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{"created":"2022-01-31T13:49:12.137648+00:00","id":"lit18004","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Wohlgemuth, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 519-523","fulltext":[{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Nucleoproteid der Leber.\nII. Mitteilung.\nVon\nJ. Wohlgemuth.\niAii- \u2022l>-m i'homisi lrn Lalmratorium <ivs Catlmlnin-i tmn Institut.-\u00ab zu Herrin. (Der Deduktion zHtro^an^cn um (i. August unit )\nHei der gro\u00dfen Holle, welche der Leber im Haushalt des K\u00f6rpers zul\u00e4llt, und bei den ausgedehnten und komplizierten chemischen Prozessen, die sich in ihr abspielen, sollte\u2019man annehmen, da\u00df das Nucleoproteid dieses Organes in allererster Linie das Interesse der Physiologen auf sich gelenkt h\u00e4tte, lud doch ist von ihm am allerwenigsten bekannt,' so wenig, da\u00df Cohnheim in der neuesten Auflage seines Huches, 'Chemie der Li wei\u00dfk\u00f6rper es nicht einmal besonders erw\u00e4hnt.\nIch habe nun vor Jahresfrist in der ersten Mitteilung* \u00bb \u00fcber die Natur den* in xlem Nucleoproteid enthaltenen Pentose (Xylose) berichtet. Der vorliegende Teil besch\u00e4ftigt sieb mildem (iebalt an Xanthink\u00f6rpern, und in einer demn\u00e4chst erscheinenden dritten Mitteilung sollen \u00fcber die Mono- uiaTDiamino-s\u00e4uren. ans denen sieh haupts\u00e4chlich das Leberproteid zusammen-setzt, n\u00e4here Angaben gemacht werden.\nZur Hesehalfimg des erforderlichen Materials wurde in ganz derselben Weise verfahren wie fr\u00fcher: M\u00f6glichst frische' Hiudeiieher wurde fein zerkleinert, mehrmals mit Wasser ausgekocht und aus s\u00e4mtlichen vereinigten Kxtrakten das Proteid mil tels Kssigs\u00e4iiro ausgef\u00e4llt. Durch l\u00e4ngeres Stehen unter absolutem Alkohol, der h\u00e4ufig gewechselt wurde, und uifler Atliei- wurde der Niederschlag von den etwa anhaftenden Spuren von Fett befreit und dann zur Peinigung in Natriumkarbonat\n\u25a0h Wohlgemuth. Di. st* Zeitschrift. IM. XXXVII. S. 17\u00d4. paoa\n1","page":519},{"file":"p0520.txt","language":"de","ocr_de":",\u201d>:*< I\n1. Woli 1 \u2018r(*niul h.\n-v!\u00f6-t und mit verd\u00fcnnter Kssrgs\u00e4uro \"Hallt. Danach zeigte <li<* Substanz Hncn Phosphor\"ehalt von L\\aV\\o. Ks wurde nun versm-bt, 'durch abermaliges L\u00f6sen in verd\u00fcnntem Xatrium-k;u Ix.n.it und K\u00f6llen mit wepi\" Essigs\u00e4ure den 1 *1k.-}.!i\u00abngobait vm steigern. Kr belru\" danach :>.n\u2018i,v\u201e. Weiteres Kortsetzen dieser .Manipulation war ohne Krfolg; derdehalt der Substanz an Phosphor beim\" nach der drillen Hehandlung mit Soda und Kssi\"s\u00e4ure :*\u00bb,<Ks wurde nun die ganze Menge auf zahlreiche kleine Portionen verteilt und zweimal hintereinander in derselben Weise behandelt, dann mehrere Wochen unier Alkohol und \u00c4ther \"chatten und schlie\u00dflich hei ea. !><>\" getrocknet. Itarnestelll wurden aul diese Weise. I 10 g Xueleoproieid : dazu waren all kg llinderleber erforderlich. sodal) nielit mmz :> \u25a0\n'\u201d7\n\"\u00ab\u2018\u00bb\u2022einigten Proteids einem Kilo Leber entsprachen. Kme Probe des Materials lieferte loi \"ende Analvsenwerle:\n0 :l-7 \u2022\t^\"l\u2019\"t;,,,/-\tlMml\u00f6s * Asel,\u00ab*1 o ;\u00ee2K\u00ee g asrhenvi.- Sri,stanz\n\u2022uiIm'h g co# und o.lii\u00f6ii <r ll.o\n<\u2019 im ;ts. Ii**(r\u00ab*i\u00ab*n Pr\u00e4paratI ~= 45.22%\n11\t*\t\u2014 5.72\" I\n\u00bb22s \u00bb Substanz o.iiuii \u2022: A?\ns<\u2018lie 11\t11.:51S (\u25a0 g Jiscliot\n\n-aI\u00aben iu.2 nui N in i ls\u00b0 u. T\u00f6ii mm X io, as'hH'jvmn I*r\u00e4-para.t i\no !\u2022* Marian;'\nm.\u00ab7\n^ --l-\tSubstanz\tlirlmlmi llamimsiill\u00e4f o.ot.'l\u00ee g ;\tS\t- (UM7 %\n\u00b0-*l\t*\t*\tl\u2019yio|ihospliat\t== (1.0241 >\t|*\t;j.0(\u00bb \",\nZur Darstellung der Xanthinhasen wurden \u00f6(i g ,{er Substanz nach Vorschrift von Kossop-\u2019r mit \u00e4Oi) cem-einei- 1 d.iren Sehwefels\u00e4urol\u00f6sun\" am K\u00fceklluhk\u00fchler 4 Stunden erhitzt. Die I l\u00fc\u00bbigkeil w urde noch heil, im I bersehuli mit pulverisiertem Parvl versetzt, vom llaryumsulfat abgesaugt, der R\u00fcckstand mehrmals mit heiliem Wasser ausgekocht und s\u00e4mtliche Killrate aut ein Volumen von ;>00 cem eingeengt. Nachdem der in L\u00f6sung gegangene Paryt durch Kohlens\u00e4ure entfernt war. wurde \u00abIle L\u00f6suii\", die durch Kinengen auf das Volumen von \u00d6'iiieem _r<l)ia< lit uni, mit Ammoniak im I herschul\u00bb versetzt und daun mit . anmmniakahseher Silberl\u00f6sung \"(\u2018f\u00e4llt. Die Menge des Silberniedcr.sehl.ages war recht betr\u00e4chtlich: er wurde von der\n1 Ioi So!iinVln*n gewogen.\n'*\u25a0 Kussel, tlies\u00ab* Zeitschrift. IM. VIII. S. |o:>. 1SS-\u00ce.","page":520},{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"Iber das Nucleoprnteid der Leber.\n521\nL\u00f6sung abfiltriert, mil destilliertem Wasser sorgf\u00e4ltig gewasr Len und dann bei W\u00e4isserbadtemperatur mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure so lange erw\u00e4rmt, bis vollst\u00e4ndige Rinset/aing erfolgt war. Nach Zusatz eines l berselmsses von Salzs\u00e4ure wurde vom C.hlnr-silber abfiltriert und der R\u00fcckstand mehrmals\u00bb mit hei\u00dfer, verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure ausgewaschen. Di\u00bb1 weitere Verarbeitung geschah nun nach dem sehr bequemen Verfahren von Kr\u00fcger und Salomon.1) Das gesamte Filtrat wurde zur Vertreibung \u00bb1er Salzs\u00e4ure auf dem Wasserbad unter best\u00e4ndigem Krsetzen der verdampften Fl\u00fcssigkeit durch Alkohol mehrmals znrTroekene eingodamplt. bis dei* R\u00fcckstand grobpulverig geworden war. dann mit Wasser bei \u00f6O\" digeriert. nach mehrst\u00fcndigem Stehen abliltriert. mit Wassel* und dann mit Alkohol und \u00c4ther gewaschen. Der R\u00fcckstand (\u25a0 Xanthinlraktion > i sollte das Xanthin, das Filtrat ( llvpoxanthinfraklion ) das (iuanin. Adeniii und IIV| \u00bboxantliin enthalten.\nZur Darstellung des Xanthins wurde der Diickstand in der mehrfachen Menge ;5,\u00df\u00b0,;\u00abiger Natronlauge heil) gel\u00f6st und - i Stunden stehen gelassen, ohne dal) dabei ein Niederschlag aulirat. Die alkalische L\u00f6sung wurde in ein vorher aufge7 kochles kaltes Demisch von 20 ccm konzentrierter Salpeters\u00e4ure und 20 ccm Wasser langsam eingetragen, wobei starke hrw\u00e4rmung eintrat, und schon nach einst\u00fcndigem Sichen hatte >ich salpetersaures Xanthin in nicht unbetr\u00e4chtlicher Menge nusgeschieden. Zur Reinigung wurde die Substanz in Ammoniak gclosi. zweimal mit Knochenkohle behandelt und dann die arnmoniaknlische L\u00f6sung verdampft. Der R\u00fcckstand war reines Xanthin; als solches charakterisiert wurde cs mittels der Ohlor-kalkprobe, \u00ab1er W\u2019ei de Ischen Reaktion und der Stickslotf-bostimmung. Die Ausbeute betrug 0,!\u00eeN.\u2018\u00ee|\no.oas.) g Substanz (bei l\u00e4O\u2019 getrocknet' verbrauchten nach Kjebtabl\n12.S rein , X.-ILSO\u00ab (W\u00ee.r.S\u2018V.. N berechnet f\u00fcr 0,11/).^ \u2014 JHJ.S u \u00bb \u00bb\nDie Mutterlauge des Xanthins enthielt nur noch Spuren von Stickstoff und konnte deshalb vernachl\u00e4ssigt werden.\n1 Kr\u00fcger und Salomon, these Zeitschrift, lid. XXVI. S. .'{.*><).\nI sits i\u00fc*.","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"J. Wo Illy fin U I h.\n:>gg\nDie* Verarbeitung dor < Hypoxanthinfraktion < geschah in folgender Weise: Das salzsaure Filtrat wurde in geringem Ibero-hul! mit Ammoniak versetzt : es fiel dabei das Guanin aus. das nach 2'\u00bbst\u00e4ndigem Stehen abgesaugt wurde. Fm den Niederschlag noch von etwaigen Heimengungen zu trennen, wurde er mehrere Stunden mit verd\u00fcnntem Ammoniak digeriert, davon abfiltriert, in Natronlauge gel\u00f6st und mit wenig Essigs\u00e4ure wieder ausgef\u00e4llt. Die Ausbeute betrug 0,'k!2 g. Identifizier! ids solches wurde es mittels der Frohe mit Salpeters\u00e4ure Natronlauge \u2014 typisch blauviolette F\u00e4rbung, die auf Zusatz von Wasser wieder verschwand und bei abermaligem \\ erdamplen wiederkohrlc \u2014 und der Stickstoflbestinimung.\no.o\u2018ir,:{ \u00abr Substanz (|)fi 120\u00b0 getrocknet) s\u00e4ttigten J.j.7 ccm 's N.-li.SO.\n=- Pi.lH0;.. N Ifereelmel f\u00fcr t'5N5H,0\t- P\u00ee.\u00eeHiJ o \u00bb\nS\u00e4mtliche ammoniakballigen Ausz\u00fcge wurden zur Vertreibung des Ammoniaks auf dem Wasserbad mehrmals eingeengt. unter Ersatz des verdampften' Wassers, dann in der K\u00e4lte mit l,lft oiger Fikrins\u00e4urel\u00f6sung in geringem \u00dcberschuh versetzt und der Niederschlag sofort abgesaugt. Nach einmaligem l inkristallisieren zeigte er den Schmelzpunkt von 27(d\". war also vollkommen reines Adeninpikrat. Die Ausbeute betrug u,ss<\u00bbr> \u2014 o,M2i g freies Adenin. Zu dem zur\u00fcckgebliebenen Filtrat wurde noch ein l borsclml! von Pikrins\u00e4ure zugesetzt und \u00bb-S Stunden stehen gelassen. Dabei schied sieb das Hypo-xanthinpikral aus. Dasselbe wurde in Salpeters\u00e4ure gel\u00f6sl, mil Denzol von der Pikrins\u00e4ure befreit und so in das Hypo-xanthinnitral \u00fcbergeluhrl. Erhalten wurden O,.\u2018!0\u00ee g. Zur Identifizierung /diente die Kristallform (wetzsteinf\u00f6rmig) und\nwiederum die StieksloH'besliimmmg.\n. ' '\u2022 \u2022 !\nO.lOiC) g Substanz verloren bei 10T>\u00ae \u00dc.fH)i)0 g = S. 1 ;i'* , lia<) Iferectinel f\u00fcr C,,H4N40 \u2022 IIX()3 HaO'= S.g'.e\u25a0> ntnl verbrauchten nach Kjeldahl 12.1 rem '/s N.-ll,S04 \u2014 Mg.OS\"'.\u00bb N\nUem lmet f\u00fcr C5H4X40 1IXO,-j-H .O \u2014 :>2.2b% >\nWenn man nun noch einmal die gewonnenen Destillate zusammenstellt, so sind an Xanthmbaseu aus f>() g Eeber-uueleoproteid isoliert worden:","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"( hcr das \\\u2019u< l(*o|irotei<i (Irr Leber.\n\nXanthin ( inanin\no.;is;{ ! e =. 0.1:12 \u00bb\nArienin\t\u2014- 0.1121 \u00bb.\nHypoxanthin 0.101\nBekanntlich setzt sich nun ein Nueleoproteid zusammen-aus dem Kiweiti- resp. Iliston- und dem Xucleins\u00e4tirekomplex. Luser Nueleoproteid hat einen Bhosphorgehalt von ;>.U> ' o. Die Xuelcins\u00e4ure aus der Leher, welche Levene1) darstellte. enth\u00e4lt H,0K\",o Phosphor. Demnach w\u00e4ren im Leherproteid ungef\u00e4hr zwei Teile Kiwoil\u00bb resp. Iliston und ein Teil Niielein-siure enthalten, und es w\u00e4ren hei der Verarbeitung von 50 g Protein ca. 17 g Nucleins\u00e4ure zugegen gewesen. Legt man diese Zahlen den gefundenen Mengen an Xanthinhasen zugrunde, so sind in 100 g Nucleins\u00fcurc der-Leher enthalten:\nan Xantliiu \u00bb Ouanin \u00bb Ailenin \u00bb Hypoxanthin\nDiese Zahlen, verglichen mit den Werten, die StendeMi t'iii* die Xanthinhasen der Thymusnucleins\u00e4ure angibt, zeigen, da!) die Leheruucleins\u00e4ure entschieden reicher daran ist als jene, speziell reicher an Guanin und Xanthin, dagegen \u00e4rmer an Adenin: die Hypoxanthinmengen halten sieh in fast gleichen Grenzen.\n-- 2.2f>2<> g 2.\u00d4M2 \u00bb\n1.(.l(l.')l v -\u25a0= 1. /H/ ; ) *\n') L\u00e8vent1. Diese Zeitschrift, IM. XXXIX, S. ML liMKL -\u00ef Sleudel. Diese Zeitschrift, IM. XLII, S. MIL llHIl.","page":523}],"identifier":"lit18004","issued":"1904","language":"de","pages":"519-523","startpages":"519","title":"\u00dcber das Nucleoproteid der Leber. II. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:49:12.137654+00:00"}