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{"created":"2022-01-31T13:36:30.212747+00:00","id":"lit18015","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Thierfelder, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 43: 21-31","fulltext":[{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Cerebron.\nVon\nH. Thierfelder.\n(Au^ <kr chemischen Abteilung -los physiologic-hen Instituts zu Berlin.) (Der Redaktion zugegangen am 15\u00bb. August\nPseudocerebrin und Cerebron.\nVor einigen Jahren beschrieben Emil Woei ner und ich1) unter dem Namen Cerebron einen K\u00f6rper, den wir mit Hilfe von indifferenten L\u00f6sungsmitteln und unter Benutzung von Temperaturen, die 50\u00b0 nicht \u00fcberschritten, aus menschlichen Gehirnen isoliert hatten.\nKhe ich aut die Resultate, welche die weitere Untersuchung dieser Substanz ergehen hat, (\u2018ingehe, m\u00f6chte ich nicht unterlassen, mitzuteilen, da\u00df das Cerebron bereits im Jahre 1880 von A. Gaingee beschrieben worden ist. Herr Professor Gamgec teilte mir im Anschlu\u00df an eine m\u00fcndliche Unterhaltung gelegentlich eines Besuches in Berlin im Herbst vorigen Jahres den Wortlaut seiner diesbez\u00fcglichen Ver\u00f6ffentlichung mit. Es hei\u00dft auf Seite Ul seines Textbook of the Physiological Chemistry of the Animal Body, London, Macmillan and Co. 1880: In addition to protagon and other phosphorised matters, there is always extracted from brain by alcohol at 4o\u00b0 a very considerable quantity of a body, which, in order to distinguish it, the author provisionally termed Psoudo-ccrebrin. This body is less soluble in 80\u00b0/o alcohol at 15\u00b0 than protagon, so ,,iat 0,1 subjecting impure protagon to repeated crystallisation from 80\",o alcohol there accumulated residues of the cere-brin-like body. Hie latter is a white pulverulent body very\n') Pi<*se Zeitschrift. Bd. XXX. S. 512.","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"H. Thierfelder.\n*>o\nunlike pro!agon to the naked eye and separating under the microscope in the form of very large nodular masses. After repeated crystallisation from alcohol it was found to be practically free from phosphorus (containing only 0,0ft \u00b0;o). ..\nAnalyses of pseudo-c\u00earebrin \u00bb found by the author to accompany protagon.\n\t1\t2\t8\t4\tMean\nc\tKN .97\t08.95\t\u00ab9.01\t\u00ab8.07\t\u00ab8,89\n11\t11,7\t11.17\tli.no\t12.10\t11.87\nN\t1.7\u00ab\t19.')\t1.04\t2.01\t1.88\n0\t17.41\n100.00\nFrom the above analyses the author deduces for pseudo-cerebrin the empirical''formule CUH92N()S.\nHerr (innigen f\u00fcgte hinzu, dab er bei der Durchsicht seines Laboratorimnjoumals Zeichnungen des mikroskopischen Hildes des Fseudocercbrins, welche mit den von uns ver\u00f6ffentlichten v\u00f6llig \u00fcbereinstimmen, gefunden habe, und ferner unter dem 11. Juli 1x70 die Eintragung, da\u00df das Pseudocerebrin beim Erhitzen in der Kapillare bei 197\u00b0 sich leicht orange f\u00e4rbt und bei *210\u00b0 schmilzt.\nWir hatten f\u00fcr das Cerebron im Mittel 69.1()\u00b0/o C, t t.r>4\u00b0 0 II und 1,70o N gefunden und den Schmelzpunkt bei langsamem Erhitzen bei 209\u00b0, bei schnellem Erhitzen bei 212\u00b0.\nDarnach kann es nicht zweifelhaft sein, dal) P'seudo-cerebrin und Cerebron identische K\u00f6rper sind und dal) die Priorit\u00e4t der Entdeckung A. Caingee zukommt.\nDa es nicht \u00fcblich ist, neue Beobachtungen nur in einem Lehrbuch zu ver\u00f6ffentlichen, und da das Pseudoeerebrin unseres Wissens sich sonst nirgends in der Literatur erw\u00e4hnt fand, so d\u00fcrfte uns ein Vorwurf f\u00fcr dieses (.'berschen nicht treffen.\nMit H\u00fccksicht darauf, da\u00df die in Hede stehende Substanz als im tiehirn vorgebildet anzusehen ist. w\u00e4hrend unter Orebrinen im allgemeinen Spaltungsprodukte h\u00f6her zusammengesetzter (ichirnstoH'o verstanden werden, halten wir den Namen Cerebron f\u00fcr zweckm\u00e4\u00dfiger und schlagen vor, ihn beizubehalten.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"\u00eeber dus Cerebron.\n23\nSpaltung des Cerebrons.\nIch teile zun\u00e4chst noch einige Kohlen- und Wasserstoffanalysen des Cerebrons mit, aus denen die Einheitlichkeit des K\u00f6rpers weiterhin hervorgeht. Sie bet reifen Pr\u00e4parate verschiedener Darstellung bezw. verschiedene Kristallisationen derselben Pr\u00e4parate.\n1.\t0.1482 g Substanz liefern 0.3755 g CO, und 0.1487 g H,0. das ist\n(50.10% C und 11.15% H\n2.\t0.1455 g Substanz liefern 0.3(505 g CO, und 0.1502 g 11,0. das ist\n(\u00bb0.20\u00b0 o C und 11,47% H.\n3.\t0,1420 g Substanz liefern 0.3(503 g CO, und 0.1150 g H/). das ist\n(50.20\u00b0 u C und 11.31% H,\t'\t,\n4.\t0.1430 g Substanz liefern 0.3(550 g C(), und 0.11(5(5 g H,\u00dc: das ist\n\t(50.18%\tC und\t11.32 % H.\n5.\t0.1423 g Substanz liefern 0.3(513 g\t\tCO, und 0.1412 g 11*0, das ist\n\t(50.25%\tC und\t11.2(5% H.\n\tt\t2\t3\t4\t5 Mittel der fr\u00fcheren Analyst\n0\t(50.10\t(50.2(5\t(50.20\t(50,18\t(50.25\t(50.1(5\nH\t11.15\t11.47\t11.31\t11.32\t11.2(5\t11.51\nN\t\t\t1.7(5\nMir die Spaltung wurde\u00bb Cerebron in einer Reibsehale mit 7 \u00b0/o iger Schwefels\u00e4ure fein zerrieben und in einer Druckllasche-im kochenden Wasserb\u00fcd unter best\u00e4ndiger starker Bewegung mittels eines Hei\u00dfluftmotors eine Stunde. od(*r mehrere Stunden erhitzt. Auf 2 g Cerebron kamen etwa 50 oem Schwefels\u00e4ure. Nach dem Abk\u00fchlen wurde abliltriert und ausgewaschen und ein aliquoter leil des Filtrats l\u00fcr die Titration mit Fehli.ngseher L\u00f6sung benutzt. Der Filterr\u00fcckstand wurde wieder mit 7\u00b0'\u00bbiger Schwefels\u00e4ure in die Druckllasche gebracht, in derselben Weise erhitzt und so tortgefahren, bis das Filtrat auch nach dem Einengen die Irommersche Probe nicht mehr gab.\nFiltrat.\nDie vereinigten leicht gelblich gef\u00e4rbten Filtrate wurden nach Entfernung der Schwefels\u00e4ure durch Barvtwasser und des \u00fcbersch\u00fcssigen Haryums durch Kohlens\u00e4ure eingeengt. Es schieden sieh beim Stehen Kristalle ah, welche durch Umkristallisieren aus Wasser mit Leichtigkeit larhlos .erhalten werden konnten. Sie gaben mit Phenvlhvdrazjn ein. Osazon","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"H. Thierfelder,\n\u00ef\\\nvorn Schmelzpunkt 11*00 und bei der Oxydation mit Salpeters\u00e4ure Schleims\u00e4ure, bestanden also aus Galaktose, wie das v<\u00bbn vornherein zu vermuten war. Au\u00dfer diesem Zucker ist in diesen Filtraten nichts enthalten, auch Ammoniak lie\u00df sich nicht nach weisen.\nI her den Verlauf der Spaltung und die Menge der abgespaltenen (ialaktose gibt folgende Tabelle Auskunft. Die Zahlen geben die Gesamtmenge der Galaktose in Grammen an, welche in verschiedenen Versuchen aus je 2 g Cerebron w\u00e4hrend einer bestimmten Zeit abgegeben wurde.\nKilntziings-diuior in Stunden\t\u25a0 . Versuch 1 ; \u25a0 . \u25a0 .\t' Versuch 2 V ' : V \u2019\tVersuch 8\tVersuch 4\n1\to.27\to.82\t\t\n8\t0.87\t0.88\t\t\nl\t\t\t\t0.8!)\n\t0.80\t0,89\t0.40\t\nt)\t0,8!) -}- Spuren 0.8!) -j - Spuren\t\t0.10 Spuren\t0.80 -j- Spuren\nDer gr\u00f6\u00dfte Teil der Galaktose wurde also schon in der ersten Stunde abgespalten und nach \\ Stunden war die Abspaltung fast ganz vollendet. Filtriert man nach vier- oder f\u00fcnfst\u00fcndigem Kochen ab, w\u00e4scht den Niederschlag gr\u00fcndlich aus und erhitzt ihn dann abermals mit Schwefels\u00e4ure, so kann man in dem Filtrat entweder direkt oder nach dem Eindampfen immer noch ein schwaches Keduk lions verm\u00f6gen feststellen und man mu\u00df den ausgewaschenen Niederschlag oft noch mehrmals mit Schwefels\u00e4ure kochen, bis schlie\u00dflich auch das auf ein kleines Volumen eingeengte Filtrat die Tromm ersehe Probe nicht .mehr gibt. Der Grund daf\u00fcr, da\u00df die letzten Reste der Galaklose erst so au\u00dferordentlich langsam abgespalten werden, lieg! vermutlich darin, da\u00df neben dem Zucker K\u00f6rper auftreten, welche hei \\\\ asserbadtemperatur schmelzen, in geschmolzenem Zustand ungespaltenes Cerebron umschlie\u00dfen und der Einwirkung der Schwefels\u00e4ure entziehen.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Gerebron.\n\nDie Gesamtmenge der Galaktose, welche erhalten wird, betr\u00e4gt mindestens 19\u201420\u00b0/\u00ab des Cerebrons.\nR\u00fcckstand.\nDer nach v\u00f6lliger Entfernung der Galaktose erhaltene R\u00fcckstand stellte eine graue bis leicht gelbliche Masse dar, welche so lange mit kaltem und hei\u00dfem Wasser zerrieben und gewaschen wurde, bis das Filtrat nicht mehr sauer reagierte, d. h. bis die Ireie Schwefels\u00e4ure wenigstens bis auf Spuren entfernt worden war. Ein Auswaschen, bis das Filtrat kehren Niederschlag mit Raryumchlorid mehr gibt, gelingt nicht, da stets kleine Mengen eines organischen Sulfats in L\u00f6sung gehen. Die Masse wurde nun abgesaugt, im Vacuum getrocknet und gewogen. Ihre Menge betrug in verschiedenen Versuchen 75\u201479 \"/0 des Cerebrons. Fein zerrieben erw\u00e4rmte ich sie jetzt ganz allm\u00e4hlich und unter fortw\u00e4hrendem Umsch\u00fctteln mit einer gro\u00dfem Menge 9\u00df\u00b0/oigen Alkohols. Eine langsame Steigerung der Temperatur ist durchaus n\u00f6tig, da bei schnellem Erhitzen leicht ein Teil der Substanz schmilzt und in eine auch in kochendem Alkohol unl\u00f6sliche Form \u00fcbergeht. Es l\u00f6ste sich fast alles auf, kleine Mengen eines unl\u00f6slichen R\u00fcckstandes (haupts\u00e4chlich Paj\u00e4erfaserh) blieben bei der Filtration zur\u00fcck. Das etwas abgek\u00fchlte, aber noch v\u00f6llig klare Filtrat wurde nun unter Umsch\u00fctteln mit warmer alkoholischer Natronlauge versetzt, solange als ein Niederschlag entstand, und nach dem Erkalten wieder filtriert.\n1. Niederschlag, Er best (\u2018ht im wesentlichen aus Natronsalzen h\u00f6herer Fetts\u00e4uren. In hei\u00dfem Alkohol l\u00f6ste er sich bis auf einen kleinen Rest, welcher sich als anorganisch erwies und von dem abfiltriert wurde. Reim Erkalten kristallisierte die Hauptmenge aus, aus der eingeengten Mutterlauge wurden weitere Abscheidungen erhalten. Die auf diese Weise gewonnene Gcsamtquanlit\u00fct betrug 29\"/\u00bb des galaktosefreien Cerebrons oder etwa 22-2\u00df\"/o des Cerebrons, Werte, welche nur als Minimalwerte anzusehen sind, da die Substanzeil auc h in kaltem Alkohol nicht ganz unl\u00f6slich sind. Nach wiederholtem Umkristallisieren aus hei\u00dfem Methylalkohol wurde fier K\u00f6rper","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"2t>\nH. Th i er fei der.\nmit Wasser fein zerrieben und im Scheidetrichter nach Zusatz von Salzs\u00e4ure mit \u00c4ther gesch\u00fcttelt. Es trat v\u00f6llige L\u00f6sung ein. Der \u00c4ther wurde verdunstet und der R\u00fcckstand aus warmem Alkohol umkristallisiert. Ls ergab sich, dab es sich im wesentlichen um eine einheitliche* Substanz handelte, eine S\u00e4ure, f\u00fcr die ich den Namen Cerebrons\u00fcure Vorschl\u00e4ge.\n(erebronsHure. Schneeweib, leicht .pulverisierbar, nicht hygroskopisch, in \u00c4ther l\u00f6slich, in warmem Alkohol l\u00f6slich, heim Erkalten der alkoholischen L\u00f6sung sich abscheidend in runden oder mehr ovalen, auch\u2018leicht gelappten dicht aneinander liegenden Gebilden,.welche eine deutliche feine radi\u00e4re Streifung erkennen lassen und manchmal gelblich gef\u00e4rbt erscheinen. Si\u00bb* ist stickslollTrei. verbrennt unter Lntwicklung eines Geruchs nach verbrennendem Lett. Langsam in der Kapillar\u00bb' erhitzt, schmilzt si\u00bb' bei 00\u00b0.\nAnalysiert wurden \\ Pr\u00e4parate, von denen 1 und b ver-sehi\u00bb,d\u00bb,in*n Darstellungen \u00bb'iitstamtnen. 2 und I durch Reinigen der Pr\u00e4parat\u00bb' ! und b \u00fcber die Natronsalze gewonnen wurden. Das-Trocknen geschah im Vacuum \u00fcber S\u00bbTiwefels\u00e4ure bis zum\nkonstanten Gcw\u00e4-hl.\nIT\t; i | >.-\u00bb i at\ti\t0.1751 g\tlicl**rlt*M\t04847\tg CO. und\to.p.mo\t<r\tILO.\tdas\tist\n\t\t\t\t7540\" \u25a0.\t('. und\t12.\u00ab36 A 11.\t\t\t\t\t\nPi\tiiparal\t\u2022>\t< >. 1 \u00f6bs it\tliHVrtcn\t04 250\tg (XL und\t0.172b\t\u00abr\t11,0.\tdas\tist\n\t\t\t\t7.'\u00bb.:>\u00ab; \" o\t0 und\t1245\", 11.\t\t\t\t\t\nPr\t\u00e4paia l\tb.\to.l 7\u2018.*s g\tliHVrhTi\t0,1075\tg (*.\u00ab und.\to.goib\tg\t11,0.\tdas\tist\n\t\u00bb.\t\t\t/ o.-lO0 u\t(1 und\t12,14\" \u25a0 H.\t\t\t\t\t\nPr\t\u00e4pai at\t\t\u00bb ). ! 557 if\tIlHt-rtrll\to.lgsb\tg 00, und\t04717\t\u00abr r\u00bb\tILO.\tdas\tist\n\t\t\t\t75.02\" -\tC und\t12.17-0 11.\t\t\t\t\t\n\tI\t\t2\t\u2022 l a\t1\tMittel\tHereclini't f\u00fcr\t\t\tCJ\\JK\t\nc\t75.\tfi\u00bb\tt ;>..\u00bb\u00bb>\t7;').\u00bb\u00bb;\t77\u00bb.\u00ab lg\t!\t75.3b\t\tt\t5.bS.\t-\t\nH\t12.\t\u00bb;\u2022{\tpgp)\t12. f r\t12.17\t12.50\t\t1\t2.5\u00bb;\t\t\n\tN\talr\ton salz\tder Ge\trc'hrons\u00e4ure.\t\tEs wur\u00bb\t\tle \u00bb\u25a0\trhalten\t\n\u00ablim 11 P\u00e4lh'ii einer warmen alkoholischen L\u00f6sung \u00bb1<t S\u00e4ure mit alkoholisch\u00bb'!' Natronlauge und Pinkristallisieren d\u00bb's abiil-tricrlcn Ni\u00bb*dersclilags aus h\u00bb'ib\u00bb*m Alkohol. S< line\u00bb,w\u00bb'ib(*, stark elektrische Substanz, in Wasser unl\u00f6slich, in hei\u00dfem Alkohol schwer l\u00f6slich. Aus 'der li\u00bb\u2018ib\u00bb'ii alkoholischen- L\u00f6sung si heidet es","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Cerebron.\n27\nsich beim Erkalten in zu Sternen vereinigten Nadeln .oder auch in einzeln liegenden, langen, stark gebogenen Nadeln ab. auch knollenartige Formen kommen vor.\nZur Analyse wurden 2 verschiedene Pr\u00e4parate benutzt. Das Natiium kam als Nalriumsullat zur \\\\\u00e4\u00abrun<r\nPr\u00e4parat 1 0.1051 g lieferten O.OHUl g Xa,S()v das ist 5.25% Na 2. 0,2070 \u00bb\t\u00bb\t0;02')<;\t.\t.\t\u00bb \u00e4.oa ' , .\nC*a5ll4<,Na( )3 verlangt 5.18\u00b0Na.\nAcetylverhindung der Cerebrons\u00fcure. Zu ihrer Darstellung wurde die S\u00e4ure aut dem Wasserbad am K\u00fcek\u00dculik\u00fchler mit \u00fcbersch\u00fcssigem Acetylchlorid erhitzt. Fs trat v\u00f6llig\u00bb* L\u00f6sung ein. Nach Verdunstung des Acetylchlorids erstarrte der R\u00fcckstand beim Frkalten zu einer fest weichen Masse, welche mm so lange mit Wasser verrieben und filtriert wurde, bis das kiltrat v\u00f6llig ehlorfrei war. Sie quoll dabei etwas auf und verteilte sich so fein im Wasser, dali \u00ablie Filtration zuletzt nur sehr langsam von Statten ging. Warmer Alkohol l\u00f6ste sic sehr leicht: die sehr konzentrierte alkoholische L\u00f6sung erstarrte beim hrkalten zu einer tr\u00e4llerte, welche sich im (ranzen aus dem detail, herausheben lie\u00df. Mikroskopisch bestand sie aus einem dichten Filzwerk langer feiner F\u00e4den. Fine Filtration war unm\u00f6glich. Andere L\u00f6sungsmittel wie w\u00e4sseriger Alkohol, Methylalkohol, \u00c4ther. Chloroform, in denen die Substanz ebenfalls leicht l\u00f6slich war, eigneten sich auch nicht zum Umkristallisieren.\nbi gut analysierbarer Form wurde das Natron salz erhalten. Fs schied sich aus einer w\u00e4rmen alkoholischen L\u00f6sung der Substanz auf Zusatz von alkoholischer Natronlauge ab und wurde nach dom Abfiltrieren aus hei\u00dfem Alkohol uthkri st avisiert; Die Abseheidung erfolgte in Form feinster N\u00fcdelchen und Prismen\nZur Analyse wurde die Substanz \u00fcber Schwefels\u00e4ure im Vacuum getioeknot. Die Kohlenwasserslollbestimmung w\u00fcrde mit Bleichromat und Kulimnbiehromat ausgef\u00fchrt.\n1 O.ll\u00e2] g lieferten 0.2051 g CO, und <1.1171 g II,<). das ist 70,00% (\u2019. und 11.:\u00ab)'% H.\n2. 0.1052 g liebsten 0.02hl g Na,S()4, das ist 5.11% Na.","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"2H\nII. Thierfelder.\nBerechnet f\u00fcr CS5H4H03XaiCHsC0)\nC\t70.00\t70,13\nII\t11.3t\u00bb\t11,(H\nNa\tf>.t 1\t4,!\u00bb8\nDarnach hat also die Ce\u00e7ebrons\u00fcure die Zusammensetzung t L-,1 I )f>{ und ist das Ilydroxylderivat einer S\u00e4ure von der Formel\nNeben der Cerebrons\u00e4ure gewann ich aus dem \u00c4tlier-riiekstand in geringer Menge noch eine stickstofffreie S\u00e4ure, welche in jeder Beziehung* auch im Schmelzpunkt (101\u00b0), sich der Cerebrons\u00e4ure sehr \u00e4hnlich verhielt, aber einen etwas niedrigeren Kohionstolfgehalt (74,7\u00df\u00b0/o G und 12,54\u00b0/o H im Mittel mehrerer gut \u00fcbereinstimmender Analysen) zeigt\u00ab4. Ob es sich hier um eine zweite bei der Spaltung des Cerebrons auftretende Oxy-siiure handelt, oder nur um eint\u00bb nicht ganz reine Cerebrons\u00e4ure, Biu'li vorl\u00e4ufig unentschieden bleiben.\nAus der Quantit\u00e4t der erhaltenen Natronsalze (siehe oben S. 251 l\u00e4\u00dft sich berechnen, da\u00df das Cerebron mindestens 21\u201422\u00b0/o Oxyfolts\u00fcure enth\u00e4lt.\n2. Kilt rat. Ks wurde nach Einleiten von Kohlens\u00e4ure im Vacuum bei io\u201450\" eingedampft, der R\u00fcckstand mit warmem absoluten Alkohol aufgenommen. Dabei blieb etwas Natriumkarbonat ungel\u00f6st zur\u00fcck. Aus dem klaren Filtrat schieden sich beim Eineiigen im Vacuum geringe Mengen eines organischen Nalronsalzes ab, welches sich als in hei\u00dfem Alkohol schwer-l\u00f6slich erwies und wahrscheinlich cerebronsaures Natrium war. Nachdem diese in Alkohol an und f\u00fcr sich schwerl\u00f6slichen Reimengungen, welche nur durch die \u00fcbrigen Restandteile in L\u00f6sung erhallen wurden, allm\u00e4hlich durch Eineiigen der Fl\u00fcssigkeit und Aufnehmen des R\u00fcckstandes mit Alkohol wenigstens zum Teil entfernt worden waren, wurde die klare, stark alkalisch reagierende alkoholische L\u00f6sung mit ganz verd\u00fcnnter alkoholischer -Schwefels\u00e4ure unter Emriihren versetzt, solange noch ein Niederschlag entstand. Der Niederschlag wurde abgesaugt.\nat Niederschlag. Aus seiner hei\u00dfen alkoholischen L\u00f6sung schied sieh beim Abk\u00fchlen eint*. Substanz ab, welche nach nochmaligem Umkristallisieren rein wei\u00df erhalten wurde, sich als einheitlich erwies und das Sulfat einer Rase darstellte.","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"I ber das Cerebron.\n29\nDieses Sulfat ist in Wasser und \u00c4ther unloslieh, in Chloroform etwas l\u00f6slieh, sehr leicht heim gelinden Erw\u00e4rmen. In kaltem Alkohol l\u00f6st es sieh nicht oder sehr wenig. sofort aber auf Zusatz einer Spur Schwefels\u00e4ure. In hei Hem Alkohol l\u00f6st es sieh, um beim Erkalten wieder auszuf\u00e4llen, und /war zum Teil an der Oberfl\u00e4che, zum Teil am Hoden als feines, ziemlich schweres Kristallpulver. Bei der mikroskopischen Untersuchung sieht man kleine Gruppen wirr durcheinander gelagerter spie\u00dfiger Kristalle oder auch kleine, aus radi\u00e4r gestellten Nadeln bestehende Rosetten. Bei l\u00e4ngerem Absaugen nahm die Kristallmasse (jedenfalls durch Aufnahme von Wasser) eine elastische Beschaffenheit an, wurde aber irn Vacuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure wieder hart, kreideartig und lie\u00df sieh min leicht zersch\u00e4ben und zerreiben. Die Substanz ist sehr hygroskopisch. Im Kapillarrohr erhitzt, zersetzt sie sieh, ohne vorher zu schmelzen, bei 240\u2014250\u00b0 unter Gasentwicklung. Sie addiert Brom. Optisch aktiv scheint sie nicht zu sein, indessen m\u00fcssen Versuche mit konzentrierteren L\u00f6sungen angestellt werden.\nZur Analyse kamen drei Pr\u00e4parate. Pr\u00e4parat 1 und 2 entstammten verschiedenen Darstellungen. Pr\u00e4parat 3 war durch f\u00fcnfmaliges Umkristallisieren von Pr\u00e4parat t erhalten. Das Trocknen geschah im Vacuum \u00fcber Schwefels\u00e4ure.\nPr\u00e4parat 1. 0.1271 g lieferten 0.2845 g CO, und 0,1285 g u*<), das ist\n61,04\u00b0/\u00bb 0 und 10,80\u00b0/\u00ab H.\nPr\u00e4parat 2. 0,1520 g lieferten 0,3103 g 00, und 0,1405 g HtQ, das ist\n01,05\u00b0/\u00ab* C und 10,08\u00b0/o H.\nPr\u00e4parat 3a. 0,1474 p lieferten 0.330\u00ab s C0, und 0.1443 g 11,0, das ist\n01.17\" o C und 10.88\u00b0 o H.\nPr\u00e4parat 8b. 0,1008 g lieferten 0,0 ccm N bei 22\u00b0 und 704 mm B., das\nist 4.00 \u00b0/o N.\nPr\u00e4parat 8c. 0.1092 g lieferten 7.8 ccm N bei 22\u00b0 und 708 mm \u00df., das\nist 4.17\u00b0/\u00ab N.\nPr\u00e4parat 3d. 0.3450 g lieferten 0.1225 g \u00dfaS04, das ist 14,80\u00b0/\u00ab II#S04. Pr\u00e4paiat 3e. 0,2205 g lieferten 0,0800 g BaS04, das ist 14.81\u00b0/,\u00bb h|s(V\nC\nH\nN\nh,so4\n1\t2\t3\t\tMittel\tBerechnet f\u00fcr (C,7H\n01,04\t01.05\t01,17\t\t01,0t\u00bb\t01,08\n10,80\t10,03\t10.88\t\t10,87\t10.78\n\t\t4,00\t4,17\t4,08\t4.10\n\t\t14,80\t14,81\t14,85\t14,07","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"H. Th-ierfelder,\n30\nUm die freie Hase zu erhalten, wurde das Sulfat in wenig alkoholischer Natronlauge gel\u00f6st, die L\u00f6sung mit Wasser versetzt. wobei ein reichlicher wei\u00dfer Niederschlag auftrat, und nun mit \u00c4ther gesch\u00fcttelt. Die freie Base ging mit Leichtigkeit in den \u00c4ther und blieb beim'Verdunsten des \u00c4thers als stark alkalisch reagierender Sirup zur\u00fcck, welcher beim Stehen sich in eine wei\u00dfe, undeutlich kristallinische Masse umwandelte. Auch in Alkohol, Methylalkohol, Aceton, Petrol\u00e4ther l\u00fcste sieh die Hase leicht auf, ohne aber aus einem 'dieser L\u00f6sungsmittel in deutlichen Kristallen sich abzuscheiden, ln Wasser ist sie unl\u00fcsiieh. In ihrer alkoholischen L\u00f6sung ruft Schwefels\u00e4ure einen Niederschlag hervor, der aber bei geringstem \u00dcberschu\u00df der Schwefels\u00e4ure wieder verschwindet. Auf dem Platinblech erhitzt, entwickelt sie einen (ieruch nach verbrennendem Fett und hinterl\u00e4\u00dft keinen R\u00fcckstand.\nNachdem die Arbeit bereits druckfertig finde ich, da\u00df Th ud ich um 11 schon als Spaltungsprodukt seines Phrenosins eine .Hase von der Zusammensetzung C17H35N02 isoliert, beschrieben und Sphingosin benannt hat. Mit diesem K\u00f6rper ist offenbar die Hase aus dem Cerebron identisch. Ich bin mit der genaueren Untersuchung dieser basischen Substanz besch\u00e4ftigt und werde\u00bb bei der Mitteilung der Resultate auf die Angaben von Thudiohum eingehen.\nAus den eingeengten Mutterlaugen des beschriebenen Sulfats wurde eine Substanz gewonnen, welche sich gleichfalls als das Sulfat einer Organischen Hase erwies-. Ks lie\u00df sich aus ihm in derselben Weise \u00ablit\u00bb freie Hase erhalten, es addierte auch Hrom, verhielt sich \u00fcberhaupt dem beschriebenen sehr \u00e4hnlich, unterschied sich aber insofern, als es in Alkohol suspendiert schon beim geringsten Erw\u00e4rmen schmolz und auch bei fortgesetztem Kochen nicht in L\u00f6sung ging. In 20\u00b0/o Chloroform enthaltendem Alkohol l\u00f6ste es sich beim Erhitzen leicht auf.\nManche Hochachtungen sprechen daf\u00fcr, da\u00df hier nicht das Sulfat einer zweiten., bei der Spaltung des Cerebrons auftretenden Hase vorliegt, sondern da\u00df es erst sekund\u00e4r ent-\nthe rheniSchc Konstitution des (Jelurns des Menschen und der Tine, S. IST. T\u00fcbingen. Piet/.cker, 1901.","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"I ber das Cerebron.\n:n\nstanden ist. Nach den Resultaten einer orientierenden Analyse k\u00f6nnte man daran denken, da\u00df es sich lediglich um den Austritt eines Molek\u00fcls Wasser handelt. Ks wurden gefunden 02,01 \u00b0/o G und KMM)\u00b0 o H, w\u00e4hrend die Formel !<Cl7H.J.N(>2)J12804] \u2014 H.,() 02,77 G und 10,77\" o II verlangt.\nJ\t^ ^ * Es war dunkel gef\u00e4rbt und hinterlie\u00df beim\nVerdunsten einen dunkelbraunen R\u00fcckstand. Einheitliche Substanzen aus ihm zu isolieren, ist bisher nicht gelungen. Da\u00df er noch andere prim\u00e4re Spaltungsprodukte enth\u00e4lt, ist mir nicht wahrscheinlich. Vermutlich stellt er ein Gemenge von sekund\u00e4ren Zersetzungsprodukten und nicht isolierten Resten der S\u00e4ure und Rase dar.\nDie Untersuchung wird fortgesetzt. Auch mit der Spaltung anderer prim\u00e4rer Gehirnbestandteile bin ich besch\u00e4digt.","page":31}],"identifier":"lit18015","issued":"1904-05","language":"de","pages":"21-31","startpages":"21","title":"\u00dcber das Cerebron","type":"Journal Article","volume":"43"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:36:30.212753+00:00"}