Open Access
{"created":"2022-01-31T13:26:53.659219+00:00","id":"lit17965","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Braeuning, Hermann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 70-80","fulltext":[{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Geschwindigkeit der Fermentreaktionen bei Zusatz chemisch indifferenter Stoffe.\nVon\nHermann Itraeiining.\n\u2022 Aus dem physiologischen Institut zu Kiel.\u00bb\n(l>er Kedaktion zugegangen am 1\u00ab. Mai 1\u2018KU.i\nib(T don KinfluH der Kiekt roi y ten auf die Geschwindigkeit der fermentreakt innen liegen nicht wenig Versuche vor. \\\\ ahr.'scheinlich kommt dabei zum Teil die chemische W irkung der Elektrolyten auf die beteiligten Stoffe in betracht, zum leil w\u00fchl auch di<\u00bb Beeinflussung der kolloidalen Enzyme durch elektrische Ladungen, und endlich mag die noch nicht n\u00e4her bekannte sogenannte * Wirkung der Neutralsalze > bei der Reaktionsgeschwindigkeit eine Holle spielen. Cher den Einfluh chemisch indifferenter Stoffe scheinen dagegen wenig Untersuchungen ungeteilt zu sein. I nd doch ist das Studium dieser Vorg\u00e4nge nicht ohne Interesse*. Die folgenden Versuche sollen einen Beitrag zur Kenntnis des Einflusses liefern, welchen eine Ver\u00e4nderung des Mediums auf den Verlauf der Enzymreaktionen\n\u00ab\naus\u00fcbt.\nGlyzerin.\nDie meisten \\ ersuche wurden mit Glyzerin angestellt, da es chemisch sehr indifferent ist, sich mit Wasser in allen Verh\u00e4ltnissen mischt und ein leidliches L\u00f6sungsmittel ist.\nDah Glyzerin die fermente nicht sch\u00e4digt, sondern ein .besseres Aufbewahrungsmittel- als Wasser f\u00fcr dieselben ist. ist bekannt (z. I>. ferini und Pernossi11); doch scheint es zum Medium f\u00fcr fermentative Prozesse nicht geeignet zu sein. Um dies zu zeigen, wurde eine ges\u00e4ttigte L\u00f6sung von Hohrzucker in Glyzerin hergestellt und zu 25 ccm derselben 2 ccm einer\n*' Zeitsclir. f. Hyg.. lid Will. S. !)() u. f. |1S\u2018U .","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Eber die Geschwindigkeit der Fermentreaktionen etc.\n71\nL\u00f6sung sehr wirksamen Inverlins in Wasser zugesetzt. Dies Gemisch wurde dann mehrere Stunden im Brutschrank bei 25\u2014.\u201810\u00b0 gehalten. Nach Ablauf dieser Zeit fand sich kein Invertzucker darin. W\u00e4hrenddessen wurden von Zeit zu Zeit einige Kubikzentimeter der L\u00f6sung entnommen und mit Wasser verd\u00fcnnt, ohne sonst einen Zusatz zu machen. In diesen Verd\u00fcnnungen, die ebenfalls auf 25\u201430\u00b0 gehalten wurden, konnte schon nach je einer halben Stunde reichlich Invertzucker naeh-gewiesen werden. Daraus geht hervor, da\u00df das Ferment nicht wesentlich ver\u00e4ndert wurde, da\u00df es aber in Glyzerin Entweder gar nicht oder nur unendlich langsam wirkt.\nSobald Wasser zu dem Glyzerin zugesetzt wird, geht die Reaktion vor sich, und zwar um so schneller, je mehr Glyzerin durch Wasser ersetzt wird. Tabelle 1 gibt eine Best\u00e4tigung hierf\u00fcr. Der Versuch wurde so angestellt, da\u00df die L\u00f6sungen von Rohrzucker in Glyzerin und Wasser in Reagensgl\u00e4sern zu gleicher Zeit mit je 2 ccm einer starken Invertinl\u00f6sung beschickt wurden und dann l1/* Stunden im Brutschrank bei 30u blieben. Dann wurden die Gl\u00e4ser 5 Minuten in kochendes Wasser gesetzt, um das Ferment zu zerst\u00f6ren, und polarimetrisch der Fortschritt der Inversion bestimmt. (Die Versuche in Tabelle 10 wurden zu gleicher Zeit mit demselben Invertin und in ganz gleicher Weise angestellt. Die dort verwendeten Hum-? stofhneugen sind den hier verwendeten Glyzerinmengen \u00e4quimolekular). In allen in dieser Arbeit angegebenen Versuchen wurden die Hnzyml\u00f6sungen durch einige Tropfen Toiuol, die Zuckerl\u00f6sungen durch 1.2 \u00b0/o NaF vor der Einwirkung von Mikroorganismen gesch\u00fctzt.\nTabelle 1.\nca. 20\u00b0/oige Rohrzuckerl\u00f6sung ccm\t1 Glyzerin ccm\t1\t1 Wasser t ccm\tI Invertin l ! rein\tI Drelmngs- winkcl\n10\t\tr>,i\t2\t100 0:1\n10\t2. t\u00f6\t7.*>.r>\t2\t1H0 H\u00bb\n10\t1,220\tH, 77o .\t\u00e90\t1 HD U\\\n10.\t\t10\t\tIHO HO","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nHermann Braeuning.\nVersuche mit anderen Fermenten ergaben \u00e4hnliche Resultate. Die Versuchsanordnung mit Emulsin war der f\u00fcr Invertin geschilderten analog.\nTabelle 2.\n* 1 Konzentrierte Salicinl\u00f6sung ccm\tj Glyzerin ' ccm\t| Wasser I i I ccm\tj F.mulsin ccm\tDrehungs- winkel\n10\t4.9\t\u00f6,l\t2\t179 5t\n10\t2.45\t7.55\tf . 2\t178 95\n10\t\u2014\t10\t2\t!.\t178 54\nDie folgenden Versuche mit Lab wurden \u00e4hnlich der von Fuld1) angegebenen Methode angestellt : Die mit der'zu untersuchenden Mischung beschickten Reagensgl\u00e4ser wurden 5 Min. im Wasserbad bei 37,8\u00b0 vorgew\u00e4rmt, dann bei einem Schlag (0) des Metronoms 2 ccm einer Labl\u00f6sung zugesetzt und die Gl\u00e4ser im Takt der Schl\u00e4ge des Metronoms im Wasserbad gesch\u00fcttelt, bis die Gerinnung eintrat. (Die Versuche der Tabellen 3,4, \u00f6 sind mit derselben Milch, demselben Lab, bei gleicher Temperatur und zur selben Zeit angestellt.)\nTabelle 3.\nMilch\t< ilyzerin\tWasser\t\tLat> i\t(lerinnungszeit\t\nccm\tccm\tccm\t\tccm\t\t\n5\t\t5\t\t2\t29.5\t\n5\t1\tf \u00bb\t\t2\t\u202218\t\n5\t2\t3\t\t2\t59\t\n5\t3\t2\t\to -\t79.5\t\n\t\tTabelle\t\t4.\t\t\nMilch - Ym ccm\tHlyzerin- Vg ccm\tLai\u00bb V7 ccm\tV=\t( Ym + Vg + Xl \\ Vn. -f V/\tGerinnungszeit T\tT Y\n5\t! \" 0\t2\t\t1\t13.5 \"\t13.5\n5\t1\t2\t\t1.14\t27.6\t24.0\n5\t2\t2\t\u2022\u2022\u2022\t1.29\t5\u00ab\t43.1\n5\t! \u00bb\t2\t\t1.45\t102\t70.0\n') Hofmeis ters Beitr. cheui. Hiy\t\t\t\tsiol. u. Palhol.\tBd II, S. 171 (1902\t","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Geschwindigkeit der Fermentreaktionen etc.\niS\nln Versuch 1 war nicht f\u00fcr gleiche* Volumen gesorgt ; um die durch Verd\u00fcnnung bewirkte \u00c4nderung der Labwirkung aus/uschalten, ist das absolute Volumen der jeweiligen Labmenge berechnet (Kol. 4). K\u00e4me nur die Verd\u00fcnnung\nin Betracht, so m\u00fcsste * (Kol. 5) konstant sein, wenn man von der st\u00f6renden Wirkung der Verd\u00fcnnung der Kalksalze absieht (FuId1 )). Tabelle 5 zeigt, da\u00df die Verd\u00fcnnung der Kalksalze von relativ geringem Kinilu\u00df ist. Aus dem (lang, den Kol. f). Tab. 4, aufweist, erkennt man die verz\u00f6gernde Wirkung des \u00f6tyzerins.\nTabelle \u00f6.\nMilch = Vm ccm\tLah = ccm\t\\7 Wasser = Vw i\t; ccm\tVm+V/+Vwt\t! Vm -f V/ ) ~\tGerinnungs-zeit T\tT V\nO\t2\t| \u25a0 i\tl i\ti:V>\t19,5\nf>\t0\t1\t1.11\t17\t14.9 t\n5\t,\ti 1 2\t1.29\t19\tj. 14,9\nf>\t2 t ( ; \u2019v .\t; 8\tIM\t28,5\t!\u2019 16,4 1 1 .. ..\n;>\nr>\n5\nI .:>/ 1.7\n29.5\t1 17,a\nDie folgenden Versucht* mit Pepsin wurden mit einer ziemlich stark verd\u00fcnnten Pepsinl\u00f6sung angestellt. I)i(i \u00abMette-1 sehen R\u00f6hrchen > wurden nach den Angaben von Pa wlow2) hergestellt. Die Reagensgl\u00e4ser mit der zu pr\u00fcfenden Substanz standen 24 Stunden bei Zimmertemperatur und wurden, wie auch bei den anderen Versuchen, die sich \u00fcber l\u00e4ngere Zeit erstreckten, \u00f6fters gesch\u00fcttelt. Vor dem Ablesen der verdauten Eiwei\u00dfzylinder wurden alle R\u00f6hrchen auf Fillrierpapier getrocknet und dann in Reagensgl\u00e4ser mit destilliertem Wasser gebracht, um die Einwirkung des Ferments gleichzeitig zu unterbrechen. (Die Mengen des verdauten Eiwei\u00dfes sind in 1 To mm [Mikrometerocular 0| angegeben.)\nM Hofmeisters Beitr\u00fcge zur ehern. Physiol, und Pathol., Rd. II. S. 186 u. f. (1902).\n*i Vergl. Pawlow, ,Arbeit der Yerdauungsdriisen (1898).\n!4","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nHermann Br\u00e0euning.\nTabelle 0.\nGlyzerin \\g Pepsin \u2014Vp Vg-f-Vi\u2019^ ^VerdautesKiwei\u00df=k\nccm\nccm\nI\nMittel aus je H Versuchen!\nk X V\n( 1.5 1.0 1.5 2.0\n5.0\n4.0\n;>\n5\n5\n5\n5\n5\n5\n1\n14\n1.2\n1,3\nM\n1.0\n1.8\n51\n20\n22\n1H\n15\n11\n0\n51\n28.0\n20.4\n25.4 21,0 17.0 10.8\nIti \\ ersuch G bestand ebenfalls nicht gloiehcs Volumen, deshalb ist in Kol. ,4 das absolute Volumen gleicher Pepsinmengen bci\u00e9chnot. Kol. ;> gibt die Verlangsamung der Verdauung durch Glyzerin an.\nEs folgen Versuche mit Trypsinl\u00f6sung. Sie wurden in gleicher Weise wie die mit Pepsin angeordnet, nur standen hier die Keagensglaser 24 Stunden im Brutschrank bei Bl,6\u00b0. IMe in Iabolie.7, 1.4, to, 17 angef\u00fchrten Versuche wurden mit dem gleichen Trypsin, zu gleicher Zeit und unter gleichen Bedingungen ausgef\u00fchrt.\nTabelle 7.\nGlyzerin\tTrypsin\tWasser\tVerdautes Kiwoift\nccm\tccm\tCCm\tMittel aus jo 8 Versuchen\n\u25a0 \u2014\t5\t4\t50 \u00bb -\n1\t5\t5\t28\n2\t5\t2\tIt\n5 \u2022 , '\t\u2022 v. \u25a0\t5\t1\t7.0\nlabelle S gibt Zahlen f\u00fcr dit* Verlangsamung der W irkung dos Hofe prob sa fl es (Zymase) durch Glyzerinzusatz, sie sind einei Arbeit von .lakob Mcisenheimer*) entnommen.\n') Diese Zeitschrift. Bd. XXXVII. S. 520.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Eher die Geschwindigkeit der Fermentreaktionen etc.\n75\nTabelle 8.\n20 ccm Hefepre\u00df- <aft verd\u00fcnnt mit\t. Rohrzucker in g\tTymol in g\tVersuchs-dauer in Stunden\tG02 in g nach Erw\u00e4rmen und Luftduretileiten\n500 mn Glyzerinl\u00f6sung 10\u00b0/o\t5 \u2022 \u2022\t0.2\t\u25a0 22\t0.08\n:><)0 ccm H\u00fchner-\u2022\u25a0iwei\u00dfl\u00f6sung 10\u00b0 u\t\u2022 - o\t0.2\t21\t0.27\nEndlich seien noch einige Versuche mit Hefe erw\u00e4hnt. Da es sich hier jedoch um lebende Zellen handelt, die in ein fremdes Medium versetzt wurden, so sind die Verh\u00e4ltnisse nicht ganz mit den vorhergehenden auf eine Stufe zu stellen.\nZu diesen Versuchen wurden G\u00e4rr\u00f6hrchen mit der zu untersuchenden L\u00f6sung gef\u00fcllt. Die Meie war mehrmals mit\nLeitungsvvasser gewaschen und schlie\u00dflich ein gr\u00f6\u00dferer Teil, mit etwa der doppelten Menge Wasser versetzt, in ein Keagens-i'ohr gegeben. Mit einer Pipette wurden jedesmal \u20192 ccm der Mischung, die vor jeder Entnahme kr\u00e4ftig gesch\u00fcttelt wurde, entnommen. Aus der Pipette wurde sie ebenfalls'in-die G\u00e4r-\nr\u00f6hrchen gespritzt und mit der L\u00f6sung gesch\u00fcttelt. Dann wurden alle Proben gleichzeitig in den Brutschrank bei 2\u00f6,t>\u00b0 gestellt. Die Versuche in Tabelle 11 und 12 wurden in derselben Weise angeordnet, jedoch war die Konzentration der Hefe in Versuch 01, Oll, 11 und 12 nicht die gleiche.\nTabelle 0.\n\t10\u00b0 oige Kolir-zilrkerl\u00f6sung\tj\tj Glvzerin Wasser Hefe i\ti\t2 ccm C.O, entwickelt nach Minuten\t\u20221 ccm CO, entwickelt nach Minuten\n!. Vor-\t3\t1,5\t2.\u00d4\t2\t.\t\n\t3\t0.5\t3.5\t2\t-- ;>/\t08\nsuch\t\u25a0 3\t\u2014 \\ 2 s-:i - V\t43\t*50\nII. Ver-\t3\t1.5\t2.5\t2\t\t\u25a0 ' \u2022\u2019 \u2019 \u25a0' \u2022\u2022 *\n\t\u00bb\t0.5\t3.5\t2\t55\t(\u00bb5\nsuch\t3 ,\t\u2018 ,\t15\t00","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"Hermann Braeuning,\n7H\nHarn stol'f.\nDie Versuche, in denen ein Teil des Wassers durch Harnstoff ersetzt wurde, zeigten ebenfalls eine Verlangsamung der Reaktion.\nTabelle 10.\nRohrzucker-l\u00f6snng ca. 20\u00b0'o ccm\tHarnstoff-l\u00fcsung UI 0 <\u00bb ccm\tInverlin- l\u00fcsung ccm\tWasser ccm\t! 1 Drehungs- winkel l\n10\t10\t2\t\u25a0 . \u2022 \u2014 .\t! 190 34\n10\t5\t2\t5\t189 05\n10\t2.5\t2\t. 7.5\t188 27\n10\t\u25a0 ....\t9 -\t10\t180 81 1 \u2022\u2022 ;\nAuch \u00fcber die Einwirkung von Harnstoffzusatz auf die (i\u00e4rung durch lebende Hefe sei ein Versuch angef\u00fchrt.\nTabelle 11.\nRohrzucker-\tHarnstoff- !\tWasser\tHefe\tZeit bis zur\tZeit bis zur\nl\u00fcsung 10\u00b0 \u00bb\tJ l\u00fcsung 50\" o i\t\t\tEntwickelung\tEntwickelung\n\t1\t\t\tvon 2 ccm C0X\tvon 4 ccm CO,\nccm\tccm\tccm\tccm\tin Minuten\tin Minuten\n3\t\u2022\t3\t\u00bb\t73\t90\n3\t0.5\tj\t3,5\t2\t55\t70\n3\t-1\t1\t2\t10\t59\nTabelle 12.\nRohrzucker-\tHarnstoff-\t; \u25a0 rj \u25a0\t?\u2022\t'\t\nl\u00fcsung 10\"o\tl\u00fcsung 50\u00b0,o\tWasser\tHefe\tC0,-Entwickelung\nccm\trein\tccm\tccm\t\u2019\n3\t4\t- \"\t9 m\tnach 18 Stunden: Spuren\n3\t2\t2\t9 f\u00e0\t\u25a0*\t18\t\u00bb\t: 1 ccm\n3\t\u2014\t4\t9 \u00ab\u25a0*\t\u00bb\t4\t\u2019*\t: 5,3 \u00bb","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee\u2019ber die Geschwindigkeit der Fermentreaktionen etc\n/ i\nTraubenzucker.\nh]\u00ab folgen analoge Versuche mit Traubenzuckerzusatz. Das Resultat ist ebenfalls eine Verlangsamung. \u00ab1er Reaktion:\nTabelle 13.\nTrypsin ccm\tTraubenzuckerl\u00f6sung 40% ccm\tWasser ccm\t\t \"\t\" - \u2014,\t \u25a0 - - Verdautes Eiwei\u00df Mittel aus je 8 Ver-suchen\n3\t\t*\t50\n3\t1\t3\t30,8\n3\t9\tl2\t20\n3\t3\t1\t13,4\nFerner liegen Versuche von Nirenstein und Schiff1) \u00fcber die Einwirkung von Traubenzuckerzusatz zu Pepsinsalz-\n\u00e4urel\u00f6sung auf die Verdauung in Mett eschen 1 Tabelle 14.\t\nTraubenzucker\tVerdauung\n\u2022/.\tmm\n0\t*\n1\t3,05\n4\t3,oo\n8 1 a\t2,70 9\nio 20\t1.75\nDie folgenden Versuche\tl verdanke ich de\nDr. R. 0. Herzogs. Um zu zeigen, da\u00df die Unterschiede nicht im Wesen der Metteschen Methode liegen, wurden Versuche angestellt, in denen die Geschwindigkeit der Proteolyse durch Viskosit\u00e4t nach Kossel-Spriggs2) gemessen wurde. Drei\nArchiv f\u00fcr Verdauungskrankheiten, Bd. XIV, S. 590. F\u00fcr die \u00dcbersendung eines Sonderabdruckes der Arbeit, die mir liier unzug\u00e4nglich war, spreche ich Herrn Dr. Schiff meinen aufrichtigen Dank aus.\n*) Diese Zeitschrift. Bd. XXXV, S. 400 '1902).","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nHermann Braeuning,\nann\u00e4hernd gleiche Ost waldsehe Viskosimeter wurden mit gleichen Mengen i\"/oiger Uelatine, der 0\u00b0/o, 14\u00b0/o und 28% Traubenzucker zugesetzt war, und Pepsin beschickt. Die Appa-laie l>lieben im Ostwaldsehen Thermostaden bei 30\u00b0. Von Zeit zu /eit wurde die innere Reibung gemessen. Es ergab sich, da\u00df die Zeiten, von wann an die Viskosit\u00e4ten sich nicht mehr \u00e4nderten, sich etwa verhielten wie 1 : 3 : 5.\nRohrzucker.\n\tTa bel Io 1 fj.\t\t\t\nTrypsin rem\tBnlir/.uckerl\u00f6sung 20u u ccm\tWasser ccm\tmm verdauten Eiwei\u00dfes Mittel aus je H Versuchen\n8\t\u2014\ti\t51\n8\t1\t3\t35\n8\to art\t0 art\t30\n8\t8\t1\t21\n\tLa kl ose.\t\t\nI her den hinllu\u00df von Laktosezusatz auf die Invertierung einer 7Vigen Rohrzuckerl\u00f6sung gebe ich Zahlen, die einer Arbeit Rrowns1) entnommen sind.\nTabelle 1(3.\n% Laktose\tInvertzucker in g .\n0\t2,072\n5\t2,052\n10\t2,052\n20\t1,893\nAllen angegebenen \\ ersuchen ist gemeinsam, da\u00df in einer L\u00f6sung von Ferment, umsetzbarer Substanz und Wasser die Reaktion des Ferments verlangsamt wird, wenn das Wasser durch einen anderen, chemisch indifferenten Stoff ersetzt wird. Lnd zwar wird die Reaktion umsomehr verlangsamt, je mehr \\\\ asser ersetzt wird, tim schlie\u00dflich bei Ersetzung allen Wassers\n'> ,fnurn- \u00b0f die Cliem. \u00efSoc., \u00dfd. Hl (Trans.), S. 882 (1902;.","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ef ber die Geschwindigkeit der Kermentreaktionen etc. 79\nunendlich langsam zu werden. In der Literatur habe ich 2 Angaben gefunden, die mit diesem Resultat nicht ganz \u00fcbereinstimmen: H. R. Wei\u00df5) konnte eine wesentliche Reeinlluss-ung der Fibrinverdauung durch Pankreaspulver bei Zusatz von 25\u00b0 o Traubenzucker nicht konstatieren. Vielleicht liegt das zum feil daran, da 11 bei seinen Versuchen nicht stets gleiche Acidit\u00e4t bestand. Tabelle Kl, die bei neutraler Reaktion, der L\u00f6sung gewonnen wurde, gibt eine deutliche Verz\u00f6gerung der Trypsinwirkung durch Traubenzuckerzusatz. .1. Arnheim2) land bei Zusatz von Dextrose, Milchzucker oder Dextrin eine; Rel'\u00f6rderung der Autolyse der Leberfermente. Ls l\u00e4\u00dft sich denken, da\u00df die Enzyme (\u00e2nes Organs, in dom sich stets Kohlehydrate befinden, diesen gegen\u00fcber eine Sonderstellung vor den anderen Enzymen einnehmen.\nIm Vorhergehenden wurde der Zusatz derjenigen chemisch indifferenten Stolle zum L\u00f6sungsmittel untersucht, welche in Wasser gut l\u00f6slich sind. Es bleibt, noch die Wirkung der sog. olloidall\u00f6siichen, chemisch indifferenten' Stoffe zu betrachten \u00fcbrig. \u00dcber diese Stolfe sei kurz folgendes erw\u00e4hnt:\n11. R. Wei\u00df1) und .1. Arnheim2) fanden eine \u00dfeschleu-nigung der Trypsinverdauung respektive der Autolyse der Leber-lermente bei Zusatz von (iummi arabicum. Rei dem Versuch von If. R. Wei\u00df war allerdings wiederum die Acidit\u00e4t nicht konstant. Mugdan3) fand die Peps in Verdauung durch (iummi arabicum stark verz\u00f6gert. Tabelle 17 gibt ebenfalls (\u00e2ne Verlangsamung durch Gummi arabicum und zwar der Trypsinverdauung bei neutraler Reaktion:\ne\nTabelle 17.\nTrypsinl\u00f6sung\t(iummi arabicum\tWasser\tVerdautes Kiwci\u00df\nccm\tccm\tccm\tMittel aus je 8 Versuchen\n3\t\t4\tf)0\n:t\t1\t3\t21\n3\t2\t2\t2(1\n3;\t\u00bb\t1 .\t1H \u2022\n*) Hiese Zeitschrift, ltd. XL. S. INH.\n*) Diese Zeitschrift, ltd. XL. S. 238.\n\\i lterl. kliii. Wochenschr.. 1831, Xr. 32.","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"HO\nHermann Braeuning, Fber Fermentreaktionen.\nHei Zusatz von Eiwei\u00df zu Enzyml\u00f6sungen landen A. Harden.1) Meisen hei mer2) u. a. eine Beschleunigung der Reaktion. Nirenstein und Schiff3) haben dagegen einen geringen hemmenden Einflu\u00df auf die Pepsinverdauung nach Mette gefunden.\nMan sieht also, da\u00df hei Zusatz colloidaler Substanzen die Krgebnis.se nicht so einfach sind, als bei Zusatz von wasserl\u00f6slichen Stoffen. Ks liegt das sicher an den Komplikationen, die das heterogene Svstem gegen\u00fcber dem homogenen mit\nsieh bringt.\nNach den bisher vorliegenden Versuchen kann man daher wohl den Satz aufstellen: eine Fermentreaktion geht um so langsamer vor sich, je mehr das Wasser des Mediums durch einen chemisch indifferenten, in Wasser l\u00f6slichen Stoff ersetzt wird.\nKurz sei auf folgende Konsequenz dieses Satzes hinge-wiesen: Ks kann die hemmende Wirkung der Spaltungsprodukte auf den Ablauf der Fermentreaktion nicht dadurch ganz beseitigt werden, da\u00df die Spaltungsprodukte durch andere Fermente* weiter gespalten werden, wie es z. B. bei der Eiwei\u00dfverdauung der Fall ist, obgleich sie dann nach dem Massenwirkungsgesetz keinen Einflu\u00df mehr haben.\nZum Schlu\u00df m\u00f6chte ich Herrn Dr. R. 0. Herzog f\u00fcr die Anregung und Unterst\u00fctzung bei der Arbeit den herzlichsten Dank aussprechen.\nM Bert. Bor. d. deutsch, ehern. Ges.. Bd. 36, S. 715 (1903). *) Diese Zeitschrift, Bd. XXXVII, S. 520 (1903). n> Arch, f\u00fcr Verdauungskrankh., Bd. 24, S. 588.","page":80}],"identifier":"lit17965","issued":"1904","language":"de","pages":"70-80","startpages":"70","title":"\u00dcber die Geschwindigkeit der Fermentreaktionen bei Zusatz chemisch indifferenter Stoffe","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:26:53.659225+00:00"}