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{"created":"2022-01-31T13:22:48.067559+00:00","id":"lit17978","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kossel, A.","role":"author"},{"name":"H. D. Dakin","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 181-188","fulltext":[{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen \u00fcber fermentative Harnstolfbildung.\nVon\nA. Kossel und II. I). Dakin.\nI. \u00dcber die Arginase.\nWir halten nachgewiesen,!) (lall in der Leber der S\u00e4ugetiere (*in Ferment vorhanden ist, welches das Arginiii mit ziemlich grober (ieschwiiidigkeit in Ornithin und Hnrnstol\u00ef zerlegt. Diese Arginase > kann aus der Lebersubstanz durch Wasser oder verd\u00fcnnte Essigs\u00e4ure ausgezogen und aus dieser L\u00f6sung durch Ammoniumsultat, sowie durch Alkohol und \u00c4ther gef\u00e4llt werden.;\nF\u00fcr unsere Versuche benutzten wir ein Arginasepulver, welchesj wir aus llundeleber dargcstellt hatten, indem wir das zerkleinerte und mit Kieselgur verriebene Organ ausprebten, bis etw\u00eeji \u00eef> o der Leber an l\u2018relisait gewonnen war. Diese Fl\u00fcssigkeit wurde sodann mit einer Mischung von zwei Volumen Alkohol und einem Volumen \u00c4ther gelallt, mit \u00c4ther gewaschen und im Exsikkator \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet. Auf *200 g Leber erh\u00e4lt man in dieser Weise* ungef\u00e4hr f> g Arginasepulver, welches nur teilweise in Wasser l\u00f6slich ist. Dieses Pr\u00e4parat erwies sich nach zwei Monaten noch wirksam, denn 0,1 g dieses Pulvers waren imstande, *2 g Arginiii w\u00e4hrend eines Tages v\u00f6llig zu zerlegen. Auch in w\u00e4sseriger L\u00f6sung scheint die Arginase ziemlich best\u00e4ndig zu sein. Eine filtrierte L\u00f6sung dieses Pulvers, welche sechs Wochen bei Zimmertemperatur, gestanden hath* und deren Menge 0,01 g des Pulvers entsprach, wurde zu 0,1 g Arginin hinzugef\u00fcgt und zersetzte innerhalb (> St\u00fcnden 3!i dieser Menge.\t*\nDie Wirksamkeit d< r Arginase lallt sieb bei solchen-Untersuchungen naehwoisen, indem man die zu pr\u00fcfende Substanz in geringer Menge zu einer Argininl\u00f6sung hinzuf\u00fcgt, einige Stunden im Hrntolen digeriert und sodann den Stickstoff der durch Phosphorwolframs\u00e4ure nicht f\u00e4llbaren Bestandteile der\nli Diese Zeitschrift. Ud. XI,I. S. 321.","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nA. Kessel und H. I>. Dakin,\nL\u00f6sung feststem. Da die urspr\u00fcngliche L\u00f6sung, abgesehen von der geringen Menge der auf Arginase zu pr\u00fcfenden Substanz, nur das durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbare Arginin enth\u00e4lt, kann man ohne erheblichen Fehler aus dein im Filtrat des\nr\nPhosphorvvolframs\u00e4urenicdersehlags enthaltenen Stickstoff einen Sehlul) ziehen aut die Menge des w\u00e4hrend der Digestion gebildeten I larnstolls, somit auch auf die Zersetzung des Arginins.\nMit IIiIIt* dieses Verfahrens liabeu wir einige Heobachtungen angestellt \u00fcber ilas \\ erhalten der Arginase zu F\u00e4llungsmitteln. wobei wir die Methoden benutzten, welche S. G. II eil in zur Gewinnung der proteolytischen Fermente der Milz angegeben hat.1!\n-\u2022>G g zerhackter Hinddeber. die kr\u00e4ftige Arginasewirkung zeigte, wurden IU Stunden im Ihutofen mit I Liter ().2%iger Kssigs\u00e4ure digeriert und filtriert.\nA Das essigsaure Kxtrakt zeigte kr\u00e4ftige Wirkung, dasselbe wurde in zwei Teile geteilt.\nai Km Teil wurde mit Atheralkohol gef\u00e4llt, lillriert. der R\u00fcckstand in Wasser gel\u00f6st und nochmals filtriert. Das Filtrat zeigte kr\u00e4ftige Wirkung.\nb) Der zweite Teil wurde mit Ammonsulfat gef\u00e4llt, der Nieder-schlag durch Dialyse vom Salz befreit: die filtrierte L\u00f6sung des Niederschlages wirkt ebenfalls kr\u00e4ftig zersetzend auf Arginin ein.\nID Der in essigs\u00e4urehaltigem Wasser unl\u00f6sliche R\u00fcckstand w\u00fcrde zur l'.nllernung der Kssigs\u00e4ure mit Wasser ausgewaschen und Hi Stunden mit \u00f6\u00b0 u iger Kochsalzl\u00f6sung digeriert.\nai Die so bereitete L\u00f6sung wurde 20 Stunden der Dialyse unter-w\u00fcrfen und erwies sich dann als wirksam. II eil in erhielt aus diesem Kxtrakt sein in alkalischer L\u00f6sung wirksames proteolytisches Ferment, in dem er die L\u00f6sung mit 2\u00b0 .iger Kssigs\u00e4ure lallte; wir fanden in dem gleichen Niederschlag jedoch nur zweifelhafte Arginasewirkung.\nbi Der zur Knll'ernung des Kochsalzes mit Wasser ausgewaschene Hackstand enthielt ebenfalls noch Arginase.\nDas Verhalten der Arginase gegen\u00fcber Kxlraklions- mid F\u00e4llungsmitteln entspricht hiernach weder v\u00f6llig der Lieiio-a-protease noch der Lieno-jJ-protcasc von lledin.\nI m die Verhreitimg der Arginase in den Organen des Tierk\u00f6rpers zu milersueben, machten wir eine Reihe von Versuchen, die in den folgenden Tabellen zusammengestellt sind. Rez\u00fcglich der riilersuchungsmcthoden und der Reurteilung der Resultate Verweisen wir auf unsere fr\u00fcheren Mitteilungen.2)\n1 .tournai of Physiology.-ltd'. XXX. S. LV>. *) Diese Zeitschrift, ltd. XLL S. 827.","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Dntersuchungon \u00fcber fermentative HarnstolTbildung. m\nTafel I.\n\\T- \u2022rh? 5\u00cf11- \u2022i-r\tRezeichnung des Organs\t(ie- wirlit der Organ- menge\tVolu- men der L\u00f6sung\tZeit- dauer der l.in- wirkung\tStickstoff in Dorm von Arg in in hinzu- \u00abirilcr-gefiigt g'wicnen\t\tStiek- stotr des Orni- tliins\tStirts if in Filmt Sn Ptsxpkor- \u00bbitlfnm- tiart- -sifSfr- uliljg\u00ab\tRenierkungen\n1 ;t 1 !\u00bb\tNiere \\nm Kalb\t2f) tr\t500\t5 Tage\t(M\u00ceS25 0.5271 0 O.OO'.i'.t\t\t0.121!) 0.001 Ki\t0.50,SO 0.071 \u00bb\tOrnithin analysiert\n\u2022J ;i gb\tSchleimba ut des D\u00fcnndarms\t\u201c r\t{(10\ti Tage\t0.5020 0.2 H\u00fc 0\t0.0255\t\t(M \u00bb72S 0.01S5\t0.10,SS 0.1 OOS\t\t\t ' \u2014\u2014-\u2022\n\u2022 \u00bb . > ; i I,\tHint vom I lund\t50 rein\t5( M t\t5 Tage\t0.11S25 (l\t\u2014\t\t\u2014\t0.1020 O.OSjli\t....\n! .1 i ! '\tNebenniere vom Hund\t1 \u00ce!\t50\t50 Stunden\t0.115,S 0\t\t\t0.0150 0.0055\t\n> , .\u00bb t\u00bb\tThymus vorn Kalb\t25 g\t500\t5 Tagt*\ti 0.liS200.5K00 0 jO.OObil\t\t0.0501 0.1 MISS\t0.2500 0.0021\tOrnithin analysiert\n*! t !\u00bb ! \u00bb\tMuskeln \\ oui Hund\tO \u201c\t200\t5 Tage\t0.1550 0\to.5i;io 0.( I52S\t0.05,S5 IM >201\t0.1501\u00bb 0:01121\tVerstirb z. (iovvinming von Ornithin erfolglos\n. a : i.\tMil /. vom Hund\t10 g\t150\t2S St\u00fcnden\t0.2275 l 0 f -\t\t\t0.05S2 0.051 ;o\t\t\u2014.\n\tLy in j>li(lri'is< ii\t10 g\t500\t5 Tage\t( MiS20 0.57 {!\u2666\t\t0.0051\t0.201 iS\tSin kstofl des Histidins : null',*\n^ it\tvom Hind\t\t\t\t0\t0.0 iso\t\t0.0211\t0.1 loii\tSliekstolV des Histidins :\u2022 n.d't so\n.1 u it\tRankt eas- sekrel \u00bbans einer Distel i lllllld\t17 ccm\t17 ccm\t2 Tagi\tO.CJ-MK \u2014 \" P-T\t\t\u2014\t0.015S O.OlliO\tDas Sekret l\u00f6ste Dihrm ziemlich schnell\n1\" ;i tu i\tl\u2019ankreas-sekret i Distel \u00bb\t17.5 ccm\t17.5 ccm\t2 Tag\u00ab\t0.022S 0\t\t....\t0.0112 0.0110\t>\nIl a 1 1 !\tPankreas-sekret ! Distel)\t5 ccm\t5 ccm\t2 Tage\t0.022h 0\tj ~\t\u2014\t0.0002 0.0001\t\u2022\nT2 i 12 1\tHalle\t<> T\t50 ccm\t\u2014\t0.2275 0\t\t\t\t\t\t0.021 is 0,0151\t\u2019","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"181\nA. Kossel und II. I). Dakin.\nDas in don Versuchen 5a und 1 a erhaltene Ornithin wurde aus dem ITosphorwolframs\u00e4ureniederschlag dargestellt, in die Phenyl-cyanatverhindung nach Herzog1) \u00fcbergefiihrt und analysiert, (iefunden\tberechnet\nNiere\tThymus \u2019\tf\u00fcr (!I9Hvi)N40j\nC fif-.30\u00b0o\t\u00ab5.00 \u00b0,o\n0.(58 0 u\nTafel II.\nil 0.71\u00b0 o\n01.77 \u00b0 o \u00e2.70\u00b0 o\nYer-\nsuciis-\nnum-\nmer\n< li'^an\nAigin in\t\u00ab Ornithin \u00bb\t\u2022 Harnstoffe gebildet\tArginase:\nhin/.u- : | /.ersetzt gef\u00fcgt 1\tgebildet\t\t\n2.110\t1.138\t0.5130 \u2018\t0.500 0.210\tvor- lianden\n1.217\t0.525\t0,25(5\t\tvor- handen\n. 2.110\tnicht in\tltersucht\t0.010\tnii'lit sicher nachweisbar\n0,353\t\"\t0.022\tebenso\n2.117\t0,050!\t0.1018\t0.300\tvor- handen\n1.03\t0.3037\t0.08(58\t0.180(5\tgeringe Wit kung\nO.7O0-i-\tnicht ui\tltersucht\t0,0017\tnicht nach-weisbar\n2.118 1,012\t0.3350\t0.300\tvor- handen\n0,071\tnicht in\tltersucht\tnicht na<\thweishar\n0.071\t\to\t\u00bb\t\n0.0/1\t\u00bb\to\t\t\t>\n0.70(0\t\t0.025\tnicht sicher nacti-weisbar\n1\no\nr\u00bb\n8\n1)\n10\n11\n12\nNiere\nDiiimdartii-\nselileiinliaul\nlUul\nNebenniere\nThymus\nMuskel\nMil/.\nLym|>lnlr\u00fcsen\nPankreassaft\nC \u00aballe\nDie im Ornithin gefundene Stickstojfmenge sollte gleich der des Harnstolfs sein und die H\u00e4lfte des im zersetzten Ar-ginin enthaltenen Stickstoffs betragen. In Wirklichkeit ist\nV' Diese Zeitschrift, IM. XXXIV. S. 52\").","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen \u00fcber fermentative HarnstotTbildun\u00ab' 185\njedoch der \u00abOrnitliinstickstoff\u00bb stets zu niedrig gefunden worden, haupts\u00e4chlich wohl infolge einer nachtr\u00e4glichen Umwandlung des Ornithins durch Gewebsfermente. Oie Arginase selbst f\u00fchrt nach unseren Heobachtungen eine solche Zersetzung nicht herbei.\nAus diesen und den fr\u00fcheren Versuchen ergibt sich, da\u00df unter den von uns gew\u00e4hlten Bedingungen der Geber die kr\u00e4ftigste Arginasewirkung zukommt: schw\u00e4cher, aber, immer noch sehr deutlich, beobachteten wir diese Wirkung in der Niere, der thymus und den Lymphdr\u00fcsen, etwas geringer-in der Darmschleimhaut. Nur schwache oder zweifelhafte Spuren sind im Glut und in den Muskeln nachzuweisen, w\u00e4hrend in Milz, Nebennieren und im Pankreasfistels\u00e4ft bei unseren Versuchen \u00fcberhaupt keine Wirkung zu beobachten war. Ob das Ausbleiben der W irkung aul die Abwesenheit des Ferments oder auf sonstige st\u00f6rende Finwirkungen zu beziehen ist, l\u00e4\u00dft sich aus den bisherigen Untersuchungen noch nicht entnehmen.\nII. \u00dcber ein durch Fermentwirkung gebildetes Proton.\nw ir berichten in diesem Zusammenhang \u00fcber die Untersuchung eines aus Glupein gewonnenen Protons, weil sich hierbei bemerkenswerte Beziehungen zu den Frscheinungen der fermentativen Harnstoi\u00efbildnng ergaben. Pies Proton war bei einem fr\u00fcher von uns beschriebenen Versuch gewonnen worden, als wir ein gereinigtes Kxlrakt der D\u00fcnndarmsehloimhaut w\u00e4hrend 18 Monaten mit ungef\u00e4hr 80 g Clupcinsulfat digeriert hatten.*> Dei diesem Versuch waren, wie wir schon* fr\u00fcher mitgeteilt haben, au\u00dfer dem Proton entstanden: Arginin, Ornithin, Harnstoff, Amidovalerians\u00e4ure und wahrscheinlich noch andere Produkte der Hydrolyse des Clupeins.\nDie Reindarstellung des Protons aus diesem Gemisch gelang uns auf Grund unserer Beobachtung, da\u00df dies Clupein-proton, welches wir als \u00df-Clupeon- bezeichnen wollen, durch Silberoxyd bei Gegenwart von Baryt aus seiner w\u00e4sserigen L\u00f6sung ausgef\u00e4llt wird. Bei Anwendung des zur Darstellung von Arginin dienenden Silberbarylverl\u00e4hrens gebt das \u00df-Ciupoon mit dem Arginin in den Silberniederschlag und ist auf diese\nV Diese Zeitschrift, Bd. XM. S. :121","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"m\nA. Kossel uml H. D. Dakin.\nWeise vom Ornithin, dein Harnstoff und den Monoamidos\u00e4uren ohne weiteres zu trennen.\nWir versetzten also die L\u00f6sung, welche wir durch Digestion des Glupoins mit dem Lxtrakl des D\u00fcnndarms erhalten\n9\nlullten, mit Silhersiillat, hei Gegenwart von etwas \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure, neutralisierten mit Barytl\u00f6sung, filtrierten von dem geringen hierbei entstandenen Niederschlag ah und f\u00e4llten das Kiitral mit \u00fcbersch\u00fcssigem Baryt aus. Der reichliche Niederschlag wurde ahliltriert. hei Gegenwart von etwas \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure mit Schwefelwasserstoff zerlegt und die L\u00f6sung nach Kntfermmg des Schwefelwasserstoffs mit Alkohol gefallt. Dieser Niederschlag enth\u00e4lt Argininstill\u00e4t neben \u00df-Clbpeonsiilfat. es wurde zur Kn Henning der letzten Spuren von Ornithin, Monoamidos\u00e4uren usw. in Wasser gel\u00f6st und nochmals demselben F\u00fcllungsverfahren unterworfen. Die Trennung des \u00df.-Glupeons vom Arg\u00fciin l\u00e4lit sich auf Grund der F\u00e4llbarkeit des Glupeons durch Bikrins\u00e4ure b(*wirken.\nDas von uns erhaltene \u00df-Glupeou war mit dem von A. Kossel und M. Goto untersuchten, durch Hydrolyse mit w\u00e4sseriger Schwefels\u00e4ure dargeslellteu Glupeon (a-Clupoon) nicht identisch. Dies ergab sich aus dir quantitativen Bestimmung des Arginins. Im \u00df-Glupeon waren nur (111,7\" n des Gesamtst ickslolfs als Argiuin abzuspalten, w\u00e4hrend M. Goto in dein u-Glupeon SO\" o des ganzem Stickstoffs als Argiuin wieder-gefundcii halte. Hieraus ergab sich weiter, dal\u00bb die Arginingruppe des Glupoins (\u00bbin Angriffspunkt der Ferment Wirkung gewesen war. Dies wurde durch folgenden Versuch genauer festgestellt.\nrngef\u00e4hr log \u00df-Gliipeonsull\u00e4t wurden der Spaltung durch siedende verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure in mehrfach beschriebener Weist* unterworfen und das Argiuin durch Silhersiillat und Baryt entfernt. Die von dem Silberbarytniederschlag abliltrierte Fl\u00fcssigkeit gab \u2018mit Phosphorwolframs\u00e4ure einen reichlichen Niederschlag, welcher abgetrennt und durch Baryt zerlegt wurde. Das in diesem Niederschlag enthaltene Spaltungsprodukt erwies sich als Ornithin. Dasselbe wurde in die PhenylcyanatVerbindung \u00fcbergef\u00fchrt und letztere durch Kochen mit Salzs\u00e4ure m das Anhydrid verwandelt. Die Substanz schmolz nach vier-","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere rntcrsucliunpen \u00fcber fermentative Harnstoffbibkuiir.. 187\nmaligem Umkristallisieren aus Alkohol bei 1B2\u2014iPB\u00b0 und dieser Schmelzpunkt \u00e4nderte sich bei weiterem Umkristallisieren nicht. Die Analyse ergab folgendes:\nGefunden\tBerechnet f\u00fcr Gl5llS(1N4()1\nG <){:M)9k\nH f>.77\u00b0 \u00ab\u00bb\t\u00f6JO\" .,\nDas Klupein liefert b(\u00bbi gleicher Spaltungsweise kein Ornithin, Ls ergab sieh dies schon aus (Um tr\u00fcberen Untersuchungen von A. Kossel. wir haben aber zum UberfluB noch einen besonderen Versuch in der gleichen Weise mit f.lupciu angestellt, indem wir t;> g Klupeinsulfat der Spaltung mit Schwefels\u00e4ure unterwarfen und das Arginin als Silberverbindung ausf\u00e4llten. Verd\u00fcnnt man das Kiltrat vom Silborbarytniederscblag soweit, da\u00df die Dyrrolidiiicarbons\u00e4ure nicht mehr mit Phosphor wolframs\u00e4ure gef\u00e4llt wird, so bleibt die unges\u00e4uerte L\u00f6sung auf Zusatz von Dhosphorwolframs\u00e4ure klar oder es bilden sieh nur Spuren eines Niederschlags. Ornithin ist also unter \"den Spaltungsprodukten des urspr\u00fcnglichen Klupeins nicht nachweisbar, es findet sich nur dann, wenn das Klupein unter dem Kinlluli des Darmferments eine Ver\u00e4nderung erlitten hat.\nDas hrgebnis unserer \\ ersuche ist also folgendes: lin K\u00f6rper der S\u00e4ugetiere tindet sieh ein Ferment, welches imstande ist, einfache hiweilik\u00fcrpcr an einer oder mehreren Arginingruppen anzugreifen. Hierbei wird die harnstoi\u00efbildcnde Kruppe des Arginins entweder als Harnstoff herausgel\u00f6st oder m einer noch nicht bekannten Weise* umgewandell, Der Ornithinrest bleibt mit dem. \u00fcbrigen Teil des Kiweifimolek\u00fcls in Zusammenhang und wird beim nachtr\u00e4glichen Kochen mit Sauren' als Ornithin abgespalten. Diese Ver\u00e4nderung war in unserem Versuch nur bei einem Teil der im Klupein gebundenen Arginingruppen eingetreten.\nAus diesen Heobachtungen ergeben sieh Anregungen zu neuen Untersuchungen \u00fcber die Harnstollbildung im tierischen Organismus. V ir sind damit besch\u00e4ftigt, die Krage zu pr\u00fcfen, ob die komplizierteren Kiweihk\u00f6rper die gleiche Ver\u00e4nderung erleiden k\u00f6nnen wie die einfacheren und ob das Kennenl den Harnstoff als solchen abspaltet.","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"I\n*' *\tA. Kos sei und II. L). Dakin. Harnstoffbildung.\nDie Natur und Wirkungsweise dieses Ferments ist noch unbekannt. Von der Vermutung ausgehend, da\u00df die Arginase bei dieser Lmwandlung eine Holle spielt, haben wir einige Versuche angestellt, aber keine Einwirkung der Arginase auf Clupein oder Uupeon nachweisen k\u00f6nnen.\n","page":188}],"identifier":"lit17978","issued":"1904","language":"de","pages":"181-188","startpages":"181","title":"Weitere Untersuchungen \u00fcber fermentative Harnstoffbildung","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:22:48.067565+00:00"}