df eil erhalt iger Harn, wenn er ammoniakaliseh wird, einen ausgesprochen schleimigen Charakter aniiimml. Diese Tatsache wurde von Donn\u00e9 zum Nachweis von Citer im Harn benutzt. \\ ersetzt man nach ihm das im Sedimentieiglas sielt ahselzcndc Sediment mit konzentrierter Kalilauge und sch\u00fcttelt, so entsteht eine h\u00f6chst visc\u00f6se, gmnmi\u00e4hnliehe Fl\u00fcssigkeit.\nIn neuester Zeit hat Johannes M\u00fcller1i diese IVohe in praktischer Weise modifiziert. Kr benutzt die Kigensehall der Leukocyten. mit Alkalien eine gallertige Masse zu bilden, in folgender Weise zum Kiternacliweis im Harn: Zu \u00f6-lOccin des zu untersuchenden Harns w ird tropfenweise' oHizinelle Kalilauge gef\u00fcgt und nach jedem Zusalz die Probe t\u00fcchtig gesch\u00fcttelt. Cntcr dem Kinllu\u00df der Kalilauge* (judlen die Eiterk\u00f6rperchen auf und gehen die erw\u00e4hnte schleimige Metamorphose ein. Wird nun gesch\u00fcttelt und das l\u00fc\u00fcsrhcn ruhig gehalten, so bemerkt man, da\u00df die Luftblasen\u2019 durch die visc\u00f6se Fl\u00fcssigkeit nur langsam aufsleigen k\u00f6nnen oder bei einigerma\u00dfen reichlicherem Ivitcrgehalt sogar in der Fi\u00fcssigkeits-siule stellen bleiben. Mittels dieser Probe l\u00e4\u00dft siel, noch ein mit dem Auge kaum wahrnehmbarer Kitergehalt mit\u2018Sicherheit\n\u2018) .Sitzungshcrirlit der tdiysik.-m.-dizm. <;\u00ab*m-IK( halt zu \\\\ urzbur-vorn 11 i Juni\nM\u00fcnch, rned. Wochonsehr.. IWi-t, $. t;u;o. \\>. ;t|","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"T\n12\u00ab\n* - a r 1 Hirsch und Kd. Stad 1er,\nnachwcisen. Nach allgestellten. Z\u00e4hlungen f\u00fcllt die Reaktion noch hei 1200 Leukoevten im Kubikmillimeter deutlich positiv aus. Zu ber\u00fccksichtigen ist, dal\u00bb ein I bersehul) von Kalilauge die visc\u00f6se Fl\u00fcssigkeit zu einer leicht beweglichen Fl\u00fcssigkeit auflost, auch ist die Reaktion nicht best\u00e4ndig. Man mull also gleich nach dem KOIl-Zusatz sch\u00fctteln und die Luttblasen beobachten, Harne, welche durch l'laltenepilhelien, Kpithelien der Harnwege und Harnkan\u00e4lchen, sowie Harnzylindcr oder Raktcrien getr\u00fcbt sind. geben die Reaktion nicht.\nDurch diese'Mitteilung erhielten wir die Anregung, zu untersuchen, ob bei Leukocytose das IHut eine \u00e4hnliche Reaktion zeige.\nFs wurde zun\u00e4chst das Rlut eines Leuk\u00e4mischen (gemischte Leuk\u00e4mie mit riesigem Milztumor) mit ca. tOOOOO Feukoryteu im Kubikmillimeter untersucht.\nWir entnahmen aus dem Ohrl\u00e4ppchen mittels der Pipette des Sahlischeu H\u00e4moglobinometers 20 uiini Rlut und mischten diese Menge mit \u201d> ccm O.tRVoiger Kochsalzl\u00f6sung im Reagensglas.\nSetzten wir nun tropfenweise Kalilauge zu, so wurde die Fl\u00fcssigkeit deutlich gallertig. Fs kam heim Sch\u00fctteln zur Hildung grober Luftblasen in der au\u00dferordentlich visc\u00f6scn Fl\u00fcssigkeit, \u00ablie mir sehr langsam aufsteigen. Hei weiterem Zusatz von Kalilauge oder bei l\u00e4ngerem Stehenlassen verlor sich diese Figonschaft nur sehr langsam.\nWir untersuchten daraufhin \u00ab'ine Reihe von F\u00e4llen mit .entz\u00fcndlicher Leukocytose (20000-\u2014\u00a30000 Leukoevten im Kubikmillimeter Rlut). Auch hier zeigte sich das Ph\u00e4nomen, wenn auch schw\u00e4cher ausgesprochen und von k\u00fcrzerer Dauer.\nLiner praktischen Verwendung dieser Prob\u00ab; stellt aber die Tatsache entgegen, da\u00df auch normales Rlut mit 8000 bis loom Leukoevten im Kubikmillimeter, in gleicher Weise mit O.Ogoigvr Kochsalzl\u00f6sung verd\u00fcnnt, auf Zusatz von Kalilauge \u2014 wenngleich' nur sehr fl\u00fcchtig \u2014 einen visc\u00f6seren (lliaraktcr amiimmt.\nDiese Rcohachtimg am gesunden Rlut zeigt zugleich, da\u00df das Hinlrctcn leichter (ielatinierung auch hei Leukocvtenwertcn","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ce b(T makroskopischen Nachweis der Lcukocytose.\n127\nin\u00f6glkh i\u00abl, die weil unlor dein von .loli. M\u00fcller angegebenen Grenzwert liegen.1)\nHohr Leukoeytenwerle freilich, wie wir sie hei ,h\u00bbr Leuk\u00e4mie finden, werden dureh den Grad der nach Kalilange-zusatz auftretenden \\ iscosit\u00e4t leicht makroskopisch festzusteHon .^ein. Hierbei ist die Gelatinierung eine enorme. Audi zeigt sieh zwischen den verschiedenen Formen \u00ab1er Leuk\u00e4mie (lymphatische oder gemischte Leuk\u00e4mie) kein prinzipieller Fnterschied hinsichtlich des Ausfalles der Reaktion.\nWas die theoretische Seite dieser Roobachtongen hetriflt, so ist sie vorerst die interessantere:' wir wissen vornehmlich dureh die Fntersuchungen von Kossel. dali bei der Kern-l\u00f6sung der Loukoeyten das Nueleoproteid durch Kalilauge in Alkalialbuijiin und nucleinsaures Natron zerlegt wird.\nHas nucleinsaure Natron aus Loukocvtenkerncn quillt zu einer Gallerte. Durch weiteren Zusatz von Alkali oder .durch\nKochen entsteht dann die Nucleinsaure \u00df, die nicht mehr\ngelatiniert.2)\nHierdurch linden also vorerst das Auftreten wie das Verschwinden der beschriebenen Reaktion ihr\u00ab* Erkl\u00e4rung.\u2019\u25a0 He-merkenswert ist, da\u00df schon eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig so geringe\nAnzahl von Loukoeyten das Auftreten der Reaktion (die Gelatinierung) bedingt.\n') Wir fanden Andeutung von Gelatinierung schon hei ca. MO beukocyten im Kubikmillimeter Verd\u00fcnnungsil\u00fcssigkeit.\nl) \u00b0k Golm heim. Chemie der Kiwei\u00dfk\u00f6rper, S. 197 g.\nM. IMenge, Diese Zeitschrift, \u00dfd. XXXIX, S 190(1903),\nS. Kosty tschew. Diese Zeitsehr., lkl. XXXIX. S. \u00e4ff) (1903)","page":127}],"identifier":"lit17915","issued":"1904","language":"de","pages":"125-127","startpages":"125","title":"\u00dcber makroskopischen Nachweis der Leukozytose","type":"Journal Article","volume":"41"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:15:04.692194+00:00"}