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{"created":"2022-01-31T13:22:03.910853+00:00","id":"lit17976","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Langstein, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 171-174","fulltext":[{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"Die Kohlehydratgruppe des Serumglobulins, des Serumalbumins\nund des Eieralbumins.\nVon\nL. lam^stein.\n\u25a0 I>\u00ab*r 1\u00ce<\u2022 < 1 nk11<>11 /uiijTi'ii ;mi :il. Mai\nl \u2022\nln einer unter obigem Titel eben erschienenen Arlieil berichten A bd e rli a I d en . Iteiircll und I > \u00ab\"\u00bb r p i n \u00bb li au s \u00fcber rnlersuchunjren. die fcslslellen sollten. \u00abinwiefern und. in welcher Weise Kohlehvdrate am Aufbau der {benannten Kiweibk\u00f6i per beteiligt sind. Mil Itiicksicht auf fr\u00fchere und mich initiante belindliclie l iiUMsmliun^eti seien mir einige l\u00bbemerkun'_ren zur Arbeit der drei genannten Autoren gestaltet. Ich riiuf' dies<dben mit einer llericbti^uii^ einleiten.\nAbderhalden, Kerzell und l>d rp i n h a u s schreiben, ich h\u00e4tte das aus l'.ieraIbiiniin abir<*spaltein* und identifizierte tilukosamin als das isomere Produckl des Gew\u00f6hnlichen an^esproeben. (tbwolil die von mir isolierten (ilukosaminkrislalle ein. wie Prof, Itruhns seinerzeit fand, etwas abweichendes krislalloGiaphisches Verhalten zeigten eine Tatsache, die durch die krislullo^raphischen I'orscliunjreti Tan reis1) \u00fcber das Glukosamin hinreichend erkl\u00e4rt ist habe ich *i doch geschrieben:\nAus dem abweiclienden krislallooraphischen Verhallen weitere Schl\u00fcsse zu ziehen, etwa auf ein stereoisomeres (ilvkosamin. w\u00e4re. verfr\u00fcht \u00bb und an anderer Stelle: \u00bbMs kann demnach an der Identit\u00e4t der vor^e-lundenen Kristalle mit salzsaurem Mykosamin kein Zweifel bestehen *\nl>ie von den imtcn Forschern bez\u00fcglich der Kohlehvdral-jiruppe des Ovalbumins Gewonnenen Itesullale (sie Geben nicht an. ob sie ein kristallisiertes Pr\u00e4parat untersucht haben) sind daher nur eine Pest \u00e4 I i g u n g der meinij:cn.\nDab die Koblehydra|Gi uppe dem Kim albumin nur in irgend einer Form beioemeiiLd ist. ist mit Hiicksicld auf die Ihdunde Seemanns1\u00bb\nh Tanrel. Itullelin de la Soci\u00e9t\u00e9 < binmpie dt . ltd XVII. S. X02.\nNeither\" u. Ileymann, Iteilr\u00e4^e zur climn. Physiol, u. Patind . ltd. II. S. 20f).\n\u201ci L. Lan g stein, hiese /mis* brill, ltd. XXXI. I u. 2, S\u2019. *>f\u00ee. vgl-auch Ergebnisse der Physiologie, ltd. I. S. fid.\n;i) Srcmann. Inaug.-Diss. Marburg. 1S\u00ceIS.","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nL. L\u00e4ngste in,\numl die meinigeii ;m kristalIisif*rlt*in Material nicht nur unwahrscheinlich, sondern wnld g\u00e4nzlich abzulehnen. K\u00fcr eine solche Annahme sind die Ausheuten an reduzierender Substanz, die Seemann und ich erhalten halten, zu \"ruft, und w\u00e4ren nur zu erkl\u00e4ren, wenn 1<H) g Kier\u00e4lbumin 20 Ins .'Jo g Ovttmukoid bedgemengt \"ewesen w\u00e4ren. Dies ist aber aus-geschhtssen. da ich ein dreimal umkristallisiertes Pr\u00e4parat ben\u00fctzt habe.\nIch1' habe seinerzeit von den Resultaten meiner Versuche berichtet, die zeigten, daft h\u00f6chstens 1 (\u00bblukosamin aus Serumalbumin abge*-spallen werden kann.\nIn diesem Kalle hat die zuerst von llammarslen*) ausgesprochene Vermutung. es handle sich um Verunreinigungen des kristallisierten Kaweiftkorpers. gr\u00f6fteren Anspruch aut Wahrscheinlichkeit, zumal ich in einem Versuche keine reduzierende Substanz erhalten konnte.\nAbderhalden. Bcrgcll unel D\u00f6rpinghaus ge*ben an, sie h\u00e4tten Sfiumalhuminpr\u00e4parale in H\u00e4nden-gehabt, die keine Spur einer Re*aktion nach Molisch gaben. Diese Tatsache w\u00fcrde f\u00fcr die Auffassung von llammai steil sprechen; meine Befunde* w\u00e4ren dann vielleicht so zu erkl\u00e4ren, daft meinem Serumalbumin geringe Mengen der im Illute ged\u00f6st vorkommenden, nicht koagulahlen Kiweiftk\u00fcrpei* beigemischt gewesen sind, in denen. Zanelti i einwandl'nd (Mykosamin naehgewiesen hat. Mir ist es allerdings bisher noch nicht gedungen. Pr\u00e4parate, wie sie* Abeierhalden. Iler ge* II und D\u00f6rpinghaus be*schreibe*n. darzustellen, und kemime ich auf (irund ele*mn\u00e4chst zu ver\u00f6den!liedieiulcr Versuche immer me*hr /.ui I e,he*r/.e*ugung. daft sie h (las (ilukeesamin auch am Aufbau eh*s kristallisierten Seminal bum jus beteiligt. (Vgl. auch elie* Ansicht Cohn heims in eliesem Punkte* in se*ine*r-ehern erschienenen (\u2019.Iieunie der Kiweiftke'irper.i Ich komme nun zum letzten Punkte, der Besprce hung der Kohlehydrat-gnippen eles Blulglohulins. den ich. ela meine* diesbez\u00fcglichen Versuche an etwas sehweivr zug\u00e4nglichen Stellen nie*de*rgelegt sind,. ausf\u00fchrlicher er\u00f6rtern muh.\nIn de*r erste*!) Arbeit4) fiber eli<* Kolilediydrale des Illutglobulins bericlite*le ich. daft1 sieb aus elie*se*m durch S\u00e4ure* eine* Aininobexose. (ilukose* und Kedilediydrats\u00e4iimi abspallen lasse*n. w\u00e4hrend eins Pr\u00e4feir-inirtsein der nacdigewiesenen Kruktose zweifedliaft blieb.\nA bei er ha Dl en. Ile* r ge* II unel D\u00f6rpinghaus babe*n unter Kin-h\u00e4ltung' de*r vem mir angegebenen Methodik gleichfalls (ilukose nacli-we*ise*n koniie*n unel damit meinen Befunel in erfreulicher Weise best\u00e4tigt. Sie* schliefte'U je dete h daraus nicht, daft das Serumglobulin e*ine pr\u00e4for-\n*i L. Langstein. Beitr\u00e4ge zur ehern. Pliys. und Path.. Bd. 1. S. 2f>0. P.HH.\n*i Hammarsten. Krgebnisse d. Phvsiolog., Bd. 1. S. 330.\n*1 Zanctti, La chim. ital.. Bd. I. S. 1H0\u201410L H. 5. 1003.\n4i L. Langstein. Sitzungsbor. d. kaiserl. Akad. d. Wissensch. zu Wien, CX11. Abt. Mb 1003.","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"Hie Kohlehydratgruppe ties Serumglobulins etc.\t173\nfilierte Kohlehydratgruppe enth\u00e4lt: denn die verschiedenen Globulm-praparate hatten verschiedenen Kohlehydratgehalt, und die von dmen gefundenen Menge Glukose war zu gering.\nDazu ist zu bemerken, da\u00df es methodisch vorl\u00e4ufig unm\u00f6glich ist. aus dem (iemenge der aus Globulin zweifellos unspaltbaren Kohlehydrate es handelt sich um ungef\u00e4hr 10 * dit* Glukose ipiantitativ zu bestimmen.\nHaft die verschiedenen Cdohulinpr\u00e4parate einen verschieden hohen Gehalt an Glukose Italien, w\u00fcrde gut zu tier von mir vertretenen Anschauung stimmen, dal* die Globulinglukose nur locker gebunden, nur I ranspoit/.ucker ist \u2014 eine andere St\u00fctze dieser meiner Annahme halten ja die Versuche von Bial'i und Blumen l ha! *) gebracht.\nMir kam es in den ersten Versuchen nur darauf an. zu zeigen. daf> die nachgewiesene (ilukose sich nicht von mechanisch beige-inengten Substanzen nicht eiwei\u00dfartiger Natur ableitet; Da\u00df dem wirklich so ist. daf\u00fcr sprechen au\u00dfer meinen von Dial. Blumen tha\u00ef und nun auch von den genannten drei Autoren best\u00e4tigten Versuchen eine gr\u00f6\u00dft* Leihe biologischer Tatsachen, wie auch einlache chemische t'berlegungen. die ich in ' dem eben erschienenen Aufsatz :,i in den Krgehnissen der Physiologie eingehend er\u00f6rtert habe. Ich habt* keineswegs behauptet, da\u00df s\u00e4mtliche kiwei\u00dfk\u00fcrper der Glohulinlraktinn Kohlehvdrat enthalten, denn ich schrieb ausdr\u00fccklich: \u00abDabei soll vollst\u00e4ndig von tier Trage abgesehen werden, inwieweit wir das (ilohulin als ein (iemenge verschiedener Kiwei\u00dfk\u00fcrper zu betrachten haben.*\nZur Best\u00e4tigung tier von Miirner H und mir ermittelten Tatsachen haben dit* genannten drei Autoren aus Globulin einen dextrinartmen K\u00f6rper gewinnen k\u00f6nnen.\nDer l ntersuchung dieses war eine Arbeit gewidmet,6-) die ich am \u2022f M\u00e4rz 1001 der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien unterbreitete. Ich habe in derselben dar\u00fcber berichtet, da\u00df es durch verschiedene Methoden geimgl. dieses Kohlehydrat darzustellen. da\u00df jedoch die Analysenwerte desselben au\u00dferordentlichen Schwankungen unterliegen. Zum Tuterschiede von den dextrinartigen K\u00f6rpern aus Murinen und Mukoiden gibt das polymere Kohlehydrat aus Globulin nicht die hhrliehsehc Beaktion mit Dimethylamidohenzahlehyd, woraus ich auf eine \u00e4ndert* Konstitution schlo\u00df.\nKs ist mir au\u00dferdem gelungen, zu zeigen, da\u00df der durch Alkalispaltung aus Globulin erhaltene, durch Alkohol f\u00e4llbare, allerdings nicht\n'' Dial. Zeilschr. f. klin. Med, IM. 50. S. 5 u. \u2666>.\n*) BI u m (* n t h a I. Deutsche mod. W'ochenschr., 1001. S. 25.\n:l\u2018 L. Langstein. Krgehnisse d. Physiolog.. 1001. S. 15.1.\n4) K. A. II. M\u00f6rner. Zentralbl. f. Physiol., Bd. 7. S. 5H|.\nb) L. Langstein, Sitznngsber. der Kaiser!. Akad. der W'issensch . Math.-naturw. Kl. 111. Abteil. III. M\u00e4rz 1001.","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"174 L. Langstein, Oie Kohlehydratgruppe des Serumglobulins etc.\nweiter gereinigte Sirup hoi der Spaltung (llukosamin liefert \u2014 damit ist wohl auch die Natur der Aminohexose aulgekl\u00e4rt.\n(ieineinsam mit Neuherg habe ich eine Untersuchung im (lange, die die Aufkl\u00e4rung der Konstitution des tierischen (lummis, das durch Knzyme aus (ilohuhn ahgespalten wird, bezweckt, Sollten dieselben das Krgehnis haben, . dah, vermengt mit dem von Murner und mir nachgewiesenen stickstoffhaltigen Kohlehydrat, im Olutglobulin ein stickstofffreies \\orkommt auf welche M\u00f6glichkeit ich in zitierter Arbeit hingewiesen habe \u2014. so gew\u00e4nne die von mir im eben erschienenen Hand der Ki gelmisse ausgesprochene llvpothese von der K.xistenz eines wahren tierischen (iimnius Ocdeulung.\nlle/.iiL;lieh der von nur im Serumglobulin wie auch im Sommai hu min aul'gefundenen Kohlehvdrats\u00e4uren kann ich mich um so k\u00fcrzer fassen, als ich dar\u00fcber bald ausf\u00fchrlicher berichten will.\nI.s handelt sicii um Mibstanzen, die m\u00f6glicherweise zu den von Orgler lind Neuberg'i im Knorpel, von Sk raup54) eben in einer Keihe von -.K.iweil'k\u00f6rper'n gelundeuen Sauren Oeziehungen haben.\nOie von Abderhalden. Oergell und O\u00f6 r p i n g h a u s bez\u00fcglich der Kohlehviliatgruppe nach den von anderen und mir ben\u00fctzten Methoden gewonnenen Destillate bieten nach dem im vorherge-hend Ausge-lulirleii. ohne Neues hinzuzuf\u00fcgen das Serumalbumin vielleicht aus-genommen \u2014 eine willkommene Oest\u00e4ligung der von anderen und mir gewonnenen Oesullate.\nOer I in, Mai UM)I.\n1 Ofgler und Neuberg. Diese Zeitschrift, Od. XXXVII, S. h>7.\n*i Skraup. Oer. d. deutsch, chein. (lesellsch., Mai IDOL","page":174},{"file":"p0174s0002blank.txt","language":"de","ocr_de":"\n'","page":0}],"identifier":"lit17976","issued":"1904","language":"de","pages":"171-174","startpages":"171","title":"Die Kohlehydratgruppe des Serumglobulins, des Serumalbumins und des Eieralbumins","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:22:03.910859+00:00"}