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{"created":"2022-01-31T13:37:21.172614+00:00","id":"lit17996","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salaskin, S.","role":"author"},{"name":"Kath. Kowalevsky","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 410-414","fulltext":[{"file":"p0410.txt","language":"de","ocr_de":"Das Schicksal des Glykokolls im Organismus des Hundes bei\nintraven\u00f6ser Einverleibung.\nVon\nS. S\u00fclaskiu und Katli. Kowalevskv.\n%\n'Au- ilriu |> 11 y si f < I .-< \u25a0 l, ** in. Lal.Hratoriiim \u00abk-r iii<*.rizinis.\u2018hi*n Undi.-uhule i'ur Frauen in\nSt. rvtersskurju\nii*'T Ue'Iak\u00dc'Mi zii{ri'j.Mii\u2018r\u00ab,ii am l\u00e4. Juli ltnii.)\nIn der Arbeit des \u00ab\u2018inen von uns, welche in Gemeinschaft mil Zaleski und HorodynskiM ver\u00f6ffentlicht worden ist. war gesagt worden, da\u00df wir beabsichtigen, weitere Untersuchungen \u00fcber die Entstehung und das Schicksal des Ammoniaks im Tierk\u00f6rper und \u00fcber das Verhalten der Leber zu diesem Prozesse vorzunehnven. Linen Tidl dieser Aufgabe zu losen, haben Kalb. Kowalevsky und M. Markewiez \u00fcbernommen; ihre Arbeit liai lasl ihr Lnd(* erreicht. da jedoch M. Markewiez aus \u00e4u\u00dferen Gr\u00fcnden zu Ende des vorigen \u2022labres die Arbeit zeitweilig' einstellen mu\u00dfte, so kann sie gegenw\u00e4rtig noch nicht ver\u00f6llenllieht werden, weshaib wir beschlossen haben, liirs erste \u00fcber die Ergebnisse unserer mit Glykokoll angestellten Versuche zu berichten, umsomehr als sie die Ergebnisse, zu denen Stolle2) in seiner Arbeit gelangt ist, in gewissem Ma\u00dfe erg\u00e4nzen.\nDas Schicksal des Glykokfills interessierte uns namentlich aus folgenden Gr\u00fcnden: Sjjjjultzen. umt Nencki,?) ebenso wie auch SalkowskiL haben naehgewiesen, da\u00df das Munden gel\u00fclterle tdykokoll im Harn als llarnstolt ausgesehieden wird: weiter ersieht man aus den Untersuchungen von Salaskin.b\n\u2018i hii-M* /.ritsrtirift, IM. XXXV. S. gilt.\n*) HoliioMstfi s Hoitr\u00e4gt\u00bb, IM. \u00f4, S. 15. l!cr. (1. (I. \u00bb Iirin. (irsellseli., IM. 2. S. 5X0.\n\u2019 I>!\u00bb*>\u00bb\u25a0 ZMtsrhrilt, IM. |\\'. S. 55 unit 110.\n0 Diese Zcitsrlu in. IM. XXV. S. 12S.","page":410},{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"I>as Schicksal des Glykokolls im Organismus des Hundes. 411\n.lall die Leber die F\u00e4higkeit besitzt, das Glykokoll in Hamstoi\u00ef oder einen diesem nahestehenden K\u00f6rper1) umzuwandeln, und aus Versuchen desselben Autors2) ist bekannt, da\u00df das (ilykokoll bei Hunden mit Eekscher Fistel bei innerlicher Eingabe die Entwickelung der charakteristischen Vergiftungserscheinungen infolge von Ammoniakanh\u00e4ufung im Blute hervor-rult. Schlie\u00dflich hat Hofmeister*) nachgewiesen, da\u00df durch Oxydationssynthese aus Glykokoll in Gegenwart von Ammoniak Harnstoll\u2019 entstehen kann. Es fragt sich nun, wie diese Umwandlung von Glykokoll in Harnstoff sich im Organismus abspielt: findet sie infolge von oxydativer Synthese im Sinne Hofmeisters statt, oder mu\u00df sich'das Glykokoll erst unter Ammoniakentwickelung zersetzen und dann erst durch Anhydrierung von kohlensaurem, resp. \u25a0karbaminsaurem Ammoniak in Harnstoff umwandeln V Man kann nat\u00fcrlich auch annehmen, da\u00df das durch Glvkokollzersetzung gebildete Ammoniak mit irgend einer stickstofffreien Substanz, ebenfalls durch oxydative Synthese (siehe Hofmeister I. c.), Harnstoff bildet. Unsere Versuche sollten eben diese Frage entscheiden, da sie allein aber nicht dazu gen\u00fcgen, so untersuchen wir gegenw\u00e4rtig die Produkte welche bei Oxydation von Phenylglycin au\u00dferhalb des Organismus entstehen, und studieren sein Schicksal bei Durchblutung der ausgeschnittenen Leber, sowie das Schicksal der Oxanvl-s\u00e4ure bei F\u00fctterung von Hunden und bei Durchblutung der Leber. Die Idee, zum Zwecke der L\u00f6sung dieser Frage sich \u00ables substituierten Harnstoffs zu bedienen, geh\u00f6rt Nencki und Schnitzen1) an, jedoch haben sowohl ihre Versuche, als auch di\u00ab Versuche von Rosenfeld5) gezeigt, da\u00df das Phenylglycin liir liere giltig ist, und deshalb suchen wir, indem wir an der Idee festhalten, sie in anderer Weise zu verwirklichen.\nWir gehen nun zu unseren Versuchen mit intraven\u00f6ser Einverleibung von Glykokoll an Hunden \u00fcber. Die Tiere*:wurden\n*) Loewi. Diese Zeitschrift, IM. XXV. S. 511.\n2 Diese Zeitschrift, IM. XXV. S. 419.\n3i Arch. f. exp. Path. u. Pharmak., IM. 37. S. Pit;. 4) 1. c.\n5i Hofmeisters Beitr\u00e4ge', IM. 4. S. 379. Hoppe-ScylcrV Zdt>. hriit f. |.liybid. Ch-mio. XL11.\nT,","page":411},{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"412\nS. Salaskin und Kat h. Kowalevskv.\nmil Morphium narkotisiert: Hic\u00bb L\u00f6sung wurde ganz allm\u00e4lilich und abwechselnd aus zwei B\u00fcretten in die Venen gebracht, codait die Injektion ohne rnterbrechung und gleichm\u00e4\u00dfig statt-t'and. Das (ilykokoll bestimmten wir im Blut und im Harne nach der Methode von Fischer,1) die sp\u00e4ter -auch- von Abderhalden und Bergei 1*) angewandt wurde: wir bedienten uns hierbei des \u00df-Naphlalinsiilfochlorids, welches wir aus \u00df-naph-talinsultbsaurem Natron und Bhosphorpentachlorid darstellten. Das Ammoniak wurde nach der Methode von Nencki und Zaleski bestimmt.\nVersuch S.\n20. V. 100\u00bb.\n(lewicht des Hundes 22,\u00bb5 kg. Vor denn Versuche 24-st findige Hungerperiode*. Vor dem Versuch wurde der Harn mit dem Katheter entleert. Hs wurden 4)10 ccm L\u00f6sung mit einem (iehall von 14.3 g (ilykokoll = 3,2 NH3 im Laufe von 13 Mi-nuten injiziert: in einer Minute wurden also auf 1 kg Gewicht des Tieres 14.10 mg Glykokoll = 3,3 mg NH3 einverleibt.\nIn 100 g.\n\tBlut\tLeber\tMuske-ln\t(Jehirn\tDarm- schleimliaut\n\txti3 t;\tXII., II\tNll3\t\t\u25a0Nil, f\n\tmir mir\tui*:\tmir\tmir\t\tm>r\tmir\nVor de*r Injektion\tio.o\t1 _\t_\t_____\ti j\nSetfeerl nach \u00ab 1 e\u2022 r Injrktiein . .\t1 \u00f6S\ti- i. __\t\t\t\u2014\t\u2022 1 \u2022 _ i _\n1 Stunde* nach de*r Injekliein .\to.:m |i;,s . i. \u25a0\"\t: \u25a0 ! ff ci\u2019\u00bba \u2022jn.oi;\u201c'\"\u2019 WAV\tir\u00bb.si\t17,2H\tIT.ot 30.54 1 i\nVi Itrr. (1. d. flu*iii. (Jescllscli., IM. H\u00f4. S. :\u00bb770.\n- Diese1 Zt\u2018ilselirit'1. IM. XXXIX. S. 0 u. 051. s Nach Sr Im\".int<o t T-Hraunst <\u2022 i n bestimmt.\n4! Xarh M\u00f6nier-l'olin bestimmt. Die* Differenz bei der XH:t-IMstiiiiiiumg m de*r Dai insrblriinliaut beweist, da\u00df sich bie*r au\u00dfer llarn-steelT io ul i t>m andeuvr K\u00f6rper vortindet. welcher bei Hestimmunge*n nach Morue* r-Toi i n kennen Nt 1. abspalte-t. I\u2019berliaupl ist die* Methodik der Hai nst.\u2022\u25a0l!'l<.*>!miinuiiLr e in\u00bb* sedir maiKmlhafte*.","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"Das Schicksal des Glykokolls im Organismus des Hundes. 115\nVersuch lt>. 2. XI. 1008.\nGewicht des Hundes 17,25 kg1. Vor dem Versuche 24-\nstiindige Hungerperiode. Kurz vor der Injektion wurde das Tier\nkatheterisiert. Injiziert wurden 440 ccm L\u00f6sung mit einem Gehalt\nvon 17,H g Glykokoll = 4,0 g NII3 im Lauft* von 20 Minuten.\nIn der Minute wurde also auf 1 kg Gewicht des Tieres 552 mg\n*\nGlykokoll \u2014 8,1 mg NH3 einverleibt. 100 g Glut enthielten voider Injektion 0,51 mg NH3, sofort nach der Injektion 1,10 mg, eine Stunde nach der Injektion 1,15 mg. Im Laufe des Versuches wurde der Harn mehrmals mit dem Katheter entleert.\nHarnanalvse (Ueaktion alkalisch).\n\t\tGesamt-N\t' Ni XII.,i X\tx(r) N .\t. H\t\u00df-Xajthlahn- sulfdglycin\n40 Minuten nach Beginn der Injektion\t.. \" >; \u2022 \u00f6f) ccm\t0,2788\t3.3% .. - .-o . \u2022'\t| 1 20,110/0\t2.0708 g\n00 Minuten nach Beginn \u00ab1er Injektion\tf>3 \u00bb\t0.20811 1\t\u25a0 5.7\u00b0 0\t\u2022 ,20.47\"\ti.i:i7(; -\nl Slil. 20 Min. nach Beginn der Injektion\t\u25a0H \u2022\t0.2000 . \u25a0\t8 \u00fc/i\u00bb ' ' \u25a0: 1 . : \u2022 \u2022- ;;\t\u25a0 . \u00bb \u00bb.\t(I.\u00d6OOO -\nWas das Vorhandensein von Glykokoll in Hlul, Leber, Muskeln, Nieren und Darmschleimhaut anbetritl't, so ergaben die diesbez\u00fcglichen Hestimmungen ein negat ives Hesullal, w\u00e4hrend das Glykokoll in Kontmllversuehen, wo es in-'geringen Mengen (0,25\u2014:0,5 g) dem Hinte, und den Organen hinzugelugt wurde, nach der Methode von K. Fischer sehr leicht entdeckt werden konnte.\nDie angef\u00fchrten Versuche berechtigen zu folgenden Schlub-folgern ngen :\n1.\tLimnalige Injektion von bedeutenden Glykokollmengen ins Hint bedingt erh\u00f6hten NII3-Gehalt dieses letzteren.\n2.\tDas Hint entledigt sich des Glykokolls sehr rasch, indem es dasselbe teilweise tzum geringeren Teile) mit dem Itarne ausscheidel, teilweise aber den Geweben abgibt.\n5. Die Tatsache, dal\u00bb Glykokoll unter den Versin hsbeding-ungen in den Geweben nicht ausfindig zu machen\u2019 ist, killt","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"1 \u2018\t^ *alasl(ln u. Kath. Kowalevsky, Glykok,,ll des Hundes.\nvermuten. dal! es dort Kmw andlungen erfahrt; am n\u00e4chsten\n\"r ,\";liailli,7 dali es unter NH,-Kntwiekelung zersetzt wird, worauf die XIl3-Anh\u00e4ufung im lilute, sowie KalaskinsM \\ersu.-h mit (dykokollf\u00dctterung von Hunden mit Keksoher\nHfH. ll\"\"l,'\"teL l'\"' Lmwandlung des einverleibten Glvkokolls jo i nl.dls des gl\u00fchten leiles desselben, in HarnstolV findet also augenscheinlich in der Weise stall, dal! sieh ans ihm zuerst kohlensmires, resp. karbaminsaures Ammoniak entwickelt.\n\\ielleiehl wird es gelingen, diese Krage in unseren Versuchen mit l\u2019henylglyein und Oxanyls\u00e4ure mit grblierer Kxakt-\nlifit zu ml.sei leiden.","page":414}],"identifier":"lit17996","issued":"1904","language":"de","pages":"410-414","startpages":"410","title":"Das Schicksal des Glycocolls im Organismus des Hundes bei intraven\u00f6ser Einverleibung","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:37:21.172620+00:00"}