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{"created":"2022-01-31T15:16:23.558118+00:00","id":"lit17979","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hinsberg, O.","role":"author"},{"name":"E. Roos","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 189-192","fulltext":[{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"Nachtrag zu der Abhandlung \u00fcber einige Bestandteile der Hefe.\nVon\nO. Hillsberg und E. Iloos.\nDi r Ki* *i|;tktion /u^i'^unoi'ii um 17. Juni 1\u2018to\u00bb.)\nIn unserer in dieser Zeits<*ln if| M unter obigem Titel erschienen Abhandlung teilten wir ein Verfahren zur Herstellung von Hefe (eit mit. welches wie folgt lautet: Der alkoholische Extrakt der Hole wird durch Kindunstou von Alkohol befreit; hierauf wird der braungef\u00e4rbte dickfl\u00fcssige R\u00fcckstand samt den darin suspendierten Partien mit Sodal\u00f6sung oder stark verd\u00fcnnter Natronlauge bis zur alkalischen Reaktion versetzt und dann zweimal mit Allier ausgesehiittell : dieser nimmt im wesentlichen Hefefeit auf.\nNeuere Versuche, zum Teil veranla\u00dft durch die interessanten Untersuchungen von Sedlmayr,-) nach welchen die Hefe und speziell der alkoholische Helecxtrakt gr\u00f6bere Mengen von Lecithin enth\u00e4lt, als man bisher annahm, haben ergehen, dal) diese beiden Vorschriften \u2014 Verwendung von Sodal\u00f6sung oder verd\u00fcnnter Natronlauge \u2014 nicht gleichwertig sind.\nSch\u00fcttelt man alkoholischen Hefoexlrakt nach dem Abdunston des Alkohols mit Allier und \u00fcbersch\u00fcssiger verd\u00fcnnter Sodal\u00f6sung, so tritt, wenn auch schwierig, die gew\u00f6hnliche Scheidung in zwei Schichten ein. Von diesen enth\u00e4lt die obere, \u00e4therische, neben Heleletl, (.holestorin und dem \u00e4therischen Ol der Hefe das gesamte Lecithin, welches im Hefeextrakt 'enthalten war. In der w\u00e4sserigen alkalischen Schicht - linden sieh neben peptonoider Substanz, Xanthinhusen etc. nur geringe Mengen von Fetts\u00e4uren.\nRanz anders ist der Verlauf, wenn man mit Allier und verd\u00fcnnter Natronlauge sch\u00fcttelt. (Man verwendet zweckm\u00e4\u00dfig\n') ltd. XXXVIII. S. 1.\n*) Zeitschr. f. <l. g\u00ab*s. Brauwesen, Bd. 2f>\t, t.","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\n(). Hi ns borg und F. Boos.\nsoviel Laug\u00ab*. daff die Konzentration der w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeit 1\u2014'2\u00b0;oig ist.) Die rntersuchung der w\u00e4sserig-alkalischen Schicht ergibt in diesem Falle bedeutende Mengen von phosphorhaltigen Substanzen, welche\u00bb als SpalUmgsstiieke des Lezithins zu betrachten sind und beim fbers\u00e4ttigen mit Salzs\u00e4ure zum Teil ausfallen.\nIn der \u00e4tberisehen Schiebt findet man nur Spuren von Phosphor, sie ist demnach nahezu frei von Lecithin, enth\u00e4lt aber noch s\u00e4mtliches llelefett neben Cholesterin und Hefe\u00f6l. Sch\u00fcttelt man 'nochmals mit 1 \"-iger Natronlauge, so werden auch die letzten Hcste von Lecithin (\u00bbntlernt.\nZur Herstellung. des llelefetts ist also nur diese zweite Vorschrift geeignet. Hei unseren fr\u00fcheren in dieser Zeitschrift beschriebenen .Versuchen (loe. eit.) wurde nach der Natronlauge-methode gearbeitet, mit Ausnahme von Versuch 111. bei welchem Soda zur Anwendung kam. Daher die dunkle F\u00e4rbung \u00ables dabei erhaltenen Pr\u00e4parates, welche olfenbar ganz oder zum Teil von beigemengtem Lecithin \u2014 resp. den dasselbe begleitenden Farbstolfen \u2014 herriilirte.11 Die Heimengmig von Lecithin hatte \u00fcbrigens keinen Finllul\u00bb auf die Resultate des Versuches, da dasselbe, sehr .wahrscheinlich wenigstens, dieselben Fetts\u00e4uren wie das eigentliche llelefett enth\u00e4lt.-)\nI ber die testen Fetts\u00e4uren des llelefetts.\nWir haben th\u00e8se S\u00e4uren einer nochmaligen Untersuchung unterzogen. Das durch Verseifen des Hefefetts erhaltene Fett-s\u00e4uregemiseh wurde durch Aufstreichen auf Tonplatten, sowie durch Fmkristallisieren aus Kiscssig m\u00f6glichst von tliissigen\nO Von diesem Yersueln* slamint auch \u00ablie abnorm hob\u00ab* Ausbeute 12,8uf von lieft loll. Nach der Natronlaiigemetliode \u00ab*rhielten wir Ausbeuten von l.'I\u2014 g.H'fo. Im Sommer weniger wie im Winter.)\n* Nach Sedlmayr d. c.) enth\u00e4lt das llefelecitbin als einzige Fetts\u00e4ure Palmilins\u00e4urt*. Dies triff! nach uns\u00bb*ren Versuchen nicht f\u00fci alle H\u00ab*f\u00ab\u2018soi'l<*n zu. Das Lecithin einer von uns untersuchten Brauereihefe \u00bb-nt limit als Fetts\u00e4urekomponenten neben Palmil ins\u00e4urt* nicht unbetr\u00e4chtlich\u00bb; Mengen unges\u00e4ttigter, \u00f6liger S\u00e4uren, welche in ihrtm Kigen-sehafteii mit den unges\u00e4ttigten S\u00e4uren des i*igentlielu*n Hefefettes \u00fcberein-stmnnten.","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Nachtrag zu dor Abhandlung \u00fcber einige Hestandteile der lh fei 191\nAnteilen befreit. Das so erhaltene Pr\u00e4parat schmolz etwas hohe! hei .)5 -o(>\u00b0 wie das bei unseren fr\u00fcheren Versuchen erhaltene, hei welchem Methylalkohol zum Pinkristalli-sieren verwendet wurde.\nZur Zerlegung des umkristallisierten Fetts\u00e4urogomischos in die Bestandteile verwendeten wir fr\u00fcher die von 'Iloppe-Seyler gegebene \\ orsehrilt, ') und zwar ohne entscheidendes Hesultat.\nBessere Krfolge hat nun die Meintzsche Vorschrift er-geben. Wir haben gem\u00e4\u00df derselben die ges\u00e4ttigte alkoholische L\u00f6Ming unseres Pr\u00e4parates i<*a. I,;> g) mit einer konzentrierten w\u00e4sserigen L\u00f6sung von Magnesiumacetal fraktioniert, gef\u00e4llt und so vier Fraktionen von folgenden Schmelzpunkten erhalten : I. 07\u201458\u00b0. II. \u00f6 1 \u2014 ()2Ml. \u2666>()_ r,t o |v (.a\nDi<\u2018 drei ersten Fraktionen waren ungef\u00e4hr gleich gro\u00df, die vierte nur gering. Sie entstand erst auf Zusatz von Ammoniak zu der mit Magnesimnacetat versetzten alkoholischen-L\u00f6sung und enthielt offenbar \u00f6lige S\u00e4uren. Fraktion II zeigte mit reiner Palmitins\u00e4ure gemischt keine Schmelzpunktdepression.\nFraktion I haben wir nochmals, und zwar in 5 Teile mit folgenden Schmelzpunkten zerlegt : 1.57\u00b0, 11.59\u00b0, 111.59\u201401\u00b0. IV. 00\u00b0, V. 59-1)0\u00b0.\nAus diesen Kosultaten ergibt sich, da\u00df das von uns untersuchte Metelctt als l(.\u2018stt\u00bb S\u00e4urekomponente wesentlich Palmitin-s\u00e4ure enth\u00e4lt, daneben ist in kleinerer Menge eine S\u00e4ure von h\u00f6herem Kohlenslotlgehalt vorhanden, welche den Schmelz-punkt der oberen Fraktionen herabdr\u00fcckt. Ob dieselbe mit Stearins\u00e4ure identisch ist, -verm\u00f6gen wir noch nicht zu sagen. Anzeichen f\u00fcr das. Vorhandensein einer S\u00e4ure 0,,MloO., \u2014 dieselbe m\u00fc\u00dfte in den letzten Fraktionen enthalten sein \u2014 ergaben sieh nicht. Das fr\u00fcher- 'erhaltene Pr\u00e4parat bestand oflenbar aus mit etwas \u00f6ligen S\u00e4uren verunreinigter Palmitins\u00e4ure.\nVon fr\u00fcheren Bearbeitern der.Fettsubstanzen der Hefe sind zu erw\u00e4hnen G\u00e9rard und Barexy,2\u00bb nach welchen die Hefe\nM Handb. <1. physiolog.-ehern. Analyse. V. Aufl.\n*i .lourn. |)hurm:-eliim. if\u00eei. IW. \u00f4. S. 27\u00bb. Die Abhandlung ist bereits IH\u2018)7 erschienen, aber erst jetzt zu unserer Kenntnis gekommen. Die unges\u00e4ttigten S\u00e4uren der liefe sind von den beiden Autoren \u00fcbersehen worden.\nnopj\u00bbe-S<*yU*r's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XLII.\t1H","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"102 O. H insberg und E. Koos. Bestandteil der Hefe.\nStearins\u00e4ure und Palmitins\u00e4ure zu etwa gleichen Teilen, sowie etwas Hutters\u00e4ure enth\u00e4lt.\nM e (1 i z i n i s e h c W i r k u n g e n,\nrns(\u00bbre fr\u00fcher ge\u00e4u\u00dferte Anschauung, da\u00df das Hefefett resp. die darin enthaltenen S\u00e4uren Tr\u00e4ger der medizinischen Wirkungen der Hefe seien, hat sich inzwischen uns und auch anderen best\u00e4tigt. Da die ges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren des Hefefetts lim wesentlichen Palmitins\u00e4ure) in kleinen Dosen keine ausgesprochene pharmakologische Wirksamkeit haben, mu\u00df dieselbe den unges\u00e4ttigten S\u00e4uren zugeschrieben werden : eine Annahme, die auch noch durch manches, andere gest\u00fctzt wird.\nDie therapeutischen Versuche wurden in der letzten Zeit mit dem von der Firma (1 F. H\u00f6hringer & S\u00f6hne nach unseren Angaben hergestellten Pr\u00e4parat (Cerolin) ausgeliihrt. Dasselbe enth\u00e4lt neben dem eigentlichen Fett auch die Lecithinbestandteile der Hefe und zeigte sich dem fr\u00fcher verwendeten, wesentlich aus liefe fett bestehenden, v\u00f6llig gleichwertig. Wir haben es f\u00fcr zweckm\u00e4\u00dfig befunden, das Hefelecithin mit zur Verwendung zu ziehen, weil dasselbe ebenfalls unges\u00e4ttigte, also wirksame Fetts\u00e4uren enth\u00e4lt, (ienaueres wird an anderer Stelle mitgeleilt werden.","page":192}],"identifier":"lit17979","issued":"1904","language":"de","pages":"189-192","startpages":"189","title":"Nachtrag zu der Abhandlung \u00fcber einige Bestandteile der Hefe","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:16:23.558124+00:00"}