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{"created":"2022-01-31T13:43:13.708339+00:00","id":"lit18009","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Buchner, Eduard","role":"author"},{"name":"Sigurd Mitscherlich","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 554-562","fulltext":[{"file":"p0554.txt","language":"de","ocr_de":"Herstellung glykogenarmer Hefe und deren Anwendung zum\nZuckernachweis im Harn.\nVon\nEduard B\u00fcchner und Sigurd Mitscherlich.\nAus .lern i'Ihmii. L;i!.nr;it-.rium >\\'t liin.Iwirts. haftli. Ji\u00ab ii llnctis. hule zu Berlin.\nIt'T Kclaktion ziijr.-jraiiireri am lti. August r.KH.j\nDie aus den Brauereien bezogene unterg\u00e4rige Hefe besitzt einen schwankenden Behalt an Glykogen, welcher sich hei manchen Versuchen st\u00f6rend bemerkbar macht. Stellt man zum Beispiel aus der Hefe Pre\u00dfsaft her, so zeigt sich in diesem auch ohne Zu l\u00fcgen von Zucker die Erscheinung der sogenannten Selhstg\u00e4rung,1) welche zwar in der Kegel nicht mehr als 10\u00b0,.\u00bb der Menge Kohlendioxyd liefert, die g\u00e4rkr\u00e4ftiger Satt nach Zuckerzusatz entwickelt, aber doch das klare Bild der zell-Ircicn G\u00e4rung verschleiert. Ebenso enth\u00e4lt auch die aus solcher Hcle durch Einwirkung von Aceton und \u00c4ther dargestellte Aeelondaucrhefe noch Glykogen und entwickelt, mit Wasser befeuchtet, ohne Zuckerzusatz, Kohlendioxyd.\n\\\\ ir hallen deshalb versucht, das Glykogen aus den Zellen nach M\u00f6glichkeit zu entfernen, ohne jedoch zugleich den Zy-masegehalt urid damit die G\u00e4rkraft zu sch\u00e4digen. Unter Ben\u00fctzung der Erfahrungen von W. Henneberg*) gelang es leicht, dieses Ziel zu erreichen.\nb\u00fc\u00dft man die Hefe unter Wasser bei Zimmertemperatur liegen, so verschwindet das Glykogen nur sehr allm\u00e4hlich, rascher bei Temperaturen von SO\u201410\u00b0 C., wobei aber auch die G\u00e4r-kralt merklich abnimmt. Wesentlich bessere Ergebnisse lieferte einfaches Ausbreiten der abgepre\u00dften und gesiebten Hefe in d\u00fcnner Schiebt an der Luft. Luter diesen Bedingungen ist im Eisschrank (hei etwa -J-2\u00b0 C.) nach ungef\u00e4hr einem Tage kein Glykogen mehr naehzuweisen, bei Zimmertemperatur (etwa (..) in ungel\u00e4hr 8 Stunden, im Thermostaten (bei 85 bis U>\" C.) schon in 3\u2014I Stunden. Eine Sch\u00e4digung der G\u00e4rkraft B\u2019itt hierbei meistens nicht ein, im Gegenteil haben wir in einigem F\u00e4llen eine Zunahme derselben konstatieren k\u00f6nnen.\n1 Hur Im er. und Happ, berichte d. d. ehern. Gesellsch.. Bd. :ig. s. go:io is:tu .\n*\u2022 Wochenschrift f\u00fcr Brauerei, Bd. 1U. S. (\u00bb51 < 1002),","page":554},{"file":"p0555.txt","language":"de","ocr_de":"Herstellung glykogenarmer Hefe und (Irren Anwendung. 555\nl)i(* bei dieser Art des Lagcrns reieldiebe Kinwirkimg der Luit scheint f\u00fcr die Hcrabinindenmg des Glykogeugtdialls ohne Bedeutung zu sein, da das Kohlenhydrat nach vorl\u00e4ufigen Versuchen ebenso rasch auch beim Ausbreil en der Hefe in Kohlen-s\u00e4uroatmosph\u00fcre oder im Vacuum bei 1<>\u00b0 C. verschwindet. Vielleicht ist der eintretende Nahrungsmangel als Lrsaehe der lilykogenabnahme zu betrachten, denn dieser komplizierte Zucker ist wohl ohne Zweifel als eine Art von Heservcstolf aufzufassen.') Das Verschwinden des Glykogens ist wahrscheinlich auf das Aultreten eines besonderen, diastaso\u00fchnliohen Kuzymes von hydrolytischer Wirkung zur\u00fcckzuf\u00fchren: die entstehende llexose wird vermutlich sofort assimiliert oder vergoren\u201coder veratinet.\nZur Pr\u00fcfung auf Glykogen haben wir es nicht bei der einfachen .lodf\u00fcrbung bewenden lassen, sondern Hetepre\u00dfsaft bezw. Acetondauerhefe hergestellt, die im Gegensatz zu den gleichen Pr\u00e4paraten aus der urspr\u00fcnglichen liefe fast gar keine Selbstg\u00e4rung mehr zeigten, bei Zuckerzusatz aber starke G\u00e4rkraft aufwiesen. Die Abnahme der Sclbstg\u00fcrung gestaltet, (\u2018inen Schlu\u00df auf die quantitativen Mengen an Glykogen in den Hefe-gellen zu ziehen. Gem\u00e4\u00df der G\u00e4rungsgleichung erscheint ungef\u00e4hr die H\u00e4llte dos Zuckergewichtes nach der G\u00e4rung wieder als Kohlendioxyd: unter Ber\u00fccksichtigung des Lmstandos, da\u00df das Glykogen vor der Verg\u00e4rung erst hydrolysiert werden mu\u00df, darf man annehmen, da\u00df die Kohlens\u00e4urtunenge etwa 55\u00b0/o des urspr\u00fcnglichen Glykogengewichtes repr\u00e4sentiert. Guter Zugrundelegung dieser Verh\u00e4ltnisse berechnet sieh z. IL f\u00fcr Versuch 7 (s. u. Tab. IV) ein Glykogengehalt des Acetondauerpr\u00e4parates aus der urspr\u00fcnglichen Hefe von 18,5 \u00b0/o des gleichen Pr\u00e4parates aus der glykogenarm gemachten Hefe von 1,8 0/o.*)\n') Henneberg, a. a. 0. IW. 19. S. (V52 (1902) spricht die entgegengesetzte Ansicht aus, was uns unverst\u00e4ndlich bleibt und auch aus seinen \\ ersuchsresultaten nicht hervorzugeben scheint.\nW\u00e4hrend der Ausf\u00fchrung unserer letzten Versuche sind von W. Henneberg neue Studien \u00fcber das Verhalten einiger Kulturheferassen hei verschiedenen Temperaturen ver\u00f6ffentlicht worden, hei welchen unter anderem auch der (Jlykogengehalt verfolgt wurde, iWochensehr. f.-\u00dfrauerei, IW. 21, S. H/f>, -{-02. -ff 9, -foK, -f7f i 190-f.i Die Resultate stimmen vielfach mit den unseren \u00fcberein; der Verfasser hat sieh indes stets mit. dei Jodf\u00e4rhung zum qualitativen Nachweis des Kohlenhvdrats. begn\u00fcgt.","page":555},{"file":"p0556.txt","language":"de","ocr_de":"r>r>r\u00bb\nKdua'.rd HucIiiht u. Sigurd Mitscherlich\nI* i*r die Zuekcrbestimmung im Harn\nscheint ein Bed\u00fcrfnis nach einem Dauerhelepr\u00e4parat vorzuliogen. welches (>ine gute (oirkraft. aber keine Selbstgiirung besitzt. Auch bei Anwendung lebcrfder Heb* kann hoher (\u00fcykogengohalt der Zellen unter l msl\u00e4nden Zuckergehalt im Harn Vort\u00e4uschen.1 !>ie bisher unter dem Namen Zymin im Handel befindliche Aectondauerhetc eignet sieh, wie E. M\u00fcnzer-Prag2) naehgcwiesen hat und Haul Krause-Breslau:{) best\u00e4tigt, wegen ihres (ilykogen-gehalts nicht f\u00fcr die Zuckerbestimmung. Nunmehr kann ein Pr\u00e4parat zur \\ crliigung gestellt werden, welches den Anforderungen entspricht.11 Da die Dauerhefe sieh in dem diabetischen Harn zu Boden setzen w\u00fcrde, was eine ungen\u00fcgende Einwirkung zur Eolge h\u00e4tte,5) f\u00fcgt man dem allenfalls verd\u00fcnnten Harn 1 Volumen konzentriertes (ilyzerin zu, wodurch zugleich ('ine Entwicklung von Mikroorganismen verhindert wird.*/\nK\u00fcr die Kherlassung vorz\u00fcglicher Knlerhele sind wir der Schult h ei Il-Brauerei, A.-(i., Berlin (Eaboratoriiimsvorsteher Herr Dr. Hronow), zu grobem Dank verpflichtet.\nExperimentelles.\nDi\u00bb* ersten Versuche in gr\u00f6berem Malislab erfolgten in der Weise, dal\u00bb die gewaschene, stark glykogenhaltige, in der hydranliseh(*n Press\u00ab\u00bb von Wasser m\u00f6glichst befreite liefe mittels Dnrchlrcibcns durch ein lei n\u00e9s Drahlsieh (Maschenweite 1 nun) in d\u00fcnner Schichte auf Eiltrierpapier ausgehreitet und 20 Stunden im Eissehrank aufbcwahrl wurde. (Versuch Nr. 1, Tab. I.) Beim zweiten Versuch war nach 20 Stunden das (iivzeriri noch nieht vollst\u00e4ndig verschwunden und die liefe wurde deshalb nochmals \u2018 ^lmid('u bei 20\" gelagert. (Tab. 1, Nr. 2.) Nachdem die Jod-reaktion negativ ausgefallen war, wurde nach dem fr\u00fcher be-\n\u2018I W. llenueherg. a. a. (). Rd. 21, S. t\u00f6n \u00bb\t\u00bb.\n* M\u00fcnchn. medizin. Wochenschr. IPOd. Nr.\n\u2022\u2019I I ticrapir der (\u00bbegenwarl. IU0{. M\u00e4rz.\nK\u00e4iitlich bei Anton Schr\u00f6der. M\u00fcnchen. F\u201eand\\vehrstraf>e -{.*). vh'l- E- -M\u00fcnzer. M\u00fcnchn. medizin. Wochenschrift 1U0H. Nr. 40. hi\u00bb\u201c n\u00e4here l\u00efeschreihnng der \\ crsuctisanordnung und des verwendeten Apparates wird Herr Dr. Rudolf Rapp in der M\u00fcnchn. medizin. Wochenschrift ver\u00fcffentliehen.","page":556},{"file":"p0557.txt","language":"de","ocr_de":"llri'slelkiiur glykogenarmer Urft* und deren Anwendung.\n\nsehnoboncn Verfahren1) aus beiden Pr\u00e4paraten Acetondauerhefe\ndargestellt, deren G\u00e4rkraft bei Zuekerzusatz mul deren St*ll>st-\ng\u00e4rung ohne Zuekerzusatz in der \u00fcbliehen Weise gepr\u00fcft wurde.*)\nln beiden F\u00e4llen ergaben die Acetondauerpr\u00e4parate gute* G\u00e4r-\nkralt, aber nur eine \u00e4u\u00dferst geringe* Selbstg\u00e4nmg, sodab wir\nbei Versuch 1 durch eine besondere Probe mil der zehnfachen\nder gew\u00f6hnlichen Menge Acetondauerhefe lest stellten\u2019, ob die\nwinzige Kohlendioxyden!Wicklung nicht aufGewiehtschwankungen\ninnerhalb der Fehlergrenzen zur\u00fcckzuf\u00fchren sind. Fs ergab sich\nindessen hier eine deutliche, wenn auch geringe Kohlendioxyd-\n' 1 \u00bb ,\nenlwicklung, sodab die Pr\u00e4parate nicht als glykogenfrei, wohl \u00fcber als glykogenarm angesprochen werden k\u00f6nnen. Fine vollkommene Befreiung von tilykogen ist schon dadurch ausge-schlossen, da\u00df die aus dem Hrauereihclrieh entnommene liefe b de Zellen enth\u00e4lt, welche teilweise viel (ilvkogen aufgeh\u00e4uft haben und di(*ses durch Lagern keineswegs verlieren. Die Mengt* des vorhandenen (ilykogens ist aber eine so geringe*, da\u00df wir beim Aufstellen von 2 g Aeetondauerhefe. mit 10 com .Wasser im G\u00e4rr\u00f6hrchen keine Gasentwicklung infolge von Sclbst-g\u00e4rung wahrnelnnen konnten. Bemerkt sei noch, da\u00df uns zur mikroskopischen .lodprobe eine halbpi ozentigc Jodl\u00f6sung (0,r> Jod, 1 g \u2022Jodkalium, 100 ccm Wasser) bessert* Hesultate gab, als die von W. IlennebergM verwendete Vio'b'oige Jodl\u00f6sung. Um grobe Unterschiede im Glykogeng(*halt leslziislelleii, hat uns auch die von II en ne berg1) empfohlene makroskopische Jodf\u00e4rbung gute Dienste geleistet (Tabelle 1 siebe n\u00e4chste Seile).\nBei einem weiteren Versuche (Tab. II) wurde direkt der Glykogengehalt der frisch aus der Brauerei bezogenen liefe verglichen mit dem Gehalte an Kohlenhydrat in einer anderen Partie derselben liefe, die 2i Stunden im Fisschrank ausgebreitet war. Aus beiden Hefen w\u00fcrfle-diesmal nach dem mehr-\n\u2018) R. Albert. E. Unebner u. U. Kapp. Her. d. d. eliem O.-s . U<t. a.). S. 2770 11002); E. u. H. B\u00fcchner u. M, Hahn. Ohe ZymasC-gii lining\u00bb. M\u00fcnchen 1903. gti\u00e4.\n*> Biese und alle folgenden Versuche wurden doppelt aiisgrf\u00fclnt. sodaf> sicli die Uesullate gegenseitig kontrollieren.\n:,j Wochenschrift f\u00fcr Brauerei. Ud. 19. S. 0~\u00bb1 il'.tog\n4 Wochenschrift f\u00fcr Brauerei. IM. 21. >. \u00ce7\u00ce il90{","page":557},{"file":"p0558.txt","language":"de","ocr_de":".\u2019).*) s\nKduard Kuchner u. Sigurd Mitscherlich.\nTabelle I.\n(i\u00e4rkraft und Selbstg\u00e4rung von glykogenarmer\nAeetondauerhefe.\nAuf 2 g Aeetondauerhefe \\ bezw. 0 g Kohrzueker + lo bezw. 100 mn 11.,O\t'0.2 ccm Toluol: 22u.\n\t\tBefreiung\tAceton-\tKohr-\t\tKohlendioxyd in <r\t\t\nNr.\tDatum\tder Hefe von\tdauer-\tzucker-\t\\\\ asser-\tnach Stund\u00bb\t\tn\n\t\t(ilykogen\tliefe\tzusatz\tzusatz\t\t\t\n\t\tdurch\tit \u00bb?\tif n\tcorn\t21 ! 18\t72\toi ;\n\t\tAii>hivit*ii\t2\t> \u2022r\t10\tO.dO 0.55\t0.02 1\t( 1.08\n\t\t\t\u2022>\t1\t10\tO.OO 0.55\t0.02\t0.05\n1\ti vi.\t20 Stunden\t2\t, \u2014-\tlo\t0.01 0.01\t\t\u2014\n\t\tim\t2\t:\t10\t0.01 0.01\t\t\n\t\t\t20\t\u2014\ttoo\t0.07 0.08\t0.08\t\u2014\u2014\n\t\tKLschrank\t20\t\u2014 -\tKN)\t0.07 0.08\t0.08 i i\t\n\t\tAus! iten\t\u2022>\t1\t10\t0.1 J 0.71\t0.71\t0.75\n\tik\t\\\u2022 1\t20 Stunden im\t\u2022)\t1\tto\to.i t o.7i;\t0.70\t0.77\n\ta. \\ 1.\tKi-scluarrk.\t\t\t\t\t\t\n\t\tsodann i std.\t\u2022)\t. \t\t10\t0.01 0.01\t\u2014\t\u2022\n\t\thei 20\"\t2\t\u2014\tto\t0.01 o.oi\t\u2014\t~ \u2022\nfaeb beschriebenen Verfahren1) Pre\u00dfsaft hcT*rt\u2018st.olll, der aus der gelagerten -llele auf Xuckerzusatz eine bedeutend gesteigerte (i\u00e4rkraft aufwies, w\u00e4hrend die Selbstg\u00e4rung und somit der (ilykogengebalt auf eine sehr geringe H\u00f6he, etwa \u2018/io des urspr\u00fcnglichen, zur\u00fcckgegangen war. Hin auff\u00e4lliger Fntersehied zeigte sieb auch in der Opaleszenz der beiden Pre\u00dfs\u00e4fte, indem der Prc\u00dfsaft aus glykogenhaltiger Hefe im auffallenden Lichte ganz Iriib und undurebsietig grau erschien, wogegen der Saft aus glykogenarmer liefe unter den gleichen ITnst\u00e4nden merklich weniger tr\u00fcb, in manchen F\u00e4llen sogar klar und durchsichtig war. Der Glykogengehalt des Saftes scheint demnach von wesentlichem Kinllu\u00df auf das Aussehen und die Klarheit des Saftes zu sein.\nS Monographie \u00abDie Zymasog\u00e4hrung\u00bb, ltKKk S. 58.","page":558},{"file":"p0559.txt","language":"de","ocr_de":"Herstellung glykogenarmer Hefe und deren Anwendung. n.\u2019)9\nTabelle 11.\nG\u00fcrkraft und Selbstg\u00e4rung von Fre\u00dfsalt aus glykogenhaltiger und hernach vom Glykogen befreiter Hefe.\n.In 20 ccm IVe\u00dfsafl -f- s bezw. O g Rohrzucker -J- 0.2 ccm Toluol: 22\u00b0.\nNr.\tDatum\tZur Herstellung des Pre\u00dfsaftes verwendet\t4 Kolir\u00e4ucker- t r zu^atz <r\tKohlendioxyd in g nach Stunden 21\t48 i 72 ! IM\u00bb ! ,\t\t\n3\t2.1. VI.\tGlykogenhaltige\t8\t1.01\u00bb\t1.10\t1.03 1.03\n\t\tHefe\t8\tl.nf)\t1.15\t1.51\u00bb 1.00\n\t\t\t\u2014\to.ll\t0.18\t(\u00bb.11\u00bb 0.1!\u00bb\n\t\t\t\u2014\to.l i\t0.18\t0.11\u00bb 0,11\u00bb i\n\t\tGlykogenarme Hefe\t8\t1.30\t1,83\t1.03 1.03 i .\n\t\ti21 Stunden\t8\t1.38\t1.85\t1.!\u00bb!\u00bb 1.1\u00bb!\u00bb\n\t\tim Eisschrank\t\t0.02\t\t. i | \u2014 ; 0.02\n\t\tausgebreitet)\t\u2014\t0,02\t\t\u2014 (>.(\u00bb2\nDie nun folgende Gruppe von zwei Versuchen {I ah. III, Nr. I u. 5) sollte Aufschlu\u00df gehen, ob es zweckm\u00e4\u00dfiger sei, die Refreiung von Glvkogcn durch Ausbreiten hei niederer T<\u2018in-peratur, wobei nat\u00fcrlich l\u00e4ngere Dauer des Lagcrns notig war (diesmal 2\u2014.T Tage), oder bei 10\u00b0 C. in kurzer Frist \\\\ Stunden), durchzuf\u00fchren. Von den erhaltenen glykogenarinen Hefen wurden sodann, wie von der urspr\u00fcnglichen glykogenhaltigen Hole, Aeetondauerpr\u00e4parate hergestellt. Die Versuche \u00fcber Selbst-g\u00e4nmg ergaben in I bereinstimmung mit den Ergebnissen der mikroskopischen .lodreaktion, da\u00df in allen V\u00e4lh\u2018ii der Glykogcn-gehalt sehr stark zur\u00fcckgegangeii war. Da aber die G\u00e4rkrult nach Zuckerzusatz bei den glykogenarmen Acetondauerpr\u00e4paraten, die nur durch einige Stunden w\u00e4hrendes Ausbreiten bei i0\u00b0 C. vom Glykogen befreit waren, sich wesentlich besser zeigte, wurde dieses Verj\u00e4hren f\u00fcr alle iolgenden \\ erlabrcn beibehalten. Schon bei Versuch t> (Tab. III) kam dasselbe allein zur Anwendung.\nHoppv-Soylvr's Zeitschrift f. phy'MoJ. r.h' niic. X1.II.\t\u2019G","page":559},{"file":"p0560.txt","language":"de","ocr_de":"5fio\nKduard Buchner u. Sigurd Mitscherlich.\nTabelle III.\nG\u00fcrkraft und Selbstg\u00e4rung von Acetondaucrhofp aus irlykogcnhaltigcr und vom Glykogen durch Ausbreiten bei 2 bezw.' 4U(> befreiter Hefe.\n.b* 2 g Acetondauorhefe -f- 4 bezw. O g Rohrzucker -f- IG com Wasser -[- 0.2 ccm Toluol; 22\u00b0.\nNr.\tDatum\tZur Herstellung der Dauerhefe . verwendete Hefe\tHohrzucker- zusatz (f\tKohlendioxyd in g nach Stunden 24\t48\t72 DO\t\t\t\n4\t28. VI.\t\u00bb Glykogenhaltige\t4\t0.81\t0.08\t0.78\t0,84\n\t\tHefe\t4\t0.81\t0.08 j\t0.7D\t0.84\n\t\t\t\u2014\t0.08\tO.io\t\u2014\to.io\n\t\t\t\u2014\tO.l \u00bb8\t0.08\t\u2014\t0.0!\u00bb\n\t\tGlykogenarme Hefe\t4\t0.2.')\t0.42\t0,47\t0,4 8\n\t\t(1-8 Stunden\t4.\t0.27\t0,17\t0.47\t0.47\n\t\tim Kisschrank\t\u2014\t0.02\t0.02\t\u2014\t\u25a0\t\n\t\tausgehreitet i\t\u2014\t0.02\t0,02\t\u2014\t\u2014\n\t\tGlykogenarme Hefe\t4\t0.80\t0.00\t0.82\t< ).87\n\t\t(1 Stunden hei 40\u00b0\t4\t0.88\t0.08\tO.sl\to.so\n\t\tausgehreitot i\t\u2014\t0.02\tO.l >8\t\u2014\t\u2014\n\t\t\t\u2014\t0.00\t0.00\t-\t\n8\t7. VII.\tGlykogenhaltige\t4\t0.84\t0.01\t0,0!)\to.Tl\n\t1\tHefe\t4\t0.84\t0.08\t0,71\t0.74\n\t\t\t\u2014\t0.00\t' ' ' I\t\u2014\to.oo\n\t\t\t\u2014\t0.08\t\u2014\t|\tO.t )8\n\t\tGlykogenarme Hefe\t4\to.io\t0.81)\t0.48\t0.88\n\t\t(72 Stunden\t4\t0,1\u2018d\t( 1.81)\t0,48\t0.88\n\t\tim Kisschrank\t\u2014\t0.01\t\t\tO.o 1\n\t\tausgebroitot)\t\u2014\t0.01\t\t\u2014\t0,01\n\t\tGlykogenarme Hefe\t4\t0.88\t(MIO\t0.74\t0.77\n\t\t(4 Stunden bei 40\u00b0\t4\t0.80\t0.00\t0.70\t0.72\n\t\tausgebreitet 1\t\u2014\t0.01\ti \u2014\t\t0.01\n\t\t\t\u2014\t0.01\ti\t\u2014\t0.01\no\t13. VII.\tGlykogenhaltige\t4\t0.27\t0.88\t0,00\t0.00\n\t\tHefe\t4\t0,28\t0.81\u00bb\t0.01\t0.01\n\t\t\t\u2014\t0.1 IS\t\u2014\t\t\t0,08\n\t\t\t\u2014\to.io\t1 .\t\u2014\t0.10\n\t\tGlykogenarme Hefe'\t4\t0.21)\t0.02\t0.08\t(m;8\n\t\t(4 Stunden bei 40\u00b0\t4\t0.81\t0,08\t0.08\t0.08\n\t\tausgebroitet >\t\u2014\t0.02\t\u2014\t1\t0.02\n\t\t\t\u2014\t0.01\t1 \t I ' '\tI i\to.o 1","page":560},{"file":"p0561.txt","language":"de","ocr_de":"Herstellung glykogenarmer liefe und deren Anwendung. 5ti 1\nEndlich haben wir noch zwei Versuchsreihen ausgef\u00fchrt (Tal\u00bb. IV). bei welchen die bisherigen Resultate durch gleichzeitige Herstellung von Pre\u00dfsaft *) und von Aeetond\u00e4uerhele kontrolliert wurden. Der Glykogengehalt der verwendeten Helen war in beiden F\u00e4llen ein au\u00dferordentlich starker. Trotzdem gelang es, denselben durch 4 st\u00e4ndiges Ausbreiten der llele bei 10\u00b0 C. bis auf ein sehr geringes Ma\u00df herabzudriiekeu; wobei die (i\u00e4rkralt der glykogenarmen Pr\u00e4parate nach Zuckerzusatz eine gute geblieben war. Frw\u00fchnt mu\u00df noch werden, da\u00df bei\nder Herstellung von Pre\u00dfsaft aus der.glykogenarmen liefe der Versuche 7 und 8, welche also durch 4st\u00e4ndiges Ausbreiten bei 10\u00b0 borgest eilt war, sich der bei diesem Verfahren auftretende Wasserverlust der liefe sehr f\u00fchlbar machte. Derselbe betrug bei Versuch 7 auf 300 g Hefe 100 g, bei Versuch 8 auf dieselbe Menge sogar 12\u00f6 g. Hei der Herstellung des Pre\u00df-saltes setzten wir jeweilig das verlorene Wasser als solches vor dem Zerreiben mit Sand und Kieselgur wieder zu. Fm zu sehen, ob trotz dieses Wasserzusatzes doch - beim Auspressen homogener Saft erhalten wird, haben wir bei Versuch 7 die letzten 20 ccm Saft von im ganzen l\u00f6O ccm (aus 300 g liefe) gesondert aufgefangen und ilire (i\u00e4rkralt nach Zuckerzusatz bestimmt: sie war nur um sehr weniges besser, als die des zuerst ausgepre\u00dften Saftes (s. den mit * bezeieiineten Versuch der Tab. IV). Eine so geringe Steigerung ist bei fraktioniert aufgehtngenem Saft immer zu konstatieren, da anfangs der Saft durch Wasser aus dem Pre\u00dftuch und au\u00dfen an den Hefezellen\nh\u00e4ngendes Wasser verd\u00fcnnt wird.2)\n- \\\nTabelle IV.\n(i\u00e4rkralt und Selbstg\u00e4rpmg von Pre\u00dfsaft und Aeeton-dauerpr\u00e4parat aus glykogenhaltiger und hernach glykogenarm gemachter Hefe.\nJe 20 ccm Pre\u00dfsaft -f- 8 bezw. 0 g Rohrzucker-j-0,2 ccm\n\u2018i Prn vergleichbare Zahlen zu erhalten, wurde dabei immer so gearbeitet, da\u00df soviel Kubikzentimeter Pre\u00dfsaft ausgepre\u00dft wurden, als der H\u00e4lfte des Gewichtes der Hefe entspricht, also z. H. aus HOO g liefe 150 ccm Saft.\np S. K. Ruchner u. R. Rapp. Rer. d. d. ehern, (ics., Rd. H2. S. 2081> (ISUtti; Monographie \u00abDie Zymaseg\u00fchrung\u00bb lltoa, S. 110.\n:J7*","page":561},{"file":"p0562.txt","language":"de","ocr_de":"f)f)2 Buchner u. Mitscherlich. Herstellung glykogenarmer Hefe etc.\nToluol oder 2 g Acetondauerhefe -f- 4 bezw. 0 g Rohrzucker + 10 ccm Wasser -f- 0,2 ccm Toluol; ca. 25\u00b0.\nNr.\tDatum\tZur Herstellung des Pr\u00e4parats 1 verwendete Hefe\tArt des untersuchten Pr\u00e4parats\tRohr- zucker- zusatz g\tKohlendioxyd in g nach Stunden\t\t\n\t\t\t\t\t24\t48 j\t72\t0(5\nm /\ttu. VII.\tGlykogenhaltige\tPre\u00dfsaft\t8\t0,00 1.00 ;\t1.01 i\t1.01\n\t\tHefe\t\t8\t0.88 1.00\t1.02\t1.02\n\t\t\t\t\u2014\t0.20 0.27 I\t0.28 ! j\t0.28\n\t\t\t\t\t0,23 0,26\t0.27\t0.27\n\t\t\tDauerhefe\t4\t0.25 0.35\t0,36\t0.3(5\n\t\t\t\t4\t0,25 0,35\t0.35 i\t0.35\n\t\t\t\t\u2014\t0,13 0.14\t\t :\t0.14\n\t\t\t\t\u2014\t0,14 0.1\u00abj\t\u2014 !\t0.16\n\t\tGlykogenarme Hefe\tPre\u00dfsaft\t8\t0.77 0.00\t0.01\t0.01\n\t\t(4 Stunden hei 40\"\t\t8\t0,75 0.00 ;\t0,02\t0,02\n\t\tausgebreitet)\t\t8\t*0,5-1 0,00\t1.00\t1.00\n\t\t\t\t\u2014\t0.03 0.04 I\t\t0.04\n\t\t\t\t\u2014\t0.03 0.01\t_ |\t0.04\n\t\t\tDauerliefe\t4\t0.40 0.00\t0,61\t0.(51\n\t\t\t\t4\t0.42 0,01\t0.(52\t0.(52\n\t\t\u2022\t\t\u2014\t0.01 0.02\t\t0.02\n\t\t\t\t\u2014\t0.01 0.02\t\t0.02\n8\t24\u00bb Vll.\tGlykogenhaltige\tPre\u00dfsaft\t8\t0.4 r 0,15\t0,17\t0,17\n\t\tliefe\t\t8\t0,41 0,45\t0,4(5\t0.4(5\n\t\t\t\t\u2014\t0.18 0.20\to 90\t0.22\n\t\t\t\t\u2014\t0.18 0.20\t0.22\t0.22\n\t\t\tDauerhefe\t4\t0,41 0,70\t0.77\t0.77\n\t\t\t\t4\t0,12 0,71\tj 0.80\t0.80\n\t\t\t\t\u2014\t0.12 0.12\t0.12\t\u2014\n\t\t\t\t\u2014\t0,11 0.12\t0,13\t\u2014\n\t\tGlykogenarme Hefe\tPre\u00dfsaft\t8\t0.54 0.73\t0.7(5\t0.78\n\t\t(4 Stunden bei 40\u00b0\t\t8\t0.52 0.73\t0.75\t0.77\n\t\tausgebreitet >\t\t\u2014\t0.00 0,02\tj\t0.02\n\t\t\t\t\u2014\t0.00 0.02 {\t\t0,02\n\t\t\tDauerhefe\t4\t0,13 0.(58\t0.78\t0.70\n\t\t\t\t4\t0,41 0,70\t1 0.70\t0.81)\n\t\t\t\t\u2014\t0,02 0.02\t\u2014\t0.02\n\t\t\t\t\t| 0.01 j 0.01\t\u2014\t| 0.01 j\n* i.'bor diesen Versuch siehe oben im Text.","page":562}],"identifier":"lit18009","issued":"1904","language":"de","pages":"554-562","startpages":"554","title":"Herstellung glykogenarmer Hefe und deren Anwendung zum Zuckernachweis im Harn","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:43:13.708344+00:00"}