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{"created":"2022-01-31T13:37:08.228322+00:00","id":"lit18001","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Herter, C. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 493-501","fulltext":[{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Anwendung reduzierbarer Farbstoffe beim Studium der\nVerteilung von Giften und ihrer Wirkungen auf die Zellt\u00e4tigkeit.\n%\nVon\n('. A. Harter.\nI \u2019rule.-.\u2022o\u00bbi\u2019 <I\u2022 \u2022 r I \u2018Imriiukoli.i/if. ( '.<>liinil>ia I \"niv-T^ity Nfw-York\nilvm |\u00abhurniako!()\u2018'i'i*Inn Institut .1er Univ-\u00bb*r>it:it Marburg.)\nD'-r Kfilaktiun /.u^i*^aii^.-a am Ml Juli\nUie von Ehrlich in seiner nitersuchung \u00fcber das Sauer-.^tolTbedurfiiis dos Organismus mai eingof\u00fchrlo farl><\u00bbuaiialytische Methode ist in der Physiologie und der Pharmakologie* bisher nur wenig in Anwendung gekommen: in der \u00dcberzeugung aber, dali solda4 intravilale F\u00e4rbungen heim Studium pathologischer Verh\u00e4ltnisse sich vielleicht sehr dienlich erweisen w\u00fcrden, habe a h sie schon vor zwei Jahren bei meinen Untersuchungen \u00dcber die Admialinglykosurie angewandt, zun\u00e4chst freilich ohne eindeutigen Erfolg. leb fand nun vor kurzem, dank dein freundlichen Entgegenkommen der Herren Prof. Ehrlich und l'rof. Haus Meyer, Gelegenheit, diese Studien wieder aufzunehmen. und will in der vorliegenden Notiz einige f\u00e4rben -analytische Beobachtungen milteilen, die ich bei Vergiflungen mit (\u2018inigen narkotischen Gilten,, mit Kohlenoxyd und mit Adrenalin, sowie bei der Abk\u00fchlung gemacht habe, und die mir die Bedeutung der Methode zu erweisen scheinen.\nWegen seiner geringen Giltigkeit und der Leichtigkeit, mit der es zu einer Lenktibase reduziert wird, ist zu derartigen \\ ersuchen das Methylenblau ganz besonders geeignet. Wird dieser larbstoll einem Tiere in eine Vene injiziert, so zeigt die Untersuchung im Leben oder sofort nach dem T\u00f6di\u00bb viele Gewebe, entsprechend ihrer reduzierenden Kraft, ganz oder nahezu ganz ungef\u00e4rbt \u2014 andere dagegen stark gebl\u00e4ut : das erhaltene Bild ist aber, wie vorausgeschickt werden mag, im-","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"C. A. H\u00bb Iter.\n\u00bb\u2018\u2666I\ngemein wechselnd und abh\u00e4ngig von einer Keihe von Kaktmen. '\u2022vi<* Gr\u00f6\u00dfe mo 1 Spezies des Tieres. Menge der ein;\u00bb-.\u2022f\u00fchrten Snli.-tiitiz, Sladiinn der Infusion und insbesondere auch der Zeit zwischen Infusion und I ntersiiehong dor Organe. Wenn \u2019nan indes Tiere von gleicher Art und Gr\u00f6\u00dfe mit Mcthvlonblau iieliandelt und unter' ganz \u00e4hnlichen Bedingungen untersucht, hi sind die Kesultate nahezu \u00fcbereinstimmend.\nIn den vorliegenden Kntersuehiingen wurden in der Kegel die folgenden Bedingungen eingehalten: Kaninchen von IfXM) les Ist)0 g erhielten iO\u201450 eem einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung die\tMethylenblau und O.K\"/,, NaGI enthielt, in die Vena\njugularis, und zwar so, dal\u00bb in 1 Min. etwa 2 eem einllossen.\nI nter diesen Kmst\u00e4nden tritt schon, wenn 2\u00f6 IM eem ein-getlossen sind, etwas Klau tun Mund und Nase auf. und auch da* freigelegte Hals- und Kruslmuskulatur zeigt sieh gt linhi\u00e4ulieh gef\u00e4rbt; diese Muskeltarhung nimmt noch zu und i.-l gegen Knde der Infusion sehr deutlich. Wird nun \u00f6 Minuten sp\u00e4ter das fier gel\u00f6tet, so zeigen die Muskeln weniger Karbe, die Lungen Lind ganz ungef\u00e4rbt, das Herz aber, besonders das rechte Herz, bl\u00e4ulich. Die Leber hat ihre gew\u00f6hnliche Karbe oder erscheint etwas dunkler als normal, die Galle ist gr\u00fcn und enth\u00e4lt, wie die l'nlersiichung ergibt, reduzierte und unreduzierte Karb-subslanz: das Kankreas ist leicht blau gef\u00e4rbt mul wird betr\u00e4chtlich dunkler an der Luft. Die Niere ist ziemlich dunkel gef\u00e4rbt und dunkelt an der Luft nach. Der I rin ist leicht -r\u00fcnlichblau get\u00e4rbl. Die Nebennieren sind gew\u00f6hnlich farblos, au! der Schnittfl\u00e4che f\u00e4rbt sich die Kindensehicht blau, das Mark bleibt fast ungef\u00e4rbt : das Gehirn ist ganz oiler doch ann\u00e4hernd farblos, aber ein Gehalt an Leukobase gibt sich durch eine leichte Ki\u00fcuung der grauen Substanz an der Luft zu erkennen. L\u00e4\u00dft man das Tier verbluten, so ist die Farla\u00bb der Organe wohl etwas.bleicher als sonst: das Blutserum entladt etwas Karbbase und an der Luft sich oxydierende Leukobase. Ganz \u00e4hnliche Bilder erh\u00e4lt man in entsprechenden Versuchen an Katzen und Hunden.\nW endet man die doppelte oder dreifache Menge Methylenblau bei gleicher Injektionszeit an, so sind die Erscheinungen","page":494},{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"I U r dir Anwendung reduzierbnrer K.iib>\u00ee<\u00bbI\u00cf\u00ab- etc.\n\u00bbU5\n\"<*ln anders, und cs ist besonders aullallend, dab dann die -ra,i<\u201c Hirnrinde an der Luft lief blau wird, und dal) die Langerhansschen Inseln im Pankreas lief gef\u00e4rbt sind im liegensalz zu dem \u00fcbrigen Dr\u00fcsengewebe, das zwar'deutlich, aber viel schw\u00e4cher gef\u00e4rbt ist.1) Ks zeigte sieb indes, da\u00df die gr\u00f6\u00dferen Mengen Methylenblau die Hesonderhcilen. die bei der Anwendung von (litten auftraten, nicht so deutlieb hervortreten lie\u00dfen, daher es vorteilhafter war. mit kleinen Mengen Methylenblau zu arbeiten, wie ich es oben angegeben habe.\nImmer geht, sogar bei kleinen Infusionsmengen.- eine gewisse Quantit\u00e4t der Substanz in den Intestinaltraklus, besonders in den Magen, dessen Inhalt stets etwas blaugr\u00fcn gef\u00e4rbt ist.\nAus den Irischen Organen, aus (ieliirn, Nieren, Leber, '\u2022'em Verdauungstraktus und seinem Inhalt, wie'endlich aus dem Illutserum, l\u00e4\u00dft sieh eine geringe Menge des Farbstoffs durch w\u00e4sserige Extraktion wieder gewinnen, wobei die \u2019.Umwandlung der in den Organen enthaltenen Leukobase in die Farhbase durch Anwendung von Oxydationsmitteln (11,0,, K.,S.,o.) selbstverst\u00e4ndlich beschleunigt wird. Indes hat es sieh ergeben, da\u00df auf diese Weise immer nur ein Teil des Farbstoffs gewonnen wird: ein viel gr\u00f6\u00dferer linde! sich \u2014 namentlich in Leber und Lalle als eine farblose1 mit Wasser extrahierbare, sieh aber weder spontan an der Luft, noch durch Kochen unter Zusatz der angef\u00fchrten Oxydationsmittel blau-' l\u00e4rbende Modifikation, die dagegen durch Behandeln mit HCl leicht wieder in die sieb rasch an der Luft bl\u00e4uende Loukb-base regeneriert wird. Kleine Mengen dieser Substanz fand k Ii auch in den Muskeln und mitunter auch in der Niere, dagegen nicht in der Lunge. L\u00e4\u00dft man die zerst\u00fcckelte, normal schokoladebraun gef\u00e4rbte Leber eines infundierten Tieres Ohmden an der Luft liegen, so erfolgt kein merklicher Farben Wechsel ; bei l\u00e4ngerer Einwirkung der F\u00e4ulnis und Zersetzung aber beginnt sieb die Masse\u00bb biau zu f\u00e4rben : die Leuko-basc wird offenbar regeneriert und oxydiert.\nLs bandelt sich also allem Anschein nach um ein ungemein rasch \u2014 haupts\u00e4chlich oder allein in der Leber -\u2022*- ent-\n\u2018i bios ist schon von Ehrlich bemerkt worden.\nTS Zeitschrift f. physiol. Ch<-mic. XUI.\t\u2022 HH","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"stellendes 1 m Wandlungsprodukt, vielleicht (\u00bbine gepaarte\nVerbindung des Leukomethylenblaus; nach einer Mitteilung von\nKhrlh-h existiert eine Aeetvlvorbindung des Uoukomethvlen-\n* \u00bb \u00ab\nblans. die ungespalten nicht \u00bbzu Methylenblau oxydiert werden kann : ich vermute, dal\u00bb hier eine analoge Verbindung vorliegt, und holle bald n\u00e4heres dar\u00fcber mitteil.cn zu k\u00f6nnen. Hs ist \u00fcbrigens lange bekannt, dull der Urin von Menschen, die mit Methylenblau behandelt worden sind, sieh durch Kochen mit S\u00e4ur; infensiver blau f\u00e4rbt, und vor kurzem hat Brauer die gleiche Beobachtung auch in bezug auf den \u00dcbergang des Methylenblaus in die (lulle gemacht-: es scheint aber \u00fcbersehen worden zu sein, dal\u00bb hierbei nicht einfach die Leukobase, welche bekanntlich sowohl in alkalischer wie in sanier L\u00f6sung leicht oxydabe! ist. sondern ein bisher noch unbekanntes,' im Organismus entstandenes l\u2019 in Wandlungsprodukt ausgeschieden wird In allen Vergiftungsversuchen wurde stets einem normalen Koiilrolitier gleicher Br\u00fclle und unter \u00fcbrigens ganz gleichen Versuchsbedingungen Methylenblau infundiert und der Sektionsbefund in gleicher Weise erhoben: ohne Hinhaltung diesci Vorsicht kann man leicht aulfallonde Unterschiede zwischen den Befunden am vergifteten und am normalen Tier sehen, die mit der Vergiftung selbst gar nichts zu tun haben.\nVergiftung mit narkotischen Stoffen der Fettreihe.\nFiel mit \u00c4ther oiler mit Chloroform narkotisierten Tieren, und zwar Kaninchen, Katzen und Hunden, wurde Methylenblau inlimdicrl, die Tiere dann entweder durch das Narkoticum selbst oder durch Verbluten' gel\u00f6tet. Bei Kaninchen und Katzen zeigten sich sehr sinnf\u00e4llige Unterschiede gegen\u00fcber den Kontroilticren. weniger deutlich bei Hunden. Das folgende Kxperiment gibt ein Ivpis'ches Beispiel:\nHim* Katze von 2200 g wurde tracheotomiert und mit einem Me versehen Atmungsapparal verbunden unter Hin-schallung einer Alherllasche. Nach tiefer Athefisierung winde die Carotis mit dein I Ig-Manometer verbunden : Blutdruck loo nun. Sp\u00e4ter sank der Blutdruck auf ca. 70 nun und die gr\u00f6r.eienDulsschwankungcn heben aufeineHrschlaffungderCef\u00e4\u00f6","page":496},{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"n>t\u2018r il io Anwendung reiluziorbaror Farbstoff\u00ab? etc. \u00bb !)7\nschlichen. Nach bereits \u00bb.\"> Minuten lang unterhaltener tiel\u00f6r Narkose wurde, ohne sie zu unterbrechen, 0,0'Wige Mcthylen-l>laiib'\u00bbs'injv. I coni in 1 Minute, injiziert: nachdem tf) ccm ein-gcluufcn waren, starb das Tier pl\u00f6tzlich unter llerzl\u00fchmung, hie Kontrollkatze wog 2HH) g und wurde durch Stich ins Herz get\u00f6tet : beide Tiere wurden gleich nach dem Tode, ge-dil'net. Die folgende ('hersicht gibt die llaiiptresultate:\nNormale Katze.\t|\t\u00c4therkaize.\nLeber: normal braun, reich-\nliche gr\u00fcne, melhylenblau-iige (lalle.\nPankreas: deutlich blau, an der Luit sich tiefer f\u00e4rbend. Nieren rinde: gr\u00fcnlich .blau. Mark : fiel blau an der Luft : wenig gr\u00fcner I rin. Nebennieren: Kinde wird allm\u00e4hlich schwach blau, Mark auch ein wenig, i'chirn: sehr geringe Spuren von Klau, auch beim Liegen an der Luft.\nLeber: deullirh gr\u00fcn, sehr sp\u00e4rliche hellgelbe (lalle: ( laliensekretinu anscheinend gehemmt.\nPankreas: bleich gr\u00fcnlich, an der Luft nachdunkelnd. Nieren ri nde:dunklcralsheim Kontrolltier, viel gr\u00fcnblauer Kriii.\nNebennieren: Kinde wird allm\u00e4hlich blau, Mark tiefblau.\nLehirn: deutliche Kl\u00e4uimgdcr Kinde, des Kleinhirns etc., rasch an der Luft eint retend.\nObwohl in diesem Versuch wegen des pl\u00f6tzlichen Todes weniger Methylenblau injiziert worden war, als in den meisten andern, so gibt er doch ein Kild der .charakteristischen Merkmale. die sich in last allen Atherexperimenlcn zeigten: das Auffallendste davon ist das Fehlen des Methylenblaus- in der < lalle und die Anh\u00e4ufung des Farbstolls in der Leber, was an mne Hemmung der (lailensekrclion denken l\u00e4lit. Mit dieser Kelenlion des Farbstolles h\u00e4ngt es vielleicht zusammen, dali das Hints (\u2018rum - namentlich bei langanhaltender Narkose mehr Klau enth\u00e4lt als das der Konirolltiere, und dal\u00bb infolge-<I\u00bb\tauch andere* Organe, wiellehirn und Nebennieren, sieh\nO\u00fcrker lingicren. Doch ist es nicht' ausgeschlossen, dab dabei andere Faktoren, wie abnorm geminderte Keduklions-","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"f.. A. H\u00ab*r((*i*.\n\u00bbPS\nkraft der betreffenden Organe. mil wirken. I regelm\u00e4llig schw\u00e4chere K\u00fcrlmii\u00ab* des Bankreas hei dem narkotisierten Tier bleibt einstweilen \u00bbran/, unerkl\u00e4rt.\nhie wenig zahlreichem Versuche. die ich mit Ghloro-formnarkose gemacht habe, gaben im siaiiz(\u2018n dieselben I\u00eee-sullalc wie die mit \u00c4ther. Auch C.hloralnarkose wirkt \u00e4hnlich: doch fand sich dabei nicht die f\u00fcr jene charakteristische, wie mir scheint, auch praktisch nicht unwichtige Ver\u00e4nderung der Leberlimktion.\nAuch mit Snlfonal und mit Di\u00e4thylsulfon. einem in W assel- sehr leicht l\u00f6slichen, kaum narkotisch wirkenden Sullbn. habe ich einige wenige Versuche \u00e4ugest eilt, aus denen sich ergab, dab di\u00ab* vergiftete Leber meist erhebliche Mengen von Methylenblau enth\u00e4lt, sowohl nach Sullbnal- wie nach Di\u00e4thvlsullbn-vergiftuug: doch kamen auch Ausnahmen vor. Ich beabsichtige, die Sulfonvergillung. noch weiter zu verfolgen.\nVergiftung mit Blaus\u00e4ure.\nDurch (iepperts ausgezeichnete Arbeit \u00fcber den Gas-wechsel im Organismus bei lir.N-Vergift.ung ist c.- sicher-gestellt. dal! da.bei \u00ablie Gewebe die F\u00e4higkeit v<vrloren haben; aus dem Blut Sauerstoff aufzunehmen. Fs schien mir von Interesse, diese Herabsetzung der Keduktionskraft der (iewebe auch mit der Melhylenblaumclhodo zu pr\u00fcfen und direkl si\u00abht-bar zu machen.\nGerade in bezug auf diesen Funkt aber waren meine Besultate bei verschiedenen mit wechselnden Mengen IIGN angoslelllen VergiflungtMi so schwankend, dal! sie zu bestimmten Schl\u00fcssen nicht berechtigen konnten. Dagegen kam eine Fr-scheinungganz konstant in hint Doppel versuchen zur Beobachtung, n\u00e4mlich, dal! das vergiftete Gehim allemal sich viel weniger blau an der Lull f\u00e4rbte, wie das unvergiftete, und dal! auch aus dem vergifteten Hirn mit verd\u00fcnntem salzs\u00e4urehaitigen Alkohol viel weniger Farbstolf sich extrahieren lieh als aus dem normalen. Dies merkw\u00fcrdige Resultat, das im Gegensatz zu den Krgehnissen Ihm der Athernarkose steht. bin ich geneigt, auf eine verminderte Bindungsf\u00e4higkeit der Gerebralzellen f\u00fcr","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"I brr ilir Anwendung rrtluzirrbaivr larUlot\u00efu , t<.\ni\u2018W\ndits Methylenblau zuriiekzuf\u00fchren; da das Mut der tiol' mit HCX verjjfil'tfdon Tiere ^ewolinlicli mehr Methylenblau enth\u00fcll, als dits der unvergilteten Kontrolliere, so erseheint dit* l-ntahi*-keil d(*s ( lehirns, Methylenblau aufzunclimen, noch beine.rken.s-worUf. Kim* gen\u00fcgende Krkliirung kann daf\u00fcr nodi nicht gegeben werden; m\u00f6glicherweise handelt cs sieb um einen analogen iTozel), wie die Hemmung der Snuersloflaulualime. .ledenlalls -y'heint mir die Tatsache daran! hinziideiiten. dal) bei der Hlaiis\u00e4iirevergiftimg das Zentralnervensystem tiefer >\u00bbe-sch\u00e4digt wird a Is andere Teile des Organismus.\nVergiftung mil Leuchtgas.\nLei den mil Leuchtgas vergifteten Kaninchen w\u00fcrde bemerkt. dal\u00bb die (.lalle gelblich war und wenig Methylenblau \"der Lcukohase enthielt, gerade so wie bei langdauernder Allier-narkusc, hie interessanteste Krschcinung aber holen die willk\u00fcrlichen Muskeln, namcnllieb dit* Hals- und llruslmuskeln. Ls i-{ schon erw\u00e4lml worden, dal\u00bb, wenn einem Kaninchen von minierem Lewichl \u2019J.)\u2014.\u00bb0 ecm einer 0..*1.5 Knigen Methylenblau-l\"snng eiugegossen werden, die I Vktoralmuskeln eine blaue Karbe amielimen. Ahnet das Tier jetzt Leuchtgas ein,\" so blalll \u00ab1er gr\u00fcnblaue Ion der Muskeln bald ab und in wenigen Minuten erhalten die Muskeln ihre normale rblliehe Karbe* zur\u00fcck. W ird jetzt kein Leuchtgas mehr zugef\u00fchrl, so f\u00e4rben sie sieb allm\u00e4hlich wieder gr\u00fcnblau.'wie vorher: die erneute Zufuhr von Leuchtgas i\u00e4bl nun wiederum die normale role Karbe hervor-treleii und dieses Spiel des Karbenweelisel's im Muskel kann so wiederholt hervnrgerufcn werden. Kbenso wie an den llrust-inuskelit kann derselbe Wechsel auch im linken Ventrikel, wenn auch weniger deutlich, beobachtet werden, umb auch die Kcher zeigt den tarbeiiumsehlag, aber weniger ausgesprochen als die Muskeln.\nHie Versuche lehren, dal! eine auch nur m\u00e4bige und keineswegs t\u00f6dliche Verminderung des Sauerstolfgohalts im \u00dclut die genannten Organe augenblicklich zwingt, ihr intensives Suuer-stullheiliuinis durch Hednktiun des Melhvlenblaus zu decken-","page":499},{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"A. Harter.\nr>< \u00ab \u00bb\nes ht offenbar derselbe V<\u00abrgang. d(\u2018ii Fhrlich bereits bei l>lut-sperre odor als postmortale Reduktion dor Gewebe in seinen Versuchen mil Indophcnol beschrieben liai, dor sich aber unter Anwendung dor ( Voisinung in liesnnders auff\u00e4lliger Weise Immd\u00bbstellt\u00ab\u00bbII l\u00e4\u00dft.\nDi<* Wirkung \u00ables Adrenalins.\nhm zu bestimmen. wie <h<* Verteilung des M\u00ab*thylenblaus \u00ablurch Au\u00ablerungcn <l\u00ab*s Rlulkroislaufs beeinilubt wird, niaciil\u00ab* id I \u00ab *ii lige I \u00bb\u00ab*\u00ab >ha\u00ab*lit uugoii an Kanin\u00ab-lion, denen ich eine Adrenalin-l\u00fcsuug 1 : iniMHM\u00bb kontinuierlich in cine .lugularvcnc endlichen heb. uii'l zwar su. \u00ablall \u00ab1er lilutdruck auf einer H\u00f6he von e!w;i .\u2018in nun llg \u00fcber \u00ablern normalen Anfangsdruek gehallcn wurde.\n(ileichz<*ilig mil d\u00ab*r. Adrenalininl\u2019usion Holl in di<* amlere .lugular-v\u00ab iio \u00ab\u2018ine Mcthylcnhlunl\u00f6sung. Hemerkonswert 1 \u00bboi diesen Vor-suelien war es. \u00abjall di\u00ab* Nieren entweder gar niehi g\u00ab -f\u00e4rbt waren o\u00abl\u00ab*r \u00abl\u00ab\u00bb\u00ab*li nur sehr kleine .Mengen Melhvieiihiau enl-hiell\u00ab*n. hieser Krfolg ist nicht \u00fcberraschend im llinh\u00fcck aut die bekannte Wirkung des Adrenalins auf die Xierengelab\u00e9 : merkw\u00fcrdig alkm* ist es, \u00ablall \u00ablie Nebenn ieren M\u00ab\u2018lhvl\u00ab*nhlau in crhebli\u00ab*h gr\u00f6llerer Menge aufwiesen als die der Kontroll-tiere. hiese Tal sache stimmt mit der licoh;i<*htung \u00fcherem. \u00ablie mir auch in andern V\u00abTsuch\u00ab*n auHiel. dal\u00bb die Xehen-nier\u00ab*n meistens tiel gef\u00e4rbt gefunden werden, wenn die Nieren nicht I rin ausgoschieden haben und selber nur leicht gef\u00e4rbt sind, und umgekehrt ganz farblos erscheinen, wenn \u00ablie Nieren tief blau sind und gut scz<*rnierl haben.\nhas (ichim wurde bei den Adrenalin!ieren blauer g\u00ab*-funden, als man nach der Menge des cingef\u00fchrton Farbstoffs h\u00e4tte vermuten sollen: es ist ni\u00ab*ht unwahrscheinlich, \u00ablall als Folg\u00ab* der arteriellen Konstriktion in den \u00fcbrigen (ief\u00e4llgebielen des grollen Kreislaufs die intensivere Durchblutung \u00abl(*s tichirns ihm relativ viel Farbstoff und auberdem (*ine so reichiiehe Sauerst iilfzufuhr brachte, \u00ablab \u00abli\u00ab* s\u00ab*nst starke Itcluklion \u00ab los Methylenblaus aufgehob<*n odei* sehr vermindert winde: \u00ablas w\u00e4ren also gera\u00able die umgekehrten Verh\u00e4ltnisse. wie 1 km \u00ab1<*ii Nieren.","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"Hu*r die Anwendung reiiu/.iei haivr I'arbst.illV etc.\n501\nHie \\\\ irkiing dor Temporal urerniedrigung.\nDie Wirkung dor Abk\u00fchlung auf die reduzierende Kraft dor (iewcbo ist sehr augenf\u00e4llig: wenn ein Kaninchen mit einem Kaltwassorumschlag ahgok\u00fchlt wird, so dal! die Rektaltemporatur do\u2014(!. betr\u00e4gt, und dann eine Intusion von \u00f6n rem der ( >..>.\u00bb \" h igen Methylenblaul\u00f6sung erh\u00e4lt. si > ersehe inen- seine ( trgano von denen eines aut normaler Temperatur gehaltenen Kontroll-tieres verschieden; und zwar treten die Lntersohicdo am st\u00e4rksten' hervor. wenn nach beendeter Infusion beide Tiere noch l\u00e4ngere Zeit 12 Stunden - unter Mcwahrung ihres Temperaturunterschiedes am Leben gelassen worden: bei dem Kontrollier tindel man dann Herz und Lungen von v\u00f6llig normalem Aussehen, die Muskeln ebenst) oder ganz leicht- gef\u00e4rbt, die Leber etwas dunkel, die Nieren leicht gebl\u00e4ut und die Hirnrinde ebenso oder ganz ungef\u00e4rbt: hei dem abgok\u00fchllen Tier dagegen sind Herz und Muskeln deutlich blau.'die Nieren tief-Irau und ebenso das (iehirn. Sp\u00e4ter tritt im (Jehirn, und den Muskeln Knif\u00e4rbung, postmortale Reduktion ein.\nDer Versuch zeigt sinnf\u00e4llig, wie der Chemismus doHJe-wehe von ihrer Temperatur, abh\u00e4ngig ist, und zwar besonders -'ark in den Muskeln und im (iehirn, w\u00e4hrend dagegen Lunge und Nebennieren keine sehr wesentliche l\u00eeeointr\u00e2ehligung erleiden, wenigstens soweit es sich aus dem Verhalten dieser Organe zum Mothvlenblau erschlie\u00dfen l\u00e4\u00dft.","page":501}],"identifier":"lit18001","issued":"1904","language":"de","pages":"493-501","startpages":"493","title":"\u00dcber die Anwendung reduzierbarer Farbstoffe beim Studium der Verteilung von Giften und ihrer Wirkung auf die Zellt\u00e4tigkeit","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:37:08.228327+00:00"}