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{"created":"2022-01-31T13:25:37.915069+00:00","id":"lit17928","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Abderhalden, Emil","role":"author"},{"name":"P. Rona","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 41: 278-283","fulltext":[{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"!\nDie Abbauprodukte des \u201eThymushistUs\u201c.\nVon\nEmil Abderhalden und P. Ilona.\n\u00abAus d\u00ab in I. Chornischen Institut der Universit\u00e4t Merlin.) (Der Redaktion zugepangen am 2. M\u00fcrz\nDie als Histone > bezeiohnelen Eiwei\u00dfk\u00f6rper sind durch einen hohen Gehalt an \u00abDiaminos\u00e4uren\u00bb ausgezeichnet. Kossel und Kutscher1) fanden im \u00abThymushiston \u00bb 1,21% Ifislidin. 1'e\u20181<>\u00b0/o Argin in und 7,7\u00b0/o Evsin. Das Globin des Oxyh\u00e4mo-glohins enth\u00e4lt2) 10,96% Histidin, ;),42\u00b0/o Arginin und 4,28\" i Lysin. Letzteres, welches ebenfalls zu den < Histonen\u00bb gerechnet wird, ergab bei der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure dieselben M<m<>-aminos\u00e4uren, wie die gew\u00f6hnlichen Eiwei\u00dfk\u00f6rper. Es war rum von Interesse, festzustellen, oh das aus dem \u00ab-Nucloohiston > der lyinusdriisen isolierte \u00abHiston\u00bb ebenso kompliziert aufgehaul ist. wie die bisher untersuchten Eiwei\u00dfk\u00f6rper. Nachgewiesun waren au\u00dfer den Diaminos\u00e4uren von Kutscher Tyrosin (6,31%) und Glutamins\u00e4ure (3,0(>\u00b0/<>). Mit der 'Fischersehen Eslermetlmde wurden nun isoliert: Glykokoll, Alanin, Leucin, a-I'yrm-Iiditikarbons\u00e4ure, Phenylalanin und Glutamins\u00e4ure. I y ros in konnte ebenfalls nachgewiesen werden. Asparagin-s\u00e4m*(\u2018 und (.yslin sind selir wahrscheinlich auch vorhanden.\nEs ergibt sieh aus diesen Resultaten, da\u00df das < Thymus--histon - dieselben Rausteine besitzt, wie die (ihrigen bis jetzt untersuchten Eiwei\u00dfk\u00f6rper. Der Gehalt an < Diaminos\u00e4uren stellt die Histone zwischen die gew\u00f6hnlichen Eiwei\u00dfk\u00f6rper und die Protamine, welche, wie jungst gezeigt wurde,3) gleichfalls\nA. Kossel und V. Kutscher. Diese Zeitschrift, l\u00eed. XXXI. 's. tss. p.ioojnni.\n-'I Emil Ahdei hald(\u2018n. Diese Zeitschrift. Hel. XXXV\u2019ll. S. {\u2018>3. 1 !*(i:i\n') A Kossel. Diese Zeitschrift. Fiel. XE. S. 311. 11 >1)3:\n1- mil A hd er h a LI en . Diese Zeitschrift, ltd. XE1. S 5\u00f4. l'.tn!","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"Hie Ahbauprodukte des *Thyimishis'tons\u00bb. 1\n279\ndie Gruppe der Monoaminos\u00e4uren enthalten. Eine scharfe Ab-\u2022renzung der einstweilen k\u00fcnstlich nach zum Teil rein \u00e4u\u00dfer-\np\niirhen Merkmalen gesonderten Gruppen von Kiwei\u00dfk\u00f6rpern wird wahrscheinlich nicht vorhanden sein. Von den last Diamino-s\u00e4ure --freien K\u00f6rpern (Seide, Elastin) bis. zu den I Votaminen\n\u2022 \u2022\tc\t_\nwerden sich alle \u00dcberg\u00e4nge vortinden. Es vereinfachen-diese l!e-tunde die Vorstellung der rmwandlung der einzelnen' Gruppen in andere.\nbez\u00fcglich -des Ausgangsmateriales ist zu bemerken, da\u00df die Darstellungsmethode keine Garantie f\u00fcr Einheitlichkeit bietet. Der Beweis, da\u00df ein \u00abTliston\u00bb im Sinne Kussels vorlag, luderten au\u00dfer der Gewinnung, welche genau nach Kos sels Vorschrift1) erfolgte, die bekannten Reaktionen, und namentlich*der hoho Gehalt an Diaminos\u00fcuren.\nExperimenteller Teil.\nThymusdr\u00fcsen vom Kalb wurden, nachdem sie fein zerkleinert und etwa 21 St. im Sch\u00fcttelapparat mit Wasser \u2014 auf 1 kg Dr\u00fcse circa 2 1 Wasser \u2014 gesch\u00fcttelt worden waren, kotiert, und die Fl\u00fcssigkeit2) mit Salzs\u00e4ure bis zu einem Gehalt vonO,<S\u00b0/(> versetzt. Durch Zentrifugieren und Filtrieren bekommt man eine klare oder schwach opaleszierende Fl\u00fcssigkeit, aus welcher das I liston durch Ammoniak als dichter, wei\u00dfer Niederschlag gef\u00fcllt wird. Dieser wurde mit ammoniakhaltigem Wasser gewaschen und durch Kochen mit Alkohol, und \u00c4ther entfettet. Aus 1 kg Thymus erh\u00e4lt mau \u00dfO\u2014\u00df\u00f6 g Iliston in Form eines wei\u00dfen, feinen Pulvers. Biuret-, Milionsehe und Xanthoproteinreaktion waren positiv, Reaktion nach Molisch negativ. Zur Hydrolyse wurden 150 g der trockenen Substanz mit der 'dreifachen Gewichtsmenge konzentrierter Salzs\u00e4ure vom spez. Gewicht 1,19 iibergoHsen und 12 St. bei Zimmertemperatur stehen gelassen, dann F> St. am R\u00fcckllu\u00dfk\u00fchler gekocht. Nachdem die L\u00f6sung im Vacuum zum dicken Sirup eingedampft worden war, wurde die Masse mit DKM) g absolutem Alkohol \u00fcbergossen und\nb A. Kossel und F. Kutscher. I. c.\n') Vgl. Kossel und Kutscher. I. c : Lilienfeld, Diese Zeitschrift. Bd. XVIII. S. 17 \u00df. 181)1.","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nKuril Abderhalden und P. Kona.\nmit gasf\u00f6rmiger Salzs\u00e4ure ges\u00e4ttigt. Um di<\u00bb Bildung der K>ler zu vervollst\u00e4ndigen, wurde diese Operation noch einmal wiederholt. und dann die Kster durch Zusatz von \u00c4ther, Kaliiunkarhonat und sehr konzentrierter Natronlauge unter starker K\u00fchlung in Freiheit gesetzt.\nDie fraktionierte Destillation der Kster erfolgte zuerst bei einem Druck von 1*2 mm auf dein Wasserbade, dann hei einem Druck von 0.2 \u20140,0 nun teils auf dem Wasser-, teils aut dem Olbade. wobei sich folgende Fraktionen ergaben:\n1.\tKraktion\tSO\" ilYmpcrntur des Wasserbades) bei 1*2 mm Druck tt\n2.\tloo\u00b0\t0.2\t:>o\n3.\tKMI\u2014 ISO0\t\u00bb\t\u00d6lbades\t\u00bb \u00dc.\u00e0\tl\u00e0 >\nFraktion 1 (bis SO0).\nDiese enthielt neben Alkohol und Allier Glykokoll tO.T\u00f6 g und Alanin tl.2g\u00bb. Zur Verseilung der Kster wurde die Fraktion mit Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbade eingedampft, in absolutem Alkohol aufgenommen und mit Salzs\u00e4uregas ges\u00e4ttigt. Nach Kinimpfen (dues Krist\u00e4llchens von salzsaurem Glykokoll-ester erfolgte nach mehrt\u00e4gigem Stellen bei 0\u00b0 Kristallisation.\nZur Analyse diente der salzsaure Glykokollester. o.lnl\u00e4 g Substanz gaben 0.230(1 g C02 und 0.1230 g H,<)\nKeredmet f\u00fcr C4llt,,>\u00bb(),( 3\t(befunden\n31.13\" .) C und 7.1S%]I\t31.12\". C und 7.13\u00b0 . H.\nDer AlaninesttT wurde mittels Kaliumkarbonat und Natronlauge in Freiheit gesetzt und mit Wasser verseift. Der Schmelzpunkt war 2D.\u2018\u00bb\u00dc (iinkoir.).\n0.1012 g Substanz gaben O.2S30 g C0._, und 0.13\u00e07 g H/) Kerechnet f\u00fcr C3H-N\u00f6_,\tGefunden\n10.l\u00e0\", C und T.ST\" , II\t10.37\u00b0 0 C und 7.8S\u00b0H\nFraktion 2 il00\u00b0i.\nDie Kster dieser Fraktion wurden durch Kochen mit dei f\u00fcnffachen Menge Wasser verseift, und die Aminos\u00e4uren durch fraktionierte Kristallisation aus Wasser getrennt. Die einzelnen Fraktionen wurden mit absolutem Alkohol am H\u00fcckllu\u00dfkiihlei ausgekocht, und durch Kindampfen der alkoholischen L\u00f6sung die u-t'vrrolidinkarbons\u00e4urc 12.2 gi gewonnen. Der in Alkohol unl\u00f6sliche Teil enthielt Leucin \u2022 !/./ g) und Alanin ( UO gi.","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"I>i\u2666.* Ahbauprodukte dos *TliYinushi.stuns\nL>Sl\nAiialysii\u00bbit wurde das Kupfersalz des Leucins.\n0.1902 g Substanz gaben 0.9111 g (\u2019.<)_, und 0.12\u00bb'.* g 11,0\nBerechnet tiir C^II^NJ*4<\u2019u\tGefunden\n11.19% G und 7.ll0o Il\tm.OO; C und 7.2!*\" . Il\nDit' unreine Pyrrolidinkarbons\u00e4ure wurde in das Kupfersalz iibergef\u00fchrt. und das Salz der racemischcn Verbindung von dem der aktiven S\u00e4ure durch Alkohol gelreunl.\nZur Analyse diente das bei 12<>\u00b0 getrocknete Kupiersalz der racemischcn Verbindung.\n0.1985 g Substanz gaben 0.2909 g G(G und 0.097\u00bb g II.,0\nBerechnet till' G10II\u201e;O4N.,Gi\u00ef\t(ielVmden\nII.IO\" G und 5.19% 11\t{0.7!*\" > (1 und 5.15% H\nFraktion 9 ( 1t>(>\u2014ISO\u201c).\nDas Lstorgemisch wurde mil der f\u00fcnffachen Menge Wasser versetzt, dann mit dem gleichen Volumen \u00c4ther gesch\u00fcttelt, wobei der l\u2019henylalaninester in den \u00c4ther geht. Die Menge des isolierten l\u2019henylalaninesters betrug \\ g. Derselbe wurde in das Hydrochlorat \u00fcbergeliihrt, und dann das Phenylalanin dureii wiederholtes Verdampfen mit \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak in Freiheit gesetzt.\nDer Zersetzungspunkt lag bei 280\" (unkurr.t.\n0.1 r\u00bb!*\u00abS g Substanz gaben 0.9891 g GO\u00e4 und 0.0970 g ll20\nBerechnet f\u00fcr\t'\tGefunden\n05.15% G und 0.00% Il\t05.98\",VC und 0.78% II.\nDie w\u00e4sserige' L\u00f6sung\twurde\tmit\tBarythydrat\tverseilt.\n(1er Baryt mit Schwefels\u00e4ure (juantitativ gef\u00e4llt, das Filtrat eingedampft, und aus der konzentrierten L\u00f6sung die Glutamins\u00e4ure durch Linleiten von Salzs\u00e4urcgas als Hydrochlorat abgeschieden.\nAnalysiert wurde das Hydrochlorat.\n0.1800 g Substanz gaben 0.2229\tg\tC08 und 0.0999\tg\tII., O\nB\u00bb rechnet f\u00fcr C5Hlt>N04Cl\tGefunden\n92.7<)\" o G und 5,17 \u00b0,o 11\t92,58\" '\u25a0> G -und 5,59% II\nDie Ausbeute betrug 0.8 g;\nDie salzsaure Mutterlauge der Glutamins\u00e4ure wurde zur Entfernung der Minerals\u00e4ure mil Bleioxyd behandelt. und dann nach Entfernung des gel\u00f6sten Bleis mit Kupferoxyd gekocht.","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"2 s-J\nK mi! Abderhalden und P. Rona\nS, lion in flor Siedehitze schied sich eine geringe Menge eines Kupfcrsulzos aus. das nach seinem Aussehen h\u00f6chstwahrscheinlich das Kuplersalz der Asparagins\u00e4urc war. Zur-Analyse reichte die Menge nicht aus.\nZur Gewinnung des* Tyrosins1 ) und des (.ystins wurden An <r trockenes Histon mit der dreifachen Menge konzentrierter\nr*\nSalzs\u00e4ure L> Stunden am Hiickthilikiililer' zum Sieden erhitzt, dann die Fl\u00fcssigkeit mit Natronlauge neutralisiert. Nach 2 t Stunden wurde von dem entstandenen Niederschlag abtiltricrL das Filtrat mit Salzs\u00e4ure schwach anges\u00e4uert und mit Tierkohle entf\u00e4rbt. Aus der klaren, schwachsauren Fl\u00fcssigkeit schied sich bald ein reichlicher Niederschlag von Tyrosin ah. Ausbeute 2,(> g.\n0.1(41 g Substanz, gaben 0.227t g CO., und O.OaUO g ILO llerochnet f\u00fcr C,(IIMNO;I\tCefunden\n51Ui\u00df\" o C und (\u00bb.07\u00b0 o II\t5\u00e4.57\u00b0<> C und 5,\u00e47\u00dc \u2022 11.\nDie bei weiterem Findigen der schwachsauren L\u00f6sung ausgeschiedene Menge, die zum gr\u00f6\u00dften Teil aus Kochsalz bestand und keine Milionsehe Reaktion mehr gab, wurde in 10\u00ab,o Ammoniak gel\u00f6st und mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert. Rei reichlichem Zusatz von Kisessig entstand ein teiner Niederschlag von \u2022 Cystin, das mikroskopisch durch die charakteristischen sechsseitigen Tafeln und durch deutliche, wenn auch schwache, Rleircaktion identifiziert werden konnte. .F\u00fcr <\u2018ine Analyse reichte die Menge nicht aus.\nl>ie (icsamtmenge der isolierten Monoaminos\u00e4uren betrug fiir 1 \u00f6< i g trockenes Histon\nIn Grammen\t\tIn Prozenten\nGlvkokoll\t( 1.75\t0.50\nAlanin\t5.2\t:>.\u00bb\u2666>\nLeucin\t17.7\t11.80-\nrt-Pyrrolidtnkarbnns\u00e4ure\t2 2\t1.44\nPhenylalanin\t\t2.20\nGlutamins\u00e4ure\t0,8\to.5:l\nTyrosin\t2.0\t5.20 25.15 ' \u2022\nZu diesen Zahlen ist zu bemerken, da\u00df dieseihen not Ausnahme des tilykokolls und des .Tyrosins nur Miuimalzahlen\nvTr'r. Kurbden. Hirse Zeitschrift, lid. XXXII. l\u2018>0l. S. M t.\nt","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"Hie Abhauprodukte des \u00abThymushistons >.\n\u2022js:;\nsind. Dies gilt besonders f\u00fcr die (dutaminsiinre, welche bei direkter Des tim mutig ohne Estermethode stets in bedeutend grellerer Ausbeute erhalten wird. Kutscher1) gibt\tan.\nDie liest inmiung der Diaminosiiiircn, weicht* mit \">(> g trockenem 1 liston nach Kossel ausgef\u00fchrt wurde, ergab l,iV\\o Histidin. 15,5\u00b0/o Arginin und n Lysin. Da diese Verbindungen bereits von Kossel und Kutscher\u201c) genau bestimmt * * \u2022*\nwaren, wurden dieselben nur durch ihre Salze in bekannter Weise identifiziert.\n\u2018i V. Kutscher. 1. c.\n\u25a0 A. Kossel lind V. Kutscher. 1. c.","page":283}],"identifier":"lit17928","issued":"1904","language":"de","pages":"278-283","startpages":"278","title":"Die Abbauprodukte des \"Thymushistons\"","type":"Journal Article","volume":"41"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:25:37.915075+00:00"}