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{"created":"2022-01-31T13:22:53.961696+00:00","id":"lit17968","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Inouye, Katsuji","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 117-120","fulltext":[{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Vorkommen einer L\u00e4vulins\u00e4ure bildenden Atomgruppe\nin Nucleins\u00e4uren.\nVon\nProf. Katsuji Inouye.\n(Aus dem medizinisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t zu Kyoto.) (lier Reduktion zugegangen am 30. Mai ttiot.)\nDa\u00df (\u2018in nicht reduzierender Kohlehydratkomplex, der sich nur durch die Bildung von L\u00e4vulins\u00e4ure bei Hydrolyse erkennen l\u00e4\u00dft, im Molek\u00fcl der Nucleins\u00e4uren vorhanden ist, wurde zuerst von Kossel und Neumann1) hei der Ihymus-nucleins\u00e4ure und dann von Noll-) hei der Nuoleins\u00e4ure aus den Spermatozoon des St\u00f6rs festgestellt. Vor kurzem gelang es Araki3) in A. Kossels Laboratorium, diese Atomgruppe in (1er aus der Darmschleimliaut\u2022 dargestellten Nuoleins\u00e4ure naeh-zuweisen. Da nun das Vorkommen des L\u00e4vulins\u00e4ure liefernden Atomkomplexes in Nueleins\u00e4uren f\u00fcr die Frage nach der Konstitution der letzteren von gro\u00dfer Bedeutung ist, so habe ich mich entschlossen, die folgenden Versuche anzustellen.\nWas die Darstellung der Nucleins\u00e4uren anbetri\u00fcl, so verfuhr ich genau nach Angaben von Neumann.\nI. Versuche mit der Nucleins\u00e4ure aus der Rindermilz.\n\\\\ ,\\. Levene1) hat sich neuerdings mit der Darstellung und Analyse verschiedener Nucleins\u00e4uren besch\u00e4ftigt und dabei beobachtet, da\u00df die aus der Milz nach seiner Methode gewonnene Nucleins\u00e4ure hei der Hydrolyse das turluml lieferte.\n\u00bb, Kossel und Neumann, Herichto der deutsch, olrem. ^(\u2018Seilschaft. 181)4. S. 2215.\n2) Noll. Diese Zeitschrift. Hd. XXV. S. 430.\n\u25a0\u25a0) Araki. Diese Zeilschrifl, Hd. XXXV 111. S. OS.\n4i P. A. Levene. Diese Zeitschrift. Hd. XXXYll, S. 402.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\nKatsuji Inouye.\n\u00fcber er hat keine Spur von L\u00e4vulins\u00e4ure unter den Produkten der hydrolytischen Spaltung derselben Nueleins\u00e4ure nachweisen k\u00f6nnen.\nDie von mir hergestellte Nueleins\u00e4ure bildete ein wei\u00dfes Pulver und gab keine Biuretreaktion. Beim Erhitzen dieser Nuclein-s\u00e4ure mit .VVoiger Scbw(\u2018fels\u00e4ure auf dem Wasserbade entstand keine reduzierende Substanz.\n4 g Nueleins\u00e4ure wurden mit 40 ccm 20 volumprozentiger Schwefels\u00e4ure versetzt und 2 Stunden im Paraflinbade auf l\u00f6O\u00b0 C. erhitzt. Die Spaltungsprodukte wurden mit \u00c4ther aus-gesch\u00fcttelt. Der \u00c4therauszug wurde abdestilliert, der R\u00fcckstand in wenig Wasser gel\u00f6st und ein kleiner Teil der w\u00e4sserigen L\u00f6sung zur Anstellung der folgenden Proben verwendet:\n1. (leiblicher Niederschlag auf Zusatz von .fodjodkalium-l\u00f6sung und Natronlauge: 2. rote F\u00e4rbung mit Nitroprussidnatrium und Natronlauge und der \u00dcbergang dieser roten F\u00e4rbung in violett auf Zusatz von Essigs\u00e4ure-; 3. Bildung eines Phenyl-hyflrazons beim Behandeln mit essigsaurem Phenylhydrazin.\nDer Hauptt(\u2018il der w\u00e4sserigen L\u00f6sung wurde nach der Neutralisation mit Ammoniak mit einer konzentrierten L\u00f6sung von salpetorsaurem Silber ausgef\u00e4llt. Der kristallinische Niederschlag wurde einmal aus hei\u00dfem Wasser umkristallisiert und der Analyse unterworfen.\n1.\tAnalyse: 0.2207 g Substanz, gaben 0.100(1 g Ag = 4s..j(>\u00b0o Ag.\n2.\tAnalyse: 0.2044 g Substanz, im Luft- und Sauerstolfstrom mit OuO verbrannt, ergaben 0.2012 \u00bb CO, \u2014- 20.S\u00ee0 o 0. 0.0(11.'\u00bb g 11,0\n3.34 \u00b0/\u00ab II und 0.0\u2018MM \u00abr Ag = 48.48\u00b0/,, A*r.\nberechnet'\tBefunden\nf\u00fcr A\u00ee\u00eeC6H.03\t1. Analyse 2. Analyse\n0 2(OM)\" \u201e\t_ \u2018\t2(5.84 \u00b0/<>\nII 3.13\u00b0,,\t\u2014\t3.34 \u00b0,o\n\u00c4g 48.4-3\u00b0;..\t48.f>f\u00ee%\t48,48\u00b0/.\u00bb\nAus d<\u2018ti obigen Versuchen geht hervor, da\u00df die Milz-nucleins\u00e4ure beim Erhitzen mit m\u00e4\u00dfig verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure sich unter der Bildung von L\u00e4vulins\u00e4ure zersetzt. Woraul die widersprechende Beobachtung von Levone beruht, l\u00e4\u00dft sich nicht erkl\u00e4ren.","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"Hmtdas Vorkommen einer L\u00e4vulins\u00e4ure bildenden Atnmpruppeetr. *!\u2022*\nII. Versuche mit der Nucleins\u00e4ure aus dem Stierhoden.\nNach Angaben von Levene1) soll \u00abho Nucleins\u00e4ure aus dom Stioihodon keinen L\u00e4vnlins\u00e4ure bil<le*nde\u00bbn Aleuukomplex enthalten. Wie aus der nachstehenden Untersuchung ersichtlich ist. habe ich diese Angaben nicht best\u00e4tigen k\u00f6nnen.\nDas von mir \u00ablargestellte Pr\u00e4parat bildete eine wedle pulverige Masse, welche* nicht in \\\\ asser. wohl ahe*r in Natriumacetat enthaltendem Wasser l\u00f6slich war. Ls gal\u00bb keine* hiuiet-reaktion und zeigte alle Reaktionen der Nucleins\u00e4ure.\n3.5 \u00ab Nucleins\u00e4ure wurden 2 Stumlem lang mit. Bf\u00bb ccm 20 volumpmzentiger Schwefels\u00e4ure im Paraffinbade auf 150\u00b0-C. erhitzt und dann in gleieh\u00ab*r Weise behandelt, wie* bei \\ ersuchen mit Milznucleins\u00e4ure. Von \u00ablen \u00c4lherausziigen wurde* de*r \u00c4ther abdestilliert und der R\u00fcckstand in wenig Wasser aufgenommen. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung, welche* all\u00ab* Reaktionen der L\u00e4vulins\u00e4ure gab, wurde* mit Ammoniak neutralisiert und mit Silbernitrat ausgef\u00e4llt. Das Silbersalz zeigte nach einmaliger l T ink ris talli sa l ion aus heillem Wasser die* charakteristische Kristallform des l\u00e4vulinsauren Silbers und e*rgah bei der Kle- . menlaranalvse* lolgende Zahlen:\nO.I'.HT g Seihst an/., im Luft- und Sauorsloflslnnn mit Kupf\u00ab*roxy\u00abl verbrannt, lieferten 0.1MK g CO. - gb,W\u00fc \u00ab C, <>*057\u00ab g ll/> - W- \u00bb* and 0.09-Hi g A g \u2014 \u2022W.\u00e4tC\u2019Ag.\nHererbnet f\u00fcr AgC5ll708\t(ic.funden\nc g(;.no%\tgei.se\u00bb'\u2019.\u00bb\nli h,ih\u00b0;\u00fc\tV\nAg is.7:\u2019\u00bb,J.\u00bb\t\u2022ts.r>!C\u2019\t.\u00bb\nKs kann nunmehr ke*in /weile*l sein, dal\u00bb in d\u00ab*r Nuelein-s\u00e4ure aus dem Stierhoden eine Atomgruppe vorhanden ist, welche bei Hydrolyse die L\u00e4vulins\u00e4ure* liefert.\nIII. Versuche mit der Nucleins\u00e4ure aus den Spermatozocn des Hamo\n(Muraenoesox cinereus Forsk).\nDie* Nucleins\u00e4ure aus den Spermatozocn <l\u00ab*s Muraenoesox cinereus bildete* eine weihe, amorphe, in Wasser last unl\u00f6sliche Masse. Sie war in Natriumacetal enthaltendem W\u2019asser leichter l\u00f6slich-. Line 5\u00b0/oige L\u00f6sung vom Natriumsalz dieser .Nuclein-\nl) Leve*ne. 1)m*s<* /eilsclirift. Hd. XXXIX. S. 4/.\u00bb.","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nKatsuji Iniiuyc. liter Luvulinsauie ete.\nsiimc civtiirrte l.oiin Erkalten zu einer (iallerto. welche durch Krepsin vcrll\u00fcesijtl wird. Eine mit Hilfe von Natriumacetal hcijre.-tcllte Ensunjj der Ircien Nucleins\u00e4ure aab keine Biuret-rcaklion mal wurde nach dem Zusatz von Essigs\u00e4ure durch oim* L\u00f6sung vom Albumosen* gef\u00fcllt.\n0<*r (ic*lialt dos von mir dargestellten Pr\u00e4parats an Phosphor betrug 0,01 \"\n<\u00bb.**\"2 \u00ab Substanz mit Salpeh-r und Soda verbrannt, gaben OlO'lg g\t. \u2018UM %.\n10 g Nucleins\u00e4ure wurden der Hydrolyse auf die gleiche Weise, unterw\u00fcrfet'!, wie bei den oben erw\u00e4hnten Versuchen. Nach dem Abdostillioren des Alliers von \u00c4therausz\u00fcgen blieb nn br\u00e4unlicher Sirup zur\u00fcck, dessen w\u00e4sserige L\u00f6sung alle Reaktionen der L\u00e4vulins\u00e4ure gab.\nNeulralisierle man nun den Hauptloilder w\u00e4sserigen L\u00f6sung des Sirups mit Ammoniak und versetzte mit einer Silbernitral-losung, so entstund ein kristallinischer- Niederschlag. Dieser Niederschlag, der mikroskopische -sechsseitige Talein bildete, wurde einmal aus liei\u00fcem Wasser umkristallisiert und zur Analyse \\erwcuidel. Die Analysen' lieferten folgende Resultate:\nI. A na I VM-: U.ITl\u00fcl g Substanz gaben nach dein (H\u00fcbenO.OS.V\u00bb <r A - -ts.-ta\u00ab o Ag.\tr \"\n- Analvx*: (\u00bb.2120 g Substanz, im Luft- und Saiicrstollstrem nul CuO verbrannt, gaben 0.210(5 g CO, = 27,00'-, C. <Mg H,() -\u25a0=\tII und 0.102.') g Ag \u00ce8.:4% Ag.\nBerechnet\tBefunden\nlur AgC.ll7()3\t| Analyse 2. Analyse\n(:\t-\t27,\u0153v\nil\t;u:i%\t\u2014\ta.2b'\to\nA-\t\u2018h-\u00f6{uo\t\u2022w.aa0;\u00ab\nDie Reaktionen, die die w\u00e4sserige L\u00f6sung gab und die analytischen Daten des Silbersalzes zeigen unzweideutig, dali die von uns untersuchte S\u00e4ure mit L\u00e4vulins\u00e4ure identisch ist. Somit i>t le>tgestellt, dal) im Molek\u00fcl der Nucleins\u00e4ure aus Spermatozoon des Muraenoesox cinerous ein Atomkomplex vorhanden ist, der bei Hydrolyse zur Bildung von L\u00e4vulins\u00e4ure Veranlassung gibt.","page":120}],"identifier":"lit17968","issued":"1904","language":"de","pages":"117-120","startpages":"117","title":"\u00dcber das Vorkommen einer L\u00e4vulins\u00e4ure bildenden Atomgruppe in Nucleins\u00e4uren","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:22:53.961702+00:00"}