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Brenztraubensäure unter den Spaltungsprodukten der Proteinstoffe

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{"created":"2022-01-31T13:47:16.943096+00:00","id":"lit17969","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00f6rner, K. A. H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 121-131","fulltext":[{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Brenztraubens\u00e4ure unter den Spaltungsprodukten der Proteinstoffe.\nVon\nK. A. H. Mtfrn\u00ab* *r.\nAus \u00bbIt-m chfin. Laboratorium \u00bblos Karolinix lini inod.-chir. Instituts Stockholm.) 1)>t Rfiluktimi /.ugfitunffn am 21. Mai t'.u>+.\nIn dieser Zeitschrift hat F. Suter1) die Frage behandelt, ob Brenztraubens\u00e4ure ein Spaltungsprodukt von llornsubstanz soi, und sie verneinend beantwortet. Frische Tyrosininuttcrlauge wurde mit Schwefels\u00e4ure stark unges\u00e4uert, und mit einer Mischung von \u00c4ther und Alkohol extrahiert. Oer R\u00fcckstand der \u00e4therischen L\u00f6sung wurde mit Wasser aufgenommen und mit Quecksilberchlorid gef\u00e4llt: das Filtrat wurde mit Schwefelwasserstoff behandelt: eine Bildung von Tliioniilchs\u00e4ure konnte weder durch Pr\u00fcfung mit Quecksilberchlorid,, noch durch dit* Kupfersull\u00e4treaklion nachgewiesen werden, woraus geschlossen wird, dal! keine Brenztraubcns\u00fcuro aus der llornsubstanz gebildet w\u00fcrde. Fs wird nicht angegeben, warum nicht, statt dieses komplizierten Verfahrens, die empfindliche Reaktion auf Brenztraubens\u00e4ure mit salzsaurem Phenylhydrazin in Verwendung kam. Dal) die Bedeutung eines mit dieser Reaktion erlangten' positiven Resultats nicht durch den negativen Befund von Suter entkr\u00e4ftet wird, liegt auf der Hand.\nIn einer Abhandlung,;) worin ich zuerst die Bildung des Cystins aus llornsubstanz milteilte, wurde angegeben, dal\u00bb nach dem Zersetzen der llornsubstanz mit Salzs\u00e4ure eine schwer-fl\u00fcchtige, jodoformgebende Substanz in das Destillat \u00fcberging, als die Zersetzungsll\u00fcssigkeit hei niedrigem Druckt* abdcstillicrt wurde: der Schwcrfliichtigkeit wegen konnte diese Substanz\nF. Suter, Diese Zeitschrift. Hit. XX, 1805. S. .\u2018\u00bbHl.\n*) K. A. H. M\u00f6rner. Diese Zeitschrift. IM. XXVIII. 1800, S. 000.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nt\nK. A. II. Morner.\nnicht Aceton sein. Irn Anschlu\u00df an diese Beobachtung habe ich die M\u00f6glichkeit, einer Bildung von Brenztraubens\u00e4ure gepr\u00fcft, und dabei gesehen, da\u00df eine Bildung dieser S\u00e4ure Vorkommen kann, wenn ihr auch eine nur untergeordnete Bedeutung zugeschrieben werden darf.\nZur Zersetzung wurden die Broteinsubstanzen, wie ich es fr\u00fcher f\u00fcr die Cystindarstellung beschrieben habe, mit 2\u2014[ Beilen Salzs\u00e4ure1) (von 2 jV'/c) und Wasser \u00bb die Konzentration der S\u00e4ure war etwa tf)\u00b0/o oder weniger) in einem verschlossenen Kolben, welcher unfeinem kochenden Wasserbade stand, mehrere Tage erhitzt: die Temperatur des Kolbeninhaltes war etwa\nnach einer Woche war die Biuretreaktion im allgemeinen g\u00e4nzlich oder beinahe g\u00e4nzlich verschwunden.\nBiicksiclitlich der Br\u00fctung auf Brenztraubens\u00e4ure habe ich mich \u00fcberzeugt, da\u00df diese S\u00e4ure bei dem Erhitzen nicht zerst\u00f6rt wurde, und da\u00df sie leicht durch das \u00c4ther aufgenommen wird.\nDie Xcrsetzimgslliissigkeit wurde, ausge\u00e4thert. die \u00c4therl\u00f6sung mit ein wenig Wasser gewaschen (welches jedoch bisweilen eine nennenswerte Menge der gesuchten Substanz aufnahm). Der nach dom Abdestillieren des \u00c4thers verbleibende Biiekstand wurde mit der .lodotbrmprobe und der Phenylhydra-zinreaktion untersucht.\nMit .lodjodkaliuml\u00f6sung. unter Zusatz der n\u00f6tigen Mengt* Natronlauge, gibt eine w\u00e4sserige L\u00f6sung der Brenstrauben-s\u00e4ure (ebenso wie L\u00e4vulins\u00e4ure) schon in der K\u00e4lte eine reichliche Ausscheidung von .Iodoform, Dies ist selbstverst\u00e4ndlich f\u00fcr die Brenztraubens\u00e4ure nur insofern kennzeichnend, als. ein negativer Ausschlag die Gegenwart der S\u00e4ure aus-schlio\u00dft : dit\u00bb. Beaktion ist n\u00e4mlich sehr empfindlich.\nDie mit Salzs\u00e4urt* schwach unges\u00e4uerte w\u00e4sserige L\u00f6sung der Brenstraubens\u00e4ure gibt bekanntlich, auch bei ziemlich gro\u00dfer Verd\u00fcnnung, bei Zusatz von salzsaurem Phenylhydrazin ein in Nudeln kristallisierendes Ilydrazon. Nach Aufl\u00f6sung in kochendem Wasser kann das Ilydrazon sich beim l inkristalIi-\nL Zersetzung der .Substanz durch Korben mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure bat mir bei Darstellung des Cystins sehr wenig befriedigende Resultate gegeben,","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Itrenztraubens\u00e4ure unter den Spaltungsprodukten der Proleinstoffe. 123\n-deren in der Form von mehreren Zentimeter langen, haarfeinen Nadeln ausseheiden, welche eint' gelbe Farbe haben. Heim Umkristallisieren ans Sodal\u00f6sung wurde die Saure in kleinen, beinahe farblosen Kristallen erhalten.\nDer Schmelzpunkt des Brenztrauhens\u00e4urephenylhydrazons wird verschieden angegeben. Nach K. Fischer1) schmilzt es unter Zersetzung bei 102\u00b0. Nach lieh rend und Tr y Her2) schmilzt es je nach der Art dos Frhitzens bei 178- 183\". ln meinen eigenen Versuchen erhielt ich den Wert ISO\u2014182\u00b0.\nIn konzentrierter Schwefels\u00e4ure l\u00f6st sieh das IJydrazon mit gelber Farbe, welche bald in Hot umschl\u00e4gt. Heim Zusatz eines Oxydationsmittels, wie Kaliumdichromat, zur L\u00f6sung in konzentrierter Schwefels\u00e4ure entsteht, wie Biilow3) angegeben hat. eine sch\u00f6ne purpurne und sp\u00e4ter blauviolette Far.be.\nDas Ilydrazon ist nach K. Fischer sehr best\u00e4ndig. Verschiedene Versuche, welche ich ausl\u00fchrte, um die Hrenztraubens\u00e4ure daraus abzuspalteu. fielen alle negativ aus.\nDie Ausscheidung des Brenztrawbens\u00fciirophenylhydrazons findet nicht in so verd\u00fcnnter L\u00f6sung statt, .wie die Bildung von .Iodoform. Die Hydrazonreaktion ist aber f\u00fcr die Feststellung der Identit\u00e4t der S\u00e4ure von gr\u00f6\u00dferer Bedeutung.\nZur Untersuchung der Substanz des Binderhorns\n\u2022\u2022\nwurden \u00f6()() g reine, besonders verfertigte, mit \u00c4ther behandelte Hornsp\u00e4ne l> Tage mit Salzs\u00e4ure erhitzt. Lin Zehntel der L\u00f6sung wurde mit \u00c4ther extrahiert; die Untersuchung durch die Jodo-formprobe und mit Phenylhydrazin gab positives Destillat, aber ziemlich schwach. Der \u00fcbrige Teil wurde noch 3 Tage erhitzt. Der gr\u00f6\u00dfere Teil der Fl\u00fcssigkeit (380 g llornsubstanz entsprechend) wurde mit \u00c4ther ausgesch\u00fcttelt. Der R\u00fcckstand der \u00c4therl\u00f6sung gab llydrazonkristalle, deren (iesamtmenge nach dem Umkristallisieren 0.K7 g betrug. Das Umkristallisieren geschah aus kochendem Wasser, wobei zugleich mit Tierkuhle\nr) K. Fischer, Ber. <1. d. ehern, (iescllsch., ltd. 1(>. 188.>. S. '221! und Bd. 17. 1881. S. 578.\n2i Behrend und Tryller, Annalen der (\u2019.hernie. Bd. 28)1. 1801.\nS. 227.\n11 ) Biilow. Annalen der Chemie, Bd. 2,\u2018\u00ee(\u00ee. S. P.l\u00f6.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"12t\nK. A. II. M\u00fcrner.\nentf\u00e4rbt wurde. Kin kleiner, schwerer l\u00f6slicher Teil (Pr\u00e4parat A wurde dabei von dem gr\u00f6beren. mehr l\u00f6slichen Teil abgetronnt.\nPr\u00e4parat A. Der schwerl\u00f6sliche Teil hatte den Schmelzpunkt 17\u00f6\u00b0. Kr wurde noch einmal umkrislallisiert. Der Schmelzpunkt war dann, wie f\u00fcr das llydrazon der Drenztraubens\u00e4ure. IKt \u2014182\u00b0. Das Pr\u00e4parat bildete sch\u00f6ne prismatische Kristalle.\nZwei Verbrennungen im Vacuum1 ) mit Kupieroxyd wurden ausgef\u00fchrl.\nO.Oi;r>i; g \u00abl<*r Substanz traben 74.00 ccm (!()\u201e und 8.42 ccm Stickstoff (bei 0\u00b0 und 700 mne. was 40.45 mjr (\u00bbder 01,70\u00b0o C und 10.58 mg oder 10.14\u00b0 \u00bb N entspricht.\n0,0474 g der Substanz gaben 5:4.04 ccm CO., und 5.88 ccm Slick-slolT, was 28.04 mg \u00bb\u00bbder 01.(44\u00b0,\u00ab ('. und 7.80 \u00bb\u00bbder 15,50\u00b0.o N entspricht.\nDer mehr l\u00f6sliche 'feil des Pr\u00e4parates enthielt augenscheinlich mein* als ein llydrazon. Die n\u00e4hen* Untersuchung zeigte n\u00e4mlich, da!\u00bb er ein schweri\u00f6sliehes llydrazon enthielt, welches mit dem llydrazon der Drenztraubens\u00e4ure \u00fcberein-stimmle, und einen anderen Teil, der weniger schwer l\u00f6slich war und einen niedrigeren Schmelzpunkt halte. Nach einmaligem Umkristallisieren saluai die Krislalie wie Dhomboedcr aus. welche zu kolbenf\u00f6rmigen und ranken\u00e4hnliclien (iebilden vereinigt waren, lier Schmelzpunkt war dann 103\u00b0. Durch mehrmaliges Umkristallisieren (unter Zusatz von Tierkohle wurden daraus zwei schwerer l\u00f6sliche Pr\u00e4parate, B und C. erhalten, welche einen h\u00f6heren Schmelzpunkt hatten. (Den leichtl\u00f6slicheren Teil in solcher Form zu erhalten, da\u00df er n\u00e4her untersucht werden konnte, gelang nicht.)\nDas Pr\u00e4parat 1\u00bb schied sich aus verd\u00fcnnter Wasser-I\u00f6sung in der Form von haarfeinen Kristallen aus, welche mehrere Zentimeter lang waren, und denen ganz \u00e4hnlich waren, weh-lie mit l!reiiztraubcns\u00fcurc dargestellt werden konnten. Die Kristalle l\u00f6sten sich kaum in \u00c4ther und noch weniger in Schwefelkohlenstoff. In Chloroform l\u00f6ste sieh etwas mehr: doch waren sie auch darin schwerl\u00f6slich. In Weingeist l\u00f6sten sie sich in\nl) K. A. II. M\u00f6rncr. Zeitschrift f\u00fcr anal. Chemie. IW. 87. 1805. S. 1\u201421.","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Kronzt rauben s\u00e4 m \u00ab \u2022 unter den ispaltungsprotluklen der ProteinstufTe.\ni2r>\nder K\u00e4lte nicht besonders leicht: hei gelindem Erw\u00e4rmen da-^erren sehr leicht, ln kaltem Wasser l\u00fcsten sie sich nicht; kochendes Wasser nahm sie auf. obgleich nur in geringer Menge.\nIn Sodal\u00fcsung wurden sic leicht gel\u00fcst. In konzentrierter Schwefels\u00e4ure l\u00fcsten sie sich mit gelber Farbe auf. die in eine rote Farbe1 \u00fcberging. Die L\u00f6sung in konzentrierter Schwefels\u00e4ure nahm mit Kaliumdichromat eine sch\u00f6ne Purpurfarbe und dann \u00bb*ine blauvinletle Farbe an. Der Schmelzpunkt war ITS\u2014ISO0.\nouiiiiS <f der Substanz gaben bei der Verbrennung im Vacuum 71 ccm 00, und S.\u00f6\u00f6 ccm StickstulT ibei 0\u00b0 und 700 mur. was tl.li\u00bb mg oder (II.U.V\u2019\u00bb r. und I0.7\u00e0 mg oder lU.ltl)0'\u00ab X entspricht.\nHerechnel\tOcfundcn\nf\u00fcrC9H10N./b\tPr\u00e4parat A 'Mittel) Pr\u00e4parat U\n( ; o<M\u00bb20 \u00bb\u00bb\toi .;\u00bb70 \u2022\u00bb\t<i 1,0.7\".\u00bb\nIl\to.f\u00eeT^\t\u2014\nX J\u00e4.T\u00e4\"..\tl\u00f6.SI\u00bb\".\u00bb\tlO.OO1\nDa diese Pr\u00e4parate hinsichtlich des Schmelzpunktes und der \u00fcbrigen Eigenschalten mil dem llydrazon der Brenztrauben-siinre iihereinstiminten, und die Analysen ziemlich gute Tberein-slimmung mit dessen Zusammensetzung aufwiesen. kann man wohl nicht daran zweifeln, dal\u00bb. dieses llydrazon vorlag und zwar so rein, wie man nach den erhabenen Substanzmengen erwarten kann.\nDas Pr\u00e4parat schmolz hei 171\u201417f>\". Ks schien weniger rein zu sein. Um eine hinreichende Menge Substanz zu erhalten, wurde es mit dem damit \u00fcbereinstimmenden Pr\u00e4parat D vereinigt.\nDie salzs\u00e4urehaltige Losung der llornsubslanz, aus welcher die oben erw\u00e4hnten Pr\u00e4parate dargestellt worden waren, wurde noch einmal \u2019> Tage auf dem Wasserhade erhitzt usw. Auch jetzt wurde ein llydrazon erhalten, von dem ich als sicher annehmen kann, da\u00df es von einer Substanz gebildet wurde, die hei diesem Erhitzen gebildet worden war, da ich nach meiner Erfahrung \u00fcber dim f bergang der Brenztraubens\u00e4ure in \u00c4ther sagen kann, da\u00df die vor dem Erhitzen vorhandene S\u00e4ure entfernt worden war. Die Menge des Hydrazons war aber gering, n\u00e4mlich nur '0,21 g. Da es mit dem oben erw\u00e4hnten Pr\u00e4parat C \u00fcbereinstimmte, wurde es mit diesem","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nK. A. II. M \u00fcrner.\nvereinigt und durch I mkristallisieren aus Sodal\u00f6sung gereinigt, hs wurden langt? leine Nadeln erhalten, welche beinahe weil! waren. Mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure und Dichromat gaben sic die purpurne bis blauvjolelte Farbe. Der Schmelzpunkt wnr 1 / 2 \u2014 IT.'i\". also etwas niedriger als f\u00fcr Brenztraubons\u00e4ure-phenylhydrazon. .Die Menge war allzu gering, um weitere Reinigung zu erm\u00f6glichen. Die Verbrennung im Sauerstolfstrom gab f\u00fcr den Kohlenstof] und den \\\\ asserstoll Zahlen, welche\u00bb mit den(\u00bbn f\u00fcr lirenztraubens\u00fcurophenylhydrazon \u00fcbereinstjmmt(?n :\n- -ahen o.\u00fblTl g CD, und 0.1171 g H\u201e0, was\t, (:\nund .\u2018>.71 \" o II \u00bb\u2018ntspriclit.\nIlmrfim-t f\u00fcr Itrcn/.traultens\u00e4urcplienylhydra/.on M\u00bb20 o (1 und r>.t\u00bb7u \u25a0 H.\nDie salzs\u00e4urehaltige L\u00f6sung der Hornsubstanz wurde noch (MMtnal \\ Tage auf dem Wasserbade erhitzt. Auch diesmal wurden llydrazonkristalle erhalten, deren Menge nach Reinigung mit Tierkohle und zweimaligem Umkristallisieren aus Sodal\u00f6sung 0,f>2 g betrug. Die Kristalle sahen anders aus, als die Kristalle des isolierten Bronzlraubens\u00e4urephenylhvdrazons. Sie Bildelen ziemlich kurze, oft verzweigte und gekr\u00fcmmte prismatische Bildungen,- deren Fl\u00e4chen quergestreift waren, als oh sic aus Tafeln oder dergleichen Kristallen zusammengesetzt w\u00e4ren. > Vergleiche die mehr leichtl\u00f6slichen Kristalle, aus welchen die Pr\u00e4parate B und C. dargeslellt wurden.) Obgleich ich sie nicht als einheitlich betrachtete-, versuchte ich es nicht, durch weiteres Umkristallisieren eine Trennung zu bewirken. Aul Oruiid meiner oben beschriebenen Untersuchungen konnte ich schlichen. dal> sie das llydrazon der Brenztraubons\u00e4ure und daneben ein (V zwei) anderes, leichter l\u00f6sliches llydrazon von niedrigerem Schmelzpunkt enthielten. In den fr\u00fcheren Versuchen war cs mir nicht gelungen, des leichter l\u00f6slichen Teiles Babhalt zu worden. Ich wollte jetzt sehen, ob die Untersuchung des vorliegenden Pr\u00e4parates dar\u00fcber etwas aussagon konnte.\nDer Schmelzpunkt, Did 107war entschieden niedriger als der des Brcnzlraubons\u00fcurcphonylhydrazoiis. Die Zusammensetzung w:ch aber nicht besonders von der ab, welche diesem Hvdraznn zukommt:","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Hrefr/.t raubens\u00e4ure unter den Spaltungsprodukten der l\u2019roteinstoffe. 12/\nHei dem Verbrennen iin Sauersloffstromo galten 0.2 W7 \u00fc Substanz O.n.jdK e CO, und o.lifcW g 11,0, was 00.S|% C und 0.02\u00b0 o H entspricht.\nHei der Verbrennung im Vacuum \"aben 0.07dl y Substanz H2,\u2018Mccm C,US und 0.00 ccm Stickstoff, was (\u00bb1,20\u00b0 o(. und l;\u00bb.Ntu u N cntspricld. lterechnet f\u00fcr Hrenstraubens\u00e4urepbenylli^draz.on\nr\u00bb0.()2\u00b0 \u00bb\t10.7')' \u2022 N und \u2019>.(>7\u00b0u 11.\nDie Untersuchung deutet also darauf hin, da\u00df di(* Substanz, welche neben d(\u2018tn llydrazon der Brenzlraubens\u00e4ure rin Pr\u00e4parate vnrkam. beinahe dieselbe Zusammensetzung wie dieses h\u00e4lfe, aber leichter l\u00f6slich war und einen niedrigeren Sehmelz-I\u00bbunkt hatte.\nZur Untersuchung der Substanz der Menschehhaare wurden 200 g durch \u00c4ther entfettete Haare mit \\ Teilen Salzs\u00e4ure (2')\u00b0/o) und 2 Teilen Wasser auf dem Wasser bade zuerst \u00bb Tage erhitzt. Entwickelung von Schwefelwasserstoff fand nicht statt. Nach dem Aussch\u00fctteln mit \u00c4ther gab der Kiick-stand der \u00c4therl\u00f6sung die oben beschriebene Jodoformreaklion. ziemlich stark. Mit Phenylhydrazin in salzs\u00e4urehaltiger L\u00f6sung wurden Kristalle in geringer Menge erhalten. Nach dein Heinigen und Umkristallisieren waren dit* Kristalle mit den aus der llorn-substanz zuletzt -erhaltenen und beschriebenen \u00fcbereinstimmend. Sie schmolzen bei 150\u00b0. Mit Schwefels\u00e4ure und Dichromat gaben sie eine sch\u00f6ne purpurne und dann eine hlauviolelte Karbe. Die Menge tier Kristalle war-zu gering, um eine weitere Peinigung und Untersuchung zuzulassen.\nDie salzs\u00e4urehaltige L\u00f6sung der Haare wurde auf \u00ablern Wasserbade weitere 1 Tage erhitzt. Aus der L\u00f6sung nahm \u00c4ther eine Substanz auf, welche die Jodoformprobe gab und mit salzsaurem Phenylhydrazin Kristalle ausschied. Die noch nicht gereinigten Kristalle hatten dasselbe Aussehen wie die eben erw\u00e4hnten. Sit* schmolzen bei Dil\u2014 DH\u00bb0. Nach Peinigung'und Umkristallisierung aus Sodal\u00f6sung bildeten sich Nadeln, welche\nr\t-\nin ihrem Aussehen mit den aus Sodal\u00f6sung erhaltenen Kristallern des Brenztraubens\u00e4urephenylhvdrazons \u00fcbereinstinimtcn. Die Menge der Kristalle war gering, nicht ganz ein Dezigramm. Mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure und Dichromat gaben sie eine nurpurne und nachher eine blauviolette Farbe. Der Schmelzpunkt war 178\u2014179\u00b0.","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"K. A. H. -M orner.\n128\nHei der Verbronmint.' im Vacuum gaben O.OUfi\u00f4 g Substanz 75,30 ccrn MO, urul H.g\u00e2 rem Stickstoff (bei 0\u00b0 und 7U0 mmi. was 01.08\".\u00bb (\u2019. und 15.50\" \u2022. N entspricht.\nIlerccliMct f\u00fcr das llydrazon der Ihcnztraulums\u00e4ure 00.02\u00b0;.\u00ab 0* und 15.75\" \u00ab\u00bb N.\nAuch unter den Xersetzungsprodukten dieser Substanz wurde also die Rreiiztraubens\u00e4ure nacbgowiosen : die Menge derselben. welche aus den Menscheuhaaron gebildet wird, scheint aber nur gering zu sein.\nVon k\u00e4uflichem, einget rockneteniBlut serum wurden .\u2018{00 g (etwa 200 g Kiwei\u00df enthaltend) mit 3 Teilen Salzs\u00e4ure i2\u00fc\"/n) und anderthalb Teilen Wasser auf dem Wasserbade erhitzt. Hei der Pr\u00fcfung des R\u00fcckstandes der Atherl\u00f6sung fiel zwar die .lodoformprobe ziemlich stark positiv aus. Ks gelang aber nicht, ein kristallisiertes llydrazon zu gewinnen.\nOie salzs\u00e4urehaltige Eiwei\u00dfl\u00f6sung wurde noch \\ Tage auf dem Wasserbade erhitzt. \u00c4ther nahm aus der L\u00f6sung eine Substanz auf, welche die. .lodoformprobe gab und in saurer Wasserl\u00f6sung mit salzsaurem Phenylhydrazin ein kristallisiertes llydrazon abschied. Nach dem Reinigen und Umkristallisieren schmolzen die Kristalle bei 150\u00b0. Nachdem sie noch einmal umkristallisierl worden waren, schmolzen sie bei IM0. Zu einer weiteren Untersuchung war die Menge nicht hinreichend. Die Kristalle schienen mit den folgenden, aus Casein darge-stellten \u00fcbereinzuslimmen.\nKerner wurde ein Uaseinpr\u00e4parat untersucht, n\u00e4mlich das von der schwedischen Aktiengesellschaft \u00abSeparator\u00bb in den Markt gebrachte4 sog. Proton. \u00f6OO g desselben wurden mit 3 Teilen Salzs\u00e4ure (2.r)\u00b0/o) und 2 Teilen Wasser 5 Tage auf dem Wasserbado erhitzt. Mit \u00c4ther konnte eine jodoform-bildende Substanz ausgezogen werden, welche mit salzsaurem Phenylhydrazin Kristalle gab. Die Menge war aber zu klein, uni eine n\u00e4here Untersuchung zu erm\u00f6glichen.\nDie salzs\u00e4urehaltige L\u00f6sung des Caseinpr\u00e4parates wurde noch weitere \\ Tage auf dem Wasserbade erhitzt, .letzt wurde eine etwas gr\u00f6\u00dfere Menge der Substanz gebildet. Von dem gereinigten und umkristallisierten llydrazon wurden 0,13 g er-","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Brenztraubens\u00e4ure unter den Spaltungsprodukten der Protoinstoffe. 129\nhalten. Das Aussehen der Kristalle wich von dem des Brenz-traubens\u00e4urephenylhydrazons ab. Sie bestanden aus zylindrischen und \u00e4hnlichen Bildungen, welche so aussahen, als ob sie aus plattenf\u00f6rmigen oder dergleichen Kristallen zusammengesetzt w\u00e4ren, wie ich oben beschrieben habe. Das Aussehen blieb dasselbe, wenn sie noch einmal umkristallisiert wurden. Der Schmelzpunkt war 151\u00b0, also betr\u00e4chtlich niedriger, .als f\u00fcr das reine Brenztraubens\u00e4urephenylhydrazon. Weiteres Umkristallisieren war nicht m\u00f6glich. Gegen konzentrierte Schwefels\u00e4ure und Dichromat verhielten sie sich wie dieses.\nHei der Verbrennung im Vacuum gaben 0.0\u00ab30 g Substanz 72,21 ccm CO, und 7.\u00ab9 cem Stickstoff (bei 0\u00b0 und 700 mm), was \u00ab1,75% C und 15.35% N entspricht.\nWie oben mitgeteilt wurde, konnte ich aus einigen \u00e4hnlichen Pr\u00e4paraten durch mehrmaliges l Umkristallisieren (was hier nicht in Anwendung kommen konnte) Brenztraubens\u00e4ure-phenvlhydrazon isolieren. Man ist also berechtigt, anzunehmen, da\u00df auch in diesem Pr\u00e4parat das Hydrazon der Brenztrauben-s\u00e4ure enthalten war, da\u00df aber dits Pr\u00e4parat auch ein anderes Hydrazon enthielt, welches einen niedrigeren Schmelzpunkt hatte und leichter l\u00f6slich war. Es ist denkbar, da\u00df dies ein Hydrazon der mit Brenztraubens\u00e4ure homologen Propionylameisens\u00e4ure war, dessen Schmelzpunkt nach den Angaben in Beilsteins Handbuch bei 144\u2014140\u00b0 oder bei lf>2\u00b0 liegt und welches leichter l\u00f6slich als wie das Brenztraubens\u00e4urephenylhydrazon zu sein scheint. Der Gedanke an die Gegenwart von L\u00e4vulin-s\u00e4urephenylhydrazon dart vielleicht nicht ausgeschlossen werden, besonders in diesem Falle, wo es wohl m\u00f6glich war, da\u00df das < Proton \u00bb etwas Milchzucker enthielt: dieses Hydrazon schmilzt bei 108\u00b0 und ist viel leichter l\u00f6slich (weniger kristallisierbar) als wie das Brenztraubens\u00e4urephenylhydrazon.\nF\u00fcr Brenz-\tK\u00fcr Propionyl-\tF\u00fcr\nIn dem\ttraubens\u00e4ure- ameisens\u00e4ure- . L\u00e4vulins\u00e4ure-\nPr\u00e4parat\tphenylhydrazon\tphenylhydrazon\tphenylhydrazon\ngefunden\tberechnet\tberechnet\tberechnet\n00,f\u00bb2\u00b0/o\t\u00ab2.41 \u00fc/o\n5,\u00ab7u/o\t\u00ab.30%\nN 15,35\u00b0/o\t15,75\u00b0/o\t14,\u00ab1 \u00b0/o\nC\t61,75\u00b0/o\nH \u2014\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLII.\n\u00ab1,00\u00b0, o \u00ab,86\u00b0/o\n13,62\u00ab o 9","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nK. A. H. M\u00f6rner.\nOie Zusammensetzung des Pr\u00e4parates liegt zwischen der des Brenztraubons\u00e4urephenylhydrazons und der des Propionyl-ameisens\u00e4iirephenylhydrazons. Sie ist also mit der Annahme vereinbar, dab ein Gemisch von diesen beiden Hvdrazonen\n9\t*\nvorlag. Aul' die Gegenwart von L\u00e4vulins\u00e4ure kann man nicht aus den Analysen sehlieben; der Schmelzpunkt und die relative Schwerl\u00f6slichkeit des Pr\u00e4parates scheinen mir auch gegen diese Annahme zu sprechen.\nAls Ergebnis dieser Untersuchungen geht hervor, da\u00df Brenztraubons\u00e4ure unter den Zersetzungsprodukten verschiedener Proteinstoi\u00efe aul'treten kann. In einigen F\u00e4llen konnte das Hydrazon derselben in solcher Reinheit isoliert werden, da\u00df die Identit\u00e4t desselben nicht zu bezweifeln war. In anderen F\u00e4llen konnte man zwar auf die Gegenwart der Rrenztraubens\u00e4ure schlie\u00dfen; die Pr\u00e4parate enthielten aber au\u00dfer deren Hydrazon auch noch (\u2018in anderes Hydrazon, das ich mit einiger Wahrscheinlichkeit als Hydrazon der mit der Brenztrauben-s\u00e4urc homologen Propionylameisens\u00e4ure bezeichnen kann.\nDie Rrenztraubens\u00e4ure scheint kein prim\u00e4res Spaltungsprodukt zu sein. Hoi dem Erhitzen mit S\u00e4ure trat-sic erst sp\u00e4t auf und bei mehrmals erneutem Erhitzen wurden in dem Versuche mit Hornsubstanz immer neue Mengen Rrenztraubens\u00e4ure gebildet, was f\u00fcr die Annahme einer sekund\u00e4ren Bildung der S\u00e4ure aus anderen Substanzen zu sprechen scheint.\n\u00dcber die n\u00e4here Muttersubstanz der Rrenztraubens\u00e4ure will ich nur so viel sagen, da\u00df ich eine Beziehung der S\u00e4ure zu dem Cystin nicht deutlich gesehen habe. Die cystinreiche Substanz der Menschenhaare gab mir weniger Rrenztraubens\u00e4ure als wie die cyst in\u00e4rmere Substanz des Rinderhorns. Ferner spricht das positive Ergebnis bei der Untersuchung des sehr cystinarmen Caseins gegen die Annahme einer solchen Beziehung. Versuche, die ich in verschiedener Weise mit Cystin (aus Hornsubstan^ und aus Menschenhaaren) ausgef\u00fchrt habe, um daraus Rrenstraubens\u00e4ure darzustellen, haben mir haupts\u00e4chlich ein negatives Resultat gegeben. In einer Untersuchungsreihe, welche ich bald zu ver\u00f6ffentlichen hoffe, worin die Darstellung von a-Thiomilchs\u00e4ure aus Cystin (aus Haaren und","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Brenztraubens\u00e4ure unter den Spaltungsprodukten dei 1 loteinstolTe. 1*^1\nHornstoff ) gelang, pr\u00fcfte ich auch auf Brenztraubens\u00e4ure : nur einmal erhielt ich eine geringe Menge Hydrazonkristalle, die bei 177\u2014178\u00b0 schmolzen. Dieses einzige positive Resultat scheint mir nicht die Annahme zu berechtigen, da\u00df das Cystin der untersuchten Proteinsubstanzen die Muttersubstanz der Brenztraubens\u00e4ure w\u00e4re. Da das Angef\u00fchrte gegen diese Annahme spricht, kann man kaum behaupten, da\u00df das Cystin die einzige Muttersubstanz der Brenztraubens\u00e4ure sei.\n9*","page":131}],"identifier":"lit17969","issued":"1904","language":"de","pages":"121-131","startpages":"121","title":"Brenztraubens\u00e4ure unter den Spaltungsprodukten der Proteinstoffe","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:47:16.943102+00:00"}

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