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{"created":"2022-01-31T13:24:38.952034+00:00","id":"lit17991","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jones, Walter","role":"author"},{"name":"C. L. Partridge","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 343-348","fulltext":[{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Guanase.\nv..\u201e\nWalter Jones und (\u2019. L. Partridge.\n\u00bb\n(Aus dom Laboratorium Mir physiologische Chemie an der Jod,ns llopkins-lJniversit\u00e4t.i i Dor Reduktion zupo<ran<.'en am i. Juli tltOi.)\nKs ist wiederholt gezeigt1) worden, da\u00df die Purink\u00f6rper, die bei der Selbst Verdauung der Dr\u00fcsen gebildet werden, hiebt identisch sind mit den Produkten, die man durch Hydrolyse der entsprechenden Nucleoproteide mit kochenden Minerals\u00e4uren erh\u00e4lt. Im letzteren Falle liefern tats\u00e4chlich alle Nucleoproteide (Nueleins\u00e4uren) Guanin und Adenin, w\u00e4hrend die autolytischen Produkte f\u00fcr verschiedene Dr\u00fcsen verschiedene sind, wie die folgende Tabelle ergibt:\n\tXanthin\tHypoxanthin\tGuanin\tAtienin\nThvmus ....\tIn gro\u00dfen Mengen\tSpurenweise\tfehlt\tfehlt *\nNebenniere . .\tIn gro\u00dfen Mengen\tSpuren weise;\tfehlt\t\u2022 fehlt\nMilz\t\tfehlt\tvorhanden\tvorhanden\t\u2022fehlt\nDiese anscheinende Anormalit\u00e4t kimn nicht der Annahme dienen, da\u00df die Xunlliinbasen der Selbst Verdauung nicht aus der Nucleins\u00e4ure stammen, seit gezeigt worden ist, da\u00df die isolierten Nucleoproteide enzymatisch wirksam sind und bei der Verdauung dieselben Itasen liefern, weiche bei \u00ab1er Digestion der ganzen Driise entstehen. Die Sache erkl\u00e4rt sich sehr cin-laeh aus der Anwesenheit von Fermenten in den (Jeweben,\n') Diese Zeitsclirifl, lid XU. S. 101 unit ltd. LXH, S. 201.","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"Walt fr .1 (j il cs und C. L. Partridge.\n\nwodurch Guanin in Xanthin, Adenin in Hypoxanthin und Hypoxanthin in Xanthin \u00fcbergef\u00fchrt wird. Also\n1.\tC6H5N60 -f HjO =* Cf(H4X40, -f NH,\n2.\tc:.h,,x5-rIV) = Cfiil4X40-f-XII,\nC4H4X4O-!.|) = CAN40,\nDa die Thvmus und die Nebenniere eine \u00fcberwiegende Mc \u2022nge Xanthin liefern, so k\u00f6nnen diese Dr\u00fcsen eben alle, drei Funktionen haben und die Spur Hypoxanthin mu\u00df als \u00dcbergangsprodukt bei der \u00dcberf\u00fchrung von Adenin in Xanthin betrachtet werden. Die Milz kann offenbar Adenin in Hypoxanthin \u00fcberf\u00fchren, aber keine von den beiden anderen \u00dcberf\u00fchrungen erm\u00f6glichen, soda\u00df die Wirkung von Thymus und Leber mindestens von zwei Enzymen abh\u00e4ngig gemacht werden muh.\nDie Resultate der Kutschersehen ') Arbeit \u00fcber Selbst Verdauung linden keine so leichte Erkl\u00e4rung. Er unterwarf 450 g vorher getrockneten Pankreas in alkalischer Fl\u00fcssigkeit bei '\u00bb0\u00b0 ungef\u00e4hr \u00f6 Monate der Digestion, und unter Anwendung einer sehr scharfen Methode der Analysen bekam er schlie\u00dflich:\n(ituininsi Ibernit rat\t0.000\tg\nAdcuinpikrat\t1 .<\u00bb10\t\u00bb\nHypoxanthinsilbernitrat 0.22\u00df\t\u00bb\nX;mlhinsLlber\t0.255\t\u00bb\nDiese Besultate waren f\u00fcr uns sehr interessant, da ja das Hauptprodukt Adenin ist, eine Base, die wir unter den autolytischen Produkten keiner andern Dr\u00fcse linden konnten. Wir untersuchten deshalb die Xauthinbasen, die bei der Selbstver-dauung des Pankreas entstellen, bedienten uns aber der frischen Dr\u00fcse und wandten ein Isolierungsverfahren an, bei welchem selbst keine Xanthinbasen gebildet werden k\u00f6nnen, wie wir mit h\u00e4utigen Versuchen bewiesen haben.2)\nWir erhielten Xanthin in bedeutend \u00fcberwiegender Menge und eine kleine Oiianlit\u00e4t Hypoxanthin, konnten aber weder von Guanin noch von Adenin eine Spur naehweisen.\nK. Kutsc lier, Die Endprodukte der Trypsinverdauung, Habil.-Sclirifl Marburg 1*00. bei Karl J. Tr\u00fcbner, Strabburg.\n*i I'm Wiederholungen.zu vermeiden, sei an dieser Stelle daraut hingen iesrn. dab jeder der liier beschriebenen Versuche durch einen Parallelversuch kontrolliert wurde.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Iber dit* Guanas\u00bb*\n3 \u00bb:>\nKino Mischung von 2030 g fein zerriebenem Irischen Pankreas wurden mil 4-1 Wasser und gen\u00fcgend Chloroform in einem gut verschlossenen Gef\u00e4\u00df 30 Stunden in einem Thermostaten bei 40\" stehen gelassen. Das Produkt wurde mit 2 ccm 30'Voiger Essigs\u00e4ure behandelt, zum Kochen erhitzt, filtriert und nach dem Erkalten stark mit Ammoniak alkalisch gemacht. Der kristallinische Niederschlag von Magnesiumaminoniujnphos-phat, der entstand, fand sieh frei von Xanthinbasen und das Filtrat wurde behandelt mit ammoniakalischer Silbernitratl\u00f6smig; Nun wurde der Silberniederschlag in Wasser aufgeschwemmt, mit Salzs\u00e4ure zersetzt und dann die saure Fl\u00fcssigkeit, nach Abfiltrieren vom Silberchlorid, mit Hilfe der bekannten Methode von Kr\u00fcger und Salomon1) auf Xanthinbasen untersucht.\n\\\\ ir bekamen schlie\u00dflich 1,50 g Xanthinnitrat und 0,250 g Ilypoxanthinnitrat, w\u00e4hrend Guanin und Adenin sich nicht fanden. Das Xanthinnitrat wurde in die freie Hase \u00fcbergef\u00fchrt und analysiert.\nI.\t0,2150 g- Substanz erforderten 10.20 ccm Schwehds\u00fcur\u00e9\n(1 ccm \u2014 n.oo781 i g Xi.\nII.\t0,1813 g Substanz erforderten 8.52 ccm Schwefels\u00e4ure.\nF\u00fcr Xanthin\nberechnet\tgefunden\n1. II.\nN 30.81\t30.07\t30.72.\nl'ber die \u00dcberf\u00fchrung von Guanin in Xanthin durch\n(fas Pankreasenzym.\nDas Guanin fehlt nicht nur unter den Produkten der Pankreasselbstverdauung, sondern, wenn man es in ein Gela\u00df, in dem diese Autolyse vor sich geht, hineinbringt, so verwandelt <\u2018s sich sehr schnell in Xanthin, wie die folgenden Versuche zeigen werden:\nI. 1,2 g reines Guaninhydrochlorat wurden in 300 ccm Wasser aufgesclnvemmt, die Fl\u00fcssigkeit sorglallig mit Ammoniak neutralisiert und in ein (ieluli mit \u00f6Odg fein verteiltem I\u2019ankreas liin\u00fcbergespiilt; nach Zusatz von CIdorolorm lie\u00df man das (ianze\nl) Diese Zeitschrift, Bd. XXVI. 8. 373.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"\nWaller Jones und C. L. Partridge\nGuaninhydrochlorid\n(MilO\nnichts\nl**i stehen, worauf die Produkte aufXahthin-h;isen untersucht wurden. Gleichzeitig wurde ein Kontrollver-\"Ueli mit \u00f6OO g Pankreas gemacht.\nr XanfIiinnitrat\nIm beschickten Iii\u2018Iah;\to.f>N(>\nPo im Looryorsuch :\t0,320\nXanilunnitrat. das aus Guanin\nentstanden ist:\t0.22(1.\nSo war also innerhalb dreier Tage ungef\u00e4hr 20\u00b0, n des hinzugef\u00fcgten Guanins in Xanthins \u00fchergef\u00fchrt.\nII. 0.720 g Guaninhydrochlorid wurden wie in Versuch 1 behandelt und in ein Gefall mit 2tiO g Pankreassubstanz gef\u00fcllt. Pie Digestion wurde 8 Tage fortgesetzt und ein Leerversuch mit 2<)0 g Pankreassubstanz gleichfalls angesotzl.\nX'anlhinnit rat Guanin\nGuaninvorsuHi:\t0.770\tkeine Spur,\nla'rrversucli :\t0.1U5\nXanthinnitral aus Guanin\tentstanden:\t0.075.\nDanach war also innerhaib 8 Tagen das ganze Guanin verschwunden und (\u2018in Zuwachs an Xanthin \u00abm Igeln den, der s\u00b00,> ,|,>s eingef\u00fchrt(41 Guanins entsprach. Wir sind sicher davon \u00fcberzeugt, dull diese Pberf\u00fchrung ((uautitativ erfolgt.\nDas beim zweiten \\ ersuche g(\u2018wonnene Xanthinnitrat wurde in die freie Pasc verwandelt und dann analysiert.\nI 0.2027 g Substanz. erforderten 1UO mu Xonuulschwel'els\u00fcure\n( I ccm = 0.007S1I \u00bb x.j II o.lss.d g erforderten S.Sd ccm S\u00e4ure.\nF\u00fcr Xanthin\n\"\tberechnet\tgefunden\nI. II.\n^ s \u00bb\tdu.\u00fco di\nI hts Lnz\\m im Pankreas, welches diese \u00dcberf\u00fchrung von Guanin in Xanthin hervorruft, ist kein Trypsin, wie aus dem folgenden Versuch hervorgeht.\nG.;)2<> g Guaninhydrochlorat wurde in Wasser aufgeschwemmt. mit Ammoniak neutralisiert und mit sehr wirksamem Pankreaspulver versehen, worauf man das Ganze 5 Tage lang hei er stellen lieli. Inter den Produkten, die entstanden","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"I Imt dit* (iuana^o.\n:i\u00bb7\nwaren. heb sich keine Spur von Xanthin auflinden, wohl aber ( iii\u00eeinin, das nach \u00dcberf\u00fchrung in das Hydrochlorat 0, t 8l ig wog.\nIhis Pankreas enth\u00e4lt somit ein Enzym, das die I h\u00f6rt\u00fchrung von Guanin in Xanthin zustande bringen kann und dem wir den Namen \u00abGuanase gehen Wulfen. Ans unserer fr\u00fcheren Arbeit geht v\u00f6llig klar hervor, dab ein Elches Enzym auch in der Thymus und Nebenniere existiert, jedoch nicht in der Milz.\u00bb) Die Arbeit \u00fcber die Selbstverdau-ung der Milz erweist, dal\u00bb Adenin in Hypoxanthin iib.orgef\u00fchrt werden kann auch bei Abwesenheit von Guanase, und diese I bcrluhrimg kann man deshalb einem anderen Enzym ( Adonaso)\n/.uschreiben, das ollenbar in der Thymus, der Nebenniere und dem Pankreas vorkommt.\nIn IJeziehimg auf die oben zitierte Arbeit von Kutscher un-d folgender Versuch von Interesse sein. Ein Quantum I hynuisdriisensubstanz wurde mit Wasser extrahiert und das Xucleoproteid mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llt: der Niederschlag sodann abzentrifugiert, vollst\u00e4ndig ausgewaschen, in Wasser aufgc^ schwemmt und unter sorgf\u00e4ltigem Zusatz von Natriumkarbonat gelost. I ngcloste Partikelchen wurden dann durch die Zen-'iifuce enllernt und dann das Nucleoproteid wieder mit Essig-s:i'\"\u00b0 ausgef\u00e4llt. Dieser Heinigungsprozel\u00ee wurde so oft wieder-lioll, bis man sehlieblich eine schwach alkalische L\u00f6sung des Xucleoproteids erhielt, die nur noch opaleszierte.\nNur die Halite dieser L\u00f6sung wurde schwach mit Essig-snire anges\u00e4uert und f> Tage lang bei \u00bb()\" digeriert! Das Xucleoproteid war ollenbar stark enzymatisch wirksam, denn >'i\" Ende der Digerierung lieh sieh ein bedeutendes Quantum Xanthin, direkt f\u00e4llbar mit Silbernitrat und Ammoniak, nachweispn.\nAus der anderen H\u00e4lfte der enzymatisch wirksamen Xucleoproteidl\u00fcsung wurde das Nucleoproteid mit Essigs\u00e4ure uusgcf\u00e4llt, gewaschen und mit Alkohol und \u00c4ther getrocknet. Xacli 2 w\u00f6chentlichem Stellen im Exsikkator wurde die Stillstand 1,1 U as\",,,\u2018 aufgeschwenimt, durch Zusatz von Natriumkarbonat lo>t und naclid(?m man sie mit Essigs\u00e4ure wieder schwach\n1} l>w Anwesenheit von Ouanase in der Lcln>r soll schlie\u00dflich noch einer sp\u00e4teren Publikation erwiesen werden.","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u00bbi's Waller Junes und C. L. Partridge. l.ber die ftuanase.\nsauer gemacht Imite, 3 Wochen hei H)n digeriert. Von Z(\u2018it zu Zeit wurde (\u2018in Teil der Fl\u00fcssigkeit entfernt und auf Xanthinbasen untersucht, jedoch st(\u2018ts mit negativem Frfolg.\ndieser Versuch mit der Thymus erweist zwar nicht, dal\u00bb die in Hede stehenden Pankreasenzyme durch die Behandlung mit Alkohol und \u00c4ther au\u00dfer T\u00e4tigkeit gesetzt oder beseitigt w\u00e4ren, ist aber von besonderem Interesse im Hinblick aut die Tatsache, da\u00df Kutscher bei dem oben zitierten Versuch haupts\u00e4chlich die durch Hydrolysen zu gewinnenden Purinbasen erhielt und nicht diejenigen, welche durch die Autolyse gebildet werden.","page":348}],"identifier":"lit17991","issued":"1904","language":"de","pages":"343-348","startpages":"343","title":"\u00dcber die Guanase","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:24:38.952040+00:00"}