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{"created":"2022-01-31T14:50:14.080385+00:00","id":"lit17974","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Mansfeld, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 157-164","fulltext":[{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber den Donathschen Nachweis von Cholin in F\u00e4llen\nvon Epilepsie.\nVom\nG. Mansfeld\nMit sii'lien AbbiliUnigt*\u00bb auf 'im Tafel\u00bb.\n(An> ilen\u00bb pharmakologische\u00bb Institut .1er K\u00f6nig!, ungar. l'nivrrsitat zu Budapest.\nDirektor: l\u2019rof. Dr. \\. v. Bokay.)\n(Der Bedaktion zugegangen am :t. Juni HMD.)\nIm Verlaufe von experimentellen Studien iil>er Cholin, die ich derzeit noch nicht zum Abschlu\u00df gebracht habe, kam ich des \u00f6fteren in die Lage, Cholin im I rin naehweisen zu sollen. Da dieser Nachweis laut Cumbreehts1) Untersuchungen mit gro\u00dfen Schwierigkeiten verbunden und dennoch-nicht mit Bestimmtheit zu f\u00fchren ist, kam mir (\u2018im* vor kurztun publizierte Arbeit von Donath2) gelegen, als es genanntem Autor gedungen sein sollte, das Cholin sowohl in der Cerebrnspinallliissigkeit als auch im L'rin mit absoluter Sicherheit nachzuweisen.\nKs sei mir gestattet, in folgendem zu zeigen, da\u00df hiervon nicht die Rede sem k\u00f6nne, da\u00df vielmehr der vmneintliehe\nNachweis von Cholin auf einem Irrtum beruht.\nDonaths Vorschrift lautet wie folgt:\n1. ln der Cerebrospinalfliissigkeit : Die steril aulgefangene Fl\u00fcssigkeit wird mit wenig verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure versetzt und am Wasserbad zur Trockene verdunstet. - Der R\u00fcckstand wird \u2014 und davon h\u00e4ngt das tadellose* (ielingen der Untersuchung ab \u2014 mit vollst\u00e4ndig wasserfreiem Alkohol ersch\u00f6pft. In den absoluten Alkohol gehen das neben dem\n\u00bb) K. Gumpreoht, Cholin in der norm. u. path. Spinaltl\u00fcssigkeit und die physiolog. Funktion derselben (Verb. d. Kongresses t\u00fcr innere Medizin, Wiesbaden, 1900).\nJulius Donath, Das Vorkommen und die Bedeutung des,Cholins in der CerebrospinalIIiissigkeit bei Epilepsie und organischen Erkrankungen des Nervensystems, nebst weiteren Beitr\u00e4gen zur Chemie derselben, Diese Zeitschrift. Bd. XXXIX, Heft <>, S. .riti, im","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"15s\n0. Mansfeld.\nNa\u00fc slots vorhandene KCl, sowie das \u2014- wie ich fand ________\nfast nie fehlende ill^NiCl nicht .\u00fcber, sondern nur das salz-saure Cholin, frei von jeder Beimengung von Ghloralkaiien. Durch Versetzen mit einer alkoholischen L\u00f6sung von Platinchlorid entsteht in diesem alkoholischen Extrakt ein Nieder-srhlag. der laut Donalli ausschlie\u00dflich aus Cholinplatinchlorid bestehen und als solches auf Crnnd zweier charakteristischer Eigenschaften zu identifizieren sein soll: 1. durch seine Leicht-Idslichkeit in kaltem Wasser, im Gegensatz zu dem schwer l\u00f6slichen Kalium- und Ammoniumplatinchlorid; 2. durch seine charakteristischen Mfkrokrisjalle.\nII. F\u00fcr den Nachweis von Cholin im Crin lautet die Vorschrift folgenderma\u00dfen: \u00abIhr mit etwas Salzs\u00e4ure unges\u00e4uerte Harn wird zur Trockene eingedampft, mit absolutem Alkohol ausgezogen, filtriert, wieder eingedampft, in Wasser aufgenommen, mit Salzs\u00e4ure und w\u00e4sseriger 10\u00b0/oiger Phosphor-wollrams\u00e4nre g\u00e4nzlich gef\u00e4llt, wobei gew\u00f6hnlich eine gr\u00fcnlich-violette F\u00e4rbung (Mitsteht. Dieser Niederschlag wird auf dem Filter mit salzs\u00e4urehaltigem Wasser gewaschen, hierauf der Niederschlag in ein holies Boohorglas gesp\u00fclt und mit fein pulverisiertem Barythydrat behandelt. Nach kurzer /(\u2018il wird dieses Comengc abliltriert und das Filtrat mit Kohlens\u00e4ure ges\u00e4ttigt. Hierauf wird wieder filtriert und zur Trockene1 ein-gedamplt. wieder mit absolutem Alkohol aufgenommen und schlie\u00dflich mit alkoholischem PlCIj gef\u00e4llt.\u00bb\nEinige Tropfen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung dieses Niederschlages, aal einem ( tbjekttr\u00e4ger eingotrocknet, sollen die folgenden mannigfachen Kristalllormen zeigen: \u00abS\u00e4gef\u00f6rmig gez\u00e4hnte Kristallgestalten in Form von Lanzenspitzen, Blatt-, Kreuz- oder Bosettenl\u00f6rm, letztere drei- oder vierbl\u00e4tterig \u2014 mitunter auch strahlen- oder garbenf\u00f6rmig geordnete Nadeln, scharf abgeschnittene Prismen oder auch sechsseitige rhombische Tafeln. Dieselben sind gelb oder, in sehr d\u00fcnnen Schichten, wie insbesondere die Nadeln, farblos. >\nDonath bezeichnet sein soeben geschildertes Verfahren als sehr genau; mit dessen Hilfe soll ihm der mikroskopische Nachweis von Cholin noch gelungen sein, wenn BX) ccm","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee'ber (1. Donathsohen Nachweis von Cholin in F\u00e4llen von Epilepsie. m\nnormalen menschlichen Harnes nur 2 mg salzsaures Cholin hinzugefiigt wurden.\nDer Donalhsclie Nachweis von Cholin muh als richtig anerkannt werden, wenn es sich bewahrheitet, dab\nai die oben erw\u00e4hnten vielgestaltigen-- Mikrokristalle in der Tat durch Cholinplatinchlorid gebildet werden, und f\u00fcr diese Verbindung auch wirklich so charakteristisch sind, dab sie von den Kristallformen aller anderen, hier in Betracht' kommenden Platindoppelsalze wohl zu unterscheiden sind;\nb) dab ferner in das absolut alkoholische Extrakt nicht einmal Spuren von Ammoniaksalzen \u00fcbergehen, da ja die Mikrokristalle von Ammoniumplatinchlorid von denen des Cholin-platinchlorids bekannterma\u00dfen nur schwer zu unterscheiden sind.\nDiese sub a und b angef\u00fchrten Umst\u00e4nde sind als conditio sine qua non* zu betrachten: sollten sie sich nicht bewahrheiten, so ist das ganze Donat hache Verfahren als unbrauchbar anzusehen.\na) Dab die von Donath abgebildeten Kristallformen nicht nur nicht charakteristisch f\u00fcr das Cholinplatinchlorid, sondern auch gar nicht die des Cholins sind, ergab sich bereits bei meinen ersten Versuchen, die neue Methode, auf ihre Brauchbarkeit hin zu pr\u00fcfen. Ich erhielt n\u00e4mlich aus \u00abloin Harn gesunder Hunde (die niemals Cholin bekommen hatten) mittels Don attischem Verfahrens dieselben Krislallformen, die Donath aus der \u2014 angeblich cholinhaltigen \u2014 Cerebrospinalll\u00fcssigkeit seiner Kranken dargestellt hatte. Zu demselben Besultat kam ich auch weiterhin immer, ob es sich nun um den Urin normaler Hunde oder gesunder Menschen, um die Cerebrospinalll\u00fcssigkeit eines an Meningitis tuberculosa leidenden Kindes oder eines get\u00f6teten Pferdes gehandelt hatte.1) (Siehe Fig. I \u2014b.)\nDab es sich hier nicht um Cholinplatinchlorid handelt, daf\u00fcr habe ich noch einen anderen positiven Beweis; Aus\n*) Die auf Seite \u00d6HU vorkommende Angabe Donaths, \u00abla\u00df aus dem Harn eines Hundes, der\" subkutan 8\u20147 eg Cholin bekam, die erw\u00e4hnten Kristallformen nicht zu erhalten waren, erscheint um so he-iremdlicher, als ich jene; Kristalle, wie oben angef\u00fchrt, aus jedem normalen Menschen- und Hundeharn darstellen konnte!","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"G. Mansfeld,\n160\nchemisch reinem Cholinuni hydrochloricum (Merckj dargestelltes Platindoppelsalz zeigt n\u00e4mlich \u2014 nach Eintrocknung eines Troptens der w\u00e4sserigen L\u00f6sung auf einem Objekttr\u00e4ger \u2014 ganz andere, ziemlich rcharakteristische, jedoch undeutliche kristallinische Formen. Auch kommt der von Donath im ti. Heft, XXXIX. Hand dieser Zeitschrift, reproduzierten Abbildung (Fig. \u00df) sehr wenig Beweiskraft zu. Zwar ist sie in dieser Publikation einfach Salzsaures Cholinplatinchlorid, aus reinem synthetischen Cholin* bezeichnet: ich mu\u00df jedoch riacli-dr\u00fcckliehst betonen, da\u00df dieselbe Abbildung dem ungarischen Originaltext (Magyar orvosi Archivurn, Bd. IV, Heft 1) beigef\u00fcgt. ausdr\u00fccklich als \u00abausgew\u00e4hlten Kristallformen\u00bb nachgezeichnet, bezeichnet ist: demnach nicht einem Pr\u00e4parat entspricht. Fs unterliegt wohl keinem Zweifel, da\u00df solche Auswahl* nicht statthaft ist, wenn es sich um solch minuti\u00f6se Beweisf\u00fchrung, wie auf (irund von Mikrokristallen, handelt.\nbi Die L\u00f6sung der Frage, welche hier in Betracht kommende Platinverbindung es sein k\u00f6nne, die Donaths Mikrokristalle lieferte, ergibt sich ungezwungen aus der Analyse des zweiten 41er beiden oben erw\u00e4hnten Postulata. Donath behauptet, da\u00df in dem von ihm ben\u00fctzten vollkommen wasserfreien Alkohol Cholin allein, frei von jedem Chloralkali, \u00fcbergeht. Fs ist aus Donaths Angaben zwar nicht ersichtlich, ob er die Extraktionen mit wirklich BMC oigem Alkohol \u2014 dessen Bereitung bekanntlich ein besonders sorgf\u00e4ltiges und umsichtiges Verfahren erheischt \u2014 oder aber mit dem k\u00e4uflichen sogenannten absoluten Alkohol vorgenommen hatte: doch zugegeben, da\u00df Donath die Extraktion in der Tat mit solchem wirklich absoluten Alkohol vorgenommen hatte, erscheint die Behauptung, da\u00df das Extrakt vollkommen frei von Ammoniumsalzen war, immerhin gewagt. Es hei\u00dft zwar vom Chlorammonium, da\u00df es in absolutem Alkohol wenig oder kaum l\u00f6slich sei: jedenfalls bedeutet dies keine Unl\u00f6slichkeit, besonders dann nicht, wenn es sich um gleichzeitige Anwesenheit von \u2014 dem Urin oder dem Liquor cerebrospinalis entstammenden \u2014 organischen Verbindungen handelt, die die L\u00f6sbarkeit des Chlorammoniums bedeutend beeinflussen k\u00f6nnen. Da\u00df diese meine Zweifel gen\u00fcgend ge-","page":160},{"file":"p0160s0001table2.txt","language":"de","ocr_de":"Fig. 1. Aus normalem Hundeharn.\ni","page":0},{"file":"p0160s0002table2.txt","language":"de","ocr_de":"Hoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band XLII.\tTafel II\nZu \u00abG. Mansfeld, \u00dcber den Donathschen Nachweis von Cholin in F\u00e4llen von Epilepsie\u00bb","page":0},{"file":"p0160s0002table3.txt","language":"de","ocr_de":"Hoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band XLII.\tTafel III.\nZu \u00abG. Mansfeld, Uber den Donathschen Nachweis von Cholin in F\u00e4llen von Epilepsie\u00bb.\nFig. 4. Aus der Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit eines Pferdes.\nFig. 5. Aus der Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit eines Pferdes.\nVerlag von Karl J. Tr\u00fcbner in Stra\u00dfburg.","page":0},{"file":"p0160s0003table3.txt","language":"de","ocr_de":"|..-St*yl<T ^ /\u2022 il\u00bb lirifl l\u00fcr ( i M a ii.*\u25a0 fc I 'I. I 1\"T <l< n\n|i|iysi\u00ab\u00bblopisrlM* Clifini.*. ltoiiatli.-i li' ii Na< li\\v\u00ab i\u00ee-\nI\u2019\u00eeijmI M il. v\u00ab>n < holm m\nTafrl III.\nK iil I til von !\u2022'|tikap>ii\u2018v\n\n\n\nKig. 5. Aus der (lerebrospinallliissigkeit eines l'ferde*\nI\n\n\n\n\nVerlag von Karl J. Trulmer in Strafibuig.\n\t","page":0},{"file":"p0160s0004table4.txt","language":"de","ocr_de":"Hoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band XLII.\tTafel IV.\nZu \u00abG. Mansfeld, \u00dcber den Donathschen Nachweis von Cholin in F\u00e4llen von Epilepsie\u00bb.\nFig. 6. Aus der Cerebrospinalfl\u00fcssigkeit eines an \u00abMeningitis tuberculosa\u00bb\nleidenden Kindes.\nFig. 7. Ammoniumplatinchlorid.\nVerlag von Karl J. Tr\u00fcbner in Stra\u00dfburg.","page":0},{"file":"p0160s0005table4.txt","language":"de","ocr_de":").. S ykr \u25a0 Zi\u2019itsrlirift liir\tr.tn im' I>.i\u2022: I \\1.11.\tliltrl l\\\n(i M I h \u2018 I ' I 'I I l\u00bb'r <l< ri I ><li~. Ip ii N.i'Ii\\m i- vn ('.Ipilin in |\t\\*>n |*j.11 \u2022 j\u2022 -1\u2022\nl ij\u00ee. f>. Aus \u00abIrr (!\u00abTrltr\u00abts|iin;illliissi^kril rino ;m\nlri\u00ablrml\u00ab n Ki11\u00abI\u00ab\u25a0>.\nMrtiinu'ilis !uIht\u00abiiI\u00ab\u00bb>;i\nV\\\u00bb. 7. Aitium\u00bbithitiii>l;>111i\u00ab li lori\u00abI.\nStriiUl'ur^\u2019.","page":0},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee\u2019ber (1. Donatbsehen Nachweis von Cholin in F\u00e4llen von Kpilepsbv 1 \u2666\u00bb t\nr<*t*hlforti^l warm. geht schon daraus hervor, daIV(\u00ab umpreelit1 > unter allen Poakliouoii des Cholins, gerade bei der Plaliuchlond-reaktion, das Vorhandensein von Aminoniumsalzen als eine fast iinumgehbare Duelle von Ind\u00fbment l\u00bbetra<*lit<\u2018t und diesel\u00eeeaktion nur in dein Kalle als beweisend anerkennt, wenn die Anwesenheit von Salmiak vollkommen ausgeschlossen werden kann.\nKs ist mir aber auch gelungen, experimentell zu beweisen, dal! der faktisch wasserfreie Alkohol selbst das chemisch reine Chlorammonium l\u00f6st, und da 15 aus dem Troekenriiekstand des Krins betr\u00e4chtliche Mengen Salmiak in den absoluten Alkohol \u00fcbergehen.\nDen bei meinen Kntersuchungen verwendeten Alkohol entw\u00e4sserte2) ich auf folgende Weise:\nDen bS'hoigen Alkohol lieb ich mit frisch gebranntem, also kohlens\u00e4urefreiem Kalk 8 Tagt* in einem verschlossenen Gef\u00e4\u00dfe in der K\u00e4lte stehen: kochte ihn sodann mittels Ih\u00fcek-flti\u00dfk\u00fchler 2 Stunden und destillierte ihn schlie\u00dflich ab. Der zum Aufsaugen des Destillats bestimmte Kolben wurde mit einem doppeltgebohrten Kork verschlossen. In der einen Pointing stak das unten* Kode des K\u00fchlrohres, in der anderen ein mit zerkleinertem KOII gef\u00fclltes Trockenr\u00fchrchen. Auf diese Weise ward der wasserfrei gewonnene Alkohol vor dem etwa von au\u00dfen eindringenden Wasserdampf gesch\u00fctzt und erwies sich, mit dem Alkoholometer bestimmt, stets als KHC/oig. Zur gr\u00f6\u00dferen Sicherheit stellte* ich auch das spezifische ticwicht dieses Alkohols mittels Piknomeler fest, dessen Anf\u00fcllung bei genau 10.0\u00b0 C. vor sieb ging.\nGewicht des Piknometers :\tM.7127 g\nGewicht des Wassers -j-\t*\t: Igl.K\u00dfU) \u00bb\nGewieh.l des Wassers: 10\u00d4.I003 g\nGewicht des Piknometers -f- absoluten -Alkohols: 103.30JM g \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t111.7127 \u00bb\nGewicht des absoluten Alkohols : M.\u00e4fitw g HH.{\u2018iliii7 m \u00cf\u00cf\u00d4.\u00cfIK\u00ab\t0,798\n'\t1 ) Ginn |t ree lit. 1. e.\n\u2022) laissa r-Cohn , Arbeitsmethoden f\u00fcr organiseh-ehemisehe Laboratorien fVerl. L. Voss, Hamburg u. Leipzig. P.JOIj. lM. I. S. 110.\nlloppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. XI.II.\nII","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"(i. MansIVhl.\nH>2\nHiosesspezifische( icwicht entspricht einem HD.75 vol.'Voigcn Alkohol. Auberdem \u00fcberzeugte ich ini\u00ab*li vor jedem Kinzelveisuch. ul) der angowcndch Alkohol wasserfrei war. mal bewerkstelligte die folgenden Kxlraklionen immer im Kxsikkalor, damit er auch so bleibe.\nMit dem in oben 1 h*s<-Iirielkmi(?r Weise gewonnenen absoluten Alkohol liilirte ich folgende Versuche aus:\n2 g chemisch reinen Chlorammoniums wurden mit 25 com absolutem Alkohol eine Stunde la1im Kxsikkalor in der K\u00e4lte extrahiert. Nach Verlauf dieser Zeit wurde der Alkohol in eine vorher abgewogene Schale lillrierl. sodann am W\u2019asserbad verdunstet. der, wie es sich herausslellte, betr\u00e4chtliche lliick-sland 12 Stunden lang im Kxsikkator getrocknet und scldieblieh gewogen. Ks verblieben in der Schale 0.072 g, d. i. 5.1)\u00b0, o der urspr\u00fcnglichen Ouanlil\u00fcl des Chlorammoniums.1)\nSoviel hatte also der in der lat 100\u2018Voige Alkohol in L\u00f6sung gebracht.\nCm zu ermitteln, wieviel an Ammonimnsalzcn in den absoluten Alkohol \u00fcbergehen, wenn diese dem I rin entstammen, also auch organische Verbindungen anwesend sind, verfuhr ich folgendermallen :\nVon 2oo ccm eines llundeharns unterzog ich die eine H\u00e4lfte der Ainmoniakbeslimmung nach Schl\u00fcsing: die andere H\u00e4lfte s\u00e4uerte ich mit Salzs\u00e4ure an, lieh sie eintrocknen, extrahierte den K\u00fceksland mit absolutem Alkohol, lieh das filtrierte alkoholische Kxlrakt eindampfen, l\u00f6ste den Kiiekstand\n1 ! Als KrwiilerUug auf meine bedenken, die ich genau wie in diesen Zeilen iin I. Helle des V. bandes des \u00abMagyar orvosi Areliivuni\u00bb gellend machte, wendete Donath im. Orvosi llelilap\u00bb itltof, Nr. Mi ein. dal' ich zu lauge il Slutido extrahiert h\u00e4tte; mehr als 2\u2014{-Minuten lang diirlte die> mehl ge>rliohcn. Zwar halle es llonalh unterlassen, diese Kxlraklionsdauer in seiner ersten, sowie auch in der deutschen l'iddikalion (.these'Zeitschrift. I.c. anziigehcn: immerhin lief' ich seinen l'mwaml gelten und wiederholle diese Kxlraklioiisversm he unter den von Ilona th neuerdings, gew\u00fcnschten Kanteten: kam alter wieder zum seihen besullat : 2 g Salmiak gaben in nur 20 Sekunden O.OIkVg. d. i. ,\u2018\u00bb.2\" o an wirklich absolutem Alkohol ah. \u2014 Somit auch dieser Kinwand Donaths hinf\u00e4llig wird.","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ee ber (1. Donathsclirn Nachweis vimC.holm ni F\u00fcllen von Fpilepsu*.\nin Wasser und nahm nun in dieser L\u00f6sung wieder die Ammoniakbestimmung nach S< hl\u00f6sing vor.\nDiese liest immungen (Thalien in den ersten l(X> rrm 5.1 mg Ammoniak, in den /weiten lU) eem (d. h. in der w\u00e4sserigen L\u00f6sung des alkoliolisclien Kxtraktes) ,\u2018i. i mg. Der absolute Alkohol vermochte demnaeli (>()\u00b0 \u00ab des im I rin vorhandenen Ammoniums zu l\u00f6sen.\nJeli dail es nun als erwiesen arischen. dali auch der absolute Alkohol Ammoniumchlorid in L\u00f6sung zu bringen- vermag: in geringerem Grade, wenn es in ehemiseh reinem Zustande vorhanden ist: in ansehnlicher Menge .jedoch bei Anwesenheit von organischen Substanzen, die dem I rin und zweifellos auch der Cerebrospinalll\u00fcssigkeit entstammen.\nI in zu beweisen, da\u00df der absolute Alkohol das Chlor-ammonium \u00fcberhaupt nicht zu l\u00f6sen vermag, stellte Donath folgenden Versuch an: Kr f\u00fcgte zu einer abgewogenen Menge salzsauren Gholins ein wenig> KCl, XaGl und (H,N)CI und f\u00e4llte das alkoholische Kxtrakt dieses Gemisches mittels alkoho-\nlischer IMGlj-L\u00f6sung.\nDas Gewicht des entstandenen Niederschlages entsprach, auf Cholin berechnet, in beiden milgeteilten F\u00e4llen so ziemlich der urspr\u00fcnglichen Cholinmenge, woraus Donath folgern zu. d\u00fcrfen glaubt, da\u00df eben, nur das Cholin in den Alkohol iiber-gegangen war. Auch wenn es sieh um abgewogene Mengen von zugesetzten Chloralkalien gehandelt h\u00e4tte, w\u00e4re ciijc Analyse der Ft-Verbindung auf ihren Ft-Gehalt als dringendes Foslulat anzusehen. Geradezu unerl\u00e4\u00dflich ist aber diese Analyse1, wenn die Zutat in kleinen Mengen von Chloralkalien erfolgte: es ist durch nichts bewiesen, woraus die Flatinverbindung eigentlich bestanden hatte.\nNachdem ich sub a gezeigt habe, da\u00df Dona I hs Kristall-l\u00f6rmen f\u00fcr das Cholin nicht im geringsten charakteristisch sind, sub b aber bewiesen habe, da\u00df die Ammoniumsalzc, namentlich das iH,\\jCI selbst in Hti r,))igem Alkohol toil weis\u00ab\u00bb l\u00f6slich sind, ward\u00ab\u00bb ich zu \u00ab1er Annahme gedr\u00e4ngt, da\u00df eben das von dem absoluten Alkohol aufgenoinmeue Chlorammonium es ist, das mit FH \u2018.I, Donat hs mannigfaltige Krislallfornion bildet.\n11*","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"H)!- fi. Mansfeld. I her den Donathsehen Nachweis von ('.holin etc\nLm diese meine Annahme auf'ihre Richtigkeit zu pr\u00fcfen, l\u00f6ste ich chemisch rennes Chlorammonium in absolutem Alkohol und f\u00e4llte das Filtrat mit alkoholischer .PtCI4-L\u00f6sung. Der Niederschlag wurde zur Entfernung des \u00fcbersch\u00fcssigen Platins wiederholt mit Alkohol g(\u2018waschen und schlie\u00dflich in Wasser gel\u00f6st. Einige Tropfen dieser w\u00e4sserigen L\u00f6sung Wurden auf dem Objekttr\u00e4ger getrocknet. Die unter dem Mikroskop sichtbaren Kristalle erwiesen sich als vollkommen identisch mit denen, welche Donath aus der Cerebro-spinalfliissigkeit von Kranken darstellte und f\u00fcr ('.holin charakteristisch ansah. (Siehe Fig. 7.)\nEs ist wohl wahr, da\u00df, wie Donath angibt, das Am-moniumplalinchlorid in Oktaeder- und Tetraederformen kristallisiert : jedoch nur dann, wenn der Kristallisationsproze\u00df in gewohnter Weise aus einer gr\u00f6\u00dferen Fl\u00fcssigkeitsmenge allm\u00e4hlich vor sich gehen kann und nicht aus einem Tropfen in k\u00fcrzester Zeit. Dies gilt aber ebenso auch f\u00fcr das Cholinplatinchlorid; bei normal ausgef\u00fchrter Kristallisation liefert es. wie Donath selbst anl\u00fchrt, grolk*, sch\u00f6n ausgebildete Formen, am Objektglas dagegen unregelm\u00e4\u00dfige, schlecht entwickelte Kristalle. Aber selbst in diesen unentwickelten Formationen sind die aus reinem Cholin dargestellten, wie ich es schon oben erw\u00e4hnte, wohl zu unterscheiden von denjenigen, welche wir aus jedem normalen Harn erhalten.\nIch glaube somit bewiesen m haben:\n1. da\u00df die nach Donaths Vorschrift dargestellten Kristalle f\u00fcr Cholin nicht charakteristisch sind:\n- da\u00df diese Kristalle sich aus jedem normalen Harn und jeder Cercbrnspinaltl\u00fcssigkeit darstellen lassen:\n\u2022b da\u00df die Kristalle von Ammoniumplatinchlorid gebildet werden.","page":164}],"identifier":"lit17974","issued":"1904","language":"de","pages":"157-164","startpages":"157","title":"\u00dcber den Donathschen Nachweis von Cholin in F\u00e4llen von Epilepsie","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:50:14.080390+00:00"}